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Woge der Dunkelheit

von

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Beratung

Beratung
 

Die anderen Digiritter hatten besorgt am Lager gewartet und sprangen auf, als sie die drei zurückkehren sahen.

„Was ist passiert?“ fragte Rai.

„Wir haben andere Menschen getroffen“, sagte Yokato. „Ich glaube, das sind die Generäle Deemons, oder sie werden es bald sein.“

Betroffen sahen die anderen den Krieger an.

„Der eine sah aus wie du“, meinte Ely. „Kennst du den?“

Mit grimmiger Mine nickte der Samurai. „Das war mein Zwillingsbruder Raidon. Der andere Junge sah aus wie ein Ninja. Mein Bruder würde sich allein deswegen Deemon anschließen, um gegen mich kämpfen zu können, und der andere Junge kämpft für den, der ihm am meisten bietet.“

„Gibt es nur diese beiden?“ fragte Atoeru.

„Ich weiß es nicht“, gestand Yokato. „Aber die beiden auf jeden Fall, und ich bin mir sicher, dass es weitere geben wird. Zumindest befürchte ich das.“

„Nun sollten wir aber deine Wunde versorgen“, sagte Jeanne bestimmt. „Von alleine behandelt sie sich nicht.“

Mit diesen Worten zog sie den Jungen weiter bis sie bei den Taschen angelangt waren und suchte eine Salbe raus. Dann trug sie die Salbe auf der Wunde auf und sah ihn an.

„Das Beste wäre, wenn du versuchen würdest, die Wunde mit deinen Kräften zu verschließen, das müsste helfen als alles, was ich für dich tun könnte. Außerdem geht es schneller, und wenn wir wirklich deinen Bruder als Gegner haben, muss jeder von uns zu jeder Zeit kampfbereit sein.“
 

Zustimmend nickte Yokato und konzentrierte sich auf seine Wunde. Im Gegensatz zu den vorigen Malen bemerkte er, dass er eine konkrete Vorstellung von der Verletzung hatte. Aufmerksam musterte er die Verletzung und bemerkte kleinste Verletzungen, die ihm sonst nie aufgefallen wären. Sorgsam heilte er sich und öffnete dann wieder die Augen. Er hatte nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen war, denn mit Ausnahmen von Ely und Jeanne hatten sich die anderen schon hingelegt und waren eingeschlafen.

„Wie geht es dir“, erkundigte sich das ältere der beiden Mädchen.

„Ein wenig erschöpft, aber körperlich bin ich wieder gesund“, lächelte der Junge. „Tut mir leid dass ich dich alleine gelassen habe, das hätte ich nicht machen dürfen.“

„Du konntest nicht wissen, dass da noch jemand ist“, sagte Ely. „Und so hab ich erkannt, dass ich eine viel zu schlechte Schwertkämpferin bin.“

„Du bist nicht schlecht“, widersprach Yokato. „Aber sowohl der Ninja als auch Raidon und ich sind von Kindesbeinen an zum kämpfen erzogen worden. Und auch wenn er noch sehr jung ist, gehört er zu den gefürchtetsten Kämpfern in ganz Nippon.“

„Ich dachte immer, das wären die Samurai“, staunte Ely.

„Wir Samurai sind Soldaten des Tennos“, erklärte Jeanne. „Wir dienen ihm, sind seine Schutzwache, die Ninja hingegen scheinen unter niemandes Kontrolle zu stehen. Sie unterstellen ihre Dienste demjenigen, der sie bezahlt und arbeiten überwiegend als Spione und Meuchelmörder. Deswegen sind sie so gefürchtet, denn sie schlagen aus dem Nichts zu und verschwinden dann wieder ohne eine Spur zu hinterlassen.“

„Was ist, wenn es noch mehr von ihnen hier gibt?“ wollte das andere Mädchen wissen. „Wie können wir uns gegen sie verteidigen?“

„Wir müssen stets wachsam sein“, erklärte Yokato. „Wir werden wieder Wachen aufstellen müssen und das Kampftraining intensivieren. Ihr müsst euch zumindest verteidigen können wenn sie angreifen. Vor allem aber müssen wir uns hier umschauen und unter den Digimon Verbündete finden. Krieg zieht nun herauf und wir müssen die Digimon vereinen wenn wir sie retten wollen. Doch dies sollten wir morgen besprechen, wenn wir alle wach sind.“

Ely nickte und wünschte den beiden Samurai eine gute Nacht. Dann waren die beiden unter sich.
 

