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Vacuity

~#Die Leere in mir#~
von

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Vacuity

(engl. ‚Leere’)
 

Alleine bekämpfte er die Leere in sich, verzweifelte fast daran und linste immer wieder zur Seite zu dem Hörer neben ihm, als könne er ihm eine Lösung offenbaren.
 

Zögernd nahm er das Telefon schließlich in beide Hände und starrte die Tasten an, als könnten sie von alleine die eigentlich gewollte Nummer wählen und ihm zumindest diese schwere Aufgabe abnehmen.

Er legte den schnurlosen Hörer schon bald jedoch seufzend wieder auf die Station und stand vom Sofa auf, flüchtete in die Küche und versuchte das Echo der plötzlich so bewusst leeren Räume zu ignorieren.
 

Der komplette Tag verging und immer wieder nahm er den Telefonhörer in die Hand, schaffte es aber einfach nicht, die schon vor langer Zeit auswendig gelernte Nummer einzutippen. Immer wieder floh er und lenkte sich ab: ob nun mit kochen, Wäsche waschen, lesen, Fernseh gucken oder baden, Hauptsache es war Ablenkung genug.
 

Gegen Abend setzte er sich auf das große Sofa, das er zusammen mit dem Anderen gekauft hatte. Ein weißes Leder mit silberner Stickerei. Früher sein Lieblingsmöbelstück der kompletten Wohnung, jetzt nur noch Hohn für den Fehler, den er begangen hatte.
 

Eine schimmernde Träne bildete sich an den traurig ins Nichts starrenden, Bernstein so ähnlichen Augen und bahnte sich ihren Weg an den dichten Wimpern vorbei, über die bronzene Haut. Kurz darauf verließ ein leiser Schluchzer die zitternden Lippen und er zog die Knie an, schlang die Arme Halt suchend um die Beine.
 

„Es tut mir so Leid.“
 

Immer wieder leise schluchzend, vergrub er den Kopf zwischen den Knien. Sein schmaler Körper zitterte und auf den Armen bildete sich eine feine Gänsehaut. Er wippte sich vor und zurück, versuchte sich verzweifelt zu beruhigen, aber mit der drückenden Stille um ihn herum und der schreienden Leere in ihm war es ein hoffnungsloses Unterfangen.
 

Strähnen des seidig schwarzen Haares lösten sich aus dem nur lose geflochtenen Zopf und breiteten sich über ihm aus, streichelten sanft über seine Arme, wie ER es auch manchmal getan hatte, um ihn zu trösten. Genau wie SEINE Berührungen, ließen auch diese Berührungen ihn seltsamerweise langsam ruhiger werden.
 

Als er aufsah, nahmen die bernsteinfarbenen Seelenspiegel einen entschlossenen Ausdruck an und er griff, zwar noch leicht mit sich ringend, zum Telefon und tippte die so bekannte Nummer ein.
 

Leise tutete es am anderen Ende der Leitung und nervös kaute er auf seiner Unterlippe herum. War es überhaupt so eine gute Idee anzurufen? Einfach nur, weil er die Stille nicht ertrug und sich schuldig fühlte?
 

Es klingelte unaufhörlich weiter, bis ein Klacken ertönte und die raue Stimme von IHM einen Standart-Anrufbeantwortertext heruntersagte. Das penetrante Piepsen riss ihn aus seinem Zwiespalt zwischen auflegen und stur bleiben.
 

„Hey, ich bin’s…“
 

Er linste kurz zur Uhr und strich sich dann die losen Strähnen seiner Haare zurück hinters Ohr, ehe er leise weiter sprach.
 

„Du sitzt wahrscheinlich gerade irgendwo auf einem Stuhl oder auf dem Sofa und hast nicht abgenommen, weil ich es bin der anruft, aber bitte, bitte, hör mir zu.
 

Es war…einfach stark zu spielen in dieser dämlichen Nacht, aber zu sagen, dass du mir nichts mehr bedeuten würdest…es war gelogen. Du bist noch der Einzige, der mich derart aus der Fassung bringen kann, indem er etwas nicht macht, sagt…aber je länger ich darüber nachdenke, desto bewusster wird mir, dass es für dich mehr Überwindung gewesen sein muss wenigstens den Anfang zu machen, als für mich alles bisher gewesene.
 

Ich habe es anders verstanden und Sachen aus Enttäuschung gesagt, Sachen, die absolut verletzend sein müssen und sind, Sachen, für die ich mich jetzt verabscheue.“
 

Tief durchatmend ordnete er seine Beine und strich sich über die Augen, um den Tränenfluss zu stoppen- vergebens.
 

