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Fuckin' Love

Die Liebe ist ein Arschloch
von

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Bitch!

Ich heiße all die, die hergefunden haben, zu meiner neuen story herzlich willkommen.

Ich weiß nicht, wie sie euch gefällt, ich bin jedenfalls ganz zufrieden mit ihr. Sie ist noch nicht abgeschlossen, allerding habe ich die komplette storyline im Kopf und 12 chaps schon geschrieben. ^^ Also keine Bange, sie wird nicht abgebrochen.

Ich werde alle zwei Wochen am Montag hochladen.

Kurze Rede, wenig Sinn:
 

Viel spaß!
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 


 

Wie konnte ein Tag nur so bescheuert schön und heiter beginnen? Die Sonne strahlte und der Himmel spannte sich in einem beinahe unnatürlichen Blau über die Erde, auf dessen Oberfläche ihre Bewohner wandelten.

Ja, es war ein wunderschöner Frühlingstag, als Atemu, alias Yami, alias Pharao, das Haus von Yugis Großvater verließ und sich verdrießlich auf den Weg zu seiner Arbeitsstelle, einen kleinen Supermarkt zwei Straßen weiter, machte.

Trotz des fast schon überschwänglichen Friedens und der Glückseligkeit, die auf diesen Tag zu liegen schienen, hatte er schlechte Laune. Sehr schlechte sogar. Er wusste nicht warum, doch etwas machte ihn stinkig.

Schon Yugi hatte sich, nachdem er von Atemu in aller Früh angeschnauzt worden war, wieder kleinlaut in sein Zimmer verkrochen und hatte sich, bis die Haustür hinter dem ehemaligen Pharao zugefallen war, nicht mehr hervor gewagt.

Atemu schnaubte und schallte sich dabei selbst. Warum war er nur so übel gelaunt? Er konnte keinen sichtlichen Grund erkennen. Alles war so wie immer verlaufen. Nichts war passiert, das ihn auf die Palme hätte bringen können. Sein Wecker hatte nicht zu früh und auch nicht zu spät geklingelt. Das Wasser in der Dusche hatte eine angenehme Temperatur gehabt. Der Toast war nicht angebrannt. Der Kaffe war weder zu süß, noch zu bitter gewesen. Sein Lieblingsshirt war ohne Flecken aus der Waschmaschine gekommen.

Alles perfekt. Kein Grund, sich aufzuregen.

Trotzdem hatte Atemu diesen Knoten in seiner Brust gespürt, als er heute Morgen aufgewacht war. Der Knoten hatte sich seitdem immer mehr zugezogen, anstatt sich zu lockern. Missmutig betrat der Rothaarige den Supermarkt, begrüßte seine Arbeitskollegen mit einem kurzen Heben seiner Hand und warf sich dann schnell seinen hellgrünen, hässlichen Arbeitskittel über.
 

Es war später Vormittag und Atemu war gerade damit beschäftigt Dosen, die gekochte und gewürzte Zwiebelringe enthielten, sauber und ordentlich in ein Regal zu stellen. Gleich würde der Market über Mittag schließen und somit auch seine Schicht zu Ende sein. Er stellte die letzte Dose ins Regal und erhob sich, streckte seinen steifen Rücken und zuckte etwas zusammen, als ein ziehender Schmerz sein Kreuz durchfuhr. Leise fluchend machte er sich auf den Weg ins Lager, um vor seinem Verschwinden noch kurz die Lagerbestände zu überprüfen.

Es war Punkt zwölf, als Atemu damit fertig wurde und die noch anwesenden Kunden von einem Lautsprecher dezent darauf hingewiesen wurden, gefälligst ihre Ärsche nun aus dem Laden zu schwingen. Der Rothaarige seufzte und zog seinen Kittel aus. Schnell warf er einen Blick in seines Chefs Büro und verabschiedete sich bis nächste Woche. Sein Chef nickte ihm zu und ließ ihn ziehen.

