Zum Inhalt der Seite

Golden Fate

Sequel zu 'Deepest Gold'
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Bloodlines inheritor

„Okaa-san, Otou-san!“, drang von ganz weit weg eine Stimme an Seikas Ohr. Wer rief denn da so? Wie spät war es überhaupt? Das Bett war so warm und es war richtig bequem. Sie wollte noch schlafen und noch nicht aufstehen, denn ihr Kopf und ihr Körper waren nach den kurzen Nächten während ihrer ständigen Bereitschaft in Taki no Kuni wirklich ausgelaugt. Doch plötzlich wurde ihr bewusst, wer sie da rief, denn es gab nur eine Person, die sie mit 'Okaa-san' anredete.
 

„Tokui?“, fragte die junge Frau und zwang ihre Augen auf. Sie blickte in Itachis ruhiges Gesicht, denn er schlief immer noch. Sie lagen immer noch in der Position da, in der sie gestern eingeschlafen waren, doch nun wandte sie sich um, sodass der Arm des Schwarzhaarigen auf ihren Bauch rutschte. Seika blinzelte ein paar Mal und sah dann zu ihrem Sohn, der an der Bettkante stand.
 

„Tokui, geht es Dir gut?“, fragte sie leise, mit leichter Sorge in der Stimme und streckte ihre Hand aus, um ihm mit ihren Fingern über die Wange zu streichen. Warum hatte er sie geweckt? War ihm etwa nicht wohl?
 

„Kisame-oji-san und Deidara-san sind in der Früh zurück gekommen“, sagte er zu seiner Mutter und lächelte sie ruhig an. Er machte den Anschein, als wäre alles normal, doch Seika war sich da noch nicht ganz sicher. Sie schwang die Beine aus dem Bett und setzte sich auf. Sie wollte, dass Tokui ihre Frage beantwortete.
 

„Das ist schön, aber willst Du mir nicht sagen, wie Du Dich fühlst?“, fragte sie deshalb noch einmal mit sanftem, aber eindringlicher Stimme. Ja, das war seine Mutter, dachte der Junge bei sich, ihr konnte er nichts verheimlichen. Eigentlich wollte er sie ja nicht besorgt machen, aber er war doch froh, es ihr erzählen zu können, weil es ihm immer besser ging, wenn er mit seiner Mutter redete.
 

„Ich bin heute früh aufgewacht und konnte nicht mehr schlafen. Ich hab Dich und Otou-san nicht geweckt und bin zu Furiko-san gegangen. Aber es geht mir gut“, erklärte er ihr. Seika schmunzelte ihm aufmunternd zu und beugte sich zu ihm, um einen Kuss auf seine Haare zu platzieren. Sie wusste, Tokui war ehrlich gewesen, obwohl er wahrscheinlich dem, was er wirklich fühlte, keinen Ausdruck geben konnte, weil er einfach noch nicht das Bewusstsein und die Worte dafür hatte. Sicher beschäftigte ihn das gestrige Erlebnis noch, doch so lange er sich nicht in dieses schreckliche Geschehen hinein steigerte und es durch ihre Hilfe verarbeiten konnte, war alles gut.
 

„Das war lieb von Dir“, meinte sie zu ihm und wollte schon aufstehen, da spürte sie, wie Itachis Hand, die immer noch gegen ihren Oberschenkel lag, sich bewegte. Er schien wohl letztendlich auch aufzuwachen.
 

„Geh zu Kisame zurück und sag ihm, dass ich genau weiß, dass er Dich extra geschickt hat, um uns aus dem Bett zu werfen“, sagte er mit gedämpfter Stimme, weil sein Gesicht noch halb im Kissen verborgen lag. Seika lachte leise auf, auch Tokui lächelte ein wenig verschmitzt, als sein Vater seine Augen öffnete und seinen Sohn damit betrachtete. Der schwarzhaarige Junge nickte und lief schon wieder aus dem Zimmer hinaus. Da wanderte Itachis Blick für eine stumme Frage zu seiner Frau, die genau wusste, was er wissen wollte, weil sie zu aller erst an dasselbe gedacht hatte.
 

„Er scheint in Ordnung zu sein“, gab sie dem Schwarzhaarigen als Antwort, womit der sich zufrieden gab, und stand schließlich auf, denn es war wirklich Zeit dafür. Itachi tat es ihr gleich und sie machten sich fertig, damit sie zusammen nach unten zum Frühstück gehen konnten.
 

