Endgültig
Schön, dass ihr euch bis hierher verirrt habt und in meine erste FF bei mexx schaut^^ *auf Kommis hoff*.
Noch kurz das Rechtliche und dann gehts los.
Nichts aus Eragon gehört mir, ich verdiene mit der FF kein Geld, sondern schreibe nur zu hauptsächlich meinem und hoffentlich eurem Vergnügen.
Endgültig
Ich stehe mitten in diesem grausamen Schlachtfeld.
Überall ist Blut, doch ich nehme es kaum noch wahr.
Bilder treten vor mein inneres Auge. Bilder von einem jungen Mann, mit schwarzen Haaren und verwegen blickenden dunkeln Augen, in teurer Kleidung.
Bilder von einem Drachenreiter, der nicht mehr über sein Leben bestimmen durfte.
Es sind Bilder von meinem besten Freund, der auch mein Halbbruder war.
Da war unser Streit in der Hadarac-Wüste; Saphira hatte uns auseinander gehalten. Weißt du noch?
Du hast mich in Gil´ead gerettet, mich und Arya. Die vielen Abende, die wir am Lagerfeuer verbracht haben oder die Schwertkämpfe, die immer unentschieden ausgegangen waren. Und das waren sie immer, nicht wahr?
Nur jetzt, am Ende, warst du stärker als ich.
Du hast einmal in deinem Leben entscheiden dürfen und du hast den Tod gewählt, deinen Tod und den Tod deines Drachen.
Dorn war sein Name gewesen, oder trügen mich meine Erinnerungen?
Nein... ihr wolltet euren Feinden ein Dorn im Auge sein und das wart ihr, bis zum letzten Atemzug.
Ich stehe mitten in diesem grausamen Schlachtfeld.
Freut es dich, dass Galbatorix besiegt ist oder weißt du es nicht einmal, da wo du jetzt bist?
Ich hoffe, dass du bei mir bist.
Tränen lassen meine Sicht verschwimmen und ein schmerzhafter Kloß bildet sich in meinem Hals, der sich einfach nicht herunterschlucken lassen will.
Ich lasse mich auf die blutgetränkte Erde sinken. Hier ist es mir egal, dass es Blut ist, denn es ist dein Blut.
Das Blut meines besten Freundes.
In meiner Hand halte ich die Klinge, die eigentlich dir zusteht.
Warum hast du es mir wiedergegeben, nachdem du es mir auf den brennenden Steppen abgenommen hast?
Willst du mir damit Kummer bereiten? Kummer... so ist auch der Name des roten Schwertes.
Deine grauen Augen, die sonst so verwegen blickten, starren nun tot und leblos in meine Richtung.
Zumindest sieht es so aus.
Ich weiß, dass deine Augen nicht mehr sehen können. Genau wie ich weiß, dass dein Herz nie wieder schlagen wird und das die Zeit unserer Freundschaft für alle Zeiten vorbei ist.
Ich sitze mitten in diesem grausamen Schlachtfeld.
Um mich herum liegen Leichen.
Die von Galbatorix, die von Shruikan, der sich am Ende noch auf unsere Seite geschlagen hatte, und die Leichen von dir und deinem Drachen.
Es tut weh, die Augen der toten Drachen zu sehen und gleichzeitig zu wissen, dass Saphira nun endgültig alleine ist.
Glaedr wird sich nicht mit ihr paaren. Die einzige Hoffnung besteht nun noch in dem verbliebenen Ei, dass du mit deinem Leben beschützt hast.
>Finde den Reiter<, gut das sich dieser Befehl dehnen lässt, nicht wahr?
Genau das hast du getan, als du den Varden das grüne Drachenei brachtest.
Ich strecke meine Hand aus und schließe deine Augen endgültig. Du wirst sie nie wieder öffnen.
Warme Spuren ziehen sich über meine Wangen.
Ich schlurchze lautlos, weiß nicht, was ich tun soll.
Warum musstest du dich vor mich werfen?
Weil du >ganz der getreue Diener< bist? Das hattest du mir an den Kopf geworfen, nicht wahr?
Das und das >ich so hilflos sei, dass ich dich praktisch zwingen würde, mir beizustehen<.
