Gewissensbisse? Nein, danke!
Warum tu ich mir das eigentlich immer wieder an? *patt, patt*
Ich versteh´s nicht und werd es wohl auch nicht mehr.
Schlafmangel (selbst Schuld), Koffein (oh, schnell noch nen Nachschub holen muss
^^) *grad wieder rein* und die Tatsache, dass ich während eines ganz kurzen
Nickerchens heute Nachmittag einen wirklich guten Einfall hatte, den ich jetzt
auch gleich umsetzen werde, treiben mich immer weiter dazu, diese FF
weiterzuschreiben. Bin ich süchtig? ^^
Ich weiß, bisher is ja noch nicht viel passiert. Doch jetzt schlägt die Stunde
der Wahrheit für Uruha und ich hoffe, dass es euch gefallen wird. Jetzt wird
Ruki auch endlich davon befreit, mit Mitleid überhäuft werden zu müssen.
*zwinker*
Ready, steady, go!
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Uruha hatte wirklich Probleme, sich von seiner heißgeliebten Badewanne zu
trennen. Er saß jetzt schon eine halbe Stunde regungslos in dem warmen Wasser,
das jedoch langsam kälter wurde. Mürrisch erhob er sich und legte sich ein
Handtuch um die Hüfte und ein anderes um seine Schulter. Er wollte gerade seine
Haare trocken rubbeln, als es an der Tür klingelte. Er zog die Augenbrauen
kraus. Was sollte das denn jetzt werden? Wer wagte es, ihn bei seinem heiligen
Ritual einfach zu stören?
Er hasste es, wenn das der Fall war. Und seine Freunde wussten das. Nie würden
sie es wagen, ihn während seiner ausgiebigen Erholungsphase auch nur
ansatzweise stören zu wollen. Doch wer konnte das sein?
Das Klingeln nahm zu. Und doch hatte er jetzt sehr wenig Lust, sich mit
irgendwelchen Leute rumzuärgern. Er ignorierte das permanente Läuten und
verzog sich in sein Schlafzimmer. Mit einer ungemeinen Gelassenheit zupfte er an
seinen Haaren herum, während er mal wieder vor seinem hiesigen Kleiderschrank
stand und nicht wusste, was er nun anziehen sollte. Es war aber auch immer
wieder dasselbe mit ihm. Stundenlang konnte er sich nicht entscheiden. Ein
Grund, warum er immer zu spät irgendwo auf der Bildfläche erschien.
Dutzende Shirts und Hosen flogen durch die Gegend. Jedes einzelne Teil hielt er
sich vor die Brust und musterte sich im Spiegel. Und doch warf er es unbeachtet
wieder in die nächste Ecke. Bei diesem Anblick könnte man meinen, dass er doch
ganz schön eitel war, doch er bestritt es ja immer.
Irgendwann brach das Türklingeln ab. Er seufzte. "Endlich!", maulte er. Das
wäre ja auch zu schön gewesen, wenn er sich jetzt hätte dadurch aus dem
Konzept bringen lassen müssen. Das war nicht sein Stil.
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"Mist!", fluchte Ruki, als er nach oben schaute und Licht im Zimmer des
vermeindlichen Opfers sah. Er blinzelte und wandte sich dann wieder Reita zu.
"Meinst du nicht, es wäre besser, wenn wir das erst machen, wenn er weg ist?",
wollte er wissen. Der Bassist jedoch zuckte nur mit den Schultern. Ihm war es
eigentlich völlig egal, ob der Blonde da war oder nicht. Sie brauchten doch eh
nur dieses eine, ganz bestimmte Ding aus seiner Wohnung, das sie mit dem
mitgebrachten Gegenstand austauschen wollten. Ihre Recherche hatte viel zu viel
Zeit in Anspruch genommen, als dass er das jetzt schon hier und jetzt beenden
wollte.
"Das wird schon, Kleiner.", lachte der Blondschwarzhaarige sich eins ins
Fäustchen. "Is doch völlig schnuppe, ob der nun da is oder nicht. Wir brauchen
ihn doch gar nicht dafür.", stellte er nochmals klar.
Jetzt wurde dem Kleinen aber immer mulmiger. Er war sich wieder einmal absolut
unsicher, was das hier anbelangte. Sie hatten schon viel Mist gebaut. Aber das
würde bestimmt ein Nachspiel haben.
