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Feel the Pain

domesticated wolf
von

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Autor: Sakumo -> that`s me ^^

Beta: deathly-silence *umarm* Danke!!!
 

Disclamer: Figuren und Orte von J.K. Rowling; Bilder von deviantart.com
 

06/07/2009: OMG, ich habs geschafft. Hier präsentiere ich stolz das große Finale von "Feel the Pain". Endlich.

Ich hoffe, es gefällt allen, und es hat allen Spaß gemacht. Jetzt folgt nur noch der Epilog, den ich hoffentlich Ende des Monats hochladen kann.
 

Thx, Sakumo
 


 


 


 


 

Nein.

Ich werde nicht gehorchen.

Ich will nicht. Will mich nicht länger von dir unterdrücken lassen!
 

Es zerreißt mich, der Mond zerreißt mich.

Das ist kein Schmerz mehr, dafür ist es viel zu stark, viel zu allumfassend. Das sind Höllenqualen. Meine Haut lößt sich vom Fleisch, meine Knochen splittern. Und nichts, was man dagegen tun könnte.

Nicht, dass ich das wollte. Nein. Denn wenigstens ist der Wolf stärker als ich.

Und gerade jetzt, in all den Qualen die keinen klaren Gedanken zulassen, bleibt doch einer zurück. Ein Gedanke, ganz deutlich, ganz menschlich.

Er hat etwas vergessen. In all seiner Überlegenheit und Grausamkeit hat er sich gesuhlt, und dabei eine Sache vergessen. Den Wolfsbanntrank!

Das ist alles, was ich weiß. Alles, was bleibt, als ich auf der Wiese liege, den Kopf noch immer in die weiche Erde unter mir gedrückt, den Mund zu einem Schrei aufgerissen.
 

„Mach schon, Hund. Oder muss ich dich holen kommen?“
 

Herr. Gehorchen. Der Geruch, Blut! Beute!
 

„Remus!“
 

Meister. Bestrafung.

Der Mond geht auf. Rund und weiß. Sein Licht verwandelt alles in einen Traum aus Kälte und Gefühllosigkeit. Keine Emotionen. Nicht mehr.
 

„Sch**ße. Das ist viel zu früh!“
 

Menschenstimme. Menschenfleisch!
 

„Bleib zurück, Remus! Bleib zurück!“
 

Hunger.
 

„Sectumsempra!“
 

Schmerz. Dummer Mensch. Mein Blut riecht köstlich. Seines noch viel besser! Der Mond heilt alle Wunden.

Er rennt. Hinterher.

Eine Jagd macht die Beute schmackhafter. Adrenalin das Fleisch zarter. Hunger.

Der Wald.

Gras. Tiere. Beute. Der Mensch ist weg. Wo ist er?
 

Der Mond steigt höher. Macht stärker. Haut und Muskeln zucken unter struppigem Fell. Schwere Pfoten stampfen über moosigen Boden. Keine Beute mehr. Wo ist der Mensch? Blut. Hunger.

Ein Knacken. Zweige knacken. In den Bäumen?

Da ist nur der Mond. Rund und still, schön. Heulen, suchen. Nicht finden.Wo sind die anderen? Bin ich allein? Ja.

Der Wolf trauert.

Wo ist der Mensch? In den Bäumen.

Eine massige Schulter kracht gegen den Stamm. Der Baum zittert. Zweige und Blätter fallen runter. Er sitzt noch oben. Wieder Schmerz, wieder Blut, wieder meins.

Knurren, Kratzen. Der Baum zittert. Ich bin stärker. Fleisch. So nah.

Dann fällt er doch. Ein Schrei, dann bin ich über ihm.

Der Geruch. So süß. So stechend. Angst. Er hat Angst.

Herr. Nein. Futter. Ich bin stärker.

Sein Fleisch ist so weich. Kaum Widerstand für meine Zähne. Blut sprizt. Es ist schwer und süß und rot. Mehr. Da ist noch mehr. Mehr Fleisch, mehr zerbeißen, mehr Blut lecken. Das befriedigt.

