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Warum ich zu den Akatsukis kam...

von

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Geschichte 1 - Kapitel 7

Warnung: Itachi wieder an seiner Arbeit, Naruto zurück in Konoha, Gefahr in Anmarsch
 

Es war unmöglich, ihn auch nur für eine Sekunde zu vergessen. Meinen Fluchtplan, der ultimative Verrat an Konoha-gakure. Das hieß aber auch, ich musste zurück in die Vorhölle, für Wochen oder auch Monate. Mein Schicksal war praktisch besiegelt, aber mir blieb keine andere Wahl.

Zurück in die Höhle des Löwen.
 

Letztendlich hatte ich Itachi nicht überreden können, mich nicht hier alleine zu lassen. Es war mir egal, wer mich vergiften wollte, aber ihm scheinbar nicht. Meine Mission, die er mir gegeben hatte, war, genau das herauszufinden.

„Nicht, dass sie dich dann suchen, um dich doch noch umzubringen. Ich trau den Leuten hier mittlerweile alles zu“, war sein Kommentar gewesen.

So kam es, dass er sich am frühen Morgen von mir verabschiedete und ging. Ihm war sichtlich unwohl dabei, genau wie mir, aber es ging nicht anders. Er konnte nicht länger bleiben.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass wir uns nie wieder sehen würden. Hoffentlich war das nicht der Fall. Ich wollte ihn nicht verlieren, um keinen Preis der Welt. Vielleicht war ich auch einfach nur paranoid. Dazu hatte ich nach allem, was ich erlebt hatte, das gute Recht. Unfreiwillig hatte ich die Abgründe der menschlichen Seele gesehen und wollte das nie wieder. Nur weg von hier, diesem schrecklichen Ort. Das war nicht meine Heimat, ich gehörte nicht hierher. Hier war ich noch nie akzeptiert worden und es würde sich auch bis an mein Lebensende nicht ändern.

Unter Umständen konnte ich Tsunade ja überreden, dass ich nach Suna ziehen durfte. Angeblich würde Gaara bald Kazekage werden und das war doch ein Grund, ihn zu besuchen und zu gratulieren.
 

Genervt wippte ich auf den Füßen nach vorne und hinten. Mensch, ich war ja schon spät dran, aber die anderen übertrafen mich noch locker.

„Oh, du bist schon da“, sprach mich eine Mädchenstimme schlecht gelaunt an.

„Guten Morgen, Sakura“, begrüßte ich sie so freundlich wie möglich. Das war bei ihrem Gesichtsausdruck gar nicht so einfach. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich vermutet, dass sie mit einer Waffe auf mich losgegangen wäre. Sie versuchte es zwar zu verstecken, aber sie schien wirklich wütend zu sein. Als wäre ein eigentlich guter Plan nicht aufgegangen.

„Du bist also aus Ame zurück? Wie geht es deinen Verletzungen, alles wieder in Ordnung?“, lächelte sie falsch.

„Natürlich. Die Ärzte haben mich gut behandelt. Hätte ich eigentlich nicht gedacht, aber das Krankenhaus war echt okay“, gab ich in gleichem gekünstelten Ton zurück. Allein bei ihrem Anblick musste ich mich zurückhalten. Wenn sie es nicht gewesen war, wusste sie zumindest, wer mich vergiften wollte. Ihr Hass war förmlich greifbar, als eine weitere Stimme hinter ihr erklang und uns davon abhielt, einander weiter anzustarren.

„Ah, ihr seid schon da... sehr gut, fehlte nur noch Sasuke, dann kann das Training losgehen.“

Wie bei Sakura zuvor, hatte ich bei Kakashi das Gefühl, dass er etwas verheimlichte. Vielleicht wusste er, was zwischen uns geschehen war. Diesem Mistkerl würde ich es glatt zutrauen, dass er es unserem Lehrer erzählt hatte und sie sich beide darüber köstlich amüsierten. Sie würden beide noch dafür bezahlen.

„Guten Morgen, Sasuke“, quietschte dieses rosahaarige Etwas neben mir und in mir verkrampfte sich alles. Nur ruhig bleiben, es war ja nicht so schlimm. Wir waren in der Öffentlichkeit und mir würde hier nichts passieren. Ich versuchte, an Itachis freundliches Lächeln zu denken. Als es mir gelang, konnte ich ihn ebenfalls begrüßen, wenn auch mit gehörigem Abstand und abweisender als meine Teamkollegin.

„Dann kann das Training ja losgehen“, grinste Kakashi unter seiner Maske und wir gingen an einen der Trainingsplätze im Wald.
 

Er war mir unheimlich, dieser Ort. Hier hatte die erste Horrornacht begonnen, als er mich von hier mitgenommen hatte, einfach mit sich gezogen. Zuerst hatte ich mir nichts dabei gedacht, er war wie ein Bruder für mich und so war es nichts besonderes, dass wir uns noch nach den Missionen irgendwo trafen und redeten. Nur war der Unterschied, dass Sakura an diesem Abend nicht dabei gewesen war. Ich Dummkopf hatte nichts geahnt. Wie naiv und leichtgläubig ich doch war, zu glauben, wie könnten Freunde sein. Wie würde es diesmal werden?