„Ich wünsche mir so sehr, die Zeit zurückzudrehen und alles anders machen zu können, dir die Antwort zu geben, die ich eigentlich hätte sagen sollen und die ehrlich ist. Ich war dumm und lag falsch einfach anzunehmen, dass man dich als Durchschnittsbürger dieser Welt ansehen kann. Du bist einzigartig und besonders. Vielleicht hast du’s nicht so mit dem offenen Auftreten wie andere, aber du hörst dafür zu und behältst so selbst die kleinsten Merkwürdigkeiten, die andere vielleicht nicht einmal als etwas Wichtiges ansehen oder überhaupt bemerken.
 

Ich habe dich im Stich gelassen und enttäuscht…es tut mir Leid. Ich…ich überlege die ganze Zeit schon, ob es überhaupt etwas gibt, was es gut machen könnte, Worte, Gesten, Taten…aber immer wieder drängt sich mir eigentlich nur eine Sache auf, ein Wunsch…lass unseren letzten Kuss nicht der Letzte gewesen sein, bitte.“
 

Er schluckte und biss sich hart auf die Lippe, um den Schluchzer wenigstens ein bisschen zu dämpfen, der seinen wieder zitternden Körper verließ. Ein schiefes Lächeln zierte seine Mundwinkel und er schmeckte den leicht metallischen Geschmack von Blut in seinem Mund.
 

„Es klingt so egoistisch, nicht? Es war mir nie so bewusst, wie viel du eigentlich von meinem Leben einnimmst, wie viel du von mir einnimmst. Ich höre nicht mehr auf zu zittern und ich vermisse deine Berührungen und Liebkosungen, deinen Duft, deine Anwesenheit, dich.“
 

Einen kurzen Moment hoffte er, dass ER abnehmen würde, ihm beruhigend zuspräche und ihm versichere, dass ER auf dem Weg sei. Im nächsten Moment wollte er nichts lieber als auflegen und wieder wegrennen vor den noch ausbleibenden Worten.
 

Doch nach einer, nur von kleinen Schluchzern durchbrochenen Stille, atmete er noch einmal tief durch und redete, mit anfangs unsicherer, dann aber immer fester klingender Stimme, weiter.
 

„Ich möchte nicht…ich kann einfach nicht verlangen, dass du mir vergibst, für alles, was ich dir an den Kopf geworfen habe oder für das, was ich dir angetan habe, aber ich…ich will so…so verzweifelt eine Chance. Eine Chance, nicht nur den ganzen Tag über dich nachzudenken, sondern dich zu erleben und dich um mich zu haben.
 

Du bist der Mensch für mich, der mir alles bedeutet… Bitte, Kai…bitte…“
 

Eine erneute Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus und ein Schütteln ging ihm durch Mark und Bein.
 

„Ich liebe dich doch.“
 

Nur ein leises Flüstern und er legte auf. Der Hörer rutschte ihm durch die Finger und schlug dumpf auf dem Leder auf, während er verzweifelt versuchte, seine Tränen, das Schütteln und Schluchzen zu stoppen.
 

Endlos saß er zusammengekauert und frierend auf der Ledercouch, ehe ihm erschöpft die Augen zufielen und er in einen unruhigen Schlaf glitt.
 


 

Stunden später, als die Dunkelheit der Nacht hinter den Fenster schon langsam wieder an Intensität verlor, öffnete sich mit einem leisen Klacken die Wohnungstür und ER trat ein.
 

Ohne jegliche Emotion auf seinem Gesicht zu zeigen, ohne zu offenbaren, was er dachte und fühlte, sah er sich um und ging mit leisen Schritten durch das Appartement.
 

„Kalt…“
 

Leise murmelnd trat er schließlich ins Wohnzimmer und seine rubinroten Augen fielen auf die wimmernde und zusammengekauerte Gestalt auf der Couch. Bedächtig näherte er sich dem jungen Mann und ging vor ihm in die Hocke.
 

Genauestens musterte sein Blick das Gesicht, erfassten den noch immer ängstlichen Ausdruck, die geröteten Augen und die Tränenspuren auf den Wangen, die leicht aufgebissene Lippe. Seufzend hob er seine Hand und strich einzelne, schwarze Strähnen aus dem sonst so hübschen und fröhlichen Gesicht.
 

„Du Dummkopf…“
 

Seine Augen wanderten über die von Gänsehaut überzogenen Arme, zu den dünnen Kleidungsstücken, die der Schlafende anhatte und hob ihn ohne zu Zögern hoch. Sofort kuschelte sich der Kleinere an seine Brust und ersuchte die Körperwärme, die selbst durch den warmen Mantel hindurch strahlte.
 

