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For The Ones Who Search For Love

Bella und Edward helfen sich gegenseitig in Sachen Beziehungen, doch dann stellt sich heraus, das vieles mehr Schein als Sein ist und dass diese Entdeckung beide in eine unerwartete Richtung wirft.
von

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Miteinander verbundene Schicksale?

Waaahhh, sorry. ich weiß, dass das letzte Update schon eine Ewigkeit her ist ;_; Ich werd mich bessern, das hab ich ja versprochen :'D
 

Ich weiß, das Chapter ist im Vergleich zum letzten nur halb so lang. Aber ich wollte euch nicht länger auf die Folter spannen, zumal ich ja angekündigt hatte, diese FF noch diesen Monat zu aktualisieren.
 

Es gibt auch noch eine kleine Werbung, vielleicht habt ihr ja aber auch schon davon gehört ;)

fictionfans.de richtet zur Zeit den Diamond Heart Award (http://www.fictionfans.de/viewpage.php?page=award) aus, bei dem ihr eure LieblingsFFs im Twilight-Fandom nominieren könnt :'D
 

Im Übrigen ein fucking big THANKS für die ganzen Kommentare auf das letzte Kapitel!! O_O
 

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„Bella?“

Augenblicklich sah ich auf und hatte schon die ersten Buchstaben im Mund. „Ed-…“ Doch es war nicht der, den ich erwartet, auf den ich gehofft hatte. Nein, genau genommen war ich ziemlich überrascht über die Person, die vor mir stand. „Seth…? Was…“, fing ich an, brach dann aber mitten im Satz ab und ließ meinen Kopf sinken, als mir bewusst wurde, wie ich aussehen musste. Völlig miserabel. Vielleicht konnte man meine Tränen durch den Regen nicht mehr erkennen, doch meine Verfassung musste trotzdem nicht die Beste sein. Seths Gesichtsausdruck zeigte das deutlich.

„Mir geht’s gut“, murmelte ich, während ich mir meine Haare glatt strich und den Regen aus meinem Gesicht wischte. Was ich bis eben jedoch nicht bemerkt hatte, war, dass dieser nicht mehr auf mich niederprasselte. Verwundert blickte ich wieder auf und stellte fest, dass Seth einen Regenschirm über meinen Kopf hielt.

„Ich glaub dir kein Wort, Bella“, war seine Antwort.

Ich blieb stumm, ich wollte nicht auf seine Feststellung reagieren, stattdessen wandte ich mich wieder ab. „Was willst du, Seth?“, fragte ich leicht gereizt und hoffte, dass er endlich verschwand. Ich war nicht in der Stimmung, mich mit ihm oder sonst jemandem zu unterhalten. Ich wollte allein sein. Edward wäre der Einzige gewesen, den ich jetzt geduldet hätte und das allein nur deswegen, um meine Hoffnung wieder aufflammen zu lassen – selbst, wenn ich wusste, dass es längst zu spät für so etwas war.
 

„Ursprünglich hatte ich vor, mich mit Edward zu treffen. Wir wollten uns aussprechen.“

„Edward…“, schnaubte ich abwertend, und doch drangen bei der Erwähnung seines Namens wieder ein paar Tränen an die Oberfläche. Mein Gesicht spannte sich schmerzvoll an, als ich versuchte, sie mit aller Kraft zurückzuhalten.

Ich hatte erwartet, dass er auf meinen Kommentar eingehen würde, doch dem war nicht so. Er blieb still und erst nach ein paar langen Sekunden sagte er wieder etwas. „Du solltest erstmal aus dem Regen raus. Wenn du noch länger hier sitzt, holst du dir noch was weg.“

Aus den Augenwinkeln sah ich, dass er mir seine Hand anbot, allerdings machte ich keine Anstalten, seine Einladung anzunehmen. Warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Was kümmerte er sich überhaupt um mich?

„Bella…“, mahnte er mich eindringlich und schob seine Hand unter meine Achsel. Ich wollte protestieren, doch er hatte mich längst auf die Beine gezogen. Er war viel zu stark, als dass mein Federgewicht ihm irgendwie Konkurrenz hätte machen können. Außerdem hatte ich einfach nicht mehr die Kraft dazu, mich irgendjemandem ernsthaft entgegenzustellen. Ich war viel zu ausgelaugt.

„Seth, was soll das?“, murrte ich erschöpft und wand mich aus seinem Griff. Glücklicherweise ließ er es zu, andernfalls hätte ich keine Chance gehabt.

„Ich bring dich erstmal ins Trockene. Schließlich kann ich dich schlecht hier allein lassen.“

„Warum nicht? Es kümmert doch niemanden, was mit mir ist“, patzte ich zurück, leistete aber keinen Widerstand, als er einen Arm um meine Schultern legte und mich mit sich zog.

„Ich bin sicher, dass es Edward etwas ausmachen würde.“

Ich schnaubte wieder. „Davon bin ich überzeugt…“
 

Wir gingen ein Stück, während der Regen unaufhörlich um uns herum den Schmutz der Nacht wegwischte und die Welt wieder ein bisschen zum Glänzen brachte. Nur ich stand in einem trockenen Spot und wurde davon verschont. Zu Recht, denn meine eigene Dummheit konnte man nicht einfach mit Wasser reinwaschen. Ich war Schuld an meiner Misere und dafür musste ich jetzt büßen.
 

Nach einer kleinen Weile führte mich Seth in einen Diner, dessen Licht durch die durchgehenden Fenster schien und den breiten Bürgersteig vor sich hell erleuchtete. Als wir durch die Tür gingen, schellte die kleine Glocke über ihr und kündigte uns an. Die Bedingung hinter dem Tresen sah auf und schenkte uns nur ein schwaches Lächeln, als sie uns begrüßte – als hätte sie nicht wirklich Lust auf neue Gäste.

