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Like Big Boys do

von

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Don't hate the player, hate the game

Guten Tag, ihr Lieben!

Oh Mann, dieses Mal hab ich mich extra beeilt, damit ich das, was sich alles in meinem Kopf zusammenspinnt, nicht wieder vergesse...
 

Ich hoffe, ihr habt genauso viel Spaß dran wie ich!
 

Kapitel 4: Don’t hate the player, hate the game
 

In Bryans Windschatten betrat Michael die Sportumkleiden, die sich im hinteren Teil des Gebäudes befanden. Der gesamte Raum war mit weißen, kleinen Kacheln ausgelegt und es hing feiner Dampf und der verblassende Geruch von Seife und Männerdeo im Raum. Metallene Schränke waren zu Reihen aufgestellt, zwischen denen sich dunkelbraune Holzbänke in derselben Länge befanden. Es lagen noch ein paar Handtücher achtlos auf dem Boden und den Bänken verteilt, als Michael einen kleinen Notizzettel aus seiner Tasche zog, auf der seine Spindnummer und der Zahlencode für das Schloss an Selbigem stand. Schon im zweiten Gang rechts von der Tür aus stand sein Spind und er stellte seufzend seine Tasche auf der niedrigen Holzbank ab. Der feine Nebel und die Hitze aus den nebenan gelegenen Duschen ließen ihn den Scheiß auf die Stirn treten. Die vorige Klasse muss verrückt gewesen sein, bei so einem schwülen Wetter auch noch heiß zu duschen. Der Lärm von knarrenden Schränken, Stimmen und dem Rascheln von Kleidung umfing ihn, als er sich umzog. Komisch, selbst inmitten seiner Klassenkameraden spürte er deutlich seine Außenseiterposition, vor allem schlug ihm aber eine gewisse Kühle von den Mitschülern entgegen, die mit ihm in Mathe saßen...Woher das nur kam?

Auch die Blicke und flüsternden Unterhaltungen der anderen beim Anblick seines trainierten Körpers ließen ihn sich vorkommen wie ein Affe im Zoo. Bryan schien es auch nicht mehr für nötig zu halten, sich um Michael zu kümmern oder ihn in die Klassengemeinschaft zu integrieren, denn er hatte sich schon mit einer Gruppe Freunde aus den Umkleiden in die Sporthalle verzogen. Michael zuckte mit den Schultern. Er konnte sich auch nicht beschweren, immerhin hatte er den ganzen Tag kaum ein Wort von sich gegeben und sich auch sonst nicht sonderlich kontaktfreudig verhalten.
 

Die Turnhalle war riesig. Während sie auf Bänken mit dem Rücken zur Wand an der Stirnseite der Halle eigentlich Coach Porter zuhören sollten, ließ Michael seinen Blick umherschweifen. Der Boden, den die verschiedensten Markierungen zu den dazugehörigen Sportarten zierten war blank gebohnert, Ringe, Seile, Matten und etliche andere Sportgeräte waren an den Wänden befestigt, bereit zum Einsatz. Dann wanderte sein Blick weiter zu der etwas rundlichen, gedrungenen Statur seines Coachs, dessen ständig roten Kopf und blieb letztendlich an einem türkisen Augenpaar hängen, dass ihn offenbar eingehend musterte.
 

Da Gabriel der Letzte war, der die Sportumkleiden betreten hatte –er hatte es darauf angelegt um den anderen aus dem Weg zu gehen- war er natürlich auch der Letzte auf dem Sportplatz und blieb mit einigem Abstand zum Rest der Gruppe schräg hinter dem Coach stehen, um dessen Aufmerksamkeit nicht auf sich zu lenken. Gelangweilt lehnte er sich gegen eine Sprossenwand und blickte seinen Sportkurs an, besser gesagt, den Neuzugang. Scheinbar hatten Bryan und seine Leute das Interesse an ihm verloren, da der Neue zwar mitten in der Schülerschar saß, aber dennoch wie ein Fremdkörper wirkte. Irgendwie war seine gesamte Ausstrahlung einfach anders. Gabriel begann, Michael zu mustern. Sportmäßig musste er ja so einiges auf dem Kasten haben, so wie er aussah. Die breiten Schultern, die kräftigen Arme und der trainierte Körper, allein durch Sport gestählt, das erkannte Gabriel sofort. Muskeln aus dem Fitnessstudio sahen anders aus. Erst spät merkte der Blonde, dass Michael zu ihm herübersah. Ihre Augen trafen sich.
 