„Ely meinte, du hättest sehr beeindruckend gekämpft“, sagte Jeanne leise. „Alleine und in atemberaubendem Tempo. Hast du denn keine Angst gehabt?“

„Ich weiß es nicht“, antwortete Yokato. „Ich hab Raidon gesehen und dann hab ich an nichts mehr gedacht, ich hab einfach nur noch gegen ihn gekämpft, und dann hörte ich Elys Schrei. Als ich ankam sah ich, wie sich Ely gerade noch vor einem Hieb wegducken konnte und dann bin ich auch schon dazwischengegangen.“

„Sie verdankt dir ihr Leben“, meinte das Mädchen.

„Ebenso wie ich mein Leben ihr verdanke“, erwiderte der Junge. „Als es darauf ankam hat sie reagiert wie ein Samurai, mutig und heldenhaft. Ich weiß nicht, ob ich Raidons Hieb hätte parieren können nachdem ich den Treffer abbekommen habe.“

„Ob wir je wieder nach Hause kommen werden?“ Traurig sah sie ihm in die Augen, sich vor seiner Antwort fürchtend.

„Wenn du eine ehrliche Antwort willst“, begann er, „dann weiß ich es nicht. Aber ich glaube daran, dass wir einen Weg nach Hause finden werden.

„Ich vermisse meine Eltern“, erklärte Jeanne und Yokato konnte die Trauer in ihrer Stimme hören.

Der Junge nahm sie in den Arm und hielt sie fest.

„Ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, damit du, damit wir alle wieder nach Hause zurückkönnen“, sagte der Junge leise.

Eine Weile standen die beiden so da, schweigend und in Gedanken versunken.

„Danke“, flüsterte Jeanne und hauchte dem Jungen einen Kuss auf die Wange. Dann drehte sie sich um und legte sich zu den anderen. Auch Yokato legte sich hin, allerdings lag er noch eine ganze Weile wach und dachte nach.
 

Schweigend liefen Fudo und Raidon nebeneinander her. Seit sie hatten fliehen müssen wurde kein Wort gesagt, und der Ninja beschloss die Stille zu durchbrechen.

„Wer war dieser andere Junge?“ wollte er wissen. „Im ersten Moment dachte ich, dass du mich angreifen würdest.“

Der Samurai blickte den Jungen an seiner Seite finster an.

„Das war mein Bruder Yokato“, sagte er. „Du kannst auf die ganze Welt absuchen, nie wirst du einen so schlechten Samurai finden. Wenn es sein müsste, würde er sich für eine einfache Frau opfern.“

„So wie für die kleine Samurai?“, fragte Fudo.

„Auch wenn sie die Waffe eines Samurai getragen hat, so denke ich war sie keine“, belehrte Raidon ihn. Sie kommt aus einem fernen Land. Aber was macht sie hier?“

Während die beiden noch darüber nachdachten landete eine kleine Kugel mit Flügeln vor ihnen.

„Seid gegrüßt edle Krieger“, sagte das kleine Wesen. „Man nennt mich DemiDevimon und ich hab eine Botschaft von meinem Meister für euch. Folget mir, und noch vor dem Ende dieser Woche werdet ihr beiden mehr Reichtümer haben als ich es euch je erträumen könnt.“

„Dein Meister muss wirklich reich sein wenn er das behauptet“, lachte Raidon. „Ich hab schon wahrlich große Reichtümer gesehen.“

„Er verspricht euch Macht, wahre Macht“, sagte DemiDevimon grinsend. „Macht, die ihr euch nicht vorstellen könnt, egal was ihr erlebt habt. Folgt mir und ihr werdet es nicht bereuen.“

Das Wesen erhob sich in die Luft und flog los. Unschlüssig sahen die beiden das Digimon an, doch die Vorstellung von Macht lockte sie beide, und so folgten sie ihm.