Außer uns gab es noch eine Hand voll Leute, von denen zwei direkt am Tresen saßen. Die anderen drei Personen waren an den Fenstertischen verteilt. Seth geleitete mich zu einem abgelegenen Tisch in der Ecke. Nachdem ich mich gesetzt hatte, rutschte er auf die Bank mir gegenüber und nahm die schmale Speisekarte in die Hand.

„Also, was willst du trinken?“, fragte er und sah mich neugierig an. Kurz blickte ich zu ihm auf, schüttelte dann aber meinen Kopf und schaute wieder weg, als auch schon die Bedienung an unseren Tisch trat und nach unserer Bestellung fragte.
 

„Einen schwarzen Kaffee für mich und eine heiße Schokolade für sie.“

Ruckartig wandte ich mich wieder Seth zu, hatte ich ihm doch eben noch gesagt, ich wolle nichts trinken. Jetzt konnte ich aber auch erkennen, dass mich die Kellnerin misstrauisch aus den Augenwinkeln musterte. Kein Wunder, so durchnässt wie ich war. Wahrscheinlich machte sie sich Sorgen, ich würde den Sitzbezug irgendwie ruinieren. Erst als Seth meinte, dass das alles wäre, verschwand sie endlich.
 

„Ich hab doch gesagt, dass ich nichts haben möchte“, meinte ich müde und ließ meine Schultern sinken, während ich den Regen beobachtete, wie er draußen immer noch für ein kleines Chaos sorgte und jeder seiner Versuche, zu uns zu gelangen, von der Scheibe des Diners vereitelt wurde. Obwohl die Wärme hier drinnen wirklich angenehm war, wollte ich wieder nach draußen. Ich wollte die Regentropfen spüren, wie sie auf mich niederprasselten und meinen Körper nach und nach taub für jegliche Empfindungen machten.

Hier an einem sicheren Ort war mir meine Lage wieder viel zu bewusst, als die Bilder von vor ein paar Stunden abermals zum Vorschein kamen.
 

„Du brauchst was Warmes, sonst kühlst du in den dünnen Klamotten noch aus.“ Seths Stimme drang nur leise an mein Ohr. Die schrecklichen Erinnerungen von Edward und Claire waren einfach zu mächtig, als dass ich sie hätte ausblenden können. Dieses Mal versuchte ich nicht, meine Tränen aufzuhalten. Stumm liefen sie an meinen Wangen hinab. Zum Glück hingen meine nassen, verklebten Haare achtlos an meiner Seite herunter. So konnte Seth mein Gesicht nicht erkennen.
 

„Also…“, fing er dann an und schien sich kaum daran zu stoßen, dass ich ihm nicht auf seinen Kommentar von eben geantwortet hatte. „Was ist passiert?“

Geduldig wartete er, aber ich blieb stumm und sah weiter aus dem Fenster.

Als ich hörte, wie er abermals etwas sagen wollte, kam die Kellnerin zurück und stellte die Getränke vor uns ab. Seth bezahlte sofort. Ich würde ihm später meinen Teil zurück geben.
 

Als die Bedienung wieder weg war, begann er von neuem. „Bella… Egal was geschehen ist, Reden hilft, damit besser klar zu kommen.“

Nur mit Mühe unterdrückte ich ein Auflachen. Reden… Es gab nichts, worüber ich reden sollte. Die Tatsachen standen fest und an denen würde selbst ein Gespräch nichts ändern. Es würde mir Edward nicht wieder zurückgeben. Reden war sinnlos.
 

„Es ist Edward, oder?“

Ich war drauf und dran, ihn zu fragen, ob es so offensichtlich war, von diesem… Kerl sitzen gelassen zu werden; ob es vielleicht auf meiner Stirn stand, dass ich ein naives Dummerchen war. Doch ich verkniff mir diesen Kommentar und würgte stattdessen den Kloß in meinem Hals hinunter, während weitere Tränen ihren Weg über mein Gesicht fanden.

Dass er überhaupt ausgerechnet Edward erwähnte. Dabei hatte ich ihm bei unserem letzten Treffen erklärt, dass wir nicht zusammen waren. Es hätte alles Mögliche an meiner Verfassung Schuld sein können. Warum also ein Junge? Warum ausgerechnet Edward?
 

„Hör zu, ich weiß längst, dass ihr mehr als nur Freunde seid“, stellte er klar und setzte das Wort ‚Freunde‘ mit seinen Fingern in Anführungszeichen. Abrupt drehte ich mich zu ihm um. Ein kleines, neckisches Grinsen lag auf seinen Lippen. „Es ist sozusagen unübersehbar, dass ihr beide euch nicht einfach nur gern habt. Außerdem muss etwas zwischen euch vorgefallen sein, sonst würdest du nicht alleine und weinend mitten in der Nacht auf der Straße sitzen. Ich geh jetzt mal davon aus, dass du ihm beim Spiel nicht nur aus der Ferne beobachtet hast, sondern auch bei ihm warst.“
 

Gern haben…“, murmelte ich mit kratziger Stimme und einem Anflug von Sarkasmus. „Edward Cullen hat mich nicht gern.“

Seth sah mich überrascht an, seine Augenbrauen waren weit nach oben gezogen, wodurch sich kleine Fältchen auf seiner Stirn bildeten. Dieser Ausdruck verschwand aber bald und sein Mund formte sich zu einem selbstgefälligen Grinsen. „Das ist unmöglich, Bella. Ich hab euch beide zwar noch nicht so oft zusammen angetroffen, aber das, was ich gesehen hab, war-“

„Hör auf, Seth!“, fuhr ich ihn auf einmal wütend an und schlug mit beiden Fäusten auf die Tischplatte. Die Blicke der anderen Gäste und der Kellnerin interessierten mich nicht. „Soll ich dir sagen, was unmöglich ist? Es ist unmöglich, dass er mich mag. Und es ist unmöglich, dass er überhaupt je etwas für mich empfunden hat. Das Einzige, das überhaupt möglich sein kann, ist, dass er mich erfolgreich glauben hat lassen, ich sei etwas Besonderes, nur um mir gleich darauf zu zeigen, wie wichtig ich ihm bin.“

Ich funkelte ihn böse an, hin und wieder entwich mir ein Schluchzer. Die Tränen, die jetzt in meinen Augen standen, galten nicht der Trauer, sondern dem Zorn gegenüber Seth. Seine optimistische Haltung nervte mich von Minute zu Minute mehr.
 

