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Die Tochter des Phönix

von

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Wohnungssuche?

An dieser Stelle mal ein gaaaanz dolles dankeschön an shootingstar, die mir immer so unheimlich liebe und vor allem viele kommentare schreibt x3
 

„W...O...W“

„Kipp nicht gleich aus den Latschen, das ist erst das elfte...“

„Erst?! Wie viele gibt es denn??“

„Zwanzig.“

„Unglaublich!“

Wie konnte er so ungerührt vor mir stehen und mir seelenruhig erzählen das er in einer Villa lebte die ganze zwanzig (!!!) Schlafzimmer hatte?

„Und wer wohnt hier alles?“

„Ich wohne allein.“

„Was?! Allein in diesem riesen Haus?“

Ich selbst bekam schon allein bei den drei Etagen Angst mich zu verlaufen.

Staunend wanderte ich durch den weitläufigen Raum und sah mich um.

Es war mit zwei dunkelbraunen Kiefernholzschränken, einem begehbarem Kleiderschrank, einem eigenen Bad, einem mit grüner Bettwäsche bezogenem Bett und zu guter letzt noch mit einem Fernseher ausgestattet.

Bei so vielen Zimmern war es natürlich klar das man nicht jedes mit einem Strauß Blumen und irgendwelchem hübschen, dekorativen Schnickschnack verzierte aber auf mich wirkte das Haus insgesamt doch ein bisschen trostlos.

Ich muss wirklich zugeben das ich in Gedanken schon dabei war alles umzudekorieren.

„Du kannst hier heute meinetwegen übernachten.“

Meinte Kai währenddessen merklich genervt.

„Nur heute?“

Völlig überrumpelt drehte ich mich zu ihm um.

„Ich dachte ich darf hier wohnen?“

„Ich hab nur gesagt das ich dich mit nach Japan nehme, davon das du in meinem Haus übernachtest war nie die Rede.“

„Aber...aber...du kannst mich doch nicht einfach rauswerfen! Ich war doch noch nie in Japan, wie soll ich hier eine Unterkunft finden?!“

„Dein Problem.“

Mit diesen Worten drehte er sich um und ging.

Typisch!

Ich hätte es wissen müssen.

Wütend warf ich mich auf das smaragdgrüne Bett.

Sollte er mich doch wegjagen, dann musste ich wenigstens nicht diese Farbe ertragen, schließlich hasste ich Grün über alles!

Ich seufzte.

Auch wenn ich jetzt noch so wütend war konnte ich nicht leugnen das ich auf diesen verdammten Stinkstiefel angewiesen war.

Ohne seine Hilfe würde ich es hier nicht lange schaffen.

Nachdenklich strich ich mit den Fingerspitzen über die weiche Seide und ließ den Kopf zur Seite sinken sodass meine Wange auf dem angenehm kühlen Stoff ruhte.

Ich hatte Kai Vorwürfe gemacht weil er sich ein tolles Leben verschafft hatte aber jetzt....

Langsam drehte ich den Kopf wieder und starrte an die weiße Decke die mit wunderschönen Verzierungen gespickt war.

Wäre ich damals in seiner Lage gewesen...

Ich schloss ich die Augen.

...ich hätte es genauso gemacht.

Ich schlief etwa eine Stunde bevor ich von dem Nervtötenden Piepen eines Weckers geweckt wurde.

Wie immer hatten mich im Traum dunkle Schatten verfolgt die ich nicht hatte erkennen können und auch dunkles Blut an meinen Händen sorgte dafür das ich schweiß gebadet hochfuhr.

„Was...ist das denn?“

Kopfschmerzen und ein dumpfes Pochen an meinen Schläfen sorgten bei mir nicht gerade für gute Laune weshalb sich meine Wut fürs erste auf das noch immer quäkende Gerät zu meiner Rechten richtete.

Es war ein schwarzes, kleines Ding aus Plastik und hatte einen silbernen Knopf zum ausschalten den ich auch sofort mit Genugtuung benutzte.

Erst danach bemerkte ich die schwere Decke auf mir und sah überrascht an mir herunter.

Ich war noch immer angezogen und konnte mich auch nicht erinnern unter die Decke gekrochen zu sein.

Egal, fürs erste musste ich aufstehen und versuchen etwas zu finden wo ich Morgen bleiben konnte.

