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It’s so easy to love You

but it’s hard to admit it
von

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Precious Closeness

Chapter Fourteen - „Precious closeness“
 

„Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es unbedingt eine so gute Idee ist, sie wegen mir aufzugeben.“

Der Brünette erstarrte bei den Worten und er glaubte jegliche Farben aus seinem Gesicht weichen zu spüren. Unentwegt starrten seine Augen den Älteren an, der ihn mit einer Mischung aus Unsicherheit und Trauer anblickte.

„Was? Das ist nicht dein Ernst, oder?“ Squalls Stimme zitterte leicht und er stellte hastig das Glas auf den Tisch, bevor er versucht war, es dem Blonden an den Kopf zu werfen.

„Überleg doch mal, Squall.“, begann Seifer mit ruhiger Stimme seine Erklärungen. „Du bist Schülersprecher, Ausbilder, ja sogar stellvertretender Direktor des Gardens. Dein Ansehen hier ist größer als die chinesische Mauer, würde man sie senkrecht aufstellen. Jeder kennt dich, jeder hat Respekt vor dir und so einige sehen dich als Idol an. Du bist der Held, der strahlende Ritter in weißer Rüstung. Allein deine Beziehung mit Rinoa hat für Aufsehen und einigen Gerüchten gesorgt, wie ich in letzter Zeit mitbekommen habe. Was würde denn erst passieren, wenn sie erfahren, dass du mit mir zusammen bist? Einem Mann? Noch dazu Seifer Almasy, der Versager und dein ewiger Rivale? Denkst du nicht, die Gerüchteküche würde schon nach zwei Tagen überkochen?“ Er machte eine Pause, in der er den Brünetten mit einem Blick ansah, der darum bat, Verständnis seitens des Jüngeren zu erhalten. Squall ließ sich die Worte durch den Kopf gehen und seine Gedanken schienen sich beinahe zu überschlagen. Die Worte waren durchaus logisch und vermutlich – so ungern Squall es auch zugeben wollte – entsprachen sie sogar der Wahrheit. Es würde sicherlich großes Aufsehen erregen, wenn die Anwärter und auch die Angestellten des Garden erfahren würden, dass er mit Seifer eine Beziehung führte.

„Ich will nicht, dass all deine hart erarbeiteten Positionen gefährdet werden und du womöglich noch aus einem Amt entlassen wirst. Das liegt und lag niemals in meiner Absicht.“, fügte Seifer schließlich noch hinzu. Der Brünette senkte für einen Moment den Blick und er spürte mit einem Mal Enttäuschung und Wut in sich aufsteigen. Ehe er sich versah, sprang er auf und ging auf den Blonden zu, der im Sessel saß. Nicht gerade sanft packte er den ehemaligen Hexenritter am Kragen und sah ihm dann ernst in die Augen.

„Ach, und deshalb hast du ganz einfach einmal allein entschieden, dass es besser ist, wenn ich weiterhin mit Rinoa zusammen lebe, meine Gefühle hinten anstelle und mein Leben lang vortäuschen werden, welch überaus starken Gefühle ich für diese Frau hege, während du an mir vorbeigehst, als wäre nie etwas gewesen? Dass es besser ist, sich den Normen der Gesellschaft unterzuordnen und wie ein braver Schoßhund das tun, was man von uns verlangt?“, verlangte der Braunhaarige mit schneidendscharfer Stimme zu wissen. Sein Griff im Kragen des Hemdes verstärkte sich noch und er zwang Almasy so, ihm in die Augen zu sehen.

„Das ist egoistisch, Seifer! Denkst du wirklich, es wäre alles so einfach? Bist du davon überzeugt, dass ich mich nun deiner Entscheidung beuge und alles ohne Nachfrage hinnehmen werde? Wer ist es nun, der naiv ist? Du oder ich? Spiel nicht mit mir, Seifer. Tu mir nicht das an, was du selber nicht ertragen kannst.“ Als er bemerkte, wie Seifer seinem Blick auszuweichen versuchte, klang Squalls Wut ein wenig ab und hinterließ eine altbekannte Melancholie. Seine Gesichtszüge wurden weicher und er blickte den Blonden nun mehr bittend, als anklagend an. Erneut vergingen qualvolle Sekunden, bis der Ältere sich zu seinen Anschuldigungen äußerte.