Sein kurzzeitig erschrockener Gesichtsausdruck verschwand allmählich und je deutlicher das Lächeln an seine Stelle trat, desto wütender wurde ich. „Bella. Egal, was passiert ist, ich bin mir sicher, dass er eine Erklärung dafür hat.“ Einen Moment lang starrte ich ihn einfach nur hilflos an. Ich spürte, wie ihm ein kleiner Teil in mir glauben wollte. Ihm, als auch Edwards Worten, es sei alles ein Missverständnis gewesen. Doch der Vorfall in der Umkleide hatte sich in meinem Gedächtnis festgesetzt und stellte sich wie eine unüberwindbare Mauer allen Hoffnungsschimmern entgegen. Wie sollte seine Erklärung überhaupt aussehen? Oh, Bella. Es tut mir leid, aber ich hab doch gemerkt, dass ich mehr für Claire empfinde. Aber ich bin sicher, dass du eines Tages den Richtigen finden wirst. Haha, das hatte er mir schon damals ganz am Anfang gesagt. Auf sein Mitleid und seine tröstenden Worte konnte ich gut verzichten. Auf seinen entschuldigenden Blick oder seine Versuche, es mir irgendwie erträglicher zu machen.
 

Mein Gesicht spannte sich an und langsam schüttelte ich den Kopf. Gerade, als ich etwas sagen wollte, unterbrach mich ein dumpfes Klingeln. Seth schaute schlagartig nach unten und holte dann ein Handy aus seiner Tasche. Kurz blickte er aufs Display, bevor er aber seine Nachricht öffnete, sah er auf und deutete mit einem Nicken entschuldigend auf sein Handy. Während er dann seine SMS las, richtete ich mich ordentlich auf, straffte meine Schultern und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich hielt sowieso ziemlich wenig von unserer Unterhaltung, da sie von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Also brauchte ich auch nicht länger hier sitzen. Es war schon ein Fehler gewesen, überhaupt mit Seth mitzugehen. Ich würde ihm ja doch nur zur Last fallen und außerdem wollte ich allein sein.
 

Ich rutschte aus der Sitznische und ging schnellen Schrittes an Seth vorbei. Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, wie er aufsah und seine Hand nach oben hielt, wie um mir zu bedeuten, anzuhalten. „Bella, warte-“

Ich ignorierte seine Bitte und marschierte aus dem Diner, wobei die kleine Glocke über der Tür wieder klingelte. Draußen regnete es immer noch, aber ich störte mich nicht weiter daran.

Ich war erst ein paar Schritte gegangen, als mir jemand von hinten eine Jacke über die Schultern warf. Sofort blieb ich stehen und drehte mich um.
 

„Was soll das?“, fragte Seth mich verwirrt. „Wieso rennst du einfach raus? Es regnet immer noch.“

Ich ignorierte ihn und nahm meinen Weg wieder auf.

„Hey! Jetzt warte mal…“ Seine Hand packte meinen Oberarm und brachte mich ein zweites Mal zum Stehen, während er sich vor mir aufbaute und den Weg versperrte. Mitleidig sah er mich an. „Okay. Du willst nicht reden und du willst keine Gesellschaft. Das respektiere ich. Aber lass mich dich wenigstens nach Hause bringen.“

Einen Augenblick sahen wir uns an und ich wollte bereits ablehnen. Doch dann bemerkte ich, wie entschlossen er wirkte und irgendwas in meinem Inneren sagte mir, dass er in diesem Fall wohl nie aufgeben und mir weiterhin folgen würde.

Also zuckte ich nur widerwillig mit den Schultern, wobei mein Blick ins Leere wanderte.
 

„Danke“, murmelte er erleichtert und schob mich auch sogleich mit sich den Bürgersteig entlang.

Sein Auto stand ganz in der Nähe. Es war ein alter VW Golf, der beinahe schon Fossilstatus hätte bekommen können, so rostig, wie der rote Lack aussah. Ich war kein Ass, wenn es um Autos ging, aber dass die heutigen Modelle alle etwas runder waren, hatte sogar ich schon bemerkt. Für eine Millisekunde machte ich mir wirklich Sorgen, ob wir damit überhaupt bis nach Hause kommen würden.
 

Seth geleitete mich zur Beifahrertür und hielt sie mir auf, während ich mich beeilte einzusteigen. Schon kurze Zeit später saß auch er im Auto. „Es könnte etwas dauern, bis die Heizung ihre Wirkung zeigt“, entschuldigte er sich, als er den Motor gestartet hatte und das erwähnte Gerät auf volle Leistung schaltete. Ich gab ihm ein kaum erkennbares Lächeln, ehe ich mich in den Sitz kuschelte, meine Arme um meinen Leib schlang und meinen Blick aus dem Seitenfenster wandern ließ.

„Wo wohnst du?“, fragte er, während er den Wagen langsam zum Rollen brachte. Ich teilte ihm schnell meine Adresse mit und wandte mich anschließend ab, um dadurch jedem weiteren Gespräch von vornherein entgehen zu können.
 

