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the one and only....

von

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Die Wette ums Glücklich sein

Hontou ni
 

Wette ums Glücklich sein
 

Shou
 

Hiroto saß auf meinem Bett und hatte verquollene Augen. Ich tat mein Bestes, um ihn etwas zu trösten und abzulenken. Was man nun mal so als gute Freund machte, aber helfen konnte ich ihm nicht wirklich. Wie konnte auch jemand seinen Freund ersetzten. Gerade Hirotos Freund schien ein wirklich wunderbarer Mensch zu sein. Einer von der Sorte, die man nicht so einfach fand und denen man wahrscheinlich auch nur einmal im Leben über den Weg lief. Ich hatte bei der Party gesehen, wie zärtlich sie miteinander umgegangen waren. Sie mussten einander wirklich sehr, sehr, sehr doll lieben. Und nicht nur lieben. Sie musste noch viel mehr verbinden. Vielleicht waren ihre Seelen einander so ähnlich, dass sie nicht einmal miteinander reden mussten, um zu wissen wie es dem anderen ging. Vielleicht war deshalb immer ein inniges Gefühl der Verbundenheit zwischen den Beiden. Um so schrecklicher musste es trotzdem sein, wenn Einer der Beiden nicht in greifbarer Nähe war. Denn dann schmerzte es sicherlich den Anderen so nahe zu fühlen, obwohl dieser nicht da war.
 

„Hiro, bald ist dein Schatz wieder da. Und wenn er da ist, dann habt ihr wieder ganz viel Zeit, die ihr miteinander nutzen könnt.“ Ich seufzte, denn Hiroto so traurig zu sehen war einfach schlimm.

Mein blonder Freund sah tot traurig aus. Und oft hatte ich ihn so nicht gesehen. Eigentlich passte es auch nicht zu dem kleinen quirligen Menschen, der eigentlich nur auf dieser Welt war, um Leuten wie mir ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
 

„Na ja, davon kann ja kaum die Rede sein. Meine Mutter macht uns das Leben schwer. Im Moment ist es wieder super schlimm mit ihr... Sie will uns nicht zusammen lassen. Im Gegenteil! Sie wird alles tun, aber auch wirklich alles, damit er und ich so wenig Zeit wie möglich zusammen verbringen können. Was ist das für ein Leben?“ Wir schwiegen beide. Ich versuchte mir vorzustellen, wie es war wenn man seinen Freund nicht sehr oft sehen durfte, obwohl eigentlich kein wirkliches Hindernis da war. Aber ich konnte es mir nicht vorstellen. Ich war nie in dieser Situation gewesen. „Ich darf Montags bis Donnerstags nur bis neun Uhr bei ihm bleiben. Und bin ich um halb zehn nicht zu hause, dann habe ich am Wochenende Hausarrest. Da ist meine Mutter unerbittlich. Zum Glück fährt mein Freund mich dann meistens mit dem Auto. Denn einmal hatte die Bahn Verspätung, weil sich jemand davor geschmissen hatte. Aber meine Mutter hat das nicht gelten lassen. Nur gesagt, wenn ich unfähig sei, meine Zeit mir richtig einzuteilen, sei das nicht ihr Problem. Und mein Freund darf auch nicht mit zu mir kommen. Was meinst du wie ich darunter leide?“, fragte er mich leise.
 

Ich konnte mir vorstellen, dass es ihm schlecht ging. Und ich hätte ihm gerne geholfen.. „Ich weiß nicht was sie hat. Ich kann nicht verstehen was sie gegen meinen Freund hat. Ich dachte, sie hätte es akzeptiert, dass ich nun mal auf Typen stehe. Zumindest sagt sie immer, dass es kein Problem sei. Sie könnte an dieser Einstellung eh nichts mehr ändern. Aber es kann doch wohl nicht so sein, dass es ihr wirklich nur ums Alter geht. Er wird bald zwanzig. Na und? Wo ist das Problem?“ Ich wusste es auch nicht. Wenn sich zwei Menschen liebten, war das Alter doch ab einer bestimmten Grenze total egal. Es gab auch Paare, die waren zehn oder gar zwanzig Jahre auseinander und wer behauptete diese Leute sein unglücklicher als andere Paare mit ihrer Beziehung? Aber mir kam eine Idee mit der ich Hiroto vielleicht helfen konnte. „Hätte deine Mutter etwas dagegen, wenn du bei uns schläfst und am nächsten Tag in die Schule gehst... Oder wenn du bei Tora schlafen würdest?“ Mich wunderte, dass Hiroto noch nicht auf so eine Idee gekommen war. Doch Hiroto sah mich traurig an. „Meine Mutter erlaubt mir gar nichts mehr. Denn Tora und ich hatten den Plan auch schon und leider ist es aufgeflogen. Denn meine Mutter hat ihre Schwester angerufen. Und sie hat meiner Mutter natürlich gesagt, dass ich nicht da bin. Glaub mir, ich habe so einen Ärger bekommen. Ich wäre fast auf ein Internat gesteckt worden. Davon konnte sie mein Vater aber dann doch zum Glück noch abhalten. Dann hätte ich Nao gar nicht mehr gesehen. Und das überlebe ich nicht. Ich leide ja jetzt schon wenn er nur für ein paar Tage mal nicht da ist. Und wir jeden Tag telefonieren. “ Ich beneidete Hiroto um seine Gefühle, die ich nicht hatte. Von denen ich nicht glaubte, dass ich sie hatte. Ich würde niemals so etwas wie Trennungsschmerz empfinden, wenn ich ihn ein paar Tage nicht sah. Ich glaubte nicht daran, dass ich ihn vermissen würde. Aber jetzt ließ ich Hiroto erst mal reden, er sollte sich alles von der Seele reden. Das würde hoffentlich etwas helfen.
 

„Sie will Nao und mich mit allen Mitteln auseinander bringen. Er darf nicht zu mir nach Hause kommen. Abholen geht noch so gerade. Aber meine Mutter gibt ihm jedes mal das Gefühl, dass er das Widerwärtigste im Haus wäre, schlimmer als der Müll. Wir sind eigentlich nur bei ihm. Er kennt kaum mein Zimmer. Wenn ich etwas von ihm Geschenk bekomme, dann kann ich es zu hause nie wirklich sagen. Meine Mutter würde alles nur runter machen. Die meisten Sachen lasse ich einfach bei Nao und wenn ich dann bei ihm bin, habe ich die Sachen.“
 

Ich nahm Hiroto in meine Arme. „Hast du deine Mutter denn mal gefragt, was sie gegen deinen Freund hat?“, fragte ich den kleinen. Vielleicht gab es für das alles eine ganz einfache Erklärung. „Natürlich...“, es klang schon fast etwas entrüstet. Aber fragen musste man doch wohl auch so was. Wenn man dem Problem auf den Grund kommen wollte. „Aber ihre Antwort. ALLES, alles stört sie an ihm. Verdammt er ist nun mal perfekt. Ich dachte eigentlich, meine Mutter würde sich freuen. Die Hisashi ist immerhin eine der besten Schulen im Land, er hat jede Menge Kohle. Ich weiß nicht, ob meine Eltern da mithalten können. Wahrscheinlich nicht. Er hat einen glänzenden Abschluss hingelegt, Zweitbester seines Jahrgangs und das obwohl er sich so oft mit mir getroffen hat. Und ganz neben bei ist er noch ein erfolgreicher Geschäftsmann. Und dennoch nimmt er sich immer Zeit für mich und versucht meine Eltern zu verstehen. Er versucht es meine Mutter nicht übel zu nehmen, dass sie ihn nicht leiden kann.“, der Kleine machte eine Pause. Ich glaubte nicht, dass ich zu so was in der Lage wäre, ganz sicherlich nicht.
 

„Einmal war er bei uns zum Essen. Es war grausam. Dabei hat er sich tadellos verhalten. Er war höflich zu meiner Mutter, hat ihr Essen gelobt. Hat sich mit meinem Vater ausgezeichnet unterhalten. Sachen, die ich nicht verstehe, also Börsenkram und so... dafür hab ich mich noch nie interessiert, zum Leidwesen meines Vaters. Meine Mutter auch nicht. Und jetzt saß da jemand am Tisch, der mit meinem Vater einfach so über die momentane Situation reden konnte. Meine Mutter hätte Nao fast umgebracht, weil sich mein Vater so gut mit ihm verstanden hat. Nach dem Essen hat er gefragt, ob er helfen könnte den Tisch abzuräumen, oder ab zu waschen. Bei jedem anderen hätte sie gelächelt und sich geschmeichelt gefühlt. Aber bei ihm. Einfach nur ein Abweisendes „NEIN“ also wolle sie damit sagen +Ich warne dich, du fasst auch nur einen meiner Teller noch mal an.+“ Hiroto endete mit seiner Erzählung. Und ich konnte verstehen, wie schwer er es im Moment hatte. Da war es doch einfacher alleine zu wohnen. Ohne Eltern die einem Dinge vorschieben, oder Freunde vergraulen wollten.
 

