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Mein Name ist Siriana Black . . .

von

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Briefe

Meine liebste Siriana,
 

in größerer Sehnsucht, als Worte es je beschreiben könnten, übersende ich dir diese Zeilen.
 

Seit deinem Aufbruch vor drei Monaten habe ich keine Nachricht von dir erhalten, was mich einerseits mit Feude und Stolz erfüllt, da es dir demnach wohl ergeht und du dich gut in deine neue Umgebung eingelebt hast, andererseits muss ich dir gestehen, dass ich es sehr bedaurere, nicht mehr täglich mit dir sprechen zu können.
 

Ich weiß, dass es dich glücklich machen wird, zu erfahren, dass wir alle hier uns bester Gesundheit erfreuen. Deine Cousine verbringt bereits dieser Tage ihre Zeit damit, Geschenke für Weihnachten auszusuchen. Wobei ich natürlich kein Gehör bei ihr finde, wenn ich sie darauf hinweisen will, dass dies doch etwas verfrüht ist.

Auch Draco kann die Feiertage kaum noch abwarten, was natürlich daraus resultiert, dass er die damit verbundenen Ferien herbeisehnt.

Die beiden lassen dich übrigens herzlich grüßen.
 

Ich weiß, dass ich es bereits erwähnte, doch ich muss dir noch einmal sagen, dass ich sehr stolz auf dich bin.
 