Atemu trottete die Straße entlang. Seine üble Laune war verflogen, was jedoch nicht bedeutete, dass er nun frisch und fröhlich durch die Welt wanderte. Nein, noch immer bedrückte etwas seinen Geist, von dem er nicht wusste, was es war. Etwas schien wie eine schwarze Gewitterwolke über diesen sonnigen Tag zu hängen.

Atemu setzte einen belanglosen Schritt vor den anderen und achtete dabei nicht auf seinen Nachhauseweg, da er ihn auch im Schlaf hätte finden könnte. Seine Gedanken hingen ganz allein an dem bedrückenden Gefühl in seiner Brust.

Der ehemalige Pharao sah das erste Mal auf, als vor ihm eine rote Ampel vor dem Fußgängerüberweg auftauchte. Genervt blieb er stehen und fragte sich, warum man rote Ampeln nicht einfach abschaffen konnte. Es war schon fast halb Eins und er hatte gewaltigen Hunger.

Warum musste diese Ampel so lange rot bleiben? Hatte sie denn nichts anderes zu tun? Atemu verschränkte die Arme vor seiner Brust und tippte mit der Schuhspitze auf dem Asphalt herum.

„Hallo, Yami.“

Der Rothaarige drehte sich erstaunt um, als er hinter sich eine leise Stimme vernahm. Er erstarrte, als er einer Person gegenüber stand, die er lieber niemals wieder gesehen hätte. Atemu wirbelte ohne ein Wort herum und stürmte über die Straße. Zu seinem Glück schaltete in diesem Moment die Ampel auf grün, als er wie von wilden Hunden gehetzt losstürmte.

