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Step Into My World

von

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Step sixty-seven… Dreams

Wirklich reich ist der, der mehr Träume in seiner Seele hat, als die Wirklichkeit zerstören kann.
 

Hans Kruppa
 

Massanorie Lenjier
 

Die kleine Uhr auf dem Kamin schlug gerade zwei Uhr morgens, während das Kaminfeuer leise vor sich hin knisterte. Draußen tobte ein heftiger Wind, der einige Schneeflocken mit sich herum wirbelte. Leider wirkte das nicht gerade sehr romantisch oder beruhigend, weswegen ich die Vorhänge zugezogen hatte.

Ich hatte die kleine Lampe auf dem Beistelltisch angeschaltet und rückte meine Brille zurecht. Warm drang das Licht aus der Tiffany Lampe. Mein Vater hatte sie meiner Mutter vor einigen Jahren geschenkt und irgendwie fand ich sie wirklich hübsch. Sie hatte von Hand eingefasste Elemente aus weißem Artglas und Bernsteinen, dadurch wirkte das Licht besonders angenehm.

Lange hatte ich wach gelegen und hatte mich vor fast drei Stunden dazu aufgerafft wieder aufzustehen, mir ein Buch zu nehmen und zu lesen. Nicht unbedingt meine gängigste Beschäftigung, aber gerade war es genau was ich brauchte. Im Haus war es still und diese Ruhe war zurzeit sehr schön. Nicht dass ich nicht gerne Zeit mit meiner Familie verbrachte, aber anders als früher war das eine Menge Zeit und das war etwas Gewöhnungsbedürftig.

Sparky hob den Kopf, gähnte und spitzte die Ohren, legte sich jedoch sofort wieder hin und streckte sich. Das leise Geräusch der Türklinke ließ mich schmunzeln. Ich blätterte auf die nächste Seite und nahm aus den Augenwinkeln wahr, dass Mamoru sich ebenfalls auf die Couch setzte, die Beine lang machte und mich leicht mit den Füßen anstubste.
 

„Hey…“ „Hey.“ Kam es leise von mir zurück, bevor ich eine Hand über seine Füße gleiten ließ, eine Decke von der Lehne zog und sie über sie legte.

Danach schwiegen wir, ich weil ich las, er weil er einfach er war.

Mein Blick fiel auf die Uhr auf dem Kamin. Eine halbe Stunde war nun schon vergangen. Mamoru hatte es sich bequem gemacht und wechselte mit seinem Blick zwischen mir und dem Kamin hin und her. Es war so offensichtlich was ihn beschäftigte.

„Die Antwort ist Nein.“ Mamoru zuckte zusammen, anscheinend hatte ich Ihn aus den Gedanken gerissen.

„Was?“ Ich legte ein Lesezeichen in das Buch, klappte es zu und sah zu Mamoru. „Die Antwort auf deine Frage. Sie ist Nein.“

Lächelnd beobachtete ich ihn. „Ach du weißt doch gar nicht was ich fragen wollte.“ Kam es nur kleinlaut von ihm, weil er innerlich schon wusste, dass ich es wusste.

„Aha. Also wie ist die Frage?“

Er griff nach der Decke die auf seinen Füßen lag und deckte sich zu. Er kräuselte die Nase und seufzte. „Bist du böse?“

„Und die Antwort ist nein. Ich bin nicht böse.“ Kam es sofort von mir, bevor ich unter die Decke griff und seine Beine über meinen Schoss legte und damit begann seine Waden zu massieren. „Ich sagte doch, ich weiß was du fragen wolltest. Den ganzen Abend bist du schon um mich herum gestromert. Und nachdem was heute so gelaufen ist, ist es sehr offensichtlich gewesen.“ Er brummelte vor sich hin.

„Ich stromer nicht um dich herum.“ Kam es leicht säuerlich von ihm.

