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Warum ich zu den Akatsukis kam...

von

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Geschichte 1 - Kapitel 10

‚Es tut mir leid, Itachi. Ich liebe dich’, dachte ich, dann wurde es still. Die Stimmen verstummten, die Bilder verblassten, meine Gedanken lösten sich spurlos auf. Nur noch ein leises Pochen, sonst nichts mehr. Keine Gedanken mehr, wenn sich meine Lungen mit Luft füllten, kein Gefühl mehr, wenn die Luft wieder herausströmte.

Ein letzter Wunsch brannte in meiner Seele, selbst durch die Dunkelheit und die Leere:

‚Ich will dich sehen.’

Er war das einzige, was noch blieb, endlich erlosch nach zahlreichen Herzschlägen auch er.

Wenn das ‚Sterben’ war, war es verdammt angenehm.
 

Ein ungutes Gefühl beschlich mich, als ich mich durch die Straßen schlich. Schon seit einiger Zeit hatte ich eine Vorahnung, dass etwas geschehen sein musste. Stumm verfluchte ich die Organisation, die mich so lange beansprucht hatte. Nun, da ihr Kyubi sicher war, ließ sie sich alle Zeit, ihn auch zu holen. So ungern ich es mir auch eingestand, ich vermisste ihn. Ich vermisste Naruto.

Die Zeit, die wir miteinander verbracht hatten, war die schönste meines Lebens gewesen. Aber eben diese Vorahnung flüsterte, dass es das letzte Mal gewesen sein könnte, dass ich ihn gesehen hatte. Mir gingen diese düsteren Gedanken nicht mehr aus dem Kopf. Was war ihm zugestoßen? Anstatt an dem verabredeten Punkt auf ihn zu treffen, fand ich den Platz leer vor. Er hätte nie im Leben unser Wiedersehen vergessen. Höchstens er hatte die Nachricht, die ich ihm verschlüsselt geschickt hatte, nicht erhalten oder wurde durch irgendetwas gehindert.

Zu warten hatte keinen Sinn, ich war schon spät dran und so schlich ich weiter zu seiner Wohnung. Sie war nicht einfach zu finden, aber schließlich gelang es mir. Das ganze Haus war menschenleer, hier schien außer ihm niemand mehr zu wohnen. Warum er so gemieden? Ungesehen und unbemerkt trat ich ein.

Für einen Moment verschlug es mir den Atem. Hier sah es aus, als hätte eine Schlacht getobt. Die Wände waren blutverschmiert, es zog sich in langen Bahnen den Flur entlang. Die Spuren mussten noch frisch sein. Der erste Raum war die Küche, hier war die Verwüstung größer. Schubladen lagen ausgeleert auf dem Boden, der Inhalt verstreut, teilweise waren sie zerschmettert. An den Messer, die auf den Fließen lagen, klebten Blutreste.

Schnell und gründlich suchte ich, ob er sich irgendwo hier versteckte. Naruto gehörte zu den Menschen, die sich verkrochen und klein machten, wenn sie so schwer verletzt wurden. Er war nicht von Anfang an so gewesen. Die Menschen um ihn hatten ihn langsam zu dem gemacht, was er jetzt war.

Je länger ich mich umsah, desto stärker wurde mir bewusst, dass er, wenn er noch am Leben war, dringend Hilfe brauchte. Ich musste ihn finden, sonst hätte ich mein Leben gleich zweifach verwirkt. Nicht nur, dass der Leader mich vermutlich dafür umbringen würde, wenn ich ihn verlor, mein Leben wäre auch kein richtiges mehr ohne die Aussicht darauf, ihn wiedersehen zu können. Mühsam riss ich mich von diesem Zimmer los und suchte weiter.
 

Aus einem Raum ertönte ein leises Schluchzen. Erst dachte ich, ich hätte mich verhört, als es erneut zu hören war. Lautlos aber schnell schritt ich dahin, wo es herkam. Mit einem Knarren öffnete sich die Tür zu einem Badezimmer. Am Boden saß ein zuckendes, zitterndes Bündel, die Arme um die angewinkelten Beine geschlungen.

„Naruto, bist du das?“

Der blonde Haarschopf hob sich etwas. Also doch, er konnte mich hören. Langsam, um ihn nicht zu erschrecken, ging ich vor ihm in die Hocke.

