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Lady Oscar

Wenn alles anders läuft...
von

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3

Das wichtige Treffen zwischen der Dauphine und Madame de Dubarry sollte im Garten von Versailles stattfinden. So war es geplant worden. Marie Antoinette flanierte mit Oscar, welche ihre Uniform verteidigt hatte, und ein paar wichtigen Persönlichkeiten durch den weitläufigen Garten. Man unterhielt sich über alles Mögliche. Dann bog man um eine große Hecke auf einen Weg, den die Dubarry, ebenfalls mit wichtigen Persönlichkeiten, zufällig nahm. Je Näher sich beide Parteien kamen, umso näher rückte Marie Antoinette zu Oscar.
 

»Keine Sorge. Sie kann Euch nichts tun. Lächelt einfach«, flüsterte Oscar zur Dauphine, welche kaum merklich darauf nickte.
 

Marie Antoinette erkannte eine Hofdame von ihr in den Reihen der Dubarry. Jetzt verstand sie, was man bezweckte.

»Einen guten Morgen, Madame Charone«, begrüßte Marie Antoinette ihre Hofdame, als diese bei ihrem Zusammentreffen gemeinsam mit Madame Dubarry zu Seite trat und in einen Hofknicks sank. Es herrschte absolute Stille um sie herum. Jeder wagte kaum zu atmen. War dies nun der Moment, in dem die Dubarry siegen sollte?
 

»Guten Morgen, Hoheit«, antwortete die Hofdame pflichtbewusst.
 

Die Damen erhoben sich und Madame de Dubarry sah die Dauphine direkt an. Auch Marie Antoinette sah fest in die Augen ihrer Feindin. Doch ihre Zunge klebte an ihrem Gaumen. Sie ließ sich nicht lösen. Wie gerne wäre sie jetzt davon gelaufen…

Doch sie spürte den Arm von Lady Oscar, welcher ihren, dem Anschein nach, unbewußt berührte. Das gab ihr Kraft.

Sie straffte die Schultern und sagte dann mit einer ruhigen Stimme. »Es ist ein wunderschöner Tag heute, um spazieren zu gehen, nicht wahr?«

Es war geschafft. Sie hatte ihr Wort an diese Dirne gerichtet.
 

Als sich die kleine Gruppe der Dauphine wieder in Bewegung setzte um den Spaziergang fortzuführen, knicksten die Damen wieder, während Madame de Dubarry anfing zu lachen. Als Zeichen ihres Sieges.

Wut stieg in die junge Dauphine. Doch Oscar flüsterte leise zu ihr.

»Lasst sie lachen. Es wird Eure Zeit kommen, in dem Ihr sie auslachen könnt. Sie wird Euch niemals das Wasser reichen können.«
 


 

»Habt Dank, Lady Oscar. Ohne Euren Beistand hätte ich das niemals durchgestanden«, seufzte Marie Antoinette, als sie wieder ihn deren Gemächern waren.
 

»Der Frieden ist bewahrt«, seufzte Graf de Mercy und tupfte sich mit seinem Taschentuch die Stirn. »Eure Mutter wird sicher darüber erfreut sein, dass der Disput zwischen Euch und der Mätresse vorbei ist. Ich werde sofort einen Brief aufsetzten.«
 

»Macht das, Graf«, stöhnte die Dauphine genervt, setzte sich auf ihr Lieblingssofa und sah Graf de Mercy nach, bis dieser die Gemächer verlassen hatte. »Ich hätte Euch gerne in einem Kleid gesehen, Lady Oscar«, wand sie sich dann an Oscar, welche in der Mitte des Raumes stand.
 

Oscar verdrehte die Augen, worauf die Dauphine anfing zu lachen.
 

»Sagt. Stimmt es, das um Eure Hand angehalten wurde?«
 

»Was? Wie…?!« Oscar glaubte sich verhört zu haben. Wie war das denn bis hierher vorgedrungen?
 

»Es stimmt also«, schloss Marie Antoinette aus Oscars Reaktion. »Oh wie wunderbar«, freute sie sich. »Dann sehe ich Euch wohl doch noch in einem Kleid demnächst.«
 

»Ich…«, begann Oscar. Wusste jedoch nicht, was sie genau sagen sollte. Wenn der Heiratsantrag schon bis nach Versailles vorgedrungen war, wie konnte sie ihn denn nun noch ablehnen, ohne den Grafen Girodel zu blamieren?
 

