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Digital Cyber Vision

Digimon Cyberpunk AU
von

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down below metropolis

Disclaimer: Sowohl Digimon, als auch Shadowrun gehören mir nicht und ich habe nicht vor Profit oder sonstige Bösartigkeiten mit ihnen anzustreben. Ich leihe mir beide nur für diese Geschichte aus.
 

Durch den gewaltigen Dampfdruck eines Abluftrohrs in der Luft gehalten schwebte lautlos ein Vektorschubgleiter inmitten der größenwahnsinnigen Eingeweide Tokyos, A.D. 2063.
 

Unterhalb der grell beleuchteten Wolkenkratzer Tokyos lag nichts als ein Gewirr aus Schatten. Die Stadt hatte sich über die Jahrzehnte aufgeschichtet wie die futuristische Dystopie eines Kuchens. Ebene um Ebene war die gewaltige Fläche der Megametropole in den Himmel gewachsen, als es sich nicht mehr auszubreiten lohnte: Seit 50 Jahren legte sich etwa jede Dekade mit einer neuen Ebene eine Zukunftsvision auf die Vergangenheit. Nur die Glasur aus Kilometern legiertem Stahl, die sich um jede aufgegebene Ebene schloss, hielt Tokyo zu einer Stadt zusammen.

Der Verfall raste auf Hochtouren, doch die Weiterentwicklung hielt sich Kopf an Kopf mit ihm. Die alten Illusionen wurden zum Fundament der höchsten Träume und konnten fortan nicht mehr den Himmel sehen.

Je höher die Schicht lag, in der man lebte, desto besser war meistens auch die gesellschaftliche Stellung. Doch schon zwei Schichten unter der neon leuchtenden Spitze war man menschlicher Abschaum. Nur der Grad der Verwahrlosung und der Ungewissheit nahmen ab hier mit jeder tieferen Ebene zu.

Die urbanen Schluchten unterhalb der höchsten Schicht waren eine Ausnahme von dieser Hierarchie. Das Gerüst aus Wartungsschächten, Nottunneln und sanitären Pipelines, das wie ein mechanisches Spinnennetz durch die Hochhäuser und Straßenschluchten der alten Stadt wuchs, wurde auch die Kanalisation der Himmelstadt genannt; die hässlichen inneren Organe der Ebene, die den blauen Himmel sehen konnte. Durch das Fundament der neusten Schicht von Oben und die stabilisierende Ummantelung an den Seiten eingeschlossen, lag die Kanalisation ewig im Schatten. Hier lebten nur Sicherheitspersonal, mutierende Lebensformen und Ratten. Und zeitweise Runner.
 

Im Innenraum des Gleiters hinter den verspiegelten Scheiben war es Nacht. Keine kleinen Armaturlämpchen oder matt erleuchtete Datenrelais, die Informationen über das Befinden der Maschine darstellten. Nicht ein Funken Energie. Nur die minutiös balancierte Position im Auftrieb der verbrauchten heißen Luft der Oberstadt hielten das Flugobjekt an Ort und Stelle. Mitten im Nirgendwo, kilometerweit zu allen Richtungen nur von leerem Raum umgeben.

„Sie brauchen zu lange“, knirschte Tai durch seine zusammengebissenen Zähne und schwang unruhig die Füße vom Armaturenbrett, nur um sie wenige Sekunden später wieder umgekehrt gekreuzt draufzulegen.

„Nur weil sie sonst schneller sind als geplant, brauchen sie noch nicht zu lange, wenn sie nur im Zeitrahmen liegen“, murmelte Izzy geistesabwesend von Beifahrersitz, „aber wenn du dir solche Sorgen machst um deine kleine Schwester, dann kann ich gerne ihre Position checken.“ Tai vernahm das geschmeidige Quitschen, als der Hacker sein Deck bereits halb geöffnet hatte. Izzy wurde nervös, wenn er längere Zeit keinen Computer bedienen durfte. Er zischte nur und machte eine ablehnende Geste in Izzys Richtung.

„Energiesignale gefährden unsere Position“, kommentierte er mit professioneller Stimme, „und Kari ist alt genug, um auf sich selbst aufzupassen.“

Izzy klappte sein Deck schmunzelnd wieder zu, denn die Besorgnis des älteren Bruders war selbst in seinem professionellen Benehmen als Leiter des Runnerteams kaum zu überhören.

Von der breiten Rückbank, auf der leicht weitere fünf Personen Platz hatten, stimmte ein sanftes feminines Kichern mit Izzy ein. Mit dem weichen Rascheln von Stoff schoben sich schlanke Arme um den Fahrersitz und umarmten Tai soweit wie möglich.

„Irgendwann wird der Tag kommen, Taichi Yagami“, flüsterte Soras besonnene Stimme hinter seinem Kopf, „an dem deine Sorge dich den Kopf kostet. Schlimmstenfalls durch Kari höchstpersönlich, wenn sie so weiter trainiert wie in den letzten Monaten.“ Ein Hauch Kummer schlich sich am Ende in ihre Worte.