Ich ging ins Bad, duschte und kämmte mir die Haare bis ich wieder einigermaßen hergerichtet war.

Dann nahm ich noch ein rotes, langes Band aus meiner Tasche und fasste mein blondes Haar zu einem Zopf zusammen.

Schon ein paar Minuten später rannte ich die Treppen hinunter und wollte schon hoch motiviert auf den Ausgang zusteuern als plötzlich jemand aus den Schatten auftauchte und mich am Arm packte.

„Wo willst du hin?“

Verdutzt sah ich in das mir so bekannte Gesicht das aber plötzlich völlig anders aussah.

„Kai?“

Fragte ich überrumpelt woraufhin dieser nur die Augen verdrehte.

„Wer sonst?“

Schnell warf ich einen Blick an ihm herunter und erntete dafür einen finsteren Blick.

Die blauen Streifen waren aus seinem Gesicht verschwunden, stattdessen trug er eine Schuluniform die aus einem grünen (igitt) Pullover und einer grauen Hose bestand.

Das war ja schon fast unnormal normal für einen Kai Hiwatari.

„Was?“

Knurrte er nochmals doch ich lächelte nur unschuldig und schüttelte den Kopf.

Er war ja fast wie Superman, in der Schule völlig langweilig und normal doch sobald es um ein Beyblade Match ging verwandelte er sich in den coolen, superblader.

Plötzlich wurde mein Blick starr und noch ehe er reagieren konnte schoss meine Hand vor.

„Hey! Finger weg!“

Erschrocken machte er einen Schritt zurück doch ich dachte gar nicht daran meine Finger von dem kleinen, blauen Ding an seinem Ohr zu lassen.

„Du hast...einen Ohrring.“

Meine Augen glänzten so sehr das er tatsächlich verständnislos stillhielt und zusah wie ich völlig begeistert an dem schlichten, blauen Schmuckstück herumspielte.

„Das ist sooo cool, ich wollte immer das Tala sich auch auf der rechten Seite ein Loch stechen lässt aber er hat gesagt das wäre Mädchenkram. Wann hast du das denn machen lassen?“

„Vor fünf Jahren...und jetzt nimm deine Finger da weg.“

Er schlug meine Hand zur Seite doch der bewundernde Glanz in meinen Augen blieb und schien ihm gar nicht zu behagen.

„Ich muss jetzt zur Schule...“

Wechselte er deshalb missmutig das Thema und ich nickte.

„Das sehe ich.“

„Und du kommst mit.“

„Was?“

„Bist du schwerhörig oder was?“

Benommen schüttelte ich den Kopf und sah auf den Aufdruck seines Pullovers.

„Das...ist eine Jungenschule.“

Gab ich schließlich kleinlaut zu bedenken.

„Außerdem muss ich mir noch eine Unterkunft suchen.“

„Ich lass dich mit Sicherheit nicht allein in der Stadt rumlaufen.“

Eine beruhigende Wärme breitete sich in mir aus und ich grinste überglücklich.

„Sie machen sich doch wohl nicht etwa Sorgen um mich Mr. Hiwatari?“

Fragte ich neckend doch seine Antwort kam wesentlich niederschmetternder und kälter zurück.

„Mit Sicherheit nicht Traumtänzerin, aber wer weiß auf wen du in der Stadt trifft und was du Quatschtante demjenigen erzählst.“

„Natürlich alle deine Geheimnisse, weil ich dich ja auch soooo gut kenne.“

Kam prompt meine trotzige Antwort die ihn aber weitaus weniger zu stören schien als seine Worte mich.

„Auf jeden Fall kommst du heute mit und danach musst du auch nicht von Tür zu Tür rennen, wir haben Internet.“

Zehn Minuten des eisigen Schweigens später saßen wir nebeneinander in einer schwarzen Limousine und wurden doch tatsächlich von einem Fahrer zur Schule chauffiert.

„Das ist protzig...“

Murrte ich wütend in die Stille hinein.

Der Fahrer, ein älterer, grauhaariger Mann in dunkelblauer Uniform und mit gleichfarbiger Mütze drehte sich kurz zu uns um und schmunzelte als Kai antwortete.

„Nein, das ist normal.“

„Für dich vielleicht.“

Plötzlich klopfte es an der Fensterscheibe neben Kai und er ließ sie hinunter.