Eine Weile war es stumm zwischen uns. Ich dachte über viel zu viele Dinge nach und Seth fuhr einfach seinen Weg. Anfangs hatte er das Radio eingeschalten gehabt, um die steife Atmosphäre aufzulockern, doch als jeder gottverdammte Sender der Meinung sein musste, an einem Samstagabend romantische Songs zu spielen, war ich wütend geworden und hatte den Knopf fast schon zu kräftig nach links gedreht, um das Geplänkel abzustellen. Hatte Seth in dieser Zeit etwas sagen wollen, so schien es ihm nach meinem kleinen Ausbruch womöglich vergangen zu sein. So kam es mir jedenfalls vor. Ich dankte ihm im Stillen für sein Entgegenkommen, mich nicht von irgendwelchen Hirngespinsten überzeugen zu wollen, und widmete mich letztendlich ganz der Melancholie, die mich nach und nach zu überrollen versuchte. Die orangenen Lichter der Straßenlaternen nahm ich kaum wahr, nicht einmal die Kühle der Scheibe, als meine Stirn an das Glas rutschte. Mit jeder Minute erschlaffte mein Körper mehr und ich wollte nichts weiter als in mein Bett. Irgendwann wanderte meine Hand unbewusst mein Dekolleté entlang bis hinauf zu meinem Hals, und als sie nicht fand, wonach sie suchte, formten sich meine Finger zu einer Faust und ich drückte meine Lippen aufeinander, während ich mich bemühte, den Kummer über die Erkenntnis zu unterdrücken. Die Erkenntnis, dass ich Edwards Kette nicht mehr besaß; dass ich sie ihm vor nicht allzu langer Zeit entgegen geschleudert hatte… Vielleicht war das auch besser so.
 

Zügig wischte ich die nervige Träne, von denen sich in den letzten Stunden schon zu viele gelöst hatten, von meiner Wange. Neben mir hörte ich Seth seufzen. „Hat er dir denn wenigstens gesagt, warum er das gemacht hat… was auch immer er gemacht hat?“

Ich sah kurz zu ihm herüber, unentschlossen, ob ich ihm antworten sollte, dann drehte ich meinen Kopf wieder Richtung Fenster. „Nein“, murmelte ich und versuchte, das Thema damit gleich wieder im Keim zu ersticken, doch nach einer kurzen Pause fügte ich noch leiser hinzu: „Er hat es versucht, aber ich bin weggerannt, bevor er richtig dazu kommen konnte.“

Seth nickte. „Dafür scheint er ein Talent zu haben…“

Fragend schaute ich ihn an und als er ganz kurz zu mir herübersah, grinste er schwach, bevor er seinen Blick wieder auf die Fahrbahn richtete. „Damals in Seattle, als noch alles in Ordnung war… Auch wenn meine Schwester und er sich bestens verstanden hatten, kam es öfter mal zu kleinen oder großen Missverständnissen, weswegen die beiden häufig aneinander geraten sind. Na ja, und das eine Mal ist halt was ziemlich… Dämliches passiert. Sie hatte das völlig falsch verstanden und deshalb tagelang nicht mit ihm geredet.“
 

Einen Moment lang sah ich Seth stumm an. Mein Magen verkrampfte sich leicht, als ich mir vorstellte, was es für ein Gefühl sein musste, von jemandem falsch verstanden worden zu sein. Beinahe bekam ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich davon ausging, dass ich mich irreliegend von Edward abgewandt hatte, nur weil ich die Umstände nicht richtig interpretieren konnte. Aber dann tauchte wieder das Bild in meinem Kopf auf und festigte meine Entscheidung. Edward hatte Claire geküsst. Daran konnte man einfach nichts falsch verstehen. Und er hatte mich garantiert nur dahin bestellt, damit er mir sagen konnte, dass es aus war. Vielleicht tat es ihm ja sogar tatsächlich leid, dass ich gerade in dem Moment reingeplatzt war, als er mit Claire so intim war. Doch keine Erklärung der Welt konnte deutlicher und unmissverständlicher sein als diese Szene.
 

Langsam schüttelte ich meinen Kopf, ehe ich diesen wieder an die kühle Scheibe lehnte. „Ich glaube nicht, dass man etwas falsch verstehen kann, wenn man den eigenen Freund dabei erwischt, wie er eine Andere küsst.“

Ich wusste nicht, wie Seth darauf reagierte, mein Gesicht war seinem abgewandt. Aber ich meinte gehört zu haben, wie er nach Luft schnappte.
 

„Und du bist dir sicher, dass es so war? Ich meine… vielleicht hat auch nur sie ihn geküsst und er hatte einfach noch keine Zeit gehabt, darauf zu reagieren.“

Es war absurderweise in dieser Situation schon fast niedlich, wie Seth versuchte, für seinen alten Freund Partei zu ergreifen. Trotzdem… Ich wusste, was ich gesehen hatte. „Es hat ihm gefallen. Das konnte ich hören, glaub mir“, murmelte ich bitter.

Er seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich bekomm das einfach nicht in meinen Kopf, dass er so drauf ist. Ich meine, er müsste schon einen verdammt guten Grund haben, um so was zu tun.“

„Ja, mich vorzuführen.“

Er lachte nervös. „Ich kenne Edward schon fast mein ganzes Leben lang, so was macht er nicht.“

„Als Leah gestorben ist, hast du ihm auch die Schuld dafür gegeben.“ Noch während ich sprach, bereute ich meine Worte. Das war ganz gewiss kein Thema, in das ich mich einmischen durfte oder das Recht hatte, irgendwelche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Als ich bemerkte, wie fest Seth seine Finger um das Lenkrad wickelte, versuchte ich mich augenblicklich zu entschuldigen. „Es tut mir leid. Ich hatte nicht das Recht, mich-“

„Schon gut“, winkte er ab. „Ich nehme an, er hat dir diese eine Sache auch erzählt. Dass ich ein bisschen ausgetickt bin.“

Ich nickte vorsichtig. „Ich war neugierig, woher seine Narbe stammt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so… böse Erinnerungen hervorruft.“

„Ich war damals einfach sehr durcheinander.“

„Was ja auch verständlich ist“, fügte ich hinzu.