Der Blick in den Rubinen wurde sanft und er trug ihn in das große Schlafzimmer, das in verschiedenen Rottönen und einem Sandfarbenen gehalten war.
 

Schnell waren die Schritte zu dem gigantischen Himmelbett überbrückt und der Schlafende sicher dort abgelegt. Die schwere Daunendecke, die wegen des besonders kalten Winters, der draußen herrschte, herausgelegt worden war, wurde eilig auf dem nun zitternden Körper ausgebreitet und nachdem der Mann die Heizung aufgedreht hatte, zog er sich den Mantel aus und die Schuhe und legte sich mit ins Bett.
 

Beinahe augenblicklich wandte sich der frierende Körper der schmaleren Person, der Wärmequelle neben ihm zu und rückte näher, solange, bis er sich eng an den Größeren schmiegte und die Finger fest in dem langärmeligen Shirt verankert waren.
 

Die Gesichtszüge des Rubinäugigen nahmen einen entspannten und sanften Ausdruck an und ein zartes Lächeln umspielte die schmalen Lippen.
 


 

Als er aufwachte war es warm. Zu warm dafür, dass er seit Tagen die Heizung ausgelassen hatte und das Balkonfenster in der Küche fast andauernd aufstand. Zu warm, als dass es ihm auf dem Sofa im Wohnzimmer hätte werden können. Und doch…
 

Die Wärme war in jede Faser seines Körpers eingedrungen und hatte die Leere vertrieben oder aber zumindest eingelullt, sodass sie Ruhe gab. Sie hatte seine Verspannungen gelöst und er fühlte sich so frei von Sorgen, als wäre dieser Streit nie passiert.
 

Sofort versteifte er sich und verschluckte mühsam die, bis eben so im Hintergrund stehenden, Erinnerungen und den Schmerz. Er kuschelte sich näher an seine Wärmequelle und versuchte die Gedanken zu verdrängen.
 

Er bemerkte nicht, wie eine Träne sich seine Wange herab schlich, auch nicht den besorgten Blick seiner Wärmequelle.
 

Minutenlang versuchte er sich auf die Wärme zu konzentrieren, um nicht weiter aufzuwachen und mit einer leeren Wohnung begrüßt zu werden. Eine leere Wohnung, in der jeder Blick, den er umher wandern ließ, etwas Schmerzhaftes barg, seien es Photographien von gemeinsamen Ferien, Zeichnungen, Erinnerungsstücke an gemeinsame Erlebnisse.
 

Ein leises Seufzen schlich sich über seine Lippen und ein trauriges Lächeln auf diese. Er atmete tief ein und hatte plötzlich das Gefühl, als würde die Leere sich dezimieren und seine Sorgen von ihm weg weichen. Der Geruch des anderen kitzelte ihn in der Nase und er drückte sich nah an seine Wärmequelle.
 

„Kai…“
 

Langsam schlug er die Augen auf und blinzelte einige Male, bevor seine Sicht klar war und seine Wimpern nicht mehr zusammenklebten. Er kuschelte sich näher und versuchte sich zu erinnern, wie es vorher war.
 

Mit einem Mal bemerkte er den ruhigen Atem, der seine Stirn streifte und die sachte Bewegung der Bauchdecke an seiner eigenen…zudem fühlte er mit den Fingern, die in Stoff vergraben waren, das starke…und bekannte Schlagen eines Herzen.
 

Zögerlich fokussierte sich sein Blick und erkannte Porzellanhaut. Weitaus mutiger hob er den Blick und sah sich sofort mit Rubinen konfrontiert, die ihn mit einem ganzen Gemisch aus Gefühlen, seien es Sorge, Trauer und Liebe, ansahen.
 

„Kai… Du…du bist hier!“
 

Der Kleinere rutschte weiter hoch, um ihm genau in die Augen sehen zu können und strich vorsichtig mit den Fingern über die Wange Kais.
 

„Wie bist du nur…?“
 

„Mein Schlüssel.“
 

Überrascht sahen die bernsteinfarbigen Augen in die seines Gegenübers und senkten dann schuldbewusst den Blick.
 

„Es tut mir Leid, Kai…“
 

„Mhm… „kaltherziger Fürst der Eiswüste ‚Emotionslos’“?“
 

„Und arrogantes Arschloch mit Machogehabe…“
 

Der Kleinere flüsterte nur und legte die Hände auf die Brust Kais, um sich wegdrücken zu können, doch vorher schoben sich Lippen in sein Blickfeld und verschlossen die seinen.
 