Zurück blieb ein brünettes Mädchen, das dem Davonlaufenden mehr als traurig hinterher starrte.
 

~~~~~ooooOOOoooo~~~~~
 

Atemu riss die Haustür auf und knallte sie mit Schwung wieder zu. Schwer atmend lehnte er sich dagegen, so als wolle er verhindern, dass ihm jemand folgte. Opa Muto kam mit roter Schürze und hoch erhobenen Kochlöffel aus der Küche angerannt, darauf bedacht, dem Einbrecher gehörig Dampf zu machen.

Atemu duckte sich unter dem bedrohlichen Kochlöffel hinweg und bekam statt des harten Holzes nur ein paar Spritzer Tomatensauce ab.

„Opa!“ ertönte Yugis erschrockene Stimme hinter dem kurzsichtigen Grauhaarigen „Was machst du da? Das ist doch nur Atemu!“

„Oh“, der Alte hielt inne und kramte seine Brille aus der Brusttasche seiner Latzhose, um sie sich auf die Nase zu setzten.

Sofort breitete sich ein Lächeln auf dem runzeligen Gesicht aus. „Tut mir Leid, Atemu, mein Junge. Wenn ich mit dieser Brille nicht so furchtbar alt aussehen würde, würde ich sie öfters tragen.“

Fröhlich summend kehrte Salomon in die Küche zurück und Yugi trat etwas zögerlich auf den ehemaligen Pharao zu.

„Das Essen ist gleich fertig“, meinte er und lächelte schief „Wie geht’s dir?“

Atemu starrte sein Ebenbild fassungslos an. Bemerkte Yugi denn nicht, wie aufgelöst er war?

„Ich…ich…“, mehr brachte er nicht hervor, denn wieder musste er hart nach Luft schnappen, um nicht in Geschrei und Geheule auszubrechen.

„Yami?“ der Jüngere kam langsam näher „Was ist los? Du siehst so blass aus.“

„Ich…ich…“, Atemu riss sich zusammen „Ich hab sie gesehen…“

„Wen?“

„Anzu.“

„Oh Fuck“, entfuhr es Yugi und er schlug sich die Hand vor den Mund „Wie? Ich meine… Wo? Warum?“

Atemu sackte innerlich zusammen. „Ich hab keine Ahnung“, murmelte er „Sie ist wieder da. Sie hat mich mitten auf der Straße angesprochen… Scheiße!“

Er glitt zu Boden und barg seinen Kopf in seinen Armen. Plötzlich war ihm wieder eingefallen, weshalb er heute so ein bedrückendes Gefühl mit sich herumtrug: Heute, vor genau sechs Monaten hatte Anzu sich von ihm getrennt.

Sie hatte ihn sitzen lassen. Ohne ersichtlichen Grund. Sie hatten keinen Streit oder gar Meinungsverschiedenheiten. Nein, Anzus Begründung war „Es gibt einen Neuen in meinem Leben“ .

Dieser ‚Neue’ war niemand anderes als Ryuuji Otogi und beide waren auf und davon nach New York.

Kameradenschweine!

Yugi war noch nie in seinem Leben so wütend auf zwei seiner besten Freunde gewesen. Atemu war seit dem Tag am Boden zerstört. Er hatte Anzu geliebt. Von ganzem Herzen und es hatte ihn innerlich zerstört, von ihr fallen gelassen zu werden, als wäre er ein Stück Dreck.

Damals hatte Yugi nicht gewusst, wem er nun beistehen sollte. Zum einen war da sein Yami, der sich die ganze Zeit in seinem Zimmer unter der Bettdecke verkrochen hatte, zum anderen Anzu, die ein unendlich schlechtes Gewissen hatte.

Atemu blinzelte eine vorschnelle Träne weg und stand auf. Er durfte jetzt nicht weinen, sich keine Blöße geben. Das war es nicht wert. Er hatte so lange geweint, so lange geglaubt, sich niemals ohne Anzu leben zu können. Lange hatte es gedauert, bis er sich mit seinem Alleinsein abgefunden hatte. Nun konnte nicht alles wieder von vorne beginnen!

Mit einem kaum verständnisvollen gemurmelten „Hab keinen Hunger“ stürmte er die Treppe hinauf und verschanzte sich in seinem Zimmer.

Yugi seufzte auf und blickte seinem Ebenbild hinterher. Vor einem halben Jahr hatte Atemu aus lauter Frust auch eine Nulldiät gemacht. Wenn jetzt das ganze Theater wieder von vorn begann, sah Yugi rot.
 