Hiroto
 

„Aber er liebt dich, und du liebst ihn. Und ihr steht zu einander. Sonst hätte er doch bestimmt schon längst Schluss gemacht. Mir als neugierigem Menschen drängt sich eine Frage auf. Wie seid ihr eigentlich zusammen gekommen?“, fragte Shou mich. Es verfehlte seine Wirkung nicht. Nur daran zu denken wie ich meinen Schatz kennen gelernt hatte, zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen. „Glaub mir, wenn er nicht so hartnäckig gewesen wäre, dann wären wir nicht zusammen gekommen. Damals war ich 14 Jahre alt. Fast schon fünfzehn, es ist bald zwei Jahre her als er mich das erste Mal angesprochen hatte. Und es war verdammt peinlich für mich, das kannst du mir glauben.“
 

~*~
 

Die lange Pause zwischen Vormittags und Nachmittags Unterricht hatte vor ein paar Minuten begonnen und ich hatte mich mit meinen Freunden auf unsern Stammplatz gesetzt. Eine Tischtennisplatte, welche an der einen Seite von Bäumen abgeschirmt war, wie man hier drauf Tischtennis spielen wollte, war mir zwar ein Rätsel aber zum Sitzen war sie sehr gut geeignet.
 

„Sag mal, was ist das denn für ein Typ...“ Ich warf einen gelangweilten Blick in die Richtung, in welche die Anderen starrten. Ein Typ kam auf uns zu, er schien etwas älter als wir zu sein. „Hisashihigh... was will so jemand hier bei uns und vor allem von uns?“, fragte einer meiner Freunde. „Keine Ahnung.“, sagte ich genervt ich war müde und hatte Kopfschmerzen. Ganz nebenbei überlegte ich ob ich den Nachtmittagsunterricht schwänzen sollte, oder es doch durchstehen. „So lange er nichts von mir will...“, fügte ich hinzu. „Ich hab heute eine scheiß Laune.“ Ich hatte mich dazu entschlossen ein kleines Nickerchen zu halten, um den Nachmittagsunterricht zumindest lebend zu überstehen. Ich erschrak als ich auf einmal eine fremde Stimme hörte. „Hiroto, endlich erwische ich dich mal.“ Ich öffnete meine Augen und war verwirrt und wusste nicht was dieser Typ von mir wollte. Um ehrlich zu sein, ich hatte ihn noch nie vorher gesehen. „Okay... und was ist jetzt? Nimm es mir nicht übel, aber ich habe dich noch nie irgendwo gesehen. Und eigentlich habe ich auch keine Lust mich mit jemandem zu unterhalten.“, sagte ich ich zu ihm hoffte, dass ich jetzt in Ruhe gelassen werden würde. Dem war nicht so. „Ich heiße Nao..“, begann er. Alle sahen mich an und ich sah diesen Nao an. Irgendwie war mir das Ganze jetzt schon peinlich. Ich machte zwar keinen Geheimnis aus meiner Orientierung, jedoch hatte ich gerade erst lang und breit erklärt, dass ich im Moment keine Beziehung haben wollte. Weil ich genug von dem ganzen Mist hatte. Und jetzt kam dieser Typ an und alle dachten ich hätte schon wieder hemmungslos rum geflirtet und diesem armen Jungen den Kopf verdreht.
 

„Du bist die Liebe meines Lebens und ich will mit dir mein Leben verbringen.“, er sagte es in einem Ton als ob alles klar sei und das nun eine vollendete Tatsache sei. Ich sah ihn an und war erst mal sprachlos. Alle sahen mich an. Und ich wusste nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Ich wusste nur eines, jetzt würde ich diesen Spruch jeden Morgen zur Begrüßung von meinen Freunden hören. Ich wurde rot. Knall rot. Das war verdammt peinlich und ich musste das ganze jetzt retten. Und es gab nur einen einzigen Weg, wie man so etwas retten konnte. So dass alle kapierten, dass ich auf diesen Kram im Moment echt keine Lust hatte. Ich stand auf und knallte ihm eine. „Ich aber nicht mit dir... und jetzt verschwinde...“
 

Er hatte mich gerade in eine total peinlich Lage vor meinen Freunden gebracht. Was bildete sich dieser Typ ein. Ich drehte mich um und ging einfach weg. Ich hoffte, ich hatte diesem Nao damit ein für alle Mal gezeigt, dass ich kein Interesse an ihm hatte. Und was würden meine Freunde jetzt denken. Sie würden mir nie wieder glauben, dass ich nichts damit zu tun hatte und unschuldig war.
 

Aber das würde ich ihnen auch noch klar machen können. Solange mich Nao nun in Ruhe lassen würde. Was bildete dieser Schnösel sich eigentlich ein.
 

Leider ließ er mich nicht in Ruhe.
 

„Schau mal Hiroto, da ist dein Verehrer....“, ich verdrehte die Augen und wollte mich auflösen. Am besten in Luft und Blumen. „Nein, nicht schon wieder.“, ich drehe mich um und wollte weggehen, aber leider konnte ich nicht. Denn ich musste zur Bahn. „Hiroto....“, ich wollte einfach nicht zuhören. Ich wollte Nao nicht zuhören und ich wollte auch nicht mit ihm reden. Und so drehte ich mich zu ihm. „Verdammt noch mal hör zu okay, ich will NICHTS von dir.“, keifte ich ihn an. Ich versuchte einfach zu übersehen wie hübsch er eigentlich aussah und wie lieb. „Aber Hiroto....“ „Nein, bitte halt einfach deinen Mund. Ich bin NICHT die Liebe deines Lebens. Und wenn du weiter so machst, bringe ich dich irgendwann noch um. Was meinst du wie peinlich das Ganze ist!“ Seine einzige Antwort darauf war ein belustigtes Lächeln. Was mich wieder zur Weißglut brachte.
 

Das ganze ging fast drei Monate so.
 

„Sag was ist eigentlich mit dir los Hiro...“, fragte einer meiner Freunde. „Ach es ist beschissen. Ich habe Geburtstag und meine Eltern sind nicht da. Wozu haben Menschen Kinder, wenn sie es nicht schaffen, den Geburtstag mit einem zu verbringen. Ich wollte einfach mal einen netten Tag mit ihnen verbringen. Sie haben es mir auch versprochen. Aber nicht mal ein beschissenes Abendessen...“, sagte ich leise. „Heute morgen habe ich mich mit meiner Mutter nur gestritten, weil sie mich kindisch fand. Na und, dann benehme ich mich halt so.“ Meine Freunde versuchten mich zu verstehen. Doch den meisten war es schleierhaft, dass ich mir lieber einen Tag, oder auch nur einen Abend mit meinen Eltern wünschte, wenn ich so gut wie alles von ihnen haben konnte. Aber nach der dritten teuren Armbanduhr und dem hundertzweiundsiebzigsten Designer Shirt, langweilt einen so was. Und ich wollte einfach wenigstens einmal im Jahr, meine Eltern für mich haben.
 

„Ich hab keinen Bock mehr auf den ganzen Scheiß. Ich nehme mir heute einfach frei und gehe zum Strand oder sonst was.“ Und damit verließ ich die Schule und machte mich auf den Weg zur Bahn. Auf dem Weg dahin traf ich Nao. Ich wollte einfach an ihm vorbei gehen. „Alles Gute zum Geburtstag Hiroto...“ Ich blieb stehen und sah ihn überrascht an. „Woher weißt du das heute mein Geburtstag ist?“, fragte ich überrascht. „Das ist ein Geheimnis.“, sagte er mit einem Lächeln. „Ich habe hier zwei Karten für Disneyland. Was meinst du? Ich handele mir dafür zwar ne Strafarbeit ein, eine Woche lang das Dojo putzen oder so, aber das ist okay. Du siehst mies gelaunt aus, ich bin sicher wir könnten was daran ändern. Heute solltest du eigentlich lächeln.“ Ich war ziemlich überrascht, von dem Ganzen.
 

„Geschieht dir ganz recht, wenn du deine Zeit lieber vergeudest mir hinterher zu laufen, obwohl ich dir bald tausend und einmal gesagt habe, dass ich nichts von dir will....“, Doch Nao war das total egal. Und er hatte sogar noch eine kleine Überraschung für mich. Er hatte mir einen kleinen Kuchen gebacken. Der Kuchen sah nicht perfekt aus. „Tut mir Leid ich habe vor gestern Abend noch nie Kuchen gebacken.“ Das fand ich sehr süß von ihm.
 

Gegen alle Erwartungen, war es wirklich toll mit ihm in Disneyland. Und er fragte mich kein einziges Mal, ob ich mit ihm zusammen sein wollte. Was noch viel besser war. Wir verbrachten einfach einen schönen Tag. Und die Zeit verging wie im Flug. „Der Tag war wirklich schön....“, gestand ich ihm. Er hatte mich bis zu meiner Bahnhaltestelle begleitet. Nun standen wir dort und warten darauf, dass seine Bahn kam. Ich lehnte mich vor und küsste Nao auf den Mund. Der Tag war wunderbar gewesen. Und wenn ich es nicht schon vorher getan hatte, so hatte ich mich in Nao verliebt. Und zwar für immer und ewig.
 