„Heute weiß ich es besser.“ Wieder verkrampfte sich sein Griff um das Lenkrad, während er kurz aus dem Seitenfenster blickte.
 

Schüchtern betrachtete ich sein Profil, unschlüssig, wie ich seinen letzten Part deuten sollte. In gewisser Weise bedeutete es doch eigentlich, dass er Edward nicht mehr für den Tod seiner Schwester verantwortlich machte. Und was war nun mit seiner angespannten Haltung? Verfluchte er sich selbst dafür, es nicht eher eingesehen und Edward deswegen verletzt zu haben? Seth tat mir leid. Sehr sogar. Vorsichtig legte ich ihm meine Hand auf seinen Arm, um ihm zu zeigen, dass ich ihn verstand und dass er eigentlich nichts dafür konnte, so zu fühlen, wie er es denn tat oder getan hatte.

Er schenkte mir ein mitleidiges Lächeln, das ich erwiderte, bevor ich meine Hand zurückzog und meinen Blick abermals abwandte. Wir schwiegen eine Weile, nur das Laufen des Motors und die gedämpften Geräusche des Verkehrs waren zu hören. Meine Lider wurden träge und schlossen sich allmählich, während mein Körper wieder zur Seite und mein Kopf an die Fensterscheibe sanken. Ich registrierte nur noch schwach, wie die Lichter der Stadt an uns vorbeirauschten.
 

Das nächste, was ich wahrnahm, waren eine männliche Stimme, die ständig meinen Namen rief und ein sanftes Ruckeln an meiner Schulter. „Bella?“

Lahm öffnete ich meine Augen und schaute in Seths angespanntes Lächeln. „Ich fürchte, wir haben da ein kleines Problem“, entschuldigte er sich. Verwirrt erwiderte ich seinen Bilck, dann bemerkte ich, dass wir nicht mehr fuhren – und dass Seth auch nicht mehr vor dem Steuer saß. Vielmehr kniete er auf seinem Sitz – seine Tür war weit geöffnet – und nahm nun seine Hand wieder von meinem Oberarm. Ich sah mich um. Wir standen am Straßenrand und nur noch vereinzelt fuhren Autos an uns vorbei. Die Gegend war recht einsam, ich konnte mich nicht mal daran erinnern, je hier gewesen zu sein. „Was ist los? Wo sind wir?“

„Ich fürchte, wir müssen den Rest der Strecke laufen“, den Kopf zur Seite legend, fügte er hinzu, „oder auch mit dem Zug fahren. Das Auto springt nicht mehr an. Wie’s aussieht, ist die Batterie hinüber.“

Tatsächlich stand die Motorhaube auf und versperrte mir die Sicht nach vorn. Offenbar war ich so tief in den Schlaf gesunken, dass ich das alles nicht mitbekommen hatte.
 

„Kommst du?“, fragte mich Seth, während er selbst aus dem Auto stieg und seine Sachen von der Rückbank nahm. Nur sehr schwerfällig richtete ich mich auf und stieg ebenfalls aus. Der Regen hatte aufgehört, dafür wehte allerdings ein kalter Wind. Unwillkürlich fing ich an zu frösteln, während sich schlagartig eine Gäsenhaut über meinem Körper ausbreitete. Meine immer noch feuchten Haare wurden mir hin und wieder ins Gesicht geweht, während der Rest von ihnen unangenehm im Nacken klebte. Als ich im Regen gesessen hatte, war mir gar nicht aufgefallen, wie kalt es eigentlich schon war.

Ich hatte immer noch Seths Jacke um meine Schultern zu hängen und nun zog ich sie mir extra fest um den Leib, damit ich nicht mehr so zitterte. Im Auto war es so viel wärmer gewesen.

Seth kam an meine Seite und schob mich sachte vorwärts, sein Arm umschlang ein zweites Mal meine Schultern, als hätte er mitbekommen, dass ich fror. Wir gingen ein paar Schritte, wobei ich mich ein bisschen genauer umsah. Diesen Teil von San Francisco kannte ich wirklich nicht und ich wunderte mich plötzlich, warum wir überhaupt hier waren. Ich wusste, dass der Weg zu mir nach Hause anders aussah. Ich kannte ihn auswendig, vor allem von der Schule aus. Allerdings fiel mir auch ein, dass ich ein ganzes Stück vom Spielfeld weggelaufen war und nicht darauf geachtet hatte, wohin ich eigentlich rannte.
 

„Sag mal, wo genau sind wir hier?“, erkundigte ich mich und musterte angespannt mein Umfeld. Mir war unheimlich zumute. Seth zuckte mit den Schultern und antwortete nur knapp. „Das weiß ich selbst nicht genau.“ Mir fiel auf, dass er in den letzten Minuten noch ruhiger als ohnehin schon gworden war.

„Der Weg zu mir nach Hause sieht anders aus, weißt du? Ich wundere mich nur. Das hier kommt mir nämlich unbekannt vor.“

„Ich dachte, ich nehme eine andere Strecke und verlängere so die Heimfahrt ein wenig. Damit du dich ein bisschen entspannen kannst und nicht gleich wieder allein bist“, erklärte er teilnahmslos und mied meinen Blick. Stattdessen sah er sich um und kaute auf seiner Unterlippe. Ich wollte bereits nachfragen, als er mich plötzlich anlächelte. Mit der Hand deutete er auf etwas, das ich erst erkannte, als er es mir bereits sagte. „Da ist eine U-Bahn. Damit sind wir bestimmt in null Komma nichts bei dir zuhause“, meinte er dann aufmunternd. Tatsächlich befand sich auf der anderen Straßenseite eine an zwei Seiten von einem hohen Zaun eingerahmte Treppe, die im Erdboden versank.

