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Die Sache mit der ruhigen Zukunft

von

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Noch einmal gestern, oder Erwarten Sie keine reue

Und Weasley würde ihn ganz sicher umbringen, wenn er wüsste, dass er schuld daran war, dass Potter damals Hals über Kopf England verließ.
 

Das war ihre Geschichte vom Fliegen und Fallen.
 

*******

3. Kapitel: Noch einmal gestern, oder: „Erwarten Sie keine Reue.“
 

23.August 1998

(4 Monate nach der großen Schlacht)
 

Der Geruch, der in der Luft liegt, weckt Erinnerungen an früher.
 

Er ist sieben und sitzt mit einem gebrochenen Arm auf einer unbequem harten Liege in einem Muggelkrankenhaus. `Die Treppe runtergefallen´ sagt er der netten Ärztin und hat dabei das widerliche Geräusch seines brechenden Knochens im Ohr, als sein Oberarm unter dem immensen Druck der kraftvollen, schwieligen Hand seines Vaters nachgibt…
 

Er ist vier und sie bewerfen ihn mit schweren Klumpen aus Dreck. Heulsuse nennen sie ihn. Eklige, dreckige Heulsuse…
 

Nein, er will das nicht sehen.
 

Aber der beißende Geruch frisst sich bis in den hintersten Winkel seines Verstandes.

Und plötzlich wird ihm bewusst, dass es nicht der Geruch ist der ihn von innen auffrisst, sondern Luft, warme, brennende Luft, die in seinen Lungen sticht.
 

Sein Körper, den er Augenblicke zuvor nicht einmal wahrgenommen hat steht jetzt lichterloh in Flammen und unbeherrscht wilder Schmerz bricht in riesigen Wellen über ihm zusammen.
 

Die Muskeln seines Körpers krampfen in einem unsteten Rhythmus und lassen damit seine Arme und Beine schmerzhaft unkontrolliert beben.
 

Wirre Erinnerungsfetzen tanzen erneut vor seinen Augen, als gleißend helles, weißes Licht durch seine Lider fällt und ihn fast gepeinigt aufschreien lässt.

Eine vertraute, etwas raue Stimme dringt in sein Bewusstsein und als ihm klar wird, zu wem diese Stimme, die ganz eindeutig seinen Namen ruft, gehört und wo er sich befindet, sind Waldgrüne Augen das Erste und Letzte was er sieht, bevor er sich zitternd und würgend über die Kante seines Krankenbettes erbricht.
 

*******

27.August 1998
 

Sanfte Hände und kühle Nässe.

Irgendwo zwischen Ohnmacht und Wachen ist das das einzig Angenehme, was er wahrnimmt.

Und noch ehe der zerreißende Schmerz seinen Verstand erreichen kann, während er versucht die Augen zu öffnen, sinkt er schon wieder zurück in tiefe, alles verschlingende Bewusstlosigkeit.
 

*******

30.August 1998
 

Er ist bei vollem Bewusstsein.

Ungefähr zwanzig Minuten schon.

Das erste mal seit über drei Monaten, wie ihm Madame Pomfrey, die sofort zur Stelle gewesen war, als er versucht hatte sich vor Schmerz nach Luft ringend aufzurichten, hilfsbereit mitgeteilt hatte und gleich nachdem sie sicher war, dass er ohne ihre unmittelbare Anwesenheit nicht augenblicklich zu Grunde gehen würde, den Krankenflügel verließ um Dumbledore Bericht zu erstatten, wie er vermutete.
 

Im ersten Moment hatte er es für einen Scherz gehalten.
 

Er sollte nicht hier sein, in diesem absolut sterilen Raum und in einem mit über die Maßen sauberen Laken bezogenem Bett liegen.

Genau genommen sollte er nicht einmal mehr leben.
 

„Sie sollten es nicht anfassen.“ kommt es leise, beinahe zurückhaltend aus dem schweren mit Kissen überladenen Chintz Sessel, der direkt neben seinem Krankenbett steht.
 

Potter.
 

Langsam lässt er die Hand sinken, die er schwerfällig gehoben hatte um sich an der bei Weitem schmerzhaftesten Stelle seines Körpers irgendwie Linderung zu verschaffen.

Bedächtig sieht er an sich hinunter.

Er trägt kein Hemd, ganz im Gegensatz zu Potter, der einen kompletten, schneeweißen Krankenflügel Pyjama trägt, aber das wäre ohnehin überflüssig gewesen.
 

Quer über seine Brust spannt sich ein weicher Verband, der an der Stelle genau über seinem linken Brustkorb mit einer dicken Schicht Mullposter unterlegt sein muss.

Um seinen rechten Arm schlingt sich ebenfalls ein Verband.

Etwa von der Mitte seines Unterarms bis knapp an seine Schulter.

Er kann ihn kaum von der Stelle bewegen.
 

Mitten auf seinem Bauch klebt ein großes Mullpflaster nur wenige Zentimeter über dem Bund der weißen Pyjamahose.

Nur am Rande wird ihm bewusst, dass ihn jemand umgezogen haben musste.
 

Sein linker Arm ist von größeren Wunden verschont geblieben.

Hier und da ein paar belanglose blaue Flecken und Schrammen.
 

Dafür ist er sich sicher, dass seine Beine nicht so glimpflich davon gekommen sind. Als er versucht hatte sie zu bewegen war sofort brennender Schmerz seinen Körper hinauf geschossen.
 

An den Zustand seiner Organe wollte er gar nicht erst denken.

In seine Lungen musste Flüssigkeit gelangt sein, jeder Atemzug ist schwerer als der Letzte und ein heiseres Rasseln tief in seiner Brust lässt jedes Luftholen bedrohlich klingen.

Scharfe Magensäure brennt in seiner Speiseröhre und macht es nicht gerade einfacher den allemal schon sehr ausgeprägten Brechreiz zurückzuhalten.
 

Angestrengt sieht er zu Potter hinüber.

Er sitzt weit in die Polster eingesunken da, ein Bein angezogen um das er seine Arme geschlungen hat, das andere hängt unbeachtet hinunter.
 

„Warum sind Sie überhaupt hier?“ will er ungehalten fragen, doch aus seinem Hals kommt nur ein raues, nahezu unverständliches Röcheln.

Drei Monate Bewusstlosigkeit hatten seiner Stimme offenbar schwer zugesetzt und das wiederholte heftige Erbrechen, als er zu sich gekommen war hatte sein Übriges getan.
 

Potter scheint ihn trotzdem verstanden zu haben, denn erstaunlich wache Augen halten seinem Blick stand (er trägt keine Brille. Dieser Junge hat herausragend klare Augen ohne dieses hässliche Gestell), während er sein vorher angezogenes Bein loslässt, sodass es ein Stück herunter rutscht und den Blick auf sein halboffenes Hemd freigibt.
 

Er zieht den Kragen über seinem linken Brustkorb demonstrativ noch ein Stück zur Seite.
 

„Aus dem selben Grund wie Sie, Sir.“
 

*******

31.August 1998

(1:30 Uhr, mitten in der Nacht)
 

Potter liegt zusammengesunken in seinem Sessel, die Augen geschlossen, das Gesicht im Schlaf zum ersten Mal wirklich entspannt.