Michael war wirklich fasziniert. Dieser blonde Kerl sah nicht nur aus wie eins von diesen Models, nein, so wie er da stand und ihn anblickte, mit diesen leuchtenden Augen, den feinen, aber doch markanten Gesichtszügen, die von vollem aber dennoch kurzem, blonden Haar umrahmt wurden, sah er aus als könnte ihn kein Wässerchen trüben.

Die Realität holte ihn wieder ein, als Coach Porter in die Hände klatschte und somit zum Aufwärmen aufrief.
 

Die Sportklasse kam, manche mehr, manche weniger außer Puste, nach dem Aufwärmen gesammelt in der Mitte der Halle zusammen, um endlich mit dem richtigen Unterricht zu beginnen. Basketball. Aufgrund ihrer Anzahl wählte der Lehrer drei Teamleader aus, die ihre aus jeweils sechs Spielern bestehende Mannschaft wählen sollte. Alle Überzähligen würden als Ersatzspieler regelmäßig eingewechselt werden, so versprach es zumindest Mr. Porter. Die drei Teamleader waren Bryan, ein kleiner, schlanker Typ aus Michaels Mathekurs und ein mittelgroßer, bulliger Typ, den Michael noch nicht kannte. Michael wurde gleich als Zweiter von dem Kleinen in seine Mannschaft gewählt, was ihn auch nicht weiter überraschte, er war beim Sport immer einer der Favoriten gewesen.

Etwas jedoch machte ihn stutzig. Der Blonde aus dem Bus wurde als Allerletzter ausgewählt, Bryan hatte sogar einen kleinen, dicklichen Typen bevorzugt, der schon vom Aufwärmen schwitzte wie ein Schwein. Warum bloß? Man sah dem anderen seine Sportlichkeit an, trotz der weiten Klamotten...Eigenartig... aber nun wusste Michael wenigstens seinen Namen...Gabriel...
 

Der ganze Unterricht sollte wie eine Art Turnier vonstatten gehen. In der ersten Runde sollte jede Mannschaft einmal gegen die anderen Beiden gespielt haben, in der zweiten Runde bestand die Chance auf eine Revanche.

Gleich im ersten Spiel startete Michael gegen Bryans Mannschaft. Der Schwarzhaarige fand sich schnell in das Team und den Spielrhythmus ein und zeigte auch gleich mit ein paar Finten, Pässen und Korblegern, was er alles draufhatte, oder besser: sein Team rammte Bryans unangespitzt in den Boden. Nicht dass es irgendwen interessierte, dass ‚der Neue’ maßgeblich daran beteiligt war, aber im Moment kümmerte das Michael nicht im Geringsten. Es hatte ihm einfach Spaß gemacht.

Nach dieser Runde trat dann Bryans Team gegen die dritte Mannschaft an und Michaels hatte Pause.

Mit sich selbst zufrieden ließ sich Michael auf eine Bank am Spielfeldrand sinken und beobachtete das Spiel. Nun ja, weniger das gesamte Spiel als eine einzige Person.

Dieser Gabriel schien beim Spielen von seinem Team völlig außen vor gelassen zu werden. Von den anderen wurde kein einziger Ball an ihn abgegeben, egal wie frei er stand. Die Gegner schienen sich auch gar nicht darum zu bemühen, ihn zu decken, sie rechneten offensichtlich gar nicht mehr damit, dass der Blonde den Ball bekam.