»Ihr seht aber nicht gerade glücklich aus«, stellte die Dauphine fest, nachdem sie Oscar eine Weile beobachtet hatte.
 

»Ich…«, versuchte es Oscar erneut. Aber was genau sollte sie denn nun sagen? Dass sie ihr bisheriges Leben nicht aufgeben wollte wegen eines Mannes?
 

»Welcher Mann hat sich getraut, um Eure Hand anzuhalten?«, riss Marie Antoinette Oscar aus ihren Gedanken.
 

Überrascht sah Oscar zur Dauphine. Man wusste nur, dass es einen Antrag gab? Nicht den Namen des Mannes?… Vielleicht hatte sie doch noch eine Chance aus dieser Verbindung zu kommen.
 

»Man munkelt, es sei Graf Girodel. Stimmt das?« Geheimnisvoll sah sie in das Gesicht von Oscar, welches seine Farbe verloren hatte. Blass stand sie nun in der Mitte des großen Raumes und starrte sie erschrocken an. »Ihr seid ganz blass. Bitte setzt Euch.« Marie Antoinette war aufgestanden und an Oscar herangetreten. »Soll ich jemanden kommen lassen?«
 

Oscar riss sich zusammen. Wo war nur ihre Haltung?

»Nein. Es geht schon wieder. Habt Dank«, lächelte Oscar, obwohl ihr eher zum heulen war.
 

Marie Antoinette betrachtete Oscar nachdenklich. »Wirklich alles in Ordnung?« Sie legte ihrer Leibgardistin eine ihre Hände auf deren Arm. »Ihr wisst, dass Ihr jeder Zeit mit mir reden könnt. So wie ich bei Euch. Ihr seid meine Freundin. Eure Sorgen sind auch meine Sorgen.«
 

Oscar lächelte matt. Das war doch lächerlich. Wie konnte sie die künftige Königin von Frankreich um Rat bitten oder ihr von ihren Sorgen berichten? Die Dauphine war selbst nicht besonders glücklich in ihrer arrangierten Ehe und hatte selbst Probleme.
 

»Bitte Lady Oscar. Ihr habt mir zur Seite gestanden und mir zugehört. Jetzt lass es mich für Euch tun. Ich kann genauso Geheimnisse bewahren, wie Ihr.« Sie nahm ihre Hand von Oscars Schultern und zeigte zum Sofa. »Auch wenn ich Euch vielleicht nur sehr wenig helfen kann. Aber manchmal reicht es auch schon darüber mit einer Freundin zu sprechen. Man fühlt sich danach etwas besser.« Sie lächelte bezaubernd. »So ging es mir bei Euch.«
 

Sie setzten sich.

»Lasst mich raten. Ihr wollt gar nicht heiraten, Lady Oscar.« Marie Antoinette sah ihrer Freundin in die Augen. »Ihr habt Angst davor, richtig?« Ohne eine Antwort abzuwarten sprach sie weiter. »Ich hatte auch angst davor… Es ist ein sehr großer Schritt. Man lässt das eine Leben hinter sich und begibt sich in ein neues voller Abenteuer und Ungewissheit. Was würde alles passieren?«
 

»Ich müsste die Garde sicherlich verlassen«, ließ Oscar beiläufig fallen.
 

»Dann mache ich Euch zu einer meiner Hofdamen«, kam spontan von der Dauphine. »Zu meiner ersten Hofdame.«
 

Oscar schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Die anderen Damen würden sich übergangen fühlen und es gäbe Rivalitäten.«
 

»Die gibt es auch schon heute«, winkte Marie Antoinette ab. »Und außerdem ist es meine Entscheidung, wen ich zu was mache. Also macht Euch darüber keine Gedanken.«
 

Es klopfte an der Tür. Widerwillig bat die Dauphine die Person herein. Es war eine ihrer Zofen. Es war Zeit sich für das Essen umzuziehen.
 

»Wir werden unser Gespräch später weiterführen«, versprach Marie Antoinette, denn das Essen durfte sie schließlich nicht verpassen.
 


 

Auch für Oscar war es Zeit zu gehen. Die Sonne war schon fast hinter dem Horizont verschwunden, als sie hinaus zu den Ställen ging.

Langsam trottete sie in Gedanken versunken auf dem Rücken ihres Pferdes nach Hause.
 

»Guten Abend Oscar«, begrüßte sie André wie immer gut gelaunt.
 

»Abend«, brachte sie knapp heraus und stieg ab.
 

