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Love, that feels like a Dream

AkuRoku
von

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Unerwartete Begegnung

Hi, also meine Kommentare hierzu sind immer kursiv, alles was nicht kursiv ist, kommt genauso wie es hier steht von meiner Freundin Miex, die diese Story geschrieben hat. Also nicht hiervon gehört auch nur Ansatzweise mir^^
 

Kapitel 1: Unerwartete Begegnung
 

Warme Sonnenstrahlen erhellen das Zimmer. Vorsichtig und noch ein wenig verschlafen öffne ich meine Augen. Mein Wecker klingelt schon eine Weile lang. Ich selber würde gern weiterschlafen, aber selbst wenn ich das tun würde, käme meine Mutter fünf oder zehn Minuten später rein, um mich aus meinem Bett zuzerren. Also stehe ich lieber freiwillig auf. Ich strecke mich noch einpaar Mal, bevor ich ins Bad gehe und mich fertigmachte.
 

Dann trotte ich runter in die Küche, wo ich schon mit einer freudigen Umarmung empfangen werde. “Guten Morgen, großer Bruder!”, sagt meine kleine Schwester Kairi zu mir. “Morgen, Kairi”, antworte ich der kleinen Rothaarigen, die ein Jahr jünger ist als ich. Ich schaue auf das Esszimmertisch und sehe wie erwartet auch Larxene, meine ältere Schwester. Sie hat ihre blonden Haare nach hinten gekämmt, nur zwei Strähnen ragen heraus. Sie hat mal wieder ihren genervten Blick in ihren Augen, wie jeden Morgen. Als würde sie sagen “Nerv mich nicht, sonst trete ich dir in den Hintern!”
 

Das Frühstück verläuft ganz ruhig, nur Mum und Kairi reden über dies und das, Larxene und ich bleiben stumm.
 

Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen zusammen, dann geht es ab in die Schule. Kairi, Larxene und ich sind auf derselben Schule, aber in unterschiedlichen Klassen. Unsere Wege trennen sich ab dem Eingang und jeder von uns geht in seine Klasse. Meine zwei besten Freunde haben mich schon erwartet, ein braunhaariger Junge in meinem Alter und ein blondes Mädchen mit einer freundlichen Ausstrahlung. Wie aus ein und demselben Mund gesprochen, sagen sie zu mir: “Guten Morgen, Roxas!” Ich antworte nur: “Hi, Sora, hallo, Naminé.” Dann setze ich mich mit ihnen auf unseren Platz.
 

Nachdem nun vier Stunden um sind, mache ich mich auf das schlimmste gefasst, weil in den letzten beiden Stunden mein Hassfach ansteht: Sport! Soweit habe ich eigentlich nichts gegen Sport, im Gegenteil. Aber seit neuem kann ich dieses Fach nicht ausstehen!!! Der Sportunterricht steht ganz im Zeichen zur Vorbereitung des Ballspielturniers. In allen Klassen durfte sich jeder für einen bestimmten Ballsport entscheiden und so Teams bilden, die gegen die Mannschaften der anderen Klassen antreten werden. Ich hatte mich für Volleyball entschieden. Blöderweise sind Sora und Naminé in der Handballmannschaft. Ich hoffe, dass wenigstens diese Stunden nicht für mich mit einem Desaster enden würden. Wir haben uns umgezogen und jeder geht zu seinem Team. Ich schaue mich in der Sporthalle um und muss das Grauen erblicken! Auf den Bänken sitzen tatsächlich einige Schüler aus den höheren Stufen, die uns zuschauen wollen! Ich schüttle leicht verzweifelt den Kopf und denke nur: “Muss das Schicksal mir solche grausamen Streiche spielen?!”
 

Nach einigen langen Erklärungen und Übungen geht es ans Spielen, und ich bette, dass kein Ball zu mir gespielt wird. Aber nein, es muss doch so kommen und wie immer verhalte ich mich so, als hätte ich zwei linke Hände. Ich spiele den Ball zwar immer rechtzeitig, er fliegt aber nie in die gewünschte Richtung. Ich treffe sogar einmal den Kopf einer meiner Teammitglieder. Oh Gott, wie peinlich! Ich schäme mich immer für meine Schwäche, aber wenn da auch noch einpaar fremde Leute mir zuschauen, könnte ich immer im Boden versinken, weil ich immer merke, wie sie mich hinter meinem Rücken auslachen. Ich hoffe nur noch, dass diese Stunden der Schande so schnell wie möglich vorbei sind. Was für mich sofort feststeht: Am Tag des Turniers lass ich mich krankschreiben!
 

Endlich! Der rettende Gong zum Schulschluss. Ich will mich jetzt nur noch umziehen und dann nach Hause gehen. Bevor ich aber losgehen kann, spüre ich eine Hand auf meiner Schulter und jemand zu mir sagen: “He, Kurzer, warte mal.” Ich drehe mich langsam um und blicke in das Gesicht eines Jungen. Er ist mindestens ein, zwei Köpfe größer als ich, hat rote Haare, die wild nach hinten in alle Richtungen steht, was mich an Feuer erinnert, und er hat grüne, leuchtende Augen und unter jedem Auge ist ein umgedrehter Tropfen tätowiert. Er will mich sicher wegen meiner lausigen Spielweise kritisieren und auslachen. Ich mache mich auf alles gefasst und schaue auf den Boden. Dann beginnt er zu sprechen: “Ich weiß, wie man richtig spielt. Ich kann es dir zeigen, wenn du willst. Komm einfach sofort zum Sportplatz, ich werde dort auf dich warten.” Ich kann meine Ohren nicht trauen, er hat mir tatsächlich das Angebot gemacht, mich zu trainieren! Ich schaue in sein Gesicht und kann in seinen Augen sehen, dass er es ernst meint. “Okay, ich werde da sein”, antworte ich ihm. Er lächelt mir noch kurz zu, dreht sich dann um und geht. Während ich mich auf dem Weg zur Umkleide mache, schaue ich ihn immer noch hinterher. Als er dann schließlich aus meinem Blickfeld verschwunden ist, drehe ich meinen Kopf wieder ruckartig nach vorne, was keine gute Idee ist. Denn kaum habe ich mich umgedreht, knalle ich mit meinem Kopf gegen eine Wand. Ich lege meine Hände auf die schmerzende Stelle, ich werde auf jeden Fall die nächsten Tage tierische Kopfschmerzen haben. Moment mal, es tut weh, das bedeutet, dass das kein Traum ist! Dieser Rothaarige hat mich wirklich angesprochen. Ich muss die ganze Zeit an seine smaragd-grünen Augen und an sein warmes Lächeln denken. Den Schmerz habe ich längst vergessen.
 

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Tja, mein allererstes Kapitel meiner allerersten FF.

Bitte nicht so streng mit mir sein, ich bin auch nur ein Mensch.

Ob das zweite Kapitel kommt oder nich, hängt von euch ab.

Mann sieht sich

Bye
 

Ich hoffe, es hat euch genauso gefallen, wie mir

Verliebt?

Hey Leute,

Auf Saki-Himes Wunsch kommt schon das nächste Pitel

Viel Spaß
 

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Kapitel 2: Verliebt?
 

Ich beeile mich mit dem Umziehen und laufe danach sofort zum Sportplatz, ich will den Rothaarigen schließlich nicht warten lassen. Dass mich meine Schwestern, Sora und Naminé, an denen ich vorbeirenne, voller Verwunderung hinterher blicken, bemerke ich gar nicht.
 

Ich komme schließlich am Ziel an, dem Sportplatz. Meine Sachen werden ordentlich bei Seite gelegt, damit wir freie Bahn haben, und ich gehe dann auf das große Feld zu. Wie erwartet steht auch schon der Rothaarige mit diesen faszinierenden grünen Augen auf dem Platz und wartet auf mich. Ich laufe sofort zu ihm und ich werde von seinem warmen Lächeln begrüßt. "Schön, du bist gekommen", sagt er zu mir, und ich nicke ihm zustimmend zu. Ich stelle mich auf der Stelle einpaar Meter von ihm zurück und in die altbekannte Spielposition.
 

Ich habe eigentlich erwartet, dass er mir einen all zuspielt, stattdessen steht er wie eine leblose Statue da. Was ist denn bitteschön los mit ihm? Nach einigen Sekunden sagt er dann: "Sag mal, wie heißt du?" Oje, stimmt ja, ich weiß seinen Namen überhaupt nicht! Ich versuche nicht so schrecklich überrascht zu klingen und antworte ihm: "Ich heiße Roxas." Er nickt kurz, um mir zu zeigen, dass er es verstanden hat. "Nun, ich bin Axel, kannst du dir das merken?" Ich antworte ihm mit einem Nicken. Axel, alles klar, jetzt weiß ich auch,wie er heißt. Nachdem das geklärt ist, geht es endlich ans Training. Axel nimmt einen Ball und wirft ihn mir mit viel Schwung entgegen. Ich spiele den Ball ordnungsgemäß, aber, wie soll es anders sein, er fliegt nicht in die gewünschte Richtung.
 

Dieser Vorgang wird wiederholt, immer mit dem selben Ergebnis. Langsam befürchte ich, dass ich einfach nicht zum Volleyball geschaffen bin. Ich stelle mich wieder in meine Ausgangsposition und warte auf den nächsten Ball. Statt mich weiter zu bewerfen, geht Axel langsam auf mich zu. Ich weiß schon, was er sagen wird. Sowas wie, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin, oder so. Er steht schon direkt neben mir, als er zu mir sagt: "Stell dich nochmal so hin, wie du es im Spiel auch tust." Ich weiß zwar nicht, was das bringen soll, aber ich befolge den Auftrag. Dann nimmt der Rothaarige mich genau unter die Lupe und verformt meine Arme, Beine und den Körper zu einer ihm angemessenen Haltung. Dann geht er wieder zu seinen Bällen, während ich immernoch so rumstehe.
 

Axel gibt mir das Zeichen, mich bereit zu machen und er wirft den Ball zu mir. Ich spiele und ... er fliegt geradeaus, so wie ich es mir vorgestellt habe. Ich kann es nicht fassen! Ich habe es geschafft, ich habe gerade einen Ball richtig gespielt! Axel lächelt zu mir rüber und sagt: "Alles klar, wie erwartet, es lag also doch an der Haltung." Das klingt fast so, als ob er mit mir ein Experiment vollzogen hat. Dann spricht er weiter: "Du hattest immer so eine verkrampfte Haltung, so kann das ja nichts mit dem Spiel werden. Sei einfach locker, dann kannst du es sogar zu einem Top-spieler bringen." "Alles klar, ich werds mir merken", antworte ich ihm.

Ich weiß nicht warum, aber ich bin, wie aus dem Nichts, glücklich. Vielleicht liegt es an dem guten Tipp oder an meinem Erfolg oder auch daran, dass jemand mir geholfen hat.
 

Nach einer halben Stunde Training bin ich echt fertig. Axel muss das bemerkt haben, denn er holt seine Schulsachen und will gehen. Ich renne schnell zu ihm un halte sein Handgelenk fest. Hallo?! Was mache ich da? Ich will mich doch nur bedanken, ich benehme mich aber so, als ob ich ihn nie wieder sehen würde. Der Rothaarige dreht sich zu mir um und schaut mir in die Augen. "Danke, dass du mir geholfen hast", sage ich zu ihm. "Keine Ursache", antwortet er mir und lächelt mich an. Ich werde aufeinmal rot und mein Herz beginnt plötzlich zu rasen, was ist denn bloß los mit mir? Wenn Sora, Naminé oder Kairi mich anlächeln, verhalte ich mich doch auch nicht so, aber bei Axel ist es anders. Sein Lächeln strahlt so ein Gefühl aus, dass einem nur warm ums Herz wird. Ich verabschiede mich noch von ihm, hole auch meinen Rucksack und mache mich ebenfalls auf den Weg nach Hause.
 

"Bin wieder da", rufe ich ins Haus, um Mum Bescheid zu geben. "Wir sind hier, Schatz", bekomme ich von ihr als Antwort. Die Stimme kommt aus dem Wohnzimmer, wohin ich mich auch hin begebe. Mum sitzt auf dem Sessel und strickt in aller Ruhe einen Schal. Das ist ihr Hobby. Kairi schaut Fern und Larxene blättert gelangweilt in ihrer Bravo. "Wo warst du eigentlich noch die ganze Zeit? Kairi sagte mir, dass du es sehr eilig gehabt haben sollst", fragt mich meine Mutter. "Nun ja", beginne ich zu erklären , "ich hab noch mit jemanden für das Turnier geübt." "Mit wem denn?", stochert Kairi auf mich. "Mit einem Jungen namens Axel..." Plötzlich unterbricht mich Larxene mitten im Satz mit einem "Waas?! Wirklich?!" Sie schaut mich mit großen Augen an. Ich nicke nur. "Mensch, Roxas, ist dir klar, dass Axel weit und breit der beliebteste Junge in der Schule ist? Du bist ein echter Glückspilz. Er ist so gutaussehend, so sportlich und das Beste ist, er ist noch single!!!", erklärt mir meine große Schwester. Ich habe sie noch nie zuvor so über jemanden schwärmen hören, das macht mir irgendwie Angst.
 

Als es schon 21 Uhr ist, mache ich mich bettfertig und kuschele mich in meine Decke. Irgendwie kommt mir Axel nicht mehr aus meinen Kopf. Vielleicht liegt es an der Schwärmerei von Larxene. Besonders fallen mir ständig seine smaragd-grünen Augen ein. Diese Aura, die sie ausstrahlt, man könnte schon fast in ihnen ertrinken. Und sein Lächeln, die irgendwie Geborgenheit und Wärme spüren lässt. Bei diesen Gedanken werde ich rot im Gesicht.
 

Axel, der beliebteste Junge der Schule. Er ist älter als ich, er hat mir geholfen, richtig Volleyball zuspielen ........... und ich glaub, ich hab mich in ihn verliebt.
 

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Das wars wieder, wie gesagt, es hängt von euch ab, ob es weitergeht oder nicht.

Bis dahin schönen Tag noch.

Bye ^^
 

Sagt mir bescheid, ob ich weiterhin auch die autorkommentare mitposten soll

Der Streit

Ich bins wieder.

Flausch an dich zurück, Saki-Hime, und danke, dass dir meine FF bisher so gut gefällt^^
 

Hier ist das neue Pitel
 

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Kapitel 3: Der Streit
 

Der Morgen bricht an und die Sonnenstrahlen kitzeln mein Gesicht. Man kann meinen, dass mich die Natur wecken will. Ich schaue nämlich auf die Uhr und stelle fest, dass es 7:14 Uhr ist. Genau eine Minute bevor mein Wecker geklingelt hätte. Ich stehe gähnend auf und torkele dann ins Bad. Das Zähneputzen habe ich schnell erledigt, auch das Duschen geht rasch. Zurück in meinem Zimmer suche ich mir meine Schuluniform raus, ziehe sie an und gehe dann zum Frühstück in die Küche. Ich setze mich an den Tisch, an dem ich schon Mum, Kairi und Larxene erblickt habe. Das Übliche ist im Gange, wir frühstücken, Kairi und Mum sprechen miteinander, Larxene und ich schweigen. Nur diesmal ist etwas anders. Larxene schaut mich die ganze Zeit an und wendet ihren Blick kein einziges Mal von mir ab. Ich versuche nicht zu zeigen, dass ich von so was immer sehr nervös werde. Es reicht ja schon, dass ich letzte Nacht fast kein Auge zugetan habe, weil ich die ganze Zeit an Axel denken muss. Ach Mensch, ich bin wohl tatsächlich in ihn verliebt. Ich gebe offen zu, dass ich auf Jungs stehe. Was soll’s, ich bin schließlich unter lauter Frauen aufgewachsen. Zurück zum anderen Thema. Was soll ich bloß machen? Einfach hingehen und sagen: “Guten Tag, ich liebe dich!” Nee, das geht doch nicht. Was ist, wenn er nicht dasselbe wie ich fühlt. Und überhaupt glaube ich nicht, dass er schwul ist.
 

