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Das Geheimnis der Kristalle

von

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Bibliothek

Nach der Pause kam Céline nicht zurück. Na toll, erst tut sie so stark und dann ist sie doch nicht hier, dachte sich Terry. Aber wenigstens kann ich so einen Teil des Rückstandes wieder aufholen, den ich ihr gegenüber habe.

Das Zimmer war wieder ganz aufgeräumt und von dem Sturm, den Céline verursacht hatte, war nichts geblieben.

Terry konzentrierte sich wieder auf seine Magie und irgendwann gelang es ihm ganz kurz, sie zu spüren. Sowohl bei ihm als auch bei Bastian ging es zwar etwas länger, aber bis zum Mittagessen konnten auch sie ihre Magie bewusst wahrnehmen.

„Da ihr nun soweit seid, könnt ihr morgen mit dem Rest der Klasse dem regulären Unterricht folgen. Etwas Wichtiges möchte ich euch noch sagen: Ihr solltet irgendwann eure Magie immer spüren, nicht nur, wenn ihr zaubert. Das braucht viel Übung und deshalb möchte ich, dass ihr von jetzt an jeden Abend oder wenn ihr sonst Freizeit habt, eure Magie sucht und so lang wie möglich seht. Es sollte später möglich sein, dass euch die Magie dauernd präsent ist. Natürlich nicht stark, so dass es euch ablenkt, aber so ganz nebenbei. Und nun wünsche ich euch einen guten Appetit.“

Die beiden Jungen gingen gemeinsam Richtung Kantine und unterhielten sich dabei angeregt über die gerade erlebte Lektion. Terry, dem es häufig schwer fiel, unbeschwert mit jemandem zu reden, machte dieses Gespräch Spass und er mochte Bastian immer mehr. Auch freute es ihn, dass dieser ein Junge war, der wie er nicht sehr sportlich war und eher einen eher ruhigen Charakter hatte.

In der Kantine angekommen sahen sie sofort Céline. Sie hatten ein wenig zu früh Mittag gemacht, so dass noch nicht viele Schüler hier waren und so fiel auch sofort auf, dass Céline alleine sass und vor sich hinbrütete, vielleicht aber auch einfach müde war. Die Jungs beschlossen, sich zu ihr zu setzen.

„Bist du müde?“, fragte Terry das Mädchen.

„Nicht mehr so sehr, ich hab noch ein paar Stunden geschlafen, das hat mir gut getan.“ Terry fand diese Antwort akzeptabel und er wäre nie auf die Idee gekommen, Céline, die ihm zulächelte, nicht zu glauben. Bastian allerdings schien viel eher zu spüren, was in einem Menschen vorging, denn, ebenfalls lächelnd, fragte er das Mädchen: „Und was hast du wirklich gemacht?“

Ganz kurz sah man einen ertappten Ausdruck auf Célines Gesicht, der aber schnell verschwand und sie beteuerte, dass sie wirklich geschlafen habe.

„Du kannst es uns schon erzählen, wir sagen es auch nicht weiter“, sagte Bastian.

„Oh, na schön, ihr gebt ja sonst keine Ruhe“, lenkte sie gequält ein, „aber ich sage euch, es ist total langweilig. Glaube ich zumindest… Also, ich auf kann auf jedem Fall nichts damit anfangen.“

Und so erzählte sie ihnen, wie sie in den Wald ging, dort den Kristall mit dem wartenden Mann fand, wie der Schüler dazukam und von dem Mann zusammengestaucht wurde.

Inzwischen hatten alle das Essen vergessen und auch Terry, der vorhin noch ganz schön Appetit gehabt hatte, dachte nicht daran, etwas zu essen zu holen.

„Was meint ihr, was es mit den Kristallen auf sich hat“, fragte Céline.

„Bestimmt sind sie magische Artefakte oder so was“, äusserte Terry seine Vermutung „und man wird stärker, wenn man alle besitzt.“

„Du kannst sie nicht besitzen, sie sind grösser als du.“

„Trotzdem, der Mann wollte ja, dass noch ein Kristall gefunden wird, einen hat er schon gefunden und einer steht im Wald, das heisst es gibt drei und alle zusammen bewirken etwas. Aber was?“

„Vielleicht“, begann Bastian zögernd, „steht in der Bibliothek was darüber. Immerhin steht mindestens einer der Kristalle an einem Ort, an dem man in fast nicht übersehen kann, er muss also schon von anderen gefunden worden sein. Vielleicht wurde er irgendwann sogar absichtlich dorthin gestellt.“

„Toller Einfall“, antwortete Céline enthusiastisch und sprang auf, „los kommt mit in die Bibliothek“

„Und unser Essen?“

„Ihr werdet schon nicht verhungern, wenn ihr mal einmal nichts esst“

Trotzdem machten sie noch schnell einen Abstecher beim Essen vorbei und jeder, auch Céline, die ja bereits gegessen hatte, nahm sich ein Sandwich und eine Frucht. Während sie essend durch die Gärten gingen, machten sie sich noch weitere Gedanken über die Kristalle, allerdings kam niemand auf eine schlaue Idee, was es damit auf sich haben könnte.

„Also, am besten sucht jeder zuerst alleine, wenn jemand etwas findet, zeigt er es den Anderen. Wir treffen uns in einer halben Stunde mit unseren Fundstücken wieder hier“, ordnete Céline an, die in einer solchen Umgebung ganz automatisch die Führung zu übernehmen schien.