Wieso schnitten ihn die Schüler alle so?

Michael rutschte näher an seinen Sitznachbarn heran, den er als Jake identifizierte, einen Jungen mit braunen Haaren und blassgrünen Augen, ein Freund von Bryan, den er zuvor in der Pause mehr oder weniger kennen gelernt hatte. Er sprach ihn an.

„Hey Jake...ähem, Jake ist doch richtig, oder?“

Der andere blickte ihn gelangweit an und nickte.

„Sag mal, warum können die Alle diesen Gabriel nicht leiden?“

Die Überraschung in seinem Blick sprach dafür dass er und seine Freunde niemals gedacht hatten, dass es für Außenstehende so offensichtlich wäre.

Aber schließlich ordnete er seine Gesichtszüge und meinte:

„Is ne lange Geschichte...“

Jake blickte den Schwarzhaarigen an, offenbar unschlüssig, ob er erzählen sollte oder nicht. Michaels fragender Blick ruhte immer noch auf ihm.

„ ...du willst sie also hören...“

Und ohne auf eine weitere Bestätigung zu warten begann er zu erzählen:

„Er is so vor zwei Jahren auf unsere Schule gekommen. Ich weiß nicht warum, aber er hat sich von Anfang an abgegrenzt von uns, hat sich anscheinend für was Besseres gehalten...Keine Ahnung, aber auf jeden Fall hat er so ungefähr gleich mal ein hübsches Mädchen nach dem anderen abgestaubt...weiß auch nicht warum...“

Michael wusste warum, verglich er den Jungen neben sich mit Gabriel, aber er behielt das taktvollerweise für sich.

„...Na ja, eigentlich egal, er war uns egal, wir ihm, hat also eigentlich alles gepasst...Aber dann hat ihn mal ’n Kumpel von uns, Will, zufällig im Park getroffen und ihn halt gefragt, warum er uns nich leiden kann und so weiter, und dann hat ihn der Kerl einfach vermöbelt! Einfach so, ohne Grund, Will musste sogar ins Krankenhaus...Na ja, da haben wir uns gedacht, dass der Typ nich mehr ganz dicht is und sind dann natürlich zu ihm gegangen um unsern Freund zu rächen, klar, na ja... Aber leider hat er nur ’n bisschen einstecken müssen und hat’s dann geschafft abgehauen. Für uns war dann aber die Sache erledigt und wir haben uns seit dem gegenseitig ignoriert...Aber dann kam das Krasseste mit diesem einen Lehrer...“

Michael ließ das erst einmal auf sich wirken. Er blickte zu Gabriel. Irgendwie konnte er sich nicht vorstellen, dass dieser Kerl so ein leicht reizbarer Mensch sein soll. Dass er die Leute hier ignorierte, wunderte ihn nicht, aber diese Geschichte... Eigentlich hatte er ja das Gefühl gehabt, dieser Blonde wäre jemand, mit dem er sich verstehen könnte... Aber er konnte sich der Wirkung, die diese Story auf seine Sicht der Dinge hatte, nicht entziehen, es machte ihn misstrauisch. Aber die Erzählung war ja noch nicht mal vorbei. Michael hakte nach.

„Was war denn mit dem Lehrer?“

Jake rutschte etwas unruhig auf seinem Sitz hin und her.

„Also, das hat halt jemand erzählt, keine Ahnung von wem das kam... Nun ja...wir hatten so ’nen Lehrer, der war nich immer ganz fair und so... Und der hatte Gabriel besonders auf dem Kieker...ja, und dann hat er...also Gabriel hat behauptet, der Lehrer hätte ihn belästigt...“

„Inwiefern belästigt?“

Michael merkte, wie er sich selbst unwohl fühlte. Das war dann doch eine Nummer größer als eine einfache Prügelei.

„Na ja...sexuell belästigt halt...“

Man merkte, das es dem anderen unangenehm war, das auszusprechen.

