Plötzlicher Umzug!
Es war ein Morgen, wie jeder andere. Naruto war soeben aufgestanden und stand auf seinem Balkon und sah auf das Dorf Konoha hinab. Er war noch ziemlich müde, da er letzte Nacht kaum Schlaf gefunden hatte. Lag wohl daran, weil ihm, wie auch all die Nächte davor, etwas beschäftigt hatte. Ihm ging die Sache mit Itachi nicht mehr aus dem Kopf. Damals, als er mit dem kauzigen Bergeremiten, wie er ihn immer nannte, unterwegs war, um Tsunade zu suchen. Ja, damals war er ihm zum ersten Mal begegnet. Noch Nie hatte er solche Angst verspürt, als Itachi vor ihm gestanden war und meinte, dass er ihn mitnehmen wolle. Warum, das hatte er dann auch erfahren. Weil er den Fuchsdämon in sich trug und die Organisation Akatsuki, so hatte es Kakashi mal erklärt, diesen haben wollen würde. Warum, das war allen noch nicht so ganz klar, aber einige Ninjas forschten schon nach.
Gähnend wandte er sich vom Dorf ab und ging zurück in die Wohnung. Er musste sich endlich fertig machen. Das hieß bei ihm, eine schöne, warme Dusche und ein schnelles Frühstück. Nur irgendwie fehlte ihm heute die sonstige Motivation. Vielleicht lag es auch daran, weil er nicht sonderlich viel geschlafen hatte. Er wusste es nicht, suchte sich seine Klamotten zusammen und ging ins Bad. Wenn er weiter so trödelte, würde er noch später kommen, als es Kakashi immer tat.
Als er endlich mit der kurzen Dusche fertig war und sich angezogen hatte, betrat er die Küche. Wie immer seine orange Jacke, wie auch die passende Hose und ein weißes T-Shirt drunter. Dann setzte er sich und aß ein kleines Müsli. Dazu bemerkte er, dass seine Milch nicht mehr so ganz frisch zu sein schien. Er verzog das Gesicht angewidert und schob den Teller beiseite. Unmöglich konnte er dieses Frühstück noch verspeisen, es sei dem, er wollte den restlichen Tag auf dem Klo verbringen.
Kurz sah er zur Wanduhr und stellte fest, dass es kurz vor halb 8 Uhr war. Er hätte schon seit einer halben Stunde beim Treffpunkt sein müssen. „Immer diese Hetzerei“ meckerte er vor sich hin, packte seine kleine Tasche mit Proviant für den heutigen Tag und verließ eilig die Wohnung.
Vor kurzem war er 13 Jahre Alt geworden. Er erinnerte sich auf dem Weg daran, dass seine vorherigen Geburtstage immer einsam gewesen waren, doch seitdem er bei Team 7 war, hatte sich so einiges geändert. Mittlerweile hatte er viele Freunde in seinem Alter und er erinnerte sich, das alle Genin, die hier im Dorf lebten, damals mitgefeiert hatten. Der erste Geburtstag, der seiner Meinung nach schön war. Auch sein Sensei und die, der anderen Gruppen waren dabei gewesen und selbst Tsunade war auf einen Sprung vorbei gekommen. Alle hatten gelacht und schienen Glücklich zu sein. Er war es wohl am meisten.
Mit breitem Grinsen im Gesicht, kam er der Brücke, dem Treffpunkt von Team 7, immer näher. Er bemerkte nicht mal, dass er fast einen völlig anderen Weg eingeschlagen hätte, hätte Sakura ihn nicht gerufen. „Guten Morgen, Naruto“ rief sie, wank dem Blonden zu, worauf dieser ihr zurück wank.
Sasuke stand schweigend da und wartete auf Kakashi, der mal wieder viel zu spät dran war. Ihn interessierte im Moment nichts. Die Sache damals mit Itachi ließ ihn einfach nicht mehr los. Es hatte Tage gedauert, bis er seinen Schockzustand ablegen hatte können. Sein Bruder hatte ihm alles nochmals gezeigt, die ganzen Bilder, die er schon einmal gesehen hatte. Schmerzlich kniff er die Augen zusammen, um die erneuten Bilder, die sich in sein Bewusstsein einschleichen wollten, zu verdrängen.