„Doch mein kleiner Kater, tust du. Und zwar sehr geschickt.“

„Aber du weißt nicht, warum ich denke, dass du böse bist?“

Leise lachend bewegte ich den Kopf etwas hin und her um eine Verspannung zu lösen. „Stimmt. Aber es gibt Hinweise was es sein könnte. A) Weil du sie endlich mit Mum und Dad angeredet hast. B) Weil du anstatt zu studieren nun eine Ausbildung machst. C) Du denkst, das würde mich stören, weil ich dich dann für einen Versager halte und du denkst das wäre ein Trennungsgrund für mich. D) Weil es eine Ausbildung zum Erzieher ist plus C.“ Ich sah ihn an. Ungläubig musterte er mich und wurde natürlich trotzig.

„Das nennt sich nicht Erzieher, sondern Lehrer. Das mag in Deutschland Erzieher heißen, aber hier nicht.“ Seine Stimme hatte einen frechen Ton angenommen.

Ich nickte seinen Protest ab, massierte seine Beine weiter und ließ mich mehr in die Couch sinken. Mamoru schwieg sich erst einmal aus. Fand jedoch schnell zurück zu dem Thema was ihn beschäftigte. „Du bist wirklich nicht sauer oder enttäuscht?“

Ich schüttelte den Kopf. „Nein bin ich nicht. Ich finde es eine gute Idee. Also das mit der Ausbildung. Du hast von dem Kindergarten erzählt und so und ich fand, dass Du viel glücklicher wirktest als wenn du vom Studium erzählst. Wer weiß, vielleicht musstest du durch die Nachprüfung fallen, damit dein Dozent dir so eine Chance beschafft. Schicksal könnte man sagen, ich würde es lieber göttliche Fügung nennen.“ Nein würde ich nicht, aber ich wusste, dass ihn so ein Kommentar aufstachelte. Er konnte den Gedanken an göttliche Fügung mal so Garnichts abgewinnen. Würde er meinem, ich meine unserem Vater nie sagen, aber mir schon und lange warten musste ich wirklich nicht.

„Göttliche Fügung. Pah! Du als ein gesunder, erwachsener Mann, der aus der Oberschicht stammt und einen annehmbaren Bildungsgrad hat, solltest nicht so einen Scheiß reden.“

„Wahnsinn. Wie viele Beleidigungen du in so einen Satz packen kannst. Dass Oberschicht hast du mir ja fast in den Schoß gespuckt, dann würde ich gerne wissen was ein annehmbarer Bildungsgrad ist und meinen Glauben als Scheiß zu bezeichnen ist irgendwie auch nicht sehr nett. Gut, dass ich nicht aufgrund deines freundlichen und toleranten Wesens mit dir zusammen bin, sondern nur weil du hübsch aussiehst.“ Ich zog eine Augenbraue hoch und rümpfte die Nase. Ich hatte meine Antwort mit Absicht etwas eisig gestaltet und beobachtete meinen Freund aus den Augenwinkeln. Dieser biss sich auf die Unterlippe und druckste herum. „Du weißt, wie ich das meine. Und ich weiß sehr wohl, dass du auch wegen meiner freundlichen Art mit mir zusammen bist.“ „Aha und wo bleibt das tolerant?“ „Ich hab dir schon zu Beginn unseres Kennenlernen erklärt, dass ich nicht tolerant bin, also reit nicht drauf herum. Das wusstest du schon.“

Er lächelte und ich zwickte ihn kurz ins Bein.
 

Eine Weile saßen wir nur so zusammen, schauten ins Feuer und genossen das Beisammensein.

„Heute ist ein komischer Tag.“ Kam es schließlich leise von Mamoru. „Du meinst gestern.“ Kam es besserwisserisch von mir. Mamoru verdrehte die Augen, hatte aber danach wieder einen ernsten Gesichtsausdruck.