Auf dem Weg zur Schule passiert dann wieder etwas, naja, wie soll ich sagen, außergewöhnliches: Larxene hat zu mir ein, zwei Wörter verloren. Sie fragt mich: “Roxas, triffst du dich heute mit Axel? Kannst du dann ein gutes Wort bei mir einlegen?” Ich schaue sie voller Verwunderung an, stimme aber zu. Irgendwie hören die außergewöhnlichen Dinge nicht auf. Nach meiner Zustimmung umarmt sie mich und sagt mit einem Lächeln im Gesicht: “Danke, kleiner Bruder, hast was gut bei mir!”
 

Im Klassenzimmer bin ich mit meinen Gedanken wieder bei Axel. Manometer, das ich die ganze Zeit an ihn denken muss!!! Ist das normal, wenn man verknallt ist? Ich weiß es nicht. Kann sein, dass ich mich wiederhole, aber seine Augen gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Dieses Smaragd-grün, so klar, so leuchtend, so schön … Ich werde von einer lauten Stimme aus meinen Gedanken gerissen. Es ist Sora, der irgendwie ein wenig gereizt klingt. Ich glaub, Naminé muss ihn sogar zurückhalten, damit er nicht auf mich losgeht. “Was ist los?”, frage ich überrascht. Naminé schaut mich mit großen Augen an, lächelt dann aber doch. Sora hingegen schüttelt mich einpaar Mal und stellt mir die Fragen: “Was ist los mit dir? Warum hattest du es gestern so eilig?” Meine einzige Antwort ist: “Ich hab fürs Turnier geübt.” Dann lässt mich Sora los und schüttelt nur den Kopf. Anscheinend glaubt er mir das nicht. Er und Naminé setzen sich auf ihre Plätze. Ich hingegen versinke wieder in meinen Gedanken und träume vor mich hin.
 

Ich schaue mich während der Pause in der Cafeteria nach einem freien Platz um. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter und dass jemand zu mir sagt: “Hallo, Roxas.” Diesen Griff an meiner Schulter und diese Stimme kenne ich nur zu gut. Ich drehe mich rasch um und Axel steht vor mir. Ich hätte vor Glück in die Luft springen können. Der Rothaarige grinst mich an und fragt: “Willst du dich nicht zu mir setzen?” Ich gebe ihm ein deutliches Nicken als Antwort und er gibt mir das Zeichen, dass ich ihm folgen soll, was ich auch mache. Als wir ankommen, sehe ich am Tisch noch einpaar weitere Jungs sitzen. Einer von ihnen ist dunkelblond, hat einen Irokesen-Haarschnitt und betrachtet mit Vergnügen ein Glas mit Wasser, der andere hat blau-graue Haare, die vorne seine rechte Gesichtshälfte verdeckt, und liest in aller Ruhe irgendein Buch. Der Dritte hat silberne, lange Haare. Er schaut einfach, was die anderen beiden machen. Alle drei bemerken mich und Axel und blicken sofort zu uns rüber. Ein wenig schüchtern hebe ich meine Hand und begrüße sie mit einem “Hallo”. Das tun sie mir gleich, nur nicht so zögerlich wie ich. Sofort springt der Blonde auf und sagt mit einem herzlichen Grinsen zu mir: “Na, worauf wartest du? Setz dich doch, wir beißen nicht.” Bei so einer Aussage kann ich ja wohl nicht mehr ablehnen und mache das, was er sagt. Axel setzt sich direkt neben mich, worauf ich ein klein wenig rot werde. Die anderen scheinen das nicht zu bemerken, oder doch? Der Silberhaarige sieht mich an und sagt: “Du bist also Roxas, Axel hat uns schon von dir erzählt. Mein Name ist Riku. Der Blonde heißt Demyx und unser Bücherwurm da ist Zexion.” “Freut mich sehr”, gebe ich mit einem Lächeln im Gesicht von mir. Sie scheinen alle sehr nett zu sein. Ich freue mich unheimlich bei ihnen sitzen zu dürfen. Besonders freue ich mich wegen Axel. Wenn er in meiner Nähe ist, könnte mein Herz Luftsprünge machen.
 

Nachdem wir fünf über dies und das redeten und über bestimmte Themen lachten, ruft plötzlich jemand lauthals meinen Namen. “Roxas, was machst du da?!” Ich drehe mich sofort um und blicke in die verdutzten Gesichter von Sora und Naminé. Die Beiden kommen näher zu mir, der Braunhaarige funkelt Axel und die Anderen kurz böse an und zerrt mich zum Schulhaupteingang. “Was ist denn los mit euch?”, ist das Einzige, was ich rausbringen kann. Sora hält mein Handgelenk beim Gehen fast schon so gewaltsam fest, dass ich vor Schmerz am liebsten aufschreien würde. Am Eingang lässt er mich endlich los. Naminé macht ein besorgtes Gesicht und fragt mich: “Ist alles okay mit dir? Zuerst bist du so in deinen Gedanken vertieft, dass wir dich nicht erreichen können und jetzt sitzt du mit einpaar älteren Schülern, die du nicht mal kennst, zusammen. Wir machen uns Sorgen um dich.” Ich blicke nur auf den Boden und bleibe stumm. Was soll ich ihnen denn sagen? Am Besten die Wahrheit! Aber dazu komme ich gar nicht erst. Sora platzt nämlich endgültig der Kragen, schiebt Naminé zur Seite und faucht mich geradezu an: “Es reicht!!! Mit dir stimmt etwas nicht und das merkt man. Diese komischen Typen haben sicher etwas damit zu tun. Aber es ist dein Leben. Wenn du unbedingt mit diesen älteren, cooleren, unkoscheren Jungs abhängen willst, bitte, mach doch. Aber erwarte nicht von uns, dass wir da mitmachen. Denn wenn du das machst, ist unsere Freundschaft Schnee von gestern!”
 

Es ist für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ohne ein weiteres Wort nimmt Sora Naminés Hand und geht mit ihr von dannen. Ich bleibe einfach stehen. Verzweiflung kommt in mir hoch und ich bin den Tränen sehr nahe. Was soll ich jetzt bloß machen …

Der Kuss

Hey, Leute,

Hier ist schon das neue Pitel (Mann bin ich schnell *selbst verwundert sein*)

Noch mal danke, danke, danke an dich Saki-Hime.

Auch ein danke an dich, WhiteSnow ^^
 

Lange Vorreden waren noch nie mein Fall, also viel Spaß ^^
 

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Kapitel 4: Der Kuss
 

Was soll ich nur machen? Wieso muss es nur so weit kommen? Warum musste ich mich mit meinen besten Freunden streiten? Vielleicht wäre das Ganze nie passiert, wenn ich Axel nie begegnet wäre, wenn er mich nie trainiert hätte, wenn ich mich nie in ihn verliebt hätte … Tausend Gedanken schwirren mir durch den Kopf. Wenn ich mich für einen bestimmten Freundeskreis entscheide, verliere ich gleichzeitig etwas sehr Wichtiges. Wenn ich zu Axel, Demyx, Zexion und Riku gehe, muss ich meine Sandkastenfreunde, die sonst immer zu mir gehalten haben und meine einzigen Freunde sind, aufgeben. Wenn ich aber bei Sora und Naminé bleibe, verliere ich mit Sicherheit meine große Liebe. Ich kann mich nicht so recht entscheiden, die Wahl ist auch zu schwer …
 

In den nächsten Tagen isoliere ich mich ganz von beiden Gruppen und mache alles alleine. Zu Hause bringe ich kein Wort heraus. Immer, wenn Mum oder Kairi Sora und Naminé erwähnen oder Larxene wieder von Axel schwärmt, verschwinde ich nur in mein Zimmer und weine bitterlich.
 

Nach drei Tagen, als ich mich auf den Weg nach Hause bin, bemerke ich, dass mir jemand folgt. Ich traue mich nicht, mich umzudrehen und versuche ruhig weiterzugehen. Blöd, dass Kairi heute weniger Stunden hat als ich und Larxene nachsitzen muss, also bin ich ganz alleine. Ich höre, wie der Verfolger kurz stehen bleibt, dann aber anfängt zu rennen. Ich beschleunige meinen Schritt, aber er hat mich eingeholt und steht nun vor mir. Der Verfolger entpuppt sich als Axel. Ich versuche wegzusehen, um nicht in sein Gesicht blicken zu müssen. “Was ist den los mit dir? Du verhältst dich so komisch in letzter Zeit”, sagt der Rothaarige zu mir. Ich beiße mir auf die Unterlippe, er hat gemerkt, dass ich Probleme habe. Ich kann und will ihn nicht anlügen. Also bin ich lieber sofort ehrlich und beginne mit trauriger Stimme zu sprechen: “Meine Freunde haben was dagegen, dass ich mich mit deinen Freunden treffe. Sie meinten jedenfalls, dass sie mich verlassen, wenn ich zu euch gehören will. Das möchte ich nicht. Wir kennen uns seit Kindertagen und sonst hatte ich nie solche Freunde wie sie. Aber wenn ich bei ihnen bleibe, werden sie sicher dafür sorgen, dass ich euch nie wieder sehen werde. Das bedeutet ich verliere …”
 

Dann halte ich kurz inne. Ich schaue hoch ihn Axels Gesicht. Er sieht sehr ernst aus. Er hat mir bis hierhin zugehört, dann muss ich es ihm wohl jetzt beichten. “ … dann verliere ich … dich.”

Mir steigen die Tränen in die Augen, und ich kneife sie zusammen. Dann bringe ich es endlich raus: “Denn … den … ich liebe dich!”

Ich habe es gesagt, es fühlt sich an wie eine Last, die, nach der Beichte, endlich von mir abfällt. Ich beginne zu weinen und warte auf Axels Reaktion. Nach mehreren Sekunden fühle ich etwas Warmes auf meiner Wange. Es ist eine Hand, die mir die Tränen aus dem Gesicht wischt. Vorsichtig öffne ich meine Augen und blicke in zwei leuchtende Smaragde. Ich habe nicht gemerkt, dass Axel mir näher gekommen ist. Ich werde rot im Gesicht und mein Herz beginnt zu beben. “Vielleicht haben sie das nicht so gemeint, rede noch mal mit ihnen”, sagt er. Dann wird es still um uns. Er fängt dann aber an zu grinsen und meint: “Du stehst also doch auf Jungs? Das ist perfekt.” Da begreife ich, warum er mir so nahe ist. Im nächsten Augenblick werde ich an die nächstbeste Wand gedrückt und Axel kommt mit seinem Gesicht meinem immer näher. Ich werde noch röter, dann hält er aber kurz inne. Mit einer zärtlichen Stimme flüstert er zu mir: “Ich liebe dich.”
 

Nachdem das ausgesprochen ist, verschmelzen unsere Lippen zu einem Kuss. Ich schließe meine Augen und genieße diesen Moment in vollen Zügen. Meine Hände sind auf den Schultern des Rothaarigen, während seine auf meiner Hüfte liegen. Axel will weitergehen, denn im nächsten Moment spüre ich seine Zunge auf meinen Lippen, die um Eintritt bittet. Mit Vergnügen gewähre ich sie ihm. Langsam erkundet die Zunge meine Mundhöhle. Dann trifft die Zungenspitze auf meine und verwickelt sie in ein leidenschaftliches Zungenspiel. Wegen Sauerstoffmangel müssen wir diesen köstlichen Moment beenden, was ich sehr schade finde. Wir lächeln uns gegenseitig an, verabschieden uns noch und jeder geht dann seinen eigenen Weg nach Hause.
 

Am nächsten Tag in der Schule komme ich an Sora und Naminé vorbei. Naminé schaut mich mit besorgten Augen an, nur Sora würdigt mich keines Blickes. Axel gab mir den Rat, mit ihnen zu sprechen und wenn es einen Moment gibt, an den man das am Besten kann, dann wohl jetzt. “Wartet”, rufe ich zu den Beiden und auf Kommando drehen sie sich um. “Ich möchte gern mit euch über diese Sache reden. Können wir uns dafür wohl treffen?” Sora gibt keine Antwort von sich. Naminé allerdings kommt zu mir rüber und sagt: “Wie wär’s nach der Schule vor dem Eingang?” “Einverstanden.” “Sehr schön, wir sehen uns dann” Dann gehen beide wieder. Danke, Naminé, dass du mir eine Gelegenheit gibst.
 

Nach dem Unterricht, als ich mich auf den Weg mache, werde ich von Axel aufgefangen. Ich weiß schon, was er sagen würde. “Ich werde mich jetzt mit ihnen unterhalten”, sage ich, “wünsch mir Glück.” Der Rothaarige wünscht mir aber nicht nur Glück, er hält meine Hand als Zeichen, dass er mich begleiten will. Eigentlich nicht so verkehrt, weil es zum Teil auch ihn betrifft. Ich bin überglücklich so jemanden wie Axel gefunden zu haben und strahle zu ihm rüber. Und nun machen wir uns Hand in Hand auf den Weg.

Versöhnung und Hausbesuch

Hey Leute,

Das neue Pitel, wie üblich, ist da und wie üblich bedanke ich mich bei WhiteSnow und Saki-Hime für ihre Reviews. Und Saki, an dich, okay, das mit dem Abschied kamm tatsächlich etwas plötzlich, was besseres fiel mir net ein xD
 

So genug der Vorrede, jetzt gehts weiter^^
 

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Kapitel 5: Versöhnung und Hausbesuch
 

Der Weg ist nicht besonders lang und es dauert nur ein, zwei Minuten, bis ich und Axel am Eingang der Schule sind. Ich sehe auch schon Naminé und Sora, die an der Tür stehen und auf mich warten. Im Gegensatz zu Naminé schaut Sora ziemlich genervt aus. Ich habe das Gefühl, dass er gezwungen wurde, hierher zu kommen. Wir gehen zu den Beiden rüber. Sie schauen ein wenig verwundert auf Axel, dann kommt aus Sora wie aus der Pistole geschossen: “Hast du ihm etwa davon erzählt, Roxas? Hol doch so viel Hilfe, wie du willst.“ Ich hätte ihn für diesen Spruch echt prügeln können. Warum muss er so was sagen?! Axel bleibt ganz ruhig, er verzieht nicht mal sein Gesicht. Der Rothaarige blickt zu Sora runter und erklärt: “Roxas muss was klären, was zum Teil auch mich betrifft.” Ich nicke zustimmend.
 

Ich schaue zu Sora und Naminé und beginne mit meiner Erzählung: “Also, ich fang dann mal an. Wir kennen uns schon seit der ersten Klasse. Bis zu dieser Zeit konnte absolut nichts uns auseinander bringen. Und nur wegen einer anderen Gruppe kann unsere Freundschaft doch nicht einfach zerbrechen. Ich muss zudem sagen, dass Demyx und die anderen unglaublich freundlich sind. Aber nach eurer Bedingung, werde ich euch als Freunde verlieren, wenn ich zu ihnen gehören will. Und ich will euch verständlich nicht verlieren. Ihr werdet aber dafür sorgen, dass ich mich nicht mehr mit ihnen treffen kann. Aber ich möchte euer Freund bleiben und gleichzeitig bei ihnen sein. Ihr müsst nämlich wissen …” Ich halte inne, blicke zu Axel und nehme seine Hand. “Axel und ich, wir …” Ab da scheinen sie es begriffen zu haben, weil sie uns mit großen Augen ansehen. Naminé kommt langsam auf mich zu und sagt: “Oh, Roxas, wir hatten wirklich keine Ahnung. Wir sind vielleicht Freunde. Anstatt unserem verliebten Freund zu helfen, tun wir dir so was an. Es tut mir unheimlich Leid.” Ihre Augen werden glasig, ich nehm ihre Hand und schüttle sie zum Friedensangebot. Sora steht immer noch fassungslos da. Dann fängt auch er sich und mit einer traurigen Stimme sagt er zu sich selbst: “Ich Idiot!” Naminé, Axel und ich schauen zu ihm rüber. Das merkt er und seine Augen füllen sich mit Tränen. “Es tut mir Leid, es war falsch, dir so etwas zu sagen. Aber als ich dich mit diesen Jungs gesehen habe, da hat mich die Eifersucht gepackt. Ich wollte dir nichts Böses, wirklich nicht”, erzählt er. Dann komme ich zu ihm und sage: ”Schon gut, ich weiß, was für ein Dickkopf du sein kannst. Ich verzeihe dir.” Zum Schluss gibt es bei mir, Sora und Naminé eine ordentliche Gruppenumarmung. Danach kommt auch Axel zu Wort: “Schön, dass das geklärt ist. Ihr zwei könnt euch gerne zu unseren Freundeskreis dazugesellen. Jeder Freund von Roxas ist unser Freund.” Er grinst dabei freundschaftlich. Sora und Naminé nehmen dieses Angebot dankend an, und ich freue mich umso mehr denn je. Ich habe meine zwei besten Freunde behalten und bin mit Axel zusammen. Was will man mehr?
 

