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Golden Fate

Sequel zu 'Deepest Gold'
von

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Death

„Nein! Tokui!“, schrie Seika alarmiert, als sie sah, dass der dritte Mann immer noch nicht von ihm abgelassen hatte. Als der Junge seine Mutter schreien hörte, verlor er, trotz seiner fürchterlichen Angst, innerlich die Beherrschung. Warum hatten es diese Typen auf sie abgesehen, warum wollten sie ihn und seine Eltern töten? Sie hatten ihnen doch nichts getan! Da sah er plötzlich wie in Zeitlupe, dass der Mann, der ihn mit einem Kunai treffen wollte, sich auf ihn zu bewegte. Der Junge dachte nicht lange nach, als er eines seiner stumpfen Kunai aus seiner Tasche zog, welche er sich noch umgebunden hatten, bevor sie aus dem Haus gegangen waren, und vorwärts stürzte. Die Waffe war zwar nicht geschliffen, doch sie drang durch die Kraft der Geschwindigkeit trotzdem mühelos in die Schulter des Mannes ein, sodass er aufschrie und mit taub gewordenem Arm nach hinten fiel, sodass er nicht mehr angreifen konnte. Seika betrachtete mit geweiteten Augen, dass sich das Sharingan ihres Sohnes aktiviert hatte, wahrscheinlich durch die Stresssituation. Da merkte auch sie endlich, dass sie selbst in größter Bedrängnis war. Ihr Gegner war schon beinahe über ihr und die Klinge nur noch Zentimeter von ihrem Hals entfernt, weswegen sie wütend ihre Beine in die Höhe kickte, den Mann so genau in der Magengegend traf und ihn über sich hinweg schleuderte, sodass seine Waffe in hohem Bogen davon flog. Sie nahm ihre Bewegung auf, rollte sich auf die Beine und prallte mit ihrem Gegner zusammen, der seinen Sturz auch hatte abfangen können. Doch nun kannte sie keine Zurückhaltung mehr. Diese verdammten Kerle würden sehen, was sie davon hatten, wenn sie ihrem Sohn etwas Böses tun wollten, denn dann hatten sie sie als Gegner. In einer Geschwindigkeit, die ihrem Widersacher keinen Spielraum ließ, packte sie den Mann an der Schulter und am Kopf und zog ihn mit dem Nacken über ihr nach oben schnellendes Knie. Es gab ein lautes Knacken, dann war sein Genick gebrochen und Seika warf die Leiche davon, als wäre es ein Müllsack. Ihr Innerstes kochte, als sie sich umdrehte.
 

Seika wandte sich wieder ihrem Sohn zu, der im Staub hockte und sich nicht rührte. Nach seinem Wutausbruch kam die Lähmung. Es war alles so schrecklich. Was hatte er denn getan? Nichts, und doch wollten diese bösen Männer ihn mitnehmen. Er registrierte eine Bewegung und sah, dass es seine Mutter war, die auf ihn zukam. Ihr rechter Ärmel war fast bis zum Ellenbogen mit Blut vollgesogen, doch das schien nicht ihre Sorge zu sein. In ihren Augen war so ein harter Ausdruck, wie Tokui ihn noch nie gesehen hatte. Der Mann, der ihn vorhin gerade angegriffen hatte, rappelte sich wieder hoch, doch hielt dabei seine rechte Schulter. Als er die brünette Frau auf sich zukommen sah, erstarrte er. Seika hob ihre linke Hand, kam immer näher und näher, bis sie plötzlich vor dem Mann stand, ihre Finger um seinen Hals geschlossen.
 

„Niemand wird meinem Sohn etwas antun, solange ich lebe!“, fauchte sie, zitternd vor Anstrengung, ihre Beherrschung zu bewahren und den Kerl nicht bei lebendigem Leib in seine Einzelteile zu zerreißen, und drückte zu. Der Mann begann zu husten und zu keuchen und am ganzen Körper zu zucken, doch das leben schien noch nicht aus ihm weichen zu wollen.
 

„Versucht nur, davon zu kommen, 'Er' wird euch trotzdem finden und auf euch warten...“, röchelte er und seine abscheulichen Worte ließen Seika alle noch in ihr verbliebene Moral vergessen. Sie bleckte ihre Zähle als sie dem Mann erbarmungslos die Luft abdrückte. Tokui konnte seinen Blick nicht von der Szene nehmen, so grausam sie auch war, doch nur Sekunden später lag der schwarz Gekleidete reglos da. Seika ließ ihn fallen und blickte wieder zu ihrem Sohn.
 

„Bist du verletzt?“, fragte sie und ihre Stimme und ihr Gesichtsausdruck waren wieder ganz verändert und voller Sorge um ihr Kind.
 

