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It’s so easy to love You

but it’s hard to admit it
von

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Rebirthing

Chapter One - „Rebirthing“
 

„Wie bitte?“

Entsetzen spiegelte sich in den Augen des Schülersprechers wieder, nachdem er Seifers Worte vernommen hatte. Sofort wanderte eine Augenbraue in Irritation nach oben.

Vor wenigen Minuten war der ehemalige blonde Hexenritter in sein Büro hereingeschneit und hatte ihn allein mit seiner Präsenz kurzzeitig aus der Bahn geworfen. Squall hatte wider aller Hoffnungen erwartet, den Troublemaker so schnell nicht mehr wieder zu sehen, vor allem nicht im Garden. Es war gleichzeitig ein Schock als auch ein Hoffnungsschimmer gewesen, als seine Augen die unverkennbaren grünen Iriden des Älteren erblickt hatten. Egal was auch in den letzten Jahren vorgefallen war, Squall konnte und wollte auch jetzt nicht die Tatsache abstreiten, dass Seifer trotz allen Widrigkeiten doch noch eine Art Bruder für ihn war. Und eigentümlicherweise freute es ihn nun, seinen kurzzeitig vermissten Bruder vor sich zu sehen, der bereit war, seine letzte Chance zu nutzen und ein neues Leben zu beginnen.

Womöglich hatte er doch am Ende auf den rechten Weg zurückgefunden.

„Das ist nicht dein Ernst, Almasy.“, weigerte Squall sich weiterhin gegen die Bedingung, die der Direktor angeblich gestellt haben sollte. Nahezu trotzig verschränkte der Jüngere die Arme vor der Brust, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und bedachte den Blonden mit einem Blick, der jeden Lügner dazu gebracht hätte, spätestens in diesem Augenblick mit der Wahrheit herauszurücken.

Ein genervtes Seufzen erklang und Squall beobachtete, wie Seifer den Blickkontakt löste, als müsse er erst nach Worten suchen, bevor er ihm wieder in die Augen sah.

„So wahr ich hier stehe, Squall! Ich habe doch selber nicht mit einer solchen Bedingung gerechnet und mir ist durchaus bewusst, was du von mir hältst.“, konterte der Blonde mit einem verbissenen Unterton in der Stimme, während er harsch gestikulierte. Unwillkürlich verengte der Braunhaarige seine Augen. Lüge. Seifer hatte keine Ahnung, was er von ihm hielt oder wie er über ihn dachte.

Squall senkte den Blick ein wenig und ließ seine Augen über seine geordneten Schreibutensilien auf der Tischplatte wandern. Eine einzige kleine Bedingung, die so einfach zu akzeptieren erschien. Eine Bedingung, die Seifer eine Zukunft bringen konnte. Trotz dieser Aussichten konnte Squall nicht einfach zustimmen. Cid war doch tatsächlich auf die glorreiche Idee gekommen, den Schülersprecher zu Seifers Ausbilder zu machen. Er sollte ihn unterrichten und ihm in den Allerwertesten treten, wenn der Blonde seinen Ehrgeiz verlor. Es waren nicht die Probleme, die durch Seifers Auftreten in seiner Klasse entstehen würden, die ihn von einer Zustimmung abhielten. Es waren seine persönlichen Bindungen zu Seifer. Sie waren gemeinsam aufgewachsen, hatten gegeneinander gekämpft; im Grunde genommen verband sie ein ganzes Leben, in dem sie trotz aller Schwierigkeiten immer so etwas wie Brüder gewesen waren.

Und es vielleicht gar auch noch waren…

Unbeeindruckt sah Squall auf, als Seifer mit den Handflächen auf die Tischplatte schlug.

„Es ist meine letzte Chance und ich will sie diesmal nutzen. Ich habe verdammt vieles falsch gemacht, ja, aber ich habe mich auch verändert. Ich will mein Können beweisen, ich will zeigen, dass ich nicht mehr der bin, der ich einst war.“, rechtfertigte Seifer sich mit beherrscht ruhiger Stimme und blickte unentwegt in die stahlblauen Augen seines Gegenübers.

„Bitte, Squall. Gib mir diese letzte Chance.“

Der Angesprochene konnte spüren, wie schwer es dem Älteren fiel, diese Worte über die Lippen zu bringen. Verzweifelt und zähneknirschend, doch entschlossen wie selten stand der stolze Hexenritter vor seinem Schreibtisch und fixierte den Jüngeren, als könne er ihn auf diese Weise beeinflussen.