Nur federleicht und zart war die Berührung, und doch jagten Stromschläge durch den Körper des Schwarzhaarigen und ein freudiges Kribbeln breitete sich von seinen Zehen bis zu seinen Haarwurzeln aus.
 

Scheu dreinblickend öffneten sich die Augen des Jüngeren und er sah fragend zu Kai auf, der ihn sanft anlächelte und ihn mit diesem ansteckte.
 

„Ich denke, das eben war auch eben nicht der letzte Kuss von uns, Rei…“
 

Das Lächeln beider verwandelte sich in ein verspieltes Grinsen, ehe sie die rückblickend so lächerlichen Gründe für diesen Streit hinter sich ließen; ehe sie erneut ihre Lippen in einer unendlich süßen und süchtigmachenden Zärtlichkeit vereinten und so die Leere in Rei gemeinsam bekämpften…
 


 

*#~12-11-2oo7

#~Ming-sama
 

//\\ANGRIFF DER KOMMATA//\\



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: Alatus
2008-07-12T12:26:58+00:00 12.07.2008 14:26
"Angriff der Kommata"? Jetzt musste ich doch so lachen, dass ich fast vergessen hätte, was ich eigentlich schreiben wollte ... xD

Mal aber zur FF. Ich mag One-Shots irgendwie besonders, erst recht, wenn sie sich um Streitereien und (damit verbundenen) Liebeskummer handeln. Nun rückblickend, nachdem ich das Ganze fertig gelesen habe muss ich sagen, dass der Aufbau für mich stimmig erscheint und ich hätte es wohl ähnlich gemacht. Am Anfang hatte ich jedoch ein wenig Schwierigkeiten da ganz einzusteigen, ich weiß nicht so recht, warum. Da fehlte mir irgendwie noch so der Bezug und ich fühlte mich überhäuft von Fragen wie "Warum ist er jetzt so traurig? Was ist da passiert?" et cetera ... am Ende war dann ja klar, weswegen, aber gerade weil man das am Anfang nicht weiß, habe ich mir etwas dramatischere Szenerien ausgesponnen. Gen Ende hin passte es dann wie gesagt soweit, aber der Einstieg fiel mir ein wenig schwer.

Was mir jedoch besonders gefiel, waren viele deiner Beschreibungen. Ich finde, dass Du oft wirklich sehr schöne gewählt hast. So in etwa "schreiende Leere" oder "Seelenspiegel" für Augen. Auch gefiel mir, dass Du viele nicht unbedingt *so* gängige Beschreibungen für Rei verwendet hattest. Mir gefiel die weiße Ledercouch mit silbernem Stickmuster (ich hab mir nun ein paar Ranken und Blüten und Blätter und Schnörkel vorgestellt, weil es das erste war, was mir einfiel ^^; und gefiel <3), die nur Lose zu einem Zopf geflochtenen, schwarzen Haare. Mir gefiel auch (gen Ende dann), das fast immer offene Küchenfenster und die ausgemachte Heizung. Vielleicht für andere unwichtige Details, aber mir gefiel gerade so was ganz besonders. Weil es mehr Atmosphäre in den Raum brachte, in dem Rei sich aufhielt. Gerade diese Details weisen auch auf eine gewisse Kälte im Raum hin und dadurch wirken sie unterstützend für diese "kalte Leere" in Rei (so empfand ich das zumindest). Und das Schlafzimmer dann in Rot und Sandfarben zu halten brachte diesen Kühl-Warm-Kontrast, der dann auch klar machte, dass ab hier alles wärmer, schöner und allmählich wieder gut war. Solche Äußerlichkeiten gefielen mir mit am meisten. Daneben auch die als einzelne Absätze gehaltene wörtliche Rede. Ich finde gerade in One-Shots hat das so eine besondere Wirkung. ^_^
Das letzte kleine Item wäre das Telefon: da konnte ich irgendwie ein Stück von mir wiederfinden und mir immerhin diesen Kloß im Hals ausmachen, den Rei wohl gehabt haben wird. Und das mit dieser Szene verbundene Bedürfnis, so vieles los zu werden, was einem eigentlich aber nur schwer über die Lippen käme.
Kais Agieren gefiel mir auch. Es bleibt zwar ungeklärt, ob er zur besagten Zeit tatsächlich da bei sich zu Hause (oder wo auch immer das war? Ich nehme an, eine getrennte Wohnung) saß und nicht abnahm oder aber die Nachricht später abhörte, aber da beides irgendwie schön und auch nachvollziehbar wäre, ist die Frage nach dem "was denn nun?" auch irrelevant. :D
Jedenfalls mochte ich dieses schnurstracks hingehen, Rei ins Warme bringen und ihn dann nicht gehen lassen, bevor man nicht zumindest den Ansatz wählte, sich auszusprechen. Offensichtlich ist er auch nicht all ZU nachtragend (was mir auch gefällt, da das sonst ein wenig zu kindisch gewesen wäre – auch wenn er schon wieder zu einem großen Teil kindisch ist ... irgendwo~ xD). Ah, wie Rei über ihn sprach – dass er nicht der Durchschnittsmensch sei und gerade die Details und kleinen Dinge bemerkte und zu schätzen wüsste, diese Eigenschaft fand ich auch besonders schön und passend zu ihm! <3 Für mich ist er auch so ein detailverliebter Perfektionist. Wobei das bei ihm ja nicht ins Kitschige abrutscht, er hat nur ein Gespür dafür, was wann so ganz besonders wichtig ist ... auch wenn ich ihm trotzdem unterstelle, da manchmal mit zwei geschlossenen Augen durch die Gegend zu wuseln ... *laber*