„Würdest du all das, was du bisher erreicht hast, wirklich riskieren, nur um mit mir zusammen zu sein?“ Hoffnung lag in der ruhigen Stimme des Blonden. Squall verspürte selber einen Hoffnungsschimmer in sich, Seifer überzeugt zu haben. Unverzüglich nickte der Braunhaarige zur Antwort.

„Ja. Wenn ich eins in der ganzen Zeit mit Rinoa gelernt habe, dann dass man oftmals einen hohen Preis einsetzen muss, um zu gewinnen.“ Langsam lockerte sich sein Griff und seine rechte Hand legte sich an den Hals des Älteren.

„Ich kann meine Gefühle für dich nicht einfach unterdrücken und ich will es auch gar nicht. Also hör auf, so einen Mist zu reden. Auf solche bescheuerten Ideen kann…“ Ruckartig wurde Squall unterbrochen, indem Seifer ihn zu sich runter zog und ihn ohne Vorwarnung küsste. Im ersten Augenblick blinzelte der Brünette, ehe er sich seufzend dem Kuss hingab. Zärtlich erwiderte er diese Geste der Liebe und streichelte mit der Hand über den Hals des Blonden bis hin zu dessen Nacken, wo er ihn leicht kraulte. Starke Hände stahlen sich über seine Seiten zu seinem Rücken, streichelten sich in sein Rückgrad hinein und zogen ihn dann unerwartet an Seifer heran, sodass Squall nun breitbeinig auf dessen Schoß saß. Bei dieser Aktion konnte der Braunhaarige ein überraschtes Keuchen nicht unterdrücken und er krallte sich an Seifer, um Halt zu haben.

„Sei still…wir haben genug geredet …“, befahl der Blonde leise in den Kuss und der Brünette musste leicht lächeln. Seifer war noch nie ein großer Redner gewesen. Im stummen Einverständnis küssten sie sich erneut und Squall schlang nun seine Arme gänzlich um den Hals des Blonden. Zärtlich fuhr er durch dessen Haare, zupfte verspielt an einigen Haarsträhnen und genoss die Wärme, die von dem Älteren ausging. Er fühlte sich geborgen und sicher, besonders wenn ihn, wie in diesem Moment, die starken Arme des anderen umfingen und ihn in einer schützenden Umarmung bargen. Unzählige Schauer überkamen den Brünetten dabei und ein Prickeln in seinem Magen stieg bis ins Unermessliche. Ohne sein Zutun schlossen sich seine Augen und sein Körper kam den Berührungen des anderen entgegen. Eine Gänsehaut jagte seinen ganzen Körper hinab, als Seifer nach dem Kuss eine Hand an seine Wange legte und Squall sich zutraulich in diese Berührung schmiegte. Sanft lächelnd beugte er sich wieder vor, um den Blonden ein weiteres Mal zu küssen und sich dem Gefühl von erregender Zärtlichkeit hinzugeben.
 

Mithilfe zungenfertiger Argumente und überzeugenden Fingertechniken hatte Squall es letztendlich doch noch geschafft, dass der Blonde seiner Bitte nachkam und ihn diese Nacht bei sich schlafen ließ. Der Brünette hegte dabei keine Hintergedanken, so wie Seifer es wahrscheinlich vermutete. Er wollte lediglich in der Nähe des Älteren sein, um die ganzen Strapazen und Schwierigkeiten mit Rinoa für wenige Stunden vergessen zu können und sich stattdessen der wohltuenden Wärme seines Liebhabers hingeben konnte.

