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The Bitter End

Snape x Harry
von

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Devil in the Details

Snape erwachte um halb elf mit unsäglichen Kopfschmerzen und einem faulen Geschmack im Mund. Unter Stöhnen schleppte er sich in sein Büro und nahm eine Phiole Anti-Kopfschmerz, dann schlurfte er ins Bad und pinkelte während er seine selbst gemachte Zahnpasta auf seine Zahnbürste strich. Was für ein beschissener Tag das werden würde! Während er sich eine Badewanne einließ, bestellte er bei einem Hauselfen Eier und Bohnen mit Toast zum Frühstück und ließ sich dann in das dampfende Wasser gleiten. Er wusch sich ausgiebig, rasierte sich und versuchte sich in Beachtung seines Kopfschmerzes so sanft wie möglich die Haare zu waschen. Dann stieg er aus der Wanne und in seinen Bademantel, auf dessen Brust ein opulentes Slytherin-Logo prangte. Albus hatte diese Dinger allen Hauslehrern zu Weihnachten geschenkt.
 

Severus ließ sich auf sein Sofa fallen, wo soeben sein Frühstück neben dem Tagespropheten erschienen war. Er ließ den Tee doppelt so lange ziehen wie sonst und blätterte unmotiviert durch die Zeitschrift, bis er sich auf Seite sieben verschluckte weil Potter ihm von dort entgegen lachte. Potter...sein Blick wanderte zu dem Mahagonikästchen. Was hatte sich Potter nur dabei gedacht? Was hatte sich Potter überhaupt gedacht, voller Pheromone in seinem Kerker aufzutauchen und...Snape verbannte die Erinnerung und widmete sich lieber dem Artikel. Er sollte besser seinen Kopf frei bekommen vor diesem vermaledeiten Quidditchtraining.

Der Artikel war von Rita Kimmkorn, was nie ein gutes Zeichen war. Snape schnaubte bei dem Gedanken an diese impertinente Person. Schon alleine die Überschrift...“Harry Potter – macht Ruhm einsam?“ Severus war kurz davor, die Zeitung einfach an die Wand zu werfen.
 

„Harry Potter, einundzwanzig Jahre (das war gelogen, Harry war fast 24), der wohl berühmteste junge Mann der Zaubererwelt (das war nicht gelogen) und Starsucher der englischen Quidditchnationalmannschaft. An Ruhm, Ehre und Geld mangelt es diesem gottesgleichen Abbild eines Mannes wohl kaum. Doch eines fehlt: eine Frau an seiner Seite. Im Gegensatz zu seinen Kollegen ist Potter nie mit Frauengeschichten in den Medien aufgefallen, was uns doch zu der Frage führt: Woran liegt das? Ist es die enttäuschte Liebe zu seiner ehemaligen Mitschülerin Hermine Granger (hier schnaubte Severus erneut), die sein Herz noch immer nicht für eine neue Frau frei gibt? Oder bevorzugt unser Lieblingsstar es etwa, sich nicht fest zu binden und reist von einer jungen hoffnungsvollen Dame zur anderen? Auch meine Recherchen konnten nichts über das Liebesleben des jungen Mister Potter zutage fördern, abgesehen von einer groben Schätzung an Fanpost, die ihn wöchentlich erreicht. Laut seinem Management handelt es sich hierbei und weit über tausend Briefe! Dass da nichts für den Starsucher dabei sein soll, ist schwerlich vorstellbar. Leider stand uns Harry Potter aufgrund des momentan stattfindenden Intensivtrainings nicht für ein Interview zur Verfügung, wir wünschen aber allen Bewerberinnen um das Herz von Harry Potter weiterhin viel Erfolg und hoffen, unseren Lieblingsstar in naher Zukunft endlich im Liebesglück sehen zu dürfen!“
 

Angewidert ließ Severus den Tagespropheten sinken. Einen so grauenvollen Artikel hatte er lange nicht mehr gelesen und das Foto von Harry darüber, der amüsiert in die Kamera blickte und zwinkerte ließ das Ganze schon grotesk wirken. Sicher war es ihm auch schon aufgefallen, dass Potter offenbar keine Freundin zu haben schien, aber es kümmerte ihn auch nicht sonderlich. Vermutlich amüsierte er sich einfach ab und an ein bisschen, wie junge Leute das halt so machten. Ein böses kleines Stimmchen in Severus' Hinterkopf versuchte zu erklären, dass Potter nach der gestrigen Aktion auch genausogut schwul sein könnte, doch Severus brachte die Stimme mit einem wütenden Schluck Tee zum Schweigen.
 