Er ist keine Sekunde von seiner Seite gewichen und er hat weiß Gott vieles versucht um ihn zu vertreiben.

Aber seine Aufmerksamkeit gilt zurzeit Dumbledore, der wenige Augenblicke zuvor den Krankenflügel betreten und sich neben ihm auf dem Bett niedergelassen hat.

Irgendwo in der Nähe seiner Oberschenkel, die er kaum spürt so wie den Rest seiner Beine.

Die blauen Augen, die selbst in der nur von den schmalen Streifen Mondlicht, die durch die hohen Fenster des Krankenflügels fallen, erhellten Dunkelheit geheimnisvoll hinter der schmalen Brille zu leuchten scheinen, sind unverwandt auf ihn gerichtet und er weiß, welche Frage dem alten Mann auf der Zunge liegt.

Allerdings hat er kein Interesse daran sich mit höflichen Förmlichkeiten aufzuhalten, und unterbricht Dumbledore schon, bevor er auch nur ein Wort sagen kann.

„Ich hatte gehofft wir überspringen den, zweifelsfrei sentimentalen, Teil dieses Wiedersehens und kommen direkt zu deiner aufschlussreichen Antwort auf die Frage, warum ich immer noch an dieses Bett gefesselt bin, während Potter anscheinend schon wieder genug Kraft besitzt um meine Nerven zu strapazieren.“, blafft er ungehalten, soweit es sein schmerzender und lädierter Körper zulässt, weil er sich unter dem stechend-mitleidigem Blick zunehmend kläglicher fühlt.

Das Blitzen der blauen Augen verschwindet nach und nach, als sich ein schwerer Schatten aus tiefer, aufrichtiger Sorge über Dumbledores Gesicht legt und er muss zugeben, dass ihm dieser Ausdruck viel mehr Angst macht als die quälende Ungewissheit, die ihn seit seinem schmerzhaften Aufwachen begleitet.

Sorgfältig streicht der alte Mann die wenigen Falten, die er erreichen kann, auf der penibel ausgebreiteten Decke glatt und betrachtet aufmerksam ein aufgewirbeltes Staubkorn, das lautlos im Mondlicht tanzt.

Er hat Dumbledore nie nach Worten ringen sehen und der brennende Knoten in seinem Magen, der nichts mit seinen übrigen Verletzungen zu tun hat, lässt ihn glauben, dass er gar nicht mehr so genau die Antwort auf seine Frage wissen will, als der alte Mann tief die abgestandene Luft einatmet und zögernd zu sprechen beginnt ohne ihn wirklich dabei anzusehen.

„Es ist nicht so einfach zu erklären…“

Womöglich liegt es an der Art, wie Dumbledore seinem Blick ausweicht und Potters schmale Gestalt in dem tiefen Sessel gedankenverloren mustert.

Womöglich liegt es an dem unbarmherzigen Schmerzen, Stechen und Brennen seiner Extremitäten und Organe.
 

Vielleicht ist es aber auch nur nagende Angst, die ihn gerade von Innen zerfrisst und es ihm unmöglich macht, von dem alten Mann, seiner gewohnt fordernden und unnachgiebigen Natur entsprechend, eine Antwort zu verlangen.

Er kann nur dabei zusehen, wie Dumbledore mit seiner großen, langgliedrigen Hand in einer Geste, die ihn in einer fernen Erinnerung an tiefe Traurigkeit und Verzweiflung erinnert, über sein Gesicht streicht.

Den Blick abzuwenden scheint ihm die einzige Möglichkeit zu sein, Dumbledore in diesem Moment zu ertragen.
 

Angenehme Wärme breitet sich in seiner rechten Hand, die teilnahmslos und schlaff neben seinem Körper liegt, aus und als er erschöpft und ausgebrannt darauf hinunter blickt hält der alte Mann sie sicher in seiner.

Der brennende Wunsch einfach in dieser Berührung zu verschwinden wird fast übermächtig, als Dumbledore sie gegen seine Stirn drückt und schließlich sein Gesicht hinein lehnt. Das Gefühl von Nässe auf seiner kalten Haut lässt Irgendetwas zerbrochen in ihm zurück.
 

„Was hast du bloß getan…“ raunt Dumbledore erstickt gegen sein Handgelenk.
 

Und plötzlich weiß er, dass gerade seine Welt zerbricht und vor seinen Augen auseinander fällt.
 

*******
 

1.September 1998
 

Er hat in dieser Nacht kein Wort mehr gesagt.
 

Natürlich nicht.
 

Aber Dumbledore schien auch nichts dergleichen zu erwarten. Der alte Mann blieb noch einige Zeit, die Hände fest um seine Klamme geschlungen, als könne er nicht glauben, dass er sicher in diesem Bett liegen und auch unabsehbare Zeit bleiben würde.
 

Jetzt dringt weiches Sonnenlicht durch die hohen Fenster des Krankenflügels auf die feuchten Laken seines Bettes.

Fiebrig blickt er auf das Tablett, das Madame Pomfrey vor einer guten Stunde verbunden mit ihrem unerschütterlichen Krankenschwersternlächeln hereinbrachte, darauf eine trockene Scheibe Toast und eine Tasse schon kalt gewordenen Tees.

Kamillentee.

Er hasst Kamillentee.
 

Sein Blick gleitet schwerfällig weiter zu dem leeren Chintz Sessel direkt an seinem Krankenbett.

Das Drehen des Kopfes jagt stechende Schmerzen durch Nacken und Rücken, bis hinunter in seine Oberschenkel, in die nur langsam wieder Gefühl zurückkehrt.

Bedauerlich, dass diese Gefühle nur verschiedene Varianten von Schmerz sind.
 

Das mitleidige Knirschen der Tür zu Madame Pomfreys Büro lenkt ihn für einen kurzen Moment von seinen Schmerzen ab, trotzdem macht er sich nicht die Mühe hinüberzusehen, auch nicht, als Madame Pomfrey schon am Fußende seines Bettes steht und mit ärgerlich verschränkten Armen zuerst auf ihn hinunter und dann auf das unberührte Frühstück sieht.

„Gerade von Ihnen hatte ich mehr Vernunft erwartet, als von einem aufmüpfigen 2.Klässler.“ raunt sie ungehalten, bevor sie nachdrücklich auf das Tablett deutet.

„Essen Sie!“

Er folgt ihrem Fingerzeig und sieht sich erneut mit kargem Toast und bitterem Kamillentee konfrontiert.

Angewidert verzieht er das Gesicht soweit es ihm möglich ist.

„Nur über meine Leiche.“ erwidert er bissig und muss nicht eine Sekunde warten, bis sein zynischer Kommentar die gewünschte Wirkung entfaltet.

Madame Pomfrey lässt die Arme sinken und ihr fester Blick ruht unbeweglich weiter auf ihm, nur mit dem Unterschied, dass die kleinen Fältchen um ihre Augen einen harten Zug annehmen.