Zufrieden schnurrte er leise, als er sich später an die Schulter des Blonden schmiegte und die Decke enger um sie zog. Sofort schloss er die Augen, legte einen Arm um die Körpermitte Seifers und barg das Gesicht schließlich in dessen Halsbeuge. Tief atmete er den maskulinen, jedoch auch teilweise süßlichen Geruch des anderen ein. Beinahe machte es ihn schwindelig und Squall war dankbar für die Tatsache, dass er auf einem Bett lag und nicht auf seinen Beinen stand, die unter Garantie nachgegeben hätten. Zufrieden drängte er sich an den Älteren, der seine Arme um ihn schloss und ihn schützend festhielt. Dankend gab Squall ihm einen Kuss in die Halsbeuge und streichelte geistesabwesend über den Bauch des Blonden. Der heiße, regelmäßige Atem, der seine Wange streifte und die warmen Hände auf seinem Rücken, beruhigten ihn schnell und der Brünette konnte wenigstens in diesen wenigen Stunden, die er neben Seifer verbringen würde, seine Probleme und Ängste verdrängen, mit denen er die letzte Nacht zu kämpfen hatte.

Erschöpfung packte den jungen Mann schon nach kurzer Zeit und kaum hatte Seifer ihm einmal über den Kopf gestrichen, war Squall auch schon eingeschlafen.
 

Die nächsten Tage vergingen ruhig und ereignislos, während Squall mit wenig Motivation, jedoch hohem Pflichtbewusstsein seiner Arbeit im Büro nachging. Die Abende verbrachte er meist dem Blonden, genauso wie die Nächte, in denen er es vollkommen auskostete, an der Seite seines Liebhabers einzuschlafen. Seifer vermittelte ihm eine außergewöhnliche Ruhe und eine schützende Geborgenheit, die der Braunhaarige nie derart intensiv bei Rinoa gespürt hatte. Nicht einmal ansatzweise hatte sie es in all der Zeit geschafft, ihn so zu bändigen, wie der Blonde es in nur ein paar Tagen vermochte.

Heute war der dritte Tag nach Rinoas Abreise und Squall verließ mit einem leisen Seufzen das Büro. Sicherlich würde die Schwarzhaarige bald wiederkehren und dann würde für ihn die Stunde der Wahrheit schlagen. Insgeheim fürchtete er sich davor und sein Herz krampfte sich bei dem Gedanken, Rinoa erneut verletzen zu müssen, schmerzhaft zusammen.

Eine bekannte Stimme riss ihn plötzlich aus seinen düsteren Gedanken und Squall blieb abrupt stehen. Neugierig ging er in die Richtung, aus der die Stimme kam und öffnete schließlich die Tür, die zur Krankenstation führte. Die Szene, die sich ihm bot, ließ ihn leicht grinsen. Xell saß fluchend auf einem der Betten, während Kadowaki versuchte, dem widerspenstigen Punk einen Verband um sein rechtes Bein zu wickeln. Wie immer brachte Xell unzählige Argumente – ob sinnvoll oder überaus schwachsinnig – hervor, um den Klauen der Ärztin zu entkommen, die ihm herrisch befahl, endlich ruhig zu halten.

Amüsiert lehnte Squall sich an den Türrahmen und sah dem Ganzen einen Moment zu, ehe der Blonde ihn entdeckte.

„Yo Squall! Alles klar? Hey! Das tut… au!“, jaulte Xell plötzlich und bedachte die Ärztin mit einem giftigen Blick.

„Was ist geschehen?“, wollte der Brünette wissen und nickte in Richtung von Xell’s Bein, dass nun von einem weißen Verband verziert wurde.