Statt des Tagespropheten griff er nun zu seiner Ausgabe „Das Zaubertrankjournal“, die er am Vortag zu lesen begonnen hatte und versank in einem sehr gut recherchierten Artikel über die Anpassung von Vielsafttrank um Tiergestalten zu ermöglichen, was vielen Leute die Animagusprüfung ersparen könnte. Währenddessen holte er sich einige Bücher für vergleichende Lektüre heran und unterstrich besonders interessante Textpassagen. Er erinnerte sich, auf dem letztem Kongress mit dem Autor gesprochen zu haben, ein sehr kleiner, dünner Mann mit Glatze, der sein Handwerk aber zu verstehen schien. Severus war begeistert, obwohl er hier und da einige Anmerkungen zu machen hatte. Nachdem er den Artikel durch hatte, las er erneut seine Notizen und begann einen Brief zu verfassen. So sehr er es manchmal doch hasste, sich mit anderen Tränkemeistern auszutauschen, dieser hier hatte Beachtliches geleistet.
 

Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Ungeduldig stand Snape auf und eilte zur Tür, wer wagte es, ihn jetzt zu stören? Noch während er die Tür aufriss, schwante ihm, wer das wohl sein würde und wurde nicht enttäuscht. Vor ihm stand Harry Potter und sah ihm völlig entgeistert entgegen. „Sie sind zu früh!“ blaffte Snape und funkelte sein Gegenüber an. Potter sah aus, als könne er vor Lachen kaum an sich halten. „Nein Sir, es ist halb drei. Warum tragen Sie einen Bademantel?“ fragte der vorlaute Mund zurück und Severus zuckte zusammen. War es wirklich schon so spät? Hatte er wirklich vier Stunden mit diesem Artikel zugebracht? Ein Blick auf sein Stundenglas bestätigte seine Befürchtung. Dann fiel ihm auf, dass er tatsächlich noch immer seinen Bademantel trug. Nur seinen Bademantel. Und der war nicht sonderlich sorgfältig zusammengebunden. Und Potter musterte seine Brust. Eindeutig. Was bei Merlin war hier bloß los?
 

„Warten Sie hier!“ blaffte er und knallte Potter die Tür vor der Nase zu. Eilig ging er in sein Schlafzimmer und schlüpfte in seine Unterwäsche. Dann griff er nach einer seiner schwarzen Hosen und einem schwarzen Pullover. Wenn er schon die nächsten Stunden neben dem Quidditchfeld verbringen musste, wollte er wenigstens nicht vor Hitze in seinen Roben sterben. Severus stieg in seine üblichen Stiefel, steckte seinen Zauberstab in die Tasche seines Pullovers und griff nach einem Buch. Dann verließ er seinen Kerker und trat zu Potter auf den Flur. Der zog eine Augenbraue nach oben. „So leger heute Professor?“ gluckste er doch er fing sich nur einen wütenden Blick ein. Severus beschloss, Potter einfach zu ignorieren. Er würde das Glucksen ignorieren, das schon wieder viel zu enge Trikot, die irritierten Seitenblicke und erst recht die Erinnerungen an den gestrigen Abend.
 

Das Quidditchtraining war nicht halb so schlimm, wie Severus befürchtet hatte. Die Wirkung der Pheromone schien größtenteils nachgelassen zu haben und der Großteil der Teilnehmer war tatsächlich männlich. Harry erklärte erst, wie das Leben als Profispieler war und zeigte danach einen Spielzug, den die Teilnehmer in Zweiergruppen erst auf dem Boden und dann in der Luft übten. Harry ging durch die Schüler und gab jeder Gruppe nach einer Minute Beobachtung Tips. Snape musste sich eingestehen, dass Potter sich gar nicht mal so blöd anstellte. Verdammt. Da aber wenigstens beim heutigen Training niemand Gefahr zu laufen schien, sich selbst umzubringen, widmete Snape sich seiner Lektüre und sah nur ab und an auf um einen Blick auf Potter zu werfen. Der gestrige Abend macht ihm zu schaffen. Und dass Potter so tat, als sei nichts geschehen, machte ihm noch viel mehr zu schaffen. Verdammter Potter.
 

Severus haftete seinen Blick auf die hochgewachsene Gestalt mit den unzähmbaren schwarzen Haaren. Potter wischte sich den Schweiß von der Stirn, während er die Stunde beendete. Die Schüler klatschen (Snape schnaubte) und dann fragte ein pickelgesichtiger viertklässler, ob Harry ihnen nicht mal ein cooles Flugmanöver zeigen könne. Natürlich stimmte der freudestrahlend zu. Dann schwang Potter sich auf seinen Besen und stieß sich vom Boden ab. Hätte Severus etwas für Kunstflug oder fürs Fliegen überhaupt übrig gehabt, währe ihm wohl die Spucke weggeblieben. Doch Severus schätze weder das eine noch das andere, so murmelte er nur „Angeber“ und tat so, also würde er weiter lesen.Was er nicht tat. Seine Augen folgten Potter, der wie ein Raubvogel durch die Luft zischte und schließlich mit einem gekonnten Manöver wieder landete. Wieder klatschten alle und Potter lachte, während er die Schüler Richtung Umkleiden scheuchte.
 

