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Hinter den Kulissen

Den Teufel gibt es doch gar nicht... oder? *SakuxSasu*
von

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Von Märchenkreaturen und Legendenwesen

Schimmrig schien die Sonne durch die zugezogenen Vorhänge, sodass das Zimmer in dem Sakura schlief durch ein mattes Licht erhellt wurde. Obwohl ausgeschlafen wachte sie doch körperlich erschöpft auf.

„Einen komischen Traum hatte ich da... Disco, tanzen, Verbrecher, Gewalt... Und dann diese Märchengestalt, so wunderschön. Es hatte Flügel, trug mich und flog mit mir über die nächtliche Stadt. Ach wenn es doch nur wahr wäre...“

Sakura rieb sich die Augen während sie über ihren so komischen Traum nachdachte. Als sie sich dann aber erst in ihrem Zimmer, dann sich selbst besah, traf es sie wie ein Schlag.

„Das war kein Traum! Das ist tatsächlich passiert. Und diese „Märchengestalt“ ist Sasuke. Vielleicht will ich lieber doch nicht, dass das alles wahr ist.“

Eingeschüchtert durch die Vorkommnisse in der Nacht sah Sakura sich um. Sie schritt ans Fenster und erschrak. Zumindest war sie noch in Tokio, doch das wo verunsicherte sie nur noch mehr. Nach dem Tokyo-Tower war dies das zweithöchste Gebäude der Stadt, ein gigantischer Wolkenkratzer, der jeder Firma der Welt als Firmensitz geschmeichelt hätte. Mit den Augen huschte sie über die Stadt, alles konnte man überblicken. Den Tokyo-Tower, den Kaiserpalast, Shinjuku. Beeindruckt von der Szene die sich Sakura bot bemerkte sie die Person, die gerade ihr Zimmer betrat, nicht.

„Guten Morgen Mrs. Haruno, ich bitte sie mir zu folgen.“ Aufgeschreckt von der freundlichen aber bestimmten Aufforderung drehte sich Sakura um. Sie kannte das Gesicht nicht, in das sie schaute. Der Mann in der Tür trug eine Uniform, wenn sie es nicht besser wüsste würde sie diese dem Militär zuordnen. Noch immer von der Situation überwältigt nickte sie nur stumm zur Bestätigung. Was sollte sie denn auch anderes tun?

Schweigend folte sie dem fremden Mann aus dem Zimmer durch das gigantische Gebäude. Die Flure waren sehr voll, allerlei Menschen sah man hier. Männer und Frauen, alt und jung, doch waren sie alle uniformiert.

„Eigentlich sollte dieses Gebäude doch einer Automobilfirma gehören und jetzt sehe ich hier nur solche komischen Leute.“

Weiter kein Wort sagend lief sie dem ebenfalls stummen Begleiter und Führer hinterher.

„Er hätte sich ja wenigstens vorstellen können. Immerhin weiß er ja anscheinend gut Bescheid wer ich bin.“

Gedanklich schmollend schreckte Sakura plötzlich auf. Diese Präsenz... sie würde diese unter abertausenden sofort erkennen. Erwartungsvoll huschten ihre Augen durch die Menge auf dem Flur und tatsächlich, er war also auch hier! Es war schon komisch. Ohne ihn gesehen zu haben wusste sie trotzdem, dass er hier war. Und tatsächlich.

Um ihn herum traten die Leute beiseite undbildeten eine kleine Gasse um ihn passieren zu lassen. Ausnahmslos alle salutierten dem Schwarzhaarigen, auch Sakuras Begleiter. Diese sah jetzt Sasuke den Gang entlanglaufen. Auch er trug wie jeder hier eine Uniform. Sie war in einem dunklen Blau gehalten und hatte goldene Manschettenknöpfe. Auf seiner Schulter prangte goldenes Eichenlaub mit drei ebenso goldenen Sternen. An seiner linken Brust glitzerte eine große Ordenspange mit allerlei Auszeichnungen, die Sakura nicht kannte. Verwirrt um Antworten fragend sah sie Sasuke erwartungsvoll in die Augen, der ihren Blick kühl und hart erwiderte, sodass sie erschrak.