Nichtsdestotrotz gab es viele schöne Elemente in der Fanfic, aber eine wichtige hat mir persönlich dann leider gefehlt: So ganz konnte ich keinen Bezug zu Rei aufbauen, so dass es mich im Grunde leider nicht berührte. Ich hätte vielleicht eher etwas besonders dramatischeres hinter einem am Anfang beschriebenen Gefühl der Leere und dieser Ausgebranntheit und Verzweiflung erwartet/vermutet ... ich denke, irgendwie war mir das so ein bisschen zu viel von allem. Zwar weiß ich auch, dass es einem nach einem Streit mit der liebsten Person manchmal auch SO dreckig gehen kann, aber hier fehlte mir dann doch irgendwie so eine entscheidende Brücke zum Protagonisten. Das ist dann schade für mich, aber kann ich auch nichts machen.
(Vielleicht redete mir Rei auch ein wenig zu viel auf Kai ein, das ist aber persönlicher Geschmack, weil ich weniger Freund von wörtlicher Rede bin, glaube ich. Als ich nach dem Lesen nochmals darüber nachgedacht habe, erschien es mir stimmig, dass er da so vieles hatte loswerden wollen, da es vielen wohl ähnlich erginge, doch beim Lesen selbst erschien es mir als "zu viel", obwohl gerade diese Wasserfälle an Worten passend sind zu jemandem der so leidet wie Rei. :\)
Auch störte dann in gewisser Weise die Hervorhebung von "ihm" in Großbuchstaben ... das geschriebene "Schreien" verlieh den Sätzen für mich mehr einen Hauch von ... wie soll ich's beschreiben ... etwas in der Art "angenervter Sarkasmus", als was in Richtung Verzweiflung hätte gehen sollen. Ich denke, dass eine andere Hervorhebung für mich passender erschienen wäre – oder vielleicht auch gar keine, da dein Schreibstil an sich so schön ist, dass ein einfaches "er" und "ihn/ihm" und das dazugehörige "seine" auch so einem beim Lesen ins Auge gestochen wären und man diese automatisch für sich hervorgehoben hätte. Notfalls aber auch einfach kursiv geschrieben, so wie einige andere Hervorhebungen in der Fanfic auch (die ich dann wiederum als sehr gekonnt gesetzt empfand), obwohl ich verstehen kann, dass Du gerade den indirekt erwähnten Kai von den restlichen Hervorhebungen im Text auch hattest nochmals individuell abheben wollen. Eigentlich auch ein Detail, an dem sich eher wenige aufhalten dürften, mir persönlich war das nur leider nicht so passend erschienen.
Dafür genoss ich dann aber den Schluss, so eine Versöhnung ist schließlich immer das beste an einem Streit (vor allem mit zwei hübschen Jungs inklusive <3!), so dass ich da auch noch meine Freude dran hatte, obwohl der dramatische Abschnitt leider nichts für mich war. ^_^;


Von:  KeiraX
2008-07-08T21:55:50+00:00 08.07.2008 23:55
Das ist wirklich eine wunderschöne Geschichte, die man wirklich erst genießen kann, wenn man sie richtig liest - nicht wie beim Schalten nur drüberschaut xD;
Ich finde es wirklich sehr schön, wie du uns als Leser mitten in diese Gefühlswelt und in das "Geschehen" reinkatapultierst und sofort auf den Punkt kommst, ohne groß einzuleiten die ganzen Emotionen darstellst und einem nahebringst. Ich finde, das ist dir an der Geschichte wirklich am meisten gelungen, vom Anfang bis zum Ende.