Einpaar Tage später …

Es ist bisher alles prima. Sora und Naminé verstehen sich prächtig mit Demyx, Zexion und Riku. Ich hege sogar den Verdacht, dass Riku ein Auge auf Sora geworfen hat.
 

Heute steht ein ganz besonderes Ereignis bevor: Axel will an diesem Tag mit mir nach Hause gehen, damit wir dort meiner Mutter und meinen Schwestern erzählen, dass wir zusammen sind. Ich warne ihn schon mal vor, damit er nicht allzu geschockt ist, wenn Larxene ihn vor Freude anspringt. Sie weiß noch nicht, dass Axel seit Tagen vergeben ist, durch mich. Wir sind zu Hause angekommen. Ich öffne die Tür und gebe mein altbekanntes “Bin wieder da!” durch das Heim zu hören. Mum kommt sofort zu mir. “Hallo, Schatz.” “Hi, Mum.” Dann schaut sie auf Axel und fragt mich: “Roxas, du hast mir gar nicht erzählt, dass wir Besuch bekommen.” “Das sollte auch eine Überraschung sein”, erkläre ich ihr, “das ist Axel. Er ist hier, um etwas mit mir bekannt zu geben.” Freundschaftlich reicht mein Rothaariger meiner Mutter die Hand, welche sie mit Freude annimmt. Dann frage ich sie: “Wo sind eigentlich Kairi und Larxene? Sie sollten das auch hören.” Mum deutet mit dem Zeigefinger auf die Treppe, und ich weiß sofort, was sie meint. Die Beiden sind in ihrem Zimmer und machen Hausaufgaben. Eigentlich eine gute Idee, bis zum Abendessen würde es noch dauern und sonst können Axel und ich es nicht bekannt geben.
 

Ich führe ihn in mein Zimmer und bitte ihn einzutreten. Axel schaut sich mein Zimmer genau an und meint daraufhin mit einem Grinsen: “Du siehst nicht nur süß aus, du hast auch einen guten Geschmack, was Zimmereinrichtung angeht.” Ich werde rot im Gesicht und schaue verlegen auf den Boden. “Um ehrlich zu sein, Kairi hatte die Idee, dass ich mein Zimmer so gestalte”, erkläre ich. “Macht doch nichts”, sagt er lächelnd zu mir und nimmt mich in seine Arme. Ich weiß genau, was jetzt kommen würde, ich kann es in seinen grünen Augen sehen. Wie ich vermutet habe, nähert er mit seinem Gesicht meiner Kehle. Wie ein Vampir saugt und lutscht er an meinen Hals und verteilt noch nebenbei Schmetterlingsküsse. Als einzige Reaktion gebe ich ein Keuchen von mir. Nach einer Minute lässt Axel dann von mir ab und schaut auf meinen Hals, wobei er sehr breit grinsen muss. Aus dieser Gestik kann ich nur eine Schlussfolgerung machen: er hat mir einen Knutschfleck verpasst.

Irgendwie muss ich darüber lachen. Dann stelle ich mich auf Zehenspitzen und gebe Axel einen Kuss auf die Wange.

“Wir machen mal Hausaufgaben”, sage ich ihm daraufhin. Er nickt mir nur zustimmend zu.

Nach der Liebe kommt die Trauer

Kapitel 6: Nach der Liebe kommt die Trauer
 

Ein, zwei Stunden sind vergangen. Wie erwartet ruft meine Mutter uns alle in die Küche fürs Abendessen. Das ist das Stichwort. Ich und Axel verlassen mein Zimmer und machen uns auf den Weg. Wir kommen als erste am Tisch an, dann erscheint Kairi und schließlich auch Larxene. Die Blonde steht mit offenem Mund da, als hätte sie einen Geist gesehen, oder besser gesagt, als hätte sie Axel gesehen. Dann fängt sie an zu kreischen, läuft zu uns und wirft sich Axel um den Hals. Mit einer imitierten romantischen Stimme sagt sie: “Hi, ich bin Larxene, du kannst mich aber Larxi nennen.” Wow, Larxi, das muss ich mir merken! Daraufhin sieht Mum das Spektakel und bittet sie auch mal auf ihren Platz zu gehen, was sie auch mit einem Grinsen macht. Sie wendet dabei ihren Blick keine zehn Minuten vom Rothaarigen ab. Das ist ja oberpeinlich!
 

Nach dem Essen schaut Kairi mich mit einem verwunderten Blick an und fragt: “Roxas, was hast du da für einen roten Fleck am Hals?” Sie deutet auf den von Axel hinterlassenen Knutschfleck. “Ich kann mich erinnern, dass es vorhin noch nicht da war”, meint Mum darüber nur. Jetzt muss es gesagt werden, ich und Axel stellen uns dafür und alle blicken gespannt auf uns. Dann fange ich an zu erzählen: “Nun, ich muss etwas bekannt geben. Nämlich … ich bin mit jemand zusammen.” Danach erhebt sich meine Mutter, kommt langsam auf mich zu und sagt mit erfreuter und stolzer Stimme: “Oh, mein kleiner Zuckerbär liebt jemanden!” Sie fängt an mich zu drücken, ja regelrecht mich zu ERdrücken. Larxene ist nicht besonders begeistert und blickt weiter zu Axel rüber. Kairi freut sich sehr für mich. “Mit wem denn?”, fragt sie mich neugierig. Ich schaue auf Axel, nähere mich ihm, lächle ihn kurz an, worauf er mir zurücklächelt, und wir umarmen uns von ganzen Herzen. Dann wende ich meinen Blick wieder meiner Familie zu, die sehr überrascht aussehen, besonders Larxene. Ich unterbreche das Schweigen mit: “Ich bin mit Axel zusammen.”

Daraufhin wiederholt Mum die Szene von vorhin, nur das auch mein rothaariger Freund nicht verschont bleibt. Kairi kichert vor sich hin. Nur Larxene sieht frustriert und wütend auf irgendeine Ecke des Raumes. Damit hat sie wohl nicht gerechnet, irgendwie tut sie mir ein wenig Leid.
 

“Dieses Ereignis muss gefeiert werden!”, ruft Mum durch das ganze Haus. Sie benimmt sich wirklich wie ein Kleinkind. Ich habe doch nur gesagt, dass Axel und ich zusammen sind, aber sie verhält sich so, als ob ich schon mit ihm verlobt wäre. Obwohl ich zugeben muss, dass das schon ein sehr schöner Gedanke ist. Während Mum und Kairi im Wohnzimmer plaudern und Larxene in der Küche schmollt, verziehen wir beide uns wieder in mein Zimmer. Ich habe nicht gemerkt, wie spät es schon ist, aber als ich auf meine Uhr schaue, bin ich echt baff. Schon acht Uhr!!! Vielleicht hat Axel schon lange zu Hause sein müssen. Ich frage zögerlich: “Ähm … Musst du jetzt gehen? Es ist nämlich acht.” Dann fängt er lauthals an zu lachen. Ich weiß nicht, was so komisch ist, ich habe doch nur eine einfache Frage gestellt. Als er mit seinem Gelächter fertig ist, kommt er auf mich zu und flüstert mir sanft ins Ohr: “Ich habe meinen Eltern gesagt, dass ich bei dir übernachte.” Ich werde rot wie eine Kirsche. Axel, bei mir übernachten!? Oh Gott, ein Traum! Das muss ein Traum sein. Doch es ist keiner. Er hebt mit seiner Hand mein Kinn etwas hoch und legt seine warmen Lippen auf meine. Schöner hätte es gar nicht kommen können. Dann löst er den Kuss wieder, und ich sage ihm: “Okay, du kannst hier übernachten. Unter einer Bedingung. Du schläfst auf meinem Bett.” Axel grinst mich an und antwortet darauf: “Einverstanden, unter einer Bedingung. Wenn du neben mir liegst.”

Ich bin eindeutig dafür und stimme mit einem freudigen Nicken seiner Forderung zu.
 

Um 22 Uhr machen wir uns bettfertig. Ich ziehe mir mein T-Shirt für die Nacht an und lege mich schon mal unter die Decke. Axel bevorzugt es wohl, nur in Boxershorts schlafen zu gehen. Ich sehe mir seinen Körper an, worauf mein Herz anfängt zu rasen und mir der Atem ein wenig stockt. Er grinst nur breit und legt sich neben mich. Selbst, als das Licht ausgeschaltet ist, ist das Leuchten in seinen grünen Augen immer noch so klar und hell. Zum dahinschmelzen schön …

Ich rücke näher zu Axel, schlinge meine Arme um seinen Oberkörper und lege meinen Kopf auf seine Brust. Ich kann seinen Herzschlag hören, was sehr beruhigend auf mich wirkt. Ich spüre, wie er mit seiner Hand sanft durch meine Haare fährt. “Gute Nacht”, flüstert er noch zu mir. Ich lächle, schließe meine Augen und antworte: “Gute Nacht, ich liebe dich.” “Ich liebe dich auch.”
 

Am nächsten Morgen wachen Axel und ich schon fast gleichzeitig auf. “Morgen, kleiner Zuckerbär”, haucht er mir ins Ohr. Das ist der Spitzname, denn meine Mutter immer bei mir verwendet. Eigentlich hasse ich diesen Namen, aber aus Axels Mund gesprochen, klingt es richtig niedlich. Immer noch an ihn gekuschelt, sage ich: “Morgen, mein Liebster.” Für diese Aussage bekomme ich von ihm einen Kuss auf die Stirn.
 

Wir stehen langsam auf, ziehen uns um, putzen die Zähne und gehen gemeinsam in die Küche. Alle sind schon da, Kairi, Larxene, … Moment mal, da fehlt jemand! Neugierig frage ich Kairi: “Wo ist den Mum?” “Sie wollte neue Milch holen”, bekomme ich von meiner kleinen Schwester als Antwort. Das Frühstück ist soweit in Ordnung. Nur Larxene schmollt immer noch vor sich hin. Man, ist sie nachtragend!
 

Als Axel mich nach der Uhrzeit fragt, und ich ihm antworte, dass es viertel nach zehn ist, fährt er erschrocken hoch. “Oh, Mist! Ich muss mich beeilen! Ich habe Demyx versprochen, dass ich ihm Nachhilfe in Geo gebe.” Er holt schnell seine Sachen und will aus der Tür rausrennen, stoppt aber plötzlich. Er dreht sich zu mir um und sagt: “Der Abend hat mir viel Spaß gemacht. Das müssen wir unbedingt wiederholen.” “Werden wir auch, nur nächstes Mal komm ich zu dir”, meine ich mit einem Lächeln im Gesicht. Er schenkt mir noch mal sein Lächeln, küsst mich und verabschiedet sich. Dann ist er weg.
 

Einpaar Minuten später … Axel ist nun seit einiger Zeit weg und schon fühl ich mich einsam. Dann fällt mir auf, dass Mum immer noch nicht zurück ist, sie wollte doch nur Milch holen. Seltsam. Genau in dem Moment klingelt es an der Tür. Ich laufe sofort rüber, Kairi und Larxene dicht hinter mir, und öffne sie. Da steht ein fremder Mann vor uns. Er sieht wie ein Polizist aus, was er wohl auch vermutlich ist. Er mustert uns kurz und sagt zu uns: “Guten Tag, ihr drei. Ich muss euch leider eine schlechte Nachricht mitteilen. Kanna, eure Mutter, geriet in einen Verkehrsunfall.” Wir blicken ihn geschockt an. Dann frage ich zögerlich: “Es ist doch alles in Ordnung, oder?” Daraufhin fährt er fort: “Wir haben sie noch ins Krankenhaus gebracht, aber wir konnten nichts mehr tun. Sie ist tot.”

Ich starre fassungslos auf den Boden, verabschiede mich noch von ihm und schließe die Tür. Ich lasse mich, an der Wand gelehnt, zu Boden sinken. Kairi laufen heftig die Tränen über die Wangen. Sie rennt auf der Stelle zu mir, umarmt mich und schluchzt in mein Shirt. Larxene starrt traurig zu uns rüber und sagt kein Wort. Ich versuche Kairi zu trösten und schon allein für sie stark zu sein. Aber auch ich kann mich nicht mehr zusammenreißen und fange auch an bitterlich zu weinen, wenn ich es nicht besser wüsste, sogar schlimmer als Kairi.

Verzweiflung

Kapitel 7: Verzweiflung
 

Die Stimmung im Wohnzimmer ist sehr betrübt. Kein Wunder, man hat uns bis vor einigen Minuten mitgeteilt, dass unsere Mutter tot ist.

Ich sitze einfach auf dem Sofa und starre ins Leere. Ich könnte wirklich wieder anfangen zu heulen. So habe ich mir das nicht ausgemalt, dass ich erstmal bekannt gebe, dass Axel und ich ein Paar sind und dann am nächsten Tag Mum nicht mehr da ist. Ich wünsche mir nur noch eins, nämlich dass Axel jetzt bei mir wäre. Ich will in seinen Armen liegen und seine wohltuende Wärme spüren. Ich will zu ihm. Es gibt nur zwei Probleme: er ist sicher immer noch bei Demyx für die Nachhilfe und ich weiß nicht, wo mein Rothaariger wohnt. Ich kann nicht mehr, ich halt das nicht mehr aus hier! Alles, aber auch wirklich alles erinnert mich an Mum. Voller Verzweiflung springe ich vom Sofa, laufe raus durch die Tür und beachte das Schreien meines Namens, dass von Kairi stammt, einfach nicht.
 

Ich renne ziellos und ohne Orientierung durch die Straßen, in meiner Hoffnung, dass ich auf Axel treffen würde, aber Fehlanzeige. Nirgendwo eine Spur von ihm. Was mache ich mir überhaupt für Hoffnung? Einfach bescheuert! Dann fängt es auch noch an zu regnen. Ich lasse mich davon nicht ablenken und renne weiter, immer weiter und weiter. Durch den Regen wird der Boden unter mir, nach einer Weile, sehr rutschig. Natürlich stolpere ich Tollpatsch und falle auf den Asphalt. Ich spüre einen stechenden Schmerz an meinem rechten Fußknöchel. Wahrscheinlich ist mein Fuß umgeknickt. Aber es tut längst nicht so weh, wie der Schmerz in meinem Herzen. Ich stehe auf, hocke mich auf den Boden, lehne mich gegen eine Wand und lasse den Regen auf meinen Körper fallen. Soll mir doch egal sein, wenn ich erfriere, niemand ist da. Zwischen den Tropfen in meinem Gesicht, finden auch noch Tränen ihren Weg über meinen Wangen. Ich kann nicht mehr weiterlaufen, wegen Erschöpfung und meinem umgeknickten Fuß. Ich fühl mich so leer und kraftlos. Wo bist du nur, Axel? Wo bist du?
 

Einige Zeit sitze ich niederschlagen auf dem kalten, nassen Asphalt, meine Kleidung sind inzwischen durch den Schauer durchnässt und kleben förmlich auf meinem Körper. Doch plötzlich kommt jemand auf mich zu. Meine Augen sind vom Regen und von meinen Tränen viel zu verschwommen. Ich kann die Person nicht richtig erkennen. Dann sagt er: “Was machst du denn hier? Du wirst dich noch erkälten, wenn du da weiter rumhockst.” Durch die Stimme erkenne ich, wer es ist: Zexion.