Als sie in der Küche ankamen, waren dort Tokui, der Haimann, die beiden Blonden mit ihrer Tochter und Konan mit den Zwillingen anwesend. Patenkind und Patenonkel saßen zusammen.
 

„Du verdirbst einem auch jeden Spaß, Itachi“, meinte Kisame, als die Uchihas herein kamen. Er meinte es zwar scherzhaft, doch seinem Gesicht war anzusehen, dass er ebenfalls schon von der gestrigen Sache erfahren hatte. Natürlich, er und Deidara mussten bei ihrer Ankunft gleich das Amaterasu gesehen haben, als sie hereingekommen waren, denn es würde noch einige Tage brennen, bis seine Kraft erlöschen würde. Der Blonde zeigte seine Besorgnis schon eher.
 

„Yeah, alles okay, Seika? Du hast uns mit Deiner Nachricht einen ziemlichen Schrecken eingejagt“, sagte er, doch Seika zuckte nur entschuldigend mit den Schultern. Sie würde den Beiden später erzählen, was sie herausgefunden hatte und daraus schlussfolgerte, doch sie wollte das Ganze im Moment nicht noch einmal aufrollen, vor allem nicht vor den Kindern. Diese bekamen schon genug vom harten Shinobialltag mit, so wollte sie sich nicht noch mit dieser Angelegenheit belasten. Deshalb setzten sie und Itachi sich an den Tisch dazu und so begann ein Frühstück, wie alle anderen zuvor, nur dass jeder mit unwohlen Gedanken zu kämpfen hatte. Ameashi sah man nicht an, dass ihm etwas geschehen war, doch das verwunderte keinen, aber Teriame war dafür jedoch ziemlich still. Als sie nach einiger Zeit ruhig da gesessen hatte, wollte Kisame doch etwas loswerden.
 

„Und, was werdet ihr nun tun?“, fragte er Itachi und Seika und er brauchte den Anderen nicht zu erklären, was er eigentlich meinte. Ja, natürlich hatten sich die Beiden sofort Gedanken über die Situation gemacht. Sie würden ab jetzt umso mehr auf ihren Sohn Acht geben müssen, doch sie konnten ihre Augen und Gedanken nicht überall haben. Doch sie hatten sich schnell darauf geeinigt, was nun zu tun sein, auch wenn sie darüber kein Wort in einer Diskussion verloren hatten.
 

„Wir werden Tokui trainieren“, sprach Itachi und sofort drehten sich alle Köpfe zu ihm. Jeder sah ihn an, als wäre er verrückt geworden. Auch sein Sohn war sich überhaupt nicht sicher, ob sein Vater das ernst meinte. Doch nur durch den Gedanken daran, dass er wirklich Jutsus lernen würde, ließen ihn zappelig werden.
 

„Wie, trainieren? Itachi-san, er ist erst vier!“, sprach Furiko ungläubig, die das alles nicht für wahr hielt. Ihr war schon klar gewesen, dass der Uchiha sicher schnell damit anfangen würde, seinem Sohn das Erbe seines Clans näher zu bringen, doch das war trotz der Ereignisse noch viel zu früh. Es war schon gerechtfertigt, dass man Kinder frühestens mit sechs Jahren in die Ninjaakademie aufnahm, denn die Kleinen hatten doch noch keine Ahnung und das Gefühl für ihren Körper, mit dem ihr Chakra verbunden war, welches sie wiederum brauchten, um richtig zu kämpfen.
 

„Ja, er ist erst vier, aber weil sein Sharingan aktiviert wurde, ist es unumgänglich, ihn zu lernen, wie er damit umgehen soll, weil es ihn sonst beeinträchtigen könnte“, erklärte Seika, doch anstatt, dass ihr Kommentar die Sache aufklärte, wurden die Blicke nur noch überraschter.
 

„Er- Er hat das Sharingan bekommen? Das ist doch ein Scherz, oder?“, stammelte Kisame, denn er erfuhr diesen Aspekt erst jetzt. Er war jahrelang Itachis Partner gewesen und auch wenn der Uchiha früher stoisch und kalt gewesen war, hatte der Haimann in etlichen kurzen Gesprächen so viel über seinen Werdegang als Shinobi mitbekommen, dass er wusste, dass Itachi sein Sharingan mit acht Jahren erweckt und ziemlich hart daran zu knabbern gehabt hatte, es in den Griff zu bekommen. Doch der Schwarzhaarige war schon als Junge ein Genie gewesen, was wohl auch daran zu erkennen war, dass er auch weiter so schnell aufgestiegen war, sogar bis zum ANBU. Doch konnte es wirklich sein, dass sein Sohn, der auch noch die Gene von Seika geerbt hatte, die ihrerseits eine Kunoichi sondergleichen war, ein noch größeres Wunderkind sein sollte, als sein Vater?
 

