Komm zurück!
Nun stehe ich hier.
Der Wind fegt um meine Beine, läßt den Fetzen der einmal meinen Kampfanzug darstellte, zittern.
Staub verzieht sich, vor mir erstreckt sich nur noch die Wüßte, weiße Trümmer der Arena.
Ich realisiere es gar nicht.
Denn ich will es einfach nicht wahr haben.
Nicht jetzt, nicht in ein paar Stunden - einfach nie.
Du kannst doch nicht einfach gehen.
Mich alleine lassen. Mich und Mutter.
Es wäre meine Aufgabe gewesen, nicht deine.
Ich hätte es beenden müssen.
Hast du mich nicht deshalb in den Kampf geschickt?
Ja.
Du hattest mir Vertrauen geschenkt.
Warst dir sicher, das ich es schaffen und dich nicht enttäuschen würde, so wie ich es gerade getan habe.
Ich war blind.
Der, der hätte gehen sollen.
Nicht du.
Warum?
Du hattest alle Hoffnung auf mich gelegt.
Wußtest, das ich der Einzige war.
Der Einzige, der den Sieg in den blutigen Händen davon tragen würde.
Ich wußte es auch.
Tief in mir.
Oder war es etwas anderes?
Das, was mich immer wieder kämpfen ließ?
Vielleicht.
Warum denke ich das?
Weil ich mich nicht beherrschen konnte?
Weil ich zum ersten Mal zu Stolz war um den Ernst der Lage zu erkennen?
Du hattest mich gewarnt.
Flehend.
Fast verzweifelt, ahnend das ich ihm zu viel Zeit ließ.
Hattest du Schmerz verspürt, als du mich so sahst? So von mir eingenommen?
Sicherlich...
Und nun stehe ich hier.
Hier an einem Fleck.
An dem Ort, an dem du uns alle alleine gelassen hast.
Zitternd falle ich auf die Knie.
Meine Augen starren in die Ferne, schmerzen.
Ebenso wie das, was in mir schlägt.
Wie tausend Messerstiche, die sich wieder und wieder in meine Brust bohren.
Etwas füllt meine Augen.
Wie heißes Wasser rinnt es hinab, läßt mich wimmern.
Ich knie hier.
Allein.
Verlassen.
Von dir.
Es war meine Aufgabe gewesen.
Ich hätte sterben sollen.
Nicht du.
Und nur darum schreie ich.
Flehe, als mein Körper von Schmerz übermannt wird.
"Komm zurück!"
- ENDE -