Michael lief es eiskalt den Rücken hinunter. Das war eine ernste Sache, egal wie man es drehte. Entweder war es eine haltlose Anschuldigung oder eine wirkliche Belästigung...

„Tja, wie auch immer,“

Jake versuchte seine Unsicherheit zu überspielen,

„der Lehrer wurde ohne großes Aufsehen versetzt. Der Direktor hat Gabriel offenbar geglaubt. Aber schau dir mal sein Gesicht an, wer würde ihm das nicht abnehmen, der nicht über ihn Bescheid weiß?...Also, darüber, dass er einfach Leute prügelt und so... Aber so ungefähr alle Schüler an der Schule wissen, dass Gabriel das mit dem Lehrer nur behauptet hat. Niemand könnte Gabriel so nah kommen können, ohne eine aufs Maul zu bekommen, und dieser Lehrer hatte nicht mal ein blaues Auge... Ich weiß nicht, wer genau diesen Spruch gebracht hat, aber er passt halt einfach: ‚Gabriel sieht zwar aus wie ein Engel, aber in Wirklichkeit ist er das genaue Gegenteil.’ Muss ’n Mädchen gewesen sein...“

Das war starker Tobak. Michael merkte zu seinem eigenen Ärger, dass er einerseits begann, Gabriel wegen dieser Geschichte von Jake nicht leiden zu können, aber andererseits wollte er einfach nicht glauben, dass Gabriel so skrupellos war. Er würde sich diese Sache auf jeden Fall noch genauer anschauen...

In eben diesem Moment wurde er jedoch davon abgelenkt, was auf dem Spielfeld passierte. Gabriel hatte sich anscheinend den Ball ergattert und wollte gerade in Richtung gegnerischer Korb laufen, als Bryan ihn kurzerhand foulte. Der Blonde taumelte und fiel der Länge nach auf den harten Turnhallenboden, der Ball kullerte ins Aus. Manche lachten laut auf, andere kicherten hinter vorgehaltener Hand, aber so insgesamt schien es die restlichen Schüler zu amüsieren.

Für den Bruchteil einer Sekunde verzog sich das Gesicht des Jungen zu einem wutverzerrten Ausdruck, der Michael durch Mark und Bein ging, aber dann war sein Gesicht sofort wieder unleserlich. Der Coach sprach Gabriel den Einwurf zu.

Der Blonde musste in seiner eigenen Hälfte starten, was diesen aber nicht zu stören schien. Er warf sich den Ball selbst ein und mit einer beeindruckenden Geschicklichkeit dribbelte er die gegnerischen Spieler aus, die Rufe seiner eigenen Mannschaft, den Ball abzugeben, ignorierend. Der letzte Gegner der ihm im Weg stand war passenderweise Bryan, der sich direkt vor ihn stellte, und versuchte, ihm den Ball wegzuschlagen. Mit der einen Hand dribbelte Gabriel den Ball immer wieder aus Bryans Reichweite raus, die freie Hand ballte er zu einer Faust. So schnell und präzise, dass es der Coach nicht mitbekam, platzierte der Blonde einen Schlag in der Rippengegend des Anderen, zog an Bryan vorbei in Richtung Korb und versenkte den Ball mit einem sauberen Korbleger. Bryan, der vornüber gebeugt dastand, eine Hand an seine Seite pressend und schwer nach luftschnappend, blickte den Blonden wutverzerrt an. Gabriel hingegen lächelte ihn höhnisch an und warf ihm einen unauffälligen, provokanten Gruß zu.

Michael hatte das alles, im Gegensatz zum Coach, beobachtet und war schwer beeindruckt. Für einen kurzen Moment überlegte er, Gabriel das Foul anzukreiden, aber er konnte nicht umhin zu denken, dass es Bryan ganz recht geschehen war. Und ohne es zu bemerken, schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen.
 