„Hallo Sakura. Hallo Sasuke“ grüßte Naruto nicht gerade leise und hatte immer noch sein breites Grinsen im Gesicht. Sakura erwiderte es, was sollte sie auch anderes tun? Wenn Naruto schon mal gute Laune hatte, dann wollte sie diese ihm nicht zerstören. Ihr Blick wanderte zu Sasuke, welcher noch immer verkrampft gegen die Brüstung der Brücke lehnte. Was hatte er? Sollte sie Fragen? Sie wusste es nicht, lief einige Schritte zu ihm und überlegte. Natürlich hatte Naruto ihr so einiges erzählt und sie war erschrocken darüber. Aber etwas tun konnte sie wirklich nicht. Sie hatte versucht, mit Sasuke zu Reden, doch dieser wies sie ständig ab.
Naruto redete gerade gegen eine Wand, wie er feststellen musste, da Sakura nicht mehr neben ihm stand. Nun sah auch er zu Sasuke, wie dieser sich verkrampfte. „Sasuke? Was ist los?“ wollte er wissen. Der Schwarzhaarige schreckte aus seinen Gedanken und besah sich seine Teamkameraden. Er war so sehr abgedriftet gewesen, das er auf Niemanden mehr geachtet hatte. „Was soll sein?“ gab er schroff zurück, verschränkte seine Arme vor der Brust, womit er zeigte, dass er seine Ruhe haben wollte. Und er bekam seine Ruhe, da Naruto sich beleidigt wegdrehte und ebenfalls die Arme verschränkte. Sakura sah nur hin und her, schüttelte über solch ein Verhalten nur den Kopf.
Zwei Stunden später standen sie immer noch bei der Brücke und so langsam wurde Naruto ungeduldig. „Wann kommt der Kerl denn? Er soll mir bloß nicht wieder kommen mit ‚Ich habe mich auf den Weg des Lebens verirrt’. Das kauf ich ihm schon längst nicht mehr ab“ brüllte der Blonde herum, worauf Sakura innerlich grinste. Ja, es kam immer wieder dieselbe Ausrede und wenn sie ehrlich war, war sie es auch Leid.
„Kannst du nicht für 5 Minuten die Klappe halten?“ meinte Sasuke gleichgültig, worauf sich Naruto natürlich wieder aufregte. Was hatte er denn getan? Er regte sich nun mal über die Unpünktlichkeit seines Senseis auf. War das ein Verbrechen? Er ballte die Fäuste und begann schon tief Luft zu holen, als plötzlich eine Gestalt neben ihm auftauchte.
Als der Rauch sich gelichtet hatte, stand Kakashi neben ihm, lächelte und packte seinen altbekannten Roman in die Tasche. „Tut mir Leid. Ich habe mich auf dem Weg des Lebens verirrt“ entschuldigte er sich, kratzte sich dabei verlegen am Kopf, um der Ausrede genug Glanz zu verleihen. Doch diesmal nicht, denn Naruto drehte sich um und setzte bereits zur einer Beleidigung an. „Immer dasselbe. Wir stehen auf, kommen hierher und sie sagen immer wieder, dass der Weg des Lebens schuld sei. Die Ausrede ist zu alt…“. Naruto holte tief Luft, um noch etwas zu sagen, doch Kakashi war schneller.
„Ich weiß, Naruto. Hört mir bitte gut zu…“ begann Kakashi und nun traten auch Sakura und Sasuke näher. „Unser Training wird für ein paar Tage ausfallen, da ich auf eine geheime Mission muss“ erklärte er seinen Schülern. „Was für eine Mission?“ fragte Naruto sofort, worauf Kakashi seufzte. „Wenn ich es dir verraten würde, wäre es keine geheime Mission mehr“ entgegnete Kakashi. Natürlich wollte Naruto alles wissen, das wusste er sehr gut, aber eine geheime Mission durfte nicht verraten werden. Es war nun mal so und damit musste sich auch sein kleiner Schreihals abfinden.
„Und was machen wir?“ kam es von Sasuke, denn er fragte sich, was nun mit ihrem Training passieren sollte. Er wollte nicht untätig rum sitzen, denn er musste stärker werden, stärker als sein Bruder, um diesen irgendwann besiegen zu können. Auch Sakura war nun interessiert und sah zu ihrem Sensei, welcher erneut seufzte. „Ihr lasst mich ja nicht ausreden“ erklärte er, grinste und wandte sich nun an Sakura. „Tsunade will dich Sprechen, also solltest du bald zu ihr gehen“. Sakura nickte, überlegte auch schon, worüber Tsunade wohl mit ihr Sprechen wollte, kam aber nicht drauf.