Er sieht mich ein klein wenig verwundert an. “Ich … ich …”, kommt nur stotternd und weinerlich aus mir heraus. Er gibt ein Handzeichen, dass ich nicht weitersprechen soll. Er zieht ein Handy aus der Hosentasche, wählt eine Nummer und fängt an, mit jemanden zu telefonieren: “Hallo? … Ja, ich bin’s … alles in Ordnung, naja … du, ich habe Roxas auf der Straße gefunden … er sitzt einsam und niedergeschlagen auf dem Boden … seinem Gesicht nach, muss er heftig geweint haben … ja … ja, alles klar, wir kommen … ja … ciao.”

Zexion packt sein Handy wieder ein und wendet sich wieder mir zu: “Kannst du gehen?” “Ich glaube … ich … hab mir … den Fuß … verknackst.” “Alles klar.”

Er kniet nieder, nimmt mich Huckepack und steht langsam wieder auf. “Wo gehen wir hin?”, frage ich mit zögerlichen und heiseren Stimme. “Zu Demyx. Axel ist noch da”, antwortet mir der Blauhaarige. Kann er meine Gedanken lesen? Ich rannte ja, in der Hoffnung, zu meinen Liebsten zukommen. Und jetzt will er mich zu ihm bringen. Zexion ist wirklich ein guter Freund. In seiner rauen Schalle, verbirgt sich die Treue und Zuversicht in Person. Ich werfe einen letzten Blick auf die Umgebung, dann erinnere ich mich. Ich kenne den Ort, an dem ich die ganze Zeit gesessen habe: die Mauer, an der ich und Axel uns zum ersten Mal geküsst haben. Irgendwie ein komischer Zufall, oder ist es doch Schicksal? Ich weiß es nicht, und in diesem Moment ist es mir auch völlig egal. Zexion beginnt sich zu bewegen, und wir lassen den Ort hinter uns.
 

“Wir sind da”, sagt Zexion nach einiger Zeit zu mir und deutet auf ein kleines, weißes Haus. Hier wohnt also Demyx, ein niedliches Haus. Der Blauhaarige öffnet einfach die Tür und geht rein. Demyx hat ihm wohl erlaubt, dass er einfach reingehen kann. Mir ist auch immer aufgefallen, das Zexion sich von uns, also mir, Axel und den anderen, mit dem Dunkelblonden am Besten versteht. Der Blauhaarige setzt mich langsam auf den Boden ab. Ich sehe in Richtung des gegenüberliegenden Wohnzimmers und erblicke Axel und Demyx. Der Rothaarige läuft mir entgegen, umarmt mich von ganzen Herzen und lässt nicht los. Ich kann ihn ein klein wenig schluchzen hören. Weint er etwa? Um mich? Ich habe ihm Sorgen bereitet. Das wollte ich nicht. Genauso will ich nicht, dass er weint. “Roxas, Gott sei dank fehlt dir nichts!”, sagt Demyx vorsichtig zu mir, “gut, dass Zexi dich rechtzeitig gefunden hat. Wer weiß, was sonst passiert wäre.” Nach diesem Satz löst Axel die Umarmung, hält meine Oberarme stark fest und schaut mich böse an. “Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?! Kannst du mir das mal verraten?!”, fährt er mich mit gereizten Ton an. Ich erschrecke mich zu Tode, ich habe ihn noch nie so wütend erlebt, es macht mir Angst. Ich kneife die Augen zusammen und beiße mir auf die Unterlippe. Ich spüre, dass sein Griff lockerer wird. “Mach das bitte nie wieder. Ich will dich nicht verlieren”, sagt Axel. Seine Stimme klingt nicht mehr wütend, sie klingt traurig. Ich öffne meine Augen wieder und sehe seinen flehenden Gesichtsausdruck. Ich nicke, und er nimmt mich wieder in den Arm. “Was ist überhaupt passiert?”, fragt er mich. Ich schweige weiter, dann meint er: “Komm erstmal ins Wohnzimmer, dann kannst du mir alles erklären.” Ich gebe ihm wieder ein Nicken als Antwort. “Du musst aufpassen, Axel. Roxas ist anscheinend am Fuß verletzt”, warnt Zexion ihn noch. Daraufhin nimmt Axel mich, hebt mich hoch und trägt mich ins Wohnzimmer. Mein rothaariger Liebling legt mich vorsichtig auf die Couch. “Hier, zum Abtrocknen”, sagt Demyx und gibt mir ein Handtuch. “… Danke …”, antworte ich. “Ich glaub, er braucht auch frische Klamotten”, meint Axel. Stimmt, ich bin ja von Kopf bis Fuß klitschnass vom Regen. Ich habe es durch Axels Wärme komplett verdrängt.
 

Nachdem man mir was zum Anziehen reicht, ziehe ich mich sofort um. Nun trage ich einen von Demyx’ Hemden, der mir natürlich zu groß ist. Aber besser als gar nichts. Dann behandelt Axel meinen Fuß. Er meint, dass ich mir den Knöchel leicht verstaucht habe und legt ein Verband um die schmerzende Stelle. “Jetzt müsste es besser sein”, sagt er zu mir. Ich lächle nur. Es tut überhaupt nicht mehr weh. Axel hat mir ja erzählt, dass er einige Arztkenntnisse besitzt und weiß, wie man bestimmte Verletzungen behandelt, aber dass es so eine Auswirkung hat, habe ich nicht erwartet. Er setzt sich neben mich, legt seinen Arm um mich und sieht mich fragend an. “Ich höre, warum hast du das gemacht?”

Inzwischen habe ich mich beruhigt, nun bin ich auch bereit, ihm alles zu erzählen. Ich fange an: “Es ist so … meine Mutter, sie … sie ist … sie ist tot. Kairi, Larxene und ich haben es von einem Polizisten erfahren. Verkehrsunfall. Ich … ich wusste nicht, was ich machen sollte. Es … es tut mir Leid. Ich wollte einfach nur, dass du da bist … ich …” Mir steigen wieder Tränen in die Augen. Ich dachte, alle meine Tränen sind längst vergossen, aber ich habe mich geirrt. Axel legt seine warmen Hände auf mein Gesicht, die Wärme tut mir so gut. Dann flüstert er mir leise entgegen: “Du musst dich nicht entschuldigen. Du kannst nichts dafür, keiner kann was dafür. Es ist einfach passiert. Deine Mutter, sie war ein guter Mensch. Shht, beruhig dich. Alles wird wieder gut. Ich bin ja da, wie du es dir gewünscht hast.” Meine Arme umschlingen dann seinen Oberkörper, und ich lehne meinen Kopf gegen seine Brust. Er streichelt mir zärtlich und beruhigend den Rücken. So verweilen wir eine Weile in dieser Stille, bevor ich einfach in seinen Armen einschlafe.

Beerdigung

Kapitel 8: Beerdigung

Kapitel 8: Beerdigung
 

Ich öffne langsam und verschlafen meine Augen und blicke in Axels schlafendes Gesicht. Zuerst weiß ich noch nicht recht, was los ist, dann fällt es mir wieder ein: Mum ist gestorben, und ich bin aus Verzweiflung einfach weggelaufen, raus aus dem Haus und durch den kalten Regen. Dabei habe ich mir den Fuß verstaucht und lehnte mich gegen eine Wand, ohne zu merken, dass es die Wand ist, an der ich von Axel meinen ersten Kuss bekommen habe. Zexion hat mich später gefunden und hat mich zu Demyx gebracht, wo Axel noch da war. Nachdem ich ihm die ganze Geschichte erzählt habe, und er mich getröstet hat, muss ich wohl eingeschlafen sein.
 

Jetzt liege ich hier mit meinem Rothaarigen, der seine Arme um mich geschlungen hat. Ich wollte eigentlich aufstehen, aber ich sehe direkt in sein vollkommenes und schönes Gesicht und bringe es nicht übers Herz, ihn zu wecken. Er schlummert so friedlich und unbekümmert. Er hat mich keine Sekunde losgelassen, als ich eingeschlafen bin. Er ist sogar selber dabei eingeschlummert. Wirklich süß. Ich gebe ihm einen Kuss auf die Stirn, worauf er seine Augen öffnet, und wir uns gegenseitig anschauen. Jetzt habe ich ihn doch geweckt, man, ich bin so ein Tollpatsch! Aber er lächelt nur, es macht ihm wohl nichts aus. Dann unterbreche ich unser Schweigen: “Guten Morgen.” “Morgen, Süßer”, antwortet Axel mir. Er streicht mir sanft eine Strähne aus meinem Gesicht und streichelt danach leicht meine Wange. Ich erröte und ich merke, wie er mir mit seinem Gesicht meinem immer näher kommt. Eigentlich muss ich doch daran gewöhnt sein, warum werde ich nur rot?! Egal, ich will jetzt einfach seine Nähe genießen, die Wärme und die Geborgenheit. Ich schließe auf Kommando meine Augen und spüre seine Lippen auf meinen liegen. Wie Axel an meiner Unterlippe knabbert, fühlt sich so, so … wie soll ich sagen … sexy an. Der Kuss wird immer leidenschaftlicher. Währenddessen knöpft er langsam das zu Große Hemd, das ich noch anhabe, auf und fährt danach mit seiner Hand über meine Brust. Wie angenehm sich seine warme Hand auf meinem Körper anfühlt. Meine Reaktion darauf ist ein lustvolles Keuchen. Er grinst nur darüber und macht weiter. Nun spüre ich, wie seine Hand nun von der Brust zu meinen Bauch rüberwandert. Ich bin eindeutig bereit, für das, was als Nächstes geschehen würde. Aber soweit sollte es wohl doch nicht kommen. Denn in dem Moment öffnet jemand ruckartig die Tür. Ich schaue verschreckt rüber und blicke nun in Demyx’ verdutztes Gesicht. “Oh, Entschuldigung. Ich wollte nicht stören, aber Frühstück ist fertig, wenn ihr wollt”, sagt er nur und verschwindet schon gleich wieder.

Stimmt, mir fällt jetzt erst ein, dass ich sehr großen Hunger habe. Ich habe seit dem gestrigen Frühstück nichts mehr gegessen. Mein Magen knurrt wie wild. Wie peinlich, das auch noch vor Axel, noch peinlicher! “Hunger?”, kommt es von ihm wie aus der Pistole geschossen. Er kann dabei nicht aufhören zu grinsen. Ich nicke, und schon stehen wir beide auch schon auf. Er ist tatsächlich in seiner Jeans und T-Shirt eingeschlafen, fällt mir jetzt so auf. Also schaut er mir interrisiert zu, wie ich mir das Hemd wieder zuknöpfe. Als ich fertig bin, steht Axel auf und umschlingt mich mit seinen Armen von hinten und flüstert mir mit verführerischer Stimme ins Ohr: “In diesem zu großen Hemd siehst du unglaublich süß aus.” Ich werde wieder rot. Man, kann man das nicht irgendwie abschalten, oder so? Er knabbert genüsslich an meinem Ohr rum, küsst und saugt an meinem Hals und lässt erst dann von mir ab, als ich wieder aufkeuche. Er liebt mein Keuchen offensichtlich sehr. Ich lächle ihm zu, worauf er mir einen Kuss auf die Wange gibt. Hand in Hand gehen wir dann in die Küche.
 

Außer Demyx sitzen noch zwei weitere Personen am Tisch. Wenn ich es nicht besser wüsste, meine ich, dass das seine Eltern sind. Sie sind nicht besonders überrascht, als sie mich sehen, nicht mal, weil ich einen von Demyx’ Hemden trage. Wahrscheinlich hat er seinen Eltern schon von mir erzählt. Ich setzte mich mit Axel an den Tisch und mustere, wie sich der Dunkelblonde mit seinen Eltern unterhält. Das zaubert mir ein liebevolles Lächeln auf die Lippen. Eine schöne, kleine Familie … Familie?! … SCHEIßE!!!

Plötzlich schrecke ich hoch, weil mir in dem Moment jetzt erst einfällt: Ich muss Kairi und Larxene anrufen, damit sie wissen, dass es mir gut geht. “Entschuldige, kann ich kurz ihr Telefon benutzen?”, frage ich hoffnungsvoll. “Natürlich darfst du. Das Telefon steht da hinten”, antwortet mir Demyx’ Mutter und zeigt mir die Richtung. Ich gehe schnell rüber, wähle meine Nummer und warte auf die Rückmeldung. Es nimmt auch jemand ab. “Hallo?” “Hi, Kairi, ich bin’s.” “Roxas, du bist es! Bin ich froh, ich hab mir solche Sorgen gemacht”, erklingt die Stimme einer sehr erleichternden Kairi. “Sag mal, wo bist du?”, ertönt Larxene, irgendwie komisch. Vielleicht irre ich mich, aber sie klingt so, als ob sie geweint hätte. Larxene und Tränen? Was ist bitteschön passiert, nachdem ich weggelaufen bin? Ich versuche nicht überrascht wegen diese Gedanken zu klingen und antworte ihr: “Alles okay, ich bin bei Demyx.” Dann bleibe ich kurz stumm und sage: “Es tut mir Leid, ich hätte nicht einfach weglaufen dürfen.” “Ist schon okay, wenn nicht du, dann hätte ich wahrscheinlich so reagiert”, muntert mich Kairi auf. Ich lächle erleichtert auf und sage: Ich werde gleich nach Hause kommen.” “Alles klar, wir warten auf dich”, meint Larxene, “bis später.” “Ja, bis gleich.”

Ich beeile mich mit dem Frühstück, bedanke mich für die Gastfreundlichkeit und laufe danach ins Wohnzimmer. Ich finde auf der Couch meine Sachen, überraschenderweise sind sie getrocknet, gebügelt und schön gefaltet. Meine Freunde … In Gedanken bedanke ich mich für ihre Hilfe und ziehe mich rasch um. Ich verabschiede mich schnell von Demyx und seinen Eltern. Axel aber drücke ich einen leichten Abschiedskuss auf die Lippen, worauf ich ihn mit ganzen Herzen umarme. “Wir sehen uns”, sagt er zu mir. Ich schenke ihm mein Lächeln und antworte: “Ja, bis dann.” Leider muss ich ihn loslassen, ich hätte gern weiter so gestanden, aber meine Schwestern warten. Ich gehe durch die Tür durch und laufe nach Hause.
 

Einige Tage später …

Ich sehe viele bekannte Gesichter wieder, Onkels und Tanten, Cousins und Cousinen. Man könnte meinen, dass das ein glückliches Familientreffen ist. Ist es aber nicht. Heute findet Mums Beerdigung statt. Passend dazu sind alle schwarz gekleidet. Alle versammeln sich auf dem Friedhofsplatz, beten, weinen …

Ich kann jedem Gesicht einen meiner Verwandten zuordnen. Alle, bis auf einen. Es ist ein blonder Mann mit Bart. Er schaut die ganze Zeit irgendwelche Fotos. Ich wüsste allzu gerne, wer das sein könnte. Aber das ist jetzt Nebensache, denn der Pfarrer fängt mit seiner Predigt an und alle schweigen.

Als dann später der Sarg runter ins Grab gelassen wird, stehen alle drum herum. Ich stehe mit meinen Schwestern ganz vorne im Geschehen. Larxene hält meine Hand ganz fest, weil ich sie vorher drum gebeten habe, damit ich nicht wieder wegrennen würde.

Nachdem alles vorbei ist, kommen noch mal alle Verwandten zu uns drei, um ihr Beileid auszusprechen. Ich schaue mit leerem Blick durch den Platz und erspähe jemanden, von dem ich nicht erwartet habe, ihn hier zu treffen. Er winkt mir zu. Typisch Axel, immer für eine Überraschung gut! Aber eigentlich freue ich mich ihn zu sehen. Ich lasse alle Verwandten stehen und gehe zu ihm rüber. “Alles klar bei dir?”, fragt er mich sanft. Ich gebe nur ein Nicken von mir und Stille legt sich dann zwischen uns. Dann beginnt er zu sprechen: “Nur damit du weißt, der Körper deiner Mutter ist fort, aber ihre Seele lebt weiter.” Daraufhin deutet er mit dem Finger auf meine Brust, wo mein Herz sitzt. Ich verstehe, was er meint, lächle und sage leise: “Danke.” Eine einzelne Träne kullert meine Wange entlang runter. Aber diesmal weine ich vor Freude und Glück.