„Was zur Hölle wird hier eigentlich gespielt? Ich kapiere einfach gar nichts mehr, es passt nichts zusammen. Ein wenig Abwechslung habe ich mir ja gewünscht, aber das hier ist einfach zu viel für mich. Ich muss hier weg!“ War eben noch lautes Stimmengewirr auf dem Gang zu hören , konnte man nun eine Stecknadel fallen hören. Sakuras Begleiter zog die Aufmerksamkeit aller auf sich, in dem er das Wort erhob.

„Guten Tag, Herr Generalmajor! Alles verläuft nach Befehl!“ Die Stimme, die Sakura gerade noch bestimmend aufgefordert hatte mitzukommen, klang auf einmal ziemlich kleinlaut. Sasuke löste seinen drückenden Blick langsam von Sakura und wandte seine Aufmerksamkeit dem Sprechenden zu.

„Gut. Wenden sie sich danach ihrem normalen Aufgabenbereich zu.“ Sasuke sprach ruhig, ohne jegliche Anzeichen von Emotionen. Noch einmal schaute er Sakura durchbohrend an. „Und noch etwas, Leutnant Arashi. Passen sie auf, dass sie nicht abhaut. Bei jeglichen Vorkommnissen werde ich sie persönlich zur Rechenschaft ziehen.“ Mit diesen Worten wandte sich Sasuke ab und setzte sich wieder in Bewegung.

„J-Jawohl, Herr Generalmajor.“, stotterte der Leutnant, eingeschüchtert durch seinen Vorgesetzten. Nachdem Sasuke hinter der nächsten Ecke verschwunden war, brandete das Stimmengewirr augenblicklich wieder auf.

Der Leutnant ging weiter, gefolgt von Sakura, die in ihren Gedanken festhinh.

„Was für ein perfides Spiel spielt Sasuke da eigentlich? Und vor allem: Wer ist der echte Sasuke? Auch wenn er in der Schule auch nicht gerade den freundlichsten Eindruck macht, so ist das immernoch ein Weltenunterschied zu dem, was hier gerade abgeht. Vor allem, wenn ich an gestern Nacht und die Party denke... Er hat wohl Recht.. Nichts ist so wie es scheint.“

Obwohl verunsichert war Sakura jetzt doch neugierig, wie all das hier zu erklären ist. Kurze Zeit später hielt der Leutnant vor ihr auch vor einer massiven Doppeltür aus gebeiztem Holz. Er klopfte an, öffnete eine Seite der Tür nachdem das „Herein“ zu hören war und trat ein, dicht gefolgt von Sakura. Diese sah sich beeindruckt in dem Büro um. Es war sehr groß, ein riesiger Schreibtisch stand vor einer Glasfront, von der aus man die ganze Stadt beobachten konnte. Die Sonne blendete Sakuras Sicht, sodass sie nicht sehen konnte, wer hinter dem Tisch in dem Ledersessel saß.

Wieder salutierte der Leutnant.

„Frau General, hier ist das Mädchen, mit dem sie sprechen wollten.“ Es war keine Reaktion zu sehen, Sakura aber konnte den Blick der Person im Sessel förmlich auf ihr spüren.

„Wegtreten.“, kam die kurz angebundene Antwort nach dem kurzen Moment der Musterung.

Schnell drehte sich der Leutnant um verließ zügig den Raum. Die Tür fiel schwer ins Schloss. Eine unbehagliche Stille trat ein.

Unsicher stand Sakura da, nicht wissend was sie jetzt tun sollte. Die Person hinter dem Schreibtisch stand auf und trat näher an Sakura heran, sodass sie ihr ins Gesicht blicken konnte.

„Ich bin Tsunade Hashirama, General und damit oberster Chef von Vanity. Gut, dass du hier bist, Sakura Haruno.“

Mit vielem hatte Sakura gerechnet, aber nicht damit, dass eine äußerlich so junge Frau Leiterin einer Organisation war, die ihr Weltbild innerhalb weniger Tage komplett auf den Kopf stellte.