Am auffälligsten fand ich allgemein deinen Schreibstil in dieser OS, der unterscheidet sich schon sehr von deinen mehrkapiteligen Geschichten, er ist tiefgründiger, ausgereifter und noch bildlicher. Wobei ich da auch sagen muss, dass es teilweise ein weni übertrieben klingt, aber ich finde, das bewegt sich wirklich im Rahmen, so dass es im Großen und Ganzen nicht so sehr negativ auffällt. Meiner Meinung nach passt jedenfalls der Stil wirklich sehr zur Geschichte.
Allein bei dem Telefonat fand ich es dann doch etwas zu hochgestochen und aufgeplustert (wie fin es nannte xD), die Sätze ein wenig zu lang gezogen und zu kompliziert für den normalen Sprachgebrauch. Gerade wenn man so aufgelöst ist - und das ist Rei hier wohl -, kann ich mir persönlich nicht vorstellen, dass man solche Formulierungen...hinbekommt.
Ansonsten finde ich die Umsetzung, wie gesagt, wirklich gelungen.

Ein paar kleine formale Fehlerchen sind aufgefallen, sie stachen aber nicht sonderlich heraus, hier mal ein Komma zu fiel, da eines zu wenig und "Standard" schreibt man mit "d" - irgendwie ist das wirklich einer der Fehler, den ich nicht überlesen kann ^^;
Ich kann zwar auch, wie andere hier, mit solch einem Rei nicht viel anfangen, da auch ich finde, es passt nicht direkt zu ihm, aber in Anbetracht der Umsetzung, der Beschreibung kann ich da gerne hinwegsehen, auch wenn ich als Warnung wohl ein OoC davorsetzen würde *g*


Alles in allem ist das wirklich eine Geschichte, die ich sehr mag, allein schon vom Stil her (wobei ich es gut finde, dass es nur ein OS ist, es passt einfach viel besser als z.B. längere Sachen). Gerade der Stil hat mich persönlich mitgerissen.
Wirklich schön.

<3
Von:  X66
2008-07-06T22:38:25+00:00 07.07.2008 00:38
Mir gefällt deine Wortwahl oftmals sehr gut. Du hast viele Varianten darin und teils auch selten benutzte Wörter, was für mich immer gleich ein Pluspunkt ist <3 Deine Formulierungen sind fast immer flüssig und erzeugen schöne Bilder. Ein paar Fehler sind im Text noch drin - manchmal auch im Ausdruck, wenn dieser unklar bzw. leicht schwammig ist und den Lesefluss leicht unterbricht –, aber insgesamt störten diese mich nicht zu sehr.

Eine Sache, die mir jedoch aufgefallen ist, betrifft die Augen und die Augenfarben Kais und Reis. Ausdrücke wie „Rubine“, „Bernsteine“, „Seelenspiegel“ oder auch „Rubinäugiger“ empfinde ich in dieser Häufigkeit als etwas zu übertrieben, sind sie sehr bildhaft und wirken auf mich zu ‚hochgepusht’, wenn man so will.

Du beschreibst, dass Rei den ganzen Tag damit kämpft, dass er sich nicht überwinden kann, die Nummer der Person zu wählen, die er offenbar so gern sprechen möchte. Für diese lange Zeitspanne voller Bedenken und des Mit-sich-ringens kam mir dann sein Umschwung, warum er sich am Abend dann doch traut, genau dies zu tun, etwas zu plötzlich: Mir hat ein bisschen ein Auslöser gefehlt, der Rei dazu hätte bringen können, seine Bedenken, die er den ganzen Tag hatte, so plötzlich über Bord zu werfen.

Ein bisschen Probleme hatte ich auch mit der Darstellung Reis. Ich denke, Rei ist ein sehr starker Mensch – und zu lesen, wie sehr er heult und schluchzt und wimmert, war mir dann dafür leider etwas viel. Ich habe nichts dagegen, wenn Rei oder auch Kai in einer FF mal heult, wenn es der Situation angemessen ist. Aber gerade in Bezug auf diese Angemessenheit der Reaktion Reis bin ich etwas skeptisch. Die große Verzweiflung Reis (die ich zumindest durch sein Wimmern und sein Schluchzen und sein Gefühl der Leere zu sehen glaube) scheint für mich nicht ganz damit zusammen zu passen, dass ein Anruf Reis und ein Besuch von Kai diesen Streit beilegen können, als wäre nichts gewesen. Trotz dieser Anmerkung hat mir gerade das Ende besonders gefallen, rundet es den One-Shot schön ab, weil du den Titel und den Beginn der Story wieder aufgreifst und zeigst, dass es da eine Veränderung gegeben hat. Sowas mag ich sehr gern, sieht man daran, dass du dir Gedanken zum Aufbau und zu deinem Schreibziel gemacht hast <3