„Morgen Kai, ich hab gehört das du wieder hier bist und dachte mir ich schau mal vorbei.“

Ein Junge in unserem Alter, mit blauem Haar, gelben Pullover, roter Weste und einem rot, blauen Basekap joggte neben dem Wagen her und grinste doch tatsächlich zu uns herein als wäre das absolut normal.

Kai dagegen schien gar nicht überrascht.

Ohne ein Wort drückte er den Knopf der die Scheibe wieder hochfahren ließ und tat so als würde der Junge gar nicht existieren.

„Hey, hey, hey!“

Hörte ich diesen währenddessen brüllen.

„Warte doch mal Kumpel, geht man so mit seinem ehemaligen Teamkameraden um?“

Verblüfft sah ich erst zu dem völlig emotionslosen, nach vorne starrenden Kai und dann zu den Umrissen vor dem geschlossenen Fenster.

„Verschwinde Tyson...“

Hörte ich den grau-blau Haarigen knurren doch dieser Tyson dachte gar nicht daran.

Im Gegenteil, er redete einfach weiter ohne auf die geschlossene Fensterscheibe zu achten.

„Ich dachte ja nur das du vielleicht auch auf unsere Schule kommen könntest, ich meine, alle sind jetzt fürs erste nach Japan gezogen, sogar Ray, auch wenn der nächstes Jahr zurück nach China geht.“

„...schön für ihn.“

„Deine Schule ist doch eh total spießig und außerdem bringt es dich nicht um mal ein bisschen unter normale Menschen zu kommen.“

“Danke, kein Interesse.“

Das Auto beschleunigte ein wenig doch Tyson ließ sich zu meiner Verwunderung nicht abschütteln.

„Na gut, ist auch egal. Ich wollte dich eigentlich auch nur zu einer Garten Party mit unserem alten Team einladen, Opa organisiert alles und es gibt echt leckeres Essen!“

„Das Essen ist doch eh das einzige was dich Interessiert...“

„Das stimmt gar nicht!...Naja, gut vielleicht doch aber ordentliche Mahlzeiten sind ja auch sehr wichtig.“

Kai seufzte und ich verkniff mir ein Schmunzeln.

„Sonst noch was Tyson?“

„Öhm...ja!“

„Was? Spucks aus und verschwinde!“

„Wer ist das Mädchen da in deinem Auto?“

„Das geht dich gar nichts an.“

„Also kommst du heute Abend?“

„Nein.“

„Gut, es geht um achtzehn Uhr los, sei ja pünktlich und bring die kleine mit.“

Mit diesen Worten verschwand er von der Scheibe und ließ mich mit einem unterdrückten Lachkrampf zurück der von Kai natürlich nicht unbemerkt blieb.

„Hast du irgendwas?“

„Nein...“

Ich kicherte nun doch.

„Es ist nur echt lustig wie gut dich deine Freunde im Griff haben.“

„Das sind nicht meine Freunde.“

Der völlig entsetzte Ton in seiner Stimme brachte mich nur noch mehr zum Lachen.

„Naja, stimmt, passen tut ihr nicht wirklich zusammen aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an.“

„Ich will mit diesen Idioten nichts zu tun haben!“

Blaffte er und wandte den Kopf dann stur zur Fensterscheibe.

Wenig später fuhren wie auf den Parkplatz der großen, dunklen Schule ein.

Es hatte zu regnen begonnen und der Himmel war stockduster.

„Brrrr...ich kann verstehen wieso Tyson wollte das du die Schule wechselst, das sieht ja aus wie ein Spuckschloss.“

„Sag bloß du hast Angst vor Gespenstern.“

„Natürlich nicht!“

Er sah mich gehässig grinsend an und ging vorraus.

„Tse...typisch Mädchen. Ich wette wenn du drinnen auch nur das kleinste Geräusch hörst kreischt du die ganze Schule zusammen.“

„Das ist nicht wahr! Kai Hiwatari, bleib sofort stehen und nimm das zurück!“

Drinnen sah es glücklicherweise wesentlich gemütlicher aus.

Nicht das ich Angst hätte...aber ein bisschen gruselig war es schon.

Kai erklärte dem Lehrer ich wäre eine Cousine aus Russland und er wolle mich nicht allein zuhause lassen, was für eine Ironie, immerhin hatte er vor mich Morgen rauszuschmeißen.