Gefasst geht sie an dem leeren Chintz Sessel vorbei, auf den er nach wie vor blickt, um ihr nicht ins Gesicht sehen zu müssen, um zielstrebig vor dem kleinen Nachttisch stehen zu bleiben, auf den jemand, in einer schlichten Vase, einen üppig bunten Blumenstrauß gestellt hat, den er seit seinem Aufwachen am Morgen zu ignorieren versucht.

Geschäftig arrangiert sie einige Blumen von der einen auf die andere Seite und prüft vorsichtig, indem sie zwei Finger am Innenrand der Vase herunter gleiten lässt, den Wasserstand der Blumen.

„Vielleicht sollten Sie bedenken, dass es einige Menschen gibt, die in den letzten Monaten vor Sorge um Sie fast umgekommen sind, weil niemand sicher sagen konnte, nicht einmal Professor Dumbledore, wann und vor allem ob Sie jemals wieder zu sich kommen würden.“

Ihre Stimme ist fest und unerbittlich, als sie sich ihm zuwendet, eine Hand energisch an die Hüfte gelehnt, während die andere sachte eine der Blumen aus dem Strauß herauslöst.

Bedächtig dreht sie die fliederfarbene Gladiole zwischen ihren Fingern.

„Ihre zynische Art ist meiner Meinung nach kein großer Beweis von Dankbarkeit.“ endet Madame Pomfrey schließlich, legt die Gladiole behutsam auf das Tablett und kehrt damit ohne zu ihm zurückzusehen in ihr Büro zurück.

Er weiß, dass sie vermutlich recht damit hat und mustert zum ersten Mal eingehend den Strauß verschiedenster Blumen auf seinem Nachttisch.
 

Aber Dankbarkeit gehört in diesem Moment nicht zu seinen Stärken.
 

*******
 

8. September 1998
 

Das größte Ereignis seit seinem katastrophalen Erwachen, ist die ernüchternde Erkenntnis, dass er endlich, nach über einer Woche, seinen desolaten Körper ohne fremde Hilfe in eine halbwegs aufrecht sitzende Position bringen kann.
 

Es sind kleine Schritte.

Minimalistisch, um genau zu sein.
 

Aber das Gefühl von ein wenig Würde kehrt allmählich wieder zurück, wofür er in diesem Moment mehr als dankbar ist, denn nach mehr als einer Woche wohltuender Ruhe, nur unterbrochen von den gelegentlichen Besuchen Dumbledores, sitzt Potter keine drei Meter von ihm entfernt erneut in diesem scheußlichen Möbel, das die Bezeichnung Stuhl kaum verdient, eingebettet in unzählige weiche Kissen, ein Bein untergeschlagen, das andere so nah wie möglich an den Körper gezogen und darauf, nur durch eine Hand gestützt, ein schweres, ledergebundenes Schulbuch.
 

Zaubertränke für Fortgeschrittene.

Er ist sich nicht einmal sicher, ob das Ganze eher grotesk oder beleidigend ist.

Vielleicht auch beides.
 

Der Junge starrt nun seit ungefähr zehn Minuten in höchster Konzentration auf ein und dieselbe Seite, ohne, dass etwas von dem, ohne Zweifel hoch komplexen, Inhalt zu ihm durchzudringen scheint.

Mit jedem gelesenen Wort wandern Potters Augenbrauen dichter zusammen, bis sich schließlich eine steile Falte des Unverständnisses auf seiner Stirn eingräbt.

Es ist nicht so, als hätte er diesen Ausdruck nicht schon hunderte Male in seinem Unterricht bewundert, doch die Unfähigkeit Potter in diesem Moment aus dem Weg gehen zu können, da er nach wie vor an dieses Krankenbett gefesselt ist (und Madame Pomfrey ihm immense körperliche Gewalt angedroht hat, sollte sie auch nur einen seiner Finger außerhalb des Bettes finden), lässt ihn, mit ohnehin überstrapazierten Nerven, den Jungen so sehr in Grund und Boden starren, dass er sich ernsthaft fragt, warum das verdammte Buch nicht schon längst in Flammen aufgegangen ist.

„So sehr ich diesen Ausdruck auch bewundere Mr. Potter, aber können sie ihr offensichtliches Unverständnis nicht an einem anderen Ort zur Schau stellen?“

Immerhin, bemerkt er mit einer gewissen Genugtuung, hat seine Stimme nahezu zurück zu ihrer alten Form gefunden und durchschneidet sauber die angespannte Atmosphäre mit dem überaus befriedigenden Ergebnis, dass Potters Blick in einer einzigen fließenden Bewegung zu ihm hoch schreckt und er für eine Sekunde Unbehagen in seinen Augen erkennt, bevor der Ausdruck in trotzige Wut umschlägt.

„Sie hätten mir auch einfach Hilfe anbieten können!“, schlägt er bissig vor und lässt seine Bemerkung einen Augenblick wirken, ehe ihm bewusst zu werden scheint, wem er diesen Vorschlag gemacht hat und versucht unbeholfen das Bein, auf dem er die Lektüre balanciert, langsam hinunter gleiten zu lassen, schlägt das Buch mit einem genervten Schnauben zu um es unbeachtet auf seinen Schoß gleiten zu lassen.

Er hingegen macht sich nicht einmal die Mühe Potters Anmerkung mittels einer hochgezogenen Braue zu würdigen, sondern wartet, inzwischen weniger genervt als vielmehr interessiert, auf den, mit absoluter Gewissheit, temperamentvollen Ausbruch des Jungen.
 

Was dann jedoch geschieht überrascht ihn auf beinahe bedrohliche Weise und sorgt dafür, dass die immer noch offene Wunde auf seiner Brust unangenehm schmerzhaft sticht.

Potter sinkt einige Zentimeter in die Kissen des übergroßen, überladenen Sessels ein und reibt sich gedankenverloren mit der flachen Hand über die Brust, genau an der Stelle, an der Madame Pomfrey vor einigen Tagen den Verband entfernt und die große, ausgefranste, aber schon größtenteils gut verheilte Verletzung freigelegt hatte.
 

Resigniert mustert der Junge über ihn hinweg durch das ausladende Fenster die wenigen vorbeiziehenden Wolken an dem ansonsten klaren Himmel.

„Ich wollte ihnen nur etwas Gesellschaft leisten. Es kann ziemlich langweilig werden, wenn man den ganzen Tag im Bett liegen muss.“, murmelt Potter geistesabwesend, und es klingt nach reichhaltiger eigener Erfahrung (von der er im Laufe seiner Schulzeit genügend gesammelt haben musste, schließlich verging so gut wie kein Jahr, in dem Potter nicht mindestens zwei Wochen im Krankenflügel verbracht hätte), während er jetzt intensiver über seine Brust reibt und ein Ausdruck von schlecht unterdrücktem Schmerz über sein Gesicht huscht und er selbst zugleich von einer Flut aus verschiedensten Gefühlen und Emotionen überrollt wird, von denen er bei den Meisten sicher ist, dass sie nicht zu ihm gehören.
 

„Potter, lassen sie das!“ bellt er atemlos, da ihm der immer stärker werdende Schmerz unter dem Verband über seiner Brust die Luft raubt.

Verwirrt sieht der Junge zu ihm herüber, bemerkt seine gekrümmte, atemlose Haltung und zieht, als hätte er sich daran verbrannt, die Hand von seiner Brust.
 