„Nein, aber Du, Mama!“, entgegnete der Junge entsetzt und er konnte nicht anders, als zu seiner Mutter zu laufen und sich fest an ihre Beine zu drücken, denn er hatte keine Angst vor ihr, obwohl er gesehen hatte, wie sie tötete. Er konnte aber das Schlottern nicht mehr verbergen, welches durch seinen ganzen Körper lief und ihn krampfhaft durchschüttelte. Es waren die schlimmsten Minuten gewesen, die er je erlebt hatte, nicht mal das Geschehnis in der Basis war schlimmer gewesen, weil es diesmal so viele Männer gewesen waren und alle es auf ihn abgesehen hatten, sodass seine Eltern nun für ihn hatten kämpfen müssen und seine Mutter dabei verletzt wurde. Und in dieser seltsamen Langsamkeit ansehen zu müssen, wie ein Mann ihm wehtun wollte, das hielt sein Kopf nicht mehr aus. Er barg sein Gesicht an dem Hosenbein seiner Mutter, weil er glaubte, dass er jeden Moment zu heulen anfangen würde. Doch er war doch schon ein großer Junge...
 

„Ich bin schon wieder geheilt. Komm, wir gehen zu Deinem Vater“, sagte Seika sanft und nahm ihren völlig aufgelösten Sohn an der Hand, um ihn zu trösten. Die junge Frau hatte die ganze Zeit über nicht an ihren Mann gedacht, doch sie wusste, dass er sich erfolgreich verteidigt hatte. Und tatsächlich, er stand da und keiner der Männer, die um ihn herum auf dem Boden lagen, war noch am Leben. Es hatte gedauert, bis er sich der fünf Männer entledigt hatte, die zugegebenermaßen alle sehr geschickt gekämpft hatten, als wären sie auf diesen Kampf gut vorbereitet gewesen, doch sie hatten keine Chance gegen ihn gehabt, nicht gegen sein Sharingan und gegen seine Kampftechnik, an der er die Jahre hinweg gearbeitet hatte. Als Seika und Tokui auf ihn zukamen, musterte er beide genau, ob ihnen etwas passiert war. Er runzelte die Stirn, als er sah, dass der eine Ärmel von Seikas Mantel voller Blut war. Doch es sah wohl schlimmer aus, als es war, denn wie er seine Kunoichi kannte, hatte sie ihre Wunde mit dem Stoff zugedeckt, damit ihr Blut nicht auf den Boden tropfte, was ein Hinweis für ihre Anwesenheit hätte sein können. Sein Sohn sah ziemlich mitgenommen aus, doch das wunderte den Schwarzhaarigen nicht. Als die Beiden bei ihm ankamen, strich er Tokui beruhigend über seinen Kopf. Nur ein einziger Blick in Seikas Augen sagte ihm, dass soweit alles in Ordnung war.
 

Ohne noch etwas zu sagen, kniete Itachi sich auf den Boden und schlitzte mit einem Kunai die Hosenbeine der toten Männer auf der Höhe des linken Oberschenkels auf. Als er bei keinem etwas entdeckte, stand er wieder auf und ging zu den anderen Männern, die Seika umgebracht hatte und prüfte bei ihnen dasselbe nach. Aber nichts kam dabei heraus. Seika wusste, was ihr Mann da tat. Derjenige, der Tokui in der Basis hatte entführen wollen, hatte an seinem Bein eine tiefe Wunde davon getragen, die sicher nicht so schnell verheilen konnte, wenn kein guter Medic-Nin sie behandelt hätte. Nun hatten sie nicht nur die Erkenntnis, dass der Einzeltäter nicht unter den Männern war, doch das sagte ihnen zugleich auch, dass er Kreis ihrer neuen Feinde nicht nur aus einer einzigen Person bestand. Das war leider nicht wirklich beruhigend. Seika erzählte Itachi zudem, was der eine Mann zu ihr gesagt hatte, was bedeutete, dass hinter den Kerlen hier jemand stand, der ihnen die ganzen Befehle zum Angriff nur gab.
 

„Wir brechen sofort auf, zurück zur Basis. Dieser unsägliche Auftrag ist nun erfüllt“, sprach Itachi mit nicht wirklich wohlwollend klingender Stimme und Seika war vollkommen mit ihm einverstanden. Hier hielt sie wirklich nichts mehr, hier war die Gefahr immer noch präsent für sie und außerdem brannte sie regelrecht darauf, jemandem mal richtig ihre Meinung zu sagen, egal mit welchen Konsequenzen.
 

