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Changing emotions

von

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# Aoi #

Nachdem ich das Zimmer verlassen hatte, ging ich zielstrebig zum Fahrstuhl. ’Gut, dann konnte er sich halt nicht erinnern. Auch gut! Wunderbar! Ich hätte ausrasten können! Das war ja wieder klar gewesen. Ich mein, warum sollte es für mich auch ein Happy End geben?! Und dann noch dieser scheiß Zettel mit der scheiß Telefonnummer von dieser scheiß kleinen Schlampe. Ich könnte kotzen! Oder laut schreien! Aber das würde auch nichts an meiner Situation ändern…’
 

Der Fahrstuhl kam und ich atmete tief durch, schluckte meine Wut runter. Er konnte ja nichts für meine Eifersucht und auch nicht für meine Gefühle. Er hatte es ja nicht darauf angelegt, dass ich mich in ihn verliebe. Ich allerdings genauso wenig… Eines stand jedenfalls fest, ich musste die Küsse und am Besten die ganze Situation in der Dusche so schnell wie möglich vergessen. Oder zumindest ignorieren. Er konnte sich sowieso nicht erinnern. Und ich bezweifelte, dass er mir glauben würde, sollte ich es ihm erzählen. Vermutlich würde er glauben ich verarsche ihn bloß und wäre angepisst. Schließlich stand er ja nicht auf Männer. Ja klar, so wie gestern. Da sah es ja irgendwie anders aus. Oder es war einfach ein Ausrutscher… Wer weiß. War ja auch egal, denn wenn diese Sache unsere Freundschaft nicht beeinträchtigen sollte, musste ich sie vergessen. Schnell. Leichter gesagt als getan, wenn man erst einmal von der verbotenen Frucht gekostet hatte. Und ein lecker Früchtchen war Rei ja… Aber wenn ich ihn nicht verlieren wollte, hatte ich keine andere Wahl. Unsere Freundschaft war mir nun mal immens wichtig. Ich brauchte sie wie Luft zum Atmen. Seine Liebe wahrscheinlich auch, aber ich war kein Träumer und wusste, dass das eher aussichtslos war. Und soweit hatte ich meine Gefühle ja auch im Griff. Und ich konnte damit umgehen. Es war ja nicht so, dass es mir wehtat ihn um mich zu haben. Denn ich war es nicht anders gewohnt. Eigentlich hatte ich ihn sowieso ziemlich für mich. Zumindest alles, was er bereit war einem anderen Mann zu geben. Das Einzige, das mich fertig machte, waren die ganzen Weiber, die er ständig aufreißen musste…’
 

Der Fahrstuhl kam in der Lobby an und die sich rücksichtslos herein drängenden Leute unterbrachen mich in meinem inneren Monolog. Ich quetschte mich hinaus und stieß genauso rücksichtslos ein paar Leute an. Das interessierte mich aber nicht wirklich. Selbst Schuld, was ließen die einen auch nicht erst aussteigen… Ich verzog das Gesicht. Alles Idioten.

Kai wartete bereits und grinste blöd, als ich vor mich hin grummelt bei ihm ankam. Tse. Böse sah ich ihn an, aber er lachte nur unbeeindruckt. Ich verpasste ihm eine Kopfnuss und ging dann um einiges fröhlicher an ihm vorbei Richtung Speisesaal. Es war nicht viel los. Wir suchten uns einen Tisch am Rand des riesigen Raumes aus. Eine Kellnerin tauchte aus dem Nichts auf und wir bestellten Kaffee und Frühstück. Sie sah uns ein wenig dämlich an, sagte aber nichts und verschwand dann wieder.

Während wir auf unseren Kaffee warteten, erzählte ich ihm von meiner Begegnung mit Rei und von dem Zettel.

„Du weißt genau, dass er sich sowieso nicht bei der meldet. Macht er doch nie. Also mach dir nicht so einen Kopf. Der Zettel liegt wahrscheinlich schon längst zerknüllt im Papierkorb.“ Er lächelte mich an und zeigte mir sein Megawatt-Grinsen. Ich nickte nur. Das wusste ich doch alles. Aber es tat gut, das mal von jemand anderem zu hören.

„Was hab ich gestern sonst so verpasst?“

„Och ja, nicht so viel. Hab ein nettes Mädel kennen gelernt, mich gut mit ihr unterhalten, mit ihr getanzt. Kennst mich ja. Gelaufen ist da nichts, ich bin nun mal nicht der Typ für ONS. Also wisch dir dieses anzügliche Grinsen aus dem Gesicht.“ Mein Grinsen wurde breiter, aber weniger anzüglich.

„Boah benimm dich oder ich erzähl dir nicht, was ich auf der Toilette beobachtet hab!“ drohte Kai.

„Mou…“ nuschelte ich und machte einen Schmollmund. Kai konnte so gemein sein…

„Also gut. Als ich in den Vorraum kam standen da doch tatsächlich Ruki und Uru und haben rumgemacht...“ brach es aus ihm heraus.