Der Schmerz ebbt nur schwerfällig ab und die fremde Gefühlsflut, die seinen Verstand überschwemmt hatte, verschwindet allmählich, bis an ihrer Stelle nur ein dumpfes Pochen hinter seiner Stirn zurück bleibt.

Nach Luft ringend blickt er zu Potter hinüber, der ihn mit einer Mischung aus Entsetzten und Angst ansieht und bleich tiefer in den Sessel gerutscht ist.

Nur bedächtig kann er sich wieder vollständig aufrichten, lässt sich aber letztlich schwerfällig zurück gegen sein Kissen sinken und beschließt, diese Sache später ausgiebig mit Dumbledore zu diskutieren, auch wenn er ahnt, dass er keine zufriedenstellende Antwort erhalten wird.
 

Seine Gedanken enden abrupt aufgrund des schweren Knirschens der großen Flügeltür am anderen Ende des Raumes, die von einer schlanken Gestalt aufgeschoben wird.

Herein tritt ausgerechnet Ms. Granger, was an sich nicht erstaunlich ist, denn letztendlich kleben Granger, Weasley und Potter meist untrennbar aneinander, der opulente Strauß unterschiedlichster Blumen, den sie behutsam im Arm trägt, wiederum überrascht ihn auf unangenehme Weise.

Einen langen Moment verflucht er ihren scharfen Verstand, als ihr Blick zwischen ihm und Potter aufmerksam Hin und Her wandert, bevor sie ein Stück näher heran tritt und sich im Gehen an den Jungen wendet.

„Professor McGonagall sucht dich, Harry. Ich soll dir ausrichten, dass sie im Verwandlungsklassenzimmer auf dich wartet.“

Sie spricht weich und sanft, als sie an dem Stuhl, in dem Potter wie erstarrt in sich zusammengesunken sitzt, ankommt und bedächtig eine Hand auf der breiten Rückenlehne ablegt.

Er wartet darauf, dass Granger Potter den Strauß Blumen überreichen würde, doch stattdessen erhebt sich der Junge schweigend und verlässt ohne einen weiteren Blick auf ihn oder Granger den Krankenflügel.
 

Granger sieht ihm eine ganze Weile hinterher, auch, nachdem er den Raum schon lange verlassen hat, ohne irgendwelche Anstalten zu machen ihm zu folgen, zieht nachdenklich die Unterlippe zwischen ihre Zähne, bis ihr anscheinend wieder in Erinnerung kommt, weswegen sie hergekommen ist und sich fast schon schüchtern zurück zu ihm umdreht.

„Entschuldigen sie bitte die Störung, Sir, aber ich hatte nicht damit gerechnet sie wach vorzufinden.“, nuschelt sie eingeschüchtert und zu seiner maßlosen Bestürzung nimmt sie die inzwischen völlig verwelkten Blumen aus der schlichten Glas Vase und arrangiert eifrig den neuen Strauß solange, bis sie endlich zufrieden damit scheint.

Eingehend betrachtet sie die verwelkten Blumen in ihrer Hand und steht unschlüssig vor dem Chintz- Sessel, offenbar zwischen Gehen und Bleiben unentschlossen.

Schweren Herzens nimmt er ihr die Entscheidung ab, indem er sie, sich selbst dabei stumm verfluchend, mit einer knappen Handbewegung dazu auffordert in dem Sessel an seinem Bett Platz zu nehmen, den Potter vor nicht einmal fünf Minuten verlassen hat.

„Nun reden Sie schon Ms. Granger, es mag vielleicht nicht den Anschein haben, aber ich habe in der Tat Besseres mit meiner Zeit anzufangen als ihren pantomimischen Proben beizuwohnen.“, schilt er sie harsch, als sie zaudernd sein Angebot ablehnt, aber trotzdem kein Wort von dem verliert, was sie ohne Zweifel beschäftigt.

„Entschuldigen sie bitte die Störung…“, wiederholt Ms. Granger ihre eigenen Worte, während sie eilig in Richtung der massiven Flügeltüren strebt, jedoch noch einmal unerwartet inne hält, bevor sie ganz aus dem Krankenflügel tritt.
 

„Ich wollte sie wirklich nicht stören, Sir! Es ist nur…“, sprudelt es beinahe ungehalten aus ihr heraus ehe sie über ihre eigenen Worte zu straucheln scheint und verlegen den Blick auf den steingetäfelten Boden heftet. Selbst der Besserwisserin Granger fehlen also manchmal die Worte, schießt es ihm nicht ohne jede Gehässigkeit durch den Kopf. Doch ihre Augen, mit so viel gryffindorischer Entschlossenheit und für ihn fast unerträglicher Dankbarkeit gefüllt, lassen seine Bissigkeit in brennendem Bedauern untergehen, als sie den Mut findet ihn erneut an zu sehen.

Sanft rührt ihr Blick etwas tief in ihm an, von dem er nicht genau weiß, was es ist und auch nicht das Bedürfnis verspürt, es herauszufinden…
 

Aber ihre Stimme klingt noch lange in ihm nach.
 

„Danke für Harrys Leben…“
 

*******
 

15. September 1998
 

Er ist genervt.

Eigentlich eine unübersehbare Tatsache.

Jedoch hatte Dumbledore schon immer ein ausgesprochenes Talent dafür, das Offensichtlichste zu übersehen.
 

Während schottischer Hochlandregen in schweren Güssen gegen die Fenster des Krankenflügels prasselt, sammelt er all seine verbliebene Nachdrücklichkeit, um endlich eine Antwort aus dem alten Mann heraus zu pressen, ohne körperliche Gewalt an zu wenden.

„Was ist passiert?“, fragt er beherrscht, aber in seiner Stimme liegt ein zorniger Tremolo, den er nicht unterdrücken kann.

Dumbledore sieht auf seine gefalteten Hände, die er in einer Geste der Resignation in seinen Schoß hat gleiten lassen.

„Während des Kampfes…“

„Dumbledore!“, schneidet er dem alten Mann aufgebracht das Wort ab, als er mit so viel Eindringlichkeit auf die, quer über den ganzen gefliesten Boden verteilten, Scherben und Blumen des überladenen Straußes, der zuvor noch auf seinem Beistelltisch seine demütigende Wirkung entfaltet hatte, deutet, dass er das Gefühl hat sein Arm müsse vor lauter Unnachgiebigkeit brechen.

„Was ist vor nicht einmal einer halben Stunde hier passiert?“

Es war während des Streits mit Madame Pomfrey zu diesem alarmierenden Ausbruch gekommen.

Sie waren über den Streit seiner Genesung und seiner Forderung danach, das Bett endlich verlassen zu dürfen, aus ihm, im Nachhinein, unerfindlichen Gründen auf den verdammten Blumenstrauß gekommen, währenddessen er einer ihm völlig unbekannten und unberechenbaren Wut verfiel, die ihn vollständig die Kontrolle über seine Worte verlieren ließ.

Er schrie Madame Pomfrey an und glaubte sich sogar an eine wüste Beschimpfung zu erinnern, von der er innständig hoffte, dass sie nicht tatsächlich seinen Mund verlassen hatte.