Wie auch immer, Herr Laleshk erklärte sich bereit mich heute ausnahmsweise bleiben zu lassen und die gesamte männliche Klasse war hellauf begeistert.

Ganz zum Leidwesen Kais, denn dadurch das ich neben ihm saß musste er ertragen das die Jungs in jeder freien Minute um uns herumlungerten.

„Woher kommst du denn genau?“

„Moskau.“

„Warst du da auch auf einer Privatschule.“

„Ja...so was ähnliches.“

Ich lächelte freundlich und die Jungs fragten aufgeregt durcheinander.

Kai hatte neben mir den Kopf auf die Tischplatte gelegt doch ich hörte ihn leise knurren.

„Einer nach dem andern ok?“

Sagte ich deshalb mit zuckersüße Stimme und sofort herrschte Stille.

„Ähm...“

Meldete sich dann doch einer zu Wort.“

„Stimmt es das du Kais Cousine bist?“

„....Ja, das stimmt wohl.“

“Wow...ich meine, ihr seid euch nicht sehr ähnlich. Nicht mal ein bisschen.“

„Tja, wir sind eben nicht direkt verwandt.“

Ein Junge mit glänzend, blondem Haar und blasser Haut drängelte sich nach vorn.

„Hat du eigentlich....einen Freund?“

Peinliches Schweigen erfüllte den Raum und ich sah wie Kai neben mir unwillkürlich den Kopf hob.

„Ja, aber er wohnt in Russland.“

Erwiderte ich dagegen völlig gelassen und sah in die ziemlich Enttäuscht blickende Runde.

Gleichzeitig brannte sich Kais Blick geradezu in meinen Rücken und ich spürte eine gewisse Genugtuung.

„Wie heißt er denn?“

Fragte dann einer der Trauernden und setzte einen Hundeblick auf der unwillkürlich Mitleid auslöste.

„Tala, sein Name ist Tala Valkov.“

Nochmals wurde die Gruppe von ungläubigem Staunen erfasst.

„Tala? Doch nicht etwa der von der Weltmeisterschaft!?“

Die anderen nickten staunend und ich lächelte.

„Doch, genau der. Ihr kennt ihn?“

„Die Frage ist eher, wer kennt ihn nicht?“

Rief einer in die Runde und ein anderer ergänzte.

„Ja, sein Kampf war der Hammer, er hat bis zuletzt nicht aufgegeben.“

Zustimmendes Gemurmel.

„Aber den besten Kampf hat immer noch Kai geliefert!“

Der angesprochene Ignorierte die bewundernden Blicke und ließ den Kopf wieder sinken.

„Ja...das hörte ich.“

Stimmte ich zögernd zu.

„Gehört? Hast du die Weltmeisterschaft etwa nicht gesehen?“

„In unserem Internat gab es keine Fernseher.“

Allgemeines entsetzten brach aus und ich erntete haufenweise Beileidsbekundungen.

„Und wie lang bleibst du?“

Unsicher sah ich zu Kai der kurz ein Auge öffnete und sich dann seufzend aufsetzte.

„Das ist noch nicht sicher.“

Langsam wandte er den Kopf zu mir und als unsere Blicke sich trafen spürte ich die vertraute Wärme in mir aufglimmen.

Ihm schien es ähnlich zu gehen denn er löste den seltsamen Bann der uns schon immer verbunden hatte erst nach einer ganzen Weile.

„Aber ich denke sie wird für mindestens einen Monat bleiben.“

Die Jungs jubelten und Kai lehnte sich ganz kurz näher zu mir hinüber.

„Aber nerv mich bloß nicht sonst schmeiß ich dich raus kapiert?“

Ich flüsterte leise lächelnd zurück.

„Wie kommst du denn darauf das ich dich nerven könnte?“

Der weitere Tag verlief ohne Zwischenfälle.

Zwar stellten die Lehrer schnell fest das ich eine ausgezeichnete Bildung besaß und nur bei Mathe eine kleine Schwäche hatte doch ansonsten verlief alles völlig normal.

Nach der Schule zerrte ich Kai in den nächsten Laden den ich fand denn ich konnte ja wohl unmöglich in den alten Sachen auf eine Garten Party gehen.

Wir suchten fast eine Stunde doch wirklich finden taten wir nichts, dabei war nicht unbedingt ich das Problem sondern eher mein sturer Freund.