Kakashi besah sich seine anderen Schüler. Der eine gelassen, der andere hampelte mehr rum. „Ihr beide werdet einfach ohne mich trainieren. Benehmt euch einmal wie 13 und 14 Jahren entsprechend, okay?“. Naruto wollte noch etwas erwidern, doch dann war Kakashi schon verschwunden. Natürlich waren Sasuke und Naruto davon nicht begeistert, denn sie wollten beide neue Techniken lernen, aber ohne die Hilfe ihres Senseis würden sie das wohl nicht schaffen.
„Tja, ich werde dann mal zu Tsunade gehen. Wir sehen uns bestimmt später, Jungs“ verabschiedete sich Sakura und machte sich auch sofort auf den Weg. Die beiden Jungs blieben zurück, sahen ihr noch nach und sahen sich dann an. In dessen Augen brannte ein Feuer. Wie gerne würden sie nun gegeneinander Kämpfen, aber beide wussten auch, das es dann ausarten könnte. Was hieß eigentlich trainieren? Mit den Shuriken und Kunais kamen beide schon relativ gut klar.
Nach einer Weile sah Naruto beiseite. Ihm war das Gestarre nun doch zu Doof geworden. „Ich geh erstmal nach Hause“ nuschelte er mehr, als das er es richtig aussprach, wandte sich dann ganz von Sasuke ab und ging. Was sollte er auch noch hier? Er würde später noch sehen, was er trainieren konnte, wobei er nicht mal wusste, was er trainieren sollte. „Hach, so ein Mist. Wieso muss Kakashi jetzt abhauen, jetzt, wo wir uns doch stärker machen müssen, gerade wegen solchen Typen, die mich und auch Sasuke angreifen wollen“. Er rubbelte sich durch die Haare, da er es nicht verstehen konnte. Aber alles Denken brachte nichts.
Auch Sasuke ging vorerst nach Hause, da er ebenfalls nicht wusste, was er trainieren sollte. Das wichtigste wussten sie bereits und konnten es vielleicht noch etwas verbessern. Als er beim Anwesen, welches er noch immer bewohnte, ankam, schloss er die Tür auf, zog seine Schuhe aus und schlug den Weg zum Wohnzimmer ein. Dort ließ er sich auf die große Couch fallen. „Itachi“ knurrte er, fasste sich am Kopf und wieder sah er diese Bilder, welche er doch verdrängen wollte. Warum hatte sein Bruder auch auftauchen müssen? Und warum wollte er Naruto? Er hatte nachgefragt, aber eine klare Antwort hatte er darauf nicht bekommen. War nun auch egal. Er schloss seine Augen, um ein wenig zu Dösen. Es gelang ihm auch die Bilder zu verdrängen. Endlich fand er mal etwas Ruhe.
Naruto war bereits bei seiner Wohnung angekommen, wollte auch gerade aufschließen, als er einen Zettel an der Tür entdeckte. „Was?“ schrie er im Hausflur. Er riss den Zettel ab und sah sich um. An jeder Tür hang solch ein Zettel. Toll. „Liebe Mieter. Wir erneuern die Leitungen und deshalb müssen wir den Strom und die Wasserversorgung für ein paar Tage abstellen. Wir bitten um ihr Verständnis“. Naruto’s Augen verengten sich zu Schlitzen. Echt toll. Wo sollte er denn so lange bleiben? Ohne Strom und Wasser ging doch gar nichts.
Einige Minuten stand er unentschlossen im Hausflur, doch dann fiel ihm ein, dass er doch viele Freunde hatte, die er Fragen könnte. Bei einem könnte er doch bestimmt bleiben. „Ja, das ist die Lösung“ jubelte er, sprang in die Luft und lobte sich selbst. Den Zettel steckte er sich ein, öffnete die Tür zu seiner Wohnung, um sich ein paar Klamotten einzustecken. Immerhin würden es wohl ein paar Tage dauern. Es stand nicht mal drauf, für wie lange. War ja dann auch egal. Hauptsache, er kam irgendwo unter.
Schnell waren ein paar Klamotten in den Rucksack verstaut. Dann ging er noch kurz in die Küche und besah sich den Inhalt seines Kühlschrankes. Okay, mehr außer Ramen hatte er wohl nicht. Diese steckte er sich ebenfalls ein und verließ dann die Wohnung.
Wen könnte er als erstes Fragen? Ah ja. Sensei Iruka. Breit grinsend schlug er den Weg zu dessen Wohnung ein, welche nicht weit von seiner entfernt war. Als er so durch die Straßen schlenderte, sah er sich ab und zu um, ob Iruka nicht doch irgendwo war. Hoffentlich war dieser auch zu Hause. „Wehe, wenn nicht“ murrte er, sah auch schon das Haus und ging etwas schneller. Bei der Tür angekommen, klingelte er. Einige Sekunden wartete er, doch keiner machte ihm auf. „Sensei Iruka“ rief er, doch auch nach weiteren Sekunden tat sich nichts. Wieder verengte er seine Augen. Das war sicher ein schlechter Scherz und ehe er noch weiter wartete, klopfte er wie ein Besessener gegen die Tür, in der Hoffnung, das Iruka nur einen gesunden Schlaf hatte.