Eine Maus in Aois Rucksack verstecken, Kai einen Käfer auf die Nase setzen,
während er schlief. Das war harmlos im Vergleich zu diesem Streich. Gut, es war
eher ein Racheakt, aber das änderte nichts daran, dass es gemein war. Ein
Zurück schien es jetzt aber wirklich nicht mehr zu geben, denn sein Komplize
zückte etwas kleines, silber-glänzendes aus seiner Hosentasche. Es war ein
Schlüssel. Jetzt fragte sich Ruki aber ernsthaft, ob Reita das Ganze nicht doch
etwas zu~ ernst nahm.
Wie kam er eigentlich an den Schlüssel für die Haustür von Uruha? Das
Fragezeichen, das gerade über seinem Schopf aufleuchtete, wurde auch von dem
anderen nicht übersehen. Triumpfierend hielt er ihn Ruki vor die Nase. Den hab
ich vom Hausmeister bekommen. Und jetzt schlugen Rukis Alarmglocken noch lauter.
Was bitte schön, hatte Reita mit Uruhas Hausmeister zu schaffen? Und wer gab
dem das Recht, einfach so einen Schlüssel für eine der Wohnungen rauszugeben?
Gleich morgen Früh würde er bei seinem Vermieter anrufen und dem verklickern,
dass keiner von ihm die Erlaubnis bekam, seinen Schlüssel an wildfremde
Menschen rauszugeben. Und schon gar nicht an einen seiner Freunde. Jetzt hatte
er definitiv Angst vor seinem Freund. Er war ihm unheimlich.
Unbeirrt dessen, dass der Vocal ihn ungläubig anstarrte und er sehen konnte,
wie es in dem Hirn des Kleinen ratterte, schloss er die Tür auf und trat in den
Flur. Nachdem Ruki sich dann doch noch zusammenreißen konnte, um nicht doch
einfach die Flucht zu ergreifen, drehte er sich nochmals in alle Richtungen. Er
wolte sichergehen, dass niemand, aber auch wirklich niemand, gesehen hatte, wie
sie dabei waren, Hausfriedensbruch zu begehen. Seiner Meinung war das eine
Straftat. Und damit hatte er verdammt Recht.
Reita packte ihn am Arm und zog ihn mit sich in den Hausflur. Er ließ die Tür
wieder ins Schloss fallen. "Alles klar, Ruki-chan?" Er spürte den Blick des
Bassisten auf sich ruhen. Ein leichtes Nicken. Das reichte dem anderen und er
zog ihn wieder ein Stück weiter. Man gut, dass es hier einen Fahrstuhl gab. Er
hatte absolut keine Lust bis zu Uruha hochzulaufen. Auf halbem Wege hätte er
dann vermutlich auch kehrt gemacht. Mit einem Fahrstuhl ist das auch nicht
anders, aber wenn die Tür erstmal zu war, kam man ja bekanntlich erst wieder
raus, wenn die Tür sich wieder öffnete und das war dann halt in dem Stockwerk,
in das man wollte.
Pling.
Und die Tür öffente sich. Mit einem leichten Schubs wurde er in die
Fahrstuhlkabine gestoßen. Jetzt hatte er also definitiv keine Wahl mehr. Der
Blondschwarzhaarige hätte jetzt auch keinen Rückzieher mehr erlaubt.
Die Tür schloss sich wieder und sie setzten sich in Bewegung. Nervös starrte
der kleine Sänger auf die Anzeige und kaute auf seiner Unterlippe herum. Mit
jedem Stockwerk, mit dem sie näher kamen, tänzelte er mehr von einem Bein aufs
andere.
"Mensch, Ruki!" Der Kleine stockte und wandte seinen Blick zu seinem Begleiter,
der amüsiert an der Innenwand lehnte und ihn zu beobachten schien. "Das kann
man ja schon nicht mehr mit ansehen. Warum machst du dir solche Gedanken über
ihn?" Er drehte den Kopf weg. "Er wird das schon überleben. Und außerdem tut
es ja nicht weh. Es wird etwas an seinem Ego kratzen, aber das is doch eh so
groß, dass das nicht mal auffallen würde." Diesen Worten folgte ein Grinsen.
"Und vielleicht gefällt es ihm ja nachher noch...", sponn der Größere seine
Gedanken weiter. Ruki blinzelte. So richtig überzeugt war er nicht von diesen
Worten, aber es entlockte ihm ein leises Kichern, als er sich das bildlich
vorstellte.
Pling.