Terry, der noch nie wirklich etwas in einer Bibliothek gesucht hatte, wusste nicht, wie vorgehen. Er hatte ja nicht einfach eine Suchmaschine, in die er „Kristalle“ eingeben konnte, und schon fand er alle in Frage kommenden Bücher. Auch waren die Bücher nicht nach Titel geordnet, sondern nach Thema und nach Autor. Ein Umstand, der es ihm unmöglich zu machen schien, ein Buch über magische Kristalle zu finden. Er wunderte sich, weshalb Céline und Bastian beide sehr entschlossen eine Reihe auswählten und darauf zugingen. Céline suchte bei antiker Magie und Bastian bei Geschichte. Warum sie ausgerechnet dort auf etwas zu stossen hofften war Terry schleierhaft.

Nachdem er einige Zeit lang ziellos durch die Gänge gegangen war und hier und dort ein Buch rausgenommen hatte, fiel ihm auf, dass fast die Hälfte der Bibliothek sich mit nicht-magischen Themen beschäftigte. Das bedeutete wohl, dass er dort gar nicht zu suchen brauchte. Im Magischen Teil gab es allerdings nicht viele Bereiche. Lediglich antike und moderne Magie, Geschichte, Erfindungen und eine Restgruppe. Terry beschloss, dort zu suchen, da nichts anderes wirklich zu passen schien.

Hoffentlich müssen wir nie Arbeiten schreiben, bei denen man recherchieren muss, dachte Terry verzweifelt, nachdem er nach einiger Zeit noch immer nichts gefunden hatte. Irgendwann beschloss er, dass es nichts brachte, zufällig irgendwelche Bücher aufzuschlagen und er beschloss, damit zu beginnen, die Titel zu lesen. Da allerdings viele Bücher alt waren und somit auf dem Rücken keinen Titel hatten, kam er so nicht sehr weit. Irgendwann fand er ein Buch über Anwendungen der Magie, die man nicht hätte wirken sollen. Darin war ein kurzer Bericht über einen Magier, der sich ein Schloss aus Kristall gebaut hatte. Es war zwar nicht viel, aber es zeigte immerhin, dass es möglich war, aus Magie Kristalle herzustellen und dass dieser im Wald damit wahrscheinlich auch künstlich war.

Danach war die halbe Stunde bald um und Terry kehrte mit seinem Fundstück in den vorderen Teil der Bibliothek zurück. Céline hatte zwei Bücher gefunden und schien mit ihren Funden einigermassen zufrieden zu sein, Bastian hatte sogar drei Bücher.

„Also gut“, sagte Céline, nachdem die drei sich an einem Tisch niedergelassen hatten, „Terry, was hast du gefunden?“

„Nicht viel, aber diesem Buch entnehme ich, dass die Kristalle künstlich sein müssen.“ Nachdem er dies gesagt hatte, starrten ihn die beiden anderen nur an. „Was?“, fragte er, genervt.

„Das war doch klar, dass sie künstlich sein müssen, so grosse Kristalle gibt es nicht.“

„Aber es ist immerhin etwas…“, verteidigte der Junge sich. Er wusste selber, dass sein Fund nicht viel wert war, sie mussten es ihm nicht auch noch unter die Nase reiben. „Habt ihr den etwas Schlaueres gefunden?“

„Ich habe rausgefunden“, sagte Bastian, während er ein Buch hochhielt, „dass der Kristall schon seit der Gründung dieser Schule hier steht. Total sind es drei Kristalle, die irgendwo auf dem Gelände stehen und offenbar die Magie symbolisieren sollen. Der Schreiber dieses Buches wusste aber wohl selber nicht so genau, warum diese Kristalle eigentlich aufgestellt wurden. In diesem Buch hier“, dabei hielt er ein deutlich dünneres und älteres hoch, „steht etwas von magischen Kristalle in Ägypten. Offenbar gab es dort in jedem Haushalt einen. So wie es scheint, ist es aber logisch, wofür die Kristalle sind, denn es ist nichts weiter dazu gesagt, ausser dass sie, wie Céline erwähnte, leuchten. Und in diesem“, damit hielt er das dritte Buch hoch, „steht, dass es in Kongo einen sehr grossen magische Kristall gibt, um den es vor langer Zeit sogar Krieg gegeben habe. Es heisst, der Kristall wäre der mächtigste seiner Art, das heisst, dass die Kristalle wohl tatsächlich irgendeine Macht haben.“

Terry und Céline liessen sich dies nochmals durch den Kopf gehen, dann stellte das Mädchen seine Funde vor: „Man kann Magie speichern. Dies ist etwas, das man wohl schon relativ früh lernt. Es eignet sich im Prinzip jeder Gegenstand, um Magie darin zu speichern, allerdings, so das Buch, solle man darauf achten, einen möglichst stabilen, haltbaren Gegenstand zu nehmen, der nicht so leicht verloren gehen kann. Zum Beispiel Steine, oder, noch besser, Edelsteine, es kann aber auch ein Amulett sein. Es kann also gut sein, dass in diesen Kristallen Magie gespeichert ist, es muss aber nicht so sein. Und dann ist hier noch eine Anleitung, wie man dafür sorgt, dass ein Gegenstand einen Zauber ausführt. Dazu muss man ihm zuerst Energie geben und dann dafür sorgen, dass er einen Zauber… lernt, wenn man so will. Der Gegenstand wird dann den Zauber so lange ausführen, bis er zerstört wird, oder die Energie aufgebraucht ist. Auch das könnte sehr gut auf die Kristalle zutreffen und wäre eine Erklärung, warum der Mann unbedingt wissen will, wo sie sich befinden.“



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