Es war beinahe Abend, als Atemu endlich die Einsamkeit des Zimmers verließ und ins Wohnzimmer kam. Auf Großvaters Frage, ob er denn etwas essen möchte, schüttelte der ehemalige Pharao nur den Kopf. Stumm und mit starrem Blick saß er neben Yugi auf der Couch und schien irgendwie weggetreten.

„Atemu?“ flüsterte Yugi leise, als sein Großvater aufgestanden war mit der Begründung, er würde jetzt den Abwasch machen.

Der Ältere wandte langsam seinen Kopf. In seinen Augenwinkeln glitzerten Tränen, die er beim besten Willen nicht mehr zurückhalten hatte können.

„Warum… warum hat sie das getan?“ Atemus Stimme klang seltsam belegt „Warum hat sie mich verlassen?“

Yugi rückte näher zu dem Puzzlegeist und legte einen Arm um seine Schultern.

„Ich werde dir jetzt das gleiche sagen, das ich dir vor einem halben Jahr schon gesagt habe: Das Leben und die Menschen verändern sich“, er sah seinen Gegenüber eindringlich an „Nichts besteht ewig. Nicht mal die Liebe.“

Atemu sah den Kleineren etwas irritiert an. Es war ungewohnt, so ernste Worte aus dem sonst so naiven und unschuldigen Mund zu hören.

„Ich weiß.“, sagte er und senkte den Blick „Es ist nur… ich vermisse sie. Ich vermisse ihre Stimme, ihre Berührungen, ihre Wärme, ihr Wesen.“

„Atemu, das…“, Yugi stockte als er sah, wie der stolze und starke Pharao seine Knie anzog, seinen Kopf darauf bettete und haltlos zu weinen anfing.

Er hatte seinen Yami schon lange nicht mehr so verzweifelt gesehen. Damals, im Kampf gegen Dartz, als er gegen Atemu selbst antreten musste, hatte der Größere geweint, doch nicht so steinerweichend wie jetzt gerade auf dem Sofa.

Yugi wusste nicht so recht, was er nun tun sollte, deshalb schloss er beide Arme um seinen Freund und drückte ihn fest an sich. Tatsächlich schien das Atemu zu beruhigen. Seine Tränen versiegten und aus dem Weinen wurde ein leises Schluchzen.

Yugi wusste, wie sehr der Pharao an Anzu gehangen hatte. Schon, als er noch im Puzzle gewohnt hatte, hatte er immer wieder von ihr gesprochen und langsam ehrliche Gefühle für das Mädchen entwickelt. Damals war Yugi selbst noch in Anzu verliebt und deshalb auch etwas eifersüchtig gewesen, als die zwei, nachdem Atemu durch ein altägyptisches Ritual von Shadee seinen Körper zurückbekam, zusammen kamen.

Doch nun hatte auch Yugi sich geändert.

Anzu war seine beste Freundin. Nicht mehr und nicht weniger. Dass er einst für sie geschwärmt hatte, hatte wahrscheinlich daran gelegen, dass sie das einzige Mädchen gewesen war, mit dem er damals engeren Kontakt gehabt hatte.

Yugi wurde aus seinen Überlegungen gerissen, als Atemu sich aus seiner Umarmung befreite und aufstand.

„Danke, Yugi-chan“, sagte er leise und sah betreten zu Boden „Ich… Es geht mir jetzt besser.“

Yugi sah zu Atemu hoch und bemerkte seine roten und verquollnen Augen, seine fleckigen Wangen du seine tränennasse Haut.

„Ich werde mich hinlegen.“, fuhr der Rothaarige fort „Gute Nacht. Sag auch Großvater eine gute Nacht von mir.“

Yugi nickte. „Werde ich. Schlaf gut, Atemu.“

Der Pharao drehte sich um und stieg wieder die Treppe hinauf. Seine Hälfte Zimmer hatte sich seit dem halben Jahr nicht verändert. Noch immer hing das Poster einer verfallenen Kathedrale im Wald an seiner Wand, auf das er jeden Tag gestarrte hatte, sobald sich seine tränenverschleierte Sicht wieder geklärt hatte.

Nun lag Atemu auf dem Bett und starrte wieder auf das Poster. Und wieder kamen die alten Gefühle der Hilflosigkeit und Einsamkeit in ihm hoch. Er hatte damit begonnen, Anzu und die liebevollen Empfindungen, die sie in seinem Inneren auslöste zu vergessen, doch nun brachen seine Versuche wie ein Kartenhaus zusammen und der Schmerz war wieder so stark präsent, wie vor einem halben Jahr.