„Er hat es gestern erlangt“, sprach Itachi bestätigend, für diejenigen unter ihnen, die schwer von Begriff waren. Kisame stellte sich mal wieder an. Der Uchiha hatte es eigentlich nicht wiederholen wollen, doch so wie es aussah, schien Tokui dies gar nicht zu registrieren. Er blickte seine Eltern mit leicht geöffnetem Mund und grenzenlosem Erstaunen an. Ein anderer Junge wäre vielleicht jubelnd aufgesprungen und hätte herum schreiend verkündet, er würde jetzt bald ein richtiger Shinobi werden, doch dieses Kind hatte die ruhige Attitüde seiner Eltern vererbt bekommen, was sich auch in dieser Situation zeigte. Doch natürlich freute er sich, denn seine goldenen Augen blitzten begeistert. Jedenfalls schien Kisame nun zu verstehen und hielt den Mund. Seika lächelte ihrem Sohn sanft zu und auch die Anderen sagen nichts mehr dazu, obwohl Ameashis Gesicht leichte Anzeichen von Neid aufzeigten. Dies wunderte die Brünette jedoch nicht. Wann hatte sich Pain einmal richtig mit seinem Sohn beschäftigt?
 

So beendeten sie irgendwann das Essen und gingen dann ihrer eigenen Wege. Itachi, Seika und Tokui waren die letzten, die gemeinsam den Saal verließen, doch sie kamen nicht weit, denn kaum hatten sie den Raum verlassen, blieben sie wieder stehen. Auf diese Weise standen sie plötzlich Auge um Auge mit dem Amaterasu da. Das schwarze Feuer war jedes Mal wieder faszinierend, wenn man es ansah, weil es jede Sekunde eine neue Gestalt zu bekommen schien und es war auf seine Weise wunderschön und doch so tödlich. Doch natürlich wurde es von Tokui am meisten bewundert und nicht nur das Feuer, sondern auch sein Vater selber, der es erschaffen hatte.
 

„Tokui, hör mir zu. Das was gestern passiert ist, darf nie wieder vorkommen“, sprach der Schwarzhaarige beinahe bedrohlich, sodass sein Sohn leicht in sich zusammen fuhr. War er nun doch böse auf ihn? Tokui senkte den Kopf. Sein Vater hatte ihn retten müssen, weil er sich selber vor plötzlicher Angst hatte kaum rühren können. Es war so ein komisches Gefühl gewesen, als seine Beine nicht das gemacht hatten, was er in seinem Kopf wollte. Doch als er gesehen hatte, was dieser schwarz angezogene Mann mit Ameashi gemacht hatte, hatte er sich auch nicht mehr getraut, davon zu laufen. War das falsch gewesen? Selbst in seinen unschuldigen Kindergedanken war er sich schon bewusst, dass es auch schlimmer hätte ausgehen können...
 

„Und weil es nie wieder vorkommen darf, werden wir Dir beibringen, wie man mit so einer Situation richtig umgeht, wie man Gefahren erkennt und spürt und wie man seine Kräfte kontrolliert und einsetzt. Weißt Du, wir wollen Dich immer beschützen, doch wir können auch nicht jede Sekunde bei Dir sein, weil wir nicht voraussehen können, was geschehen wird, denn Du bist unser Sohn“, sprach Seika und der letzte Teil ihrer Worte verwirrte den Jungen etwas, doch viel mehr eingenommen war er von der Absicht seiner Eltern, dass sie ihn wirklich trainieren würden. Der Brünetten tat es weh, Tokui so aufgeregt zu sehen. Sie wollte das eigentlich nicht. Normalerweise hätte sie es um alles in der Welt vermeiden wollen, dass ihr Kind so früh in das Leben eines Shinobi eintauchen muss. Sie wollte ihm eine glückliche, unbeschwerte Kindheit ermöglichen, eines der Dinge, die Itachi und sie nicht wirklich erfahren hatten. Sie wollte Tokui heraus halten aus den Grausamkeiten, die das Leben als Shinobi mit sich brachte, Angst, Leid, Tod. Doch noch stärker als der Drang, ihren Jungen so normal es ging aufwachsen zu lassen, war natürlich die Sorge um seine Gesundheit. Seika und Itachi gehörten zu den am meisten gefürchteten und am meist gesuchten Missing-Nin der Welt. Sie hatten Feinde, von denen sie nichts wussten, denn natürlich war bei jedem die Verlockung groß, das Kopfgeld, welches auf sie ausgesetzt war, zu kassieren. Doch nicht nur diese Fälle gab es. ANBU versuchten systematisch, alle Personen, die in ihren 'Bingo-Books' standen, zu eliminieren und wer wusste auch, welche verrückten Leute sich durch die Aktionen der Akatsuki in ihrer Ehre verletzt fühlten und sich nun rächen wollten. Und an wem konnte man diese Rache besser durchführen, als an einem wehrlosen Kind? Seika würde sofort einwilligen, Tag und Nacht an seiner Seite zu verweilen, doch es ging nicht, es ging einfach nicht. Und würde es wirklich etwas schaden, wenn Itachi und sie Tokui nun schon lehren würden, was er mit seinem Chakra anfangen und wie er das Sharingan benutzen konnte?
 

