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It’s so easy to love You

but it’s hard to admit it
von

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Awakening

Chapter Twelve - „Awakening“
 

Der brünette Schülersprecher war am nächsten Abend weniger begeistert, seine Freundin zu sehen, die vor seinem Zimmer auf ihn wartete, als er aus dem Büro kam. Soweit er sich erinnern konnte, hatte er sich heute nicht mit ihr verabredet, da er schon Seifer eingewilligt hatte, mit ihm nach Balamb zu fahren. Allerdings hatte er es ganz verplant, Rinoa davon in Kenntnis zu setzen. Das erklärte natürlich einiges.

„Hi, mein Schatz.“, begrüßte sie ihn lächelnd und drückte ihm auch sogleich einen Kuss auf die Lippen. Squall hingegen ließ nur ein leises „Hey“ zur Begrüßung verlauten und schloss dann die Tür seines Zimmers auf. Nun würde er erstmal Rinoa schonend beibringen müssen, dass er heute Abend schon anderweitig verabredet war.

„Was führt dich zu mir?“, fragte er harmlos, um nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Er legte ein paar Dinge, die er aus dem Büro mitgenommen hatte, auf den Schreibtisch und lehnte sich dann leicht mit der Hüfte an diesen.

„Muss ich einen besonderen Grund haben, um meinen Freund zu besuchen?“, konterte sie nur schmunzelnd und ging auf ihn zu. Als sie ihn umarmen wollte, hielt der Braunhaarige sachte ihre Handgelenke fest und blickte sie an.

„Tut mir Leid, Rinoa. Heute Abend hab ich keine Zeit.“, gab er leise von sich und betete innerlich dafür, dass seine Freundin es einfach akzeptieren würde, ohne groß darüber diskutieren zu wollen.

„Welche Verpflichtungen hast du denn jetzt noch?“, seufzte sie leise und ließ ihre Hände sinken. Squall konnte die Enttäuschung sowohl in ihrer Stimme als auch in ihren Augen wahrnehmen.

„Keine Verpflichtungen. Seifer und ich wollen nach Balamb.“, sagte er dann frei heraus, ohne lange um den heißen Brei herum zu reden. Sofort wurde er jedoch mit einem überrascht, vielleicht auch ein wenig entsetzten Blick seitens seiner Freundin bedacht.

„Mit Seifer?“, hakte sie nach, als hätte sie es nicht richtig verstanden.

„Ja. Und ich muss mich jetzt ein wenig beeilen, sonst komm ich zu spät.“, log er, da er keine Lust auf irgendeine lange Diskussion hatte. Er schob sich an Rinoa vorbei und schritt zu seinem Schrank, aus dem er eine schwarze Jacke hervorholte. Seine SeeD-Jacke, die er für gewöhnlich im Garden trug, wurde ausgezogen und auf einen Bügel in den Schrank gehangen.

„So ist das also. Na dann… dann gehe ich wohl besser, was?“, sprach Rinoa leise hinter ihm und Squall seufzte genervt ob des verletzten Untertons in der Stimme seiner Freundin. Musste sie denn gleich immer übertreiben und so tun, als würde er sie schon zum x-ten Mal abweisen?

„Was ist daran so schlimm, dass ich mich heute noch einmal mit ihm treffe? Nach zwei Wochen… werde ich mich doch wohl noch einmal mit ihm verabreden dürfen, oder?“, platzte es aus Squall heraus. Beinahe wäre ihm ‚zwei Wochen der Enthaltsamkeit’ herausgerutscht, doch er hatte sich noch rechtzeitig auf die Zunge gebissen, um sich das zu verkneifen.

„Ja, es ist nur…“ Rinoa senkte den Blick und brach den Satz ab. Dass sie darauf anspielte, dass Squall seltsamerweise immer lebendiger und entspannter wirkte, wenn er sich mit Seifer traf, ahnte der Braunhaarige nicht einmal.

„Du bist eifersüchtig, oder?“, erkannte Squall und schnaubte leise.

„Nein, ich bin nicht eifersüchtig!“, widersprach seine Freundin, doch Squall brachte sie mit einer herrischen Geste zum Schweigen.

„Vergiss es. Ich versteh euch Frauen nicht. Ich weiß nicht, warum ihr es beinahe als Verbrechen anseht, wenn ich mich einmal mit ihm treffe. Er hat sich verändert, ist das so schwer zu verstehen?“

„Nicht nur er hat sich verändert, Squall.“, bemerkte Rinoa leise und der Braunhaarige war überrascht wegen des traurigen Untertons in der Stimme. Ohne ein weiteres Wort verließ die Schwarzhaarige dann das Zimmer und ließ den Schülersprecher allein zurück.