„Komm, Tokui“, sagte Seika zu ihrem Sohn und dieser nickte wieder, sodass sie gleich wieder zu dem Haus ihres Gastgebers zurück liefen, nun jedoch auf einem anderen Weg, denn der Lärm des Kampfes und ihre Schreie hatten Leute angelockt, die langsam näher kamen. Doch die Akatsuki wollten natürlich nicht gesehen werden. Die Brünette zog ihren Sohn hoch in ihre Arme, damit sie und Itachi schneller rennen und über die Dächer des Häuser springen konnten, damit man ihnen durch ihre Geschwindigkeit nicht mit Augen folgen konnten. So brauchten sie nur eine Minute, um zu ihrer Unterkunft zu gelangen. Als sie durch die Tür stürmten und die Diele zur Treppe entlang liefen, bemerkte ihr Gastgeber sie erst und sah erstaunt aus der Küche.
 

„Was- Ist etwas passiert, Itachi-sama, Seika-sama?“, fragte er perplex und die junge Frau bedeutete Itachi, er solle bleiben und erklären, was sie gerade erlebt hatten, während sie all ihre Sachen zusammenpackte und sich noch kurz um Tokui kümmerte. Mit diesen Worten stieg sie die Stufen hinauf, ging den Gang entlang, stieß dann die Tür auf und setzte ihren Sohn auf dem Bett ab. Sie hockte sich vor ihn auf den Boden und sah ihm sehr ernst ins Gesicht.
 

„Tokui, es ist nichts Schlimmes passiert, ja? Weil Du auf mich gehört hast, ist niemandem etwas geschehen. Das hast Du wirklich gut gemacht. Aber ich werde Dich jetzt schlafen lassen, damit wir schnell nach Hause reisen können, wo wir sicher sind. Das kennst Du doch schon, nicht wahr?“, fragte sie ihn. Wie froh sie jetzt war, dass sie mit ihrem Sohn bereits ein paar Mal geübt hatte, wie es war, wenn sie ihn künstlich in Schlaf versetzte. Sie hatte dies mit ihm gemacht, weil sie für den Fall der Fälle hatte gewappnet sein wollen, damit sie schnell fliehen konnten, wenn etwas Unvorhergesehenes geschah. Der Junge nickte auf die Worte seiner Mutter hin. Er wollte ihr weiterhin gehorchen, außerdem war er plötzlich wieder so furchtbar müde und er wusste, wenn seine Mutter ihn einschlafen ließ, dann würde er keine Träume haben und das wollte er auch so, denn er wusste, dass die Bilder, die er in seinem Kopf hatte, ihn auch in der Nacht verfolgen würden.
 

Weil ihr Sohn sein Einverständnis gab, legte Seika ihre Hand auf seine Stirn und nur Sekunden später fiel Tokui tief schlafend nach hinten auf die Matratze. Dann stand Seika auf und sammelte all ihre Dinge ein, stopfte diese in ihre Rucksäcke, nahm ihre Mäntel und Hüte, kleidete Tokui in seinen Umhang. Als sie nachgesehen hatte, ob sie auch wirklich alles eingepackt hatte, ging sie wieder nach unten. Tokui hatte sie auf ihrem Rücken, und hielt ihn an den um ihren Hals gelegten Armen fest.
 

„...ja ungeheuerlich! Soll ich Pain-sama darüber informieren?“, sprach ihr Gastgeber gerade mit erschrockener Stimme und blasser Gesichtsfarbe, als Seika ankam. Sie reichte Itachi seinen Mantel und die Rucksäcke. Als er Tokui schlafen sah, wusste er sofort, dass Seika dies veranlasst hatte.
 

„Nein, sagen Sie ihm nichts. Wir werden schnell genug zurück sein, um ihn persönlich damit zu konfrontieren. Danke für Ihre Gastfreundschaft. Leben sie wohl“, sprach Seika kurz und bündig, denn sie wollte nicht herum trödeln und nahm Itachi damit regelrecht die Worte aus dem Mund, denn er hatte ebenfalls vor, Pain direkt damit entgegen zu treten, um seine Reaktion zu sehen. Mit diesem Abschiedsgruß waren die Uchihas aus dem Haus verschwunden und liefen zurück zur Basis nach Ame no Kuni. Sie hatten Beide ein schlechtes Gefühl, welches ihnen sagte, dass sie das Land des Regens nie hätten verlassen dürfen – oder auch genau umgekehrt...
 