„Komm, wir gehen in die Trainingshalle, ja?“, meinte die Brünette und Tokui nickte folgsam. So gingen sie zu Dritt hinunter. Es lag eine gewisse Anspannung zwischen ihnen in der Luft, doch das war auch nicht verwunderlich. Alle waren wirklich neugierig, Tokui darüber, was seine Eltern ihm beibringen würden und ob er dem gerecht werden konnte, Seika und Itachi darüber, ob sie ihrem Sohn gute Lehrer sein konnten und wie er sich schlagen würde. Sie hatten nicht viel Zeit gehabt, dieses Training zu planen und so kam es nun einzig und allein auf ihre Instinkte und ihr Urteilsvermögen, was wichtig war, an. Viel zu Nachdenken gab es jedoch nicht. Als sie ankamen, schob Itachi die schwere Tür auf, damit sie eintreten konnten und sie trödelten auch nicht. Tokui war schon ein paar Mal hier gewesen, doch natürlich nur, um jemandem bei einem Trainingskampf zuzuschauen oder selber nur ein paar einfache Wurf- und Aufwärmübungen zu machen. Doch allein der Anblick der Halle ließ ihn jedes Mal eine besondere innerliche Aufregung verspüren. Man sah überall die Spuren von vergangenen Kämpfen, Löcher, Risse, Krater auf dem Boden, den Wänden und sogar auf der Decke. Er glaubte sogar, es lag ein charakteristischer Geruch in der Luft, den er unweigerlich mit einem Kampf verband, obwohl er die Komponenten dieses Geruches nicht aufzählen konnte. Ziemlich zentral in der Halle war im Boden die größte Delle zu sehen. Immer schon hatte Tokui sich gefragt, woher diese denn stammte, aber immer hatte ihn irgendetwas anderes abgelenkt und so hatte er diese Frage vergessen. Doch im Moment gab es hier nichts, was seine Aufmerksamkeit sonst auf sich zog und so sprach er seine Frage an seine Mutter gerichtet aus.
 

„Das da? Oh, da haben Dein Vater und ich mal trainiert.“, gab sie zurück und auf ihren Lippen bildete sich ein Schmunzeln, während sie ihren Blick zu Itachi wandern ließ und herauszufinden, ob er sich auch noch daran erinnern konnte. Natürlich konnte er das. Sein Gesicht war regungslos, doch seine Augen verrieten es. Dies war nicht lange danach geschehen, als Seika das erste Mal seine Augen geheilt hatte, nachdem er deswegen zusammengebrochen war. Er hatte ihr die Rose geschenkt, doch es hatte dadurch einige Missverständnisse gegeben. Zufällig waren sie dann in der Halle aufeinander getroffen und die Brünette hatte bei ihrem Training zum ersten Mal gezeigt, was sie konnte. Itachi war wirklich erstaunt gewesen und hatte sich dem Drang, gegen sie zu kämpfen, nicht erwehren können, zumal er geahnt hatte, dass seine Augen ihm dabei einen bösen Streich spielen würden. Damals hatte er zum ersten Mal seit Jahren wieder richtig scharf gesehen und dadurch bemerkt, wie anziehend diese Frau doch war. Er hatte das Versprechen gebrochen, dass sie nur Taijutsu anwenden würden und hatte sie in den Boden geschleudert, was diesen Krater verursacht hatte. Mit vollem Körperkontakt hätte es nicht lange gedauert, bis er auf der Stelle wieder jedes rationale Denken vergessen und sie auf der Stelle geküsst hätte, doch dann war Kisame herein geplatzt. Im Nachhinein war diese Störung eher negativ gewesen... Tokui jedoch blickte seine Eltern voller Erstaunen und Ehrfurcht an. Er hatte noch nie gesehen, wie sie gegeneinander kämpften. Das wäre sicher aufregend und spannend, solange es ein Trainingskampf war!
 