Tai lehnte seufzend den Kopf zurück und umschloss Soras Hände mit seinen eigenen.

„Ich weiß.“
 

„Scher’ dich gefälligst weg, Takeru Takaishi!“ Ein Surren begleitete Karis wütende Stimme. Etwa schnitt unsichtbar durch die Luft. Ohne ein weiteres Geräusch glitt der Faden der Monofilamentpeitsche wieder zurück in den Griff und das Kugelgewicht am Ende verschloss die Waffe wie einen Flaschenhals. Ihre angespannte Hand war um den Griff gepresst, als versuche sie ihn zu zerdrücken.

Für Sekunden war nur Ruhe und das heftige Keuchen von TK und Kari, die sich mit einigen Metern Abstand gegenüber standen, im langen Servicekorridor zu vernehmen. Karis Gesicht war gerötet von Wut und zu einer verbissenen Maske verzogen. Sie versuchte weitere Wellen der Aggression zu unterdrücken, während der blonde Junge ihr wie benommen gegenüberstand. Seine linke Hand mit der entsicherten Ares Predator hing bewegungslos herab. Inmitten der Wut stutzte ihre taktische Aufmerksamkeit über die TKs ausbleibende Reaktion.

Dann kam das plötzliche Zusammenzucken seiner Gestalt, gefolgt von einem unverständlichen Fluch. Ihre routinierten Einschätzungen nickten ihr innerlich zufrieden zu, während TK sich zitternd die rechte Hand vor Augen hielt. Regungslos knickte sie am Handgelenk nach hinten wie eine Marionette, der man die Fäden durchtrennt hatte. Genau dort, wo der präzise Peitschenschwung die Handsehnen und einiges mehr durchtrennt hatte, rann Blut durch den sauberen Schnitt im gepanzerten Handschuh und verdunkelte den Oberarm. TK starrte sie nur ungläubig an. Er schien mit der plötzlichen Geschwindigkeit der Ereignisse überfordert.

Es war ein gewagtes Manöver gewesen, das bei einem winzigen Fehler ihrerseits ihn den ganzen Arm und jeden anderen Teil seines Körper hätte kosten können, der noch im Weg des alles schneidenden Monodrahts gewesen wäre. Aus genau diesem Grund hatte sie einen so filigranen Schlag ausgewählt: um zu überprüfen, ob sich das harte Training gelohnt hatte, mit dem sie in zunehmendem Hass auf TK und dessen Runnergruppe die letzten Monate verbracht hatte. Er konnte sich glücklich schätzen, dass sie ihr Leid bis zu diesem unerwarteten Wiedersehen so eifrig in Stärke verwandelt hatte.

„Bist du wahnsinnig“, entfuhr es TK laut und unkontrolliert, ein Ausdruck zwischen Schmerz und Unglauben in sein Gesicht geschrieben. „Hikari, du hättest mich …“
 

„Umbringen können?“ eine Stimme, rau wie aufeinander geriebenes Metall, unterbrach den Jungen. Laut aufsetzende Fußschritte auf dem stählernen Boden durchbrachen die Stille des Raumes und der grelle Schein einer Halogenlampe flutete den langen Gang. „Eine in Betracht zu ziehende Option.“

Matts Körper ragte wie ein wie ein Turm hinter Karis vergleichsweise gebrechlicher Gestalt auf und der Straßensamurai legte ihr ermutigend eine Hand auf die Schulter. Kari musste ihr Gewicht verlagern, um vom Gewicht des Arms nicht nach unten gezogen zu werden. Mit einer Geste des Schutzes schob er sie hinter sich.

„Bruder!“ TKs Augen weiteten sich mit Überraschung, die langsam in Entsetzen umschlug. Die Pistole in seiner linken Hand fiel geräuschvoll zu Boden.

„Sei nicht so überrascht. Schließlich kommen nicht wir euch ständig absichtlich bei Aufträgen in die Quere.“ Matt stand regungslos zwischen ihm und Kari, während er sprach. Die grünen Cyberaugen, die wie ein in Chrom verewigter Wolfsblick unter der Stirn lagen, würden nie Emotionen preisgeben und auch der gerade Strich seiner Lippen verriet nichts. Das schwere FN HAR, welches er lässig mit einem seiner von Kunstmuskeln definierten Arme im Anschlag trug, sprach auf seinen kleinen Bruder zielend eine eindeutige Sprache. Mit einem Grinsen im Mundwinkel wandte er den Kopf leicht zu Kari.