Als Yokato aufwachte bemerkte er, dass Jeanne neben ihm saß und ihn beobachtete. Aus ihrer Mine konnte er nicht schließen was sie dachte und so wartete er, bis sie das Wort ergriff.

„Es ist ein schöner Morgen“, sagte das Mädchen nach einer Weile gedankenverloren. „Hast du so einen Sonnenaufgang zu Hause schon einmal gesehen?“

„Nein, das hab ich nicht“, antwortete der Junge und blickte zur Sonne.

„Eines ist mir in der Nacht klar geworden“, meinte Jeanne und sah ihm in die Augen.

Geduldig wartete Yokato bis sie weitersprach und sah ihr dabei die ganze Zeit in die Augen. Es dauerte einige Minuten ehe die Samurai weitersprach.

„Seit ich dich kenne fühle ich mich sicher“, setzte sie an. „Bei dir hab ich das Gefühl, beschützt zu werden. Du respektierst mich und meine Meinung und das hat bisher noch niemand. Versprichst du, immer bei mir zu bleiben, mich zu beschützen?“

„Ich verspreche es“, sagte der Junge. „Ich werde immer bei dir bleiben, egal was auch geschehen mag, und ich werde dich beschützen mit allem was ich habe!“

Jeanne zog den Samurai zu sich und umarmte ihn. Etwas unbeholfen legte Yokato seine Arme um sie und hielt sie fest. Er konnte nicht sagen, wie lange sie so dagestanden hatten doch die Anderen wachten langsam auf als sie sich voneinander lösten.

„Danke“, flüsterte das Mädchen so leise, dass er es kaum verstehen konnte.
 

Die beiden Samurai machten sich dran, das Frühstück vorzubereiten während die anderen Jugendlichen aufstanden. Mit einem nicken begrüßten sie einander und sahen sich an. Alle warteten gespannt darauf, was Yokato sagen würde, denn sie waren sich sicher, dass er Anweisungen geben würde.

„Was wollen wir machen“, fragte er stattdessen zur Überraschung aller. „Ich denke, wir begreifen alle langsam das Ausmaß der Gefahr, in der wir uns befinden und wir sollten überlegen was wir machen wollen.“

Auffordernd sah er die anderen Digiritter an, die einander verunsichert ansahen. Alle hatten sie gehofft dass er ihnen sagen würde was zu tun sei.

„Willst du nicht lieber anordnen was wir machen sollen“, meinte Rai. „Das tust du doch sonst so gerne.

„Ich schreibe euch nicht gerne vor, was ihr zu tun habt“, erwiderte der Junge. „Und vielleicht habt ihr eine Idee, die ich nicht habe.“

„Das Wichtigste ist, dass wir uns verteidigen können“, sagte Jeanne. „Wir sollten das Training intensivieren.“

„Müssen wir auch?“ fragte Agumon rein. „Wir wollen auch kämpfen!“

Yokato nickte. „Wir sollen alle trainieren, und ich denke, wenn wir unsere Wappen finden wäre das auch nicht schlecht.“

„Wir müssen eine Armee aufbauen“, sagte Atoeru. „Wir müssen uns dazu bereit machen, diese Welt zu verteidigen.“

„Gibt es wirklich Krieg?“ fragte Riro.

„Jetzt wo Raidon hier ist, auf jeden Fall“, antwortete der Samurai bitter. „Wenn er auf Deemon trifft, wird er das Angebot, Macht zu bekommen, in gar keinem Fall ablehnen.“

Betroffen schwiegen die Kinder. Bisher war der Krieg nur ein ferner Gedanke zu sein, etwas irreales, doch nun schien er sie unmittelbar zu bedrohen.