Seth dirigierte mich zum Fußgängerüberweg, doch ich widersetzte mich dem mit leichtem Druck und hielt ihn ebenfalls zurück. „Was ist mit deinem Auto? Willst du das einfach so stehen lassen?“

„Das klaut schon keiner. Dafür ist es viel zu alt“, winkte er ab. „Und anspringen tut es eh nicht.“ Noch einmal versuchte er, mich höflich weiterzuschieben und dieses Mal ließ ich es zu. Am Übergang warteten wir einige Augenblicke, bis die Ampel Grün anzeigte. Schnell überquerten wir die Straße, ehe wir die Treppen etwas langsamer hinabstiegen.
 

Die Lichter waren etwas gedämpft und die kalten, grauen Fliesen an den Wänden sowie das dunkle Pflaster auf dem Boden verliehen dem langen, breiten Tunnel, der sich vor uns erstreckte, eine schaurige Note. Sich nachts hier aufzuhalten und dann auch noch fast allein, jagte mir einen Schauer über den Rücken. Es befand sich keine Menschenseele hier unten. Auf eine positive Art und Weise sagte mir das andererseits natürlich auch zu. Ich verzichtete gerne darauf, irgendwelchen seltsamen Gestalten zu begegnen, auch wenn man das Gefühl nicht loswurde, von irgendjemandem beobachtet zu werden. Ob dem wirklich so war, spielte dabei keine Rolle. Aber Seth war ja auch noch bei mir, sodass ich hier nicht völlig allein umherwandern musste.
 

Der Weg kam mir vermutlich länger vor, als er in Wirklichkeit war. Dennoch atmete ich erleichtert auf, als der Tunnel endlich endete und wir die eigentliche U-Bahn-Station erreichten. Zu beiden Seiten erstreckten sich die sehr tief gelegten Bahngleise, doch momentan war kein Zug eingefahren. Mehrere Bänke standen in einer geraden Linie in der Bahnhofshalle, hin und wieder wurde die Reihe durch sehr breite Pfeiler, Fahrkarten- oder Snackautomaten und mittlerweile geschlossene Kioskstände unterbrochen. Die Neonlampen warfen hier das gleiche kühle, leicht grünliche Licht wie schon im Gang zuvor. Es erinnerte mich ein wenig an eine alte Arztpraxis, nur dass es hier keine Leute gab. Genaugenommen waren Seth und ich die einzigen Personen in der Halle.
 

Seth ging vor und studierte einen der Fahrpläne, die an den Pfeilern hingen, während ich es mir auf einer der Holzbänke so gut es ging gemütlich machte. Hier unten gab es zwar keinen Wind und keinen Regen, dennoch war es ziemlich kalt, weshalb ich mir die Jacke noch enger um den Torso wickelte.
 

„Und, wann kommt der nächste Zug?“, erkundigte ich mich, als Seth zurück kam.

„Erst in einer Stunde.“ Er setzte sich seufzend neben mich, beugte sich nach vorn und stützte seine Ellenbogen auf seinen Oberschenkeln ab. Abermals fiel mir auf, dass er ziemlich angespannt wirkte. Wahrscheinlich war er einfach nur genervt, dass sein Auto liegen geblieben war und dass er nun so lange auf einen Zug warten musste. Ich konnte ihn verstehen, mir ging es nicht anders. Ich hatte mir den Abend auch ganz anders vorgestellt gehabt. Eigentlich hätte ich bereits irgendwo mit Edward sein und unser erstes Date genießen müssen… Darauf konnte ich jetzt und in Zukunft aller Wahrscheinlichkeit nach verzichten. Vermutlich amüsierte er sich schon die ganze Zeit mit Claire und hatte mich bereits vergessen. Stattdessen saß ich ausgerechnet mit Seth in einer verlassenen U-Bahn-Station und wünschte mir nichts sehnlicher, als mich endlich in mein Bett zu verkriechen und dem Kummer der ganzen Nacht lang freien Lauf lassen zu können. Erschöpft lehnte ich mich zurück und strich mir langsam und mit festem Druck übers Gesicht. Allmählich machten sich leichte Kopfschmerzen bemerkbar und ich stöhnte resigniert auf.
 

Seth und ich schwiegen eine ganze Weile und ich verspürte auch gar nicht den Drang, jetzt ein Gespärch anzufangen. Selbst dafür war ich zu erledigt. Irgendwann erhob er sich, steckte seine Hände in die Hosentaschen und wanderte ein paar Schritte auf dem Bahnsteig entlang. Hin und wieder blickte ich zu ihm, aber meistens war mein Blick ins Leere gerichtet, auf keinen direkten Punkt. Als meine Kopfschmerzen stärker wurden, schloss ich meine Augen und massierte meine Schläfen, in der Hoffnung, den Schmerz somit ein wenig lindern zu können. Vielleicht hätte ich das aber auch lieber sein lassen sollen, denn das Kopfweh lenkte wunderbar von meinen Gedanken ab, die es einfach nicht einsehen konnten, dass ich den Abend vergessen wollte. Jedes Mal, wenn ich mich dabei erwischte, wie mein Gedächtnis die Bilder wieder zum Vorschein bringen wollte, schluckte ich den Kloß, der sich dabei stets aufs Neue bildete, nur mit Mühe hinunter, während ich meine Konzentration auf den Schmerz in meiner Stirn lenkte.
 

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, als ich meine Augen wieder öffnete und meinen Kopf hob. Allerdings bereute ich gleich darauf wieder, sie geöffnet zu haben beziehungsweise hätte ich meine Augen gar nicht erst schließen sollen. Sofort erfasste mich eine kleine Panikattacke, als ich feststellen musste, dass Seth nicht mehr da war.