Die Fahrt dauerte eindeutig nicht lang genug. Irgendwie wurde ihm schlecht und
schwindelig zu gleich. Reita hatte wahrscheinlich wieder einmal Recht, aber das
tröstete ihn im Moment überhaupt nicht.
Schnellen Schrittes traten beide vor Uruhas Wohnungstür. Insgeheim hoffte Ruki,
dass er doch schon schlafen würde. So spät wie es war, war das auch nicht
unbedingt unwahrscheinlich. Wieso sollte Uruha auch an einem Wochentag um kurz
vor 2 Uhr noch wach sein, wenn er am nächsten Tag pünktlich zur Probe
erscheinen musste?
Doch welch Ironie? Was bitte schön, machten dann die Beiden um diese Uhrzeit
hier draußen? Sie gehörten schließlich auch zu dem ausgewählten
Personenkreis, der das Vergnügen hatte, mit Kai als Leader in einer Band zu
sein. Und der war ja bekannt dafür, dass er es überhaupt nicht leiden konnte,
wenn man unpünktlich oder aber auch ohne wichtigen Grund nicht bei der Probe
erschien.
So schnell konnte der Kleine gar nicht gucken, da hatte sein Komplize ihn auch
schon in den dunklen Flur von Uruhas Wohnung geschoben. Sein Herz überschlug
sich fast. Er hoffte inständig, dass Uruha niemals herausbekommen würde, dass
er sich nachts einfach in seine Wohnung geschmuggelt hatte. Das war nicht die
feine englische Art.
Er zitterte nun doch ein bisschen. Stirnrunzelnd musterte Reita ihn, soweit es
in der Dunkelheit möglich war. Doch dann zückte er die kleine Taschenlampe und
leuchtete sich ins Gesicht.
Fast hätte der Kleine lauthals losgebrüllt. Das war ein Anblick, den er wohl
so schnell nicht vergessen würde. Doch bevor es soweit kommen würde, hatte er
auch schon eine Hand auf seinem Mund liegen. "Ssscht...", machte der andere.
"Warte hier. Ich bin gleich zurück." Mit diesen Worten verschwand Reita aus dem
Flur und Ruki blieb wie angewurzelt in dem stockdunklen Flur zurück.
Es war mucksmäuschenstill. Uruha schien wohl wirklich schon im Bett zu liegen
und im Reich der Träume zu schweben. Das hätte er jetzt auch gern gemacht.
Sich in sein kuscheliges, warmes Bett gelegt und einfach drauflosgeträumt.
Stattdessen stand er nun hier und wartete darauf, dass sein Freund endlich
wieder zurück kam. Aber er war ja selbst Schuld. Er hätte ja nicht drauf
eingehen müssen.
Und schon kam dieser um die Ecke und hielt sich erneut die Taschenlampe ins
Gesicht. Ein fettes Grinsen verriet ihm, dass alles nach Plan verlaufen war.
"Lass uns abhauen." klopfte er ihm auf die Schulter. Er nickte nur und
schmunzelte. "Ich bin gespannt, was er dazu sagen wird." Leise öffneten sie die
Tür und machten sich auf den Weg nach unten.
Ruki war erleichtert, dass bisher alles so glatt abgelaufen war. Es gab
keinerlei Störungen. Jetzt freute er sich aber erstmal auf sein kuscheliges
Bett, das Zuhause auf ihn wartete.
"Du, Ruki...", gähnte Reita mit vorgehaltener Hand. "Hai?", erwiderte er nur
müde. "Kann ich vielleicht bei dir pennen? Ich hab keinen Bock mehr, noch das
ganze Stück bis zu mir nach Hause zu laufen udn ich vermute mal, dass jetzt
keine Bahn mehr fährt." Der Kleine grinste. "Klar." Das war das Mindeste, was
er für seinen treuen Freund heute noch tun konnte. "Wenn dich mein ach so
toller Köter nicht stört?" Die Rede war von keinem Geringeren als Sabu-chan.
Reita schüttelte nur den Kopf. "Nö, und wenn, wird er im Ofen gegrillt und
morgen zum Frühstück verspachtelt.", spottete er. Beide lachten.
