Punkt, Punkt, Komma, Strich
Endlich das zweite Kapitel
(Es hat so lang gedauert >__< *Wattebällchen zum Bewerfen der Autorin hinleg*)
Danke für die vielen Kommentare.
Ich würde mich freuen, wenn ihr euch auch dieses mal erbarmt <3
Auch wenn es ein wenig kurz geraten ist
Mero
PS: Heute ist mein Wellensittich gestorben, deswegen bitte ich zu entschuldigen, sollte der Schluss nicht fröhlich klingen
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Träge öffne ich meine Augen. Und ich weiß genau, dass ich viel zu früh wach geworden bin. Die Schule fängt erst in drei Stunden an. Aber einschlafen kann ich auch nicht mehr, also beschließe ich aufzustehen, was ich auch, mir über die Augen reibend, tue. Gähnend streiche ich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Eigentlich habe ich ja keine Lust auf meinen ersten Schultag, aber ich weiß, dass ich muss. Ich bin zwar ganz gut in der Schule – immer ein bisschen über dem Schnitt – aber ich bin ein ganz normaler Teenager und die mögen Schule eben nicht, denke ich.
Und noch weniger Lust, als auf Schule, habe ich auf Miyavi. Ich kann nur hoffen, dass er mich nicht erkennt. Aber ich weiß, dass es nichts bringt. Widerwillig suche ich mir meine Schuluniform heraus, zudem Unterwäsche und verziehe mich damit erst einmal ins Badezimmer.
Da komme ich dann auch früh genug wieder heraus, um noch Frühstücken zu können. Ich sehe schon voraus, dass ich nicht jeden Morgen so viel Zeit haben werde. Einfach, weil ich ein Talent dafür habe, immer dann zu verschlafen, wenn ich mir vornehme pünktlich aufzustehen.
Nachdem ich auch das Frühstück hinter mich gebracht habe, strecke ich mich leicht, lächle meine Mutter und meinen Vater an, die noch am Küchentisch sitzen und sich munter unterhalten. Ich wünsche ihnen noch einen guten Tag und hole mir dann meine Schultasche, um daraufhin das Haus zu verlassen.
Eigentlich habe ich nicht damit gerechnet, dass Ruki mich abholt, aber der andere steht grinsend da und winkt mir zu. Ich kann nicht anders, als zu lächeln.
„Guten Morgen.“
„Morgen.“, erwidert er und wir gehen dann auch schon los. Was soll man auch schon weiter sagen? Wir haben uns schließlich nicht wirklich etwas zu erzählen.
„Ist die Schule gut?“, frage ich und er nickt, ehe er mit den Schultern zuckt. „Ganz in Ordnung?“
„Und die Leute?“ Er grinst mich an, meint bloß, dass sie okay wären. „Wissen die anderen, dass ich wieder da bin?“
„Nein.“, grinst er und ich blinzle ihn verständnislos an. „Es soll eine Überraschung sein!“
„Oh, ich fürchte sie werden wirklich überrascht sein…“ Ich runzle meine Stirn, versuche mir die Gesichter vorzustellen, aber dabei kommen nur verblüffte Kindergesichter zum Vorschein. „Na, dass will ich doch hoffen!“
„Manchmal bist du echt fies.“, bemerke ich und er schnaubt daraufhin beleidigt und meint, dass die anderen ohne Überraschungen ja auch nichts mehr zu lachen haben.
Na, ob die das auch so sehen…
„Ich glaub es nicht! Seh’ ich recht?! Kai, kneif mich! Ich glaub, ich träume!“, meint der schwarzhaarige, dünne Junge, der daraufhin von dem Braunhaarigen in den Oberarm gekniffen wird und aufjault, meint, dass er dass doch nicht wörtlich gemeint habe. „Du hast ja einen Piercing, Aoi.“
Es ist klar gewesen, dass die anderen sich verändert haben. Besonders Reita erkenne ich kaum wieder, kann ihn mir nur dadurch erschließen, dass ich Aoi und Kai wieder erkenne. Ich tapse zu dem mittlerweile Schwarzblonden hin und strecke lächelnd meine Arme aus, weil ich ihn umarmen will. Er besieht diese Geste skeptisch, schaut mich an, als stamme ich von einem anderen Stern, ehe er matt seufzt und sich von mir umarmen lässt. Ich drücke ihn sanft an mich, sodass er aufmurrt. Er mag es immer noch nicht, wenn ein Junge ihn umarmt, wie ich bemerke.
„Ruki, du Sau! Seit wann weißt du, dass er wieder hierher kommt?“, meldet sich Aoi wieder. Ruki hat ihnen schließlich nicht einmal von meinem Umzug hierher erzählt. Wie gemein. „Hm. So zwei Monate bestimmt.“
„Was?!“, erwidert der Schwarzhaarige bissig und nun sehen auch Reita und Kai beleidigt aus. Kai allerdings weniger. Er versucht es nur nicht so zu zeigen, denke ich, aber es ärgert ihn auch. „Es sollte eine Überraschung sein!“
„Das war keine Überraschung, das war eine Gemeinheit!“, protestiert der Schwarzhaarige und streicht sich eine schwarze Strähne hinter sein Ohr. „Tut mir ja leid.“
„Tut es gar nicht.“, motzt Aoi rum und ich beginne leise zu kichern, weil diese Situation irgendwie typisch ist für die beiden. Ständig müssen sie sich in den haaren liegen. Trotzdem sind sie gute Freunde, deswegen sagt auch niemand von uns etwas dagegen. Es klingelt und wir wissen alle, dass es jetzt Zeit ist, uns in unsere Klassen zu begeben.