Wie lange hat die Jagd gedauert? Lange genug. Fast die ganze Nacht. Das Fressen nur wenige Minuten. Bluthunger überwältigt alles. Immer. Er bewegt sich nicht mehr. Da ist kein Blut mehr. Auch keine Schreie. Nur noch Keuchen und Knurren und Hecheln.
 

Und die Vögel wachen auf, als wäre nichts passiert. Der Wald lebt.

Auch er lebt noch. So gerade eben. Gleich geht die Sonne auf. So finster die Nacht, und viel zu kurz. Kein Hunger, nur Wut, Blutlust, Schmerz.

Zeit fliegt. Zähne graben sich noch tiefer in das saftige Fleisch. Lebend schmeckt es besser. Den Mund voll heißer, faseriger Masse, das Leben pulsiert noch.

Der Mond geht unter. Unsägliche Schmerzen und Schwärze.
 

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Als ich die Augen aufschlage ist alles anders. Nichts so wie vorher.

Alles tut weh. Jede Faser meines Körpers, als hätte man mich in viele kleine Teile zerlegt. Das Licht ist fahl, aber warm.

Es ist Tag, der Wolf ist verschwunden.
 

Aber trotzdem ist nichts normal. Der Wald ist laut. Alle Tiere leben. Nur hier ist es so still.

Überall riecht es nach Gras und Sonne. Aber hier nach Blut.

Ich muss verschwinden, sonst findet er mich. Meine Finger krallen sich in weichen, matschigen Boden. Rote Erde, aufgeweicht von Blut. Hab ich gejagt?

Ich kann mich nicht erinnern. Meine Augen sind verklebt, alles ist so verschwommen. Mein Schädel dröhnt. Wie immer nach der Verwandlung. Der Wolf heilt alle Wunden, um dann neue zu reißen.

Meine Finger sind klebrig, reiben den Schlaf aus meinen Augen. Jemand müsste da sein. Jemand müsste mich in den Krankenflügel bringen. So wie immer.

Erst seh ich noch weniger als vorher, dann kann ich das Grün richtig sehen. Nichts als Grün über mir. Ein riesiges, erdrückendes Blätterdach. So hoch wie eine Kathedrale und genau so beeindruckend.

Ich bin im Wald? Was ist passiert?

Mein Blick wandert weiter, blutbespritzte Baumstämme hinab und fällt auf einen roten See, der langsam im feuchten Waldboden versickert.

Und in der Mitte, wie eine seltsame Statue, Sirius.
 

Sein Körper ist so zerfetzt wie sich meiner anfühlt. Nicht alle Gliedmaßen sind am richtigen Platz. Ich kann nicht wegschauen.

Große Stücke fehlen einfach, als hätte sie jemand herausgeklaubt. Ich kann nicht wegschauen.

Er bewegt sich noch! Seine Augen sind nur zugeschwollene Schlitze. Aber ich weiß, dass er mich ansieht. Wieso lebt er noch? Ich kann nicht wegschauen.

Der Arm, der noch am rechten Platz sitzt, zuckt leicht. Die Finger krümmen sich. Zwei fehlen. Da sind nur blutige, zernagte Stümpfe. Er dürfte gar nicht leben! Ich kann nicht wegschauen.

Er bewegt, was einmal Lippen waren. Kein Ton kommt heraus. Ich verstehe auch so. Er ruft mich. Ich soll helfen. Ich kann nicht. Ich will nicht!

Mein Herr. Nein! Das Monster wird sterben wenn ich nicht helfe. Wenn ich nicht zaubere. Aber ich bin nur ein Hund. Ich kann nicht helfen.
 

„Stirb doch endlich!“
 

War das meine Stimme? Komisches Krächzen, aber sein Mund verzerrt sich zu einem Grinsen. Warum kann er das noch? Er sollte tot sein! Wäre ich nur noch Wolf genug. Ich müsste nicht helfen. Nur fressen.
 

„Warum stirbst du nicht?“
 

Er weiß, dass ich helfe. Ich gehöre ihm. Ich schulde ihm das. Ich habe ihn gefressen! Mir wird schlecht.
 