„Als du sagtest, wenn er uns schon bei einem Run vor die Flinte kommt, dann wolltest du die Sache endlich klären und die kleine Ratte schlimmstenfalls geeken, hatte ich eine etwas wortgetreuere Lösung erhofft“, bemerkte der Straßensamurai trocken. Selbst im schlechten Licht des Ganges sah Matt durch die Restlichtverstärkung in seinen Cyberaugen wie sich die Zornesröte in Karis Gesicht mit einer Spur Peinlichkeit mischte. „Vor allem weniger Teenagertheater und Schreierei.“

Als sie den Blick abwandte und nichts entgegnete, richtete der junge Mann mit den wölfischen Gesichtszügen seine Aufmerksamkeit wieder auf sein Gegenüber. Nur an den leisesten Geräuschen der Cyberware in Matts Körper konnte man die Gefühle erahnen, die sich gerade in seinem Inneren auf seinen kleinen Bruder richteten. Das leichte Knistern der Spannung auf den Kunstmuskel. Die zum Herausschnellen bereiten Nagelmesser in seinen Händen. Kari hörte solche feinen Signale und Anzeichen, nur deshalb weil ihr Bruder Tai sich darauf verstand aus ihnen die Stimmung seines besten Freundes zu lesen und seine Beobachtungen oft mit ihr teilte.

„Du drehst dich um und gehst, während wir unseren Zeitrahmen einhalten. Richte deinem Leader aus, dass er aufhören soll einen Wettbewerb daraus zu machen, uns in die Quere zu kommen“, bellte Matts Stimme TK entgegen, dessen Augen sich langsam ins Bodenlose zu weiten schienen, je länger die Situation andauerte. Er drehte sich, das schwere Sturmgewehr schulternd, um. Der am Lauf montierte Scheinwerfer zog ein Lichtband durch den Gang. Er kehrte seinem kleinen Bruder in Missachtung einer von ihm ausgehenden Bedrohung den Rücken zu. Beim Ausdruck in TKs Gesicht hatte Kari die Hoffnung er würde gleich weinend auf die Knie fallen. Leider blieb dieser Anblick aus und Kari wandte sich selbst in einer eleganten Drehung ab, um hinter ihrem Teamkollegen her zu laufen. Ein Gefühl der Leichtigkeit durchflutete sie, doch es reichte nicht aus, um den bitteren Geschmack der Szene wegzuspülen.
 

Mit schnellen Schritten hechte sie hinter dem hoch gewachsenen Straßensamurai her – fast vier Schritte für einen von Matt –, während dessen Bruder sich weiterhin nicht von der Stelle gerührt hatte. Hinter der nächsten Biegung stiegen sie in einem Kontrollraum die Leiter eines Versorgungsschachts hinab, dessen Luke Matt am Ende mit zwei kraftvollen Tritten in die Nacht hinausschickte.

Schon im Inneren des Schachtes konnte Kari die kalte dreckige Luft der Kanalisationsschicht spüren, bevor sie hinter Matt weiter hinunter nach Draußen kletterte. Wie an einem stählernen Strohhalm hingen sie in die ewige Nacht voller Gerüste, Rohre und Schächte, zwischen den entfernten Umrissen verfallender Hochhäuser. Die Eingeweide der Himmelsstadt waren so gewaltig, dass sich rundherum mit den Konturen jede Vorstellung von Größe in den Schatten verlor.

Kari zitterte bei dieser Vorstellung mehr, als von der Kälte.

„Da.“ Matt deutete mit seiner Pranke von einer Hand irgendwo ins Nichts, doch schon eine Sekunde später erkannte sie das Aufleuchten des Cockpits wie ein geschwungenes Auge in der Nacht. Mit schwachem Glühen der Schubantriebe setzte sich das Auge in Bewegung. Fast lautlos glitt der aerodynamische Schemen auf sie zu und stoppte unterhalb der Leiter. Als Viereck aus Licht öffnete sie die Dachluke des Schiffs. Der Straßensamurai packte Kari ungefragt in der Taille und hob sie mit einer unerwartet vorsichtigen Geschicklichkeit hinab in den Gleiter, um einen Moment später ebenfalls neben ihr in das gepolsterte Synth-Leder des Rücksitzes zu fallen. Mit dem Schließen der Luke beschleunigte das Schiff augenblicklich.

within a mile of home

Nur durch die Geräusche des Fahrwindes bemerkbar flog der Vektorschubgleiter durch die gleich bleibende Dunkelheit. Mit nur einer Hand an den Steuerknüppeln lenkte Tai vorbei an zerfallenen Wolkenkratzern durch das Netz der Kanalisation, während ihn völlig andere Dinge zu interessieren schienen. Sora, neben der sich Kari niedergelassen hatte, konnte wie immer, wenn ihr Freund am Steuer saß, einen gewissen Ausdruck von Panik nicht aus ihrem Gesicht verbannen.

„Hoi, Chummer“, Tai hatte den Kopf nach hinten zu Matt gewandt, „das hat verdammt lange gedauert. Habt ihr nur auf dem Rückweg noch mal die Sicherheitsräume überprüft wie vorher besprochen oder habt ihr euch noch die Freiheit genommen das lausige Schutzprogramm neu zu schreiben?“

„Musst du dich nicht auf unseren Fluchtweg konzentrieren, Tai?“, reagierte Matt recht kurz und bündig, während er sich in den Sitz zurücklehnte. Keiner in der Gruppe war sich so recht sicher, ob ihm sein Humor wie andere Emotionen mehr und mehr abhanden kam, wenn er sich nicht konzentrierte, oder ob er ihren Teamleiter nur einfach genauso komisch fand wie alle anderen.