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Seika und Itachi reisten durch die Wüste und ein normaler Wanderer hätte sie wegen ihrer unglaublichen Geschwindigkeit bestimmt mit einem verheerenden Wirbelsturm verwechselt. So schnell waren sie, dass sie eine große Staubwolke hätten gehalten werden können, weil sie durch ihre beinah fliegenden Schritte jede Menge Sand in die Luft schleuderten. Aber es machte ihnen nichts aus, denn sie hatten es wirklich eilig, nach Hause zu kommen, sodass sie nicht einmal darauf achteten, solche offensichtlichen Spuren zu vermeiden. Doch es war weit und breit niemand zu fühlen, der sich in diesem Sandmeer aufhielt und es hätte bemerken und eventuelle Schlussfolgerungen daraus ziehen können. So hatten sie wirklich einiges Glück. Im Moment war ihnen jedoch etwas anderes viel wichtiger, als ihre Tarnung und zwar die Gesundheit ihres Sohnes.
 

Jegliche Zuversicht, dass es sich um einen einmaligen Versuch gehandelt hätte, ihren Sohn zu entführen, war nun nach den vergangenen Stunden aus ihren Köpfen getilgt worden. Die Geschehnisse schieren nur so nach einer Aufklärung, denn langsam war es zu viel für die Nerven der Eltern, dass ihr Kind bedroht würde und man es ihnen wegnehmen wollte. Was waren das für Leute? Warum wollten sie etwas von Tokui? Etwa aus Rache? Wie einflussreich waren diese Typen, dass sie so viele Anhänger hatten, die Seika, Itachi und ihren Sohn auf Schritt und Tritt verfolgten? Doch es konnte natürlich auch nur eine einzige Person sein, die das alles hier einfädelte. Nichts war ausgeschlossen und das machte es eben nur noch schwieriger.
 

Sie wollten schnell wieder zurück nach Ame no Kuni und in die Basis, denn dort war Tokui sicherer, als sonst wo, auch wenn dort der erste Übergriff stattgefunden hatte. Doch in der Basis gab es bessere Schutzmaßnahmen und dort befanden sich auch noch die anderen Mitglieder von Akatsuki. Itachi hatte auf ihrem Rückweg Kontakt mit Kisame aufgenommen. Er und Deidara waren ebenfalls schon dabei, nach Hause zurückzukehren und so waren die beiden Uchihas froh, dass sie also auch mit der Anwesenheit dieser Beiden rechnen konnten. Trotzdem, der erste Angriff hatte ihnen gezeigt, dass selbst die Barrieren des Hauptquartiers umgangen werden konnten... Seika sah man ihre Sorge deutlich an, doch auch Itachi fühlte etwas in sich, was er nicht wirklich beschreiben konnte. Aber er begann nachzuvollziehen, warum seine Frau früher immer solche nagenden Gedanken geplagt hatten, weil dies nun auch auf ihn überzugreifen schien. Auch er konnte nicht aufhören, darüber nachzusinnen, was hier eigentlich los war. Es gab schon seit längerer Zeit eine böse Vermutung in seinem Kopf, doch eigentlich wagte er gar nicht, daran zu denken. Deshalb setzten sie so schnell wie möglich und ohne Pause ihren Weg fort.
 

Vier Stunden, dann waren sie zurück. Sie waren erschöpft von der schnellen Reise ohne Rast, doch froh, da zu sein. Seika ließ ihren Sohn vorsichtig von ihren Schultern rutschen, nahm ihn auf die Arme und weckte ihn wieder auf. Schlaftrunken öffnete er seine Augen und blickte sich verwirrt um.
 

„Okaa-san, Otou-san, wo sind wir?“, fragte der schwarzhaarige Junge, denn er konnte sich für einen Moment nicht orientieren. Sie waren doch gerade in Sunagakure gewesen, warum war es dann hier so kühl und feucht? Außerdem fühlte er sich so schlapp und auch gedanklich völlig erschöpft.
 

„Wir sind wieder zu Hause, alles wird gut...“, sprach Seika und schaffte es sogar, ein echtes Lächeln aufzusetzen, obwohl es in ihrem Inneren ganz anders aussah. Sie drückte ihren Sohn aufmunternd und auch Itachi warf ihm einen ermutigenden Blick zu, bevor sie durch den speziellen verborgenen Eingang die Basis betraten und durch den Korridor zu der Eingangshalle gingen. Schon das Gefühl hier zu sein, war ein wenig beruhigend. Es schien, als war ihre Präsenz erst jetzt bemerkt worden, denn aus dem Gemeinschaftsraum kamen Furiko und Konan gelaufen. Sie sahen die Uchihas verblüfft an, weil sie deren Rückkehr wohl noch nicht erwartet hatten, doch diese sahen fast genau so überrascht zurück, als hinter den Frauen plötzlich Tobi auftauchte. Er musste wohl gerade erst wieder von seiner Mission zurückgekehrt sein. So erfreulich das eigentlich war, schenkte ihm niemand Aufmerksamkeit. Furiko trat einen Schritt vor.
 