~*~
 

Shou
 

Wir lächelten uns an und ich hätte ihm auch gerne eine so süße Geschichte erzählt, mit einem Verehrer und dem ganzen romantischem drum und dran. Aber das konnte ich nicht. Denn bei mir und Saga war rein gar nichts romantisches gewesen. Ich war aus Zwang mit ihm zusammen gekommen. Und nicht aus Liebe, sondern weil er mich erpresst hatte. Doch seitdem ich bei ihm geschlafen hatte, war ich ziemlich durcheinander. Ich konnte es nicht beschreiben warum, es war so. Immer wieder kamen mir Szenen dieser Nacht in den Kopf. Der Abend war schön gewesen. Sehr schön. Aber so zu denken war absolut nicht gut. Denn es machte einen verletzlich, verletzlicher als ich es ohne hin schon war. „Na ja...wo wir schon dabei sind, ich wüsste schon gerne wie er dich rum bekommen hat.“, sagte Hiroto. Natürlich hätte er es gerne gewusst. Wer hätte es nicht gerne gewusst von meinen Freunden. Ich wusste nicht mal, ob Saga es Tora erzählt hatte. Aber erzählen wollte ich ihm es nicht. Denn so wie es abgelaufen war, war es alles nur nicht romantisch. Eigentlich war es auch noch peinlich. „Wir sind halt zusammen. Viel mehr kann man da nicht erzählen...“, begann ich lahm. „Ach Shou....“, unterbrach mich der Kleine. „Du bist doch gar nicht glücklich mit diesem Typen. Wie könntest du auch. Du bist feinfühlig, verletzlich und brauchst Zärtlichkeit. Du brauchst jemanden der dich in den Arm nimmt und festhält. Der dich auffängt, wenn du fällst, der immer hinter dir steht. Saga ist doch nur mit sich selber beschäftigt. Für ihn existiert kein anderer gleichwertiger Mensch auf dieser Welt. Und alle anderen Menschen sind für ihn nur Spielzeuge oder Puppen, die er so tanzen lässt, wie er es gerade lustig findet. Ist dir das nicht klar? Deshalb kann ich mir auch nicht vorstellen, dass du glücklich warst als ihr zusammen gekommen seid, oder?“
 

Natürlich war mir das klar, aber es war doch meine Sache und er wusste so viele Dinge nicht von Saga. Er hatte sich auf eine verquere Art und Weise zärtlich um mich gekümmert, als ich bei ihm gewesen war. Wie er mich da in seine Arme gezogen hatte. Und mich geküsst hatte. Auch wenn ich eine Nacht lang Zeit gehabt hatte alles zu überdenken. Doch immer noch empfand ich alles als schön. „Weißt du seid dem Abend in der Disco, sind ein paar Dinge passiert. Und die haben dazu geführt, dass Saga und ich jetzt zusammen sind. Und es ist zumindest nicht das aller Schlimmste auf dieser Welt.“
 

„Du solltest ihn echt vergessen. Es gibt so viel bessere Typen. Denn wenn wir mal ganz ehrlich sind, Saga gehört in die unterste Schublade. Gutes Aussehen hin oder her!“ Noch vor drei Tagen hätte ich ihm da sicherlich zugestimmt aber jetzt...
 

Wir waren so in Gedanken versunken, dass mir nicht bemerkten wie Neko-chan den Raum betrat, erst als sie ihr Glöckchen klingeln ließ, bemerkten wir sie. Sie sprang zu uns aufs Bett und drückte ihren Kopf gegen meine Hand, als wollte sie mir Hallo sagen. Sie ließ sich von mir und Hiroto streicheln.
 

„Die Katze ist süß... kaum zu glauben, dass sie Saga gehört.“, wechselte Hiroto das Thema. Er spürte wohl, dass ich noch was auf dem Herzen hatte. Und was er eben gesagt hatte, dass hatte mir weh getan. Ich wusste nicht genau warum. Aber in mir schmerzte es heftig bei jedem schlechten Wort, welches Hiroto über meinen Freund sagte. Und ich hätte ihm am liebsten gesagt, er solle den Mund halten, es sein meine Sache. Es hörte sich so an, als wäre ich ein kleines Kind, dass mit den falschen Kindern spielte. Als sei ich nicht selber in der Lage zu entscheiden was richtig und was falsch war. Und das mit Saga, vielleicht ließ er alle nur glauben, dass er so war. Vielleicht war er gar nicht so. Ab und an hatte er sich mir so anders gegenüber verhalten. Aber wie sollte ich das jemandem wie Hiroto begreiflich machen. Sicherlich kannte er Saga vielleicht länger, als ich. Aber ich kannte ihn anders, als Hiroto ihn kannte. „Ich bin total durcheinander...“, gestand ich Hiroto dann doch leise. Dieser sah mich an und fragte dann gerade heraus. „Habt ihr miteinander geschlafen? Ich meine ist das der Grund, warum du jetzt doch mit ihm zusammen bist?“, Ich sagte nichts, denn miteinander geschlafen hatten wir ja nicht. Aber weiter waren wir ja schon gegangen. Hiroto nahm mein Schweigen als ein ja und sah mich entsetzt an. „Gott Shou, was musste er dir für einen Scheiß erzählen, damit du die Beine für ihn breit machst. Hat er dir die Welt zu Füßen gelegt?“, er klang geschockt, um nicht zu sagen entsetzt. Aber es war doch meine Sache. „Wir haben...wir hatten keinen Sex, also nicht richtig.“ Ich wurde rot. „Und so was hat er auch nicht gesagt...“, gab ich etwas heftiger zurück. „Das brauchte er gar nicht...“, sagte ich so leise, dass ich mich selber kaum hörte. So doof, dass ich auf schöne Versprechen rein fiel war ich auch nicht! Es war einfach passiert.
 

Hiroto war jünger als ich und gerade war ich der derjenige, der rot wurde und mir war es peinlich weiter zu sprechen. Hiroto streichelte mir über den Arm und sagte dann leise. „Gott Shou, du weißt was Saga für ein Arschloch ist. Er wird dich fallen lassen, das hat er bis jetzt immer gemacht.“ er wollte mir sicherlich nur helfen. Aber wie konnte er mir Helfen, wenn er so etwas sagte. „Du bist nur ein Spielzeug für ihn. Du wirst keine Ausnahme sein! Denn in seiner Welt gibt es keine Ausnahmen, bald bist du uninteressant für ihn.“ Es tat weh es zu hören. Es tat verdammt weh. Aber wahrscheinlich hatte er recht. Und wenn ich alleine war, dachte ich genau so. Aber es von anderen zu hören konnte ich im Moment nicht ertragen. „Er ist ein gewissenloses, dummes Arschloch...“, Hiroto hatte sich in Fahrt geredet. Sicherlich war er besorgt um mich und gleichzeitig konnte er wohl absolut nicht verstehen, was ich an so jemanden fand. Und warum ich gerade mit so einem zusammen war.
 

Ich spürte wie mir die Tränen kamen. Ich schloss die Augen und wollte einfach nicht mehr zuhören. „Hiro...“, flüsterte ich leise und hoffte das er aufhören würde. Doch er hörte nicht auf. Warum sagte er nicht einfach, okay was du tust ist deine Sache und ich unterstütze dich dabei. Wenn du Hilfe brauchst bin ich für dich da. Doch er hackte nur auf meinem Freund herum. „Du brauchst einen Freund, der sich um dich kümmert. Der nicht so ist wie dieser Idiot.“ Hiroto stand auf und ging zum Fenster. Ich sah die Katze an. Sie merkte wohl, dass über Saga gesprochen wurde. Denn sie knurrte Hiroto an. Aber nicht bedrohlich, eher so als täte es ihr leid, weil sie ihn sympathisch fand, aber es Dinge gab, die er sich einfach nicht erlauben dürfte. Dann ging sie zur Tür und kratzte dagegen. Ich schob die Tür ein Stück auf und ließ die Katze raus. Dann sah ich wieder Hiroto an. „Du sprichst über meinen Freund. Okay, denkt bitte daran. Und ich bin mit ihm zusammen, weil ich es auch wollte...wir wollten es beide. “, begann ich nicht sehr überzeugend.
 

„Dein Freund. Na klar. Du bist doch eher sein Spielzeug. Seine hübsche Anziehpuppe. Er dressiert dich, bis du tust, was er sagt! Bis du total abhängig von ihm bist und keinen Schritt mehr tun kannst, ohne dass Saga ihn dir genehmigt hat!“, alles was Hiroto sagte, entsprach wahrscheinlich der Wahrheit. Dennoch wollte ich mir das nicht anhören. „Iie das stimmt nicht Hiroto und das weiß ich mittlerweile...“, versuchte ich ihn wieder zu stoppen. Aber irgendwie schaffte ich es nicht die richtigen Worte, oder die richtige Tonlage zu finden um es dem kleinen begreiflich zu machen. „Er ist ein verdammt ekelhaftes Arschloch, das nicht richtig im Kopf ist. Das sagen alle, ALLE verdammt. Alle die ich kenne! Und sie meinen es noch nicht mal böse. Er ist einfach krank.“ Ich drehte mich nun auch zum Fenster, um ihn nicht ansehen zu müssen. Ich wollte nicht, dass er sah wie sehr mich das traf. Ich kannte Hiroto so gar nicht. Er musste Saga echt hassen, wenn er sich so über ihn ausließ.
 