Ich wische mir die Träne wieder weg und umarme Axel liebevoll. “Ich liebe dich”, gebe ich von mir, worauf ich dann ein “Ich liebe dich auch” von ihm zu hören bekomme.

Ich lasse von ihm ab, weil ich das Gefühl bekomme, beobachtet zu werden, was auch stimmt. Ich drehe mich langsam um. Einpaar Meter von mir entfernt hinter meinem Rücken steht dieser Mann, der seine Fotos angeguckt hat. Er kommt nun langsam auf mich zu. Was will er nur? Wer ist er überhaupt?

Als er dann vor mir steht, sagt er: “Du bist genauso geworden, wie ich es mir vorgestellt habe, Roxas.” “Wer sind sie? Und woher wissen sie meinen Namen?”, frage ich ihn in einem grimmigen Ton. Er schaut nur traurig in meine Augen, kniet sich dann nieder, um in meiner Höhe zu sein und spricht weiter: “Du kannst dich also nicht erinnern. Kein Wunder, du warst noch sehr klein, als ich wegging.” Er hält inne und ich schaue ihn neugierig an. Soll ich mich etwa an ihn erinnern? Axel steht immer noch hinter mir und sagt kein Wort. Der Fremde legt seine Hände auf meine Schultern und fängt wieder an zu sprechen, wobei er dabei auf den Boden starrt: “Roxas, ich kenne dich seit deiner Geburt. Denn … “ Bevor er weitererklärt, schaut er mir noch mal in die Augen.
 

“Denn … ich bin dein Vater.”

The Passion

Kapitel 9: The Passion
 

“Ich bin dein Vater.”

Hoffnungsvoll schaut mich der Fremde an, dass ich ihm glauben würde. Ich stehe regungslos wie eine Statue da und blicke in sein Gesicht. Seine Augen sind glasig, er steht den Tränen sehr nahe. Aber so richtig verstanden habe ich das nicht: Ist das wirklich mein Vater? Mum sagte immer nur, dass er nach Frankreich gefahren ist, als ich noch ein Baby war. Später, als ich älter wurde, verstand ich, dass sich die beiden scheiden ließen. Vielleicht würde ich mich an sein Gesicht erinnern, aber Mum hat kein einziges Foto von ihm im Album. Die einzigen Dinge, die ich von meinem Vater weiß, ist, dass er in einer französischen Firma arbeitet, und dass er Luxord heißt. Nun kramt der Fremde in seiner Jackentasche und holt die Fotos raus, die er die ganze Zeit betrachtet hat. Er zeigt sie mir. Ich kann meinen Augen nicht trauen: Auf allen Bildern sind ich, Larxene und Kairi drauf, als wir noch kleiner waren. Mum muss sie ihm geschickt haben.
 

Dann unterbricht der Mann die Stille: “Ihr drei habt eines gemeinsam: Ihr habt das Lachen eurer Mutter geerbt. Ich schäme mich dafür, dass ich euch nie besucht habe. Aber Kanna wollte mich nicht sehen. Ich hoffe aber, dass ich alles wieder gutmachen kann.” Dann holt er noch ein Foto und hält es mir entgegen. “Dieses Bild mag ich am liebsten”, sagt er zu mir. Darauf sind Mum, der Fremde, Larxene als Kind und ich als Baby im Arm meiner Mutter. Ein Familienfoto. Dann fällt mir auf, dass auf der Jacke des Mannes ein Schild befestigt ist. Sie stammt von einer französischen Firma. Auf dem stand “Bonjour, je m’appelle Luxord“. Ich kann es kaum glauben. Ich schaue ihn an und mir kommen die Tränen. Es ist tatsächlich wahr: Dieser Mann, Luxord, ist mein Vater. Er sieht mich an, lächelt kurz und sagt: “Ich freue mich, dich, meinen Sohn, endlich wieder zu sehen. Du bist so groß geworden. Verzeih mir meine lange Abwesenheit.” Ich schüttle den Kopf und lachte dabei. “Ist schon okay, ich bin froh, dich zu treffen, und diesmal nicht mit einem Kurzzeitgedächtnis wie damals.” Über diesen Satz muss er auch anfangen zu lachen. Ich unterbreche das Gelächter, in dem ich ihn umarme und ein erleichterndes “Dad” von mir gebe. Dad erwidert die Umarmung, und wir standen eine Weile so da, bis mir einfällt, dass Axel immer noch da steht und uns zuschaut. Ich blicke zu ihm rüber und sehe, dass er ein erfreutes Grinsen aufgetragen hat. Er freut sich für mich. Dad löst die Umarmung und nimmt Axel ins Visier. Dann blickt er zu mir rüber und fragt lächelnd: “Dieser stattliche, junge Mann, ist er dein Freund?”

Auf meinem Gesicht bildet sich die Röte und ich nicke mit einem verlegenen Lächeln. Grinsend kommt Axel auf mich zu und umschlingt mich mit seinen Armen, wobei ich noch röter werde, dafür aber auch grinsen muss. Dad blickt uns lachend an, schaut sich dann aber suchend um. “Roxas, wo sind eigentlich deine Schwestern? Sind sie schon zu Hause?” Tatsächlich sind Larxene und Kairi schon nach Hause gegangen. Ich nicke zur Bestätigung und gebe ein Handzeichen, dass er mir folgen soll. Sowohl Dad als auch Axel machen das.
 

Es vergeht eine halbe Stunde, nachdem Larxene, Kairi, Axel und ich uns zu Hause mit Dad unterhalten. Er macht Kairi den Vorschlag, mit ihm ein Eis essen zu gehen, um sich näher kennen zu lernen. Mum war ja noch mit ihr schwanger, als er nach Frankreich fuhr. Sie stimmt freudig zu. Es dauert nicht lange und beide sind weg. Nur ich, Axel und Larxene sind noch im Haus. Larxene nimmt ihren MP3-Player, steckt sich die kleinen Kopfhörer in die Ohren und beginnt in irgendeiner Zeitschrift zu blättern. Axel und ich begeben uns in mein Zimmer. Als die Tür hinter uns zufällt, sage ich für mich selbst: “Irgendwie ist das ein verwirrender Tag heute. Dass mein Dad plötzlich auftaucht, hätte ich nicht erwartet. Ich dachte immer, dass wir was damit zu tun haben, dass er uns nie besuchen kam. Ich hab mir umsonst so was eingeredet. Jetzt, wo ich das weiß, will ich ihn nie wieder verlieren.” “Vielleicht verlierst du dafür etwas anderes”, meint Axel, der mir bedrohlich nah gekommen ist. Ich werde wieder mal rot und frage mich, was er damit meint. Als er mich dicht an sich ran zieht, verstehe ich, was er damit sagen will, und ich werde noch röter, rot wie eine Kirsche. “Tut mir Leid, wenn ich mich nicht gleich beherrschen kann”, entschuldigt er sich und will mich loslassen, was ich ihm aber nicht erlaube. Wird Zeit, das nachzuholen, was Demyx damals leider unterbrochen hat! Ich halte ihn fest und küsse ihn auf die Lippen. Ein wenig verwundert wegen meinem Verhalten, erwidert er den Kuss und gleitet mit seinen Händen über meinen Rücken, immer weiter runter. Ein wohliges Gefühl durchströmt meinen Körper. Dann flüstere ich: “An mir soll es nicht liegen.”
 

In dem Moment ergreift er meinen Hintern, und meine Beine umschlingen seine Hüfte, damit er mich leichter tragen kann. Er legt mich sanft aufs Bett und beugt sich über mich. Dann legt er seine Lippen auf meine. Nach wenigen Sekunden umwandelt sich die sanfte Lippenberührung zu einem verführerischen Zungenkuss. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, dass es sich wie damals bei Demyx abspielt. Axels Hand gleitet unter mein Hemd auf meinen Oberkörper, wodurch schon mein erstes Aufkeuchen entsteht. Nach wenigen Augenblicken sind wir beide unsere Hemden los. Dann saugt und knabbert er genüsslich an meinen Hals, während seine Hand auf meinen, durch die Atmung auf und ab bewegenden Brustkorbs liegt. Meine Hände krallen sich in seinen Rücken. Auch unsere Hosen verabschieden sich nach und nach von unserem Körper. Ich kann nur schwer atmen, aber das hindert mich nicht daran, diesen Moment zu genießen. Axel liebkost meinen ganzen Körper mit seinen Küssen und leichten Bissen, und seine Hand gleitet sanft über meine Brust und meinen Bauch. Diese Streicheleinheiten bringen mich zu einem erneuten lustvollen Keuchen. Wenn das Sünde sein soll, dann möchte ich von mir aus in der Hölle landen, weil ich es einfach wundervoll finde. Langsam ergreift Axel meine Boxer und zieht das störende Stück Stoff immer weiter runter. Sich selber vergisst er dabei nicht und seine Shorts machen darauf auch Bekanntschaft mit dem Boden. Er spreizt meine Beine auseinander und legt sich haargenau dazwischen. Schließlich ist er die Liebkoserei satt und langsam führt er einen Finger in mich ein. Immer raus und wieder rein, gleichmäßig. Nach und nach kommen auch noch zwei weitere Finger in mich rein. Was für ein Gefühl, das muss die pure Leidenschaft sein. Axel zieht die Finger wieder heraus und dringt langsam endgültig in mich ein. Ich gebe ein schmerzendes Stöhnen von mir. Ein wenig weh tut es schon, aber, wie ich feststelle nur für den Anfang. Er stößt gleichmäßig immer weiter in mich. Mein Körper fühlt sich an, als würde er sich von innen zusammenziehen. Meine Hände krallen sich immer fester in seinen Körper, und ich lege meinen Kopf in den Nacken. Das Stöhnen wird immer lauter, bis dann der Höhepunkt ansteht. Mein Aufschrei gibt das Zeichen, dass meine Grenze erreicht ist. Auch bei Axel schwinden allmählich die Kräfte, bis er schließlich erschöpft neben mir sinkt. Wir haben beide schwer mit der Atmung zu kämpfen. Er deckt uns mit der Tagesdecke neben meinem Bett zu. Ich kuschele mich an ihn und flüstere, immer noch Luft schnappend: “Ich liebe dich.”

Axel grinst mich an, streichelt mir sanft über den Kopf und sagt: “Ich liebe dich auch.”
 

Einige Minuten liegen wir so da, als plötzlich irgendwas laut piepst. Ich schrecke hoch und frage überrascht: “Was ist das?” “Das ist mein Handy”, beruhigt mich Axel, steht auf und zieht aus der Tasche seiner auf dem Boden liegenden Hose sein Handy raus. Er setzt sich wieder aufs Bett und beginnt, ins Telefon zu sprechen: “Hallo? … Ach, du bist es, Riku … achso … verstehe … ja, okay, ich komme gleich. … Ich soll Roxas mitnehmen? … Na gut, dann bis gleich.” Dann legt er auf. Ich schaue ihn fragend an. “Riku will etwas mit mir besprechen und wünscht sich, dass du mitkommst”, sagt Axel zu mir. “Okay, ich komme”, gebe ich als Antwort. Wir ziehen uns schnell wieder an und verlassen mein Zimmer.

Seelensorge

Kapitel 10: Seelensorge
 

Wir, ich und Axel, gehen durch den Flur und wollen schon aus der Tür rausspazieren, als ich das nachdenkliche Gesicht von Larxene im Wohnzimmer erblicke. Sie schaut auf ihre Kopfhörer und wundert sich über irgendwas. Ich werde neugierig, marschiere zu ihr rüber und frage: “Was ist los? Stimmt was nicht mit deinem MP3-Player?” “Ja, weil nämlich was Komisches passiert ist”, beginnt sie meine Frage zu beantworten, “mitten bei dem Lied von ‘In the End’ von Linkin Park, kam so ein merkwürdiges Geräusch, bei allen anderen Songs war das nicht zu hören.” “Was für ein Geräusch denn?”, stochere ich weiter, worüber sie nachdenklich sagt: “Nun, ich weiß nicht, es klang irgendwie wie … wie ein Stöhnen. Und es wurde immer lauter.”

Ich schrecke zurück und werde knallrot, weil ich weiß, was es war. ICH hab die Geräusche von mir gegeben!!! Bin ich wirklich so laut?!

Man, was für Erfahrungen man nach dem ersten Mal machen kann, sowohl gute, als auch schlechte. Ich weiß jetzt auf jeden Fall für die Zukunft, dass Axel und ich uns in ein leerstehendes Haus verkriechen müssen, wenn wir es miteinander machen wollen. Dann holt mich Larxene raus aus meinen Gedanken und schaut mich mit großen Augen an. “Weißt du, was das gewesen sein könnte?”

Ich schüttle ruckartig den Kopf. Ich kann ja nicht sagen, dass die Geräusche davon kamen, weil ich und Axel in meinem Zimmer miteinander geschlafen haben. Das wäre ja wohl mehr als blöd.
 

Axel legt seine Hand auf meine Schulter und deutet auf die Uhr. Stimmt ja, Riku will ja was mit uns besprechen. Das habe ich durch das Gespräch mit Larxene komplett vergessen. Ich verabschiede mich schnell von ihr und renne mit Axel zusammen raus aus dem Haus. Ich weiß nicht, wo es lang gehen soll, also läuft er vor und führt mich, wobei er dabei meine Hand festhält. Nicht zu stark, aber auch nicht zu schwach.

Nach einer viertel Stunde stehen wir vor Rikus Haus, es ist recht klein, mit einem Balkon und die Wände sind blau gestrichen.
 

Axel klopft an die Tür und Riku macht auf. “Hi Leute, schön, dass ihr da seid. Kommt rein”, begrüßt uns er uns. Wir begeben uns direkt ins Wohnzimmer, setzen uns auf die Couch gegenüber vom Silberhaarigen.

Also, schieß los, was willst du mit uns besprechen?”, fragt Axel nach einiger Zeit, worauf Riku antwortet: “Ich brauche einen guten Rat von guten Freunden und dachte dabei an euch. Ihr könnt mir sicher helfen.” Wie aus der Pistole geschossen sage ich dann: “Hat es was mit Sora zu tun?” Ruckartig schaut mich Axel fragend an, als will er so was sagen, wie “Wie kommst du darauf?” Dazu kommt er aber nicht, weil Riku meine Frage bejaht. Das würde erklären, warum er auch mich darum bat, herzukommen. Immerhin ist Sora mein bester Freund. “Was ist denn passiert?”, stochere ich weiter. Der Silberhaarige seufzt schwer und beginnt zu erzählen, während ich und Axel ihm geduldig zuhören: “Nun, es ist kaum zu übersehen, wie ich Sora immer angeschaut habe. Ich gebe zu, dass ich den Kleinen unheimlich süß finde. Vorgestern bin ich ihm begegnet, im Park. Wir haben uns erstmal ganz normal unterhalten. Aber als er anfing, darüber zu reden, wie unheimlich er sich für dich, Roxas, freut, weil du so jemand Treuen wie Axel gefunden hast, da konnte ich mich nicht mehr zusammenreißen und … habe ihn geküsst. Er hat zwar den Kuss erwidert, aber ich glaube, dass ich für ihn zu weit ging. Seitdem ignoriert er mich komplett. Er will mich nicht mal ansehen. Was soll ich machen, könnt ihr mir das sagen?”

Ich und Axel sehen uns erst gegenseitig an, blicken zurück zu Riku und ich sage schließlich: “Vielleicht … braucht Sora etwas mehr Zeit, um sich das noch mal bewusst zu sein, dass du ihn sehr magst. Es könnte doch sein, dass er doch dasselbe für dich empfindet, wie du für ihn, traut sich aber nicht, es zuzugeben. Ein Dickkopf eben. Versuch mit ihm zu reden. Und wenn er weglaufen will, hindere ihn daran.”