„Ähh... hi.“ Mehr brachte Sakura in diesem Moment nicht heraus. Zu verwundert war sie über alles, was sich um sie herum abspielte.

„Ich weiß du hast viele Fragen. Ich werde dir einiges erklären, manches aber kann ich dir zum momentanen Zeitpunkt nicht erklären. Es wird... nunja. Schockierend und auch sehr grausam. Es liegt bei dir, ob du dir das wirklich anhören willst oder nicht. Entscheidest du dich aber dafür gibt es kein Zurück mehr..“ Sakura gefiel der Unterton ihrer Stimme nicht. Auch wenn es ihr Verstand besser wusste, siegte ihre Neugier.

„Doch... ich möchte es hören.“ Augenblicklich wich die Strenge aus Tsunades Gesicht und machte einer ernsten aber trotzdem fürsorglichen Mine Platz.

„Nun gut, dann setz dich bitte erstmal.“ Sie zeigte auf einen weiteren Sessel, der unweit vom Bürotisch stand. Zögerlich setzte Sakura sich auf diesen, während sie weiterhin gespannt auf Tsunades Worte wartete.

„Ich versuche auf eventuelle Fragen im Vorfeld zu antworten, möchtest du danach trotzdem etwas wissen, frage einfach frei heraus.“ Tsunade schaute Sakura noch einmal intensiv in die Augen, bevor sie mit ihrer Erklärung anfing.

„Du hast ja bereits Bekanntschaft mit uns gemacht. Vielleicht Zufall, vielleicht auch nicht. Es spielt jetzt keine Rolle mehr. Was du aber mit Sicherheit bemerkt haben wirst, ist, dass unsere Welt nicht ganz so funktioniert wie es den Anschein hat.“

Tsunades Stimme hatte jetzt etwas mysteriöses, geheimnisvolles. Sakura lauschte weiter gespannt.

„Zuerst einmal zu uns. Unsere Organisation ist, wenn sie überhaupt jemandem bekannt ist, der sie nicht kennen sollte, geläufig unter dem Namen Vanity. Aufgebaut ist sie in militärischer Ordnung. Anders wäre das alles hier nicht zu bewältigen. Wir arbeiten für kein Land und keine Privatperson, sondern handeln nach unseren eigenen Wertevorstellungen. Alle die sich uns angeschlossen haben, taten dies aus freien Stücken. Aber warum gibt es uns überhaupt? Nun, dafür muss ich weit ausholen.“

Tsunade seufzte hörbar und erhob sich aus ihrem Sessel, ging zu einer Anrichte in der Seite des Zimmers und drückte einen Knopf auf dem darauf stehenden Kaffeeautomaten, welcher sogleich ein mahlendes Geräusch von sich gab.

„Glaubst du an Gott?“ Tsunade zündete sich eine Zigarette an und ging mit dem Kaffee in der Hand zurück zu ihrem Schreibtisch und setzte sich. Sakura hingegen war durch die einfache aber doch ernst gemeinte zu perplex um zu antworten, vor allem wenn sie an die ganzen Ereignisse der letzten Tage dachte.

„Sollte ich denn?“, wich sie der Frage aus.

„Kommt ganz drauf an.“ Tsunade zog an der Zigarette und blies den Rauch lauter als nötig aus. Das Schlürfen von heißem Kaffee war zu hören. Sakura sah sie fragend an.

„Die letzten Tage hattest du wohl genug übersinnliche Begegnungen hm?“ Tsunade wusste, dass sie eine rhetorische Frage stellte.

„Jeder hier hat besondere Begabungen. Dass sie aber so übersinnlich sind, ist nur extrem selten, aber nicht unbegründet.“ Jetzt war Sakura neugieriger als sie es ohnehin schon war. Vielleicht würde sie jetzt endlich mehr über Sasuke erfahren. Er schien ja einer von diesen zu sein.
 