„Du weißt, dass keiner dich zwingt arbeiten zu gehen. Ich würde dich auch einfach so unterstützen – wenn du dafür nackt in meiner Wohnung herum läufst.“ Mamoru lachte leise und schüttelte den Kopf, es kam aber kein Kommentar oder ähnliches. Das war ungewöhnlich!

„Hey, das war ein Scherz.“

„Ich weiß… es ist nur…“

„Hmm?“ Ich sah ihn an und kraulte seine Beine. „Komm schon, keine Geheimnisse mehr.“

„Ach, der Tag fing einfach komisch an, erst die Therapeutin die meinte ich müsse mit Grabsteinen reden um Schuldgefühle abzubauen und um den Trauerprozess abzuschließen, dann Katrins doofe Frage, dann das mit der Uni, meinem Professor, dem Praktikum und schließlich das mit ihnen – also mit Seijiro und Andrea.“ Er biss sich wieder auf die Unterlippe und ging sich mit den Fingern durch die Haare.

„Ganz schön viel für einen Tag. Also das mit der Therapeutin versteh ich auch ohne deine Erläuterung. Ich persönlich würde auch sagen, dass du mal mit Ihnen reden solltest. Ich weiß – für dich ist es nur ein Stein mit einem Bild und einem Namen. Aber wenn du versuchen würdest, mehr zu sehen… vielleicht hilft dir das. Außerdem solltest du mich ihnen langsam mal vorstellen.“

Es kam nichts. Er sah mich einfach nur an und ich konnte diesmal nicht sagen was in ihm vorging. „Und was wenn ich das nicht will – beides?!“

Nun war ich überrascht. „Ok…“

„Versteh mich nicht falsch, es mag ja Menschen geben, die es für nötig erachten mit Gräbern zu reden. Sicherlich werde ich das nicht beurteilen, jedenfalls nicht öffentlich, aber ich will das nicht… am Ende hat Yosuke recht. Sich nicht zu erinnern, macht es einfacher. Dann sind es nur Fremde auf Fotos, auf einem Grab, man hat keine direkte Verbindung zu ihnen. Und am Ende ist das doch besser.“ Seine Stimme wurde zum Ende leiser und er ließ sich tiefer in das Kissen sinken.

Schweigend sah ich ihn an und wusste, dass er nicht ganz unrecht hatte. „Und was das mit dem vorstellen angeht, ich halte dich nicht ab zum Friedhof zu gehen. Dafür brauchst du mich nicht. Mama geht ja auch hin ohne mich zu fragen.“

Damit hatte sich dieses Thema also erledigt.

„Darf ich dazu noch etwas sagen?“

„Wenn es sein muss.“ Er sah mich an und ich merkte sofort, dass mein Spielraum sehr klein war. Also musste ich genau aufpassen, was ich ihm nun sagte.

„Ich sehe das anders…“ großartiger Einstieg. „…sicherlich ist es so, dass du dich besser fühlst, wenn du dich nicht erinnerst. Und ja, wenn du dich irgendwann erinnerst, vielleicht, dann könnte dich das wirklich belasten. Aber am Ende wirst du dich dann auch daran erinnern, dass sie dich geliebt haben und ist das nicht genau das, was dir fehlt? Und das zweite ist, ich würde gerne mit dir hin. Einfach weil ich finde, dass ich gerne das Gefühl hätte, dass deine Eltern wissen das wir zusammen sind. Und nur um das zu unterstreichen, ja ich glaube an einen Himmel… und wehe du machst mir das kaputt mit dem Gerede von Cauldron.“ Ich schüttelte den Kopf und schaffte es mit dem letzten Satz ihm ein kleines Schmunzeln zu entlocken.

Er antwortet nicht darauf, sondern beobachtete mich einfach nur. Seufzend schob ich meine Brille auf meinen Kopf und rieb mir die Augen.

Mein Blick wanderte zum Kaminfeuer und ich bemerkte, dass es kleiner geworden war, also schob ich Mamorus Beine sanft zur Seite, stand auf und warf einen weiteren Holzscheit in den Kamin.