Und wieder kotze ich alles aus. Eine undefinierbare Suppe, zum Glück. Wären da Fleischreste, würde ich jetzt sterben.

Meine Arme kann ich anheben, auch wenn sie sich anfühlen, als hätte ich Gewichte gestemmt. Meine Beine sind ein einziger Schmerz. Laufen ist also nicht drin.

Ich ziehe mich vorwärts, die Arme halb unter dem Brustkorb aufgestüzt und Zentimeter für Zentimeter. Langsam aber sicher auf den Blutsee zu. Irgendwo da muss er sein. Mein Zauberstab.

Ein stück Holz im Wald suchen, wie die Nadel im Heuhaufen. Kann ich ihn überhaupt benutzen? Fühlt sich an, als wäre es schon Jahre her, dass ich gezaubert habe. Darf der Hund sich über seinen Herren erheben?
 

Der Geruch ruft endlich konkrete Erinnerungen der Nacht hervor. Erinnerungen vom Wolf. Voll von Gier und Hunger, Instinkten. Ich weiß jetzt, was ich getan habe. Er wird mich schwer bestrafen. Warum kann er nicht einfach sterben? Habe ich das verdient?

Meine rechte Hand umklammert ein blutiges stück Holz. Lang und glatt, präzise gearbeitet. Mein Zauberstab.

Obwohl es so lange her scheint, weiß ich es sofort. Zauberer durch und durch, wie es scheint. Großartiges Gefühl.

Ich rolle mich auf den Rücken, recke den Arm in die Luft. Die Kraft muss ich noch haben. Rote Funken schießen in den Himmel und hängen da wie riesige Blumen. Die werden uns schon finden.
 

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„Remus? Kannst du mich hören? Mach die Augen auf!“
 

Harrys Stimme klingt aufgeregt. Er vergisst sogar, mich Professor zu nennen. Soll mir egal sein, so lange niemand anders dabei ist. Einfach ignorieren und weiterschlafen.
 

„Remus. Sie müssen jetzt aufwachen.“
 

Das ist Pomfrey. Woher kommt die?

Verwundert öffne ich jetzt doch die Augen. Bin ich im Krankenflügel? War das nur ein Albtraum? Noch immer ist über mir alles Grün. Also Wald.
 

„Na endlich. Sie müssen sich nur einen kurzen Moment konzentrieren, Remus. Ich möchte, dass sie das hier trinken.“
 

Eine kleine Glasphiole schwebt vor meinem Gesicht. Die Flüssigkeit darin ist gelb.
 

„Das ist ein Schmerzmittel. Und ein Beruhigungsmittel auch. Sie müssen das je-“
 

„Was-“
 

„Remus. Ein Glück, es gehr dir gut!“
 

Harrys Gesicht schwebt neben der Phiole. Sein Haar ist schweißverklebt. Oder ist das auch Blut? Alles ist so rot.
 

„Wir holen dich hier raus. Gleich bist du im Krankenflügel, Remus.“
 

Wahrscheinlich muss ich ihm die Formlosigkeit verzeihen. Er sieht schrecklich aus. Besorgt und so, als hätte er seit meinem Verschwinden vor zwei Tagen nicht mehr geschlafen.
 

„Was ist mit-“
 

„Sirius ist tot! Jetzt wird alles wieder gut.“
 

Wirklich?

Harry weicht meinem Blick aus. Dem forschenden von Pomfrey auch. Fast schuldbewusst. Wie ist er gestorben? Wieso ist Sirius tot? Soll ich mich freuen?

Nicht drüber nachdenken. Einfach nur trinken. Nichts mehr denken.

Der Zaubertrank schmeckt erstaunlich süß. Jetzt wird wohl alles süß schmecken. Außer Fleisch natürlich. Bevor ich den Trank wieder hochwürgen kann, fühlt sich mein Kopf schon an wie in Watte gepackt.

Jetzt kann ich endlich schlafen!
 

Wie ist er gestorben?



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