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Katenha

von

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Treffen

Das Flüstern ließ ihn erstarren; es kam von Nirgendwo, schien direkt in seinem Kopf zu entstehen. Wurde er nun verrückt?

Seine Beine begannen zu zittern, doch er versuchte, sich sofort wieder unter Kontrolle zu bringen. Es half nichts, wenn er nun panisch wurde, er musste sich zusammenreißen und überlegen, wie er Jevo und Noevy zurückholen konnte, obwohl er nicht einmal wusste, wo sie sich befanden.

„Hallo, antwortest du mir bitte?“ Die Stimme wurde eindringlicher, sie sprach eindeutig mit ihm.

„Meinst du mich?“ Wie erschreckend dünn seine eigene Stimme klang, das passte nicht zu ihm, aber bei dieser anstrengenden Situation war das kein Wunder.

„Ja, wen denn sonst?“

Stimmt, jemand anderen sah er nicht, seine Frage war ziemlich überflüssig gewesen. Aber was sollte man zu einer körperlosen Stimme sagen? Leider passierte so ein Gespräch nicht so oft, dass er sich darauf hätte vorbereiten können.

„Könntest du mir nun meine Frage beantworten?“ Zwar hörte er es nicht heraus, aber Raven nahm an, dass der Besitzer der Stimme langsam ungeduldig wurde. Zumindest wäre er das schon längst, wenn man ihn fast durchgängig ignoriert hätte.

„Ja, ich suche wirklich jemanden. Einen Jungen, ungefähr so groß wie ich, dunkle Haare, nicht besonders schlau im Kopf. Er wurde gerade von einer Frau mitgenommen.“ Wieso erzählte er das? Er bildete sich diese Stimme sicher ein, also konnte sie ihm gar keine Hilfe sein. Er sollte sich lieber ins Bett legen und schlafen und auf Besserung seines geistigen Zustands hoffen.

„Das wird problematisch für dich, sie sind nämlich weg, du wirst sie nicht mehr einholen können.“

„Woher willst du das wissen?“ Wollte ihm sein merkwürdiger Gesprächspartner die letzte Hoffnung rauben? Reichte es nicht, dass er schon seinem Bruder nicht hatte helfen können?

„Ich habe sie gesehen. Dich sehe ich übrigens auch.“

Blitzartig drehte sich Raven einmal um die eigene Achse und musterte konzentriert die Straße und die umliegenden Häuser, bemerkte allerdings nichts Auffälliges bei beidem. „Wo bist du?“ Er fühlte sich nicht gerade wohl in seiner Haut.

„Hier hinten.“ Hinter der kümmerlichen Hecke des gegenüberliegenden Grundstücks regte sich etwas und Raven wich instinktiv zurück, als er 'es' genauer betrachten konnte.

Absolut menschlich war es nicht, obwohl zumindest die Proportionen stimmten, ebenso wie die Anzahl von Armen, Beine, Ohren, Augen, Nase und Mund. Nur die extrem dunkelblauen Augen, die dunkelgrünen Haare und die ganz leicht grünlich gefärbte Haut irritierten ihn, genau wie die geringe Größe von höchstens 1,60.

Was auch immer dort in seiner Nähe stand, er musste vorsichtig sein; vielleicht hatten sie sich erneut eine Falle ausgedacht.

„Was bist du?“ Besonders höflich klang er nicht, aber auf solche Nebensächlichkeiten legte er nun wirklich keinen Wert.

„Ein Lebewesen“, antwortete die kleine Gestalt und schritt langsam auf ihn zu. „Ich tu dir schon nichts.“

„Das glaubst du ja selbst nicht. Gib wenigstens zu, dass du zu diesen was weiß ich gehörst und mich mitnehmen willst.“ Was wollte es denn sonst von ihm? Bestimmt nicht die Post vorbeibringen. Es sah suspekt aus, es konnte nicht ungefährlich sein.

„Mitnehmen werde ich dich ganz sicher nicht.“ Das Wesen lächelte leicht oder zumindest sah es danach aus.

„Aber?“ Die ganze Wahrheit war das nicht, vermutete Raven. „Du bist einer von ihnen.“ Jede Sache hatte irgendeinen Haken.