„Seth?“, rief ich vorsichtig in die Stille hinein. Keine Antwort.

„Seth!“, wiederholte ich etwas lauter und stand auf. Dieses Mal war es nicht die Kälte, wegen der ich meinen Körper fest umschlungen hielt. Die Angst, die allmählich meinen Rücken hinaufkroch, ließ mich erschaudern. Ich wollte hier nicht allein gelassen werden, zumal mir die große, weiße Uhr anzeigte, dass ich noch über eine halbe Stunde auf den Zug warten musste – auch wenn es mir eigentlich so vorkam, als wäre längst mehr Zeit vergangen.

„Seth!“, schrie ich abermals und ging langsam den Bahnsteig entlang. „Das ist nicht witzig, hörst du?“ Ich klammerte all meine Hoffnung daran, dass er vielleicht auf die Idee gekommen war, meine Laune mit einem Streich aufzuheitern, auch wenn mir diese Methode im Augenblick alles andere als gefiel. Vorsichtig lugte ich um einen der Kioskstände. Nichts. Meine Nervosität wuchs.
 

Ich ging wieder zurück, dieses Mal schneller, und schaute mich zu allen Seiten um, sogar in die Tunnel der Bahngleise, doch keine Spur von ihm. Wo zum Teufel versteckte er sich? „Seth! Komm endlich raus!“ Meine Stimme klang schon leicht hysterisch. Je mehr ich daran glaubte, ihn nicht wiederzusehen, desto ängstlicher wurde ich, während meine Stimme durch den Kloß in meinem Hals immer kratziger wurde. „Hör auf mit dem Versteckspiel. Bitte!“
 

Doch was, wenn er gar nicht spielte? Was, wenn ihm etwas zugestoßen war? Aber dann hätte er garantiert einen Schrei oder ähnliches von sich gegeben oder etwa nicht? Konnte es auch sein, dass ich ihm diesen Abend zu sehr vertraut und dass er mich absichtlich allein hier unten gelassen hatte? Vielleicht war das ja auch ein abgekartertes Spiel, das Edward sich ausgedacht hatte. Ich verwarf den Gedanken so schnell, wie er gekommen war. Das würde ich Edward nicht zutrauen, selbst wenn er mich so verletzend vor Claire vorgeführt hatte. Ein großer Teil in mir hoffte jedenfalls, dass er nicht so abgebrüht war.
 

Ein Geräusch hinter mir ließ mich unruhig, aber auch hoffend herumfahren. Beide Gefühle wurden aber sofort im Keim erstickt, als ich nichts entdeckte. Ich schritt wieder zurück, wobei ich mich noch verzweifelter an meinen Leib klammerte. Doch mitten im Gehen blieb ich stehen, als ich dasselbe Geräusch abermals wahrnahm. Es klang, als würde jemand mit dem Fuß auf dem Beton scharren. Angespannt starrte ich in die Richtung, aus der ich ursprünglich gekommen war. Ein paar Pfeiler weiter, hinter dem Kiosk erhaschte ich eine minimale Bewegung, meine Nackenhaare richteten sich auf und meine Muskeln versteiften sich. „Seth?“, rief ich kleinlaut, zittrig.
 

Ganz langsam trat eine Gestalt aus dem Schatten des Pfeilers. Im ersten Moment dachte ich aufgrund der Statur, dass es sich tatsächlich um Seth handelte. Doch je näher die Person kam, desto deutlicher wurde das Gegenteil. Seth war ein wenig schmächtiger als dieser Riese, der nun mit erhobenem Haupt und einem unheilvollen Lächeln auf den Lippen auf mich zugeschritten kam. Seine Haut hatte die gleiche rostbraune Farbe wie Edwards Freund, ebenso waren die Haare pechschwarz und zerwühlt. Was mich allerdings am meisten in den Bann zog, waren seine dunklen Augen, die mich so stark fixierten, dass ich keine Chance hatte, seinem Blick auszuweichen, obwohl ich es die ganze Zeit versuchte.
 

Und mit einem Mal wusste ich, wen ich vor mir hatte.

Es war noch nicht allzu lange her, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte. Gerade mal einige Tage. Damals im Kaufhaus hatte ich ihn nur von Weitem hinter einem Lebensmittelregal beobachtet, doch sein Erscheinungsbild war mir im Gedächtnis geblieben. Und nun schüchterte es mich zutiefst ein.
 

Jacob kam immer dichter, sein Lächeln wurde immer breiter. Ich war nicht in der Lage, mich vom Fleck wegzurühren; als würde er mich allein mit seinem Blick lähmen. In diesem Moment wurde mir klar, warum er das Alphamännchen seiner Clique war. Zwar hatte ich mir Edwards Erzählungen immer genau angehört, aber ich wäre nie auf Idee gekommen, mir vorzustellen, wie der Rest seiner ehemaligen Freunde wirken musste. Edward selbst und auch Seth trugen eine ganz andere Aura mit sich. Jacobs hingegen war irgendwie auf gezwungene Weise paralysierend.
 

„Bella Swan“, sagte er ruhig und freundlich, als er genau vor mir stand. Ein mysteriöses Grinsen huschte über seine Züge. „Schön, dass wir uns endlich mal treffen. Ich hab schon so viel von dir gehört.“
 

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Der Cliffie ist harmloser als der, den ich ursprünglich vorgehabt hatte :'D



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Von: abgemeldet
2010-12-13T08:00:26+00:00 13.12.2010 09:00
oh man da ist das nun so spannend und dann gehts hier nicht weiter..