Dann hielt er inne und blieb stehen. Severus sah schnell in sein Buch, als er seinen ehemaligen Schüler auf sich zukommen sah. Ein Paar Schritte bevor er vor ihm stand sah Severus auf und hätte sich am liebsten geohrfeigt. Harry Waschbrettbauch Potter zog soeben sein Trikot über den Kopf. Snape schluckte hart. Verdammt. Nicht starren. Harry Einfaltspinsel Potter. Harry Erbsengehirn Potter. Harry zu-heiß-für-Worte Potter. Bei Slytherin, das war nicht gut. Gar nicht gut.
 

Das Glucksen. Severus wurde aus seinen (unfreiwilligen) Gedanken gerissen und sah in Potters höchst amüsiertes Gesicht. „Danke fürs Aufsichtführen.“ sagte er aber nur und sah Severus verschmitzt an. „Hrnf“ machte Snape zur Antwort und gestikulierte irgendwas mit der Hand. Verdammt, verdammt. Potter wischte sich mit dem verschwitzen Hemd über die Stirn und die Brust. Severus starrte das Gras unter seinen Füßen an, dass es hätte anfangen müssen zu welken unter seinem Blick. Dann räusperte Potter sich. „Ähm...das ist jetzt vielleicht etwas komisch..“ fing er an. Die kleine fiese Stimme in Severus Hinterkopf wollte erklären, dass es eh nicht mehr komischer ging doch Severus nickte Potter auffordernd zu. Warum auch immer.
 

„Wahrscheinlich wissen Sie es nicht...aber äh...morgen ist mein Geburtstag. Und da ich hier ja mehr oder minder festsitze, wollte ich fragen ob sie zumindest morgen mit mir zu abend essen würden.“ Er lachte nervös „Es ist ja sonst keiner da...“ fügte er dann noch hastig hinzu und kratze sich am Kopf. Severus sah Potter an, als hätte er ihm gerade einen Heiratsantrag gemacht. „Bitte?“ krächzte er. „Ich dachte nur, weil außer uns nur Schüler hier sind...“ versuchte Potter es nochmal und endlich fing Severus Gehirn wieder an zu funktionieren. „Was in der Welt lässt Sie glauben, ich würde gerne ihren Geburtstag mit Ihnen feiern? Warum treffen sie sich nicht mit ihren Freunden?“ zischte er. Das saß. Potters Augen wurden schmal für eine Sekunde, doch dann schien er sich wieder zu fangen. „Ron und Hermine sind im Urlaub.“ sagte er. Und dann: „Bitte.“
 

Severus sah auf, als hätte man ihn geschlagen. Bitte. Potter spielte mit fiesen Tricks. Severus kapitulierte. „Gut, kommen Sie um acht in die Kerker, ich lass uns etwas zu essen bringen. Und wehe, sie haben Partyhütchen dabei!“ fauchte er und erhob sich um ohne ein weiteres Wort zum Schloss zurück zu gehen. Dass Potter grinste wie ein Honigkuchenpferd entging ihm nicht. In was hatte er sich da nur hineingeritten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  SesshomaruFluffy
2011-12-14T16:36:15+00:00 14.12.2011 17:36
OMG (Oh mein Gott)!
Severus, du wirst mir mit jedem Kapitel sympatischer.
Ich bin sehr gespannt, wie dieser Geburtstag enden wird;)
Freue mich auf das nächste Kapitel!
Von:  brandzess
2011-12-14T16:08:16+00:00 14.12.2011 17:08
Oh mein lieber Severus......du bist seimen Charme völlig erlegen xD
das Training schien nicht nur den schülern Spaß zu machen *hehe*
Harry flirtet richtig mit Severus *breit grins* so wie der dauernt lacht und ihn angrinst und ihn irgendwas fragt und sich und Severus dauernt in so, naja "vertrauliche" Situationen bringt! eindeutig oder!?
nur der gute sev steht mal wieder ein klein wenig auf der Leitung, aber ich bin mir sicher, dass das noch besser wird :D
bin mal gespannt auf das "Geburstagsdinner" (das hat aber meiner meinugn nach sehr viel Date-Charakter *hehe*)
bin total gespannt was als nächstes passiert! ich mag deine story total :D
ggvlg brandzess
Von:  Kagomee16
2011-12-14T14:52:56+00:00 14.12.2011 15:52
XDDD lustige vorstellung^^ severus mit partyhütchen^^
freue mich echt aufs nächste kapi^^

lg kagomee16
Von:  Pelly
2011-12-14T13:48:10+00:00 14.12.2011 14:48
hrhrhrrrrrrrrr :>>>>>>>>

Haha XDDD Geburtstagsdinner im Kerker. GEIL XD

Nice Kapitel :>
*gier*


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