„Hey, was ist denn? Was ist passiert?“, fragte ich so einfühlsam wie möglich. Bisher war es mir noch nie leicht gefallen. Bis zu dem Tag, an dem ich Naruto kennen gelernt hatte.

Wieder ein Schluchzen, dann Stille. Er hob das verweinte Gesicht. Seine Augen sahen wie tot aus, starrten durch mich hindurch. Als Naruto meine Sharingan sah, riss er den Mund und die Augen auf und presste sich weiter an die Wand. Sie war eiskalt, genau wie seine Haut, die nicht mehr viel wärmer als meine war, aber das schien ihm kaum aufzufallen. Die sonst so weichen Lippen waren bläulich angelaufen und rissig, als wäre er stundenlang in diesem eiskalten Raum gesessen. Sein Kopf kippte ein wenig nach hinten, fast so, als hätte er die Kontrolle über seinen Körper verloren. Ein schlimmer Verdacht erhob sich in mir.

‚Lass es nicht wahr sein. Bitte, keine Beweise dafür’, dachte ich und schloss die Augen. Erst jetzt konnte ich ihn sanft zu mir hin ziehen. Es gab für ihn nur einen Grund, so zu reagieren und ich hoffte für diesen, dass es nicht stimmte.

Sein Kopf lehnte an meiner Brust und seine Hände krallten sich in meinen Mantel. Das T-Shirt, das er trug, sah am Rücken blutig aus. Vorsichtig legte ich meine Arme um ihn. Scheinbar nicht vorsichtig genug, denn er zuckte mit einem Schmerzenslaut, als ich ihn berührte.

‚Nicht schon wieder. Es kann doch nicht schon wieder geschehen sein...’, schoss es mir durch den Kopf.

Scheinbar kannte ich meinen kleinen Bruder schlechter, als ich dachte. Er war eine echte Gefahr für seine Umwelt und besonders für Naruto. Vielleicht ließ sich noch etwas reparieren, unter Umständen könnte ich seine Erinnerungen löschen.
 

Leider war das keine gute Methode, um den Schmerz eines Opfers zu lindern. In den Jahren bei der Akatsuki hatte ich genug Zeit und Möglichkeiten gehabt, um alle möglichen Versuche anzustellen. Und die Forschung rund um Manipulation von Gedanken und Erinnerungen war für mich aufgrund meines Bluterbes beinahe schon Pflicht geworden.

Um auf den Versuch zurückzukommen, das erste, bei dem ich es ausprobiert hatte, war trotz richtigen Vorgehens wahnsinnig geworden, das zweite depressiv und das dritte hatte sich nach einer Woche ohne Worte selbst umgebracht. Ich hatte es nicht mit ansehen können, wie Zetsu die Leichen entsorgte, ich verkraftete zwar viel, aber das war zu viel gewesen. Ihnen allen gemeinsam das Leid, das sie sich nicht erklären konnten, das sie aber noch immer von innen zerfraß.
 

Und genau das wollte ich Naruto ersparen. Ich würde mir Mühe geben, seine Wunden in angemessener Zeit zu heilen, ihn bis dahin beschützen und ihm helfen, wieder seine Lebensfreude zu finden. Mein kleiner Bruder würde dafür leiden. Egal, was ich ihm im Auftrag anderer angetan habe, es entschuldigte nicht, was er aus Eigennutz Naruto zumutete.

Er hatte nicht den Tod verdient. Nein, ich würde dafür sorgen, dass er etwas viel schlimmeres erleiden würde.

„Naruto? Ich hebe dich hoch und bring dich in dein Zimmer. Ist das in Ordnung?“

Er klammerte sich noch verzweifelter an mich.

„Keine Angst, ich bleibe bei dir. Dir geschieht nichts, ich bin für dich da...“, flüsterte ich sanft in sein Ohr. Dann drehte ich ihn so, dass er mit seinen Beinen meine Hüfte umschlingen konnte und ich ihn problemlos tragen konnte. Er sah nicht so aus, als würde er in naher Zukunft noch einmal loslassen.
 