„Sie meinen Sasuke?“

„Zum Beispiel. Er ist nicht der einzige, wenn auch einer der Stärksten. Vielleicht der Stärkste. Bei weitem aber gibt es viel mehr als man gemeinhin annehmen könnte. Und genau deswegen gibt es uns. Ich weiß du bist nicht auf den Kopf gefallen, aber die Verbindung ist nicht ganz einfach. Anfangs wird nicht viel zusammen passen, also höre bitte gut zu.“
 

Sakura nickte stumm. Tsunade zog nochmal an der Zigarette und trank den letzten Schluck Kaffee aus der Tasse, ehe sie erneut zum Reden ansetzte.

„Du kennst Charles Darwin und seine Evolutionstheorie. Sie ist weltweit anerkannt, mit Ausnahme vielleicht von ein paar ignoranten puristischen Amerikanern, und macht auch Sinn. Die Natur stellt die Rahmenbedingungen, die Lebewesen passen sich diesen an. Die, die sich am besten anpassen, werden überleben. So weit so gut, so richtig. Seine Theorie erklärt aber nicht, warum es Wesen mit so einer übernatürlichen Begabung wie zum Beispiel Sasuke Uchiha gibt. Laut Darwin bilden Rassen nur Fähigkeiten aus, die sie zum Überleben brauchen. Fische haben Flossen, Geparden rennen schnell, Menschen haben ihren extrem guten Verstand. So weit verstanden?“ Tsunade schaute Sakura an.
 

„Ja schon, aber ich verstehe nicht, was das mit der jetzigen Situation zu tun hat.“

„Das versuche ich dir jetzt zu erklären.“ Noch einmal zog Tsunade an der Zigarette und drückte den Filter im Aschenbecher aus.

„Wie will Darwins Theorie solche übernatürlichen Wesen erklären? Warum sollten Menschen auf einmal Flügel haben, wenn sie diese zum Überleben nicht brauchen? Warum sind Menschen so unsagbar schnell, wenn sie darauf nicht angewiesen sind? Und sind das überhaupt Menschen? Du siehst, dass Darwins Theorie das nicht erklären kann.“

„Deswegen haben sie mich eben gefragt, ob ich an Gott glaube.“, bemerkte Sakura beiläufig, als sie erkannte, worauf ihr Gegenüber hinaus wollte.
 

„Genau. Nun, wir selbst wissen nicht, ob es ihn gibt oder nicht. Fast das komplette Wissen über diese Phänomene ging vor Jahrtausenden in den zahllosen Kriegen und Katastrophen verloren. Aus den Bruchstücken jedoch bildeten wir eine Theorie. Du kennst die ganzen Religionen, die es mal gab und noch immer gibt. Egal in welcher Form Gott auftaucht, es ist immer derselbe. Ob nun in alten Völkern als Naturgeister, bei den Christen als Jesus Christus in Gottes Sohn oder den Muslimen als Allah. Es ist immer derselbe. Dieser eine Gott jedoch kann auf der Erde nicht wirken, sodass er Boten; Mittler, braucht, um seinen Willen durchzusetzen. Er schickte viele Wesen, die heute nur noch in Legenden oder Märchen vorkommen zur Erde. Es waren aber nicht nur gute Wesen! Das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse musste bestehen bleiben! Überall dort, wo es Licht gibt, muss es auch Schatten geben. Ying und Yang. Es gibt viele Erklärungen, die alle auf dasselbe hinauslaufen. So entwickelte sich also die Menschheit. Die von Gott geschickten Wesen leisteten ganze Arbeit. Durch ihre Hilfe entstanden Hochkulturen, die ihrer damaligen Zeit weit voraus waren und die damalige Welt dominierten. Ebenso aber sorgten Gottes Wesen für den Fall solcher Reiche, um das Gleichgewicht zu wahren. Womit Gott aber nicht rechnete, dass ihm seine Schöpfungen eines Tages außer Kontrolle geraten würden. Durch die vielen Kriege und Katastrophen wendeten sich die Menschen von Gott ab. In dem Glauben, er würde sie schützen getäuscht, glaubten sie daran, dass es auch jemanden geben muss, der Böses tut. Durch diesen Glauben wurde Gottes Gegenspieler geschaffen.“
 

„Der Teufel...?“ Sakura hielt sich bei dem Schrecken den sie bekam die Hand vor den Mund. Tsunade nickte.