„Ihr seid schon wieder zurück? Ist etwas geschehen? Geht es Tokui gut?“, fragte die Blonde, als sie Seika ansah und erkannte, dass ihr Sohn ganz still mit nur halb geöffneten Augen in ihren Armen lag. Die Brünette nickte nur und prüfte still die Umgebung nach. Auch Kisames und Deidaras Auren konnte sie spüren, doch diese waren wohl gerade in ihrem Zimmern, um sich nach ihrer Ankunft, die wahrscheinlich auch erst kurz zurück lag, etwas auszuruhen. Doch auch sie bewegten sich, als sie merkten, dass Itachi und Seika zurück waren. Jedenfalls nickte die Brünette auf Furikos Frage.
 

„Wo ist Pain?“, wollte Itachi stattdessen wissen und sein Ton klang alles andere als ruhig und gütig. Die Uchihas wollten wohl nicht gleich preisgeben, was passiert war. Bevor jemand eine Antwort geben konnte, erschien auch schon der Haimann. Auch er machte einen abgespannten Eindruck.
 

„Mensch Leute, was geht da draußen vor? Seid ihr in Ordnung?“, erkundigte auch er sich besorgt nach dem Befinden der Uchihas. Er kam schnell näher und während er die Treppen herunter ging, kam auch schon Deidara in Sicht, der sich ebenfalls zu den Anderen gesellte. Kisame ging auf Seika zu und nahm ihr vorsichtig ihren Sohn ab, was sie mit einem dankbaren Blick quittierte. Ihm würde sie Tokui immer anvertrauen und der Junge schien selber auch froh zu sein, seinen Patenonkel wieder zu sehen, denn er schlang ihm zur Begrüßung die Arme um seinen breiten Nacken. Eine trügerisch ruhige Spannung breitete sich erstmal zwischen allen aus, bis sie eine weitere Person näher kommen spürten, welche niemand sonst war, als Pain.
 

„Was ist hier los?“, fragte der gepiercte Mann scharf. Er schien nicht begeistert darüber zu sein, ein paar seiner Mitglieder wieder so verfrüht von ihrer Mission wiederzusehen, was in letzter Zeit ziemlich oft passiert war. Mit einem deutlichen Aufwallen von Chakra blickte Seika zu ihm.
 

„Das könnte ich genauso gut Euch fragen“, zischte sie zurück und ihre Stimme kratzte hörbar an der Grenze ihrer Selbstbeherrschung. Sie machte einen Schritt auf den Mann mit dem Rinnegan zu und allein in dieser Bewegung lag eine eindeutige Drohgebärde. Jeder dachte schon, Itachi würde sie gleich festhalten, damit seine Frau nichts Unüberlegtes tat, doch er blickte mit genau der gleichen Feindseligkeit zu ihrem Anführer hinüber.
 

„Würdet ihr uns vielleicht vorher aufklären?“, sprach Pain daraufhin ruhig, aber trotzdem leicht verunsichert. Es war nicht wirklich gut, wenn beide Uchihas so wütend auf ihn zu sein schienen.
 

„Und ob. Die ganze Sache war ein verdammter Hinterhalt! Wir haben für euch diesen lächerlichen Wurm erledigt, der vielleicht einmal an Eurem Ego gekratzt hat, und sind danach direkt in die Arme von diesen Typen gelaufen, die schon wieder versucht haben, Tokui zu entführen, doch diesmal waren es gleich Zwölf davon! Das ist kein Zufall gewesen, Pain-sama, und ich will wissen, was Ihr damit zu tun habt“, erklärte Seika und je mehr sie sprach, desto gelassener wurde sie wieder, weil mit einiger Genugtuung sie sah, wie sich in Pains Gesicht etwas regte, welches sie als totale Überrumpelung identifizierte. Plötzlich redeten alle durcheinander.
 

„Wie kannst Du es wagen, mir zu unterstellen, dass-“, sprach Pain erzürnt.
 

„Seika, bitte beruhige-“, setzte Konan beschwichtigend ein.
 

„Oh Kami, ich bin so froh, dass euch nichts passiert-“, sagte Furiko, immer noch entsetzt über die Neuigkeit.
 

„Zwölf Männer? Das kann nicht euer Ernst sein! Habt ihr nachgesehen, ob-“, sprudelte es besorgt aus Kisame vor.
 