„Shou... Saga ist ein armer Irrer! Er müsste in einer geschlossenen Anstalt weg gesperrt werden!“ Ich schwieg einige Sekundenlang. Das Schweigen lastete schwer auf uns Beiden. Doch dann hörten wir eine Stimme, die uns Beide zusammen zucken ließ. „Wenn schon ein Reicher Irrer... reich an Wahnsinn und auch an Geld. Und jetzt solltest du mich und vor allem meinen Freund in Ruhe lassen. Bis auf Weiteres will ich dich nicht mehr in seiner Nähe sehen. Siehst du nicht, dass du ihn gerade verletzt hast. Warum würde er sonst so aussehen als ob er gleich anfängt zu weinen.“, Ich wollte nicht, dass Saga jetzt so etwas sagte. „Saga...“, ich hatte gar nicht bemerkt, dass jemand in die Wohnung gekommen war.
 

„Du bist so unfeinfühlig Hiroto, schau dir Shou genau an und frag dich dann, ob du ihn glücklich gemacht hast mit den Worten, die du eben alle gesagt hast...“ Hiroto sah mich an. „Hiroto....“ hauchte ich leise. Ich wollte nicht, dass Saga weiter so gemein zu Hiroto war. Ich würde noch mal in Ruhe mit Hiroto reden, nur nicht jetzt. „Mir geht es gut. Und ich bin auch nicht sauer auf dich. Aber bitte geh jetzt, wir telefonieren.“ Hiroto nickte und ging dann einfach ohne ein weiteres Wort.
 

Ich sah Saga an und suchte in seinen Augen nach Wut, über das eben gesagte. Aber seine Augen, spiegelten seinen Gemütszustand nicht wieder. „Sei ihm nicht böse, er meint es nicht sich wie er es sagt... er hat doch keine Ahnung.“, ich wollte nicht, dass Saga gemein zu Hiroto war. Und ich wollte paradoxerweise auch nicht, dass Saga sich verletzt fühlte. Saga sah mich an und sagte dann leise. „Und wenn ich wirklich ein Arschloch wäre, ein richtiges, armes, irres Arschloch....“, Warum musste er jetzt auch noch damit anfangen? Ich wollte so was gar nicht hören. Ich hatte mich gerade dazu durch gerungen, ihn nicht als so ein Arschloch anzusehen. Sondern als einen Menschen wie es viele andere auch noch auf dieser Welt gab. Und dann fing er selber mit so was an.
 

Ich trat auf Saga zu und presste mich einfach an ihn. „Bist du aber nicht.“, flüsterte ich leise. Er hielt mich in seinen Armen fest und lachte leise. Er lachte über mich, weil ich so dachte. Und in diesem Moment war ich wieder so weit, dass ich Hiroto am liebsten zugestimmt hätte. Ich durfte Saga so was niemals sagen. Ich durfte niemals sagen, dass ich ihn vielleicht doch nett fand. Denn der Dank war Hohn. Und mir trieb es die Tränen in die Augen. Ich war froh, dass er gerade meine Augen nicht sehen konnte.
 

„Sag mal Shou... hast du dich vielleicht doch in mich verliebt?“ Ich zuckte zusammen und machte mich los. Ich ging dann zum Bett und setzte mich. Ich sah ihn nicht an, sondern auf meine Tatamimatten. „Es... es tut mir Leid was eben passiert ist Saga, du solltest gehen.“ Ich spürte, dass ich einer weiteren Auseinandersetzung nicht gewachsen war. Schon gar nicht mit ihm. Er sollte seine Katze abholen und dann einfach gehen. „Bitte, lach mich nicht aus. Auch deine gemeinen Sprüche kannst du dir sparen. Geh jetzt bitte einfach.“ Auch wenn ich nicht wusste, ob Worte mehr verletzen konnten, als dieses leise Lachen.
 

Mein Freund erhob sich und ging zur Schiebetür. Ich hoffte, dass er jetzt einfach gehen würde. Ohne eine weiteres Wort. Doch Saga ging nicht. Er schob die Tür zu und ich hörte das Schloss. Er hatte abgeschlossen. Uns beide eingeschlossen. Dann setzte er sich zu mir aufs Bett. „Also hast du mir doch ne ganze Menge verschwiegen...“, es klang einfach nur wie eine Feststellung.
 

Ich wollte nicht, dass er da war. Er hatte wohl gar nicht gemerkt, wie er mich verletzt hatte. Aber er hatte mich verdammt verletzt. Ich wollte immer noch das er ging, es wäre besser gewesen. Ich war noch nicht bereit dazu Dinge in Worte zu fassen, schon alleine weil ich die Worte selber noch nicht kannte. Aber er ließ nicht locker. Er sah mich an und sein Blick drang so tief in mich vor. So verdammt tief. „Ist da etwa doch noch mehr auf dieser Party passiert? Mehr als ich oder ein anderer bemerkt haben könnten“, fragte er mich weiter. „Ich... ich.... ich hasse dich nicht mehr...“, kam es schließlich über meine Lippen, nach dem ich etwas länger geschwiegen hatte. „Aber was es ist weiß ich nicht.“ Er legte die Stirn in falten.
 

„Das ist nicht gut Shou...hassen wäre besser gewesen.“ Ich hörte, das etwas an der Tür kratzte, Saga erhob sich und machte die Tür auf. Es war seine Katze. Eben hatte er mich wieder so seltsam angesehen. Nachdenklich und traurig. Doch jetzt lächelte er wieder, seine Katze kam ins Zimmer, sie drückte sich gegen seine Beine. Er nahm sie hoch. „Hey Neko....“, er streichelte sie und ich bemerkte wie zärtlich er seine Katze anlächelte. So würde er mich niemals ansehen. Niemals. Und irgendwie tat es weh. Und machte mich eifersüchtig. Warum war nur dieses Wesen dazu in der Lage ihn so zum Lächeln zu bringen. Neko drückte sich an Saga und schnurrte. Wir sprachen eine Weile nicht. Erst als Neko beschloss uns noch etwas in Ruhe zu lassen, brach Saga das Schweigen.
 

„Du hast vergessen mir einen Abschiedskuss zu geben...“, sagte Saga zu mir. „Ich...“, doch er ließ mich gar nicht weiter reden. Dabei wollte ich ihm gerade die volle Ladung Gründe vor den Latz knallen. Aber er legte seine Lippen auf die meinen. Schon waren alle Gedanken wie weggeblasen und in meinem Kopf herrschte gähnende Leere. Warum konnte ein Mensch wie er nur so gut küssen, dass ich alles andere vergaß. Wie machte Saga das? Aber es war gut, dass er so küssen konnte. So tat er mir wenigstens nicht weh. Doch dann unterbrach er unseren Kuss. „Würde dein Sinneswandel auch einschließen, das du jetzt wirklich mit mir zusammen sein willst?“, fragte er mich leise und sah mir in die Augen. Wieder dieser bohrende Blick , der bis tief in die Seele ging. Was er genau dort sah konnte ich nicht sagen. Wenn man sich die Seele wie einen Sternenhimmel vorstellte, dann würden andere Menschen sicherlich ein Sternbild sehen. Aber Saga würde sich sicherlich nicht mit Sternen befassen. Sondern mit dem Raum zwischen den Sternen. Den dunklen Flächen. Doch was man dort sah, wusste ich nicht. Ich wollte wegsehen, ich wollte nicht, dass er meine innersten Gefühle kannte und Gedanken über die ich mir selber nicht einmal klar war.
 

Warum schaffte er es immer wieder mich so raus zu bringen. „Verrate mir doch, warum hast du Hiroto eben so verletzt angesehen?“ „Ich rede lieber selber schlecht über dich. Von Anderen genau das Gleiche zu hören ist nicht schön.“ Wir sahen uns an, sein Blick war immer noch intensiv, aber dies mal war ich mir sicher, er sah mir nur in die Augen. Durchdrang diese nicht.
 

„Willst du mit mir zusammen sein Shou?“, fragte er mich auf einmal ernst. Ich hätte ihn einfach weg stoßen sollen und sagen er könne mich mal. Und dass ich sein bescheuertes Spiel mitspielte, weil er es wollte, nicht weil ich es wollte. Aber ich brachte es nicht über mich. Etwas in mir sträubte sich dagegen. Seid er mich so zärtlich berührt hatte, war etwas mit mir passiert. Etwas dass nicht sein durfte, der Liebeskummer würde schrecklich sein. Auch mit dem Wissen, jetzt das einzig Falsche zu tun, fühlte ich mich nicht schlecht oder unsicher. Im Gegenteil, es fühlte sich gut an. Ich war glücklich, dass er mich gefragt hatte. Dann würde ich mir halt weh tun und mich dafür verfluchen, dass ich jetzt so dumm gewesen war. Aber damit musste ich dann Leben lernen. Ich wollte etwas sagen, doch irgendwie brachte ich kein Wort heraus. Und so nickte ich einfach. Seine Augen leuchteten und sahen wunderbar warm aus. Fast liebevoll. Diesmal war es nicht er, der mich küsste, sondern ich, der ihn küsste. Ich hatte es ja schon früher gewusst, mein gesunder Verstand hatte sich verflüchtigt, war entschwunden und hatte mich mit der völlig überforderten Hälfte alleine gelassen. Und das hatte verhängnisvolle Folgen. „Hai...ich will mit dir zusammen sein“, flüsterte ich gegen seine Lippen, ich hoffte nur, dass er die Freude in meiner Stimme nicht bemerkt hatte.
 