„Weiterhin Captain Taichi Yagami für dich, solange du mich in meinem Greymon Drifter auf mein Verhalten ansprechen willst.“

„Ja Captain, mein Captain“, murmelte Matt monoton, während er die Beine hochlegte. Tai lachte und zog sich die Fliegerbrille von der Stirn herunter. Seine Augen ruhten nun auf den vor der Windschutzscheibe vorbeiziehenden Schatten.

Kari betrachtete wie sich eine gewisse Entspannung in Matts Zügen abzeichnete, kaum zu erkennen im Vergleich zu Soras sichtlicher Erleichterung. Wären seine Augen kein ewig in Chrom vercyberter Wolfsblick, könnte sie ihn sich nun fast mit ruhig geschlossenen Augen vorstellen. So dagegen umgab den Straßensamurai etwas ständig Wachsames. Der zufriedene Gesichtsausdruck nach einem erfolgreichen Run, so erschien es dem jungen Mädchen jedoch, war eine der wenigen Emotionen, die Matt niemals verloren ging. Ruhe und Entspannung glätteten die Härte seiner Wolfsmiene.

Auch Tai schien der gute Verlauf ihres Runs deutlich zu beruhigen. Wenn nur noch der Weg zurück zwischen ihnen und dem Abschluss eines Auftrags lag, musste er sich nur noch auf seine Fähigkeiten als Fahrer verlassen. Gelassen spekulierte er mit Izzy über die Daten, welche sie für ihren Auftraggeber aus dem isolierten Server einer kleineren Konzernanlage herausgefischt hatten. Der Hacker betrachtete währenddessen konzentriert den Bildschirm seines Decks und antwortete gelegentlich. Schwärme roter Käfer durchkreuzten das Bild und bildeten aus leuchtenden Stromstößen Nachrichten und Diagramme, während Izzys Finger verschwimmend über die Tastatur flogen. Nicht einmal an den erneuten Zusammenstoß mit der Runnergruppe um Davis und TK, der Gruppe „Tokyo Child“, schien sich jemand zu erinnern und Kari war dankbar das Thema nicht aufgreifen zu müssen.

„Alles okay, Kari?“, fragte Sora mit sorgenvoll gekräuselter Stirn. Das junge Mädchen war so in das Verhalten der anderen Teammitglieder beschäftigt gewesen, dass sie nicht darüber nachgedacht hatte, was sich in ihrer eigenen Mimik abzeichnete. Sie bemerkte jetzt erst, dass sie immer noch ihre Monofilamentpeitsche krampfhaft umklammerte.

„Wir“, setzte sie an, doch zögerte dann und beugte sich leise flüsternd näher zu Sora, „Ich bin Takeru begegnet.“

Der Greymon Drifter machte eine Vollbremsung.

„Du bist was?“ Tai riss den Kopf herum. Kari seufzte. Offenbar nicht leise genug.

„Ich bin auf dem Rückweg TK begegnet, Tai“, wiederholte sie mit genervtem Unterton.

„Matt? Hast du nicht vergessen was zu erwähnen?“ Tais Blick funkelte den Straßensamurai durch die Fliegerbrille an.

„Du hättest später im Kampfprotokoll lesen können, dass wir Feindkontakt hatten“, sagte Matt ungerührt. Tai schlug sich stöhnend die Hand vors Gesicht und schien für eine Sekunde mit seiner Selbstbeherrschung zu kämpfen. „Wie konntest du zulassen, dass sie in Gefahr gerät? Ist was passiert?“

„Sie hat ihm die Hand verkrüppelt. Du wärst stolz auf sie gewesen.“

Plötzlich war Stille im Gleiter und selbst Izzy sah von seinem Deck auf, um Kari mit aufgerissenen Augen anzustarren. In Tais Gesicht schien sich so etwas wie ein Grinsen anzubahnen, während seine kleine Schwester sich auf einmal den Tränen nahe fühlte. Sora legte ihr den Arm um die Schultern.

„Willst du uns erzählen, was passiert ist?“, fragte sie in einem fast mütterlichen Ton.

Erst fühlte Kari Trotz und wollte entgegnen, sie komme selbst zurecht, doch der Widerstand zerschmolz ehe sie darüber nachdenken konnte. Sie ließ den Kopf gegen Soras Schulter sinken und verlor sich für einen Moment im Gefühl echten Stoffs. Kein Synth-Material. Keine Panzerung. Dann begann sie ruhig die letzten Ereignisse zu rekapitulieren:

„Als Matt und ich den Rückweg durch die Sicherheitsschächte nahmen, um noch mal abschließend die Überwachungsdaten zu kontrollieren, hat er an einer Kreuzung in einiger Entfernung TK lokalisiert. Er war offenbar auch auf dem Weg zu seinem Treffpunkt. Nur Matts Cyberaugen erlaubten ihm dort im Dunklen so weit zu sehen, also hatte TK uns sicher noch nicht bemerkt. Ich wollte die Gelegenheit nutzen, also bat ich Matt vorzugehen und nach der Kontrolle auf mich zu warten.“