„Doch auch er kann wie Gott nicht auf der Erde wirken. Er machte es ihm gleich und schickte seine Diener zur Erde, die seinen Willen durchsetzen sollten. Zu diesem Zeitpunkt artete es in einen Krieg der Götterwesen aus. Dämonen; Monster; abscheuliche Kreaturen gegen gegen Feen, Elfen und andere Wesen Gottes. Die Elite beider Parteien, der des Teufels und der des Gottes, waren Engel. Reine und gefallene Engel. Die Engel Gottes gleichen dem Licht. Ihre Erscheinung blendet, sie strahlen Licht und Wärme aus. Gefallene Engel sind das genaue Gegenteil. Sie verkörpern das Dunkle, den Tod. Eine schwarze Aura umgibt sie, scheint alles in der Nähe in sich aufzusaugen.“
 

„Aber...!“ Unterbrach Sakura Tsunade „Dann ist Sasuke ein... gefallener Engel? Warum kämpft er dann für das Gute? Naja... falls ihr das überhaupt seid.“ Zum Ende des Satzes hin wurde Sakura immer leiser.
 

„Ja, ein gefallener Engel ist er, das stimmt. Aber lass mich erklären. Laut unserer Überlegung hätte sowas aber auffallen müssen. Es kann doch nicht unbemerkt bleiben, wenn riesige Armeen Gottes und des Teufels gegeneinander kämpfen. Was wir wissen ist, dass sich diese Wesen als ganz normale Menschen tarnen können. Du hast es mit dem Uchiha selber miterlebt. Nun, letztendlich lief es auf einen finalen Showdown hinaus, der die Herrschaft über die Erde entscheiden sollte. Womit Gott und Satan aber nicht rechneten, war der eigene Willen ihrer Wesen. Du musst verstehen, sie lebten so lange unter den Menschen und sahen was es hieß, frei zu sein, sodass sie sich selber nicht länger ihren Herrschern unterwerfen wollten. Sie erlebten Emotionen, Freude, Trauer, Liebe, Enttäischung, Hass und Freundschaft. All das wollten sie für sich erleben, statt für ihre Herrscher in ihren Augen sinnlose Kriege zu führen. Anstatt sich also bei diesem letzten aller Schlachten gegenseitig umzubringen verbündeten sich die Wesen, töteten alle gottes- und teufelstreuen Anhänger und versiegelten die Tore zum Reich des Himmels oder der Unterwelt. Nach diesem grausamen Gemetzel wurde ein Pakt beschworen, der es allen Wesen verbot, ihre übernatürlichen Kräfte jemals wieder einzusetzen. Von da an lebten diese übernatürlichen Wesen unentdeckt unter den Menschen, gründeten Familien, starben. Einfach gesagt lebten sie forthin als Menschen. Dies ging mehrere hundert Jahre so und es vermischten sich viele Rassen miteinander. Engel mit Dämonen, Feen mit Monstern undsoweiter. Das Wissen um die eigene Herkunft verschwand fast vollkommen.“
 

Tsunade machte eine Pause beim Erzählen, denn es war Sakura anzumerken, dass ihr Verstand auch Hochtouren arbeitete. Schließlich kamen ihr doch zwei Fragen in den Sinn.

„Also wenn ich es richtig verstehe müsste bei dieser extremen Mischung von Rassen über die Jahrhunderte gesehen jeder Blut von solchen Wesen in sich fließen haben?“
 

„Naja, so kann man es auch nicht sagen. Die Anzahl der Wesen die übernatürlich waren war im Vergleich zur Zahl der normalen Menschen unbedeutend gering. Wenn überhaupt hat so ein Mensch nur zu einem Tausendstel oder noch weniger übernatürliches Blut, sie können die besonderen Fähigkeiten nicht anweden. Es gibt aber Ausnahmen. Es gibt auch uralte Clans, die ihr Blut wissend, aber auch unwissend, nur mit gleichen weitergegeben haben. Deshalb gibt es auch heute noch, wenn auch extrem selten, solche Wesen. Viele dieser aber wissen gar nicht, dass sie solch ein Wesen sind und ziehen sorglos durchs Leben als Mensch. Puh!“
 