Sofort knisterte das Feuer und kleine Flammen züngelten um das neue Holzstück. „Hast du Hunger? Ich würde mir noch etwas von der Lasagne holen.“

Ich stand auf und ging an Mamoru vorbei, welcher mich schweigend beobachtet hatte.

„Ja warum nicht…“ Er klang nachdenklich. „Willst du mir dann von Katrins doofer Frage erzählen?“ Schlagartig wurde Mamoru rot und räusperte sich. „Ach Quatsch. Das war nur Kindergerede.“ „Aha! Jetzt bin ich erst recht neugierig, bei so einer Reaktion.“ Lächelnd strich ich ihm durch die Haare und verschwand in Richtung Küche.
 

Wenig später saßen wir uns auf der Couch gegenüber und aßen etwas. „Also erzähl, was hat meine einzige Lieblingsnichte dich gefragt?“

Mamoru verdrehte die Augen und winkte mit der Gabel in der Hand ab. „Ach das war nur so eine typische Kinderfrage. Lass uns lieber nochmal über diese Friedhofsache reden.“ Nun war ich erst recht neugierig. Er wollte freiwillig über Friedhofsbesuche und seine Eltern reden? Das musste ja eine Wahnsinnsfrage sein. „Oh nein, so nicht. Jetzt will ich es erst recht wissen.“

Mamoru merkte sofort, dass er strategisch völlig falsch gehandelt hatte. „Ach ich…“

„Ich kann auch Katrin beim Frühstück selber fragen. Wenn dir das lieber ist.“

„Nein!“ Er kaute auf seiner Unterlippe, während er in der Lasagne herumstocherte. „Ach es war eben so doof. Katrin halt, also super lächerlich…“ Er lachte gekünstelt. „Sie fragte nur, ob sie mich Maru-oji-chan nennen darf…“ Er steckte sich ein Stück Lasagne in den Mund und kaute. „… falls wir heiraten würden.“ Letzteres nuschelte er nur, aber verstanden hatte ich es doch. Mein Freund versuchte das Ganze aber weiter ins lächerliche zu ziehen, er schluckte und lachte auf. Als er jedoch merkte, dass ich nicht lachte wurde er stiller und starrte mich an.

„Du lachst nicht.“

„Wieso?“

Nun war er fassungslos und ich wunderte mich auch etwas über mich selber. Dass ich mal so eine Aussage als gar nicht abwegig erachten würde.

Ich stellte meinen Teller auf den Wohnzimmertisch neben uns, griff unter die Decke und zog seine Beine wieder zu mir. Meine Finger glitten unten den Stoff an seinen Beinen und ich ließ meine Fingerkuppen über seine Haut gleiten.

„Würdest du?“

„Was?“ Er schien völlig irritiert.

„Würdest du mich heiraten?“

Mamoru starrte mich an, zog die Luft scharf ein und verschluckte sich anscheinend an einem Stück des Essens. Er begann zu husten und ich klopfte ihm sachte auf den Rücken, bis es wieder besser wurde.

„Alles gut?“ Ich sah ihn besorgt an und stellte auch seinen Teller auf den Tisch.

„Ja, ja alles gut… aber du kannst mir doch keinen Antrag machen?“

„Hab ich nicht.“ Kam es grinsend von mir. „Ich wollte nur wissen, ob du einen annehmen würdest, wenn ich dich fragen würde.“

Lächelnd ließ ich meine Finger wieder unter die Decke gleiten und massierte seine Beine.

Eine ganze Weile sagte er nichts und ein bisschen kränkte mich das, aber dann war er sehr ernst und wirkte fast etwas traurig.

„Dummkopf.“ Er schüttelte den Kopf und sah mich an. „Wir sind in Japan, hier dürfen zwei Männer nicht heiraten.“

Ein schmales Lächeln huschte über meine Lippen. Ich wollte gerade etwas einwenden, als er weiter redetete und mir wurde bewusst, dass Mamoru sich sehr gut mit der Thematik auseinander gesetzt hatte.