„Ich weiß nicht mal genau, was ich Takeru … TK eigentlich sagen wollte, aber als er mich dann erkannte, lief alles katastrophal“, setzte sie weiter fort, biss sich jedoch kurz auf die Zähne, als bereite die Erinnerung ihr Schmerzen, „weil er sich verhalten hat als wäre nie etwas passiert. Er schien sich zu freuen mich zu sehen und war ein richtiger Sonnenschein. Ohne weiteres hat er gesagt, er vermisse mich und ich solle wieder zu Tokyo Child zurückkommen. Ich …“

Karis Stimme brach kurz ab und sie schien die richtigen Worte zu suchen. „Ich war darauf gefasst, dass wir uns gegenseitig anschreien und ich einen Grund hätte ihm eine rein zuhauen. Ich wollte ihm zeigen, dass ich allein wieder aufstehen kann und ihn nicht brauche. Aber für ihn scheint es nicht einmal ein Problem gewesen zu sein.“

„Er hat meine Überraschung wohl positiv gedeutet, als Erleichterung vielleicht. Er kam näher und wollte mich umarmen. Ich hab’ ihm gezeigt, dass ich nicht ganz seiner Meinung bin … hab’ ihm gesagt, was ich davon halte, dass alles wieder in Ordnung sein soll … dass er sich benimmt, als ob nie etwas gewesen wäre … hab’ ihm gesagt, dass er …“, wiederholte sie ihre Erlebnisse und zitterte mehr und mehr, bis sie ganz abbrach. Sie drückte sich gegen Soras Schulter. Nach einigen Minuten, in denen das Feuer in Tais Augen auf die Ausmaße eines Stadtbrandes anwuchs, hatte Kari sich wieder gefasst.

„Er meinte, ich würde mich künstlich aufregen und langsam völlig durchdrehen.“ Sie zog eine Schmolllippe. „Dann habe ich ihm gezeigt, wie es aussieht, wenn ich völlig durchdrehe.“

Kaum hatte sie geendet, zog Sora sie wieder in eine feste Umarmung. „Es tut mir so leid für dich, kleine Kari.“

„Ich bin nicht mehr klein“, gab diese durch Stoff gedämpft zurück, ließ sich trotzdem bereitwillig trösten.

Währenddessen trafen sich Tais Augen, der wieder vorgab gewissenhaft zu fahren, und Matts Wolfsblick im Rückspiegel. „Ich werde ihn umbringen. Das ist sicher kein Problem für dich?“, stand in Tais Blick geschrieben. Matt nickte nur stumm.

Lautlos wie er gekommen war verließ der Greymon Drifter die Kanalisation und flog Richtung Heimat: Die Sprawls zweiten Ebene unter Tokyos Himmelstadt.
 

Abschließende Anmerkungen:

Wieder einmal vielen Dank fürs Lesen an dieser Stelle.

Ich komme langsam besser ins mind-writing rein, aber merke deutlich den Kontrollfreak in mir hinter, der sich ständig fragt, ob das, was ich hier schreibe eigentlich nicht völlig OOC ist oder ich mein Wissen zu den Digimonfiguren mehr auffrischen müsste. Aber noch bin ich guter Dinge.
 

Da vieles an der Geschichte durch die Schreibmethode sehr spontan entsteht, gehen mir momentan viele Ideen durch den Kopf, wie sich der Spannungsbogen weiter entfalten könnte und natürlich allen voran die klassische Frage: Wie kriege ich die Digimon in meine Digimon-FF? Ich muss zu meiner Schande immer wieder feststellen, dass ich zu der schändlichen Angewohnheit neige Digimon ohne Digimon schreiben zu wollen, die in der Fanszene so verbreitet ist. Doch die Ansätze sind vorhanden, das Konzept noch nicht klar, aber die Notwendigkeit die Digimon sicherlich zu einem gewissen Teil der Geschichte machen zu müssen steht für mich fest. Auch wenn die Übertragung in das Cyberpunk-Genre mir Kopfzerbrechen genug bereitet, ist am Ende doch immer die Frage: Was wäre schon eine Digimon Geschichte ohne Digimon?
 

In diesem Sinne,
 

shu.

downward spiral

Es dauerte eine Weile bis TK sich wie mechanisch angetrieben begann zu bewegen, während seine Gedanken immer noch an Ort und Stelle festhingen. Der Weg durch die dunklen Korridore war nur ein schwaches Hintergrundrauschen.

Zuerst kreisten seine Gedanken nur um die Frage, wo alles schief gelaufen war, doch bald verlor sich die sinnlose Überlegung in zwei Richtungen. Der eine Weg war eine verlassene, monochrome Gasse, fern von jeder Bedeutung und ohne Gefühl; der andere Weg dagegen eine überfüllte Straße und ein Schleier von Rot, eine schleichende Wut.