Ungläubig sah ich ihn an. „Du verarschst mich!“

„Nein! Uru hatte den Zwerg an die Wand gepinnt, eine Hand unter Ruki’s Shirt und ein Bein zwischen Ruki’s Beinen. Seine Zunge hatte er so tief in Ruki’s Rachen, dass ich mir schon beinahe Sorgen gemacht hätte, wenn der Zwerg nicht so gestöhnt hätte.“

„Und du hast das nicht gefilmt? Wofür hast du so ein megacooles Handy!?“ fragte ich fassungslos und sah ihn anklagend an.

„Ja nee is klar, Aoi… Jedenfalls, es geht’s noch weiter. Im ersten Moment konnte ich mich nicht rühren, als ich die beiden da so gesehen hab. Ich meine, ich hab so was vermutet, aber das dann so bestätigt zu bekommen, ist schon ein bisschen krass…“ Kai schüttelte den Kopf. Ich nickte verstehend.

„Und dann?“ hakte ich nach, nachdem Kai minutenlang in Gedanken versunken war.

„Ich hab mich geräuspert, als Uru sich an Ruki’s Hose zu schaffen gemacht hat. Beide sind wie von der Tarantel gestochen auseinander gesprungen und knallrot geworden“, Kai schnappte lachend nach Luft, bevor er fortfuhr. „Ruki ist hinter Uruha in Deckung gegangen, hat sich die Hände vor’s Gesicht gehalten und die ganze Zeit ’ich seh dich nicht, dann siehst du mich auch nicht’ vor sich hingebrabbelt! Stell dir das mal vor!“

Ich lachte lauthals los… Das Bild war aber auch zu komisch… Und das passte so typisch zu Ruki… Ich konnte nicht mehr und wäre beinahe vor lachen vom Stuhl gerutscht, konnte mich gerade noch so an der Tischkante abfangen. Natürlich kam genau in dem Moment die Kellnerin mit dem Kaffee. Man war das peinlich…. Immer ich… Ich ignorierte es gekonnt und wandte mich wieder Kai zu.

„Wie geil! Und ich verpass so was natürlich wieder…“ brachte ich schließlich japsend heraus, nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte. “Ich musste den beiden hoch und heilig versprechen es niemandem zu erzählen, also kein Wort! Ok?“

„Schon kapiert. Ich sag keinen Ton.“ versprach ich. Dass er es mir erzählte, war ein Vertrauensbeweis seinerseits und ich würde ihn jetzt bestimmt nicht reinreiten.

Kurz darauf kam dann endlich unser Frühstück und wir machten uns hungrig darüber her.
 

# Reita #

Verwirrt sah ich Aoi hinterher, dann fiel mein Blick auf den Zettel in meiner Hand. Hm, schien so als ob ich gestern nen netten Abend gehabt hätte. Und wahrscheinlich war ich heute morgen einfach zu laut gewesen und Aoi war deshalb so mies drauf. Und wach war er wahrscheinlich auch noch nicht richtig. Vor seinem ersten Kaffee konnte er echt biestig sein.

Langsam stieg ich aus dem Bett und zog mich an. Dann verzog ich mich ins Bad um mich aufzustylen. Mein Spiegelbild erschreckte mich ein wenig, aber was sollte ich auch erwarten nach einer durchzechten Nacht. Ich schminkte mich und putzte mir noch schnell die Zähne. Ich hatte das Gefühl mein Schädel würde platzen, aber es half ja alles nichts. Zum Glück hatte ich auch immer Kopfschmerztabletten in meinem Kulturbeutel, eben für solche Fälle. Nachdem ich davon eine genommen hatte, ging ich zurück ins Zimmer und packte meine Tasche zusammen. Den Zettel von dieser Yuki, der noch immer auf dem Bett lag, warf ich weg. Ich konnte mich ja sowieso nicht an sie erinnern und meldete mich grundsätzlich nie nach nem ONS. Ich griff mir im Vorbeigehen meine Wertsachen von dem Tischchen und die Schlüsselkarte, die Aoi da gelassen hatte und verließ das Zimmer um mir was zu futtern zu organisieren. Ein Blick auf mein Handy sagte mir, dass es inzwischen kurz nach halb 4 war. Auf dem Flur begegnete ich Uruha und Ruki, die auch nicht besonders frisch aussahen. Und irgendwie lief Ruki komisch. Aber ich sagte nichts dazu. Ich begrüßte sie und zusammen fuhren wir im Fahrstuhl ins EG.
 