Er hatte an jedem Kleid was auszusetzen, zu elegant, zu kurz, zu viel Haut, zu lang.

Schließlich ließ ich mich genervt in einen weichen, roten Sessel fallen.

„Sag mal willst du mich ärgern oder einfach nur kein Geld ausgeben?“

„Was kann ich dafür wenn dir einfach nichts steht...“

„Hör auf mich zu beleidigen, hilf mir lieber mal.“

Schweigend musterte er mich von oben bis unten, nahm meinen Arm und zog mich schließlich aus dem Laden.

„H...hey, wo willst du denn hin?“

„Mund halten und mitkommen.“

Zwei Straßen weiter zog er mich in eine Seitengasse und hielt schließlich vor einer braunen, ziemlich alt aussehenden Tür stehen.

Das wir da drinnen etwas finden würden bezweifelte ich stark doch er klopfte kurz und trat ohne zu zögern ein, mich schleifte er einfach hinter sich her.

„Oh, Mr. Hiwatari, was für eine Freude sie mal wieder in meinem bescheidenen Geschäft begrüßen zu dürfen. Haben sie mal wieder eine Sonderbestellung?“

Schnell schüttelte er den Kopf und schob mich nach vorn.

„Nein, nicht ich aber sie braucht neue Klamotten.“

„Ah...soso....“

„Ich weiß, ein hoffnungsloser Fall aber ich hoffe...“

Der Mann mit dunkelbraunem Schnauzer und gleichfarbigem, schütteren Haar schüttelte heftig den Kopf und fuchtelte mit dem Zeigefinger vor Kais Nase herum.

„Sagen sie das nicht, ich sehe sehr viel Potenziell in ihrer kleinen Freundin. Ein so hübsches, tiefgründiges Gesicht habe ich schon lange nicht mehr gesehen, vor allem die Augen sind nicht zu verachten und auch die Proportionen scheinen zu stimmen.“

Bei dem seltsamen, lila, gelben Anzug den dieser Mensch trug bekam ich nicht gerade mehr Vertrauen in diesen Laden doch anscheinend dachte sich der Mann sowieso schon das Kai derjenige war der bezahlte denn mit mir wechselte er kein einziges Wort.

„Also wir bräuchten was für eine Gartenparty oder so was.“

Fuhr dieser inzwischen fort.

„Hm...also so etwas wie ein Cocktail Kleid?“

„So in der Art, aber nicht zu schick, das sind die Leute zu denen wir gehen nicht wert.“

„Verstehe.“

Der Mann nickte und verschwand in einer Kammer.

„Ich wusste gar nicht das du was von Mode verstehst.“

Wandte ich mich währenddessen zweifeln an Kai.

„Tja, es gibt eben vieles was du nicht über mich weißt.“

Antwortete dieser mit dem typisch kalten Unterton.

„Ah...ja, ja das ist Perfekt!“

Schallte es plötzlich durch den ganzen Laden woraufhin ich erschrocken zusammenzuckte.

„Sag mal...ist das hier überhaupt ein richtiger Laden? Ich sehe hier nirgends Sachen die man kaufen kann.“

„Hier wird alles maßgeschneidert.“

„Oh...ach so..“

War ja klar das er nur Sachen kaufte die niemand sonst haben konnte, ich war mir inzwischen mehr als sicher das er ein Vermögen hier ausgeben würde, egal was am Ende dabei rauskam.

Skeptisch wollte ich einen Blick in den Raum werfen wo der große „Meister“ noch immer werkelte doch Kai hielt mich zurück und ging stattdessen selbst hinein.

Dann hörte ich leises Gemurmel, ein missmutiges Knurren und schließlich das klappern von Bleistiften und Linealen.

Das ganze machte mich nur noch nervöser und ich fing an von einem Bein auf das andere zu treten.

Plötzlich wurde der rote, schwere Samtvorhang zur Seite geschoben und Kai kam seufzend zum Vorschein.

„Los, wir gehen.“

„Was?“

„Wir gehen, dein Kleid müssen wir hier abholen bevor wir zu der Party gehen.“

„...ok.“

Schweigend verließen wir den Laden, da der Mann nicht mehr aus der Kammer hervorkam verzichteten wir auch auf irgendeine Verabschiedung, was mir nur Recht war.