Sein Spiel hatte nun ein anderes Level erreicht, das wusste er und das wusste ich. Aus seinem Spiel war unser Spiel geworden. Und den Verlierer würde eine grausame Strafe erwarten.
 

Sagas Finger glitten über meinen Körper und ich erschauerte wohlig. Meine Finger strichen sanft und behutsam über die Haut, sie fühlte sich an als sei sie aus Eis, Frühlingsträumen und zarten Blütenblättern. Ich musste über diesen Gedanken lächeln, denn dieses Bild hätte Saga sicherlich geschmeichelt. Er drückte mich auf mein Bett und ich legte mich bequem hin, wenn er es mir schon so anbot, wollte ich mich von ihm verwöhnen lassen. Dieser vorerst geschlossene Waffenstillstand würde schon früh genug brechen. Da war ich mir sehr sicher. Seine Finger glitten sanft über meine Haut und ich erschauerte, wenn seine Fingerspitzen eine empfindsame Stelle berührten. Es war als wollte er mit seiner Zärtlichkeit das wieder gut machen, was er mit seinen Worten angerichtet hatte. Und es fühlte sich himmlisch an. Langsam aber sicher wanderte mein Shirt nach oben und ab und an kam ein leises Keuchen über meine Lippen. „Sagashii...“, er war dabei meinen Hals zu küssen.
 

Ich wusste nicht wie mir passierte, wenn er so zu mir war, so war ich total willenlos. Und er schien es zu genießen. Ich vergrub meine Finger in seinen Haaren und dann küssten wir uns wieder. So war es wirklich schön. „Freust du dich....“, fragte ich ihn leise. Saga schwieg etwas, doch dann sagte er leise. „Ich bin glücklich...“, ich erzitterte, als er das zu mir sagte. Das war wunderschön. Er spürte wohl auch, dass es mir gut tat. „Bist du auch glücklich?“, fragte er mich leise. Ich sah ihm in die Augen, dann berührten sich unsere Lippen wieder. Doch wir sahen uns weiter in die Augen. „Ja...“, darauf hin wurde ich wieder heiß geküsst. Und ließ mich von meinem Freund verwöhnen.
 

Ein Räuspern ließ uns beide zusammen fahren, wir sahen zur Tür und ich wurde rot. Nao stand in der Tür und versuchte sich einen weiteren Reim auf diese Situation zu machen. „Ehm... ich wollte nur sagen, das mein Ultimativ leckeres Sonntags special fertig ist.“, dann verschwand er wieder. Ließ uns beide wieder alleine, damit wir Beide wieder im Hier und Jetzt ankommen konnten. Saga küsste mich sanft auf die Lippen und wir beide wollten uns nicht von einander lösen. Ich wollte mich nicht von ihm lösen. So blieben wir noch ein klein bisschen liegen. Ehe Saga sich etwas auf setzte und ich schob mein Shirt wieder herunter was ein großes Stück nach oben geschoben worden war. Saga strich sich durch die Haare, die ich mit meinen Fingern etwas zerzaust hatte. Ich hätte Saga am liebsten noch länger bei mir gehabt. Aber wir konnten Nao nicht ewig warten lassen. Saga erhob sich und nahm sich meinen Kamm der auf meinem Tisch lag. Er trat vor den Spiegel und brachte seine Haare richtig in Ordnung.
 

Ich sah ihm zu und bemerkte, dass er den Ring immer noch trug, den ich ihm gegeben hatte. Und irgendwie gefiel es mir. Saga bemerkte meinen Blick und betrachtete den Ring mit einer Mischung aus Zuneigung und Vorsicht. „Ich kann doch nicht riskieren, dass der einzige Gegenstand den du mir wohl jemals freiwillig Geschenkt hast und schenken wirst wegkommt. Davon abgesehen mag ich den Ring.“
 

Als Saga fertig war mit Haare kämmen gingen wir in die Küche. Dort saß oh wunder Tora. Wir setzten uns dazu. Es gab alles was wir noch so im Kühlschrank gehabt hatten. Ich bemerkte, dass Saga nicht viel aß. Er musste immer wieder von Tora mit Blicken aufgefordert werden noch etwas zu essen. Doch er war der erste, der die Essstäbchen zur Seite legte. „Schatz, ich muss noch mal los, aber morgen nach der Schule machen wir was Nettes.“, sagte Saga und erhob sich. Ich stand ebenfalls auf und begleitete meinen Freund zur Tür. Ich sah zu wie er sich anzog „Neko....“,rief er leise. Denn seine Katze wollte er dann doch mitnehmen. Neko kam angelaufen und schmiegte sich an seine Beine. Da bemerkte ich eine Box. In welche sie sich brav setzen ließ. „Es wird Zeit, dass sie nach Hause kommt.“, Sagas Stimme klang nachdenklich. „Aber ich glaube es hat ihr hier gefallen. Es ist mal was anderes als immer nur bei mir. Nicht wahr Katze?“, er machte die Box zu und strich mir über die Wange. Ich lächelte ihn an. „Bis Morgen.“, er gab mir einen sanften Kuss auf den Mund. Warum er jetzt auf einmal so dringend los musste war mir ein Rätsel.
 

„Er ist mit Hiroto an einander gerasselt, oder?“, fragte Tora. Ich drehte mich herum. „Hiroto hat gesagt, dass Saga nicht ganz richtig im Kopf ist. Ich glaube, dass hat Saga böse gemacht.“, antwortete ich. Tora nickte. „Das stimmt. Solche Dinge machen ihn böse. Hiroto hätte so etwas auch nicht sagen dürfen, schon gar nicht zu jemandem wie dir. Es ist nicht fair...“, ich sah Tora fragend an. „Warum?“, fragte ich ihn. Doch er schüttelte den Kopf. „Menschen werden nicht so geboren, sie werden zu dem gemacht was sie sind. Sagas Vater ist ein Monster. Und seine Mutter muss auch eins gewesen sein. Auf eine andere vielleicht noch viel schlimmere Art. Aber mir steht es nicht zu darüber zu sprechen. Es ist seine Geschichte und sein Leben. Er sollte es dir selber erzählen.“ Aber ich hätte gerne noch weiter gefragt. Schließlich hatte Saga noch nie seine Mutter oder seinen Vater erwähnt. Es schien als hätte er diese aus seinem Leben gestrichen.
 

Nao kam in den Flur, ich sah das er etwas auf dem Herzen hatte. „Shou...auch wenn es mir verdammt schwer fällt zu akzeptieren, dass du jetzt mit Saga zusammen bist, einfach weil ihr so oft an einander gerasselt seit. Wenn du damit glücklich bist. Dann unterstütze ich dich dabei. Und ich bin sicher, wenn Hiroto sich gefangen hat, wird er das gleiche sagen.“ Tora betrachtete mich immer noch schweigend. Ich hatte das dumme Gefühl, ich würde ihm Leid tun. Und ich wusste nicht, warum ich jemandem wie Tora Leid tun sollte. Immerhin war ich mit seinem besten Freund zusammen. Da sollte ihm wenn überhaupt doch eher Saga Leid tun. Schließlich konnte ich eine ganz schöne Zicke sein.
 

Hiroto
 

Es tat mir nicht Leid, was ich über Saga gesagt hatte. Und ich wusste, dass es nicht gut war auf was Shou da zusteuerte. Saga war nicht gut für Shou. Denn dieser war so leicht aus der Fassung zu bringen. Und er reagierte meist extrem. So hatte es mich nicht gewundert, dass er wegen Schlafmangel zusammen gebrochen war, es hatte ihn alles wahrscheinlich so belastet, dass er einfach nicht mehr hatte schlafen können. Und Ich wollte nicht, dass so etwas noch einmal passierte. Was wäre wenn er auf einmal aufhören würde zu essen, oder zu atmen. Einfach weil die Situation ihn so stresste. So was durfte man doch nicht zulassen. Schon gar nicht als guter Freund. Und ich kannte Sagas Beziehungsgeschichten doch auch.
 

Ich kannte ein Mädchen, dem Saga ohne mit der Wimper zu zucken, das Herz auf Lebenszeit gebrochen hatte. Ich wollte nicht, dass Shou so etwas passierte. Er sollte einfach nur glücklich sein.
 

So in meine Gedanken vertieft bemerkte ich erst nicht, dass mein Handy klingelte. Ich fand das Handy in meiner Tasche und ging ran.„Hiroto...“, diese Stimme kannte ich und ich wollte wieder auflegen. Nur etwas in seiner Stimme hielt mich davon ab, einfach wieder aufzulegen. „Was willst du, außer dich zwischen Shou und mich zu drängen?“, keifte ich Saga an. Schließlich ging es Shou nur wegen Saga im Moment schlecht. Und ich war gemein zu Shou gewesen und alles nur wegen Saga. „Du hast doch keine Ahnung von ihm....“, fügte ich hinzu. „Und deshalb sollten wir miteinander sprechen...“, schloss Saga meinen Satz. Das war echt das Letzte, was ich von ihm gedacht hätte, ich schüttelte den Kopf. „Eigentlich will ich dich nicht treffen, aber es geht hier um Shou.“, ich musste es laut sagen, um auch mich selber davon zu überzeugen, denn in mir sträubte sich echt alles dagegen, mich mit Saga zu treffen. „Wo und wann?“, fragte ich schließlich. Ich hatte eh nichts, dass ich verpassen konnte, da Nao nicht da war. Saga schwieg kurz. „Jetzt... da du nicht zu mir kommen willst, schlage ich vor, wir treffen uns im Park. Der ganz in deiner Nähe.“ Dann legte er einfach auf. //Pah, als ob ich wie ein Hündchen dir hinterher laufen würde...\\, dachte ich böse.
 