Erst wusste Squall nicht, wie ihm geschah, doch dann schnaubte er verächtlich. Nein, er würde ganz sicher nicht seine neu errungene und hart erkämpfte Freundschaft mit Seifer aufs Spiel setzen, nur weil Rinoa eifersüchtig war. Es gab keinen Grund zur Eifersucht.

Dennoch irritierte ihn der letzte Satz der Schwarzhaarigen. Unbeholfen schob er ihn jedoch schnell zur Seite und versuchte den Ärger zu verdrängen.
 

Der Abend mit Seifer war genauso entspannend und erholsam, wie jeder andere vor den Prüfungen mit dem Blonden. Obwohl sie sich schon länger nicht mehr gesehen hatten, gingen sie so vertraut miteinander um, als wären sie schon ewig gute Freunde. Squall genoss diese Atmosphäre zwischen ihnen und gewährte sich sogar, wieder einmal befreit zu lachen und sich nicht zu verstellen, wie er es oft im Garden tat. Seine Fassade diente einzig und allein dazu, den Respekt der anderen ihm gegenüber zu wahren und sich nicht zu sehr zu offenbaren, damit niemand ihn so schnell verletzen konnte. Jeder kannte ihn als introvertierten, jedoch gewissenhaften jungen Mann, der sich in keine Angelegenheiten anderer einmischte, im Gegenzug jedoch auch verlangte, dass niemand in seine persönlichen Probleme seine Nase steckte.

Bei Seifer standen die Dinge anders. Der Blonde respektierte ihn, so wie er war, und er kannte seine Schwächen und Fehler. Squall war dankbar für diese schlichte Akzeptanz, die Seifer ihm gewährte.
 

Als sie kurz nach Mitternacht wieder im Garden waren, erzählte Seifer ihm eine Story über einen ehemaligen Anwärter, über die er selber leise lachen musste. Squall schüttelte nur grinsend den Kopf. Der Blonde schien wirklich so einiges mitbekommen zu haben.

„Ach verdammt. Ich hab etwas im Büro vergessen.“, meinte Squall dann nur seufzend, als ihm wieder einfiel, dass er eine Akte morgen früh zu Cid bringen sollte, die allerdings noch in seinem Büro lag.

„Ich hol’s noch eben. Wir sehen uns dann demnächst.“, fügte er mit einem leicht resignierten Lächeln hinzu.

„Ich begleite dich noch. Sonst bin ich nachher dafür verantwortlich, wenn du in der Nacht hier verschwindest.“, merkte Seifer scherzhaft an und schritt neben dem Jüngeren her. Widerstandslos nahm Squall diese Entscheidung hin und war sogar ein wenig erfreut darüber.

Im Büro angekommen, ging der Brünette zum Schreibtisch und nahm kurz darauf ein Blatt in die Hand. Kurz musterte er es, ehe er einen Ordner aus dem Regal holte.

„Dauert nicht lange…“, murmelte er leise vor sich hin und blätterte im Ordner rum, ehe er aus einer Klarsichtfolie ein weiteres Dokument nahm. Squall nickte geistesabwesend, legte dieses zu dem anderen Blatt auf dem Schreibtisch und stellte den Ordner wieder zurück ins Regal.

„Squall?“, hörte er leise die Stimme des Blonden hinter sich, der sich bisher merkwürdig ruhig verhalten hatte.

„Hm?“, machte Squall nur und drehte sich dann zu dem anderen um.

Erschrocken weiteten sich seine Augen und er hielt zitternd die Luft an, als er die Lippen des Blonden auf seinen eigenen spürte. Squall konnte sich in diesem Augenblick nicht bewegen, er war wie gelähmt. Das Gefühl der warmen, weichen Lippen Seifers auf seinen war unbeschreiblich und der Braunhaarige fühlte, wie seine Beine nachzugeben drohten. Ein Kribbeln breitete sich in seinem Magen aus, während sein Blut zu kochen begann.