Tsunade seufzte wie heute schon so oft. „Schätzchen, das war die Einleitung um dir diese ganzen seltsamen Dinge zu erklären. Warum es uns gibt erzähle ich dir gleich.“

Wieder erhob sich die blonde und machte sich einen weiteren Kaffee mit der obligatorischen Zigarette dazu.
 

„Nun, ich habe dir erzählt, dass das Wissen um die eigene Herkunft vergessen wurde. So auch der Pakt, der damals bei der epischen Rebellion geschworen wurde. Manche dieser Wesen entdeckten vor nicht allzulanger Zeit ihre Fähigkeiten wieder. Sie machten sich ihre Begabung zunutze und versuchten so viel Macht wie nur möglich an sich zu reißen. Und eben diese Wesen samt Anhang sind unsere Feinde. Unabhängig davon, welche Rasse sie sind, schlossen sie sich aus Machtgier zusammen. Dämonen mit Feen, reine und gefallene Engel. Die ursprüngliche Bestimmung, zu die sie vor tausenden von Jahren auserkoren wurden, spielte keine Rolle mehr. Deshalb kämpft zum Beispiel auch ein gefallener Engel für uns, sozusagen das Gute. Paradox aus damaliger Sicht, nicht aber aus der heutigen. Es gibt mehrere Organisationen, bei denen sich diese machtgierigen Wesen sammelten. Jede versucht, die Herrschaft an sich zu reißen. Herrschaft bedeutet Macht, und was geht mit Macht einher?“
 

Tsunade stellte diese Frage in den Raum. Während sie auf die Antwort wartete zog sie an ihrer Zigarette und schlürfte ein wenig dampfenden Kaffee. Sakura dachte scharf nach, bis sie verstand.
 

„Heute geht absolut nichts mehr ohne... Geld! Geld regiert... die Welt.“ Ernüchternd stellte Sakura das fest.
 

„Ganz genau. Über 90% der Weltwirtschaftsleistung entfällt auf Banken und Konzerne, die unter Kontrolle dieser Wesen stehen, auf guter wie auf schlechter Seite. Diese bekämpfen sich mit allem was man sich einfallen lassen kann, so lange es geheim bleibt. Würde die Menschheit die Wahrheit erfahren würde das totale Chaos ausbrechen und die Welt in der Unordnung untergehen. Das bringt auch unseren Feinden nichts, denn was bringt dir das größte Königreich, wenn es nichts zu regieren gibt? Aus diesem Grund wird dieser Krieg auf andere Weise ausgetragen. Durch die Wirtschaft, durch Terrorismus, durch Kriege aus zweifelhaften Gründen. Du hast es selbst bemerkt, wenn du dir die Nachrichten die letzten Monate anschaust. Kein Tag ohne Horrormeldung, alles scheint langsam zu eskalieren. Es wird wohl schon bald eine Entscheidung geben. Mehr kann ich dir dazu nicht sagen, denn wir wissen selbst nicht mehr.“
 

Sichtlich gestresst lehnte sich Tsunade in ihrem Sessel zurück. Sakura verlor sich in ihren Gedankengängen, wurde eine Frage dann aber doch nicht los.
 

„Ich habe soweit alles verstanden, nur glauben, begreifen kann ich es irgendwie noch nicht.“ Sakura sprach zögerlich und unsicher. „Eine Frage habe ich aber noch.“ Tsunade blickte ihr unverwandt ins Gesicht.

„Was habe ich mit der ganzen Sache zu tun?“
 

Ein wissendes Grinsen legte sich auf Tsunades Lippen.

„Ich habe dir eben gesagt, dass viele der Wesen als Menschen leben, unbewusst ihrer Fähigkeiten und Herkunft.“

Der Satz brauchte eine Weile, bis er seine Wirkung zeigte, diese dann aber um so heftiger.