Bis die schlichte Vase, die bis dahin das Objekt dieser Auseinandersetzung gewesen war, mit enormer Wucht, einer kleinen Explosion gleichkommend, in tausend Scherben zersprang und ihren Inhalt wüst über den Boden verteilte und Madame Pomfrey einen tiefen Schnitt am Oberarm zufügte.

Entsetzt und weißer als ihre tadellose Uniform sah Madame Pomfrey ihn an und hielt sich mit der rechten Hand den inzwischen stark blutenden Schnitt an ihrem linken Arm, bevor sie ohne eine Erklärung oder ein unwirsches Wort in ihrem Büro verschwand.

Keine zehn Minuten später traf Dumbledore ein und mit einem Ausdruck tiefer Sorge betrachtete er das Angerichtete.
 

Seitdem hatte er unnachgiebig versucht eine Antwort von Dumbledore einzufordern, ohne der immer wieder aufwallenden, unkontrollierbaren Wut nach zu geben und erneute Zwischenfälle zu verursachen, allerdings hielt sich sein Erfolg bei beiden Unternehmungen in Grenzen.

Der alte Mann blieb ihm jede Antwort schuldig und vor lauter unberechenbarer Wut hat er seine Nägel tief in seine Handflächen gebohrt.
 

Er kannte dieses Phänomen von plötzlich zerstörten Gegenständen oder anderem, immer in Verbindung mit starken emotionalen Ausbrüchen.

Aber das war ein Problem von Kindern, die noch nicht gelernt hatten ihre Magie in geregelte Bahnen zu lenken und nicht von erwachsenen, qualifiziert ausgebildeten Zauberern wie ihm.

Dennoch war anscheinend genau das hier passiert, auch, wenn Dumbledore offensichtlich nicht bereit war ihm das offen mitzuteilen.
 

Das hier war ein Ausbruch unkontrollierter Magie gewesen.

Und er war der Auslöser dafür.
 

*******
 

22. September 1998
 

Er streitet mit Dumbledore.

Erneut.

Wie eigentlich ständig seit knapp einer Woche.
 

Jetzt liegt er mürrisch in seinem Bett, das er nach wie vor laut Madame Pomfrey nicht verlassen darf, da die Wunde auf seiner Brust nicht richtig verheilen will und blickt Dumbledores sternenbesticktem, blauem Umhang nach, der hinter dem alten Mann her wehend aus der Tür gleitet.

Antworten hat er schon wieder nicht erhalten, genauso wenig wie seinen Zauberstab, den er zurück gefordert hatte, da er wusste, dass nur Dumbledore ihn während seines ausgedehnten Krankenflügelaufenthalts in sichere Verwahrung genommen haben konnte.

Er würde ihn zu gegebener Zeit zurückerhalten, hatte der alte Mann ihm versichert.

Was die Kriterien dieser „gegebenen Zeit“ waren, wusste anscheinend aber nur Dumbledore, nicht gewillt sie ihm zu unterbreiten.
 

Inzwischen hatte er sich mit der, zugegeben für ihn unabänderlichen, Situation insoweit arrangiert, dass er sich wieder in der Lage fühlte ein Buch (eines von denen, die Dumbledore ihm eindeutig zur Besänftigung mitgebracht hatte) tatsächlich zum Lesen in die Hand zu nehmen und nicht, um es mit so viel Kraft, wie er aufbringen konnte durch den Krankenflügel zu schleudern.

Trotz dieses Umstands ist er nicht über das erste Kapitel hinausgekommen, da Madame Pomfrey ungefähr eine Stunde, nachdem Dumbledore den Krankenflügel verlassen hatte, gestresst wirkend aus ihrem Büro stürmt.

Für ihn hat sie nur einen warnenden Blick übrig, der ihm auch ohne Worte gravierenden Ärger androht, sollte er es wagen unerlaubt sein Bett zu verlassen, ehe sie mit ihrem Zauberstab und resolutem Engagement den Flügel verlässt, um irgendeinem tollpatschigen Erstklässler, wie er annimmt, ein verhextes Körperteil zu richten.

Gelangweilt wendet er sich wieder seinem Buch zu, findet allerdings nicht die rechte Konzentration um den komplexen Ausführungen des Kapitels aus E.T. Fusions „Magische Fusionen und ihre verstärkende Wirkung auf heilende Tränke“ (Bei diesem Titel fühlte er sich von Dumbledore endgültig getroffen, wenn man bedachte, das es bisher kein Heiltrank schaffte seine Wunde zu heilen) zu folgen, erst recht nicht, als sich die gewaltige Tür erneut öffnet.

Während er noch spekuliert, ob Madame Pomfrey auch ohne Besen zu fliegen gelernt hat, schwingt der linke der mächtigen Türflügel auf und wieder zu, ohne, dass eine Person, die den Raum betritt, zu sehen wäre.
 

Sein Verstand arbeitet in schnellen Schritten, nicht, weil er nicht wüsste, wer dort den Krankenflügel betreten hat, sondern weil ihm kein guter Grund dafür einfallen will.
 

Potter.
 

Er macht sich nicht die Mühe den Jungen aufzufordern den lästigen Umhang abzunehmen, das würde Potter ganz von selbst, wenn er dazu bereit war.

Einige Minuten geschieht gar nichts und er wartet geduldig bis Potter sich entscheidet seine Anwesenheit zu erklären.

Zaghaft zieht der Junge schließlich, keine zwei Meter von seinem Bett entfernt den Umhang von seinem Körper, faltet ihn geflissentlich einige Male und legt ihn behutsam auf dem leeren Beistelltisch ab.

Erschöpft und offenbar nervös lässt Potter sich in den Chintz-Sessel fallen.

„Hermine hätte Ihnen gerne neue Blumen gebracht, wenn Sie sie nicht mit Ihrer charmant widerlichen Art aus dem Zimmer geekelt hätten.“, bemerkt der Junge bissig und er ist überrascht über diese unverfrorene Waghalsigkeit.

Abschätzig mustert er Potter, wie er dort unverschämt kühn in diesem lächerlichen Sessel sitzt und selbstsicher auf ihn hinunter schaut.
 

So zumindest fühlt es sich für ihn an.
 

„Sie haben bestimmt nicht den weiten Weg aus dem Gryffindorturm auf sich genommen um mir mitzuteilen, dass ich einen Ihrer kleinen Freunde zum Weinen gebracht habe. Also, was wollen Sie?“, erkundigt er sich lauernd, weil er nicht sicher ist wozu Potter zurzeit im Stande ist.

Nicht, dass er körperliche Gewalt von einem schmächtigem Kind, wie Potter, erwarten würde…

„Ich will Ihnen einen Handel vorschlagen.“, erwidert der Junge geschäftsmäßig und zieht, ohne eine Miene zu verziehen, einen Zauberstab aus der Tasche seines Sweatshirts.
 

Jedoch ist es nicht Potters Zauberstab.

Es ist sein eigener.
 

Mit unverhohlenem Erstaunen betrachtet er den geschmeidigen, dunklen Stab und kann beinahe die polierte Holzmaserung unter seinen Finger spüren.