“Roxas hat Recht, das wäre die einzige Lösung, die mir einfallen würde. Mach das mal so und wenn du es geschafft hast, gibst du uns Bescheid, okay?”, stimmt Axel mit ein.

Mit einem dankenden Lächeln nickt Riku zur Bestätigung. “Danke, ich wusste, dass ihr mir helfen könnt. Ihr seid klasse.”
 

Nach einer Tasse Tee und Gesprächen, verabschieden wir uns von Riku und machen uns auf den Weg nach Hause. Axel und ich kommen an eine Weggabelung an. “Tja, ich gehe mal in die andere Richtung, in mein trautes Heim”, sagt er zu mir. “Okay, bis morgen”, gebe ich als Antwort auf seine Aussage. Ich gebe Axel noch einen Kuss auf die Wange und füge ein “ich hab dich lieb” hinzu. Er grinst und sagt: “Ich dich auch.” Dann gehen wir unsere eigenen Wege.

Wieder zu Hause, werde ich von Dad und Kairi freudig empfangen. Sie haben von der Eisdiele auch noch was für mich und Larxene mitgebracht. Larxene bekommt ein Zitroneneis und mir reicht man meine Lieblingssorte: Meersalzeis. Ich bedanke mich mit einem erfreuten Lächeln, setze mich zu ihnen in die Küche und verzerre in aller Ruhe mein Eis.
 

Dann unterbricht Dad die Stille und beginnt zu erklären: “Nun, meine Lieben, leider muss ich morgen wieder zurück nach Frankreich. Ich muss arbeiten. Es war schön, euch zu sehen und hoffe, dass ihr mich mal besuchen kommt.“ “Na klar werden wir das”, antworte ich enthusiastisch. Larxene und Kairi stimmen nickend zu. Dad freut sich unheimlich, fängt an zu lachen und nimmt uns alle in den Arm.

Eine Weile stehen wir so da, so geborgen, wie man nicht geborgener in den Armen seines Vaters sein kann. Dann lässt er von uns ab. “Ich gehe dann mal in mein Hotel, um meine Sachen zu holen. Dann werde ich bei euch übernachten. Was haltet ihr davon?”, sagt er in die Runde. “Super!”, kommt es fröhlich aus einer putzmunteren Kairi. Dad hat es tatsächlich geschafft, sie wieder zum lachen zu bringen. Seit dem Tod von Mum war Kairi total niedergeschlagen. Verständlich, wer ist es nicht? Aber nichts, absolut gar nichts, konnte sie wieder positiv stimmen. Dad ist wirklich erstaunlich, er hat das geschafft, woran ich, Larxene und alle von Kairis Schulfreundinnen kläglich gescheitert sind.
 

Wir gehen früh ins Bett, weil morgen wieder Schule ansteht. Wie es wohl Sora im Moment geht? Der Arme, hoffentlich erledigt sich das mit Riku. Ob die beiden auch zusammenkommen? Mhh. Ich lass mich einfach mal überraschen. Zufrieden und lächelnd schlafe ich dann schließlich ein, mit meiner Vorstellung, dass Axel jetzt neben mir liegt.

Chemie mit Liebesfaktor

Kapitel 11: Chemie mit Liebesfaktor
 

Verschlafen öffne ich meine Augen, als der Wecker anfängt zu klingeln. Ich schalte ihn aus, strecke mich einpaar Mal und gehe ins Badezimmer. Zähneputzen und Duschen läuft wie immer schnell bei mir. Ich ziehe meine Schuluniform an, betrachte mich noch mal im Spiegel, ob ich betrachtenswert bin und gehe dann in die Küche. Dad ist am Esstisch, um zum Abschied mit uns zusammen zu frühstücken.
 

Ein ganz normales Familienmahl nimmt sein Ende. Larxene, Kairi und ich müssen zur Schule, Dad wieder zurück nach Frankreich. Das bereitstehende Taxi steht schon vor unserem Haus. Der Abschied fällt mir ehrlich zu schwer. Ich mag Abschiede überhaupt nicht, ich muss mich da immer zusammenreißen, dass ich nicht in Tränen ausbreche.

Dad nimmt uns alle noch mal fest in seine Arme. Wie erwartet kann Kairi sich nicht beherrschen und fängt an zu weinen. Dabei kennt sie ihn grad mal seit gestern. Tja, was soll ich denn sagen …

Ich lege meine Hand auf ihre Schulter, um sie zu beruhigen, was auch hilft.

“Ich vermisse euch jetzt schon”, gibt Dad von sich und Larxene antwortet leicht lächelnd: “Wir dich auch.” Er winkt uns zu, sagt: “Auf wieder sehen”, steigt ins Taxi und wir sehen, ebenfalls winkend, zu, wie er langsam aus unserem Blickfeld verschwindet.
 

Nach diesem bewegenden Augenblick, bleibt nicht viel Zeit, um Trübsal zu blasen, weil wir uns ja auf den Weg zur Schule machen müssen. Dort angekommen, geht jeder in seine Klasse. Naminé begrüßt mich herzlichste, nur Sora scheint mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein. “Was hat er?”, frage ich sie neugierig und deute auf den Brünetten. Naminé zuckt nur mit den Schultern und sagt: “Keine Ahnung, er ist schon seit gestern so komisch. Er will nicht sagen, was los ist. Aber mir ist da was aufgefallen.” “Ach ja? Und was genau?” “Nun, so nachdenklich sahst du auch aus, als du dich frisch in Axel verliebt hattest.” Die Röte kommt wieder ins Gesicht, wie soll es schon anders sein. Aber Naminé hat irgendwie Recht. Vielleicht liegt es an dem Kuss, von dem Riku mir und Axel erzählt hat. Vielleicht hat Sora sich tatsächlich in Riku verknallt und will es nur nicht zugeben. Alter Dickkopf.

“Ach, bevor ich es vergesse, Roxas, wir haben heute eine Vertretungsstunde”, reißt mich Naminé aus meinen Gedanken. “Wirklich, in welcher Stunde und welcher Lehrer?”, frage ich sie neugierig. “Also, wir haben in der 3. Stunde Chemie mit Vexen. Geo fällt also aus, weil Xaldin krank ist. Es gibt aber noch mehr.” “Was? Nochmehr? Was denn?”, stöhne ich entgeistert auf. Chemie, schön und gut, aber mit Vexen?! Das ist so gut wie eine Todesstrafe! Naminé lächelt zuckersüß und sagt: “Die aus der 10. Klasse werden bei unserer Chemiestunde mitmischen. Vexen wird gleich 2 Klassen am Hals haben.” Sie kichert vor sich hin, während ich mir darüber Gedanken mache. Die aus der 10? 10. Klasse? Hey, in der Klasse ist Axel!!! Hurra!!! Meine Einstellung wandelt sich blitzschnell vom Negativen ins Positive! Ich kann es kaum erwarten.
 

Nach zwei langweiligen Stunden kommt nun die erhoffte 3. Stunde: Chemie mit Vexen. Alle anderen meckern rum und beschweren sich, nur ich freue mich wie ein Honigkuchenpferd. Okay, ich bin verrückt geworden. Ich habe aber immerhin einen guten Grund, mich zu freuen. Und das ist definitiv nicht Vexen! Ich warte eine Weile, dann kommen endlich die Zehntklässler hinzu. Ich spring sofort auf, als ich Axel erblicke, renne auf ihn zu und werfe mich ihm regelrecht um den Hals. Na toll, jetzt bin ich genauso wie Larxene früher.

“Hey, hey, Roxy, nicht so stürmisch, ich freu mich auch, dich zu sehen, mein Engelchen”, bekomme ich von ihm als Begrüßung zu hören. Ich lasse von ihm ab und schaue in diese wundervollen Smaragd-Augen. Ich bin wie hypnotisiert. Erst ein “Passt auf, jetzt kommt Vexen” bringt mich zurück zur Wirklichkeit. Ich und Axel setzen uns auf die nächstbesten Stühle, neben mir gesellt sich noch Sora, immer noch in Gedanken vertieft. Riku macht es sich neben Sora bequem, doch er bemerkt ihn nicht, oder täuscht er das nur vor? Dann kommt Vexen in den Raum und wir begrüßen ihn, wie es sich gehört. Er bereitet einen kleinen Versuch vor und erklärt dabei: “In diese leere Dose gebe ich jetzt Wasserstoff hinzu. Dann lass ich dieses Streichholz darüber verbrennen und jetzt wartet, was passiert.”

Und so warten wir einige Zeit, es wird immer langweiliger. Auf einmal hören wir aber so ein komisches Summen. Es scheint von der Dose zu kommen. Wir warten gespannt weiter ab. Dann …
 

PANG!!!
 

Mit einem lauten Knall fliegt die Dose hoch bis an die Decke. Meine Fresse, ist das ein Schreck! Von der plötzlichen Miniexplosion überrascht, klammere ich mich fest an Axel. Der grinst und beruhigt mich, in dem er mir über den Rücken streichelt. Ich erhole mich schnell von dem Schock, schaue rüber zu meinen Nachbarn und ruckartig sage ich: “Oh, wie süß!”

Sora hat sich nämlich vor Schreck an Riku festgedrückt. Über meinen Kommentar wird dem Braunhaarigen erst bewusst, was er da grade macht und wird rot wie eine Tomate. Er lässt schnell vom Silberhaarigen ab und starrt nur noch verlegen Luftlöcher.
 

Nach dem Ende dieser Stunde ist Pause. Ich und Axel holen Riku ein, der in Begriff ist, denn Raum zu verlassen. “Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, mit Sora über den Kuss zu reden”, meint mein Rothaariger. Riku ist sich nicht ganz sicher. Wir lassen aber nicht locker, und ich sage: “Du kannst das, Riku, glaub mir. Außerdem bin ich mir jetzt nach dieser Chemiestunde hundertprozentig sicher, dass Sora dich auch mag.” Der Angesprochene schaut mich verdutzt an, denkt eine Weile nach und nickt dann zustimmend und mit einem entschlossenen Blick folgt er Sora, der gerade an uns vorbei gegangen ist.

“Man, wir sind gute Seelsorger”, lacht Axel vor sich hin, “wir können eigentlich gut damit Geld verdienen.” “Es gibt aber etwas, was du viel besser kannst, als Seelsorger zu spielen.” “Ach ja? Und was wäre das?”, fragt er mich mit einem Grinsen im Gesicht. Ich stelle mich auf Zehenspitzen, nehme mit meinen Händen sein perfektes Gesicht und flüstere ihm zu: “Du kannst sehr gut küssen.”

Das ist für uns das Stichwort, unsere Lippen wieder zu einem Kuss verschmelzen zu lassen. Es ist aber wahr, so jemand, der so gut küssen kann, wie Axel, gibt’s gar nicht. So zärtlich, warm, und wenn er an meiner Unterlippe knabbert, könnte ich immer dahin schmelzen. Es ist … einfach nur geil!

Besonders lange hält unser Glücksgefühl aber nicht an. Als wir nämlich grade zu einem Zungenkuss ansetzen wollen, werden wir von Sora aus unserer Traumwelt gerissen. Er klingt unheimlich glücklich und aufgeregt. Axel und ich schauen rüber und sehen ihn und Riku, die uns zuwinken. “Was ist denn?”, fragt Axel ein wenig genervt. Kann ich verstehen, das bin ich auch. “Erstmal danke für euren Ratschlag, Leute. Es ist nämlich was Tolles passiert”, antwortet Riku.

Ich weiß genau, was passiert ist, ich frage aber trotzdem, um sicher zu gehen, woraufhin Sora lachend seine Arme um Rikus Oberkörper legt und sagt: “Ich und Riku sind jetzt ein Paar!”

Naminés Idee

Kapitel 12: Naminés Idee
 

Dass das so schnell gehen würde, habe ich nicht erwartet, trotzdem freue ich mich ungemein für Sora und Riku. Trotz Meinungsverschiedenheit haben sich die beiden gefunden. Sie geben wirklich ein tolles Paar ab.
 

Der nächste Morgen bricht ein und mein Wecker nervt mich auch wieder, wie jeden Morgen. Tägliche Prozedur: Aufstehen, ins Bad gehen, Zähneputzen, duschen, wieder ins Zimmer, Uniform anziehen, in die Küche gehen.

Kairi und Larxene sitzen wie immer bereits am Esstisch, und ich geselle mich zu ihnen.

Das sollte ich noch loswerden: Larxene hat sich in den letzten Tagen komplett verändert. Sie ist nicht mehr so ein Grießgram, wie früher. Nein, jetzt ist sie … naja, einfach nett. Außerdem kann man sich mit ihr super unterhalten.
 

Auf dem Weg zur Schule reden ich und meine große Schwester über alles Mögliche und lachen von Herzen. Ich bin entwischen durch ihre Veränderung nicht mehr der Meinung, dass sie in Wirklichkeit adoptiert wurde. Ich kann ihr sogar alles anvertrauen. Sie ist auch nicht mehr eifersüchtig auf mich, weil ich mit Axel zusammen bin. Im Gegenteil, sie freut sich sehr für mich.

Durch das schöne Gespräch vertieft, merkt Larxene nicht, dass sie auf jemanden zugeht. Wie soll es anders sein, sie rennt geradewegs in diese Person rein und fällt nach hinten. Nach dieser Überrumpelung, kommt sie wieder auf die Beine und schaut denjenigen böse an, was er ihr gleich macht. Ich habe den Typen noch nie gesehen. Er hat seine sehr langen Haare zusammen gebunden, hat eine Narbe auf der linken Wange und eine Augenklappe. Der sieht wirklich sehr rüde aus. Das soll Larxene aber nur Recht sein. Sie liebt Action. Kairi und ich versuchen ihr klarzumachen, dass es nicht sehr schlau wäre, hier jetzt eine Prügelei anzufangen. Sie stimmt uns nickend und etwas ruhiger zu, und wir gehen an den Kerl vorbei. Am Eingang fällt mir ein, was Axel mal gesagt hat: Sie sollen irgendwann einen Neuen in ihrer Klasse bekommen. Ob das der von vorhin war? Kann möglich sein.
 

In der Pause treffe ich mich wie immer mit Axel, Naminé, Demyx, Zexion, Sora und Riku. Nur etwas ist anders: Der Typ mit der Augenklappe sitzt bei uns! Ich wollte eigentlich fragen, was das soll, aber bevor es dazu kommt, stellt Demyx ihn mir mit einem zufriedenen Lachen vor: “Hey, Roxas, wenn ich dir meinen Cousin vorstellen darf. Sein Name ist Xigbar und er ist echt in Ordnung.” Xigbar schaut mich genau an, fängt dann aber an zu grinsen und sagt: “Ach so, der blonde Junge von vorhin.” Naminé fragt verwundert: “Ihr kennt euch?” “Nun, nicht direkt, wir hatten nur einen kleinen Zusammenstoß. Genauer gesagt, meine ältere Schwester hatte sie.” Xigbar lacht herzlichste und sagt: “Du kannst deiner Schwester sagen, dass die Sache schon längst vergessen ist. Ich bin nicht nachtragend.” Na, das ist doch ein Wort. Ich nicke zur Bestätigung und setze mich endlich auf meinen gewohnten Platz neben Axel.

Demyx fällt gleich auf, dass Riku und Sora sich die ganze Zeit anschauen. Irgendwie niedlich, man kann förmlich die kleinen Herzchen über sie schweben sehen. Hihihi. Der Dunkelblonde ist sehr verwirrt und fragt: “Was ist denn mit den Beiden los?” Axel und ich schauen uns zuerst gegenseitig an und beantworten gemeinsam Demyx’ Frage: “Sora und Riku sind jetzt zusammen.”