„Was machst du denn da?“ fragte eine bekannte Stimme und er wandte sich um. „Oh… Hallo Shikamaru“ grinste Naruto verlegen. Nun, er hätte wohl nicht solchen Lärm machen sollen, denn nun fiel ihm auf, dass die ganzen Passanten ihre Aufmerksamkeit auf ihm gerichtet hatten. Das war doch mega peinlich.
„Ähm… Na ja… Ich wollte zu Sensei Iruka, aber er macht nicht auf“ erklärte Naruto dann endlich. Shikamaru gähnte, denn er langweilte sich schon wieder zu Tode. Wie kam man nur auf die Idee, wie ein Verrückter, gegen die Tür zu hauen, wenn man doch schon wusste, dass der dort lebende nicht da zu sein schien? Er wusste es nicht und wollte die Erklärung, warum Naruto das getan hatte, auch gar nicht wissen.
„Er ist auf einer Mission, sowie viele Ninjas in Moment. Soweit ich informiert bin, ist auch Kakashi auf einer geheimen Mission, oder?“. Naruto nickte bedrückt, denn nun wusste er nicht Recht, ob er vielleicht Shikamaru fragen sollte, ob er bei ihm bleiben dürfe. Er zog den Zettel aus seiner Hosentasche und besah sich nochmals das Geschriebene darauf.
Shikamaru beugte sich etwas vor, um auch etwas Lesen zu können. Nun wurde ihm klar, warum Naruto wie ein Bekloppter, an die Tür gehämmert hatte. Er schien eine Bleibe zu suchen, aber er konnte ihn nicht aufnehmen. „Frag doch mal Sasuke, oder Sakura. Sie haben doch, genauso, wie du jetzt, Zeit. Ich meine, die anderen Teams trainieren jeden Tag“ erklärte Shikamaru. Wieder nickte Naruto. Sakura würde er ja liebend gern fragen, aber diese war doch zu Tsunade gegangen. Und Sasuke? Nein, auf keinen Fall. „Eher Sterbe ich, als das ich ihn Fragen würde“ murmelte er vor sich hin, nicht achtend darauf, ob es Shikamaru vielleicht mitbekommen könnte.
„Oh man ey, ich habe echt kein Bock auf solch ein rumgezicke. Du bist schlimmer, als ein kleines Mädchen“ und mit diesem Kommentar, ging Shikamaru einfach die Straße entlang, ließ einen verwirrten Naruto zurück. Verhielt er sich denn wirklich wie ein kleines Mädchen? Nein, er hatte seine Gründe, warum er nicht zu Sasuke ging. Dann schlief er halt draußen, auch kein Problem.
Entschlossen darüber, ging er eine Weile, bis er etwas Abgelegenes fand. Hier könnte er, unter einem Baum, Schlafen. Hoffentlich sah ihn Niemand. Seufzend setzte er sich unterm Baum und sah zum blauen Himmel auf. „Bei Sakura dürfte ich sicherlich nicht übernachten. Sie ist ein Mädchen und kriegt das garantiert in den falschen Hals“ stellte er für sich selbst fest. Und Shikamaru hatte Recht. Die anderen Teams trainierten weiter und hatten keine Zeit, auf ihn aufzupassen, obwohl man auf ihn nicht aufpassen musste. Tja, musste er halt mit Leben. Er kannte ja diese Einsamkeit.
Wo er nun über Einsamkeit nachdachte, fragte er sich, ob es außer Gaara noch viele andere Menschen gab, die dasselbe durchmachten, wie er. Klar, jetzt fühlte er sich gut, weil er Freunde gefunden hatte. Menschen, die auf ihn bauten und ihn mochten, aber früher war es anders gewesen. All die Leute aus dem Dorf hatten ihn gehasst, weil er den neunschwänzigen Fuchs in sich trug. Immer war er ein Außenseiter gewesen und es hatte Weh getan. Wenn er so darüber nachdachte, war er wirklich froh darüber, seine Freunde zu haben. Klar, es gab auch hier und da mal Differenzen, aber diese ließen sich immer wieder lösen.