*flausch*
Von:  Lunatik
2008-07-06T18:06:14+00:00 06.07.2008 20:06
So, nun bin auch ich endlich zum Lesen gekommen ^^
Erstmal das Formale, also zum Schreibstil: (xD")
Im Grunde schreibst du recht gut und flüssig. Es gibt in diesem Text auch sehr viele Ausdrücke und Formulierungen, die ich wirklich mag und gelungen finde ^.^ Aber leider auch einiges, was mich gestört hat. Ich bin an eingen Sätzen und Wörtern hängen geblieben, was das Vergnügen am Lesen leider etwas eindämft ._.
Was fin schon angesprochen hat, sind die Füllwörter und unpassende Formulierungen. In diesen beiden Punkten muss ich ihr vollkommen zustimmen ._. Auch die seltsame Erwähnung der Details gehört wohl zu diesen Punkten. Bei dir haben mir an manchen Stellen Details gefehlt, an anderen widerrum fand ich sie unnötig ^^"" Da empiehlt sich jemanden zu suchen, der alles nochmal durchliest, bevor du hochlädst.
(Und dann wären da noch kleine Fehler, aber die sind mit Korrekturlesungen auch gleich weg ^^)


So, nun zur Geschichte:
Was ich mag, ist einerseits der Einstieg, weil man da schon in Mitten des Geschehens ist und andererseits das Ende, wegen diesem 'gemeinsam'.
Allerdings bin ich doch leicht verwirrt. Für mich kommt das Ganze etwas übertrieben und kitschig rüber Oo Das liegt wohl am meisten wegen der Formulierung am Ende, "lächerlichen Gründe". Nun denn, wenn alles so lächerlich war, dann hatte Rei wohl kaum einen Grund SO zu reagieren Ôo Ich weiß, dass man oftmals nach einem Streit so denkt, aber in diesem Falle... Nun ja, es kommt mir kitschig vor.
Reis Verhalten ließ eher etwas Schwerwiegenderes vermuten, als einen Streit, in welchem er Kai beschimpfte.
Solches Verhalten beobachte ich eher bei pubertierenden naiven Mädchen, die einen Hang zur Dramatisierung und eine ausgeprägte Angst vor dem
Alleinsein haben, als bei einer so starken Persönlichkeit wie Rei ^^"""""
Aber die Idee an sich finde ich gut und auch vieles an der Umsetzung gefällt mir.
Dies ist lediglich meine Meinung über die Geschichte, also nimm es nicht persönlich ^^""

Guten Abend noch,
Lunatik
Von: abgemeldet
2008-07-06T17:39:20+00:00 06.07.2008 19:39
Eine schöne Schreibweise hast du, wenn auch nicht ganz fehlerfrei :3
Einige Beschreibungen fand ich wunderschön, wenn auch traurig (aber sie solllten ja auch die Traurigkeit und die Leere wiederspiegeln...). Zum Beispiel als Rei durch die Räume geht "Das Echo der Räume" <- schön formuliert ^__^ Auch Reis Haltung auf dem Sofa hast du gut rüber gebracht. Ich konnte mir das wirklich sehr gut vorstellen~ Der Anruf dann war auch gut nachzuvollziehen... Reis Traurigkeit kam gut rüber. Einen langen Anrufbeantworter hat Kai da xD

Was mir ein wenig gefhelt hat, waren die Satzzeichen bei Reis Sprechen auf den AB. Außerdem fand ich die Beschreibung der Wandfarbe des Schlafzimmers irgendwie überflüssig an der Stelle ^^"

Auf jeden Fall eine tolle OS~ Auch wenn ich gerne gewusst hätte, worin es in dem Steit ging. Ist aber wahrschenilich total nebensächlich, nicht? ^^"
Von: abgemeldet
2008-07-06T17:30:20+00:00 06.07.2008 19:30
Ein sehr schöner Storyaufbau! Mir gefällt es sehr, wie du den Leser mitten in eine Szene hineinwirfst und man nur sehr langsam erfährt, um was es eigentlich geht. Der Einstieg ist sehr gelungen, ebenso wie das Ende, bei dem du an genau der passenden Stelle aufgehört hast.