Erst nach einigen Sekunden war der Brünette in der Lage, sich zu bewegen, doch als er den Kuss erwidern wollte, löste sich Seifer auch schon wieder von ihm. Noch immer ziemlich perplex, sah Squall in die bestechend grünen Augen des Blonden, der den Blick für einen Augenblick erwiderte, ehe er seinen leicht beschämt senkte. Squall glaubte noch immer die Lippen des anderen auf seinen spüren zu können. Sie hatten ein unglaubliches Prickeln hinterlassen, das eine Gänsehaut über Squalls Rücken schickte.

Er war in diesem Moment vollkommen sprachlos. Seine Augen wanderten über die Gesichtszüge des Blonden, suchten nach einer Erklärung für diesen Kuss.

„Wieso…“, brachte Squall mit heiserer Stimme über die Lippen und schluckte schwer. „Wieso hast du mir damals nichts gesagt?“ Er erinnerte sich noch gut an ihr Gespräch in Balamb, als Seifer ihm gestanden hatte, dass es jemanden in seinem Leben gab, den er sehr gern hatte. Der Braunhaarige blickte den Blonden durchdringend an und vernahm ein Schnauben, während Seifer seinem Blick gekonnt auswich.

„Wieso? Ich hatte Angst, dass du mich abweist.“, antwortete er schließlich ein wenig genervt auf diese rhetorische Frage des Brünetten. „Und dass unsere Freundschaft dadurch zerstört wird.“, fügte er dann leiser hinzu.

In diesem Augenblick fühlte Squall sich so stark zu dem Blonden hingezogen, dass er glaubte, er würde vergessen zu atmen. Er musste erst einmal den Sinn der Worte verarbeiten, doch als er diesen erfasst hatte, übermannte ihn eine Woge ungeahnter Liebe, die ihn dazu brachte, die Hände in Seifers Nacken zu legen und ihn ohne Umschweife zu sich herunter zu ziehen, um ihn sehnsüchtig zu küssen. Nun war es an dem Älteren, sich erst einmal zu fassen und zu verarbeiten was gerade geschah, doch dies geschah weitaus schneller, als Squall vermutet hatte. Erleichtert seufzte er leise in den Kuss, als Seifer ihn erwiderte und seine Hände sich langsam an die Seiten des Schülersprechers legten. Deutlich spürte der Braunhaarige, wie sie sich langsam in seinen Rücken stahlen, seine Wirbelsäule nachfuhren und sich in sein Rückgrad legten, um ihn näher an Seifer zu drücken. Wie um auf diese Geste zu antworten, ließ Squall eine Hand durch das weiche, kurze Haar des Blonden fahren, krallte sich leicht darin fest und ließ Seifer keine Möglichkeit, sich zu entfernen. Squall schloss die Augen, konzentrierte sich voll und ganz auf diesen sinnlichen Kuss, der mit jeder Sekunde zärtlicher wurde. Hilflos hielt er sich an Almasy fest, fürchtend, seine Beine könnten nun nachgeben. Warmer und feuchter Atem streifte seine Wange, schickte einen heißen Schauer nach dem anderen über seinen Rücken, während er den herben und gleichzeitig süßlichen Geschmack von Seifer kostete. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte Squall Angst, dies könnte nur ein Traum sein, doch die vorwitzige Zunge, die über seine Lippen leckte, belehrte ihn eines Besseren. Seufzend ließ er sich auf dieses Spiel ein, ordnete sich dem Blonden unter und erwiderte jede noch so kleine Zärtlichkeit.

Kaum hatten sie sich gelöst, um Luft zu schnappen, spürte Squall zwei starke Hände an der Hüfte, die ihn zurückdrängten und schließlich ein wenig hochhoben, um ihn auf den Schreibtisch zu setzen. Er konnte ein überraschtes Keuchen nicht unterdrücken und als er Seifer in die Augen sah, konnte er nur Sehnsucht und Zuneigung in ihnen erkennen. Diesmal zögerte keiner der beiden, sondern sie ergriffen beide die Initiative, sodass ihre Lippen wieder zueinander fanden. Dem Braunhaarigen wurde heiß und kalt und er spreizte die Beine, sodass Seifer sich dazwischen stellen konnte. Eng zog er ihn an sich, seufzte in den Kuss, als sich Arme um ihn schlossen und schlang seine eigenen Arme um den Hals des Blonden. Verspielt zupfte er in dessen Nacken an einigen Haarsträhnen, während Squall das Gefühl von Seifers Lippen auf seinen genoss. Leicht reckte er den Kopf, als Seifer von seinen Lippen abließ und sich stattdessen seinem Hals widmete. Squalls Atemzüge gingen tiefer, als sonst und er krallte sich in Seifers Hemd, während dieser mit der Zunge eine feuchte Spur auf seiner makellosen Haut hinterließ. Der Brünette konnte ein leises Wimmern nicht unterdrücken und er hauchte den Namen des Blonden, als Seifer vorsichtig in seinen Hals biss und seine Lippen dann wieder mit denen des Jüngeren vereinte. Squall strich dem anderen zärtlich durch das Haar und drängte sich an ihn. Sein Körper schien auf jede noch so kleine Berührung des Blonden zu reagieren.