»Das Abendessen hast du verpasst», meinte er und griff nach den Zügeln.
 

»Das weiß ich selbst«, blaffte Oscar unbeherrscht. Im gleichen Augenblick tat es ihr schon leid.
 

»Schlechter Tag, was?«, lächelte er versöhnlich. Sie hatte es im Moment wirklich nicht leicht.
 

»Von schlecht ist wohl kaum mehr die Rede.« Sie seufzte. »In Versailles weiß man von dem Antrag.«
 

»Was!?« André war bestürzt.
 

»Es tut mir leid, André. Aber ich möchte jetzt nur meine Ruhe haben.« Damit ließ sie ihn einfach stehen und ging ins Haus hinein.
 


 

André sah ihr wie immer nach. Wenn man in Versailles davon wusste, gab es für sie im Grunde keine Möglichkeit mehr, den Antrag abzulehnen, ohne einen größeren Skandal auszulösen…
 

André wurde es schwer ums Herz, als er den Schimmel in den Stall brachte und ihn versorgte. Er dachte an ihre gemeinsame Kindheit zurück. Er erinnerte sich noch sehr gut, wie er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Er war außer sich, als er erfuhr, dass sie ein Mädchen war und wollte padu nicht ihr Spielgefährte sein. Bis sie ihm eine ordentliche Lektion erteilte. Das war der Anfang ihrer Freundschaft. Elf Jahre war das nun her… Elf lange Jahre…
 

André schloss die Stalltür und ging ebenfalls ins Haus in die Küche. Was hatten sie nicht alles in diesen Jahren erlebt? Es war so vieles passiert und sie beiden hatten geglaubt immer zusammen zu bleiben.

Doch jetzt?

Was würde nun werden?

Wenn Oscar zu dem Grafen zog… Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Wo würde er hinkommen?

Würde er hier bleiben, bei seiner Großmutter und dem General?

Oder würde dieser ihn dann wegschicken?

André griff nach einer Karaffe Wein und einem Glas und begab sich in sein Zimmer.

Wie lange würden Oscar und er noch unter einem Dach wohnen?

Würden sie sich wieder sehen?
 

In seinem Zimmer angekommen setzte er sich in seinen Sessel, stellte die Karaffe und das Glas auf den kleinen Tisch daneben und schloss einen Augenblick die Augen. Sofort stellte sich ein Bild von Oscar vor seine Augen, welche ihn anlächelte.

Seine geliebte Oscar… Er öffnete die Augen wieder und schenkte sich einen guten Schluck Wein ein, den er in einem Zug trank.

Warum war das Leben nur so kompliziert?

Warum war die Liebe nur so kompliziert?

Warum war alles so kompliziert?
 

Der Innhalt eines erneut gefüllten Glases fand den Weg in seinen Magen.

Warum musste er sich auch ausgerechnet in eine Adlige verlieben?

Warum konnte es nicht ein schönes Bauernmädchen sein?
 

Er führte ein erneutes Glas an seine Lippen. Er hasste diesen Grafen Girodel. Dafür dass er ihm das kostbarste nehmen würde, was er besaß. Seine Freundin. Seine Kameradin. Seine Liebe…

Plötzlich lachte er auf. Noch vor wenigen Tagen hatte Oscar noch zu ihm gesagt, dass sie nie heiraten würde. Und nun?…

Es klopfte an der Tür.

»Herein?«, bat André überrascht. Wer wollte so spät noch was von ihm?
 

»André?« Sophie steckte ihren Kopf durch den Türspalt. »Kannst du bitte Lady Oscar eine Tasse heiße Schokolade bringen? Ich schaff es nicht. Der General braucht mich gerade noch einmal. Die Tasse steht in der Küche. Aber beeil dich. Nicht das sie kalt wird.« Und schon war sie wieder verschwunden. Hatte noch nicht mal seine Antwort abgewartet. Den General ließ man halt nicht warten. Er mochte es nicht, wenn er auf jemanden warten musste…

So dann…

André stand auf, streckte sich und begab sich in die Küche, wo er die Tasse Schokolade vorfand. Klappernd trug er sie die Stufen nach oben. Obwohl er viel Alkohol vertrug, stieg im heute der Wein irgendwie in den Kopf und in den Körper. Er spürte ihn. So schnell es ginge wollte er in sein Bett. Er brauchte ruhe. Damit er sich und vor allem sein Kopf etwas erholen konnte.
 