Wie ich auf dem Weg feststellen muss, sind wir leider nicht alle in einer Klasse. Reita und ich und Kai, Aoi und Ruki sind in einer Klasse. Schade. Aber ich freue mich, dass wenigstens Reita noch da ist, denn ganz allein hätte ich mich sicher nicht wohl gefühlt.
Reita setzt sich im Klassenraum nach Hinten. Ich weiß nicht, wo noch frei ist, auch wenn neben Reita jetzt noch niemand sitzt. Ich bleibe einfach vorne stehen, werde von vielen Schülern neugierig beäugt und ignoriere es, dass Reita mich zu sich winkt. Ich will lieber auf den Lehrer warten, weil ich mich eh vorstellen muss. Der Lehrer lässt auch nicht lange auf sich warten.
„Ich nehme an, du bist der Neue?“, fragt er freundlich und er ist noch jung. Er ist mir sympathisch. Er wirkt nicht so wirklich, wie ein Lehrer.
Nachdem ich die typische Floskel des Vorstellens hinter mich gebracht habe, geht die Tür auf, noch bevor mir der Lehrer einen Platz zuweisen kann. „Du bist schon wieder zu spät.“
„Hab’ verschlafen.“, erwidert der Junge, den ich nur mehr als überrascht anschaue. Er hat drei Piercings allein im Gesicht und dass die Schulordnung das zulässt, wundert mich doch sehr. Er sieht mich mit gehobener Braue an. Ich sehe, dass sich sein Mund öffnet und er etwas sagen will, doch der Lehrer weist ihn an, sich hinzusetzen, was er dann auch macht. Er geht nach hinten und setzt sich neben Reita. Schade. Dann werde ich schon einmal nicht neben ihm sitzen.
„Also. Was ich sagen sollte, bevor ich unterbrochen wurde…“ Sein Blick richtet sich auf den schwarzhaarigen, großen Jungen, der eben rein gekommen ist, doch dieser erwidert seinen Blick nur unschuldig. „…setz dich bitte hier vorne hin.“
Er deutet auf einen Platz neben einem der Mädchen, das mich aus großen Augen ansieht. Auch gut. Ich nicke dem Lehrer kurz zu, gehe dann leicht lächelnd zu dem Mädchen hin, setze mich neben sie. Ihre Wangen sind rot, sie ist wohl ziemlich schüchtern. Sie hat lange schwarze Haare und sieht mich unsicher an. Aber ich sage nichts, weil der Unterricht bestimmt jeden Moment anfängt. Der Lehrer liest die Liste der Schüler vor, um feststellen zu können, wer fehlt. So kenne ich das gar nicht richtig, aber man wird sich daran gewöhnen. Durch das Aufrufen der einzelnen Schüler, finde ich heraus, dass meine Nachbarin Kotomi heißt. Sie hat nichts gesagt, sondern sich nur schüchtern gemeldet, als ihr Name aufgerufen wurde. Irgendwie ist sie seltsam, aber ich beschließe mich nicht weiter mit ihr zu beschäftigen, bin viel überraschter, als der Name Miyavi fällt.
Ruki hat mich zwar vorgewarnt, aber dass er in meiner Klasse ist, habe ich nicht erwartet. Aber ich weiß nicht, ob er mich erkennt. Eigentlich mag ich das auch gar nicht so richtig wissen. Ich will ihm lieber aus dem Weg gehen.
Die erste Unterrichtsstunde erfolgt ziemlich ereignislos und als Pause ist, lehne ich mich gleich zurück, werfe einen kurzen Blick auf Kotomi, die ihre Nase tief in eines der Bücher vergraben hat. Lange kann ich mich aber nicht mit ihr beschäftigen, weil mir Reita schon von hinten auf die Schulter tippt und ich meinen Kopf in den Nacken lege, ihm einen fragenden Blick zuwerfe. „Hm?“
„Und?“, fragt er mich, was mich dazu bringt die Stirn fragend in Falten zu legen, sodass er mir genervt dagegen schnippt. „Au~“
Er grinst mich an, beugt mich noch ein wenig weiter vor, grinse ihn schwach an. „Gefällt es dir hier?“
„Es ist Schule.“, gebe ich nur zurück und er beginnt zu lachen. „Und dafür, dass es eine Schule ist?“
„Bisher ganz nett.“, erwidere ich, weil ich auch nicht rumjammern will, weil ich mit Miyavi in einer Klasse bin, schließlich kann Reita auch nichts dafür und wenn ich mich beschwere macht das auch keinen Sinn. Schließlich kann er auch nichts daran ändern.
Aus den Augenwinkeln nehme ich wahr, wie der schwarzhaarige Große, den ich auch als Miyavi in Erinnerung habe, den Klassenraum verlässt. Reita scheint meinen fragenden Blick bemerkt zu haben und meint nur leise zu mir, dass er das immer machen würde und dann meistens zu spät zur nächsten Stunde käme. Ich nicke nachdenklich. Eigentlich will ich ja gar nicht lange über ihn nachdenken, aber das Verhalten von Miyavi macht mich stutzig. Er wirkt gar nicht mehr so gemein auf mich, wie früher.
Aber vielleicht bilde ich es mir auch nur ein…