Dein Schreibstil ist im Großen und Ganzen sehr flüssig, doch finde ich, dass du mit einigen Formulierungen aufpassen solltest. Oftmals wirkt es nämlich seltsam fehl am Platz, zum Beispiel wie die Metapher "Seelenspiegel". Es ist natürlich eine sehr schöne Umschreibung, doch muss sie auch in den Kontext passen, sprich es muss auch ein sehr philosophisch und bildlicher Rahmen gegeben sein. Mitten in einer Beschreibung einer Handlung finde ich es eher unpassend.
Vielleicht wäre es besser, wenn du solch bildliche und lyrische Ausdrücke und Begriffe dir für Passagen wie am Anfang aufsparst und in Passagen, in denen es um alltägliche Handlungen, Gespräche und ähnliches geht, eher auf eine einfachere Sprache zurückgreifst.

Noch etwas, um das ich dich bitten muss, ist deine Sätze nicht zu sehr aufzuplustern. Ich selbst mache es auch wahnsinnig gerne, so viele Füllworte wie möglich einzubauen (weshalb Shira mir dann auch immer die Hälfte herausstreicht xD), doch zu viele ziehen Sätze nur unnötig in die Länge und verfälschen sie teilweise sogar. Ich musste beispielsweise den ersten Abschnitt von Reis Telefonansage mehrmals lesen, da ich einfach nicht verstanden habe, was er eigentlich sagt. Teilweise sind einige Aussagen doch etwas nichtssagend und im Endeffekt muss ich gestehen, von dieser ganzen Erklärung nur die Hälfte verstanden zu haben.
Vor allem wenn es deshalb um mündliche Parts geht, sprich Dinge, die Charaktere sagen, würde ich die Sprache so einfach wie möglich halten. Denn wenn du einmal auf dich selbst achtest, wirst du merken, dass wir uns auch sehr viel anders ausdrücken.

Mit Rei als zerbrechlichem, bemitleidenswerten Wesen kann ich mich leider nicht ganz anfreunden. Für mich ist und bleibt er mindestens genauso stark wie Rei und ich stelle mir vor, dass Trauer, vor allem in so einer Situation, ganz anders zum Vorschein kommt.

Lg,
fin
Von:  Takara_Phoenix
2008-07-06T14:47:01+00:00 06.07.2008 16:47
Interessant... wenngleich anfangs für meine leichtzuverwirrende Person leicht verwirrend. xD"
Der Telefonanruf war ja wirklich süß. *kicher*
Und du hast die Szenerie so schön beschrieben, vor allem, als sie dann gemeinsam im Bettchen liegen und Rei einfach nicht aufwachen will, obwohl Kai ja doch eigentlich nun neben ihm liegt und er das doch erst recht spät peilt. Armer, kleiner Rei. >_<
Und ich muss meinen Vorrednern rechtgeben, was für böse, böse Worte hast du dem unschuldigen Rei da in den Mund gelegt?! xDDD
Dennoch... mich hätte noch der Streit an sich interessiert... um ehrlich zu sein, so irgendwie in Rückblick wie sie auseinandergegangen sind oder so. Bin halt einfach zu neugierig. >__<
War aber wirklich süß, hast du schön gemacht. ^___^
Zai jian, Ta-chan
Von:  Atem
2008-06-23T15:21:58+00:00 23.06.2008 17:21
Uffz~!!!!!!!!!! *________________*
Mein kleines, heftig schlagendes, nicht zur Ruhe kommendes Kare-Herz *___* *extrem dämlich breites grinsen im gesicht hab*

Man hat richtiggehend Angst bekommen... du hast alles sehr gut beschrieben... zu gut meiner Meinung nach >.< Als Rei auf den Anrufbeantworter gesprochen hat, habe ich die Luft angehalten... und als Kai dann endlich durch die Tür gekommen ist, habe ich fast aufgejauchzt XD". So ein schönes Happy End... am Besten hat mir die Stelle gefallen, wo Rei bemerkt hat, dass der Russe neben ihm liegt... das Bewegen der Bauchdecke, das Schlagen des ihm bekannten Herzes *___* hui~.

Natürlich würde es mich schon irgendwie interessieren, was denn zwischen den beiden vorgefallen ist. Also, wenn Rei schon solche Worte in den Mund nimmt XD.

Toll gemacht ^^. Schreib mehr *_*
*flausch* Rei~
Von:  teufelchen_netty
2008-06-21T13:43:10+00:00 21.06.2008 15:43
sehr schöner ones ^^
gefiel mir sehr gut das kai leiden muss und mal der jenige ist der allein war.
das ende mit der versöhnung war auch recht schnucklig.
aber rei und solch schimpfwörter ?
toll *__*


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