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Mein Name ist Siriana Black . . .

von

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Heirat

„Du bist wunderschön!“, flüsterte Lucius, als er Siriana am Fuß der Treppe in der Eingangshalle in Empfang nahm und ihre zitternde Hand auf seinen Arm legte. Da die Eltern des jungen Mädchens schon vor langer Zeit verstorben waren, kam ihm die Rolle des Brautführers zu.
 

Er wusste um ihre Furcht. Und jeder Versuch sie aufzumuntern war vergebene Mühe. Dennoch schenkte er ihr ein warmes Lächeln und sagte mit sanfter Stimme:

„Hab keine Angst..... Er ist ein guter Mann.....“
 

Ein leises Schluchzen drang unter dem Schleier hervor und lies ihn schweigen.

Die Bürde einer Black war meist schwer zu tragen, doch er war sich sicher, dass dies das Beste für sie war. Zumal sein alter Freund gut für sie sorgen würde.

Ohne ein weiteres Wort führte er sie durch die Halle und hinein in den Salon wo die wenigen Gäste samt Priester bereits auf sie warteten.
 

Und obwohl Siriana mit aller Macht versuchte ihre Tränen zu unterdrücken verschleierte sich ihr Blick mit jedem Schritt mehr, den Lucius sie voran zog. Ein unerträgliches Zittern ergriff Besitz von ihr und lähmte ihre Bewegungen. Sie war vor Angst wie versteinert. Dabei atmete sie schnell und unregelmäßig, als wäre sie einer Ohnmacht nah. Ihr Herz schlug so laut, dass sie glaubte jeder im Saal müsse es hören.
 

Die Gestalten um sie herum waren nicht mehr als verzerrte Schemen, als Lucius plötzlich inne hielt.

Sie spurte seine Finger, die nach ihrer Hand griffen und diese von seinem Arm nahm. Für einen Moment spürte sie nur seine weiche Haut unter ihren Fingern, doch schon im nächsten wich alle Wärme, die von Lucius‘ Körper ausgegangen war, zurück.
 

Siriana‘s Atem stockte abrupt. Mit Lucius verlor sie jeglichen Halt. Seine Hände, die sie geführt, seine Arme, die sie gehalten hatten, die Sicherheit die er ihr immer geboten hatte, seit dem Tag, da sie als Waise in sein Haus gekommen war, dies alles entfernte sich mit einem mal von ihr. Auch wenn er nur einen Schritt zur Seite trat, in diesem Augenblick fühlte sie sich völlig allein gelassen und schutzlos dem ausgeliefert, was da auch immer kommen mochte.
 

Dann, ganz plötzlich wurde ihre Hand erneut ergriffen.

Siriana keuchte erschrocken auf. Die feingliedrigen Finger waren eiskalt.

Wie von selbst hob sich ihr Blick doch noch immer war der Tränenschleier vor ihren Augen nicht ganz verschwunden. Alles was sie nun wahrnahm war eine große, schlanke Gestalt, die sich vor ihr aufbaute. Ein blasses Gesicht, umrahmt von schwarzem Haar.... und Augen.

Augen, die so faszinierend waren, dass sie glaubte, nie wieder von ihnen loszukommen.

Augen so dunkel und unergründlich wie die Nacht. So unendlich tief wie das Meer. Kühl und doch stürmisch wie der Nordwind. Siriana kam nicht umhin sie für einen Augenblick einfach nur anzustarren. Noch nie hatte sie Augen wie diese gesehen. Doch auch sie waren ohne jegliche Freude.
 

Dann räusperte sich der Priester. Er schien ungeduldig und wollte mit der Zeremonie beginnen.
 

„Das ist er also?“, dachte Siriana ohne den Begrüßungsfloskeln des Geistlichen auch nur die geringste Beachtung zu schenken. Sie konnte nicht verhindern, dass sich erneut Tränen den Weg über ihre Wangen bahnten. Die Verzweiflung über das, was sie im Begriff war zu tun, wuchs mit jeder Sekunde. Sie war verdammt zu einem Leben ohne Liebe.