Hände legten sich auf seine Schultern und Squall seufzte erneut leise, ehe Seifer ihn auf Armeslänge von sich drückte. Verständnislos und überrascht schlug Squall die Augen auf und blickte den anderen fragend an. Sehnsüchtig sah er den Älteren an, der den Kopf gesenkt hielt, während einige Haarsträhnen seine Augen verdeckten.

„Seifer,…?“, brachte Squall mit leicht zitternder Stimme hervor.

„Vergiss alles, was gerade geschehen ist. Ich bringe dich in Verlegenheit. Du bist mit Rinoa zusammen.“, erklärte Seifer leise sein Verhalten und ließ Squall los. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und schritt zur Tür. Squall glaubte, der Boden würde unter seinen Füßen verschwinden und er fühlte einen Stich in seinem Herzen.

„Warte!“ Hastig sprang er auf und hielt Seifer am Handgelenk fest. Kaum drehte Seifer sich zu ihm um, war sein Kopf wie leergefegt und ihm fehlten die Worte. Einen kurzen Augenblick schwieg er, bevor er leise zu sprechen ansetzte.

„Das mag sein, aber…. Ich…“ Er wusste nicht, wie und vor allem was er es sagen sollte. Er wusste nur, dass er nicht wollte, dass Seifer nun ging und ihn allein zurück ließ. Nicht nach all dem, was gerade geschehen war.

„Spiel nicht mit mir, Squall.“, entgegnete Seifer nur, der zu bemerken schien, wie schwer es dem anderen fiel, sich im Moment zu artikulieren. Der Brünette hob den Kopf und sah Seifer fest in die Augen.

„Traust du mir das zu? Ich bin nicht ehrlos, Seifer.“ Herausforderung, aber auch etwas Flehendes war in seiner Stimme. Hoffnungsvoll und trotzig zugleich blickte er dem Älteren in die Augen. Sein Herz schlug hart gegen seine Brust und die Sekunden, in denen Seifer nichts erwiderte, schienen zu Minuten zu werden. Erst nach einer halben Ewigkeit regte sich der Blonde und zog Squall wieder in seine Arme, um ihn zu küssen. Erleichtert ließ Squall dies zu und packte Seifer diesmal etwas gröber an den Haaren, damit dieser es ja nicht wagte, sich noch einmal ungefragt zu entfernen.

In diesem Moment verschwendete der Brünette keinen einzigen Gedanken an die Folgen und die Konsequenzen seiner Handlungen. Er wollte nicht daran denken, was Rinoa davon halten würde, wollte nicht überlegen, wie das alles überhaupt hierzu kommen konnte oder wie es nun weitergehen würde.

In diesem Moment der Zärtlichkeit wollte Squall nur fühlen.

Und zwar Seifer…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Bloodhound
2009-10-06T18:15:15+00:00 06.10.2009 20:15
Oh lala! XD da gehts heiß her :o) was wohl Rinoa dazu sagt? XD
Von:  Lania
2009-10-06T18:13:59+00:00 06.10.2009 20:13
Uiuiui~ Wie geil das Kapitel geworden ist :3
Es ist dir echt wieder super gelungen. Dein Schreibstil ist toll wie eh und je, nur bei der Kussszene war es irgendwie ein bisschen komisch. Zu "hoch" irgendwie. In so einem Moment hätte ich einen ganz simplen Schreibstil ohne viel tamm tamm bevorzugt, aber auch so gefällt es mir sehr gut :D
Ich liebe die Stelle, wo Seifer ganz beschämt ist x) So was schafft wirklich nur Squall!! x3
Und noch eine kleine Sache. Am Anfang stand " am nächsten Abend" Das passt irgendwie nicht. Das klingt so, als ob es schon der nächste Tag wäre und nicht nur ein paar Stunden später.
Mach weiter so, ic hfreu mich schon aufs nächste Kapitel :)


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