Ich sitze mitten in diesem grausamen Schlachtfeld.
Kann mich an alle Vorwürfe erinnern, die du mir gemacht hast, und an die Leere in mir, als ich das letzte Mal dachte, du seist tot.
Auf den brennenden Steppen haben wir uns wiedergesehen und du hast mir mein Leben gelassen, nun hast du dein Leben für mich gelassen.
Was hat es dir bedeutet, gegen mich in der Schlacht zu stehen?
Ich werde es wohl nie wissen.
Dank dir, konnte Galbatorix besiegt werden, doch der Preis war hoch.
Nicht nur ich trauere, auch Saphira trauert um ihre Artgenossen.
Zwei Drachen sind gefallen, meine arme Saphira.
*Er würde nicht wollen, dass du weinst. Er ist auf dem Schlachtfeld gestorben, mit der Klinge in der Hand, an der Seite seines Drachen, wie es einem Drachenreiter würdig ist.*, versucht Saphira mich zu trösten.
Ich weiß ihre Mühe durchaus zu schätzen, fange nun aber erst recht an zu weinen.
Ich stehe hier.
Seufzte und rolle das Pergament zusammen, werfe es danach in dein offenes Grab.
Du wirst auf dem Friedhof in Urû baen beigesetzt, die Stadt, die du so sehr gehasst hast.
Ich weiß nicht, was es für dich heißt, hier beerdigt zu werden, aber ich weiß, was es für mich heißt.
Es heißt, meinem besten Freund "lebe wohl" zu sagen und dieses Mal endgültig.
Nur wenige sind bei deiner Beerdigung anwesend. Nasuada und Arya sind gekommen, genau wie Oromis, du hättest ihn sicher gemocht.
Dein ehemaliger Diener ist auch da.
Es hätten mehr kommen sollen, aber das hätte dir wieder nicht gefallen, oder?
Erst jetzt merke ich, wie wenig ich über dich weiß.
Standest du gerne im Mittelpunkt? Oder warst du lieber abseits?
Nasuadas Augen sind rot von den vielen vergossenen Tränen der letzten Stunden. Wusstest du, dass sie dich geliebt hat? Wäre noch Leben in deinem Körper gewesen, wärst du sicherlich gestorben, als sie auf deinen malträtierten Brustkorb eingeschlagen hat. Sie will nicht begreifen, dass du tot bist und nie wieder zu uns zurück kommst, um mit uns Seite an Seite in die Schlacht zu ziehen, wie damals in Farthen Dûr.
Ich stehe hier.
Weine an deinem offenen Grab und gebe dir diese letzten Gedanken mit, bevor die ersten Schaufeln mit Sand auf deinem Sarg landen.
Übriegens, die Asche von Dorn, steht in einer Urne neben deinem Sarg. Wir haben es nicht über uns bringen können, euch jetzt noch zu trennen.
Allerdings habe ich mir eine Schuppe von Dorn genommen, als Andenken, an meinen besten Freund, meinen Bruder und einen mächtigen Drachenreiter, der keine Freiheit in seinem Leben hatte.
*Drachen können nicht weinen, aber in diesem Moment wünschte ich, ich könnte es.*, sagt Saphira und reibt ihren Kopf an meinem Oberarm.
Ich hoffe, dort wo ihr jetzt seid, geht es euch besser.
Das Land wird den Tod von Galbatorix feiern, nur eine kleine Gruppe von Menschen wird um ein Grab versammelt stehen und trauern.
Die Zeit der Drachenreiter ist endgültig vorbei.
Da habe ich mal wieder ganze Arbeit geleistet. Ich erleide wohl gerade einen Anflug von Galgenhumor, hier an deinem Grab, und will noch einmal Zuversicht ausstrahlen.
>Du und ich, wir sind ein und der selbe, Eragon. Jeder ist das Spiegelbild des anderen. Das kannst du nicht abstreiten.<, das hast du auf den brennenden Steppen zu mir gesagt und du hattest recht.
Wir sind zwei Seiten einer Medaillie. Auch wenn ich keine Narbe, deine Narbe, mehr am Rücken trage, so sind wir doch eins.
Wir werden dich alle vermissten, Murtagh, und danke, dass du uns nicht verraten hast.