“Wirklich?! Geil! Ich freu mich für euch zwei!”, gibt Demyx begeistert von sich, “an dieser Stelle müssen ich und Zexi auch was bekannt geben: Wir sind gestern auch ein Paar geworden.” Dabei grinst er wie ein Pfannkuchen und legt seine Arme um Zexions Hals. Der Blauhaarige kann sich sein Lächeln nicht verkneifen. Wow, Zexi lächelt mal. Steht ihm wirklich gut, er sollte viel öfter lachen. Ich hab aber das Gefühl, dass er durch Demyx wirklich öfter lächelt als früher.

Wir fangen an zu lachen und Naminé hat eine zündende Idee: “Hey, Leute, wie wär’s, wenn wir eine Party feiern würden. Um unsere drei zuckersüßen Paare unter uns zu ehren.” “Wieso drei? Wer ist denn noch mit jemand zusammengekommen?”, fragt Xigbar verwundert. “Kleine Berichtigung: Sie sind nicht vor kurzem ein Paar geworden, sie sind seit Monaten zusammen”, gibt Zexion von sich. Dann zeigen er, Naminé, Sora, Riku und Demyx auf mich und Axel. Mein rothaariger Schatz grinst triumphierend und ich werde rot und schaue verlegen zur Seite, was ich aber mit einem Lächeln tue.
 

“Ach so, ihr seit wirklich für einander geschaffen”, meint Xigbar zu uns, “zurück zur Party. Den Vorschlag finde ich cool!” “Ja, das ist eine spitzen Idee, Nami”, unterstützt Axel die Aussage von Demyx’ Cousin. Ich und alle anderen sind auch dafür, und wir beginnen, uns um alles Organisatorische zu kümmern. So sind wir uns einig, am nächsten Wochenende in Zexions Haus soll die Feier stattfinden.

“Sag mal, Roxas, würde es dir was ausmachen, deine Schwester zu fragen, ob sie mitfeiern will?”, fragt mich Xigbar voller Hoffnung. Ist er etwa in Larxene verschossen oder warum fragt er mich das? Er erwartet eine Antwort und ich gebe sie ihm auch: “Warum nicht? Je mehr Leute anwesend sind, desto besser wird die Party, finde ich. Was meint ihr?” Alle geben ein zustimmendes Nicken. Xigbar grinst nur. So haben wir auch abgemacht, dass jeder seine Freunde und gleichaltrige Verwandte fragen sollen, ob sie ebenfalls auf der Party sein wollen. So macht auch das Ganze viel mehr Spaß!
 

Zu Hause, beim Abendessen blicke ich zu Larxene rüber. Irgendwas ist komisch an ihrem Verhalten. Sie stochert mit der Gabel in den Erbsen rum und ist mit ihren Gedanken ganz woanders. Irgendwie kommt mir in den Sinn, dass sie an Xigbar denkt. Er ist wohl nicht der Einzige, den es schon nach der ersten Begegnung erwischt hat.

“Larxene, Kairi, nächstes Wochenende veranstalten ich und meine Freunde eine Party. Wollt ihr vielleicht mitkommen?”, frage ich schließlich. Meine große Schwester blickt sofort zu mir und ist regelrecht begeistert von dem Vorschlag. “Na klar komm ich, danke für die Einladung, kleiner Bruder”, sagt sie mit einem Lächeln zu mir. “Tut mir Leid, aber am Wochenende bin ich bei einer Freundin, sie hat Geburtstag”, meldet sich Kairi zu Wort. “Schade, vielleicht nächstes Mal”, meine ich. Eins steht aber fest, dafür wird Larxene anwesend sein. Xigbar wird sich sehr freuen. Zugeben würde sie es zwar nicht, aber wenn sie wüsste, dass er auch da sein wird, wäre sie auch unheimlich froh.

Die Party

Kapitel 13: Die Party
 

Das Wochenende steht vor der Tür und Kairi ist schon lange weg. Larxene und ich machen uns für unsere Party zurecht, wir können es kaum erwarten.

“Wir sehen echt gut aus, richtig zum anbeißen!”, lacht Larxene und ich stimme ihr kichernd zu.

“Wie kommen wir eigentlich zu diesem Zexion?”, unterbricht sie unser Gelächter. Nun strahle ich förmlich über das ganze Gesicht und gebe als Antwort: “Wir werden abgeholt.” “Lass mich raten … von Axel, richtig?” “Genau.” Nicht zu fassen, meine Schwester kennt mich inzwischen viel zu gut.

“Ach ja, bevor ich es vergesse, ich hab den Typ mit der Augenklappe wieder getroffen”, schießt es dann aus mir heraus. Larxenes Reaktion darauf ist: “Was?! Was hat er gesagt? Hat er dich geärgert?” “Nein, hat er nicht. Nun, er sagte, die Sache mit der Anrempelung hat er schon vergessen.” Darauf sagt Larxene kein Wort mehr und die Zeit verstreicht. Ich habe mich entschlossen, ihr nicht zu erzählen, dass Xigbar Demyx’ Cousin ist und dass er auch auf der Party sein wird. Eine kleine Überraschung.

Dann endlich klingelt es an der Tür. Sofort springe ich auf, laufe zur Tür und öffne sie. “Hi, du siehst gut aus, Roxy”, bekomme ich von Axel als Begrüßung zugesprochen. “Danke, du siehst auch toll aus”, gebe ich lächelnd zurück. Wir lächeln uns gegenseitig verliebt an. Larxene sieht uns eine Weile so zu, sagt dann aber schließlich: “Hallo erstmal. Aber Leute, wenn ihr weiter da rumsteht, wird’s wohl nichts aus der Party.” Oh, stimmt, danke, Larxene!
 

Bei Zexion zu Hause ist entwischen volles Haus. Es laufen die verschiedensten Lieder aus dem CD-Player, an der Decke hängt eine wunderschön leuchtende, glänzende Discokugel und die Atmosphäre ist ideal, um auf der Stelle einfach drauf los zu tanzen. Ich bin einfach nur überwältigt, aber Larxene stockt der Atem. “Was ist los?”, frage ich sie leicht verwirrt. Sie deutet auf die Getränkebar, da sitzen Demyx, Zexion und … Xigbar. Ich habe verstanden, grinse breit, nehme die Hand meiner Schwester und ziehe sie rüber zu den drei. Sie lässt sich das nur entsetzt gefallen. “Hi, Leute!”, begrüße ich alle drei und sie antworten: “Hi, Roxy!” “Hallo auch an dich”, fügt Xigbar hinzu und wendet seinen Blick auf Larxene. Sie antwortet zögerlich: “Hallo.” “Du bist dann also Roxys Schwester?”, fragt Demyx, gut gelaunt, wie immer, worauf die Angesprochene zustimmend nickt. “Ja, ich heiße Larxene, freut mich.”
 

Die Party ist im vollen Gange, man tanzt, man trinkt, man lacht. Alle genießen die Feier einfach. Genauso, wie ich Axels Nähe genieße, der seinen Arm um mich gelegt hat und zuschaut, welchen Blödsinn inzwischen einige treiben, weil sie zuviel getrunken haben. Larxene und Xigbar sitzen alleine an der Bar und unterhalten sich und lachen von Herzen. So glücklich habe ich Larxene schon lange nicht mehr gesehen. Ich kann nicht anders, als über meine Beobachtung zu lächeln.

Plötzlich schaltet sich irgendein Lied ein, nur kein typisches Partylied. Ich weiß genau, welches Lied es ist: “Love, that feels like a dream”, ein bewegendes Liebeslied, wie der Titel schon sagt. Naminé hat mit Absicht diesen Song eingeschaltet und ruft lachend: “Okay, kleines Spielchen. Unsere drei Paare, um die es überhaupt geht, stellt euch in die Mitte des Raumes, wo jeder euch sehen kann.” Gesagt, getan, jetzt stellt Sora die Frage: “Und was soll das bringen?” Ihr Lachen wurde zu einem Grinsen und gibt bekannt: “Jetzt wird das süßeste Paar gewählt. Dafür bitten wir unsere sechs Jungs ihren Partner zu küssen.” Ist Nami irgendwie betrunken, oder wie kommt sie auf so eine Idee? Alle anderen um uns herum sind begeistert von dem Einfall und jubeln. Ich schaue Axel an und sehe ihm an, dass er damit einverstanden ist. Vor allem sein Grinsen gibt mir die Erkenntnis. Einer nach dem anderen tun wir das, was Naminé uns aufgetragen hat. Zuerst beginnen Zexion und Demyx, der vorher sanft die Haare aus dem Gesicht des anderen entfernt, sich zu küssen. Dann sind Sora und Riku an der Reihe. Sie halten sich in den Armen und der Silberhaarige legt seine Lippen auf die des Kleineren.

Jetzt geht’ los. Ich nehme mit meinen Händen Axels Gesicht und führe es langsam näher an mein Gesicht. Er hält dabei mein Handgelenk sehr locker fest. Letztendlich verschmelzen unsere Lippen zu einem Kuss. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, dass das unser schönster Kuss überhaupt ist, zusammen mit unserem allerersten. Als wir uns wieder voneinander lösen, schaue ich mich um. Alle sind wie verzaubert. Bei einem der drei Küsse hat es diese Auswirkung, nur bei welchem?
 

Dann ruft Naminé in die Menge: “Na, wer ist eindeutig euer Sieger?” Alle um uns fangen an zu applaudieren und zu jubeln, dann geben sie die Gewinner bekannt: “Axel und Roxas!!!”

Ich bin total perplex, war das wirklich so umwerfend, unser Kuss? Nun, für mich ist er es auf jeden Fall. Ich kann nicht verhindern, dass ich rot werde. Axel gibt mir daraufhin einen Kuss auf die Wange, und ich muss doch lächeln. Wir gesellen uns wieder in die Menge. Ich halte Ausschau nach Larxene und Xigbar. Ich erblicke sie auch, die Beiden sitzen immer noch an der Bar, sie sind aber eindeutig näher aneinander gerückt. Sie sehen sich gegenseitig in die Augen. Dann schließen sie sie und langsam aber sicher verbinden sich ihre Lippen miteinander. Sehr schön, jetzt hat meine Schwester auch jemanden gefunden. Ich grinse breit und freue mich ungemein für sie. Den Rest der Party verbringe ich nur noch an der Seite meines Geliebten.

Ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk

Kapitel 14: Ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk
 

Ich weiß nicht, wie viele Jahre jetzt eigentlich vergangen sind. Jedenfalls haben wir alle die Schule erfolgreich abgeschlossen. Axel und ich sind immer noch zusammen. Auch wenn es Streitereien zwischen uns gab, ist die Liebe stärker geblieben. Was ist auch eine Beziehung ohne ein wenig Zoff? Klingt komisch, ich weiß, aber es ist nun mal so. Nichts ist perfekt.

Außerdem haben wir eine WG gegründet. Unser Haus hat viele leerstehende Zimmer und so kamen wir auf diese Idee. So zogen zu uns: Demyx und Zexion, Sora und Riku, Naminé, Kairi und Larxene und Xigbar. Es ist wirklich schön mit allen meinen Freunden unter einem Dach zu wohnen. Aber schon allein mit Axel zu leben ist für mich wie ein niemals endender Traum.
 

Noch schlaftrunken öffne ich meine Augen und blicke in das schlafende Gesicht von Axel. Ich hab mich dicht an ihn gekuschelt und er hält mich in seinen Armen fest umklammert. Wie schön das doch ist. Ich will eigentlich nach der Uhr sehen, aber dafür müsste ich mich umdrehen und ich will meinen Liebsten nicht aufwecken. Also bleibe ich noch eine Weile so liegen und schließe meine Augen wieder. Sein Körper ist so unglaublich warm und überhaupt gibt mir seine Nähe immer Geborgenheit und Schutz. Dann merke ich plötzlich, wie sich Axels Körper bewegt, und ich öffne meine Augen wieder. Tatsächlich ist er jetzt wach.

“Guten Morgen, Süßer, hab ich dich geweckt?”, begrüßt er mich mit sanfter Stimme. Meine Rückmeldung: “Morgen, Schatz. Nein, keine Sorge, ich bin schon lange wach.” Danach gibt er mir einen Kuss auf die Stirn. Am liebsten hätten wir einfach so weiter gelegen, aber wir müssen aufstehen. Ein sehr wichtiger Tag steht nämlich heute an. Langsam lösen wir uns aus unserer Umarmung und schellen uns aus der Decke. Dann torkele ich zuerst zum Fenster, um nach dem Wetter zu sehen. Wie ich es mir für heute gewünscht habe: Leise und voller Pracht rieselt Schnee runter aufs Asphalt und auf die Straßen. Ihr müsst nämlich wissen, heute ist Heiligabend.
 

Nachdem wir uns fertig gemacht haben, begeben ich und Axel uns Hand in Hand in die Küche. Alle sitzen bereits am Tisch. Irgendwie ein süßes Bild: Sora sitzt auf Rikus Schoß und lässt sich von ihm füttern, Zexion und Demyx, die mit dem Frühstück bereits fertig sind, küssen sich ohne Pause, Larxene und Xigbar tauschen sich verliebte Blicke aus und Naminé und Kairi beobachten das alles mit Freude.

Wir gesellen uns zu diesem etwas eigenartigen Frühstück. Von meinem Platz aus kann ich ins Wohnzimmer schauen und sehe auch unseren Weihnachtsbaum. Er ist wunderschön verziert, mit Lichterketten, Weihnachtskugeln, doch am Besten gefällt mir die Krönung des Ganzen, der Stern oben an der Spitze des Baumes. Mir wird beim Anblick richtig warm ums Herz.

Nach dem Frühstück nimmt Axel plötzlich meine Hand und fragt mich: “Roxas, wollen wir nicht ein bisschen spazieren gehen?” Ich kann seinen Gesichtsausdruck irgendwie nicht definieren. Auf der einen Seite strahlt es Freude aus, aber zum anderen irgendwie Nervosität und Zweifel. Ich wüsste gerne, was in ihm gerade vorgeht. Ich bejahe seine Frage, worauf er noch nervöser wird, das merke ich, weil sein Griff ein klein wenig fester wird. “Ich gehe dann schon mal zur Tür”, füge ich noch hinzu, worauf Axel dann meine Hand loslässt, sodass ich mich wirklich dorthin begeben kann. Ich kann sie noch reden hören. “Hoffentlich verpatz ich es nicht”, höre ich Axels Stimme, worauf Xigbar antwortet: “Du schaffst es schon, Alter.” “Ja, jeder ist nervös, wenn so was kommt, aber das vergeht mit der Zeit”, meldet sich Larxene zu Wort. Wovon sprechen sie eigentlich? Hat es was mit mir zutun? Warum ist Axel so nervös, dass die Anderen ihm sogar Mut zusprechen müssen? Und für was sprechen sie ihm überhaupt Mut zu? Fragen über Fragen schwirren mir durch den Kopf. Von der Ankunft Axels aus meinen Gedanken gerissen, verlassen wir unser Haus.
 

Okay, jetzt bin ich mir sicher, dass es was Ernstes ist. Inzwischen ist das kein Spatziergang mehr, sondern eine Stadtwanderung. Wir waren jetzt nun an vielen verschiedenen Orten, vom Weihnachtsmarkt bis hin zum Chinesen. Eigentlich gefällt mir das richtig gut, so ein Rundgang durch die Stadt. Nur Axels Verhalten macht mir Sorgen. Was ist bloß los mit ihm? Ist irgendwas passiert, was ich wissen sollte und traut sich nicht, es mir zu sagen, weil es was Schlimmes ist?

Will er mich fragen, ob wir in ein anderes Land auswandern sollen? Will er mir beichten, dass er irgendeine ansteckende Infektion hat oder, das Schlimmste von allen, will er mit mir Schluss machen? Nein, daran darf ich nicht denken!!! Wir lieben uns und nichts auf der Welt kann das ändern!
 

Es ist entwischen dunkel und alle Laternen und Lichter sind bereits an. Der Schnee rieselt immer noch auf uns herab. Axel und ich stehen vor einer riesigen, mit Lichtern geschmückte Tanne. Ein überwältigender Anblick. Mein Blick richtet sich sofort auf die Spitze, wo der Stern sitzt. Dann schaue ich wieder zu Axel rüber. Mit der einen Hand hält er meine ganz fest umschlungen und die andere steckt in seiner Jackentasche. Er scheint da irgendwas festzuhalten. Nur was?