Wieder eine Katastrophe?

Wieder meine Seele verletzen?
 

„So, ihr wisst, was ihr üben sollt. Ich sitze da hinten, falls ihr noch Fragen habt“, meinte Kakashi und bewegte sich zu dem Baum, auf dem er für gewöhnlich saß und uns zusah. Ich hasste es, wie er auf uns herabblickte. Ich hatte es schon immer gehasst.

„Naruto, trödele nicht so herum, wir wollen heute noch fertig werden“, beschwerte sich Sakura.

Die Übung brauchte ich eigentlich nicht mehr. Ich hatte das Jutsu bei Itachi gelernt, um eventuell versäumtes nachzuholen. Ganz nebenbei war seine Methode, wie er die Fingerzeichen geschlossen und sich bewegt hatte, wesentlich effektiver. Das, was wir hier lernen sollten, war nicht einmal Anfängerniveau. Trotzdem tat ich so, als würde ich es angestrengt versuchen.

„Jetzt gib dir mal Mühe, Baka. So wird das nie was“, fuhr Sasuke mich an.

Es machte mich wütend. Er wagte es so mit mir zu reden? Nach allem, was er mir angetan hatte, tat er so, als sei alles wie früher?

Es war mir egal, wie stark dieses Jutsu war.

Es war mir egal, wie viel Kraft ich dafür maximal einsetzen durfte.

Ich formte in meiner eigentlichen Geschwindigkeit die Zeichen und griff ihn an.
 

„Hör auf, Naruto!“, schrie Sakura verängstigt.

„Naruto...“, sprach mich Kakashi ruhig an. Er hielt meine Hand fest, die nur einige Zentimeter von dem Schwarzhaarigen entfernt war. Ich fühlte noch immer den Zorn in mir brodeln. Im wahrsten Sinne des Wortes sah ich rot: Meine Sicht war am Rand ein wenig verschwommen, das Bild vor meinen Augen hatte die Farbe von frischem Blut, der Punkt, den ich fixierte, war ungewöhnlich scharf. Als ich nicht mehr so angestrengt Sasuke anstarrte, wurde alles wieder klar, ich konnte besser sehen als je zuvor.

„Beruhig dich wieder. Du bist doch sonst nicht so leicht reizbar...“, wunderte sich unser Sensei. Er hatte ja keine Ahnung!

„Was ist denn mit deinen Händen? Und deinem Gesicht?“, quiekte Sakura. Na toll, ich war doch nicht der böse Wolf, der sie fressen wollte. Ich hatte nur kurz die Beherrschung verloren, mehr nicht. Also warum zur Hölle hatte sie solche Angst?

„Jetzt hör endlich auf! Reg dich ab, es passiert dir doch nichts! Du bist zuhause, nicht mehr auf Mission...“, redete Kakashi weiter auf mich ein. Natürlich, das war also der Grund... ich hatte Kyubi völlig vergessen. Bei Itachi war ich akzeptiert worden, wie ich war. Hier war ich noch immer ein Monster. Wer sagte, dass alle Nuke-nin schlechte Menschen waren, log. Ich kannte die Wahrheit.

Alles wurde wieder normal. Ein Gedanke an ihn und ich war wieder ich selbst. Warum konnte ich nicht bei ihm sein? Ich vermisste ihn so sehr... dabei war es noch nicht einmal drei Tage her, seit ich in meine alte Wohnung zurückgekehrt war. Ich würde alles dafür geben, um ihn jetzt zu sehen.

„Die Mission muss wirklich schlimm gewesen sein, wenn er noch so davon mitgenommen ist“, meinte Sakura zu Kakashi. Ohne es zu merken hatte ich mich auf den Boden sinken lassen und Tränen liefen über meine Wangen.

„Vielleicht. Aber wer weiß das schon...“, hörte ich ihn nachdenklich antworten. „Die Hokage hat nicht dazu gesagt, als ich sie gefragt habe. Soll ich dich heimbringen, Naruto?“

Zuerst schüttelte ich den Kopf, dann nickte ich. Ich wollte an den Ort, den sie mein Zuhause nannten, und alleine sein. Der Sensei half mir auf die Beine. Ich konnte kaum stehen, taumelte aber hinter ihm her. Schließlich ging er neben mir her, immer einen Blick auf mich gerichtet.

„Willst du mir nicht sagen, was passiert ist?“, fragte er leise, als wir nur noch ein paar Straßen von meiner Wohnung entfernt waren.

„Ich kann es nicht. Bitte verstehen Sie, Sensei, es geht einfach nicht...“, schluchzte ich. Er nickte nur verständnisvoll.