Während der Junge sich weiterhin umsah, drehten sich seine Eltern wieder um. Itachi schloss die Tür, doch was tat Seika? Sie setzte ihren Fuß an die Wand, zog den zweiten hinterher und lief plötzlich senkrecht nach oben. Tokui sah ihr völlig überrascht dabei zu, wie sie mit Leichtigkeit immer weiter hoch ging. Als sie letztendlich die Decke erreichte, hing sie kopfüber davon herab und ging immer noch weiter, als würde sie nur einen Spaziergang über eine völlige ebene Gegend machen. Tokui wurde schon schwindelig, als er nur dabei zusah, doch sie winkte ganz locker und mit einem Lächeln im Gesicht zu ihm herunter. Wie machte sie das bloß? Plötzlich trat Itachi neben seinen Sohn und setzte sich bei ihm auf den Boden. Mit einer Hand bedeutete er dem Jungen, er sollte sich nun auch bei ihm hinsetzen, weil es wohl noch nicht gleich mit dem Training losging.
 

„Diese Übung gehört zur Ausbildung jedes Shinobi dazu. Sie ist für den einen oder anderen mehr oder weniger wichtig, für Dich aber ist sie essentiell“, sprach der Uchiha und zog damit Tokuis unsicheren Blick auf sich.
 

„Warum, Otou-san?“, fragte er nach. Dieser Junge hinterfragte selten etwas 'nicht', immer dann, wenn er vielleicht merkte, dass die Antwort viel zu kompliziert für ihn sein würde oder ihn nichts anging. Er war dahingehend also wirklich schlau, denn er hatte darauf bestanden, dass seine Mutter ihm das Lesen beibrachte. Sie waren immer noch beim Üben, doch einfache Wörter konnte er bereits schon erkennen und aufschreiben, wie seinen Name, die Namen seiner Eltern und die seiner Tanten, Onkels und die der anderen Kinder und diverse andere Sachen, wie der Name der Organisation oder andere einfache Alltagsgegenstände. Seitdem er angefangen hatte, zu laufen, liebte er Bilderbücher und so hatte Seika ihn auch immer an einer Stelle behalten können, weil er sonst von seiner neuen 'Fähigkeit' Gebrauch gemacht und überall wie wild herum gerannt war. So wollte er jetzt auch wieder eine Antwort auf die Worte seines Vaters wissen.
 

„Sieh Deiner Mutter zu. Sie kann ihr Chakra so perfekt kontrollieren, dass sie damit alles Mögliche tun kann. In diesem Moment konzentriert sie es in ihren Füßen, damit sie an der Decke laufen kann“, sagte Itachi. Er und Tokui sahen Seika erneut von oben winken, doch plötzlich löste sich ihr Halt und sie fiel wieder herunter. Doch mit einem eleganten Salto in der Luft, wodurch sie sich herumdrehte, kam sie sicher auf dem Boden auf. Sie blickte ihrem Sohn lächelnd entgegen.
 

„Chakrakontrolle kann manchmal viel wichtiger sein, als irgendein besonderes Jutsu zu beherrschen. Kannst Du Dich erinnern, was ich Dir mal erklärt habe über Chakra?“, fragte sie den schwarzhaarigen Jungen und setzte sich zu ihm und ihrem Mann dazu. Tokui musste kurz nachdenken.
 

„Ähm, ja, das Chakra besteht aus der Kraft von meinem Körper und meinem Kopf. Beides muss man trainieren, um besser zu werden, aber man hat nur eine bestimmte Menge davon, nicht wahr?“, antwortete der Junge und Seika nickte, während sie einen Blick mit Itachi wechselte, der ihr bedeutete, sie solle weitermachen. Sie hatte sich schon gedacht, dass er es lieber ihr überließ.
 

„Genau. Manchmal muss man hart trainieren, um herauszufinden, welche Stärken man hat, die man dann durch gezielte Übungen verbessern kann. Bei Dir ist es jedoch so, dass Du nun schon zwei Fähigkeiten besitzt, die sich Kekkei Genkai nennen“, fuhr Seika also fort und die Erwähnung dieser Techniken schienen Tokui auch etwas zu sagen. Weil er was sagen wollte, ließ die Brünette ihn das auch tun.
 