Atemu rollte sich zusammen und schloss die Augen. Er war müde, so unendlich müde. Doch er konnte Anzus trauriges und zugleich schüchternes Gesicht nicht aus seinem Gedächtnis bannen.

Auch darum liebte er sie. Wegen ihres schüchternen und zugleich so temperamentvollen Wesens, wegen ihrer Freundlichkeit, wegen ihrer bedingungslosen Hilfe und Freundschaft. Immer hatte sie ihn verteidigt. Sei es vor Malik, Bakura oder Seto Kaiba gewesen.

Ja, mit Kaiba hatte Anzu sich schon mehrere Male angelegt, nur weil sie ihn in ihre Gruppe eingliedern wollte. Kaiba hatte sich immer wieder geweigert, sogar als alles vorbei gewesen war, als ihr aller Leben wieder in ruhigen Bahnen verlaufen war.

Atemu öffnete die Augen und schnaubte. In ruhigen Bahnen? Sein Leben glich einer Achterbahnfahrt und gerade ging es ziemlich steil bergab.

Der Rothaarige rollte sich noch mehr in die Embryostellung zusammen und zog seine Knie bis unter sein Kinn. Er fühlte sich elend. Immer, wenn er die Augen schloss, tauchte Anzus Gesicht vor ihm auf. Und wieder drängte sich ihm die Frage auf: Würde er je ohne sie leben können?

Und immer wieder die gleiche Antwort: Nein.

Auch wenn es vorbei war, wenn Anzus Liebe für ihn wahrscheinlich erloschen war, konnte Atemu nicht anders, als wegen ihr schon wieder bittere Tränen zu vergießen. Warum hatte sie ihm das angetan? Hatte er etwas falsch gemacht? Hatte er ihr einen Grund gegeben, ihn zu verlassen?

Zu wenige Aufmerksamkeit?

Zu wenig Liebe?

Zu wenig Zuneigung?

Atemu drückte sein Gesicht in das Kissen und schluchzte. Ihm war bewusst, dass er das Ende ihrer Beziehung heraufbeschworen haben musste. Anzu hatte nichts falsch gemacht. Nein, sie hatte sich immer perfekt verhalten. Sie war die liebevollste und gutherzigste Partnerin gewesen, die sich ein Mann nur wünschen konnte.
 

Als Atemu am nächsten Morgen aufwachte, dankte er Ra dafür, dass Samstag war. Er wollte heute nicht raus und auch in den nächsten Tagen nicht. Was, wenn er Anzu wieder begegnete? Was, wenn er wieder den Glanz in ihrem braunen Haar sah, ihre großen blauen Augen und ihre feingliedrigen Finger? Er würde den Verstand verlieren vor Kummer, soviel war sicher.

Kurz nach halb Elf beschloss Atemu dann doch, das Bett zu verlassen und seinen Platz zum deprimiert sein ins Wohnzimmer zu verlegen.

Noch etwas verschlafen tapste er in das Erdgeschoss, wo er neben dem Telefon eine Notiz vorfand, die ihm sagte, dass Yugi und Großvater einkaufen waren. Also war er alleine. Atemu schlurfte ins Wohnzimmer. Er hatte weder das Bedürfnis zu duschen, noch etwas zu essen. Er war zu frustriert.

Seufzend ließ er sich auf das Sofa fallen du vergrub seinen Kopf in den Kissen. Gerade, als er wieder leicht eingedöst war, klackte es an der Haustür. Jemand steckte einen Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um. Atemu hob den Kopf. <Yugi und Großvater>, schoss es ihm durch den Kopf.

Leise Schritte erklangen auf dem Gang.

„Yugi? Großvater Salomon?“

Diese Stimme…

Atemu keuchte und sprang mit einem Ruck auf. Nein… warum war sie hier?

Er stolperte halb über den Teppich und trat auf den Gang hinaus.

Anzu, die gerade die Küche betreten wollte, drehte sich zu ihm um.

„Hallo, Atemu.“, sagte sie und versuchte zu lächeln.

Atemu lächelte nicht. Er starrte sie nur an. „Was machst du hier?“

„Ich wollte Yugi und Großvater Salomon nur einen Besuch abstatten, da ich wieder in der Stadt bin.“, Anzu scharrte mit der Fußspitze verlegen auf dem Parkettboden „Und ich wollte sehen, wie es dir so geht.“, fügte sie leiser hinzu.