Mir blieb nichts anderes übrig, als darauf ein zu gehen. Wenn ich Saga klar machen wollte, wie mies er sich Shou gegenüber benahm, vielleicht würde er Shou dann doch in Ruhe lassen. In mir keimte eine zarte Hoffnung auf. Ich machte mich also auf den Weg und ging in den Park, im vollsten Vertrauen darauf, dass Saga mich finden würde. Immerhin hatte er mir nicht gesagt, wo wir uns in diesem Park treffen wollten. Zum Glück war der Park nicht sonderlich groß. Saga hatte schon auf mich gewartet. Wir sagten nichts. Erst als wir uns auf eine Bank gesetzt hatten, schien Saga seine Sprache wieder gefunden zu haben. „Erzähl mir von dem, was ich nicht weiß.“ Ich wollte etwas sagen, doch Saga kam mir zuvor. Er hatte sich um entschieden. „Oder lass mich dir sagen, was ich weiß. Und du darfst dann korrigieren und hinzufügen. Damit du dir ein Bild davon machen kannst, wie viel ich weiß.“ Er sah mich an. Ich nickte und sah ihn dann auffordernd an. „Zwei kleine Jungs leben alleine in einer Wohnung, arbeiten am Wochenende in einem Zwielichtigen Club, und sprechen nie von irgendwelchen Eltern. Weißt du was mir das sagt?“, fragte er mich, erwartete aber keine Antwort. „Beide sind von zu Hause ich würde schon fast sagen raus geschmissen worden. Und wirklich enge Beziehungen zu ihren Eltern hat keiner der Beiden gehabt.. Weshalb Nao von zu Hause ausgezogen ist, weiß ich nicht. Aber was mit Shou? Alleine wäre er kaum in der Lage zu überleben, geschweige denn jeden Tag in die Schule zu kommen. Er ist so unorganisiert.“ „Shou ist kein kleines Kind, und er kommt sehr gut klar mit dem alleine Leben. Du verpennst doch auch ab und an oder würdest es tun, wenn es Tora nicht gäbe.“, verteidigte ich meinen Freund und versuchte ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. „Uhm.. ohne Nao wäre er sehr aufgeschmissen. Und ich beschließe abends vorher nicht in die Schule zu gehen. Und schlafe deshalb weiter. Das ist etwas anderes. Im Gegensatz zu Shou kann ich es mir auch erlauben.“ Wir schwiegen beide ein paar Augenblicke lang.
 

„Nun als ich ihn das erste Mal angefasst habe, da hatte er Angst vor mir. Er hatte richtig Angst vor mir. Weißt du wie man sich fühlt, wenn man vor etwas richtig Angst hat?“, fragte Saga mich. Ich dachte nach und überlegte vor was ich richtig Angst hatte. Aber mir viel nur eine Sache ein, wenn es zwischen mir und Nao aus wäre. Für mich wäre es das aller aller Schlimmste was passieren konnte, und ich wollte mir nicht vorstellen, wie ich mich dann fühlte. Nao war die Liebe meines Lebens und so viel mehr. Diese Angst konnte ich nicht in Worte fassen, weil ich sie nie erlebt hatte und hoffentlich nie erleben würde.
 

„Es fühlt sich nicht gut an, zuerst wird dir schlecht, dann beginnst du zu zittern. Danach kann es zwei Entwicklungen geben, einmal du wirst gerade zu starr vor Angst. Du bist unfähig irgendwas zu tun, du siehst das Auto auf dich zu rasen, ein kleiner Schritt nach hinten würde dir das Leben retten, aber du kannst dich einfach nicht rühren. Oder du wirst Panisch. Weißt du, Shou hatte davor Angst angefasst zu werden. Als sei es das Widerwärtigste, was man ihm antun könnte. Als sei es eine Strafe von anderen Menschen berührt zu werden. Im Club dachte ich, er wäre einfach nur schüchtern, aber dem ist nicht so. Ich meine seine Klappe kann er ja nicht halten. Wenn etwas raus muss, dann sagt er es auch. Shou hatte Angst vor einem Kuss. Da ging ich aber davon aus, okay er ist eine süße kleine Jungfrau, und es ist ihm peinlich...“ //Da du ein perverser Lüstling bist stehst du wahrscheinlich auf so was!\, dachte ich bei mir, aber hütete mich davor es auszusprechen, sondern hörte weiter zu. „Aber auf der Party gab es eine Situation, die mir dann doch endgültig die Augen geöffnet hat. Shou saß auf meinem Schoß und auf einmal hat ihn jemand berührt. Ich glaube es war Nao. Ich hab es gar nicht richtig mitbekommen. Shou hat sich sofort versteift und wollte nicht mehr angefasst werden.“ Wir schwiegen eine Weile. „Also, schließen wir aus allem was gesagt wurde, zu hause wurde er misshandelt. Zumindest wurde versucht ihn zu Dingen zu zwingen, die er nicht wollte.“, schloss er seinen kleinen Vortrag. „Wirklich schwer war es ja nicht, oder?“, sagte ich. „Nein... und jetzt erzähl mir, was ich nicht weiß. Erzähl einem kleinen Irren, was sein krankes wenn auch brillantes Hirn nicht erfassen kann.“ Es schien ihn wirklich zu wurmen, dass ich ihn als armen Irren bezeichnet hatte.
 

„Das trifft dich was, wenn jemand dein Problem anspricht...“ Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen, aber ich hatte keine Lust freundlich zu jemandem wie Saga zu sein. Der konnte ja auch nicht freundlich sein, oder wollte nicht freundlich sein. „Nein Hiroto, mich kotzt es an! Ich bin NICHT krank im Kopf! Aber wenn du einfach das nach laberst was Leute sagen, die einfach mal gar keine Ahnung haben, musst du damit rechnen angepammt zu werden. Du solltest wirklich etwas netter zu mir sein. Aber dein Intellekt ist wahrscheinlich einfach nur nicht hoch genug um das zu erfassen. Dein Cousin Tora schuldet mir sein Leben. Oder anders ausgedrückt, ich bin dafür verantwortlich, warum er sich nicht umgebracht hat. Ich kann also auch ein netter Mensch sein. Aber solche Dinge erzählt man nicht in der Öffentlichkeit. Es könnte ja sein, dass ich nachher doch nicht mehr so geistesgestört sein kann, wie mich die meisten gerne hätten.“
 

Ich riss die Augen auf. „WAS?“, ich konnte es nicht glauben. Tora hätte sich niemals umgebracht, er hatte nie Depressionen oder so gehabt. Es lag ihm fern sich in so einen Quatsch rein zu steigern. Er hatte niemals eine Phase gehabt in der er das Leben für Scheiße befunden hatte und beschloss sich umzubringen. „Oh hat er dir das nicht erzählt... also wirklich und ich dachte du hättest sooo ein gutes Verhältnis zu ihm. Traurig....“
 

Ich schluckte die Beleidigungen herunter und beschloss später mit Tora darüber zu reden, warum er sich nicht mir anvertraut hatte, sondern diesem widerlichen Subjekt. Ich kam wieder auf den eigentlichen Grund unseres Gespräches zurück.. „Also, du hattest recht, beide sind von zu Hause raus geflogen. Nao weil er sich in Tora verliebt hatte. Das wollten seine Eltern nicht akzeptieren. Und Nao war nicht gewillt seine Einstellung zu ändern. Wie denn auch, wenn man gerade die Liebe seines Lebens gefunden hat. Aber so was kannst du ja nicht verstehen. Nun seine Eltern haben ihn dann raus geschmissen.“, Saga schien nicht wirklich Interesse daran zu haben.
 

„Bei Shou sah die Sache etwas anders aus. Er hat seine Familie geliebt. Seine Schwester und seine Mutter, sie waren alles für ihn. Und eigentlich hatte er sich vorgenommen nach dem Tod seines Vaters, sie zu beschützen. Sie waren wirklich glücklich zusammen. Zumindest war Shou zu dieser Zeit glücklich. Bis seine Mutter dann wieder heiratete. Damals war Shou elf Jahre alt. Dieser Mann hat seine Familie kaputt gemacht. Hat ihm seine Familie weggenommen. Es gab auf einmal hunderte von blödsinnigen Regeln und am meisten hatte Shou darunter zu leiden. Er durfte nicht mehr lange raus gehen. Für jedes Vergehen setzte es Zimmerarrest. Die Mutter hat ihren Mann machen lassen. Schließlich ist er der Mann und damit der Herr im Haus gewesen.“ Ich schwieg. „Warum suchen sich schwache Frauen Männer, die ihre Schwäche ausnutzen...“, ich machte eine kleine Pause. Es war wichtig, dass Saga wusste was passiert war. Ich hoffte, er würde Shou dann einfach in Ruhe lassen. Ihn nicht weiter mit Dingen quälen, die Shou gar nicht wollte.
 