„Wie sind Sie an den Stab herangekommen?“, forscht er weiter nach, kann allerdings nicht verbergen, wie begierig er ist seinen Zauberstab aus Potters Hand zu reißen.

Vorsorglich zieht der Junge seine Hand mit dem Stab aus seiner Reichweite.

„Genauso, wie ich an die Information herangekommen bin, was mit uns beiden passiert.“

Blitzschnell ist ihm klar warum Madame Pomfrey überstürzt den Krankenflügel verlassen hat.

„Welche Hebel mussten Sie in Bewegung setzten um Dumbledore und Madame Pomfrey lange genug abzulenken, sodass Sie in das Büro des Schulleiters einbrechen und schließlich ungestört hier herein spazieren konnten? Ganz zu schweigen von der beachtlichen Leistung in einen so gut gesicherten Raum, wie Dumbledores Büro, zu gelangen.“, bohrt er nicht ohne Anerkennung weiter.

Potter sieht weder geschmeichelt noch belustigt aus, eher wie ein ertapptes Kind.

„Es hat ganz schön viel Mühe gemacht Professor Dumbledore abzulenken und hat mich eine ganze Menge Ideenreichtum und Magie gekostet das Schloss des Büros spurlos aufzubrechen.

Madame Pomfrey war dagegen ein Kinderspiel.“, nuschelt Potter praktisch kaum hörbar.

„Ich denke ich möchte keine Details zu Ihrem erneuten Bruch der Schulregeln hören. Ich hoffe nur für Sie, dass Sie niemanden ernsthaft verletzt haben um Madame Pomfrey aus dem Krankenflügel zu locken.“, mahnt er scharf und kann buchstäblich dabei zusehen, wie Potter getroffen und beleidigt das Gesicht verzieht.

„Ich bin nicht wie Sie. Ich setzte nicht das Leben anderer aufs Spiel, um zu bekommen was ich will.“

Potter muss klar sein, welchen empfindlichen Nerv er bei ihm mit dieser Äußerung trifft und übt sich in Zurückhaltung.

„In Ordnung, Potter. Was wollen Sie für den Stab und vor allem für die Information, an die Sie weiß Gott wie gelangt sind.“, forscht er nach.

„Ich habe niemanden bedroht, wenn Sie das meinen. Ich habe lediglich ein Gespräch zwischen Professor Dumbledore und Professor McGonagall, während einer Unterrichtsstunde zufällig mitangehört.“, lügt Potter ohne Scham.

Sie beide wissen, dass er wahrscheinlich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hat um dieses vertrauliche Gespräch zu belauschen.

„Was ich dafür will ist einfach. Ich will antworten von Ihnen und nicht mit unnützen Informationen abgespeist werden.“

Potter sieht ihn unnachgiebig an und er ist sich im Klaren, dass er keine andere Wahl hat, als auf Potters Forderung einzugehen.
 

Allerdings nicht, ohne auch eigene Bedingungen zu stellen.
 

„Na schön, Potter, ich bin bereit Ihnen Rede und Antwort zu stehen, jedoch unter der Voraussetzung, dass Sie mir zuerst Antworten geben und mir meinen Zauberstab aushändigen.“, äußert er und sieht dabei zu, wie Potter diesen Handel im Geiste abwägt.

Auch dem Jungen muss klar sein, dass er in dieser Sache nicht nachgeben wird, denn er gibt mit einem Nicken sein Einverständnis.

„Ich werde Ihnen sagen, was ich weiß. Aber den Zauberstab bekommen Sie später, wenn ich meine Antworten habe. Also, was wollen Sie wissen?“

Alles, du dummer Junge, hätte er ihm am Liebsten entgegengeschleudert, entscheidet dann gleichwohl, dass es nicht in seinem Interesse liegt Potter zu verärgern, indem er ihn beleidigt.

Kleine Schritte…

„Haben Sie, seit Sie den Krankenflügel verlassen haben und wieder am Unterricht teilnehmen, Veränderungen in Ihrer Magieanwendung bemerkt?“

Es ist sinnvoller zu allererst einen groben Überblick über unsere Situation zu bekommen, entscheidet er und sieht Potter erwartungsvoll an über dessen Gesicht sich, nach der anfänglichen Überraschung aufgrund seiner oberflächlichen Frage, ein ärgerlicher Schatten legt.

„Es ist nicht bloß eine einfache Veränderung, es ist vielmehr so, als wäre es eine vollkommen fremde Magie mit der ich versuche zu zaubern. Und wenn ich versuchen sage, dann meine ich das auch. Es ist schwierig die Magie zu kontrollieren und mein Zauberstab schafft es kaum die Menge Magie, die ich an Ihn abgebe zu bremsen und so zu lenken, wie ich es will.

Darum nehme ich auch noch nicht am richtigen Unterricht teil, sondern bekomme Sonderstunden von Professor McGonagall, die mir hilft, die Magie wieder zu kontrollieren, da ich einige unschöne magische Ausbrüche während des normalen Unterrichts hatte.“

Betrübt starrt Potter auf seine Hände, aber er hat nicht die Zeit um auf Selbstmitleid Rücksicht zu nehmen. Es ist also so, wie er vermutet hat, etwas in ihrer Magie hat sich nach dem großen Kampf stark verändert, sodass sie kaum noch dazu in der Lage sind vernünftige und zielgerichtete Magie anzuwenden.

„Hat Dumbledore irgendetwas zu diesen Ausbrüchen gesagt, als sie das Gespräch mit angehört haben?“

Er musste wissen, was Dumbledore dachte, denn wenn es so war, wie er befürchtete waren Potter und er in katastrophalen Schwierigkeiten.

„Ja, hat er, aber ich habe nicht ganz verstanden, was er damit meint.“, gibt Potter zerknirscht zu.

„Er sagte, dass, während Sie im Kampf bei mir Ihre Magie gewirkt haben etwas schief gelaufen sein muss. Sie haben wohl irgendetwas gespalten, dass sich dann mit mir oder uns vermischt hat. Wie gesagt, ich verstehe nicht genau, was er damit sagen wollte.“
 

Ihm wird kalt und heiß zugleich.

Ein Klumpen aus purem Feuer kriecht in seine Eingeweide und er versucht verkrampft sich nicht erneut vor Potter zu erbrechen.

Der Junge erkennt, dass ihn diese Information aus der Ruhe gebracht hat, was nicht wirklich überraschend ist, da er inzwischen jegliche Farbe aus dem Gesicht verloren haben muss.

„Sie verstehen, was Professor Dumbledore damit sagen wollte! Was ist es? Und wie können wir es wieder rückgängig machen?“

Potters hoffnungsvoller Blick lässt seine Übelkeit nicht unbedingt abklingen.
 

„Ich befürchte, Potter, dass es nicht möglich ist unseren derzeitigen misslichen Zustand zu ändern oder gar rückgängig zu machen.“

„Was soll das heißen?“, horcht der Junge auf und er findet kaum die richtigen Worte um Potter ihre Lage in ihrer gesamten Tragweite darzulegen.