Atemu versuchte, die Freundlichkeit in ihrer Stimme zu ignorieren, ihren scheuen, aber doch liebevollen Blick nicht zu beachten, ihre zarten, grazilen Bewegungen auszublenden, doch es gelang ihm nicht.

„Wie… wie bist du herein gekommen?“ fragte er und wieder war seine Stimme seltsam belegt.

Anzu hob die Hand und klimperte mit dem kleinen Schlüssel, den sie mit Zeigefinger und Daumen hielt.

Atemu sog scharf die Luft ein. „Du hast ihn noch!“

Das Mädchen nickte. „Klar. Wie könnte ich ihn wegwerfen? Ich habe hier lange Zeit praktisch gewohnt…“, sie lächelte wieder traurig.

„Ja, das hast du.“, der Rothaarige verstummte und senkte den Kopf.

Er wollte ihr Gesicht nicht länger ansehen. Er konnte es auch nicht, ohne sofort in Tränen auszubrechen.

„Warum… warum hast du mich verlassen, Anzu?“ fragte er schließlich nach einer Weile des bedrückenden Schweigens.

„Das habe ich dir schon erklärt, Atemu.“, erwiderte das Mädchen.

Atemu nickte leicht. „Ja, das hast du, nur…“, er runzelte die Stirn, während er zu Boden sah „Ich habe es nie verstanden.“

Anzu sah ihn leicht erstaunt an. „Was gab es da nicht zu verstehen? Der Grund, warum ich dich verlassen habe, war Ryuuji gewesen.“

„Ja, das weiß ich.“, wieder nickte Atemu und versuchte, seine Stimme so ruhig wie möglich klingen zu lassen „Aber warum war dir plötzlich Ryuuji mehr wert als ich? Warum wandtest du dich von mir ab und stattdessen ihm zu? Warum, Anzu?“

Die Brünette sah Atemu direkt an. In ihrem Gesicht spiegelten sich Mitleid und Angst. Es schien so, als hätte sie sich all die Zeit vor genau dieser Frage gefürchtet.

„Es… Es war keine Liebe mehr da.“, flüsterte sie und eine kleine Träne glitzerte in ihrem Augenwinkel.

In Atemu erstarrte alles zu Eis. So wie sich Anzu vor genau dieser Frage gefürchtet hatte, hatte er sich vor genau dieser Antwort gefürchtet.

Es war keine Liebe mehr da.

Wortlos ging Atemu zur Haustür und riss sie auf. „Bitte geh.“, sagte er leise „Geh. Ich… ich kann dich nicht mehr ansehen. Wenn ich weiter dein Gesicht vor Augen habe, fange ich an zu heulen und diese Schmach will ich mir in deiner Anwesenheit nicht antun.“

„Atemu.“, Anzu trat aus dem Haus „Es tut mir Leid.“, hauchte sie, bevor der Rothaarige ihr die Tür vor der Nase zuknallte.

Atemu zitterte. Er stand vor der Tür und hatte Mühe, nicht zu Boden zu fallen. Seine Beine fühlten sich wie Butter an und versagten ihm beinahe den Dienst, als er zurück ins Wohnzimmer wankte.

Es war keine Liebe mehr da.

Nicht mehr für ihn.

Atemu brach weinend vor dem Sofa zusammen. Seinen Kopf drückte er in die Sitzpolsterung, während seine Knie auf dem kalten Boden landeten.

Scheiße!!

Er hatte es die ganze Zeit gewusst, doch irgendwie nie wahrhaben wollen. Die ganze Zeit hatte er diese Vermutung in sich getragen, doch nie gewagt, sie auch nur auszusprechen.

Atemu weinte und krallte sich in die Polsterung des Sofas fest.

Warum musste sie nur zurückkommen?

Warum?
 


 


 

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Wenn ein paar sich an die CChabeschreibung von unserem Ati erinnern: ich entschuldige mich jetzt schon, dass er vielleicht etwas zu weinerlich geworden sein könnte. *drop*

Ich sehe meine Schuld ja ein.

Also, lest es und schreibt mir, wie es euch gefallen hat. ^^

Bis in zwei Wochen!! *kekse aufstell*



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  akari_kuschel
2008-07-16T12:00:34+00:00 16.07.2008 14:00
hm~ ^^
schön, dass ich durch einfache langeweile und suchen so ne tolle ff gefunden hab ^^''