„Weißt du überhaupt, dass viele Homosexuelle auf Grund der gesellschaftlichen Erwartungshaltung eine heterosexuelle Scheinehe eingehen. Und das Wohnungsamt in Ōsaka vermittelt günstige Stadtwohnungen nur an Einzelpersonen oder verheiratete Paare. Denen ist sogar untersagt eine Wohnung an zwei Personen des gleichen Geschlechts zu vergeben. Und wenn du nun denkst du kannst dagegen vorgehen, wegen Diskriminierung, dann muss ich dich enttäuschen, denn von staatlicher oder privater Seite haben Homosexuelle in Japan keinerlei rechtliche Handhabe. gegen sowas.“

Er holte Luft, doch ich drückte meinen Finger auf seine Lippen. „Ok, ich hab es verstanden. Aber mal ehrlich, woher weißt du das? Sowas gehört nicht gerade zur Allgemeinbildung dazu?“

Mamoru wurde verlegen. „Vielleicht hab ich mal geschaut, wegen Wohnungen. Also nicht direkt für uns. Shogo überlegt mit Toya in eine größere zu ziehen und ich hab ihm beim durchstöbern von Anzeigen geholfen und naja, da hat er mir das erzählt und ich hab dann noch etwas im Internet gestöbert.“

Ich nickte. „Gut, aber das beantwortet nicht meine Frage.“ Seufzend sah ich ihn an. „Ich wollte ja nur wissen, was wäre wenn. Also wenn ich dich fragen würde und wir es dürften?“

„Aber wieso fragst du etwas, was nicht geht?“

Mamoru hatte keinen Sinn für Luftschlösser.

Ich überlegte und wollte das jetzt wissen, da war ich hartnäckig.

„Ok. Ich will, dass du dir vorstellst, dass wir heiraten dürften. Und wir die gleichen Rechte hätten wie andere Paare. Nur vorstellen und dann antwortest du mir.“

Nun schwieg Mamoru und schwieg.

Wir saßen uns gegenüber und ich hatte so langsam das untrügliche Gefühl, dass diese Unterhaltung nicht so enden würde wie ich das gehofft hatte.

„Also…“ ich sah auf und strich mit meinen Daumen über seine Knöchel. „... ich glaube schon das ich Ja sagen würde.“ Es kam leise und verhalten, aber es war süß, dass er mir dabei nicht in die Augen sehen konnte.

„Ich würde auch Ja sagen, nur für den Fall, dass du mich fragen würdest.“ Ich grinste und merkte, dass ich auch etwas errötete.

„Wollen wir das Ganze noch etwas ausspinnen?“

„Inwiefern?“

„Naja, wo werden wir wohnen? Bei mir? Würde sich anbieten, die Wohnung ist groß genug und sie liegt sehr zentral…“

„…ein Haus wäre nett.“

Ich sah Mamoru an, der lächelte und mich nun ansah. Ich zog die Decke etwas mehr zu mir und nickte. „Ja ein Haus klingt schön, nicht zu klein und wenn es ok für dich ist, dann etwas westlicher. Obwohl ich Tatami Matten als Boden schön finde.“

„Und es sollte einen kleinen Garten haben oder wenigstens eine Terrasse für Pflanzen.“

Nun hatte ich ihn doch in das kleine Luftschloss eingeladen und es schien ihm zu gefallen. Wir lachten und redeten über unser kleines, aber nicht zu kleines Haus mit Garten oder Terrasse, mit Tatami Matten und westlichem Badezimmer, über ein Arbeitszimmer und ein großes Schlafzimmer. Die Zeit verging und die kleine Uhr auf dem Kamin zeigte, dass es fast halb fünf war.

Wir beschlossen, dass wir nicht mehr jung genug waren um die ganze Nacht durchzumachen, also lagen wir nur einige Minuten später im Bett. Mamoru hatte seinen Kopf auf meinem Brustkorb gelegt und es schien ihm noch etwas durch den Kopf zu gehen.