 

»Ja?«, erklang von drinnen die Stimme von Oscar, als André anklopfte. Er öffnete die Tür und trat ein.
 

»Deine heiße Schokolade«, meinte André und ging zu ihr. Sie saß, wie er bis vor kurzen, in ihrem Sessel vor dem brennenden Kamin.
 

»Danke. Hatte es schon total vergessen.«
 

Vergessen? Seid wann vergaß sie etwas? Sie hatte doch sonst ein Gedächtnis wie ein Notizblock, wunderte sich André, während er die Tasse abstellte.

»Brauchst du sonst noch etwas?«, fragte er.
 

»Es tut mir leid, dass ich vorhin so barsch zu dir war«, entschuldigte Oscar sich bei André.
 

»Mach dir nichts draus.«
 

Oscar zeigte auf den Sessel neben ihr. »Möchtest du dich nicht ein paar Minuten zu mir setzten?«
 

»Ich möchte dich nicht stören Oscar.«
 

»Ich bin froh, dass du hier bist«, lächelte sie sanft und André wurde es warm ums Herz. Konnte sie ihn nicht so jede Sekunde, jede Minute und jeden Tag ansehen?
 

Er setzte sich, obwohl er eigentlich nur noch in sein Bett wollte. Doch andererseits kam es auf die paar Minuten nun wirklich nicht an. Und wenn es ihr gut tat…
 

Oscar griff nach der Tasse Schokolade und trank einen Schluck.

André beobachtete jede Bewegung genau. Sah wie ihre zarten Finger sich und den Griff der Tasse schlossen und somit ihre Knöchel hervor traten. Folgte ihrem Arm, welcher die Tasse an ihre Lippen führte. Sah wie sie die Augen genüsslich schloss, als das warme Getränk in ihrem Mund lief und sah, wie sie diese dann hinunter schluckte.
 

Ob ihre Lippen noch lieblicher schmeckten, wenn sie mit Schokolade benetzt waren, fragte er sich gedankenverloren.
 

»Was beobachtest du mich denn so genau?«, wollte Oscar wissen und André schreckte aus seinen Gedanken auf.
 

»Ich. Dich beobachten?«, versuchte er sich heraus zu reden.
 

»Ja.« Sie stellte die Tasse wieder auf den Tisch neben sich.
 

»Mach ich doch gar nicht.«
 

Oscar lachte leise. »Schon gut.«
 

»Hast du noch etwas gegessen?«, fragte André um abzulenken.
 

Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Habe einfach keinen Hunger.«
 

Sie schwiegen einen Moment, bis Oscar seufzend ihren Kopf nach hinten an die Sessellehne lehnte und die Augen schloss.
 

»Alles in Ordnung mit dir?« André betrachtete seine langjährige Freundin.
 

»Natürlich ist alles in Ordnung, André«, antwortete sie sarkastisch. »In nicht allzu ferner Zukunft werde ich heiraten und das Regiment verlassen müssen. Und damit das nicht schon genug ist, werde ich von hier fort gehen müssen. Dazu bekomme ich die Beförderung zur ersten Hofdame der Dauphine! Natürlich ist alles in bester Ordnung!«, schrie Oscar plötzlich schon beinahe hysterisch, stand aufgebracht auf und tigerte im Raum hin und her.
 

»Hofdame? Du?«, wiederholte André überrascht.
 

»Ja. Ich«, fuhr sie zu ihm herum und funkelte ihn böse an. »Warum? Kannst du dir das nicht vorstellen?«
 

»Nein… Doch… Ich…«, stotterte André. Himmel war Oscar aufgebracht. So hatte er sie noch nie erlebt. Sie kochte zwar des Öfteren. Das war halt ihr Temperament, was ab und zu mit ihr durchging. Aber so wie jetzt?… Das Haus war mittlerweile völlig ruhig. Es schienen schon alle zu Bett gegangen zu sein. Und sie brüllte hier herum. »Jetzt bleibt doch mal stehen und beruhig dich ein wenig.«
 

»Ich soll mich beruhigen?«, fauchte sie.
 

»Ja. Du weckst noch alle.« Er deutete auf ihren Sessel. »Jetzt setzt dich wieder.«
 

Mürrisch schüttelte Oscar ihren Kopf und blieb stehen.
 