„Teilweise“, gab es zu, „aber sie zählen mich nicht wirklich zu einen von ihnen.“ Beinahe nervös spielte es an seinem einzigen Kleidungsstück herum, einem sehr großes Tuch, dessen Farbe Raven nicht genau einordnen konnte; dunkelbraun oder etwas Ähnliches. „Ich bin nämlich auch ein Mensch.“

„So ein Blödsinn.“ Je weiter das Gespräch voranschritt, desto verwirrter wurde Raven. Nur weil das Etwas menschliche Züge aufwies, durfte es sich nicht einfach als Mensch einstufen. Da könnte ja auch jeder Roboter sich angesprochen fühlen.

„Es stimmt aber wirklich.“

„Du kannst sein, was du willst, verschwinde einfach.“ Raven drehte sich um, um wegzugehen, da ihm die ganze Angelegenheit zu abgedreht wurde, doch eine Hand schloss sich um seinen Unterarm und hielt ihn zurück.

„Nimm mich mit in dein... Haus“, bat es ihn, „hier draußen ist es so kalt. Bitte.“

Bei der Wenigkeit an Kleidung – dieses Tuch konnte man kaum als etwas derartiges bezeichnen – hätte wohl jeder gefroren; zusätzlich lagerte sich mit der Zeit dieser Nebel auf allem ab und so wie es glänzte, musste es schon eine Weile im Freien gewesen sein. Außer dieser Glanz gehörte zu seinem normalen, äußeren Erscheinungsbild.

„Und wenn du gar nicht so harmlos bist, wie du tust?“, fragte Raven misstrauisch und versuchte, die störende Hand abzuschütteln, was ihm nicht gelang; der andere ließ nicht locker.

„Ich habe vorhin lange genug Zeit gehabt, dir irgendetwas anzutun. Habe ich aber nicht. Außerdem könnte ich dir helfen, diesen Jungen hier her zu bringen und dir noch ein paar interessante Dinge erzählen.“

„Na gut“, seufzte Raven ergeben, „aber wenn du irgendetwas machst, was mir nicht passt, gehst du.“ Fast dasselbe hatte er auch Noevy gesagt, mal sehen, ob sich sein neuer Gast daran hielt. Bald konnte er eine Station für hilfsbedürftige kleine Kinder und andere schlimme Wesen eröffnen, wenn er noch mehr selbsternannte Gäste aufsammelte. Wo war seine gefürchtete Ignoranz anderen gegenüber, wenn er sie einmal wirklich brauchte?

„Danke.“ Es lächelte ein weiteres Mal zurückhaltend, zog die Hand zurück und tappte neben Raven her, der es prüfend von der Seite musterte, bevor er das Wesen vorsichtig in seine Wohnung schob, sich schnell umblickte und schließlich die Tür schloss.

Er war eindeutig wahnsinnig geworden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Flippi
2009-08-11T23:23:58+00:00 12.08.2009 01:23
~ And Action ~

So und nun das letzte komi!!!
Also wieso du zu dem Kapi nun noch kein Komi hattest konnte ich nicht verstehen...
Also ich selbst fand es das war das interessanteste Kapi bis jetzt!
Oder es liegt wohl nur daran das ich dieses eine Ding da so mag!^.^
Aber dafür bin ich nun erste!

-> Stimmt, jemand anderen sah er nicht, seine Frage war ziemlich überflüssig gewesen. Aber was sollte man zu einer körperlosen Stimme sagen?
(Gut, auch wenn man da wohl sagen kann, man kann ja nicht immer alles sehen was in seiner nähe ist? Mache Dinge verstecken sich einfach, aber in seinem Fall wird er wohl recht haben und es wird nur diese eine Stimme da sein!^.^ Gut, aber es wird wohl auch sein Glück sein!^.^)

-> „Könntest du mir nun meine Frage beantworten.“ Zwar hörte er es nicht heraus, aber Raven nahm an, dass der Besitzer der Stimme langsam ungeduldig wurde.
(Diese kleine Stelle gefiel mir da auch sehr gut! Besonders, der letzte Teil mit dem ungedulig werden. Irgendwie hebt das da wieder so eine kleine Spannung raus und hat auch wieder was sehr interessantes an sich. Das einem einfach lust macht da weiter zu lesen und dann zu erfrahren was es dann nun eigentlich wohl sein wird, und wieso das Wesen es nun doch irgendwie bisschen eilig hat!)