„Verdammte Kacke, yeah. Da ist doch bestimmt was faul! Haben wir etwa wieder einen Spion in-“, spekulierte Deidara bereits. Von keinem Satz war das Ende zu hören und Seika versuchte auch gar nicht, den ganzen Rest von jedem zu verstehen. Sie wollte jetzt am liebsten Itachi und Tokui mitnehmen, auf ihr Zimmer gehen und schlafen. Sie konnte sich im Moment wirklich nicht mit allen anderen Mitgliedern herumschlagen und ihnen erklären, was Sache war. Doch eine weitere Stimme tönte aus der Masse heraus und zog sofort die Aufmerksamkeit von Seika auf sich.
 

„Hört, hört. Pass auf, Seika, ich glaube, Deidara spricht da etwas ganz wichtiges an“, wurde gesagt und die Brünette konnte diese Stimme im ersten Moment gar keiner Person zuordnen. Tatsache war, dass es ihr kalt den Rücken herunter lief, als sie realisierte, dass es Tobi gewesen war, der da gesprochen hatte.
 

„Tobi?“, fragte sie heiser und sie war wie vor die Stirn geschlagen, wegen diesem völlig veränderten Ton, der aus der Kehle des Mannes kam. Es war in Nuancen noch dieselbe Stimme wie früher, doch sie war plötzlich dunkler und von der Einstellung her ganz anders, respektlos und irgendwie arroganter. Er hatte ja auch Deidara ohne die Höflichkeitsform 'Sempai' benannt. Das hatte er doch nie getan, außerdem war der Blick, den sie auf einmal spürte, alles andere als angenehm.
 

„Ja, Tobi. Dieser nutzlose Kerl. Eigentlich habe ich es Dir zu verdanken, Seika, dass ich ihn nun endlich los bin“, fuhr er fort und schon wieder ließ die Stimme und die Absicht hinter seinen Worten die Brünette erschaudern. Was redete er denn da? Es war doch Tobi, ihr Tobi, ihr lieber und guter Freund, das erkannte sie eindeutig, an der Sprechmelodie, seiner Statur, seiner Größe. Er hatte auch die typische orange Maske auf und sein Haar stand wie eh und je ungebändigt von seinem Kopf ab. Plötzlich hatte Seika ein so furchtbares Gefühl. Was ging hier nur vor?
 

„Nein...“, kam es plötzlich von ihrer Seite und als Seika ihren Kopf drehte, sah sie Itachi, der mit leicht geweiteten Augen geradeaus starrte, genau auf Tobi hin. Was ging hier vor? Der Kopf der jungen Frau schien bersten zu wollen vor Verwirrung und Fragen, vor Unsicherheit und Angst. Ja, Angst. Hier stimmte etwas nicht und zwar etwas ganz gewaltiges. Und wenn schon Itachi 'so' reagierte, denn das war ziemlich heftig für ihn, dann war wirklich etwas nicht in Ordnung. Da bewegte sich Tobi, der hinter Furiko und Konan gestanden hatte nach vorne, und als er ging, da schien er ein wenig zu humpeln. Plötzlich machte auch Deidara einen Schritt zu ihm hin.
 

„Jetzt sag mal, Du spinnst doch komplett, yeah, oder? Quatscht ein Zeug daher... Dir ist wohl die Mission nicht gut bekommen!“, sagte er kopfschüttelnd und streckte eine Hand aus, um den maskierten Mann zu packen und ihm einer zu verpassen. Das hatte bei Tobi immer geholfen, wenn er mal wieder vollkommen ausgetickt war und nur Schmarrn gelabert hatte, was nicht selten vorgekommen war, jedenfalls in letzter Zeit nicht mehr so oft. Aber Deidara und Tobi waren Partner gewesen und so kannte der Blonde die Macken des Maskenträgers. Im Nachhinein musste er doch zugeben, dass es keine schlechte Zeit gewesen war, denn Tobi war trotz seiner Nervigkeit ein zuverlässiger Kamerad gewesen – nur eben mit diesen überaus kindischen Macken, weswegen er auch oft genervt und nicht immer ganz gerecht mit ihm umgegangen war. Aber dass er gerade in diesem Moment so seltsame Sachen sagen musste, die überhaupt nicht angebracht waren, war wirklich ärgerlich. Doch plötzlich stoppte der Blonde in seiner Bewegung. Er riss seine Augen leicht auf, als er sich nicht mehr rühren konnte. Was war nun los? Er erbleichte, als er erblickte, dass etwas Rotes hinter dem einigen Sichtloch der Maske aufblitzte.
 