„Wenn du es irgendwann kannst, wir sind für dich da. Ich weiß, wie schwer es ist, sich nach schlimmen Erlebnissen wieder in den Alltag einzufinden. Aber das geht alles vorbei, glaub mir.“

„Wird es nicht. Es war die Hölle für mich und ich werde es nie mehr in meinem Leben vergessen können...“, murmelte ich in der Hoffnung, dass er es nicht hören konnte.

„Niemand hat von vergessen geredet. Das ist unmöglich. Du kannst allerdings drüber hinwegkommen, wenn du es nur versuchst. Gib nicht auf“, sagte er und ließ mich vor meiner Haustür alleine zurück. Hatte ich richtig gehört?

‚Gib nicht auf’?

„Danke, Sensei“, flüsterte ich und schloss die Haustür auf. Ich wusste zwar, dass er in gewisser Weise etwas Unmögliches verlangte, aber es war ja zu meinem besten. Nur ein Wunsch, der mich aufmuntern sollte. „Danke.“
 

Der nächste Tag verlief ruhiger. Wohin ich während unseres Trainings auch ging, hatte ich das Gefühl, dass er auf mich aufpasste. Er ließ mich nicht aus den Augen, fast so, als würde er befürchten, ich könnte wieder meinen Gefühlen erliegen. In diesem Fall stand nämlich mehr als ein Leben auf dem Spiel. Wenn Kyubi die Kontrolle bekäme, könnte es die Zerstörung der gesamten Stadt bedeuten.

„Tut mir Leid wegen gestern, ich wollte dich nicht wütend machen“, entschuldigte sich Sasuke, als wir zu dritt zurück an den Übungsplatz gingen.

„Schon okay“, antwortete ich und versuchte, so normal wie nur möglich zu bleiben. Es fiel mir schwer in Anbetracht der Tatsache, dass ich ihn noch immer für den Horror jener Nacht hasste.

„Kommt ihr beide noch mit zu mir? Wir könnten noch etwas essen und uns unterhalten...“

Sakura war sofort einverstanden und so erklärte ich mich auch widerwillig bereit. Aus irgendeinem Grund war mir nicht ganz wohl bei der Sache, eine dunkle Vorahnung beschlich mich.

„Also, ist Pizza in Ordnung?“, fragte er und öffnete die Tür. Er wohnte noch immer ziemlich in der Mitte des Uchiha-Viertels. Ich verabscheute diesen Ort, konnte aber auch nicht wiedersprechen. Zu groß war die Begeisterung des Rosahaarigen und jetzt noch fliehen war zu verdächtig. Warum hatte ich überhaupt zugesagt?

Mich interessierte, wie Itachis Zimmer aussah. Wie hatte er gelebt? Den Rest des Hauses kannte ich bereits, nur sein Schlafraum war ein Geheimnis. Während die beiden das Essen in der Küche zubereiteten, machte ich mich auf die Suche. Ich hatte es noch nicht gefunden, als ich schon gerufen wurde. In Gedanken versunken hatte ich nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen war.

„Und, wie schmeckt es?“, fragte Sakura und lächelte zufrieden. Was sollte ich schon groß dazu sagen? Mir war nicht wohl in dieser Situation und das wirkte sich nicht positiv auf meinen Magen aus. Trotzdem log ich und erzählte, dass es mir schmeckte.
 

Ich durfte mich ausruhen, so meinten sie zumindest. Obwohl sie schon gekocht hatten, übernahmen sie auch gleich den Abwasch. In der Zwischenzeit setzte ich meine Suche fort. Der Raum, in den ich durch Zufall gelangte, kam mir bekannt vor. Unheimlich bekannt, er weckte böse Erinnerungen. Nein, nicht ausgerechnet...

„Hey, willst du etwas trinken?“, fragte eine Stimme von der Tür aus.

Ich drehte mich zu ihr um. Sasuke lehnte locker am Türrahmen.

„Setz dich ruhig auf mein Bett, ich bring dir was. Nur noch eine Frage: Wo warst du, nachdem du verschwunden bist?“

„Nicht hier in Konoha“, war meine schlichte Antwort. Sie entlockte ihm nur ein müdes Lächeln.

„Ich habe dich gesucht, hast du dich versteckt?“

Meine Muskeln zitterten ein wenig. Die Atmosphäre in diesem Raum gefiel mir nicht. Er wirkte noch düsterer als bei unserem ersten Treffen hier. Als ich nicht antwortete, drehte er sich um.

„Ach ja, Sakura ist schon gegangen. Das ist doch kein Problem für dich, oder? Sie musste dringend heim, noch etwas erledigen...“

Sakura war nicht mehr hier? Die einzige Hoffnung verschwand im Nichts. Das hieß, ich konnte nicht einfach gehen. Ich war gefangen in diesem Raum, er würde mich nicht gehen lassen. Panik stieg langsam in mir auf. Natürlich, das alles hatte nur einem Zweck gedient: Mich hierher zu locken.



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