Ohne wirkliche Konzentration folgte er den Abzweigungen zum Treffpunkt seiner Gruppe. Er kniete kurz vor den Magschlössern von zwei Türen, doch sie knackten sich praktisch wie von allein.

Er rechnete nach, wie lang es her war, dass Kari das Runnerteam und vor allem ihn verlassen hatte, um zu ihrem Bruder und seinen Freunden zurückzukehren. Zwei Monate? Drei Monate? Seine wütende Benommenheit verglich das Mädchen, das sich damals von seinem Verhalten zutiefst verletzt von ihm abgewandt hatte, und die Person, die ihm vor wenigen Minuten gegenüber gestanden hatte. Er erkannte sie als dieselbe Person, doch kaum wieder. Waren wirklich nur drei Monate vergangen oder drei Jahre? War sie, wie er, immer noch 18 oder vorschnell auf die Altersstufe ihres Bruders herangewachsen?

Er hörte das Trampeln von Stiefeln aus dem Quergang der nächsten Kreuzung kommen. Zwei? Drei? Drei. Er lehnte sich kniend gegen die Wand des Korridors und zog die Brille mit der Sichtverbindung über die Augen. Neben der Restlichtverstärkung leuchteten die Symbole der Smartgun-Verbindung auf, als er seine Ares Predator zielend auf Augenhöhe hob.

Was hatte sein Bruder einmal über das Alter von Menschen aus den Sprawls gesagt, als sie noch miteinander sprachen? Das Leben in der Ebene unter Tokyos Kanälen lässt die meisten Menschen ihre Kindheit überspringen, weil sie so schnell wie möglich erwachsen werden müssen, um überleben zu können. Das Leben als Runner beschleunigt diesen so schon wahnwitzigen Prozess um ein Vielfaches.

„Werde niemals Runner, Takeru“, hatte Matt damals gesagt, als er TK noch in die Augen sehen konnte, „bleib’ einfach mein kleiner Bruder.“ Wie die anderen Kinder aus ihrem Bezirk des Sprawls war auch TK uneinsichtig für das Wohlwollen seines großen Bruders gewesen.

Die erste Gestalt trat um die Ecke. Konzernsicherheit. Sofort durchschlug eine Kugel seinen Oberschenkel und riss ihn von den Füßen. Die Defiance T-250 glitt ihm aus den Händen und rutschte über den Boden. Ruhig wartete TK auf das nächste Ziel.

Kari war mit Abstand das Unschuldigste, was er in den Sprawls je gesehen hatte. Niemand wuchs in der Unterstadt ohne Himmel auf und blieb unberührt – besser gesagt ungeschädigt – von der Verzweiflung und dem Überlebenskampf, doch von allen Menschen aus seiner Kindheit konnte TK sie am ehesten mit der Bedeutung „Kind“ in Verbindung bringen. Dieser Meinung war nicht nur er, sondern fast jeder Mensch, der sie schon einmal getroffen hatte. Besonders ihr älterer Bruder Tai und seine Freunde hatten diese verhältnismäßige Reinheit stets bewahrt wie eine seltene Blume.

„Ihr Körper schimmerte durch ihre schäbige Kleidung wie die Lilie, da wo sie steht unter schwarzen Dornen, weiß“, hörte er in seiner Erinnerung Sora aus einem ihrer alten Texte rezitieren, als er einmal vor Jahren mit ihr, Matt und Tai über Kari gesprochen hatte.

Der zweite Wachmann leistete sich den unvorsichtigen Fehler ebenfalls in den Gang hinauszutreten und mit seiner Pistole in die Richtung zu feuern, in der er den Angreifer vermutete. TK traf ihn zuerst an der Hand und dann ebenfalls ins Bein, während die für ihn bestimmten Kugeln weit über ihn hinweg durch die Mitte des Korridors jagten.

„Pass’ gut auf sie auf“, hatte Tai nur gesagt und ihm mit einem ermutigenden Grinsen auf die Schulter geklopft. TK schluckte schwer und die Erinnerungen blieben ihm im Hals stecken. Irgendwo entlang des Weges, den sie zusammen gegangen waren, musste er aufgehört haben sie zu beschützen.