Nun kann ich mich nicht mehr zurückhalten und frage ihn endlich: “Was ist eigentlich los mit dir? Du bist so nervös. Was bedrückt dich?” Er beißt sich nur auf die Unterlippe und schweigt. Ich lege meinen Kopf schief. Ich durchbohre ihn mit meinem naiv fragenden Blick, aber Axel reagiert noch immer nicht.

Ich halte es langsam nicht mehr aus. Mit verzweifelter Stimme platzt es nun förmlich aus mir heraus: “Jetzt reicht’s mir! Man sieht doch, dass du was hast. Also sag schon was, bitte!” Mir kommen langsam die Tränen in die Augen. Erst schaut er mich perplex an, dann wandelt sich sein Blick vom Überraschten ins Traurige. “Tut mir Leid”, beginnt Axel sich zu entschuldigen, “es ist nur, nun, ich … hab Angst. Angst davor, welche Reaktion du darauf haben wirst.” “Ich werde es schon verkraften, denk ich. Ich werde auf jeden Fall nicht wieder weglaufen, versprochen”, sage ich ihm zur Beruhigung, ziehe ihn zu mir runter und drücke ihm einen Kuss auf die Lippen. Es hat tatsächlich geholfen, denn er hält meine Hand nun nicht mehr so verkrampft, sondern viel lockerer.

Axel atmet noch mal tief ein, schaut mir in die Augen und sagt schließlich: “Roxas, in der letzten Zeit, in der wir nun zusammen sind, haben wir viel durchgestanden. Hin und wieder gab es schon Konflikte, aber unsere Liebe blieb eisern. Du bist mir einfach nur sehr wichtig geworden. Ich kann nicht mehr ohne dich leben. Du bist mein Leben.” Seine Worte rühren mich zutiefst, dass eine kleine Träne über meine Wange läuft. Er wischt mir die Träne weg und holt aus der Jackentasche irgendwas raus. Ich kann es aber nicht genau erkennen, weil er es in seiner Faust versteckt hält. Langsam nähern sich unsere Gesichter. Wir schließen unsere Augen und unsere Lippen verbinden sich miteinander. In meinem Bauch kribbelt es und mir wird warm ums Herz. So schön, so ein Kuss im Schnee. Nach gewisser Zeit fährt Axel mit seiner Zunge über meine Lippen und ich gewähre ihm Einlass, indem ich meinen Mund einen Spalt weit öffne. Die Erkundung meiner Mundhöhle, der Zusammenstoß mit meiner Zunge, der darauf folgende, genüssliche Zungenkampf, jeden einzelnen Schritt genieße ich. Einfach wundervoll, ich kann es nicht in Worte fassen. Der Sauerstoffmangel unterbricht das fenomenalle Spektakel. Ich schaue Axel tief in die Augen, was er mir gleich tut. Dann nimmt er meine Hand, legt seine Faust, worin er dieses Ding, was er aus der Tasche geholt hat, aufbewahrt, auf meine Handfläche und flüstert mir, noch ein wenig nach Luft schnappend, ins Ohr: “Roxas …
 

… ich möchte dich heiraten.”

Für immer vereint

Kapitel 15: Für immer vereint
 

Ich bin mehr als nur perplex. Also gut, zurückspulen und Standbild! Hat Axel das jetzt wirklich gesagt? Hat er tatsächlich gesagt, dass er mich heiraten will? Ich kann es immer noch nicht glauben. “Ehrlich?”, bring ich nur stotternd heraus. Er bejaht meine Frage. Nach einigen Sekunden stillschweigen fange ich an zu lächeln. Nun kommt endlich meine Antwort:

“Ich bin sprachlos. Dass du das grade wirklich gesagt hast. Ich dachte schon, ich müsse dir diese Frage stellen, was ich mich aber nicht getraut hätte. Ich glaub, ich hätte das nicht ohne zu stottern gesagt. Auch du bist für mich der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich hab mein Herz an dir verloren. Ich liebe dich und ich will mit dir für immer glücklich sein. Was ich sagen will, ja, ich will dich auch heiraten.”

“Ja, willst du wirklich?”, fragt Axel noch mal nach, worauf ich ein freudiges “ja” von mir gebe. Auch er lächelt nun voller Freude. Nun enthüllt er, was in seiner Faust steckt: eine kleine Schachtel, die er sofort öffnet. Darin befindet sich ein wunderschöner, glänzender, goldener Ring. Der muss sicher ein Vermögen gekostet haben. Er ist außerdem mit einem funkelnden Diamanten in Herzform geschmückt. Axel nimmt meine rechte Hand, holt den Ring aus der Schachtel und führt in langsam um meinen Ringfinger. Mein Herz macht nur noch Freudensprünge, und ich kann nichts anderes machen, als ihn vor lauter Glückseeligkeit um den Hals zu fallen. Axel erwidert meine Umarmung, worauf ich ihm sage: “Danke, für dieses schöne Weihnachtsgeschenk.”

Zum Abschluss, bevor es wieder nach Hause geht, verbinden wir unsere Lippen wieder zu einem innigen Kuss.
 

Zu Hause angekommen, rennen alle unsere Freunde sofort zu uns rüber und mustern mich mit neugierigen Blicken. Ich finde das irgendwie lustig und fange an zu kichern.

“Und, Roxy, ist was passiert? Hat Axel dich irgendwas gefragt?”, unterbricht Sora mein Kichern. Ich schaue rüber zu Axel und wir fangen lauthals an zu lachen. Hoffnungsvolle Blicke sind auf uns gerichtet. Zeit, ihnen einen kleinen Streich zu spielen. Ich sage dann schließlich, aber schon fast in Zeitlupengeschwindigkeit: “Joah, er hat mich was gefragt.” “Und? Was denn?”, gibt Demyx neugierig von sich. “Nun, wie soll ich es sagen”, spreche ich weiter langsam und zögere das Ganze hinaus.

Allmählig platzt allen der Kragen und fangen sogar schon an zu schreien. Alle gleichzeitig brüllen sie: “JA?! WAS?! WAS HAT ER GEFRAGT?!” Ich kann nicht widerstehen. Ich grinse breit, zwinkere kurz zu Axel rüber und komme zur Endphase meines Streiches, in dem ich sage: “Er hat mich gefragt, … ob er für mich ein Jahresvorrat Meersalzeis kaufen soll, weil er zu gerne sieht, wie ich das schlecke.”

Alle fangen entnervt und enttäuscht an zu stöhnen an. Mein Grinsen wird immer breiter, und ich füge schnell hinzu: “Ach ja, und mal so nebenbei gesagt, Axel und ich werden heiraten.”

Stille legt sich über uns. Ihre fragenden Gesichter sagen mir, dass sie meinen Scherz erstmal richtig verdauen müssen. Dann erklingt schallendes Gelächter und Jubelschreie. “Das war echt fies von dir, Roxy”, gibt Riku als einzigen Kommentar ab, worauf ich nur spielerisch die Zunge rausstrecke. “Tut mir Leid, aber ich konnte nicht widerstehen”, sage ich kichernd. “Ja, das ist mein kleiner Roxy, süß und frech”, stimmt Axel mir zu und drückt mir einen Kuss auf die Wange.

“Mensch, Roxas, wir dachten schon, dass wir unsere Überraschung völlig umsonst geplant haben”, meint Naminé, worauf ich sie nur fragend ansehe. Was für eine Überraschung? Auf Demyx’ Handzeichen hin, betätigt Zexion eine Vorrichtung, den sie während unserer Abwesenheit installiert haben müssen. Dann wird es kurz dunkel.

Als es wieder hell wird …

“Überraschung!!!”

Ich glaub, mir fallen die Augen vor Staunen raus. Alles ist jetzt mit bunten Schleifchen, Luftballons und Girlanden geschmückt. Überall vernehme ich auch den Geruch wohlduftender Rosenblüten. Ich bin wirklich sprachlos vor Freude. “Axel hat uns darum gebeten, mitzuhelfen, diesen Tag zu deinem schönsten Tag überhaupt zu gestalten”, erklärt Xigbar, worauf Axel grinsend erwidert: “Und diese Aufgabe habt ihr sehr gut gemacht. Ich bin selber überrascht, dass ihr über so einen Einfallsreichtum verfügt.” Die anderen rufen sofort: “Hey!” und wir müssen alle anfangen zu lachen. Kairi unterbricht dann unser Gelächter mit dem Satz: “Wir haben auch gedacht, warum so lange warten? Deshalb findet die Hochzeit jetzt sofort statt!” “Wir haben dafür sogar einen Pfarrer engagiert”, fügt Larxene zwinkernd hinzu. Zexion meint dann noch: “Vielleicht sind wir auch zu schnell. Sag, wenn die Hochzeit doch warten soll.”

Ich schüttle lächelnd den Kopf. Ich bin immer noch baff. Das haben sie alle für mich gemacht? Ich bin wirklich zutiefst gerührt, und ich fange vor Freude, aber noch lächelnd, an zu weinen. Axel nimmt mich in den Arm und flüstert mir ins Ohr: “Ziehen wir uns um. So können wir glaub ich nicht vor den Pfarrer treten.” “Das stimmt”, gebe ich ihm Recht.
 

Mit einem weißen Smoking bekleidet, begebe ich mich leise in den Flur. Ich schaue ins Wohnzimmer. Alle unsere Freunde sitzen schon auf ihren Plätzen. Sie haben sogar unsere Verwandten eingeladen. Ich kann sogar Dad erblicken. Das ist wirklich zu süß. Und das alles für uns.

Jemand spielt nun am Klavier die altbekannte Hochzeitseröffnungsmelodie. “Es ist soweit”, sagt Axel hinter mir und nimmt meine Hand. Ich hab gar nicht gemerkt, dass er hinter mir steht. So was aber auch. Na ja, egal, das Lied wird gespielt, was unser Stichwort ist. Langsam stolzieren wir unseren Weg entlang zum Pfarrer. Während wir gehen, richte ich meinen Blick einpaar Mal auf Axel. Er sieht so verändert aus im Smoking. Wie ein Gentleman. Ich kann mein Lächeln nicht verkneifen und das will ich auch nicht. Nun stehen wir da, an meiner Seite mein geliebter Rothaariger. Während der Predigt des Pfarrers, schwirren mir alle Bilder unserer Vergangenheit durch den Kopf. Als ich Axel kennen lernte, als er mir beim Volleyball Training geholfen hatte, dann als ich seine Freunde getroffen habe und mich leider mit Sora und Naminé gestritten habe. Die Bilder vom ersten Kuss, wie der Streit geschlichtet wurde, wie meiner Familie von meiner Beziehung mit Axel erzählt wurde, Mums Tod, wie ich weggelaufen bin, Mums Beerdigung und mein darauf folgendes Treffen mit meinem Vater, mein erstes Mal mit Axel, wie wir für Riku Seelsorger gespielt haben, damit er und Sora zusammenkommen, die Party …

Bis hierhin verfolge ich noch mal in Gedanken die ganzen Geschehnisse. Wir haben alles geteilt, sowohl das Gute als auch das Schlechte. Nun hat uns unsere Liebe soweit gebracht.

Nun kommen wir zum Abschluss der Predigt. Die allseits bekannte Frage “Willst du ihn zu deinen Mann nehmen, ihn lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet?”

Diese Frage wird an mich einmal und dann noch mal an Axel gerichtet und wir beide antworten freudig mit: “Ja, ich will.” Unsere goldenen Eheringe werden dann ausgetauscht. Jeder von uns schiebt seinen Ring um den Ringfinger des anderen. In mir kommt auf einmal so ein Gefühl hoch. So, so … ich weiß nicht. Ich kann es nicht in Worte fassen. Ich weiß nur, dass es das Schönste ist, was ich jemals gefühlt habe. Nun kommen die letzten Worte des Pfarrers: “Kraft des mir verliehenen Amtes, erkläre ich, dass ihr nun im heiligen Bund der Ehe steht. Und möge Gott euch segnen und behüten im hier und jetzt und auch in Ewigkeit.” Nach seinem zustimmenden Nicken, legen ich und Axel unsere Lippen aufeinander und alle applaudieren uns zu. Wir lösen uns wieder von einander und lächeln uns gegenseitig an.
 

Während der Hochzeitsfeier fragt uns Demyx sofort: “Was ist das für ein Gefühl, jetzt frisch verheiratet zu sein?” “Wunderbar”, bringe ich heraus. Dann stochert er weiter: “Gibt es ein bestimmtes Lied, was sich unsere Turteltäubchen am liebsten wünschen zu hören?” “Es gibt tatsächlich was, was wir hören wollen”, meldet sich Axel zu Wort, wobei er mich anschaut. Ich weiß genau, was er meint und wie aus einem Mund gesprochen antworten wir:
 

“Love, that feels like a dream.”



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  Sakurachan57
2011-05-16T13:54:53+00:00 16.05.2011 15:54
uiui diese ff is so süß
ich hab oft gekichert wie ein verliebtes schulmädchen, aber roxy ist ja auch wirklich süß nicht?
und die Hochzeit ist wirklich gut rüber gekommen... abba sie waren nur ca 20 Minuten verlobt? xD das kam schon geil rüber ^^
mir gefällt deine ff einfach, auch wenn ich sie erst jetzt nach drei Jahren lese xD

lg lK
Von:  Tora-Pig
2009-01-05T14:46:59+00:00 05.01.2009 15:46
ich versteh echt nicht warum hier so wenig kommis sind das kapi war doch echt sweet XD wie roxas so von axel schwärmt ^-^
Von:  Tora-Pig
2009-01-05T14:42:25+00:00 05.01.2009 15:42
war doch gar nicht mal so schlecht und jetzt werd ich ganz fix weiterlesen ^-^
Von: abgemeldet
2008-12-10T17:32:01+00:00 10.12.2008 18:32
Ohje, ich hab ja ganz vergessen, hier einen Kommi zu hinterlassen v_v
*Kommifaule Sau ist*
Aber ich muss wirklich sagen, diese FF ist total schön!
Man merkt richtig, wie der Schreibstil immer besser wird!
Die Geschichte fand ich auch süß und was soll ich sagen? ;D
Ein wirklich schöner Abschluss einer tollen FF! Ich finds toll, dass noch eine Fortsetzung geschrieben wird *__*
Von: abgemeldet
2008-11-11T20:14:38+00:00 11.11.2008 21:14
Also...Hallo erstmal...ähm..
Ich find echt schlimm,dass so ne tolle FF so wenige Kommis hat.
Die ist nämlich einfach süß.(bin Kingdom Hearts Fan seit...hmmm....2 Wochen,und süß ist mein neues Lieblingswort seit ich Roxy kenne xD)
Ne echt mal,die FF <3
Am Anfang dacht ich so...joa 2 Pitel und die sind zusammen,wird doch jetzt langweilig,aber nee,einfach zum knuddeln xD
Ja...das wars dann erstmal...so...ähm

GLG
Fatja
Von:  -Yunho-
2008-09-26T13:48:05+00:00 26.09.2008 15:48
...
Ich musste richtig schmunzeln bei Larxene xD
Die arme..
Und die arme mum TT
Von:  -Yunho-
2008-09-26T13:40:47+00:00 26.09.2008 15:40
Hui mal wieder ein Kommi
Ich bermerke
das die Kapitel recht schnellhochladen
hehe
Das ist gut so
Von:  -Yunho-
2008-09-25T11:48:18+00:00 25.09.2008 13:48
o3o
Eh ja hat mri auch gefallen xD
Fands süß wie larxene angefangen hat zu schwärmen xD
Von:  -Yunho-
2008-09-25T11:40:01+00:00 25.09.2008 13:40
is ja süß x3
Mir gefällt das richtig gut~
Okay ich hätte vllt namine als roxis schwester gemacht statt kairi
aber~
So isses au gut ^^
Von:  Chinchilla
2008-09-22T17:26:37+00:00 22.09.2008 19:26
beeil dich mit hochladen ><


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