„Das Kekkei Genkai ist eine Technik, die nur die Menschen in einer Familie haben. Und ich habe zwei?“, fragte er etwas verwirrt nach. Er wusste, dass die eine Fähigkeit das Sharingan war, doch bei seiner Mutter hatte er noch nie die roten Augen gesehen. Und was war das zweite, was er haben sollte? Seika lachte leise, als sie beobachtete, wie ihr Sohn einen innerlichen Dialog mich sich ausfocht.
 

„Ja, Du hast das Sharingan, das gestern bei Dir erwacht ist und Du hast mein Kekkei Genkai. Es hatte keinen Namen, weil es davor kein Kekkei Genkai war, denn ich selber habe es nicht von meinen Eltern bekommen. Doch weil es jetzt offensichtlich auf Dich übergegangen ist, wird es ab jetzt das 'Tsuyoi Hikari' heißen. Es zeigt sich an unseren goldenen Augen, doch es ist kein Doujutsu, keine Augentechnik wie das Sharingan, welches nur in der Familie deines Vaters vorkommt“, erklärte Seika ihm. Sie wusste, dass er einige Dinge noch nicht verstehen würde, wie die Sache mit ihrem Kekkei Genkai, das erst bei ihrer eigenen Zeugung zu Stande kam. Doch am wichtigsten war, dass er es nun auch hatte.
 

„Und… was werde ich jetzt machen müssen?“, fragte Tokui zögerlich nach, denn er wusste immer noch nicht ganz, was seine Eltern mit ihm vorhatten, obwohl er ihnen natürlich voll und ganz vertraute.
 

„Wir werden versuchen, dir beizubringen, dass Chakra in Dir zu nutzen, damit zu gezielt von dem Sharingan Gebrauch machen kannst, immer dann, wann Du es willst. Auch bist Du sehr schnell, doch es kommt immer darauf an, welche Laune Du hast und wie schnell Du dadurch bist. Das musst Du auch lernen, zu kontrollieren. Wenn Du weißt, wie Du Dein Chakra lenken kannst, dann werden das Deine ersten Angriffs- und Verteidigungstechniken sein. Hört sich gut an, oder?“, wollte Seika wissen und als Tokui begeistert nickte, da wusste sie, dass sie hier das Richtige taten. Denn mit dem Sharingan würde Tokui Bewegungen vorahnen und mit der Schnelligkeit des Tsuyoi Hikari - was soviel wie 'starkes Licht' bedeutete - weglaufen können, sodass niemand ihn erwischen und er Hilfe holen können würde. Sollte er das Beherrschen, würde Seika sicher viel ruhiger sein… So standen Seika, Itachi und Tokui wieder auf und gingen zusammen zu einer Wand.
 

„Die Vorstellung, nach oben laufen zu müssen, macht einem die Sache etwas einfacher, als es einfach so auf dem Boden zu probieren. Wir werden Dich mit den Füßen zur Wand heben und Du musst versuchen, Dich zu sammeln und Deine Kraft mit Hilfe von Deinen Gedanken zu Deinen Füßen zu schicken, verstanden?“, erläuterte Seika. Ihr Sohn nickte zwar, doch er schluckte. Er konnte sich eigentlich ganz gut vorstellen, was er machen sollte, doch wenn es nicht klappte und er es gar nicht konnte? Jetzt, da er wusste, dass er sogar zwei Kekkei Genkai besaß, da konnte er sich denken, dass seine Eltern, die beide so stark waren, viel von ihm erwarteten. Er trat zur Wand und spürte auf seinen Schultern und auf seinem Rücken die Hände seiner Eltern, die ihn ganz sanft waagerecht in die Luft hoben, damit er seine Schuhsohlen gegen die Wand stellen konnte.
 

„Denk nicht zu viel darüber nach. Wenn es beim ersten Mal nicht funktioniert, ist es nicht schlimm. Keiner kann es sofort“, sprach sein Vater plötzlich und dass er meinte, es würde nichts ausmachen, wenn er es nicht gleich konnte, erleichterte Tokui wirklich sehr. Deshalb atmete er tief ein und schloss seine Augen, um mit verzogenem Mund zu versuchen, seine Kraft, wo immer diese auch versteckt war, zu seinen Füßen zu schicken. So sah er nicht, wie seine Eltern sich ansahen und einen durchdringenden Blick austauschten, der Zufriedenheit über das ausdrückte, wie es bisher lief.
 

