i'm not listening
If you were gay
Ruhe.
Endlich meine Ruhe.
Nach einem langen und nervenden Tag.
Wie schön.
Mein Lieblingsbuch in der Hand.
Niemand ist da, der mich stören könnte.
Wunderbar.
Zum Glück ist niemand da.
Es war echt anstrengend.
Jeder wollte was von mir heute.
Als ob ich Gott wäre, der alles wüsste.
„Hey Jan“
Die Ruhe ist vorbei
„Hi Dirk.“
Er ist es wirklich.
In Fleisch und Blut.
Verdammt.
„Du glaubst mir nicht, was mir heute passiert ist.“
Aha.
Da bin ich ja mal gespannt.
„Da war so’n Typ auf der Straße, der sah mich so blöd an und lächelte die ganze Zeit.“
„Wow. Wie interessant.“
„Ja. Er war total nett, und ich denke, dass er was von mir wollte. Er dachte wirklich, ich wäre schwul“
„Dirk? Warum erzählst du mir das?“
„Jan, du wirst rot.“
„Nein. Außerdem, was kümmert mich das, wenn du einen Schwulen triffst? Bitte Dirk, ich versuche ein wenig zu lesen.“
Kann er mich nicht mal in Ruhe lassen?
„Ich meinte es doch gar nicht so…aber wir sollten mal drüber reden.“
„Und was wenn ich gar nicht drüber reden will?“
„Aber…“
„ich will’s nicht!“
„Naja…wie du meinst.“
„Jan, ich finde, wenn du schwul wärst, wäre es ja auch nicht tragisch…“
„Dirk!“
„Ich würde dich immer noch mögen, weil du ja mein bester Freund bist.“
Ich bin nicht Schwul verdammt!
„Es würde sich nichts ändern zwischen uns, wirklich!“
„Wenn ich schwul wäre, ja? Dann würde ich es herausposaunen – HEY, ich bin SCHWUL.
Aber ich bin es nicht!“
„Dirk? War’s das? Ich will endlich weiter lesen…“
…
„Was starrst du mich so an?“
„Wärst du Schwul…“
„DIRK!“
„…würde ich bei dir bleiben!“
„Verdammt, Dirk!“
„Jahr für Jahr…“
„Felse!“
„Du bist so lieb zu mir, Jan.“
„Ich weis.“
„Was mich auch mit einschließen würde.“
„Echt?“
„Ich würd dir sogar heute noch sagen, hey – was macht es aus Schwul zu sein?“
„Was weis ich?“
„…aber ich bin es nicht!“
„Noch was? Können wir hier nicht aufhören, ich hab es verstanden Dirk.“
Kann er nicht eine Sekunde aufhören?
„Ich bin immer glücklich, wenn ich bei dir sein kann…“
„Oh~“
„Also, es würde mir nichts ausmachen, wenn ich dich mit einem Typen im Bett erwische.“
„DIRK! Das ist ekelig.“
„Nein ist es nicht! – Wäre ich schwul, würde ich ja vor Freude Hurra, Jippie und so schreien.“
La la la la la…
„Ich hör dir gar nicht zu!“
„Und nun stehe ich hier…“
…verdammt.
„…aber ich würde mich dir nie in den Weg stellen. Was deine Homosexualität angeht.“
„FELSENHEIMER!“
„Du kannst dich auf mich verlassen, dass ich jeden Tag bei dir bin…“
„Bist du auch so. Ohne das ich schwul bin!“
„…und ich würde dir sagen, dass es total in Ordnung ist, schwul zu sein.
Hey, es ist in deiner DNA – du bist eben so geboren…“
„Nein. Bin ich nicht.“
„Du bist schwul.“
…
…
…
„Dirk?“
„Ja Jan?“
„Raus hier!“