Ich legte ihn ab und seine Finger lösten sich. Die Hand fiel schlaff auf die Decke und die Rasierklinge, die sich in die Haut gebohrt hatte, glitt aus der blutigen Wunde. Sein ganzer Körper hatte seine Spannung verloren. Im ersten Moment fürchtete ich, er wäre tot. Nur sein Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig, das kleine Herz schlug langsam und regelmäßig wie ein Uhrwerk. Kein Mensch mehr, sondern ein Ding, das eben da war und keine Kontrolle mehr über sich hatte. Mir fielen die Tabletten, die überall verstreut lagen, ins Auge. Die Packung war vollständig ausgeleert, aber mir fiel auf, dass eine ganze Menge fehlten.

Irgendwoher kannte ich den Namen. Es dauerte einige Augenblicke, bis ich verstand, woher. Wir selbst hatten dieses Medikament untersucht und weiterentwickelt. Orochimaru allen voran hatte lange daran geforscht, bis er ein sehr spezielles Mittel gefunden hatte, das den Chakrafluss so weit zurückschrauben konnte, dass das Testobjekt nicht einmal mehr in der Lage war, auch nur ein Fingerzeichen zu schließen. Die hier im Raum waren eine dieser Varianten, allerdings konnte man die nicht frei auf dem Markt kaufen. Wer auch immer das besorgt hatte, hatte Verbindungen zu verschiedensten Giftmischerszenen.

Hatte er die etwas alle heute genommen? Natürlich, Überdosis, was sollte es denn sonst sein. Bei der Menge war es auch klar, warum ihm Kyubi nichts half. Zwischen seinen Schulterblättern prangte ein Siegel, das von meinem Bruder stammen musste. Aber die Handschrift gehörte jemandem anderen...

Was zur Hölle hatte er mit der ganzen Sache zu tun? Welchen Vorteil zog er daraus, wenn der wichtigste Teil seines Plan zerstört werden würde? Ich würde ihn nie verstehen und er mich nicht. Und im Moment war mein Ein und Alles auch wichtiger als die Frage, was die beiden Verrückten miteinander zu tun hatten. Irgendjemand hatte ihm diese Tabletten in die falsche, eigentlich zugelassene Dose gesteckt und er hatte sie unwissentlich geschluckt.

Aber warum?

Lag es an den Wunden, die er hatte, oder an dem gebrochenen Herzen? Seine Seele musste zersplittert in einer Ecke dieses Raumes rumliegen. Unmöglich zu finden.
 

Ich war kein Experte in Sachen Heilung, da musste diese Schneckenprinzessin ran. Als Akatsuki hatte ich hier in Konoha und in der Nähe der Hokage nichts verloren. Sobald ich dort wäre, würden sie mich verhaften und wenn Naruto nicht mehr aufwachen würde, wäre es dann wohl meine Schuld, oder?

Da gab es nur eine Lösung: Es musste ihn jemand finden. Dann könnte ich verschwinden und ihn aus der Entfernung bewachen. Hier in Konoha waren die Nachbarn schon immer sehr hellhörig gewesen, also war es eine leichte Aufgabe, sie auch uns aufmerksam zu machen.

Zuerst ließ ich einen großen, schweren Stein durch das Fenster krachen, dann flog ein Tisch durch die neue Öffnung raus. Krönender Abschluss bildeten die Gläser, Porzellanschüssel und ein alter Fernseher, den ich ihm ersetzen würde, wenn er die Überdosis überleben würde. Sie landete an der Hauswand von gegenüber.

Die Lichter gingen an und ich verwandelte mich rasch. Auffallend unauffällig hüpfte ich nach draußen und verschwand.

Meine Taktik ging auf. Bereits einige Minuten nach meinem „Einbruch“ kamen die ANBU und brachen die Tür auf, wo sie meinen Liebling fanden. Er war in sicheren Händen und ich folgte unbemerkt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-06-16T15:49:10+00:00 16.06.2009 17:49
Hast dir ja ziemlich Zeit gelassen^^
Dafür war die Entschädigung nicht ohne *grins*
Naru braucht wirklich einen Seelenklemptner; oder Itas Liebe.
Mal sehn welche Strafe Sasuke bekommt *devil gins*
Freu mich schon aufs nächste Kappi

Lg Lokihasser


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