Ein gequältes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Zwar war er vor kurzem erst 13 Jahre Alt geworden, aber er fühlte sich schon weitaus älter. Lag es vielleicht daran, weil er schon so vieles gesehen hatte, vieles hatte miterleben müssen? Ob andere Jugendliche in seinem Alter auch schon soviel Leid erlebt hatten? Er wusste es nicht.
Dann fiel ihm plötzlich Sasuke ein. In Gewisserweise waren sie sich doch etwas ähnlich. Er kannte die Einsamkeit und Sasuke ebenfalls. Jedenfalls lebte dieser allein und Naruto hatte mal gehört, dass dessen Clan ausgerottet wurde. Ob Itachi darüber etwas wusste? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. So viele Fragen und doch bekam er keine Antwort darauf.
Später, als ihm diese Gedanken zuviel wurden, schlief er unter dem Baum ein. Er war wirklich geschafft und war froh, endlich etwas Schlaf zu finden. Sowieso dachte er über Itachi und Sasuke soviel nach. Aber ihm stellten sich einfach so viele Fragen, auf die er Antworten haben wollte, ihm aber keiner geben mochte, warum auch immer.
Sasuke war wieder wach geworden, aufgrund eines Alptraumes. Da er nun nicht mehr Schlafen konnte, zog er sich seine Schuhe an und verließ das Haus. Er brauchte dringend frische Luft und musste sich auch mal die Beine vertreten. Auch er dachte nach, stellte sich Fragen, auf die er sowieso keinerlei Antwort erhalten würde. Es nervte ihn schon langsam, überhaupt soviel nachdenken zu müssen.
„Mh?“ entfuhr es dem Schwarzhaarigen, besah sich einen Baum, an welchen er gerade vorbeigegangen war. „Naruto?“ fragte er sich selbst, denn kein anderer lag unter diesem Baum und nun sah er sich auch intensiv um. Dieser Ort war abgelegen und nun stellte er sich die Frage, warum der Kleine hier schlief. Hatte er wohlmöglich trainiert? Sasuke mochte es zu bezweifeln.
„Hey Blödmann, wach auf“ rief er und wartete. Etwas unverständliches erreichte sein Ohr, worauf er sich hinhockte und den Blonden, mit dem Zeigefinger, anstupste. „Naruto, du sollst aufwachen“ wurde Sasuke nun etwas lauter. Und endlich regte sich Naruto, blinzelte einige Male und setzte sich dann auf. Als er zwei ihm bekannte schwarze Augen sah, schluckte er hastig. „Sasuke?“ fragte er erschrocken, denn mit dem hatte er nun nicht gerechnet. Er hatte sich doch extra ein abgelegenes Plätzchen gesucht, damit ihn keiner fand.
Der Schwarzhaarige betrachtete Naruto lange, sah auch den Rucksack hinter diesen stehen und fragte sich nun, warum der Blonde hier war. Es sah nicht so aus, als würde er heute noch nach Hause gehen. Wollte er etwa Auswandern? „Was machst du hier?“ fragte er nun ruhiger.
„Das geht dich gar nichts an“ zeterte Naruto sofort, drehte seinen Kopf beiseite, weil er Sasuke nicht sehen wollte. Doch dieser ließ nicht locker, wie der Blonde erhoffte. „Willst du abhauen?“. Seufzend zog Naruto den Zettel aus seiner Hosentasche und hielt ihn Sasuke hin. Der Schwarzhaarige sah erst verwirrt drein, doch dann nahm er den Zettel entgegen und las ihn sich durch.
Lange lag ein Schweigen über sie, bis Sasuke aufstand, sich den Rucksack von Naruto krallte und den Rücktritt zu seinem Anwesen antrat. Naruto, davon nicht sonderlich begeistert, sprang auf und entriss Sasuke den Rucksack. „Was soll das denn jetzt?“ schrie er den Schwarzhaarigen an. Sasuke aber, blieb gelassen, wie immer. „Komm einfach mit. Hier draußen kannst du nicht bleiben, oder willst du dir einen abfrieren?“ entgegnete Sasuke. Naruto murmelte noch Sachen in sich hinein, tat aber dann, wie ihm geheißen.
Wie sollten diese Tage nur werden? Er und Sasuke in einem Haus? Noch dazu, in einem großen Haus. Naruto wusste es nicht, wollte aber erstmal abwarten. Vielleicht war Sasuke ja auch ganz erträglich. Nun ja, er selbst war ja auch nicht ganz ruhig. Aber nun, er würde sich überraschen lassen. Dankbar war er dem Schwarzhaarigen trotzdem.