„W-Was!? Ich? Haha! ... ha... das glaube ich nicht.“

„Das musst du auch nicht. Du selbst wirst es früh genug feststellen. Für dich gibt es kein Zurück mehr. Du wirst uns helfen.“ Tsunades Stimme war auf einmal wieder streng und bestimmend wie beim Leutnant vorhin.
 

„Das glaube ich kaum! Ich konnte ja nicht wissen, dass so ein Hokuspokus auf mich warten würde! Versteckte Kamera oder so! Jaja ihr habt mich verarscht, ganz toll! Applaus Applaus!.“
 

„Halt den Mund!“, fuhr sie Tsunade an, woraufhin Sakura erschrocken verstummte.

„Wir sind nicht allmächtig, sonst würde es dieses Leid gar nicht geben. Komm her und sieh es dir an. Unsere Feinde liefern selbst die besten Gründe, sich uns anzuschließen.“
 

Eingeschüchtert trat Sakura ans Fenster zu Tsunade.

„Sieh dort hin.“ Sie zeigte auf den Tamagawa Josui Hamura, den wunderschönen Kirschblütenhain Tokios, in dem sich Familien, junge Verliebte, Freunde und Menschen aller Art tummelten. Sakura starrte wie gebannt auf den Park.

Plötzlich knallte es unfassbar laut. Die Erde bebte für einen kurzen Moment und da wo gerade eben noch die schönen Kirschblütenbäume in ihrer Blüte standen, die kleinen Kinder mit ihren Eltern spielten, Freunde sich vergnügten, war nur noch ein riesiger Feuerball zu sehen. Eine Explosion hatte ein riesiges Loch in die Erde gerissen und alle Lebewesen im Umkreis von mehreren Dutzend Metern getötet. Sakura stiegen Tränen in die Augen, als sie auf das Leid dort unten hinabsah. Panik, Hysterie, tote Menschen, Blut, Geschrei. Stumm liefen ihr die Tränen über die Wange. Paralysiert von der Szene bemerkte Sakura nicht, wie die Tür des Büros aufgemacht wurde.
 

„Frau General, ihre Anweisungen.“ Erst als Sakura Sasukes Stimme erkannte, drehte sie sich um und sah mit ihren unsagbar traurigen Augen hilflos in seine. Sie waren kalt und undurchschaubar wie immer, doch für einen Moment, so kurz dass man meinen könnte es gäbe ihn nicht, glaubte sie Zorn in seinen Augen zu sehen.
 

„Ablauf Eins Vier A Drei. Und nehmen sie Mrs. Haruno mit. Ich denke es muss etwas Überzeugungsarbeit für unsere Sache geleistet werden.“, sprach Tsunade in einem bitteren Ton.
 

„Jawohl.“ Sasukes Stimme war monoton wie fast immer.
 

„Nein! Ich will das alles nicht! Lasst mich in Ruhe, ich will nicht!“ , schrie Sakura hysterisch, doch es half alles nichts. Sasuke packte sie am Arm und zog sie hinter sich her, bis zum Fahrstuhl. Sie fuhren bis in die Tiefgarage, wo der Wagen des Motors bereits lief.

Sakura wehrte sich nicht mehr, es hatte keinen Sinn. Noch immer liefen ihr die Tränen über die Wange.

Sie ließ sich von Sasuke hinterherziehen. Erst als sie stehen blieben und er ihre Hand losließ blickte sie wieder vom Boden auf und konnte kaum fassen, wen sie dort sah.

Mit geweiteten Augen stand sie perplex da.
 

„Ihr...!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Angle-Moon
2009-01-30T17:27:43+00:00 30.01.2009 18:27
wow
also die spannung hast du echt gut gehalten XD
bin jetzt schon riesig auf das nächste kappi gespannt XD
ich farg mich wie du das mit der story von tsunade hinbekommen hast
die hast du richtig gut hinbekommen
ich wär da nie drauf gekommen XD
mach weiter so XD
lg


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