„Nun Shou sieht gut aus, nicht wahr, das wirst ja selbst du bemerkt haben. Für dich ist er doch sicherlich ein sehr hübsches Spielzeug, wie dafür gemacht mit hübschen Kleidern und Schmuck ausstaffiert zu werden. Nun sein Stiefvater fand wohl auch das Shou gut aussah, oder immer besser aussah mit den Jahren. Ich denke mal, du kannst dir gut vorstellen, was dieser Typ vorhatte. Und Shou gibt seinem Körper die Schuld daran, denn schließlich war sein Stiefvater am Anfang nur streng zu ihm, das Nachstellen hat erst später angefangen, als er immer hübscher wurde. Als er dreizehn war, hat sein Stiefvater angefangen ihm nach zustellen. Und dann wurde es immer Schlimmer. Denn bald beließ es dieses Monster nicht nur dabei, sondern wollte mehr von Shou. Kannst du dir vorstellen, dass er fünf Jahre lang die Hölle durchgestanden hat und drei davon im Siebtenkreis? Mit sechzehn ist er von zu Hause raus geflogen. Er hat drei Jahre lang jede Nacht aufs neue Angst haben müssen, dass sein Stiefvater ihm wieder etwas antut. Es ist nicht so, dass Shou nur Angst davor hat angefasst zu werden, wegen dem was passiert ist. Viel schlimmer ist es, dass er seinen Körper verabscheut. Denn je älter er wurde, desto zu dringlicher wurde sein Stiefvater. Nun er wollte sich nicht mit seinem Stiefvater einlassen und hat sich gewehrt. Und deshalb ist er von zu Hause raus geflogen. Weil dieses Arschloch dort alle Fäden in der Hand hat. Und dann kommt jemand wie du an. Jemand dem andere Menschen nichts bedeuten. Und verlangst von ihm, dass er sich von dir ficken lässt, ob er will oder nicht. Dass er für dich als Spielzeug her hält und das tut was du willst. Denkst du das ist richtig? Glaubst du, dass ich dabei tatenlos zu sehe, wie du ihn noch weiter kaputt machst?“, fragte ich ihn.
 

Saga sah mich an. „Bin ich jetzt ein Monster in deinen Augen?“, fragte er leise. Ich war überrascht, dass er mich mit so was voll aus dem Konzept brachte. Doch ich konnte nicht verstehen, dass er vielleicht doch ein netter Mensch war. „Ja eigentlich schon.“, dann hatte ich mich wieder gefasst. „Für mich bist du ein Monster. Wenn Shou das alles freiwillig tun würde, dann wäre es etwas anderes. Aber er tut das doch nicht alles freiwillig.“, fügte ich in einem schärferen Tonfall hinzu. „Ach meinst du?“, fragte Saga und irgendwie kam es mir vor, als würde er Shou besser kennen, als ich ihn kannte.
 

„Shou braucht jemanden, der sich um ihn kümmert. An den er sich anlehnen kann. Der ihn liebt. Bei dem er sagen kann was er denkt. Ohne Angst haben zu müssen, dass er dafür ausgelacht wird. Du liebst ihn nicht. Du siehst ihn als Puppe an. Du hast keine Ahnung wie es in Shou aussieht. Das Beste für alle wäre wenn du ihn einfach in Ruhe lassen würdest!“, Saga lächelte mich an. „Shou will doch mit mir zusammen sein. Kannst du das nicht einfach akzeptieren. Warum musst du dir und ihm so was einreden. Du bist ihm kein guter Freund, woher weißt du denn bitte schön, was ich gerne möchte. Wie ich Shou behandele. Habe ich ihm auch nur ein Haar gekrümmt auf der Party? Wenn du es genau wissen willst, habe ich ihn vor einer Vergewaltigung bewahrt! Ich habe auf ihn aufgepasst. Und wenn jemand meinen Freund anfasst, dann hat dieser Mensch nichts mehr zu lachen. Ich schlage dir was vor, ich habe eine Schwäche für Wetten. Egal wie sinnlos sie sind. Es macht mir Spaß. Was hältst du davon, wenn ich mit dir Wette.“
 

„Wetten?“ Ich versuchte es so verachtend wie möglich klingen zu lassen. Denn ich wollte mich eigentlich nicht auf eine Wette mit Saga einlassen. „Und um was soll gewettet werden?“, fragte ich dann aber doch. „Ganz einfach, wir wetten darum, ob ich es schaffe Shou nicht das Herz zu brechen und ihn glücklich zu machen.Wenn ich es nicht schaffen sollte, du denkst sowieso schon schlecht über mich, nicht wahr? Also würde sich daran nichts ändern. Aber wenn du sehen solltest, wie glücklich Shou so ist, dann wirst du aufhören die Beziehung zwischen ihm und mir zu vergiften. Denn leider gibt er viel zu viel auf dein Gerede, oder das von Nao. Und wenn du so weiter machst wie du es heute getan hast, dann könnte es unschöne Folgen haben für Shou und mich. Also ist das ein faires Angebot?“, er sah mich abwartend an.
 

Ich überlegte und verstehen konnte ich Saga auch nicht. Mir war es immer so erschienen als würde es ihn absolut nicht interessieren was andere fühlten. Und gewillt meine Meinung zu ändern war ich auch nicht. Aber diese Wette erschien mir nicht schlimm. Vielleicht würde Saga sich dann ja bemühen Shou wirklich nicht zu verletzen. Aber ich ging nicht davon aus, dass er es schaffen konnte. „Okay, dann wetten wir darum. Du hast die Wette gewonnen, wenn Shou mir erzählt das es schön war mit dir zu schlafen UND dass er glücklich mit dir ist! Vorher nicht. Und natürlich wenn ihr danach noch länger zusammen seid und du nicht Schluss machst sobald du ihn flach gelegt hast, so wie du es mit den meisten gemacht hast.“ Saga zuckte mit den Schultern. „Lass mich raten du bist Uke...“ „Das geht dich einfach mal nichts an!“, wies ich ihn ab. Er stand auf. „Ich mein ja nur, man merkt es an deiner Einstellung.“, es klang als wolle er sich über mich lustig machen. „Gut dann können wir uns jetzt ja verabschieden. Weißt du, ich habe Tora nie versucht Nao auszureden. Weißt du warum. Es geht mich einfach nichts an. Das Leben anderer Leute geht mich nichts an. Und mein Leben, geht andere Leute nichts an. Und auch meine Beziehungen gehen keinen Dritten etwas an. Auch wenn ich es Tora nicht übel nehme, wenn er ab und an mit mir darüber sprechen will... aber wenn so Leute wie du ankommen, denen nehme ich es sehr übel! Und glaub mir, ich kann gefährlich werden, wenn ich böse bin.“, er sagte es leise in keinsterweise bedrohlich, aber dieser Tonfall machte mir trotzdem etwas Angst. „Willst du mir drohen?“, fragte ich ihn. „Aber nein, ich warne dich nur...“ Dann drehte er sich um und ging seiner Wege. Und ich blieb verwirrt zurück. Hatte Saga mir durch das alles sagen wollten, dass er Shou liebte. Oder was sollte das Ganze. Aber in einer Sache hatte er recht. Ich sollte Shou unterstützen. Und das würde ich tun.
 

Ich nahm mein Handy und rief Shou an. Dieser ging fast sofort dran. „Hast du gedacht Saga wäre dran?“, fragte ich und tat so als sei ich deswegen beleidigt. Ich konnte es vor mir sehen wie Shou knall rot wurde. „Ts als ob ich auf einen Anruf von dem warten würde....“ Doch ganz so sicher wie es klingen sollte kam es nicht rüber. Er hatte sicherlich schon selber mit dem Gedanken gespielt diesen anzurufen. „Das heute, das war nicht okay von mir.“ begann ich leise. „Ist schon okay... eigentlich hast du ja recht. Irgendwie Saga und ich... das ist keine sehr glückliche Angelegenheit. Schon alleine das alles was ich dir erzählt habe. Vielleicht ist es auch irgendwo etwas meine Schuld, dass du Saga nun so als Monster siehst. Ich hab dir nie was Nettes über ihn erzählt.“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich wusste schon vorher, dass er ein Monster ist. Da hast du gar nichts zu beigetragen. Sag mal, hast du Lust heute Abend mit mir wegzugehen. Nicht lange, einfach nur in einen kleinen Club. Wir könnten was zusammen trinken und ein wenig Spaß haben. Wir haben schon ewig nichts mehr zusammen gemacht.“
 

Shou stimmte zu und an seiner Stimme hörte ich, dass er sich freute. Ich freute mich ja auch sehr darüber. „Okay...“, ich überlegte und überschlug die Zeit. „Also in zwei Stunden? Wir treffen uns hmm... Shibuya Station. Wie immer an unserer Lieblingssäule.“ „Okay, aber versteck dich ja nicht wieder und erschreck mich dann. Ich finde so was nicht lustig....“, sagte Shou. „Du hast mich gerade auf eine glänzende Idee gebracht.“, ab und an durfte auch ich Shou ärgern. „Okay, also dann.... bis gleich. Und Pon.“, er machte eine kleine Pause. „Ich freue mich. Davon abgesehen muss ich hier dringend weg. Gleich wollen Nao mit vollem Elan und Tora, mit vollem Interesse an Nao, Mathe lernen. Da will ich nicht dabei sein... es gibt viele Dinge, die kann ich ertragen. Aber das nicht.“ Wir verabschiedenden uns und ich freute mich auf einen hoffentlich entspannenden Abend mit Shou.
 