Dort machten wir uns auf die Suche nach Aoi. Dieser saß mit Kai im Speisesaal und frühstückte bereits. Wobei ich mich schon etwas wunderte, das sie um diese Uhrzeit überhaupt noch Frühstück bekamen. Den beiden schien es ja gut zu gehen. Beide hatten rote Ohren. Die mussten ja mächtig Spaß gehabt haben. Das gefiel mir gar nicht, aber was sollte ich machen? Und das Aoi auf einmal so dicke mit Kai war, war auch seltsam. Ich warf Kai einen bösen Blick zu und setzte mich neben Aoi an den runden Tisch. Ruki und Uruha quetschten sich neben Kai. Aoi drückte mir wortlos ein halbes Brötchen mit Leberwurst in die Hand. Beim bloßen Anblick des Brötchens wurde mir auf Anhieb schlecht. Böse sah ich Aoi an.

„Das machst du doch mit Absicht!“ fuhr ich ihn an. Er warf mir einen erschrockenen Blick zu und rückte ein Stück von mir ab.

„Sorry.“ nuschelte ich. Er nickte nur, legte das Brötchen zurück auf seinen Teller und trank weiter seinen Kaffee. Als die Kellnerin kam, bestellte ich mir auch Kaffee. Uruha und Ruki waren hart im Nehmen und bestellten sich auch gleich noch was zu essen. Mir war der Appetit vergangen.

Während wir auf unsere Bestellungen warteten, teilte uns Kai den heutigen Ablauf mit. „Wir haben heute keine Termine mehr. Unser Flug geht um 22 Uhr. Wir werden um 18 Uhr hier angeholt und zum Flughafen gefahren. Bis dahin könnt ihr meinetwegen machen, was ihr wollt.“

Er sah in die Runde. Allgemeines Nicken. „Morgen ist frei, Montag treffen wir uns um 11 Uhr zum Proben. Noch Fragen?“ Allgemeines Kopfschütteln. Dann kam unsere Bestellung.
 

Nachdem wir alle fertig waren gingen wir zurück auf unsere Zimmer. Uruha wollte shoppen und hatte Kai dazu verdonnert mitzugehen, da Ruki sich geweigert hatte. Mich hatte er auch fragend angesehen, aber ein vernichtender Blick und Prinzesschen hatte sich an Kai gewandt. Ich hatte null Bock. Mein Kopf dröhnte noch immer und außerdem wollte ich noch einmal in Ruhe mit Aoi reden.
 

Im Zimmer ließ Aoi sich aufs Bett fallen und stellte den Fernseher an. Ich setzte mich zu ihm auf die Bettkante und sah ihn an. „Aoi? Was hab ich gemacht, dass du so auf mich reagierst?“

„Ich weiß nicht, was du meinst. Ich hab nur nicht gut geschlafen.“ versuchte er sich rauszureden.

Irgendwas musste vorgefallen sein, nachdem ich aus der Disco zurückgekommen war. Aber ich konnte mich einfach nicht erinnern. Und wenn er es mir nicht sagen wollte, konnte ich ihn schlecht dazu zwingen. Aber dann kam mir ein Gedanke.

„Ist es wegen dem, was ich gesagt hab, bevor wir abgehauen sind?“ Er zuckte zusammen und sah mich jetzt auch direkt an.

„Nein. Auch wenn ich es echt nett fand, wie du dich ausgedrückt hast, Aki.“ Ich krabbelte zu ihm rüber.

„Du weißt, dass das nicht so gemeint war. Du kennst mich. Und du weißt, dass ich dich echt lieb hab. Und was auch immer heute morgen passiert ist, es tut mir ehrlich leid! Bitte glaub mir das.“ Dann kuschelte ich mich an ihn und umschlang ihn mit meinen Armen. Leicht lächelnd schüttelte er den Kopf. Bei ihm durfte ich das. Er wusste, dass ich manchmal ein bisschen verschmust war.

„Du bist echt unglaublich…“ Er zupfte an meinem Nasenband, denn er mochte es nicht, wenn ich das Ding trug. Und schon gar nicht, wenn wir alleine waren. Also nahm ich es ihm zu Liebe ab. Dann stupste er mit seiner Hand meine Nase und lachte leise, bevor er auch seine Arme um mich legte und wir beide auf den Fernseher konzentriert wieder einschliefen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-11-18T15:50:49+00:00 18.11.2008 16:50
irgendwie kann Aoi nicht nachtragend sein, oder? Armer kerl, muss so einiges mit seinem besten Freund mitmachen^^
die szene wo Kai Aoi von Ruki und Uruha erzählt fand ich kalsse, die war zum lachen
bin aber mal gespannt wie es weitergeht^^
liebe grüße
Von:  SeductionParade
2008-11-18T14:25:36+00:00 18.11.2008 15:25
Ich fand sie auch richtig klasse, und ich freu mich wenns weiter geht.
Wäre toll wenn du dich meldest, sobald was neues on ist^^
*knuff*
Lg
Myv
Von:  reita_chan86
2008-11-17T21:58:49+00:00 17.11.2008 22:58
hei!
die beiden kapi´s waren super toll!
bin mal gespannt was aus den beiden wird!
hoffe du schreibst schnell weiter!
ganz liebe grüße


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