„Oh Deidara, 'Sempai', Du bist viel zu lange damit durchgekommen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie demütigend es immer für mich war, vor Dir so nieder gemacht zu werden. Doch Tobi hat es erduldet. Der arme Tobi, er hatte so ein gutes Herz, Du aber nicht, deshalb weiß ich auch schon die gerechte Strafe für Dich“, sprach Tobi gehässig und schon im nächsten Moment schoss seine Hand vor, so schnell, dass es nur wenige unter den Akatsuki wirklich mitbekamen. Blut spritzte, ein Röcheln war zu hören und Deidara ging hart zu Boden, den Mund in einem stummen Schrei geöffnet. Er hustete, würgte Blut herauf, welches ihm über die Lippen floss. Seine Augen waren so weit aufgerissen, dass es weiter nicht gehen würde. Während er stumm nach Luft japste, erklang plötzlich ein Lachen und zwar von Tobi. Alle Anderen, die ebenfalls anwesend waren starrten in Schock auf die Szene vor ihnen. Der maskierte Mann stand weiterhin da und hielt seine blutüberströmte Hand von sich, in der ein pulsierender Fleischklumpen lag.
 

„Stirb, Du nervst“, sprach er wieder, diesmal voller Hass und gleichzeitig mit einen Worten hallte ein vollkommen verzweifeltes Kreischen durch die Eingangshalle. Furiko stürzte mit haltloser Panik zu dem am Boden liegenden Mann.
 

„DEIDARA!“, schrie sie und brach hilflos über ihm zusammen. Sie fasste ihn überall an, um sich davon zu überzeugen, dass er es wirklich war, und nicht vielleicht doch nur ein Bunshin, und um seine Aufmerksamkeit zu erlangen, damit er nicht bewusstlos wurde. Furiko war völlig verstört, kein klarer Gedanken konnte sich ihn ihrem vom Chaos beherrschten Kopf formen, alles war sie sah, war das große Loch in der Brust des Blonden, welches sie selber in eine bodenlose Schlucht fallen ließ. Das träumte sie doch nur, oder? Tobi hatte doch nicht etwa...? Er hatte Deidara angegriffen! Das war doch ein Witz! Tobi war ein so guter Freund von ihnen, so etwas konnte er doch nicht tun! Sie blickte in seine blauen Augen, die Augen, die ihre Tochter geerbt hatte und erschrak zutiefst wegen dem glasigen, schwachen Ausdruck, der sich in seinen Irriden gebildet hatte, denn das sagte ihr, dass es bereits zu spät war, um noch zu hoffen. Tränen fluteten als unaufhaltsamer Strom auf ihre Wangen und ließen sie gewaltsam aufschluchzen. Nein, es war nicht wahr, es durfte einfach nicht war sein, sie wollte es einfach nicht wahrhaben! Er konnte doch nicht sterben, sie brauchte ihn, seine Tochter Hana brauchte ihn! Dieser Mann war Furikos ein und alles, sie hatte gelernt, ihm zu vertrauen und ihn zu lieben und sie würde für ihn ihr Leben geben, wenn es sein musste. Doch sie konnte nichts tun, nur hier in seiner Blutlache sitzen und sehen, wie er von ihr ging, von ihr gerissen wurde, dass sie sich am liebsten neben ihn gelegt und mit ihm gegangen wäre. Das war so unfair, sie waren so glücklich gewesen und nun kam einer ihrer besten Freunde und tat so schreckliche Dinge, dass das Unverständnis darüber ihre einen mentalen Schlag versetzte, der beinahe alles schwarz vor ihren Augen werden ließ. Da kam ihr jedoch eine Sache in den Sinn und dieser Gedanke war so hoffnungsvoll, dass Furiko wieder aufsah – nur um zu merken, dass nicht nur sie denselben Einfall hatte. Nur eine Sekunde später fiel Seika neben dem zitternden Körper von Deidara auf ihre Knie. Ihre vor Schock großen, feuchten Augen glänzten, als sie ihre Hände auf ihre bebenden Lippen presste.
 