„Sie wissen vielleicht, dass Magier in der Kindheit zu magischen Ausbrüchen, bei starker emotionaler Belastung, neigen…“

„Ja, weiß ich. Ich hab mal ausversehen meinen Cousin in einem Terrarium eingeschlossen. Aber das ist doch normal, Kinder sind noch nicht dazu in der Lage ihre Magie zu kontrollieren…“, beginnt Potter, doch sein mahnender Blick bringt ihn augenblicklich wieder zum Schweigen.

„`Tschuldigung.“, murmelt der Junge verlegen und richtet seine Aufmerksamkeit abermals auf ihn.

„Ihre Ausführung ist insoweit korrekt, Potter, allerdings liegt es nicht nur daran, dass Kinder noch nicht dazu im Stande sind diese Magie zu kontrollieren, sondern auch weil die Magie meist erst kürzlich erwacht ist und somit noch einen Fremdkörper im Organismus des Zauberers darstellt, der unkontrolliert versucht sich einen Weg nach außen zu bahnen. Wilde und neue Magie ist auch für einen erwachsenen Zauberer nur schwer zu beherrschen.“

„Aber wieso können wir dann Magie ohne Probleme nutzen? Müssten wir nicht dementsprechenden alle wandelnde Zeitbomben sein, die beim kleinsten Versuch Magie anzuwenden, hochgehen?“, wirft Potter tatsächlich interessiert ein.

„Ich würde vielleicht nicht ihre Worte nutzen, aber ja, dem wäre so, wenn alle Magie wilde Magie wäre. Jedoch lernt ein junger Zauberer wie Sie in seiner Ausbildung, seine eigene Magie zu beherrschen und zielgerichtet einzusetzen.“, antwortet er dem Jungen und versucht seine Erklärung auch für Potter verständlich zu gestalten.

„Seine eigene Magie… Was soll das denn bitte bedeuten?“, grübelt der Junge irritiert.

Augenrollend fährt er fort: „ Lesen Sie eigentlich jemals ein Buch, das nichts mit Quidditsch zu tun hat? Die Magie jedes einzelnen Zauberers trägt eine eigene Signatur, es ist quasi ihre ganz persönliche Magie, die Sie nutzen. Ihre Magie Beispielsweise unterscheidet sich grundlegend von der jedes anderen Zauberers, sodass ein anderer nicht in der Lage wäre ihre Magie zu nutzen, weil sie für ihn fremd und ungebändigt wäre. Darum ist es auch schwieriger mit einem fremden Zauberstab gut funktionierende Magie zu wirken, da der Zauberstab eines Zauberers gewissermaßen an seine Magiesignatur gebunden ist. Vergessen Sie nicht der Zauberstab wählt den Zauberer.“, erklärt er ausführlich und gibt sich alle Mühe dabei nicht schulmeisterlich zu klingen.

„Also sucht der Zauberstab mich nicht nach meiner Persönlichkeit aus sondern nach der Magie, die ich in mir habe?“, begreifend erhellt sich Potters Gesicht.

„Nun, nicht nur. Es wäre zu allgemein gesagt, wenn man davon ausginge, dass ein Zauberstab nur auf die Signatur seines Besitzers bei seiner Wahl reagiert.

Magie ist ein hochkomplexes Gebilde, das sich aus vielfältigen verschiedenen Dingen zusammensetzt und geformt wird. Auch die Persönlichkeit, die Gefühle und die Erinnerungen, die ein Zauberer im Laufe seines Lebens sammelt, haben großen Einfluss auf die Entwicklung der jeweiligen Magie. Wären Sie nicht der Mensch, der Sie sind und hätten Sie nicht dieselben Erfahrungen gesammelt, wäre auch ihre Magie eine andere.“

Erstaunt und fasziniert schaut Potter zu ihm hinüber.

Bis der Junge die Frage stellt, vor dessen Antwort er am Liebsten davonlaufen würde.
 

„Aber was hat das mit uns zu tun?“
 

Das lange Schweigen, das auf diese Frage folgt, scheint Potter zunehmend zu beunruhigen, denn er fährt sich hastig mit den Fingern durch das rabenschwarze Haar und seine Augen huschen aufgeregt quer durch den Raum, bis sie schließlich wieder an ihm haften.

„Jetzt sagen Sie schon, was Sie wissen. Das war der Handel. Ich beantworte Ihre Fragen, wenn Sie meine beantworten!“, fährt Potter ihn gereizt an und er sieht derzeit keine Möglichkeit sich aus dieser unangenehmen Situation heraus zu reden.
 

Also handelt er so, wie er in den kommenden Jahren so gut wie nie wieder gegenüber Potter handeln wird.

Er sagt ihm die Wahrheit.
 

Nach Luft und Worten ringend beginnt er seine, auch für ihn, erschütternde Erläuterung.

„Offenbar ist es so, dass bei Ihnen und mir während des missglückten Zaubers einige Teile unserer jeweiligen Magie von uns abgespalten wurden.“, er fühlt sich kaum im Stande weiter zu sprechen, ihm wird schwindelig obgleich er liegt und das Atmen wird zunehmend schwerer.

Er spürt, wie unbekannte Panik in ihm hochkriecht und quälende Angst seine Kehle verschließt.

Auch Potter atmet zittrig Ein und Aus.
 

„Magie ist nicht dazu in der Lage ungebunden in der Natur zu existieren, also haben sich die abgespaltenen Teile anscheinend mit den am nächsten gelegenen magischen Lebewesen verbunden…“

Er wird unterbrochen von dem ohrenbetäubenden Krachen des umkippenden Chintz-Sessels, als Potter ungestüm und unbeherrscht aufspringt und sich hitzig vor ihm aufbaut.

Einige, der an den Wänden hängenden Lampen beginnen bedrohlich zu flackern.

„Wollen Sie damit sagen, ich habe einen Teil Ihrer verdammten Magie in mir?!“, schreit der Junge langsam die Fassung verlierend.

„Himmel Herrgott, beruhigen Sie sich oder wollen Sie uns beide umbringen?“, schießt er genauso aufgebracht zurück und kann Potters Grauen nicht nur an ihm sehen sondern auch irgendwo in sich selbst spüren. Er ist fast nicht mehr dazu in der Lage seine und Potters Gefühle zu unterscheiden, die in ihm toben.

„Es ist nicht nur ein Teil meiner Magie, der sich mit Ihrer verschmolzen hat. Auch einige meiner Erinnerungen und Gefühle, die mit diesen Teilen der Magie verbunden waren, sind dabei mit Ihren verflochten worden. Das ist auch der Grund für diese seltsame Verbindung, die uns dazu zwingt Gefühle und Gedanken des anderen wahrzunehmen.“, würgt er mit letzter Kraft aus seiner trockenen Kehle.

In einem Anflug panischen Verstehens presst Potter seine flache Hand auf die linke Hälfte seiner Brust und ein Sturm aus bunten Erinnerungsfetzten und fremden Gefühlen explodiert in seinem eigenen Verstand.

Der markerschütternde Lärm in seinem Kopf wird nur von den berstenden Glaslampen an den Wänden übertönt, bevor ein feiner Glasregen aus Millionen winzigen Scherben auf sie nieder geht.