„Ach.“, seufzte Xell nur und winkte ab. „Übermütige Anwärter waren in der Trainingshalle, die ihren Hochmut beinahe mit dem Leben bezahlt hätten. Zum Glück war ich da, doch die hatten das Vieh ganz schon in Rage versetzt. Hab aber nur den Kratzer abbekommen.“

„Kratzer, ja?“, spöttelte Kadowaki mit einem Grinsen als sie an ihm vorbeiging. „Du hast Bettruhe! Die nächsten Tage wirst du weder kämpfen noch dich groß anstrengen.“

„Unsinn! Das ist halb so wild!“, widersprach der Punk und stand auf. Nun packte ihn der Hochmut, als er einen Schritt nach vorne tat, der festen Überzeugung, das verletzte Bein würde ihn halten. Sofort strauchelte er und Squall reagierte ohne nachzudenken. Binnen Sekunden war er bei Xell und fing ihn gerade noch rechtzeitig auf, bevor er zu Boden stürzte. Umsichtig stützte der Brünette ihn und sah leicht besorgt in das schmerzverzerrte Gesicht des Punks.

„Naja… vielleicht sollte ich mich doch ein bisschen ausruhen.“, gab er kleinlaut mit einem schiefen Grinsen bei und nahm die Krücken widerstandslos von Kadowaki an, die diese ihm nun reichte. Squall hielt ihn noch kurz fest, bis er sicheren Halt mit den Krücken hatte.

„Mister Leonhart. Sorgen Sie bitte dafür, dass er ohne zu stolpern in sein Zimmer gebracht wird.“, wies die Ärztin Squall an, welcher nur nickte.

Gemeinsam mit dem Punk verließ er die Krankenstation und ging langsam neben ihm her. Xell war einer der wenigen Menschen hier im Garden, der für nahezu alles offen war und kaum Vorurteile besaß. So wild und ungestüm er auch sein mochte; Squall mochte ihn, auch wenn er dies nicht so gut zeigen konnte.

„Seifer hat die Prüfungen bestanden, nicht wahr?“, erkundigte Xell nach einiger Zeit und sah den anderen kurz von der Seite an. Obgleich Squall mit einer solchen Fragen fast gerechnet hatte, überraschte sie ihn nun doch ein wenig.

„Ja. Und das mit einer unglaublichen Leistung.“, antwortete Squall und nickte.

„Besser als du damals?“, neckte der andere ihn und der Brünette konnte das schelmische Grinsen sehen. Leicht verdrehte er die Augen, was Xell nur ein Kichern entlockte. Er wollte und würde auf diese Frage nicht antworten, was der Blonde auch anscheinend nicht erwartete, denn sofort fuhr er fort. „Hat er sich sehr verändert?“

Für einen Augenblick blinzelte Squall, nicht wissend, wie er auf diese Frage am besten antworten sollte. Dann allerdings nickte er leicht zögerlich.

„Ja, das hat er. Aber im positiven Sinne. Er ist reifer, erwachsener.“

„Hm, dann bin ich ja mal gespannt, ob er mich bei unserem nächsten Treffen noch immer ‚Hasenfuß’ nennt.“, lachte der Blonde und Squall musste leicht grinsen.

„Weißt du, Xell, es gibt Dinge im Leben, die sich nie verändern werden. Und oftmals ist das auch gut so.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lania
2009-12-21T19:20:06+00:00 21.12.2009 20:20
Ich mag dieses Kapitel sehr. Ich finds toll, wie Squall Seifer die Meinung geigt und sich nicht von Moral oder Machtposition abbringen lässt. So mag ich Squall am liebsten :3
Außerdem gefällt mir diese Intensität, die du in die Küsse und Berührungen zwischen Squall und Seifer einbaust.
Wie du Xells und Squalls Freundschaft beschrieben hast, mochte ich auch sehr gerne!
Eine Sache die mich gestört hat war, dass du am Ende andauernd statt "Xell" "Punk" geschrieben hast. Ich persönlich fand das sehr nervig und soosehr Punk ist Xell nun auch nicht XDD Klar, rebellisch. Aber sonst...
Joa... Das wars eigentlich auch schon wieder von mir. Viel Spaß beim schreiben! Ich freue mich auf's nächste Kapitel~


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