„Deidara! Oh Kami... Halt durch, wir sind bei Dir...!“, hauchte sie erstickt und verlor für einen Moment jegliches Gefühl in ihren Gliedern. Was hatte Tobi getan? Er hatte dem Blonden wahrhaftig das Herz aus der Brust gerissen! Sie konnte es nicht fassen, was ging hier vor? Was passierte hier? Als sie hörte, wie Furiko verzweifelt ihren Namen wimmerte, durchzuckte es sie schmerzhaft und es kam wieder etwas Leben in die Brünette. Sie nahm ihre Arme herunter und presste sie auf Deidaras Bauch und Stirn, wobei sie ihr Chakra entfesselte und es in Wellen in seinen Körper hinein stieß. Doch schon in dem Moment, als sie ihn berührt hatte, wusste sie, dass sie nichts mehr tun konnte. Nichts. Was denn auch, wenn sein Herz seine letzten Schläge in der Hand eines Anderen tat, nur um dann für immer zu erschlaffen? Sie konnte das Organ nicht mit ihrer Energie ersetzen. In diesem Augenblick starb er ihr unter den Händen weg, denn sein Blut strömte ungehindert aus ihm heraus. Bereits jetzt durfte er eigentlich nicht mehr bei Bewusstsein sein, doch irgendeine Kraft hielt ihn noch ein paar Sekunden am Leben. Er öffnete seinen Mund, doch nur gurgelnde Geräusche kamen heraus. Da begann er, qualvoll zu husten und noch mehr Blut quoll aus der tiefen Wunde in seinem Körper. Doch er ließ sich nicht beirren. Nichts und niemand würden ihm die letzten Augenblicke seines Lebens nehmen, dachte er, während er selber merkte, wie das Leben aus ihm wich, trotz des Chakras, welches er eingeflößt bekam. Er hob seine blutverschmierte Hand, um ein letztes Mal das blonde Haar der Frau, die sein Leben in ein so wunderschönes Licht gerückt hatte, zu berühren
 

„Fu- Furiko… Bi- Bitte sag Hana, dass ich sie liebe… Und ich- Ich liebe Dich auch, Furiko… Sei- Seika, danke für alles, ohne Dich- wäre ich- nicht das- jetzt bin…“, stotterte er krächzend und wandte sich auch noch einmal an die andere Kunoichi. Er spuckte nur noch mehr roten Speichel, bevor er seinen letzten Atemzug tat - und dann völlig schlapp wurde, sodass sein Arm wieder zu Boden fiel.
 

„NEIN!“, schrie Furiko und warf sich hilflos schluchzend auf den leblosen Körper von Deidara. Ja, Deidara, Shinobi aus Tsuchi no Kuni, Mitglied der Organisation Akatsuki, war tot.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-09-03T04:08:19+00:00 03.09.2009 06:08
Nein! Was ist nur mit Tobi los? Armer Deidara, arme Furiko und später auch arme Hana!
Von:  Nabiri
2009-03-15T15:32:52+00:00 15.03.2009 16:32
oh nein wie traurig, der arme dei -.-
ich hätte mit allem gerechent nur nicht damit und tobi scheint sich langsam wieder zu madara zu entwickeln hab ich das gefühl ^^
bzw. er lässt tobi tobi sein und kehrt zu seiner wahren gestalt zurück
oh weih jetzt wirds heftig *g*
ich freu mich auf die fortsetzung
glg deine yami
Von:  Kerstin-san
2009-03-15T14:32:24+00:00 15.03.2009 15:32
Hey!
Okay...DAS hab ich jetzt nicht erwartet.
Wegen dem Titel hab ich eig. mehr an die 12 Verfolger gedacht, die tot sind, aber nicht Deidara.
*schnüff*
Das war so... so traurig. Ich hab grad wirklich angefangen zu heulen...
*drop*
Deidara war doch einer von meinen Lieblingscharas und jetzt ist Furiko auch total am Boden zerstört, die Arme.
Das ist wirklich ein schwerer Schalg und dann noch durch einen vermeintlichen Freund und sie muss es auch noch mit eigenen Augen sehen, aber Deidaras letzte Worte hatten auch was.
*seufz*
Aber der größte Schocker war ja mal definitiv Tobi.
Wuah! Der hat mich total erschreckt, so eine 180 Grad Wende hab ich echt nicht erwartet. Klar, der war in den letzten Kapiteln schon irgendwie anders, aber eher in die Richtung nicht mehr so kindisch und er hat sich vielleicht verstellt, aber so brutal, das ist schon echt heftig.
Und generell, was war der Auslöser für den Ausraster, ist er wirklch ein Spion, das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, obwohl er wahrscheinlich für die Angriffe auf Tokui verantwortlich ist.
Ich denke mal er ist aus irgendwelchen Gründen an ihm interessiert, Sharingan ist ja eig. sinnlos, weil er ja selbst eins hat, aber was anderes fällt mir dazu nicht ein, jetzt so auf die schnelle.
Und meine eig. Vermutung ist, auch wegen Pains Reaktion, auf Seikas Vorwürfe, dass Tobi der heimliche Anführer von Akatsuki ist, wie ja auch im Manga.
Jetzt warte ichh noch gepannter auf das nächste Kappi, als auf dieses.
Du verstehst es wirklich es immer spannender werden zu lassen und jetzt geh ich noch deine One Shots lesen.
lg
Kerstin

PS: Ich glaub nicht, dass ich irgendwann schon mal so ein Monster Kommi geschrieben hab^^


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