also der anfang gefällt mir schon sehr gut, auch wenn,... wie du selbst eventuell schon bemerkt hast, Atemu etwas zu weinerlich geworden ist. Aber.. ich denke das gibt dem ganzen eben wirklich so einen touch. ^^' ich meine.. wer hat atmu denn jemals soo~ aufgelöst gesehen?

es fasziniert mich wie du.. naja.. so eingefühl in die storie rein bringst und kleinigkeiten aufschreibst, die man im wahren leben nie übersieht.. echt wow.. ich frage mich immer wie man das schafft.. *drop* manchmal.. hab ich die gedanken im kopf.. aber im nächsten momenrt, wenn ich sie aufschreiben will, sind sie weg.. =/
echt toll.. wie du das machst!!
ich bin gerührt *smile*

schöne grüße
kuschel
Von: abgemeldet
2008-07-06T11:03:54+00:00 06.07.2008 13:03
hallo...
der anfang von deiner ff ist wirklich wunderschön.
ich finde du hast einen tollen stil und kannst sowohl
die situation, als auch die gefühle, vor allem von atemu, sehr
gut beschrieben, großes lob dafür.
das atemu unter der trennung von anzu leidet und deshalb auch nicht sehr erfreut reagiert, als er sie wiedersieht, hast du ebenfalls sehr schön zum ausdruck gebracht.
du hast die dinge bis ins kleinste detail realsitsch und verständlich
beschrieben.
vorallem aber die szene wo anzu atemu auf der straße anspricht und die szene mit yugi und atmeu danach haben mir sehr gut gefallen,
denn du hast damit sehr schön und deutlich gezeigt, dass atemu, nicht wie im anime oder manga, immer nur stark ist, sondern auch eine
zerbrechliche seite hat, die im anime bzw. manga eigentlich nur
bei der staffel mit dartz rüber gekommen ist.
wirklich richtig schön.
desweiteren find ich es klasse, dass du nicht nur so eine betrübte stimmung eingebaut hast, sondern auch einwenig lustiges geschrieben hast, eben die szene, wo großvater muto atemu für einen einbrecher hält.
die idee selbst, dass atemu von der liebe frustriert ist und yugi denkt, dass er schwul ist (siehe zusammenfassung) find ich auch schon mal richtig toll...
also mach bitte weiter so, ich freue mich auf's nächste kapitel.
lg setoanzucha

p.s.: sag mir doch bitte bescheid, wenn es weitergeht *liebguck*
Von:  Jien
2008-07-05T21:40:45+00:00 05.07.2008 23:40
*Keks mampf*
Guter Schreibstil, das können die wenigesten YGO-Autoren von sich behaupten^^
(Und dabei hatte ich hier eigentlich nur reingepeekt, weil Mai in der Charabeschreibung ENDLICH EINMAL gegen Seto gewonnen hat *muhahaha*)

"Vielleicht stehe ich mit meiner Meinung allein da, aber ich finde, dass Anzu sich nichts (bzw. nicht viel) vorwerfen muss. Hätte sie weiterhin so getan, als ob sie Atemu lieben würde, obwohl es nunmal nicht mehr so ist, hätte sie ihn ebenfalls "betrogen" und letztendlich seine Gefühle verletzt. So oder so hätte sie es folglich falsch gemacht."
Amen.
Atemu tut mir natürlich leid, sowas wünscht man niemandem. Aber man wünscht auch niemandem, jemandem sowas antun zu müssen.
Ich war vor ein paar Monaten in einer ähnlichen Situation.
Zwar hab ich nicht einen Kerl gegen einen anderen eingetauscht, aber trotzdem tat es mir sehr weh - und er mir sehr leid - meinem (ersten!) Freund zu sagen, ich liebte ihn nicht mehr.
So gesehen hatte Anzu da bestimmt auch eine ziemliche Kröte zu schlucken (auch wenn sie den Trost einer neuen Liebe hatte).


Von:  Kassia
2008-07-05T19:56:50+00:00 05.07.2008 21:56
Erstmal zum Negativen: Ich *hasse* SetoxJou in jeglicher erdenklicher Weise, also auch, wenn die Beziehung bereits vorbei ist. Allein der Gedanke, dass die mal zusammen waren und was die da getrieben haben, verursacht mir Übelkeit und bei den meisten anderen hätte ich nach der Information bereits die FF weggeklickt.