„Gabumon, kennst du dich hier auf Server aus?“ wollte Yokato wissen.

Das Digimon schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Ich hab vor langer Zeit mal einen kurzen Blick auf eine Karte werfen können, doch ich habe keine Ahnung wo wir hier sind.“

„Dann sollten wir überlegen, wie wir uns hier am Besten zurechtfinden können“, murmelte Yokato.
 

„Da vorne ist Meister Deemons Residenz“, verkündete DemiDevimon nachdem die drei mehrere Stunden unterwegs waren.

„Sieht nicht wirklich beeindruckend aus“, meinte Raidon abschätzig. „Da kenn ich von zu Hause beeindruckendere Bauten.“

DemiDevimon lachte. „Glaubt ihr wirklich, das sei Deemons einzige Residenz? Ihr seid Narren wenn ihr das denkt. Dies hier ist nur ein kleiner Vorposten damit das Landesinnere nicht einfach angegriffen werden kann.“

Der junge Krieger nickte, noch immer nicht wirklich überzeugt. Der Torbogen ragte vor den Dreien hoch auf und Fudo spürte, wie ihm eine Gänsehaut über den Rücken kroch. Hinter dem Tor wartete ein großes Digimon, dessen Haut aussah als sei sie aus Metall.

„Ich übernehme hier“, sagte es mit tiefer Stimme. „Du DemiDevimon sollst dafür sorgen, dass die Digiritter zu den Gazimon gelangen. Dort werden sie uns in die Falle gehen.“

Das kleine Digimon nickte unterwürfig und flog wieder zurück, während sich das große Digimon den beiden Jungen zuwandt.

„Nennt mich Skullmeramon“, sagte es. „Und nun folgt mir bitte.“

Die beiden Jungen folgten dem großen Digimon und sahen sich um. Auf den Mauern des Schlosses standen Digimon die grimmig die Umgebung beobachteten. Etwas abseits des Schlosses stand ein Gebäude das eine Kaserne sein konnte, dann ragte auch schon der Eingang zum Schloss selbst vor ihnen auf. Zielstrebig marschierte Skullmeramon quer durchs Schloss, bog mal hier nach rechts ab, dort nach links bis sie endlich mal in einem großen Saal ankamen, wo auch schon zwei weitere Menschen warteten.

„Meister Deemon wird euch gleich Gesellschaft leisten, bis dahin werden einige Diener kommen und den Tisch fürs Mahl bereiten“, erklärte das Digimon ehe es wieder verschwand.

Die Menschen saßen da und musterten sich aufmerksam. Besonders fiel dem jungen Samurai das Mädchen da. Nie zuvor hatte er so kalte, berechnende Augen gesehen. Als ihre Blicke sich kreuzten spürte der Junge, wie es ihm kalt über den Rücken lief, doch er konnte nicht sagen, was sie dachte und das verunsicherte ihn noch weiter. Dann wanderte sein Blick weiter zu dem Jungen, der ihn seinerseits scharf musterte. Dieser Junge war etwas kleiner als Raidon, dafür jedoch deutlich stämmiger. Alles an seiner Körpersprache deutete darauf hin, dass er Spaß daran hatte, anderen wehzutun, und so wie er aussah hatte der Samurai keine Zweifel daran, dass der andere Junge wusste wie er seinen Körper dazu einsetzen musste. Dann betrat Deemon den Raum und den Jugendlichen stockte der Atem.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  darkfiredragon
2010-04-12T11:12:15+00:00 12.04.2010 13:12
mach weiter so^^
Von:  FudoKajimoto
2010-04-11T19:23:15+00:00 11.04.2010 21:23
interessant ^^ endlich sind die vier zusammen xD freu mich schon auf das nächste Kapitel

mfg Fudo


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