Tbc.
 

Gomen ne das es so lange gedauert hat...

aber die letzte Zeit war etwas stressig...



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  klene-Nachtelfe
2009-11-21T14:22:30+00:00 21.11.2009 15:22
Ui ui ui das war mal wieder höchst interessant!!!
Also hat Tora mal versucht sich selbst umzubringen? *erstaunt binz*
Na ich denke das wird auch weiterhin eine interessante FF sein!!!
Insgesamt war das Kappi mal wieder klasse!!!
LG -^.^-
Von:  Shimizu-chan
2009-10-24T20:19:31+00:00 24.10.2009 22:19
also, man schaun was ich heut zu sammen bringe XDDDD
ich kann Pon verstehen, dass er sich sorgen um shou macht und saga is wrierklich n riesen arschloch, aber ich finds nich richtig wenn ers shou so is gesicht sagt
da tut mir shou voll leid weil er ja selbst noch nich weis was er von saga will, oder besser gesagt es nich einsehen will das er überhaupt was von ihm will ^^
*shou ganz kräftig knuddel*
aber saga is jetzt viel viel lieber zu shou als am anfag
ich find das immer voll süß wenn die beiden zu sammen sind, auch wenn saga shou mit seinen worten verletzt, wenn sie dan rummachen sind sie umso süßer >///<
*knuff* *knuff*
aber immer hin hat sich Hiroto jetzt sozusagen selbst abgelenkt von seinen problemen XDDDD
das is auch gut, auch wenn seine probleme noch nich gelöst sind, mich würd auch ma interessieren was für n problem seine mutter mit ihm hat *nachdenklich guck* O.o?
der schluss hat mir auch sehr gut gefallen, so ein mathenachhilfeunterricht is bestimmt sehr interessant XDDDD
gut das shou sich verziehen kann, das will er sicher nicht sehen und diese mathenachhilfe is bestimmt sehr intensiev >///<
ja ja, aber noch ma zurück zu shou und saga
er is vielleicht nich gut für shou, aber ich denke er kann ihm auch helfen irgentwie, mit seiner verquerten denk weise und shou kann saga auch bestimmt auch helfen, hatte er ja auch schon irgentwie
man merkt das shou irgentwie einen guten einfluss auf saga hat
das mit der wette hab ich nich so ganz kappiert, also sie haben darum gewettet, das saga nich böse zu ihm is und ihn nicht verlässt wenn er mit ihm geschlafen hat... O.o... und wieso hat saga das gemacht na ja er zwar gesagt das er auf sinlose wetter steht, aber irgentwie is das komisch und warum hat er das jetzt gemacht, nur damit hiroto damit aufhört... das chek ich net
und ich glaube saga, das man ihn nich böse erleben will *grusel*
XDDDDDDD
ich hoffe du schreibst irgentwann weiter, wenn du gerade zweit hast und nich irgentwas lernen musst oder arbeiten musst oder an einer der anderen FFs schreibst (man du hast echt viel zutun) XDDDD
*dir nen fetten keks schenk*
*dich ganz kräftig durch knuddeln*
*beide daumen hoch*
du schafst es XDDDDD
*mit diesen ponpon teilen rumfuchtel, weist schon die von den überschminkten chirliedern* XDDDDD
*dich anfeuer*
LG
shimi-chan^^
Von:  Ya-Yu
2009-10-06T14:33:14+00:00 06.10.2009 16:33
Hey hey ^^
So ich mach jetzt zum ersten Mal hier ein Kommi XD
Diese FF wurde mir von einer Freundin empfohlen und ich muss ehrlich sagen, dass sie wirklich richtig gut ist! Ich bin da meistens etwas skeptisch also schon mal ein großes Kompliment ^^

Also nun zur Story ^^
Zuerst mal ist deine Idee ziemlich gut! Anfangs war ich leicht verwirrt das ich dachte der Hauptteil bestünde aus Nao und Tora XD aber falsch gedacht. Es ist richtig interessant dass du die anderen Geschichten immer so nebenbei einfließen lässt. Also kein fades nacheinander erzählen. Sowas hab ich immer gern und auch ehrlichen Respekt vor solchen Leuten, die da auch noch den Überblick behalten, weil ich sowas vor allem nicht kann XD

Deine Charas sind auch richtig gut getroffen! Ich kann mich vor allem mit Nao, Tora und Saga ziemlich gut indentifizieren. Das passt einfach irgendwie vom Gefühl her ganz gut ^^ Und Saga's Chara mag ich ganz besonders gern. Allgemein sprechen mich solche komplexen Persönlichkeiten am Meisten an. Und es ist ja dann auch meistens so dass man alles nur häppchenweise erfährt, was im übrigen auch noch die Spannung steigert. Und sowas lese sowieso total gern. Zu rätseln wie eine Person tickt und warum er genau das so gemacht hat. Und auch hier noch mal: Respekt! genauso schwer zu schreiben! vllt sogar noch schwerer XD

Ach was ich sonst noch sagen wollte ^^
Du hast einen sehr flüssigen Schreibstil. Und kannst alles mit wenigen Worten auf den Punkt bringen, wenn es die Situation erfordert oder es ausschweifen lassen. Und der Witz den du sehr gut einbauen kannst, lockert das Ganze dann noch mal zusätzlich auf.

Also eigentlich wollte ich nur sagen, dass es mir bis jetzt sehr gut gefallen hat. Aber wenn man das so überfliegt hört sich das eher wie ne Analyse an ^^'''
Ich hoffe, dass ist nicht allzu schlimm XD
So ich bin dann schon mal gespannt auf das nächste Kapitel. ^^
Bai bai
Von:  yazora
2009-10-03T15:10:07+00:00 03.10.2009 17:10
dazu sag ich da nur: WOW ! ! !
du hast mich absolut überzeugt und am liebsten hätte ich gar nicht mehr auf gehört zu lesen xD
ich bin echt gespannt auf das nächste kapi! ^-^
Von:  Sagashii
2009-08-28T21:08:40+00:00 28.08.2009 23:08
mauu..~
ich liebe deine ff
nur so ganz werd ich aus sagas verhalten immernoch nicht schlau und seine gedanken sind teilweise echt strange..
wenn ich sowas lese, frage ich mich immer, wie leute auf solche ideen kommen ^^

aber ich mag deinen schreibstil und die story sehr.. und hoffe das es bald weiter geht ^^


akii
Von:  Sefie_chan
2009-08-24T21:36:28+00:00 24.08.2009 23:36
>>Meine Finger strichen sanft und behutsam über die Haut, sie fühlte sich an als sei sie aus Eis, Frühlingsträumen und zarten Blütenblättern.<<

meine lieblingsstelle aus dem kappi. ^^ hat sich wunderbar lesen können.
mal sehen was weiter passiert. ^^ ich liebe die story. mal was anderes. ^^
*daumen hoch halt*

Von:  W-B-A_Ero_Reno
2009-08-23T11:21:17+00:00 23.08.2009 13:21
duuu es tut mir echt leid, dass ich noch keinen kommentar gepostet hab, eigentlich wollte ich mir dafür ganz viel zeit lassen, das klappt aber irgendwie nie :(
also das kapitel hat mir wirklich sehr gut gefallen! ich fands schön, dass du Hiroto diesesmal mehr mit eingebracht hat, aber dass er so schlecht über saga spricht, gefällt mir natürlich gar nicht.
dennoch hab ich jetzt das gefühl saga schon ein kleines bisschen mehr zu verstehen. sein charakter ist wirklich verdammt undurchschaubar und in jedem kapitel gist du uns nur ein winziges detail mehr von ihm. ich fands z.b. spannend, dass er so extreme probleme zuhause hatte...
was mir immer noch nicht klar ist, ist warum saga mit shou zusammen ist. manchmal hab ich den eindruck, dass ihm wirklich was an shou liegt und dann hab ich wieder das gefühl, dass er nur mit ihm spielt...
ich hoff mal, dass die nächsten kapitel ein bisschen klarheit schaffen =)

hab dich lieb <333
Von:  Living
2009-08-20T17:51:04+00:00 20.08.2009 19:51
Ich bin so froh das es weiter geht :3
Also erstmal wird dein FF von kapitel zu kapitel spannender :3
Mew~ Also so wie du Saga darstellt und auch rüberbringst ist einfach genial
Und ie story ist einfach nur genial und sie wirkt auch gut durchdacht :3
also ganz großes lob an dich :3

Lg Living
Von:  teufelchen_netty
2009-08-19T19:31:03+00:00 19.08.2009 21:31
saga ist echt geheimnisvoll und ich muss sagen, dass es mir sehr gefaellt.
die sache mit tora intressiert mich und ich bin neugierig, wie du die sache noch einbringst.
Von:  TARACHOMU
2009-08-18T20:12:29+00:00 18.08.2009 22:12
Endlich gehts weiter ^^
Aber ehrlich gesagt, irgendwie find ich das nur umso toller wenn ich zwischendurch mal Pause von ner FF habe und mich freuen kann was wohl als nächstes passiert~
Mach schön weiter so, ich liebe es ^^


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