Zurück in der Umkleide wartete Michael darauf, was der Rest der Klasse tat. Er wusste nicht, ob es hier üblich war, nach dem Sport zu duschen oder gleich nach Hause zu fahren, um sich dann dort zu waschen, also wartete er ab. Als sich jedoch die Ersten anfingen, nach ihren Handtüchern zu kramen und sich auszuziehen, tat es der Schwarzhaarige ihnen gleich.
 

Gabriel kam ein wenig später seiner Klasse hinterher. Es war immer besser, wenn der Haufen Snobs mit sich selbst und den eigenen Klamotten beschäftigt war, bevor er zu ihnen dazu stieß. Sie ignorierten ihn dann meistens und er konnte sich in Ruhe duschen.

So wie er es sich gedacht hatte, waren mittlerweile alle im Nebenraum verschwunden, man hörte von ihnen nur noch ihre Stimmen und das Rauschen des Wassers. Der Blonde ließ sich beim Ausziehen Zeit und wartete, bis die Ersten die Duschen verließen.

Gerade, als Gabriel den Duschraum endlich betreten wollte, stand Bryan mit einem Handtuch um die Hüften demonstrativ im Türrahmen und blickte ihn feindselig an.

„Was sollte das heute, Pryce?“

Unter seinen verschränkten Armen konnte Gabriel einen kurzen Blick auf einen blauen Fleck seitlich an Bryans Rippen entdecken und konnte sich ein spöttisches Grinsen nicht verkneifen.

„Ich hab keine Ahnung, was du meinst, Bryan.“

Das Lächeln des Blonden strafte seine Worte Lügen. Das brachte seinen Gegenüber noch mehr auf die Palme.

„Tu nicht so unschuldig, du weißt genau, wovon ich rede, du kleiner ***..Und wisch dir das dämliche Grinsen aus dem Gesicht, sonst mach ich das nämlich.“

Bryan hatte während dem Sprechen seine Stimme erhoben und nun schien der gesamte Dusch- und Umkleideraum zuzuhören, denn einige hatten jetzt sogar die Duschen abgedreht. Gabriel grinste immer noch.

„Beruhig dich mal, Alter. Kehr erst mal vor deiner eigenen Tür.“

Mit diesen Worten wollte sich Gabriel an dem anderen vorbeidrängen, mit dem Wissen, dass das Diesen besonders aufregen würde. Genau das erreichte er dann auch. Bryan packte nämlich den Blonden an der Schulter und schubste ihn ein Stück weit in die Umkleide zurück.

Das Grinsen verschwand von Gabriels Gesicht.

„Was willst du damit sagen?“

In Bryans Stimme schwang ein aggressiver Unterton mit, den Gabriel natürlich sofort ebenfalls aufgriff.

„Okay, für dich zum Mitschreiben: Du foulst mich, ich foul dich, so einfach ist das.“

Bryan baute sich zu seiner vollen Größe auf und trat einen Schritt auf Gabriel zu.

„Ach, meinst du wirklich?“

Gabriel hielt sich nicht mir langen Drohgebärden auf, sondern ging gleich direkt auf Bryan zu, blieb wenige Zentimeter vor im stehen und verschränkte demonstrativ die Arme. Sie waren beide ungefähr gleich groß, so starrten sie sich nun direkt in die Augen.

„Ja, genau das meine ich. Und ganz nebenbei: Ich hätte nie gedacht, dass so ein kleiner Schubs von mir dich gleich so lahm legt...Aber du wirst wahrscheinlich langsam weich...“

Die letzten Worte waren nur noch ein höhnisches Flüstern und nun lächelte Gabriel auch wieder. Der zornige Ausdruck in seinen Augen verschwand jedoch nicht. Bryan ballte seine Hände zu Fäusten und wurde lauter.

„Das nimmst du zurück.“

Mittlerweile grinste Gabriel breit.