„Du...Kai?“

Wir standen vor dem Schmiedeeisernen Tor der Hiwatari Villa und ich beobachtete wie sich die dichten, dunklen Wolken langsam lichteten und einem abendlichen, rot-blauen Himmel wichen.

„Was?“

„Wie hast du das alles...“

Ich breitete die Arme aus um ihm zu bedeuten das ich das Haus und das darum herum liegende Grundstück meinte.“geschafft?“

„Ganz einfach.“

Kai kramte in seiner Jackentasche nach seinem Schlüssel.

Als er ihn schließlich fand steckte er ihn in das Schloss und öffnete es.

„Das alles hier...“ Wie ich eben machte er eine ausgreifende, aber spöttische Handbewegung.“Gehört meinem Großvater...“

Er zögerte kurz während wir zur Haustür schlenderten und schließlich in die große Eingangshalle traten dessen Boden mit schwarz-weißen Platten gefließt war und mich an ein Schachbrett erinnerte.

„Voltaire, falls dir das was sagt.“

Wie angewurzelt blieb ich stehen.

„Vol...taire ist dein Opa?“

Presste ich mühsam hervor und erntete dafür einen eiskalten Blick.

„Ja und ihm gehört das Geld von dem ich hier lebe. Lass mich raten, das ist nicht die noble Vorstellung die du von mir hast oder? Du hast wahrscheinlich gedacht ich hätte mir das alles hier schwer erarbeitet.“

„Naja...schon...irgendwie..“

Mir fehlten die Worte und deshalb begnügte ich mich damit ihn einfach noch ein wenig dümmlich anzustarren.

„Ich hab ja versucht mich in der Gosse nach oben zu kämpfen aber das wahre Leben ist nun mal anders als in unsern kindischen Fantasien. Ohne Geld bist du hier nichts und es wird Zeit das du das auch kapierst.“

Das war die längste Rede die er mir je gehalten hatte und trotz der Gemeinheiten die er mir gerade an den Kopf geknallt hatte konnte ich ihm nicht böse sein.

Wer würde sich schon wünschen so einen Großvater zu haben?

Ich mir jedenfalls nicht, da tat mir der arme Kai noch eher Leid, kein Wunder das er immer so schlecht gelaunt war.

Da er sich umdrehte und die Treppe hinauf trottete ging ich davon aus das diese Unterhaltung beendet war und schlich deshalb gelangweilt durch die Wohnung.

Plötzlich fühlte ich die Anwesenheit eines mir sehr bekannten Bit Beasts und ging geradewegs in das Wohnzimmer im Erdgeschoss.

Das war das größte Zimmer des Hauses und wurde wahrscheinlich für Feste und Partys gebaut.

An den Wänden standen Sofas, Stühle und Sessel auf die sich bestimmt hunderte Gäste niederlasse konnte.

In den Raumecken waren wunderschöne Blumengestecke in sehr alt aussehenden Vasen hergerichtet worden und an der weißen Decke hing ein goldener, ziemlich protziger Kronleuchter.

Der Boden war mit Parkett ausgelegt und die Mitte des Raumes war völlig frei sodass man dort stehen, tanzen und ein Buffet aufbauen konnte.

Nur ein großer, langer Tisch stand dort noch.

Als ich kurz blinzelte und kurz darauf wieder den Blick auf das braune Eichenholz Ungetüm warf stockte mir für einen Moment vor Schreck der Atem.

Allerdings nur für einen Sekundenbruchteil, dann schlug mein Herz wieder doppelt so schnell weiter.

„Willkommen zurück Prinzessin...“

Er saß auf der Tischkante und hatte die Beine übereinander geschlagen.

Sein dunkelrotes Haar leuchtete geradezu in der Dämmerung die dafür sorgte das finstere Schatten die Räume erfüllten.

Geräuschlos glitt er von dem Tisch und ging langsam auf mich zu, etwa zwei Schritte von mir entfernt stoppte er aber und sah mich mit einem seltsam forschenden Gesichtsausdruck an.

„Wie fühlt ihr euch?“

Ich konnte es nicht glauben, mein Dranzer war so nah das ich ihn fast berühren konnte.

Jahre lang hatte ich geweint, gehofft, gefleht und geträumt und jetzt war er endlich wieder da wo er hingehörte, bei mir.