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"Oh mann, warum müssen wir eigentlich immer schon so früh hier aufkreuzen,
Kai-chan? Kannste uns nicht mal ausschlafen lassen?", maulte der Bassist. Kai
schüttelte genervt den Kopf. "Wie oft soll ich es dir noch sagen? Hä? Du
könntest ja auch wie jeder normale Mensch pünktlich ins Bett gehen und
schlafen, statt dich in irgendwelchen Bars rumzutreiben und dich volllaufen zu
lassen, mein Gutster." Ruki verkniff sich jeglichen Kommentar und schmunzelte
nur müde. Er war ja genauso müde, wie der andere, aber er war deshalb noch
lange nicht so schlecht gelaunt wie dieser. Wobei er nicht ganz verstand, warum
er so maulig war. Als die Erinnerung wieder hochkam, wurde er schlagartig rot im
Gesicht.
"Ruki? Geht´s dir gut?", fragte Aoi ihn und runzelte dabei die Stirn. Wie kam
er jetzt darauf? Oh, ja klar. Es ist ihm wohl nicht entgangen, dass er gerade
rot angelaufen war. Aoi hatte für sowas einen siebten Sinn. Wie er das immer
wieder schaffte, wusste er nicht, aber vor ihm etwas geheimzuhalten, kam schon
einem Wunder gleich. Dennoch versuchte er den Blick des Schwarzhaarigen zu
ignorieren und winkte nur ab. "Geht schon. Bin nur etwas müde, weil ich gestern
noch so einiges mitmachen musste. Aber mach dir keine Gedanken darüber, Aoi."
Die Tür sprang auf und alle Anwesenden drehten die Köpfe zur Tür. In der Tür
stand Uruha. Zumindest vermuteten sie das, denn sie konnten es nicht erkennen.
Aber die Größe, die Kleidung und die schlechte Laune am frühen Morgen passten
doch wirklich nur zu ihm.
Ruki und Reita tauschten verstohlen Blicke aus und versuchten nicht gleich
loszuprusten. Es war aber auch köstlich, wie er da stand und nur seine Augen in
die Runde blitzten. Eine Kapuze hatte er auf. Warum, konnte sich keiner
erklären.
"Mann, Ruha, wo warst du solange? Wir wollten doch schon vor ner halben Stunde
mit den Proben anfangen.", schimpfte Kai leise. Doch seine Worte fanden
keinerlei Beachtung. Schweigend stapfte der Gitarrist auf seine Gitarre zu und
legte sie sich um. Verwundert schauten Aoi und Kai sich an und dann zu Uruha.
"Ruha?" "Alles okay mit dir?", ergänzten sich die beiden. Nur ein Murren
seitens des Angesprochenen.
Jetzt waren sie aber echt etwas verwirrt.
"Könnten wir das hier schnell hinter uns bringen? Ich hab nachher noch nen
Termin!", fauchte Uruha. Kopfschüttelnd kam Kai auf ihn zu. "Was is los?" Mist.
Dem Brünetten schien aber auch gar nichts zu entgehen. Dafür könnte er ihren
Leader gerade mächtig verfluchen. Aber er konnte ja nun wirklich nichts dafür.
Vielmehr würde er sich nachher die anderen beiden zur Brust nehmen. Er hatte da
so einen Verdacht, wer ihm das angetan haben könnte. Und er fühlte sich in
dieser Vermutung auch gleich bestätigt, als er sah, wie Reita krampfhaft
versuchte, ein Lachen zu verkneifen.
"Alles in Ordnung?", wollte der Leader nun doch noch seine Frage beantwortet
haben. Er schnaubte. Dann gab er sich einen Ruck und nahm die Kapuze ab.
Entsetzte Blicke von Kai und Aoi. Ein lautes Gelächter von Ruki und Reita. Und
jetzt war auch allen klar, warum ihr Lead-Gitarrist so verdammt schlecht gelaunt
war. Das war ja nun mehr als offensichtlich. Aber wie kam es dazu?
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Jetzt hab ich aber echt Mitleid mit dem armen Uruha. Ruki und Reita sind ganz
schön fies. *beide erstmal ranholt und mächtig die Leviten liest*
Und es is doch wieder ein Cliffhanger geworden. Gomen.
Doch schon im nächsten Kapi erfahrt ihr mehr darüber, was mit dem guten, alten
Uruha passiert ist. Und es wird nicht unbedingt jugendfrei werden. Also an alle
minderjährigen Leser: Verzeiht, aber es is und bleibt nun mal diesem Genre
zugeordnet.
Wir sehen uns dann im 6. Kapitel.
Für heute geh ich aber erstmal ins Bett. Is ja auch schon wieder fast vier Uhr
durch. *drop*
Bis dann, ihr Lieben.
Und danke für die eure Kommis und die vielen Favos *vor Stolz gleich aus allen
Nähten platzt*