Kommt da noch was?
Von:  Lika08
2010-09-21T13:35:25+00:00 21.09.2010 15:35
Hi,
jetzt warte ich hier schon wieder Monate das es weiter geht...
Dabei wolltest du dich doch bessern... tz tz tz
Was ist denn nun mit Jacob und Bella in dieser U-Bahn???
Vorallem wie geht die Beziehung mit Edward und Bella weiter?? Wird sie überhaupt weiter gehen?? Und was ist mit Alice und Jasper?? Es ist ja nicht so das die zwei nicht ihre eigenen prob. hätten!!! Alic mit ihrem Stalker und Jasper liegt ja im Krankenhaus...?? Kannst du bitte bitte weiter schreiben?? Ich flehe dich inständig an *flehFLEHflehFLEHfleh*
Also fasse dir bitte bitte ein Herz...
Lg LiKa08
Von:  Lika08
2010-04-26T15:12:14+00:00 26.04.2010 17:12
hi, ich schliess mich allen anderen an, endlich geht es weiter...
aber ich bin hier ganz anderer vorfreude... bleiben alle menschen??? ich fänds irgendwie cool wenn Bella jetzt ein Vampir wird!! wie?? nun ja ich mach jetzt einfach mal jacob dafür verantwortlich.. (obwohl ich über seine rolle überhaupt nicht glücklich bin).. er schubst sie die gleisen runter und sie (sehr schwer verletzt) wird dann von tanja (natürlich ein Vampir) und den anderen gefunden, gebissen usw. ... da Bella gleich auf tierblut (natürlich nur) anspringt wird sie auch relativ schnell wieder in die schule gehen können und so wird dann jeder andere zu einem Vampir...(vlt. angefangen mit jasper da er so von diesem stalker verletzt wird das er nich mehr aufwacht??) Ihrer angeblich "besten Freundin" kann sie es dann so richtig heimzahlen *hihihi*!!!! Nunja ich glaube das wird wohl bei einem wunschtraum bleiben... Schreib trotzdem schnell weiter wenn du es einrichten kannst (auch wenn es ganz anderes ausfallen wird als "mein Wunschtraum". LG Lika P.s.: bitte nimm mir diese "Idee" nicht all zu übel
Von: abgemeldet
2010-03-21T15:10:35+00:00 21.03.2010 16:10
Hey...

Bitte schreibe weiter..

Du machst es ganz toll, freu mich wenn die Story weiter geht..

VG
Von: abgemeldet
2010-03-01T16:41:23+00:00 01.03.2010 17:41
Ahhh voll cool, du hast weiter geschrieben!!! Ich bin hellauf begeistert! :-) Supi toll! :-)
Die arme Bella muss in deiner FF ganz schön was durchmachen und jetzt trifft se auch noch auf Jacob! Hoffentlich geht das alles gut aus, mir schwant Übles....
Aber ich denke doch mal das Edward zu Bellas Rettung eilen wird?!?!? Oder??? Oder???
Uiuiuiuiui ich bin ja echt total neugierig was als nächstes kommt!!!

Ist echt ein spitzen und mal wieder super spannendes Kapi! Bitte schreib schnell weiter und spann deine Leser nicht so auf die Folter!!! :-)
Schreib weiter! :-)
Grüßle -Julia-
Von: abgemeldet
2010-02-28T21:45:50+00:00 28.02.2010 22:45
Huraaaaaaaaaaa
ich bin ja sooowas von froh das es endlich weiter geht !!! :D yay
oh gott ich hba ganz schreklich gänsehaut und hab so eine ahnung was passieren könnte ...
ich hoffe Jake will keine rache an bella?....nun wenn ja....das ist aaaalles edwards schuld grrrr, ich glaub cih hasse ihn nach der aktion mit claire echt aus tiefstem herzen....
und jake macht mir angst...
so richtig angst.
warscheinlich will seth sich doch auch rächen...oder ist einfach nur mit reingezogen worden...
aaaaaah es ist wie immer zu spannend, ich werde sicher wieder die ganze nacht wachliegen.
du bist einfach zu begabt....

vieeeeelen dank für die ens!!!!!
glg n-luna :) xxx
Von:  simone123
2010-02-28T17:59:42+00:00 28.02.2010 18:59
Ich schließe mich Twilight-Nickie an.
Ich finde es klasse das du endlich weiter geschrieben hast, bitte laß dir nächstes mal nicht wieder so lange Zeit, denn die Geschichte ist wirklich klasse.
Ich bin echt neugierig was mit Seth ist und was der Kuß von Edward und Claire zu bedeuten hat.
LG
Simone
Von:  Emily
2010-02-28T15:55:37+00:00 28.02.2010 16:55
Es geht weiter, juhu xD
Lange genug haben wir ja gewartet!
Also ich würde sagen, dass Jakob Bella jetzt auch vor den Zug schubst :D
LOL^^
Von: abgemeldet
2010-02-28T12:57:16+00:00 28.02.2010 13:57
also ich denke darüber wie twilight-niki !!!!!!
ich hoffe edward kommt um sie zu retten !!!!!!!!!!!!
Von:  Twilight-Nicki
2010-02-28T08:31:41+00:00 28.02.2010 09:31
YIPPIE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Endlich geht es hier weiter.
ICh fands toll das sich Seth Bella angenommen hat.
Aber wo ist er auf einmal hin?
Und wo kommt Jaocb auf einmal her?
Hat er etwas mit Seths Verschwinden zu tun?
Oder will der nur schnell mal Edward anrufen das BElla und er endlich
klären können was vorgefallen ist? BIn immer noch der Meinung das es ein
Missverständnis ist und Claire ihre Finger im Spiel hatte.
Aber ohoh, Bella in der U-Bahn, Jacob in der U-Bahn.
Er will sich doch wohl nicht für Leah rächen?
War es vielleicht alles ne Falle von Seth?
NEin nein nein nein, an sowas will ich gar nicht denkne!!!!!

Lass uns nicht so lange warten, bin total neugierig.
Grüssle


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