„Mir...gehts gut und dir?“

Antwortete ich mit vor Aufregung zitternder Stimme und spürte wie meine Hände eiskalt wurden vor Nervösität.

„Euch ist nicht übel oder so?“

„Nein.“

Verwirrt schüttelte ich den Kopf doch der Phönix schien sich augenblicklich zu entspannen und ging auf mich zu.

„Das freut mich, ihr seht gut aus.“

Seine Augen streiften an mir hinab und musterten mich nun anerkennend.

„Kaum zu glauben, als ich euch das letzte mal sah wart ihr noch ein kleines Kind und jetzt seit ihr so eine reizende junge Dame geworden.“

Auch ich sah mir meinen alten Freund etwas genauer an und grinste.

„Danke, du siehst auch nicht schlecht aus. Hast du dir neue Klamotten besorgt?“

Tatsächlich trug er nun nicht mehr die alten Fetzen von damals sondern dafür ein schwarzes Shirt, eine dunkelrote Weste und schwarze, ausgewaschene Jeans.

„Nun ja, ich dachte zur Feier des Tages sollte ich mir mal etwas neues heraussuchen, immerhin haben wir uns ewig nicht gesehen.“

„Tehe, na vielen Dank auch. Wenn das Blacky seh....“

Sofort blieben mir die Worte im Halse stecken und ich biss mir auf die Unterlippe um nicht loszuheulen.

Nach all der Zeit waren wir alle wieder zusammen, nur Black fehlte und das war allein meine Schuld.

„Tut mir Leid Prinzessin, aber er hat es getan weil er euch mag, ihr habt keine Schuld daran.“

„Ja...ich weiß.“

Seufzend streckte ich eine Hand aus.

Einen kurzen Moment lang verweilte der Blick des Phönixes auf ihr doch schließlich tat er es mir gleich sodass sich unsere Fingerspitzen berührten.

Das war das erste mal das mir auffiel wie ähnlich wir uns waren.

Unser beider Haut war extrem hell und auch unsere Körper waren sich in gewisser Weise ähnlich, zumindest waren wir beide sehr feingliedrig und Elfenhaft gebaut.

Seltsam, Blacky war da ganz anders.

Zwar sah er auch nicht stämmig aus aber doch um einiges kräftiger.

Nur eines hatten wir alle drei gemeinsam, unsere Ausstrahlung hatte etwas feuriges, kämpferisches und wir waren um einiges stärker als man vermutete.

Als sich in meinem inneren so etwas wie eine Flammenwand aufbaute und auch an meinen Füßen schwarzes Feuer entlangzüngelte zog Dranzer hastig seine Hand zurück und sah betreten auf den Boden.

„Wie ich sehe habt ihr eure Phönix Kräfte trainiert.“

„Stimmt, sonst hätte ich es ja nicht aus der Abtei heraus geschafft.“

„Hm...das ist gut aber ihr solltet aufpassen das ihr euch nicht zu sehr von eurer menschlichen Seite entfehrnt sonst werdet ihr schon bald zum vollen Bit Beast.“

„Das geht?!“

Erschrocken schüttelte ich den Kopf.

„Warum hast du mir das nicht gleich gesagt? Dann hätte ich gar nicht erst angefangen meine Kräfte so viel zu benutzen.“

Lachend strich er mir durchs lange, blonde Haar.

„Keine Angst, so schnell geht das nun auch wieder nicht. Reiß dich in nächster Zeit einfach ein bisschen zusammen, ok?“

„Klar, ich versuchs.“

Knarrende Treppenstufen rissen mich aus den Gedanken.

„Fe? Bist du da unten?“

Das war Kais ruhige Stimme.

„Jaha.“

„Komm, wir müssen dein Kleid abholen.“

„Ist gut.“

Schnell machte ich auf den Absatz kehrt und wollte schon losrennen als mir einfiel das da ja noch jemand war.

„Kommst du mit Dranzer?“

„Nein, geh du nur, ich ruhe mich etwas aus.“

Fröhlich lächelnd fiel ich ihm nochmals um den Hals eh ich in Richtung Flur davonstürmte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ShadowBlaze
2008-12-11T14:19:10+00:00 11.12.2008 15:19
Fand das Kapitel toll^^
hoffentlich schmeißt Kai Fe nich raus.......
bin mal gespannt wie das Kleid aussieht und wie die Party wird....
Freu mich schon wenns weiter geht ;)


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