Da Seika mit ihren Händen ihren Sohn berührte, konnte sie gut fühlen, wie sich der Chakrafluss in dem kleinen Körper entwickelte. Sie spürte deutliche Regungen in seinem System, doch diese waren ungerichtet und behinderten sich gegenseitig in ihren Bewegungen. Er hatte bereits jetzt schon beachtliche Reserven für ein Kind von vier Jahren, doch das allein half ihm nichts. Als Tokui hastig nach Luft schnappte und schon einen ganz roten Kopf hatte, merkte Seika, dass er vor lauter Anstrengung aufgehört hatte, zu atmen. Sie musste leise lachen.
 

„Hey, Luft schnappen nicht vergessen, okay? Verkrampfen nützt Dir nichts. Versuche zuerst, einfach nur an Dein Chakra zu denken, bis es darauf reagiert und Du weißt, wie es sich überhaupt richtig anfühlt und von wo es kommt“, gab die junge Frau ihrem Sohn einen kleinen Tipp und merkte, dass er sich ohne Widerworte entspannte. So verging einige Zeit, in der Tokui nur ganz ruhig atmend in ihren Händen lag und Seika beinahe zu denken gab, er würde gleich einschlafen. Doch dann regte er sich.
 

„Ist… ist das Chakra so wie heißes Wasser, das aber irgendwie doch kalt ist, sodass man sich nicht verbrennt?“, fragte er nach und Seika wollte über seine Auffassung schon leise kichern, doch sie verkniff es sich, um Tokuis Konzentration nicht zu stören. Sie hatte nie Worte für das Gefühl ihrer Kraft gefunden und musste zugeben, dass der Junge es mit einem einfachen Beispiel so gut auf den Punkt brachte. Nun, Kindermund tat Wahrheit kund - mal wieder hatte ein Sprichwort vollkommen Recht.
 

„Du erfasst es sehr gut, mach weiter so“, ermutigte sie ihn, was er auch sogleich tat. So gingen ein paar Stunden vorbei, in denen Tokui immer wieder versuchte, sein Chakra zu finden, zu sammeln und zu leiten, doch so leicht es sich anhörte, war es nicht. Sie machten immer wieder Pausen, damit der Junge verschnaufen konnte, denn sein erstes Training war doch ziemlich anstrengend für das Kind. Abgesehen davon gab es keine übermäßig großen Erfolge zu verbuchen. Seika merkte zwar, dass er begriffen hatte, wie sich sein Chakra anfühlte, doch er verstand immer noch nicht, wie genau er es lenken konnte. Seika erklärte es ihm immer so gut sie konnte, doch irgendwann konnte Tokui ihr gar nicht mehr richtig folgen, weil er seine Gedanken schon so belastet hatte, dass sie irgendwie gar nicht mehr darüber nachdenken konnten. So beendeten Itachi und Seika die Übungsstunde mit ihrem Sohn. Doch dieser wollte noch etwas loswerden.
 

„Okaa-san, Otou-san… könnt ihr vielleicht auch etwas trainieren, damit ich euch zusehen kann?“, fragte er nach und Seika hob überrascht über diesen Wunsch ihre Augenbrauen. Er hatte bisher nie solche Dinge geäußert, doch die Brünette musste zugeben, dass es in dieser Situation plötzlich nicht mehr abwegig war. Er hatte ihnen noch nie beim Training zugesehen, zum einen, weil sie die vielen Sparrings, die sie früher einfach nur aus Langeweile veranstaltet hatte, nun nicht mehr praktizierten, da sie nun weiß Kami andere Sachen zu tun hatten, und zum zweiten waren sie nie auf die Idee gekommen - alle von den Akatsuki - vor den Kindern zu kämpfen, um sie nicht unbedingt auf dumme Gedanken kommen zu lassen. Ja, sie waren Kinder, da gingen sie die Kämpfe noch nichts an. Doch nun, wenn Tokui lernen sollte, wie er seine Kraft benutzen konnte, da war eine Demonstration der Fähigkeiten seiner Eltern, die ihre Begabungen in ihrem Sohn vereinten, wohl keine schlechte Angelegenheit. Die Brünette blickte zu Itachi und dieser nickte. Tokui sah sehr glücklich darüber aus und ging hin zur Wand der Halle, um sich dort auf den Boden zu setzen und sich gegen den Felsen anzulehnen.
 