Aber du warst so fair, bei mir der KisaraxSeth Sache eine Chance zu geben, also tue ich das gleiche auch bei dir.
Und ich muss sagen, wenn ich jetzt mein Wissen aufgrund deiner Steckbriefe verdränge und mich nur mit dem ersten Kapitel befasse, dass mir die Story bis jetzt sehr gut gefällt. Atemu ist zwar ne echte Heulsuse und ich hoffe, dass er seine Gefühle schnell in den Griff kriegt, denn in so einer Laune kann ich ihn nicht lange ertragen, aber es gab vorher genügend Momente, die echt witzig waren und so die Atmosphäre schön aufgelockert haben.
Vielleicht stehe ich mit meiner Meinung allein da, aber ich finde, dass Anzu sich nichts (bzw. nicht viel) vorwerfen muss. Hätte sie weiterhin so getan, als ob sie Atemu lieben würde, obwohl es nunmal nicht mehr so ist, hätte sie ihn ebenfalls "betrogen" und letztendlich seine Gefühle verletzt. So oder so hätte sie es folglich falsch gemacht.
Und ich finde es aus irgendwelchen mir unerfindlichen Gründen ziemlich lustig, dass Atemu, einstiger Pharao und Retter der Welt, nun Regalauffüller im Supermarkt ist. Was für ein Abstieg XD
Ach ja, und ich kann kaum erwarten, dass Kaiba auftaucht und Atemu aus seiner Misere heraushilft (nachdem er sie wahrscheinlich vorher erst noch mit fiesen Sprüchen verschlimmert hat).
Und wird Opa Muto senil oder liegst wirklich nur an der fehlenden Brille, dass er Atemu platthauen wollte? ^^°
Von:  HerzAs
2008-07-05T19:32:24+00:00 05.07.2008 21:32
Du hast nen schönen Stil, sehr lustig an manchen Stellen.
Gefällt mir^^
Aber das Anzu lieber zu Otogi geht... ..kann ich echt nicht verstehen XDD
Und nach sechs Monaten... hm das is krass. Wenns noch nicht so lange hergewesen wäre, hätte ich es besser gefunden, aber das is Geschmackssache.
Aber Aufgrund deines Stils verspricht das eine interessante Story zu werden^^
Von:  Litschi_Kamui
2008-07-02T19:47:48+00:00 02.07.2008 21:47
Atemu tut mir richtig leid~
Man Anzi ist aber auch ne schlampe....
Ich kann sie eh nicht ab~
*drops*
Wie kann sie ihm nur so weh tun.... und wer ist bitte besser als Atemu????

Tolles Kappi
Schrieb weiter so schön~
Setz dich auf meine favo-Liste
*gg*

LG Litschi~
Von:  Saedy
2008-07-02T06:26:25+00:00 02.07.2008 08:26
Hallo,

also, mir gefällt der Anfang schon mal. Wie Atemu sich da frustriert auf den Weg zu seiner Arbeit macht, find ich lustig. Wie ist er denn zu einem Job im Supermarkt gekommen?
Und du hast Recht, Atemu ist ein bisschen zu weinerlich geworden. Nach sechs Monaten leidet der immer noch so und rennt vor Anzu weg, als er sie auf der Straße sieht? Aber andererseits macht das die Geschichte auch wieder interessant.
Ich find' s gut, dass deine FF trotz der Traurigkeit auch viele lustige Stellen hat. Z. B. Großvater Mûto, der Atemu für einen Einbrecher hält^^. Dabei war er doch ganz schön laut für einen Einbrecher, oder? Kann es sein, dass der gute Großvater nicht nur was an den Augen hat?
So, ingsgesamt gefällt mir, wie du schreibst und ich freu mich schon auf die Fortsetzung.

Mfg
Saedy
Von:  Miiri
2008-07-01T21:18:10+00:00 01.07.2008 23:18
oh man.
atemu tut mir richtig leid.
es ist ganz schön hart diese worte zu hören.
das hat er nicht verdient.
naja. aber anzu kann ich auch verstehen.
sie emfindet einfach nix mehr für ihn.
aber dennoch ist es ganz schön mies von ihr

ich finde die story für den angfang sehr interessant.
dein schreibstil gefällt mir.
die gefühle hast du gut rübergebracht^^
bin schon gespannt wie es weitergeht^^
lg miiri



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