Der letzte Wachmann verhielt sich professioneller und ließ sich auch von den beiden Verletzten, die sich ächzend und fluchend auf dem Boden wälzten, nicht aus der Deckung locken. Es würde nicht lange dauern, bis die beiden sich vom ersten Schock der Treffer erholen würden, deshalb kroch TK an der Wand entlang auf die Ecke zu. Nachdem er die Pistole zu Boden gelegt hatte, griff er mit seiner noch gesunden, linken Hand in den hinteren Teil seines Waffengürtels und holte ein Objekt von der Größe einer Zigarettenschachtel heraus. Er schaltete den Sichtmodus der Brille von Restlichverstärkung auf Blitzkompensation und für einen Moment wurde es wieder stockfinster. Dann warf er mit derselben Bewegung das kleine Gerät in einem flachen Bogen mitten in den Gang und nahm seine Ares Predator wieder auf. Das Objekt schlitterte eine Sekunde über den Boden, bis plötzlich alles in grelles Licht getaucht wurde. Sich um die Ecke neigend versuchte TK nicht in die Flash-Pack-Granate zu schauen, die selbst durch seine verbesserte Sicht den Korridor in oszillierendem Blitzgewitter tanzen ließ wie eine hyperaktive Rave-Party. Der Junge hatte alle Zeit der Welt, um auf den geblendeten Wachmann zu schießen, doch lag dieser bereits mit einer Kugel im Knie am Boden, ehe die zweite Ladung der Blendgranate verbraucht war. Er deaktivierte das Gerät, während er es aufhob und schob es sich wieder in den Gürtel, um dann kostenlose Bewusstlosigkeit in Form von Tranq-Patches an das Sicherheitsteam zu verschenken.

Es war nicht mehr weit bis zum Treffpunkt und er musste sich beeilen, um nicht zu überfällig zu sein. Davis würde sich sicher zu gerne den Spaß machen ihn hier zu lassen, weil er das Zeitfenster überschritten hatte.

In seinen Gedanken tobten weiter die Erinnerungen umher wie eine Katze mit einem Wollknäuel, doch mit einem Mal löste aus dem Geflecht der Sprawlkindheit, der Selbstanschuldigungen und des tauben Pochens von Wut ein neuer, unbemerkter Faden heraus. Wie eine zügelnde Schlange wickelte sich der Faden aus dem fehlenden Gefühl in seiner rechten Hand den Arm hinauf und durchflutete seinen Körper wie ein zweiter Blutkreislauf.

Ich bin nicht der Einzige, der Fehler gemacht hat. Wenn du mich verletzen willst, dann kann ich dir gerne dabei helfen. Wenn du mich verletzen kannst, dann kann ich das vermutlich auch.
 

Als TK die Beifahrertür des Einsatzvans aufriss, verstummte die gerade tobende Diskussion so abrupt als hätte man den Mute-Knopf einer Fernbedienung gedrückt. Yolei erlangte als erste ihre Fassung wieder.

„Ich hatte ja gesagt, dass er kommt“, verkündete sie von der Rückbank, während TK sich in den Sitz warf und die Tür hinter sich zuzog.

„Ich meinte ja nur, länger zu warten wäre ein Sicherheitsrisiko gewesen.“, murmelte Davis beleidigt vom Fahrersitz aus. Der Ki-Adept würdigte TK wie so oft keines Blickes. Seine Cyberaugen, deren Form an eine Fliegerbrille erinnerten, fixierten nur die Straße vor der Windschutzscheibe, obwohl er den Wagen noch nicht angelassen hatte.

Es trat Stille ein, die entweder daraus resultierte, dass die vier Anwesenden versuchten ihr Bild Daisuke Motomiyas, ihres furchtlosen Anführers, mit der Sorge um Sicherheitsrisiken in Einklang zu bringen, oder aber aus der Erwartung auf TKs Erklärung für sein verspätetes Erscheinen. Es blieb ruhig. Der blonde Runner seufzte.

„Davis, solltest du nicht losfahren, bevor die Sicherheit uns endgültig bemerkt und den Ebenenlift nach Unten abriegelt.“, warf er kaum als Frage in den Raum, um sich dann freundlicher und tatsächlich fragend nach Hinten zu wenden, „Cody, kannst du mir ein Medkit geben?“

Der etwas zu kurz geratene Junge hinter ihm – zu klein und vor allem zu jung für den Job, wie TK meinte – verzog die Miene zu einem schwachen Lächeln. „Gern.“

„Captain Daisuke Motomiya für dich“, meldete sich Davis lautstark zu Wort, „solange du in meinem Flamedramon Bulldog Step-Van mir Vorschläge machst.“ TK hatte ein Déjà vu, das gleichzeitig Kopfschmerzen anzukündigen schien. Immerhin gesellte sich etwas Kontrastprogramm zum tauben Gefühl in seiner Hand. Als könne sie seine Gedanken lesen, gab Yolei einen erschrockenen, hohen Ton von sich.

„TK“, sie schien schon durch seinen Namen ihre ganze Luft verbraucht zu haben und atmete hörbar ein, „was ist mit deiner Hand passiert?“

Wie eine stille Erläuterung hob er die Rechte hoch, sodass jeder im Innenraum sie sehen konnte, wo sie wie auf Befehl zurückklappte. Cody schien zu zittern, doch wandte er seinen starren Blick nicht ab, während Yoleis Augen von Sekunde zu Sekunde bestürzter die Hand fixierten. Davis und TK sahen sich nur mit routinierter Ausdruckslosigkeit an.

„Durchtrennte Sehnen“, kommentierte der Teamleiter und ließ den Motor an.

„Ich bin Kari begegnet“, antwortete TK im gleichen Tonfall, während sich auf der Rückbank zwei Augenpaare weiteten.