-> „Ja, ich suche wirklich jemanden. Einen Jungen, ungefähr so groß wie ich, dunkle Haare, nicht besonders schlau im Kopf. Er wurde gerade von einer Frau mitgenommen.“ Wieso erzählte er das? Er bildete sich diese Stimme sicher ein, also konnte sie ihm gar keine Hilfe sein.
(Oh ja, wirklich mal eine Interessante Frage, wieso erzählt Raven das einer fast unbekannten Person? Gut aber die Antwort habe ich da wohl, er macht sich Sorgen und darum versucht er wo auch immer hilfe herzubekommen, und das ist da nun mal halt diese ihm total unbekannte Person, denn sonst ist ja niemand hier und was schlimmeres als nein sagen kann er ja nicht, die Frage ist ja nicht so schlimm, sie ist einfach so gesehen seine letzte Hoffnung...)

-> „Ein Lebewesen“, antwortete die kleine Gestalt und schritt langsam auf ihn zu. „Ich tu dir schon nichts.“
(Eigentlich an sich ja noch ein recht normaler satzt... Aber gerade vor ein paar Tagen hatt da meine Kollegin so eine festellung uns mitgeteilt... aus so einem Wettbewerb wo junge Schüler ihre Geschichten einschicken können. Jedenfalls werden da Leute von Leichen verfolgt, gut was ja nicht so einfach ist, da dies eigentlich tot sind, ausser es wären Zombis? Oder so was... die man dann nochmals töten kann... x.x Aber in deinem Fall zeigt es einem wirklich, dass es wohl was Lebendes, noch Atmender Organissmus ist, egal ob jetzt Monster oder nicht... es lebt noch.... (So nun hoffe ich nur du verstehst da mein kauderwelsch... x.x ist wohl bisschen schwerder denn sinn darin zu finden....)

-> „Nehm mich mit in dein... Haus“, bat es, „hier draußen ist es so kalt. Bitte.“
(Wow, irgendwie kann einen Raven leid tun... zuerst dieser eine Junge de, er retten musste und nun diese komische Wesen... irgendwie kann er wirklich froh sein, dass seine Eltern nicht zu Hause sind... x.x Die würden das wohl nicht mitmachen...... oder auf alle fälle bei diesem komischen Wesen nicht...)

-> „Und wenn du gar nicht so harmlos bist wie du tust?“, fragte Raven misstrauisch und versuchte die störende Hand abzuschütteln, was ihm nicht gelang, der andere ließ nicht locker.
(So und zum schluss wieder mal die Tatsache, dass es sich bei der Person nur um Raven handeln kann! Er denkt! Er überlegt wirklich was und spricht es sogar aus! Ist wohl einer der Gründe wieso ich den so mag!^.^ Gut auch wenn das Wesen ihn sonst wohl shcon lange getötet hätte, wenn er es wirklich gefwollt hätte... also schon mal was.... auch wenn das Wesen da ja schön anhänglich und wohl schwer wieder loszuwerden ist... x.x Hört sich ja fast so an als wär es meine kleinste Siss... x.x)

-> Er war eindeutig wahnsinnig geworden.
(Und nun wohl der Genialste Schlusssatz! Aber das tifft es wohl auf den Kopf! Besser kann man Raven Worte wohl auch nicht aussprächen! oder wohl denken! Aber als Schluss einfach genial!)

Würde sofort weiter lesen, aber es ist wohl einfach zu spät,
und bevor ich da deine FF mit weiteren so komischen Komis zutackere lege ich mich wohl lieber schlafen...
Morgen heisst es wieder früh raus....
leider...
Aber ich hoffe du hattest oder wirst noch freude an den komis haben!^.^
;P
lg

Flippi
~ Reaction ~


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