»Dann bleib halt stehen. Aber versuch dich etwas zu beruhigen. Bitte. Sonst steht in wenigen Minuten dein Vater hier im Raum und hält dir eine Predigt.«
 

»Du willst es nicht verstehen, oder? Nur weil jemand in Versailles von dem Heiratsantrag erzählt hat, kann ich mich damit abfinden bald eine Ehefrau zu sein!«
 

»Das weiß ich doch«, meinte André versöhnlich.
 

»Wenn ich denjenigen erwische, der geredet hat, bringe ich ihn um«, kochte Oscar noch immer. »Für was habe ich all die Jahre meine Ausbildung erhalten? Um am Ende eine feine Dame der Gesellschaft zu werden? Das ist nicht das was ich will!« Sie tigerte wieder im Raum umher.
 

André spürte ihren Schmerz und ihren Zorn. Wie sie, litt auch er. Doch er konnte, im Gegensatz zu ihr, nicht offen darüber reden. Er musste seine Gefühle verheimlichen. Sie verschweigen und verleugnen…

Wieder überkam ihn das Verlangen Oscar einfach in den Arm zu nehmen.

Trotz ihrer Widerstände; sie war eine Frau und würde das ihr leben lang bleiben. Egal in welche Uniform sie schlüpfte. Egal welchen Ton sie anschlug.
 

»Trotz aller Ausbildung, bleibst du eine Frau«, entgegnete André noch halb in Gedanken.
 

Oscar fuhr wieder zu ihm herum. »Was?!« Ihre blauen Augen verdunkelten sich.
 

»Du kannst versuchen was du willst. Eine Rose wird immer eine Rose bleiben und wird nie etwas anderes sein.«
 

»Ich will aber keine Frau sein!«
 

»Du kannst es verleugnen. Aber nie ändern.« André stand nun ebenfalls auf. Er wollte sich zu Bett begeben. Es war spät und diese Unterhaltung würde ins Nichts führen.
 

»Halt deinen Mund!« Ohne Vorwarnung kam Oscar auf ihn zu, holte aus und verpasste André eine Ohrfeige. Sie wusste, dass er im Grunde Recht hatte. Wollte es aber nicht hören.
 

André sah Oscar an. Wütend stand sie vor nun ihm. Spürte ihren warmen Atem auf seiner Brust. Ihre Augen sprühten förmlich vor Funken. Sie war ihm so nah…

Ohne weiter Nachzudenken griff André nach Oscars Arm und zog sie an sich.
 

Oscar stolperte fast, so unerwartet wie dieser Ruck kam und landete an Andrés Brust.

»Was soll das André?«, verlangte sie zu erfahren. »Lass mich sofort los!«
 

Doch anstelle zu antworten, beugte sich André hinunter zu ihrem Gesicht und küsste sie. Er wusste es war ein Fehler. Er wusste, dass es Konsequenzen mit sich ziehen würde. Aber er konnte nicht anders. Es war ihm plötzlich egal. Ihre Wege würden sich trennen. Doch einen Triumph hatte er errungen. Er war der erste, der ihre zarten Lippen berührt hatte.

Und nicht Graf Grodel.
 

»Bist du verrückt geworden?«, zischte Oscar, als André ihre Lippen wieder freigab und löste sich mit einem Ruck aus seinem Griff.
 

»Es… tut mir leid, Oscar«, flüsterte er und fuhr sich durchs Haar. »Aber du bist und bleibst eine Frau.« Damit ging er an ihr vorbei und verließ das Zimmer und hinterließ eine völlig verwirrte Oscar, welche ihm hinterher sah.
 


 

-Fortsetzung folgt-...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-10-03T09:32:53+00:00 03.10.2008 11:32
Hi,
dann will ich mal der erste sein der was zu deiner wunderschönen FF schreibt.

Was mir am stärksten aufgefallen ist, ist dass du hervorragend die Gefühle von Oscar und André beschrieben hast. Du machst es einem leicht sich wirklich in die Charaktere rein zu versetzen. So etwas mag ich besonders. Dann bekommt man sofort das Gefühl mitten in der Story zu sein. Dein Schreibstil gefällt mir auch sehr. Es liest sich sehr leicht. Die gesamte Story ist in sich stimmig und die Charaktere handeln nachvollziehbar. Das bemerkt man, wie ich finde, am besten bei André, wie er versucht seine Gefühle zu verbergen und sozusagen 'gute Miene zu bösem Spiel' macht.

Negatives ist mir bisher nicht aufgefallen, also mach weiter so. Diese FF könnte einer meiner Lieblinge werden, und ich hab schon ziemlich viel hier gelesen.

Gruß, schacheule


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