„Lass mich kurz überlegen...äh...Nein.“

Bevor Bryan auch nur in irgendeiner Form darauf reagieren konnte, wurde er von einer Hand auf seiner Schulter in die Dusche zurückgezogen und sofort stellte sich Michael zwischen die Streitenden. Er sah genervt zwischen den beiden hin und her. Er schien noch nicht mit dem Duschen angefangen zu haben, seine Haare waren noch trocken und er trug, genau wie die anderen Beiden, nur ein Handtuch um die Hüften.

„Ihr hört Beide sofort mit dem Scheiß hier auf. ‚Du hast angefangen! Nein, du hast angefangen!’ Bla, bla, bla...“ äffte der Schwarzhaarige.

„Sind wir hier im Kindergarten? Bryan,“

Er wandte sich dem Lockenkopf zu und musste beim Anblick des blauen Flecks ein Grinsen verkneifen,

„ zieh dich einfach an und geh nach Hause. Und du,“

Nun blickte er zu Gabriel, der ihm einen wütenden Blick zuwarf,

„geh doch einfach duschen.“

Mit einem Kopfschütteln und einem genervt gemurmelten ‚Mein Gott...’ verschwand er wieder in den Duschen und man hörte, wie er das Wasser aufdrehte.

Bryan und Gabriel wussten nicht, warum sie taten, was Michael sagte, vielleicht war es sein äußerst überraschendes Einschreiten oder seine imposante Statur, was immer es war, sie gingen schweigend und schlecht gelaunt aneinander vorbei ihrer Wege.
 

Nach kurzer Zeit waren Michael und Gabriel die Einzigen im Duschraum. Immer noch genervt musterte Gabriel den Rücken des Anderen. Unterbewusst registrierte er, dass der andere doch ein wenig muskulöser war, als er im ersten Moment angenommen hatte. Vor allem sein Kreuz und seine Arme sahen stark aus...Leicht verwirrt schüttelte der Blonde seinen Kopf und erinnerte sich wieder daran, dass er ja angepisst war.

„Was hast du dir dabei eigentlich gedacht?“

Giftete der Kleinere, bevor er sich aufhalten konnte. Etwas irritiert drehte sich der Schwarzhaarige zu ihm um.

„Redest du mit mir?“

Gabriel rollte mit den Augen.

„Natürlich rede ich mit dir, siehst du hier sonst noch wen?“

Der Blonde konnte sich in dem Moment auch nicht recht erklären, warum er sich grad so verhielt wie ein Mädchen das seine Tage hatte.

Michael wiederum kam die Geschichte von Jake so langsam schon gar nicht mehr so unwahrscheinlich vor. Nun ebenfalls genervt zischte er:

„Ich bin anscheinend der Einzige, der überhaupt irgendwas gedacht hat. Oder hältst du es etwas für nen Geniestreich, mitten in der Schule eine Prügelei wegen so ’nem Scheißdreck anzufangen?“

Etwas energischer als nötig drehte er das Wasser aus, schnappte sich sein Handtuch und verschwand im Umkleideraum. Dafür, dass er die Beiden vor einer Strafe bewahrt hatte, musste er sich nicht noch dumm von der Seite anwichsen lassen...

Gabriel wurde so langsam richtig wütend. Was dachte sich der Idiot eigentlich? Sich einmischen, einen blöd anreden und dann immer genau so abhauen, damit man bloß nichts antworten kann... Er spielte kurz mit dem Gedanken, dem Typen ordentlich die Meinung zu geigen, aber er hatte andererseits auch keinen Bock, dem anderen dumm hinterher zu laufen...
 

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Bad boys, bad boys, what'cha gonna do, what'cha gonna do, when they come for you...^^

Ja Mann, Zickenterror deluxe!
 

Wieder ganz liebes Danke an Kazuhi, littleblaze und -jetzt neu- traum, freu mich echt!
 

See you in Venice.
 

Loki



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -wolke-
2008-11-23T15:00:09+00:00 23.11.2008 16:00
geil! geil! geil!
ich liebe es!!!!(ba-da-bab-daba! mc donadls...)
nein, ehrlich!
mach schnell weiter, ja?


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