Lucius
 

~~~~~~~~~~
 

Tränen rannen stumm über Sirianas Wangen, während sie das Pergament fest an ihr Herz drückte.

Als vor weniger als zehnt Minuten der Hauself Levi in die Bibliothek gestürzt war und ihr aufgeregt zwei Briefe auf den Tisch gelegt hatte, von denen einer das Wappen der Familie Malfoy trug, war sie völlig außer sich vor Freude.
 

Zulange hatte sie auf Nachricht gewartet. Zulange hatte sie nicht gewagt ihrerseits einen Brief zu verfassen, aus Angst, sie könnte dadurch einen Eindruck von Schwäche hinterlassen.
 

Doch nun, da sie Lucus liebevolle Worte gelesen hatte, spürte sie um so deutlicher, wie sehr sie ihn, seine Frau und seinen Sohn doch vermisste.

Gleichzeitig war sie beschämt. Beschämt über Lucius ' Stolz, den sie nun nicht mehr glaubte zu verdienen. Tag für Tag redete sie sich ein, dass sie sehr erwachsen und würdevoll mit ihrer Situation umging, dass sie gefasst war und endlich begann ihr Schicksal zu akzeptieren. Doch ein paar Zeilen hatten gereicht, um sie in Tränen und Schluchtzen ausbrechen zu lassen, wie ein dummes, verängstigtes Mädchen, dass Heimweh hat und nach seiner Mutter schreit.
 

Und egal wie oft sie sich zu Ruhe ermahnte, sie konnte nicht aufhören zu weinen.
 

Ja, sie war schwach. Sie war ängstlich und sehnte sich nach ihrem wahren Zuhause.

Und egal wie sehr sie sich einredete, dass sie ihr Leben im Hause Snape akzeptieren würde, im Grunde wusste sie, dass dies nicht die Wahrheit war.
 

Sie belog sich nur selbst.
 

Die Tränen aus ihrem Gesicht wischend, nahm sie ihre Feder zur Hand um sogleich eine Antwort an ihre Familie zu schreiben.

Ihr Herz pochte hart in ihrer Brust, doch sie ignorierte es. Sie ignorierte ihre Tränen, ihre Gefühle und den Wunsch ihrem geliebten Freund Lucius das Herz auszuschütten.

Sie zwang sich wenigstens nach Außen hin Haltung zu waren. Kein Wort verlor sie über ihr Heimweh, über die Ungerechtigkeit, über ihre Trauer, ihren Schmerz und über ihr Leben in Einsamkeit..... kein Wort der Schwäche.
 

Lediglich über das schöne Haus schrieb sie, über den großen Garten, über die freundlichen Bewohner und darüber, dass ihr Gatte ein höchst vornehmer und ehrenvoller Mann war, der sie nur so mit Büchern und Wissen überschüttete.
 

Tränen. Wieder rannen sie über ihre Wangen.

Ihre Finger zitterten, als sie das Pergamentblatt faltete und auf den Tisch legte.
 

Gerade wollte sie nach Levi rufen, als ihr der zweite Brief auffiehl, den der Hauself mit dem von Lucius gebracht hatte.

Dieser war um einiges größer, als der erste und hatte weder Absender noch irgendein Siegel.
 

Als sie ihn öffnete fand sie ein schwazres Buch mit roten Seiten darin und eine Notiz in ihr unbekannter Handschrift:
 

Mit größtem Bedauern muss ich Ihnen mitteilen, dass ich auf Grund wichtiger schulischer Aufgaben nicht in der Lage bin, Hogwarts an diesem Wochenende zu verlassen.

Ich sende Ihnen ein neues Buch zu, dass Sie während meiner Abwesenheit sicher gut unterhalten wird.
 

S. Snape
 

Welch furchtbarer Tag. Erst die Nachricht von Lucius, die sie unwiderruflich an ihre Einsamkeit erinnerte und nun auch noch die Absage ihres Mannes.

Sirianas Lippen entkam ein leises Seufzen. Sie konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen.
 

Nicht, dass sie sich so sehr nach ihrem Gatten gesehent hätte. Immerhin waren sie kein verliebtes junges Paar, dass es nicht ohne einander aushielt.

Sie fühlte sie einfach so unsäglich allein in diesem großen Haus. Und er war nun einmal der einzige, mit dem sie wenigstens von Zeit zu Zeit eine Art Gespräch führen konnte.
 

Ihr Blick fiehl auf das Buch, dass er ihr geschickt hatte. "Geheime Verwandlungen des Mittelalters" von Richard A. Barcley.

Traurig schüttelte sie den Kopf. Ja, das war ihre Unterhaltung, der Inhalt ihres Lebens......Bücher.......nichts als Bücher......
 

Tag für Tag verbrachte sie mit Büchern .....Als hätte das Leben nicht mehr zu bieten.......
 

Am Anfang war sie noch glücklich darüber gewesen, dass ihr neues Zuhause so eine reiche Auswahl an Literatur zu bieten hatte.

Doch bald musste sie feststellen, dass sogar die von ihr so geliebten alten Schriften mit der Zeit ermüdent wurden. Und sie hatte sich daran erinnert, was sie früher auf Malfoy-Manor unternommen hatte.........und daran, wie oft sie mit Lucius stundenlag über die Ländereien spatziert war........
 

Doch sie wusste, dass es nicht die Spaziergänge waren, die sie damals so glücklich gemacht hatten..... es waren die Unterhaltungen, sein Zuspruch, sein Interesse .....

Und genau das fehlte ihr, in ihrem nun mehr tristen Alltag
 

Die wöchentlichen, gemeinsamen Dinner waren die einzige Abwechslung in diesem Alltag und die einzige Gelegenheit sich mit jemandem auszutauschen.

Und nun wurde sie auch noch diesem "Vergüngen", wenn man es so nennen konnte, beraubt.
 

Wieder stiegen Tränen in ihr auf. Tränen der Einsamkeit.......der Verzweiflung.......
 

Doch sie erlaubte sich nicht, schon wieder ihrer Schwäche nachzugeben. Sie atmete tief durch und rief dann endlich Levi zu sich, der ihren Brief an Lucius abschicken sollte, bevor sie sich auf ihr Zimmer zurück zog.
 

Das Buch, dass sie von ihrem Mann erhalten hatte, ließ sie ungeachtet liegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: irish_shamrock
2009-11-20T14:35:35+00:00 20.11.2009 15:35
Hey :)...

wieder so ein schönes kapitel, nicht, dass ich nicht mit siriana mitfühlen würde.
allein als sie lucius´brief gelesen hatte, konnte man den kloß in ihrem hals ja förmlich spüren.
das arme mädchen und dann kriegt sie auch noch die nachricht, dass severus in hogwarts bleibt. sehr bedauerlich u__u!
Alle sind glücklich und froh, nur siriana nicht. :(
die stimmung, die dieses kapitel erzeugt hat, war sehr bedrückend, aber ich hoffe mal, dass es bei den anderen, folgenden kapiteln etwas heiterer zugehen wird, oder?

lg^^


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