„Die Bioware, um das anständig wieder herzustellen, wird teuer, Chummer; und wir sollten uns beeilen.“ Er lenkte den Wagen durch die Konzerntiefgarage. „Ich schätze damit haben wir wohl Gleichstand, was es Hikari betrifft.“

TK wollte etwas sagen, doch noch bevor er detaillierte Anschuldigungen und griffige Beleidigungen zusammen hatte, kam Yolei ihm zuvor. Er zog seinen Handschuh aus und begann die tiefe, aber hauchdünne Wunde mit den unzureichenden Inhalten des Medkits zu behandeln, so gut er konnte. Das Hintergrundrauschen der Diskussion zwischen dem Fahrer und der Straßensamurai flimmerte noch eine Weile, ebbte dann aber ohne eine nennenswerte Erkenntnis in kleinere Sticheleien ab. Der massive Van näherte sich dem Ebenenlift, der bis hinab in die Unterstadt reichte.

„Ich denke, ich will mir gerade kein Hightech leisten, Chummer. Fahr’ direkt in die Schatten und setz’ mich auf dem Weg beim Doc ab.“

Dieses Mal sah selbst Davis ihn entgeistert an.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von: abgemeldet
2008-10-08T17:15:27+00:00 08.10.2008 19:15
Hi =)

Endlich mal geschafft, die beiden neuen Kapitel zu lesen.
Damit sind jetzt die Fronten geklärt, finde ich.
Amüsant fand ich, wie du die gleiche Szene einmal mit Matt und Tai und einmal mit TK und Davis verwendet hast. Ich schätze mal, es ist von dir beabsichtigt und weist nicht auf mangelnde Ideen hin ;)

Was Rechtschreibung angeht, würde ich dir empfehlen, alles - vor allem das zweite Kapitel - noch einmal durchzugehen, an zwei Stellen habe ich z.B. noch fehlende Worte (nicht) gesehen.

Tja, da der einleitende Teil nun abgeschlossen ist, bin ich mal gespannt auf den Hauptteil und hoffe, dass auch Ken noch dazustoßen wird.

lg
Vegi
Von:  Julie
2008-10-04T12:51:36+00:00 04.10.2008 14:51
So am Amfang muß ich sagen, die Story ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die Pairings und die amerikanischen Namen sind nicht mein Fall, aber das sind eher Kleinigkeiten.

Was es wirklich schwer macht, ist, sich die Digiritter in einer solch trüben Zukunftsvision vorzustellen. Ihre Charaktere haben sich verändert, sind härter geworden, um in der neuen Umgebung überleben zu können. Aber ihre grundsätzlichen Charakterzüge sind noch erkennbar. Allerdings hoffe ich natürlich darauf, dass es in späteren Kapiteln noch ein paar Rückblenden und Erklärungen gibt, warum alles so gekommen ist? Takeru muß doch einen wirklich guten Grund haben, warum er sich gegen die anderen gewandt hat.

Ziemlich beeindruckend finde ich deinen visuellen Schreibstil. Diese Art zu erzählen ist wirklich wie eine rasante Kamera, die durch die Handlung fährt und alle Details wahrnimmt.

Du könntest noch ein wenig mehr aufpassen, wo du die Perspektivenwechsel setzt. Je häufiger man von einem Kopf in den nächsten springt, desto rasanter wirkt die Szene und desto weniger man hin- und herspringt, desto ruhiger wirkt sie. Dieses Mittel kann man sehr schön einsetzen, um Spannung zu erhöhen oder auch um sie zurückzunehmen, gerade bei Stories mit Action- und Kampfhandlungen.

Soll keine Bevormundung sein, nur ein kleiner Tipp :-)

Alles in allem würd' ich sagen, eine Story mit Ecken und Kanten, aber durchaus lesenswert. Ich werde sie jedenfalls mit Spannung weiter verfolgen.

Ach, wegen der Digimon: Sehe ich das richtig, dass die Charaktere die Digimon nicht kennen, und diese quasi völlig neu in die Handlung eingeführt werden müssen?

LG,
Julie

Von: abgemeldet
2008-10-01T14:15:07+00:00 01.10.2008 16:15
Hi =)

Also rein von der Idee her bin ich gleich begeistert. Shadowrun und Digimon in einer Story habe ich echt noch NIE gesehen ^^
Aber da ich beides sehr mag, bin ich von deiner Idee wirklich angetan =)

Dein Schreibstil ist auf jeden Fall sehr gut, ich konnte mich gut in die Szenen reindenken. Fehler hab ich kaum gefunden, ein paar Kleinigkeiten, die ich als Flüchtigkeitsfehler bezeichnen würde ;)

Handlungstechnisch ist es jedenfalls schonmal ganz interessant... Wie kommt es denn bloß, dass Matt TK derart behandelt? Mal davon abgesehen, dass dessen Runnergruppe der anderen immerzu in die Quere kommt...

Bin auf jeden Fall schon gespannt auf mehr =)

lg
Vegi


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