„Alles gut?“ meine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit. Und draußen konnte man schon einige Autos hören, die wohl zur Arbeit fuhren oder von eben dieser kamen. Ich selber hatte mir den Samstag frei genommen. Also war Ausschlafen eine gute Option, die ich sicherlich ausnutzen würde. Meine Finger wanderten unter Mamorus Shirt und strichen in kleinen Bewegungen über seinen Rücken zum Nacken und wieder zurück.

„Ja, alles gut.“ Kam es leise von ihm. „Nur…“

„Ja?“ ich schmunzelte und schloss die Augen, so langsam dämmerte ich doch weg.

„Hast du je daran gedacht Kinder zu bekommen? Oder wolltest du je Kinder?“

Jetzt war ich wieder hellwach. Nachdenklich starrte ich an die Decke und konnte langsam die Konturen der Deckenlampe wahrnehmen.

„Kinder? Nein… für mich war immer klar, dass ich keine haben würde.“

„Aber keine haben würde und keine haben wollen sind zwei paar Schuhe.“

Kam es nur trocken von Mamoru der mir leicht auf den Brustkorb tippte.

Ohne etwas zu sagen, starrte ich weiter in die Dunkelheit, die nur durch ab und an aufblitzende Scheinwerfer von vorbei fahrenden Autos durchbrochen wurde.

„Zwei… zwei Kinder wären perfekt. Ein Junge und ein Mädchen. Ganz klassisch.“ Kam es schließlich von mir und ich musste fast über mich selber lachen. „Aber ich wäre, glaub ich, kein guter Vater.“

Von Mamoru kam kein bissiger Kommentar, er suchte sich eine bequemere Position indem er sich neben mich legte. Ich drehte mich auf die Seite und spürte wie er mir über die Wange strich. „Zwei wären toll. Hättest du Namen?“

Meine Nase berührte seine und überlegte.

„Für einen Jungen vielleicht Kai oder Massanorie Junior…“

Mamoru begann leise zu lachen. „Dann lieber Kai. Und wenn dein Name dann richtig geschrieben und nicht so wie deiner.“

Ich griff unter die Decke und kitzelte ihn leicht, Mamoru zuckte zusammen und kicherte. „Lass das.“ „Mach dich nur weiter lustig.“ Drohte ich ihm spielerisch.

„Aber einen Mädchennamen wüsste ich schon.“

Mamoru griff nach meiner Hand und hielt sie fest. „Wirklich. Erzähl.“

„Noriko. Das wäre ein schöner Name für ein Mädchen.“ Mamoru wurde still und ich rückte näher an ihn heran. „Oder wäre das zu traurig für dich?“

„Nein, ich glaube damit würdest du dich sehr beliebt bei ihr machen.“ Und ich konnte ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht erkennen.

„Perfekt. Ich wäre also sehr beliebt bei Ihnen.“

Damit küsste ich Mamoru sanft, legte meinen Arm um ihn und es dauerte nicht lange bis wir beide eingeschlafen waren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Leviathena
2017-05-04T18:16:51+00:00 04.05.2017 20:16
Kann der Vorrednerin nur zustimmen...sehr viel Zucker xD..Aber endlich scheint ja mal alles zu laufen ,was auch gut so ist ;) und yaaaay, alles durchgelesen O(≧▽≦)O Sry, dass ich nicht so hartnäckig jedes Kapitel kommentiert hab, dafür hab ich es aber gut gesuchtet ;)
Von:  blackholmes94
2017-04-04T18:10:40+00:00 04.04.2017 20:10
Leichter Diabetes in Worten ^^
Aber das haben sich Mamoru und Massanorie auch verdient :)
Mal sehen wie sich die Situation mit den Gräbern noch entwickelt... bin gespannt :)
Freu mich auf mehr! :**


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