Halb bewusstlos nimmt er wahr, wie Potter seine Hand zurück reißt und taumelnd an dem umgestürzten Sessel Halt sucht.

Keuchend starren sie sich über die Scherben hinweg an.

„Die…die Wunde scheint die Verbindungen… zwischen den abgespaltenen Teilen unserer …Magie zu sein…“, stellt er matt fest, soweit seine Kräfte es zulassen.

Nur langsam und schwerfällig kommt er wieder zu Atem, währenddessen Potter sich, auf den Sessel gestützt, bereits wieder aufrichten kann.

„Was hatten Sie mit diesem verfluchten Zauber überhaupt vor, außer uns auseinander zu reißen?!!“, tobt der Junge nach wie vor sehr gereizt.

„Ihr Leben retten.“, erwidert er schlicht und findet nicht die Courage Potter an zu blicken.
 

„Und jetzt geben Sie mir meinen Zauberstab. Bei dem Lärm, den sie verursacht haben wird jeden Moment Dumbledore dort in dieser Tür stehen.“, fordert er heftig und streckt dem Jungen in einer auffordernden Geste seine Hand entgegen.

Potter schüttelt seine Verwirrungen schneller ab als er dachte und schlägt seine Hand zurück.

„Glauben Sie wirklich, ich würde mich mit dieser Antwort zufrieden geben? Reden sie, oder Ihr Zauberstab bleibt bei mir.

Wie sind Sie nur auf die dämliche Idee gekommen, dieser Zauber würde irgendjemandem helfen?

Sehen Sie nur, was Sie damit angerichtet haben!“

Wiederholt kann er kochende Wut in sich aufsteigen fühlen.

„Oh bitte, halten sie den Mund, Potter! Sie wissen doch überhaupt nicht wovon Sie reden. Ich habe alles getan um ihr Leben zu schützen, auch, wenn es uns beide viel gekostet hat!

Also erwarten Sie keine Reue!“
 

Er weiß, dass sie sich gegenseitig aufwiegeln, aber sein Zorn vernebelter Verstand macht es ihm schwer nicht die Beherrschung zu verlieren.

„Warum gehen Sie nicht einfach zurück zu Ihren nervigen Freunden in den Gryffindorturm und mir damit aus den Augen?“, schleudert er Potter entgegen.

„Vielleicht weil sie nervig sind!“
 

In der dröhnenden Stille kann er sein Herz in einem zornigen Rhythmus in seinen Ohren schlagen hören.

Betreten, aber immer noch zornentbrannt starrt Potter auf seine Schuhe: „ Sagen Sie mir endlich, was dieser Zauber bewirken sollte und wie!“

Er muss kurz die Augen schließen, da ihn Potters Anblick zunehmend rasender macht.

„Es war einfach nur ein misslungener Zauber, nicht mehr und nicht weniger!“

Potters zornsprühender Blick hält ihn unbarmherzig fest und zeigt ihm deutlicher, als seine folgenden Worte, wie angewidert er von ihm ist.

„Sie sind ein elender Bastard, Snape! Ihre ständigen Lügen widern mich an, Sie Feigling! Ihnen ist es gleichgültig ob andere Ihren Plänen im Weg stehen, Sie räumen sie einfach aus dem Weg! Genauso wie Sie es in Wirklichkeit wahrscheinlich bei mir versucht haben, um Voldemort freie Bahn zu machen! Ist es nicht so?!“, bellt Potter ihm wüst entgegen.
 

Irgendwo in seinem Verstand zerbricht eine Mauer, die ihn bisher noch einigermaßen klar denken ließ und fällt von ihm unbemerkt in sich zusammen.
 

„Ja, genauso muss es gewesen sein, nicht wahr? Weil es auch keine andere Möglichkeit gibt, die deinen begrenzten Verstand vielleicht übersteigt! Raus hier! Verschwinde! Ich will dich nie wieder sehen!“
 

Und bevor er auch nur eine Spur Reue empfinden kann zerschlägt er Potters Welt in Scherben.

„Verdammt, Ich wünschte du wärst dort draußen tatsächlich verreckt!“
 

Der Junge sieht ihn an und schaut doch durch ihn hindurch, weiß wie die scherbenbedeckten Laken in denen er liegt.
 

*******
 

23. September 1998
 

Empfindungslos hält er den inzwischen völlig zerknitterten Zettel und seinen darin eingewickelten Zauberstab in der Hand.

Beides hat heute Morgen akkurat arrangiert auf dem Beistelltisch gelegen.
 

Nur durch einen dichten Nebel dringen Dumbledores tränenschwere Worte zu ihm durch.

Potter war am frühen Morgen von seinen Freunden als vermisst bei Minerva McGonagall gemeldet worden und war im gesamten Schloss nicht aufzufinden gewesen.
 

Immer und immer wieder huscht sein Blick über die hastig hingeschmierten Worte, die auf den von einem Bogen Pergament abgerissen Zettel geschrieben wurden.
 

„Sie müssen mich nie wieder sehen. Werde vor Sonnenaufgang England verlassen haben. P“
 

Er wünschte inständig, es wäre noch einmal gestern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2011-08-14T16:21:23+00:00 14.08.2011 18:21
Hallo.

Es ist schon fast zu lange her. Interessantes Kapitel, der endlich einiges klärt. Du hast nach wie vor eine angenehme Wortwahl, einen wunderbaren Stil.
Was Formatierung (müssen soviele Zeilenumbrüche und Absätze sein?) und Zeichensetzung (bei wörtlicher Rede) angeht, gibt es verbesserungswürdiges, aber das ist eher nebensächlich.

Die Sache mit der wilden Magie ist da was ganz anderes. Ich bin einfach mal gespannt darauf, was daraus wird. Was solche Punkte angeht bin ich einfach negativ vorbelastet, was aber nicht an die liegt und somit relativ egal ist. Deine FF ist im Moment die einzige, die ich wage zu lesen. Und vielleicht muss ich die vorangegangenen Kapitel noch einmal anlesen, um wieder alles zu erfassen (sobald es denn ein weiteres Kapitel gibt), aber bis dahin bin ich einfach mal gespannt, was in der Zeit passieren mag.

Liebe Schreibziehergrüße,
abgemeldet
Von:  musca
2011-08-02T08:53:51+00:00 02.08.2011 10:53
Die FF ist super geschrieben. Sie ist flüssig und stellt die Gefühle der Figuren gut dar.
Die Spannung die du beim Leser erzeugst baut sich mit jedem kapitel immer weiter auf. Ich bin wirklich gespannt wie es weiter geht. Besonders gemein sind eig die Cliffs, aber da die FF so gut durchdacht ist, kann man getrost darüber hinwegsehen...

Ich freue mich aber auf alle Fälle auf die nächsten Kapitel!!!

g&k
musca
Von:  JustCookie
2011-08-02T08:17:49+00:00 02.08.2011 10:17
uuuh ...
da verspürt Snape wohl doch noch Reue ...
hört sich garnicht gutan ...

der FF ist wirklich toll geschrieben und ich möchte unbedingt wissen wies weiter geht ^w^
hoffe du schreibst schnell weiter :3

LG
Emo_chan
(^ w ~) Y


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