Doch sie konnte nicht zurück. Sie war eine Black. Und sie würde ihrer Familie keine Schande bereiten. Sie würde ihn heiraten, auch wenn sie damit alle Chancen fortwarf, je glücklich zu werden. Und gerade in jenem Moment stellte der Priester die entscheidende Frage, die ihr Schicksal besiegeln sollte:

„Und so frage ich Sie, Siriana Evengeline Black wollen Sie den hier anwesenden Severus Tobias Snape zu Ihrem Gemahl nehmen?“
 

Das junge Mädchen sog scharf die Luft ein. Sie wusste, dass ihr diese Frage am heutigen Tage zwingend gestellt werden musste, auch kannte sie die Antwort, die unumgänglich war, dennoch fühlte sie sich völlig überrumpelt. Auch wenn sie immer geglaubt hatte, sie könne ruhig und gefasst reagieren, wie es in ihrer Familie stets üblich war, drohte sie nun der Sturm ihrer Gefühle zu überwältigen.
 

Sie wusste, was ihre Pflicht war und welch simple Worte sie aussprechen musste, um diese zu erfüllen.

Dennoch wollte kein Ton ihrer Kehle entrinnen. Ihre Lippen bebten, ihr Atem war unregelmäßig und ihr Herz pochte scheinbar unüberhörbar laut in mitten der Stille.

Alle Anwesenden hatten ihre Augen auf sie gerichtet und schwiegen in gespannter Erwartung.
 

Siriana schluckte schwer. Sie wusste wie schmachvoll ihr Zögern war, doch es kostete sie Überwindung, die Worte auszusprechen, die nun von ihr erwartet wurden.
 

Tränen rannen nun ungehalten über ihre Wangen.

Und nur mit größter Anstrengung gelang es ihr, nicht zu schluchzen. Doch das Zittern ließ sich nicht aus ihrer Stimme verbannen, als sie endlich, nach einer scheinbaren Ewigkeit leise hauchte:

„Ja........ich will........“
 

Doch noch in der selben Sekunde, da die Worte ihren Mund verließen, bereute das junge Mädchen jede einzelne Silbe. Aber einmal ausgesprochen, konnten sie nicht zurück genommen werden. Es war vollbracht. Ihr Schicksal war nun und in alle Zeit besiegelt.
 

Sie sah nicht, wie sich die Gesichter der Umstehenden aufhellten und ihre Cousine ihr ein stolzes Lächeln schenkte. Alles um sie herum verschwamm wieder hinter einem Schleier aus Tränen. Ihre Augen wurden trüb und völlig emotionslos. Sie stand unter einem regelrechten Schock.

Das weitere Gesehen nahm sie nur am Rande war.
 

Severus bejahende Antwort auf die erneut gestellte Frage des Priesters wehte wie aus weiter Ferne an ihr Ohr. Die Kälte in seiner Stimme entging ihr dabei.
 

Kurze Zeit später fühlte sie kühles Metall auf ihrer Haut. Severus streifte ihr einen goldenen Ring über. Auch sich selbst steckte er einen Ehering auf den rechten Ringfinger. Siriana war dazu nicht mehr in der Lage. Sie war völlig abwesend und in Gedanken versunken.
 

„Und nun, da Sie im Beisein der hier anwesenden ihr Jawort gegeben und die heiligen Ringe, die den Bund der Ehe besiegeln, angenommen haben“, fuhr der Geistliche endlich fort, „erkläre ich sie, Kraft meines Amtes, zu Mann und Frau!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: irish_shamrock
2009-10-08T09:17:43+00:00 08.10.2009 11:17
Wow!
Hauha, obwohl sie eine Black ist, hat Siri (ich kürz das mal eben ab) eine schwere Last zu tragen.
Armes Mädchen. Im Prolog noch so tough und jetzt... aber man kann sich sehr gut in sie hinein versetzen.

lg^^


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