Endlose Sekunden schienen zu Minuten zu werden, welche wiederum wie Stunden erschienen, bevor der Schülersprecher resigniert seufzte und sich vorlehnte, um die Arme auf den Schreibtisch zu legen.

„Ich erwarte Sie morgen früh in meinem Unterricht, Mister Almasy.“

Squall blickte mit einem ernsten Ausdruck in den Augen zu dem Blonden auf.

„Und ich erwarte, dass Sie Ihre letzte Chance zu nutzen wissen.“
 

Freude und Zweifel keimten in dem jungen Mann nach und nach auf.

Hatte er eine Fehlentscheidung getroffen? Hatte er sich etwas vorgenommen, was er womöglich zu bewältigen nicht imstande war? Es war ein leichtes für ihn, Anwärter durch die Prüfung zu bringen, doch Seifer Almasy war kein normaler Anwärter. Er war etwas Besonderes, und das in jeder Hinsicht.

Einerseits wollte er Seifer in SeeD-Uniform sehen und ihm endlich das Zeugnis übergeben, welches er sich schon so lange wünschte. Andererseits wusste er, dass es nicht leicht werden würde, Seifer als seinen Schüler zu sehen. Sie beide hatten viele Gesichter: Brüder, Rivalen, Held und Versager, das Gute und das Böse, das Licht der Hoffnung und die Dunkelheit des Verderbens; doch ganz sicher nicht Mentor und Schüler.
 

„Glaubst du, es war die richtige Entscheidung, Seifer erneut an diesem Garden anzunehmen?“

Ruckartig sah der Brünette auf und bemerkte erst jetzt, wie sehr er in Gedanken versunken gewesen war. Leicht runzelte er die Stirn und betrachtete für einen Augenblick die Hand seiner Freundin, die sein Knie streichelte.

„Nun, daran zweifle ich keineswegs. Doch ich bin nicht recht davon überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, mich zu seinem Lehrer zu machen.“, entgegnete er und blickte auf, direkt in die rehbraunen Augen Rinoas. Ihr folgendes Lächeln beruhigte ihn ein wenig.

„Du kennst ihn besser als jeder andere hier, Squall. Cid weiß das und er weiß auch um deine Loyalität Seifer gegenüber.“

Ein Nicken des Brünetten diente als Antwort, ehe er die Lippen der jungen Frau auf seiner Wange spürte. Sofort drehte er den Kopf zu Rinoa und sah sie an, bevor er ihr mit einer Hand über die Wange streichelte.

„Vermutlich weiß Cid gar mehr als ich.“ Rinoa kicherte leise auf seine Worte hin.

„Vielleicht. Aber mach dir darum nun keine großen Sorgen. Es wird schon alles seine rechte Ordnung haben, mein Schatz.“

Erneut küsste sie ihn, doch diesmal auf den Mund. Entschlossen, nicht weiter darüber nachzudenken, ließ sich der Braunhaarige nach hinten sinken, sodass er mit Rinoa auf dem Bett lag, und strich mit den Händen über ihren Rücken. Sie war manchmal wirklich Balsam für seine Seele.
 

Ein letztes Mal richtete Squall den Knoten seiner Krawatte, bevor er um die letzte Ecke bog, um den Gang zu beschreiten, auf dem sein Klassenraum lag. Seine Anwärter standen wie immer vor der Tür und verstummten, als sie ihn erblickten. Er mochte jung sein, doch seine Erfahrungen und seine Kompetenz hatten ihm schon sehr früh Respekt und Achtung bei seinen Anwärtern verliehen.

Trotz seines äußerlich sicheren Auftretens, verspürte der junge Mann eine leichte Nervosität, die nur ein wenig abklang, als seine Augen einen blonden Haarschopf erfassten, der ein wenig abseits der Gruppe stand. Squall ging ohne zu zögern auf den Klassenraum zu und öffnete die Tür mit einer Karte, mit der er das Schloss entriegeln konnte. Kurz warf er Seifer einen Blick zu und nickte kaum merklich, bevor er eintrat.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Attika
2008-08-13T15:25:19+00:00 13.08.2008 17:25
oh cool...gefällt mir deine ff^^
is doch mal ne idee !!!
bin schon sehr gespannt wies weitergeht^^


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