Da standen sich die Uchihas plötzlich in einer Situation gegenüber, die es schon lange nicht mehr gegeben hatte. Doch sie fackelten deswegen nicht lange und schnellten mit bereits in ihrem Kopf vorhandener Taktik aufeinander zu. Sie streckten gleichzeitig ihre Arme aus, um nach dem Anderen zu greifen, doch als Itachi Seika mit aktiviertem Sharingan packte, verpuffte ihr Hikari Bunshin zwischen seinen Fingern in glitzerndem Licht und sie selbst war bereits hinter ihm aufgetaucht, um ihren Fuß in sein Kreuz zu stoßen. Doch sie berührte ich nur leicht und machte sofort einen Überschlag nach hinten. Dies hatte gereicht, um Itachis Gestalt in tausende Vögel aufzulösen. Die junge Frau drehte sich in der Luft, um wieder sicher auf dem Boden zu landen, doch dort wartete schon ihr Mann auf sie, der mit aktiviertem Sharingan die Handzeichen für seine Gokakyu no Jutsu formte. Seika hatte nicht vor, sein Ziel zu werden und als er die große Flammenkugel aus seinem Mund ausstieß, benutzte Seika das Shunshin no Jutsu, welches sie in einer Wolke aus hellen Lichtpartikeln verschwinden ließ. Sie erschien wieder neben ihm und nun benutzte keiner mehr irgendwelche Techniken um zu flüchten, als sie ihre Fäuste aufeinander zu schnellen ließen. Sie duckte sich seitlich weg, um seinem Schlag zu entgehen und zielte gleichzeitig mit ihrem Knie auf seinen Bauch, doch er fing es mit seiner Hand ab, drückte sie weg und warf sich mit seiner Schulter nach vorne, um die Brünette zu rammen. Doch diese ließ sich rückwärts auf ihre Hände fallen, stützte sich damit auf dem Boden ab und kickte ihr Bein in die Höhe, um den Schwarzhaarigen frontal zu treffen. Er machte aber einen Satz zur Seite und entging damit dem fast direkten Treffer. Dann blieben sie wieder stehen, atmeten kaum schneller als sonst, als hätte sie der kleine Schlagabtauch nicht im geringsten angestrengt, und Seika kam auf die Beine, um sich den Staub von der Hose zu klopfen, denn die Halle schien wirklich lange nicht mehr benutzt worden zu sein. Jedenfalls beendeten Seika und Itachi damit ihren kurzen Kampf, denn wenn sie weiter machen würden, mussten sie ernst machen und das wollten sie ihrem Sohn dann doch nicht zeigen, nicht jetzt.
 

Tokui hatte die ganze Zeit über fasziniert jeder Bewegung seiner Eltern verfolgt, jedenfalls die, die er hatte sehen können, denn sie waren teilweise so schnell gewesen, dass alles vor seinen Augen verschwommen war. Es sah alles so leichtfüßig aus, was sie da taten, die Schritt- und Schlagkombinationen und die anfangs gezeigten Techniken, aber hinter allem steckte eine gewaltige Kraft, die Kraft ihrer Kekkei Genkai, die Tokui auch besaß. Das würde er später auch können? Doch es war alles andere als einfach, das hatte der Junge bei seinem Training schon gemerkt.
 

„So, jetzt gehörst Du aber ins Bett, junger Mann“, sagte Seika und Tokui hatte nichts dazu einzuwenden. Er hätte auch mit dem Boden hier Vorlieb genommen. Für die Beobachtung des Kampfes seiner Eltern hatte der Junge noch die nötige Konzentration aufbringen können, doch jetzt wollte ihn der Schlaf jeden Moment übermannen. So war er froh, als seine Mutter ihn auf ihre Arme nahm und er seinen Kopf gegen ihre Schulter lehnen konnte. Innerhalb von Sekunden war er schon im Land der Träume.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kerstin-san
2009-01-28T16:28:00+00:00 28.01.2009 17:28
Hey!
Das Kappi wra toll, und du hast super beschrieben wie Seika versucht hat alles genau zu erklären.
Itachi in seiner Vaterrolle ist echt genial. xDD
lg
Kerstin
Von: abgemeldet
2009-01-28T14:22:57+00:00 28.01.2009 15:22
Voll süß ist der kleine :)
Ich fände es aber geil wenn es einpaar Zeitsprünge geben würde so dass wir den kleien als Teenager erlkeben können XDDD
schreib bitte schnell weiter
glg, bye
kittykatty
Von:  Nabiri
2009-01-28T14:13:18+00:00 28.01.2009 15:13
och wie süß mami und papi trainieren mit ihrem kleinen XD
ich liebe itachi in seiner vaterrolle, zum dahinschmelzen ^////^
das kappi war mal wieder genial und ich freu mich jedes mal auf die fortsetzung *g*
glg deine yami


Zurück