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A Vampire´s Kiss 2: Vampire in Trier

Die Fortsetzung...
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Die Suche – Teil 2

Kato zitterte am ganzen Körper als sie sich bei Jeronimus bedankten und den Friedhof wieder verließen. Er klammerte sich an Andy als ob er Angst hätte, allein Ísaks Existenz könnte ihm seinen Freund wegnehmen. Andy selbst war nicht weniger geschockt. Er hatte nicht damit gerechnet dem Isländer jemals wieder zu begegnen. Sie kamen beim Auto an und Andy verfrachtete seinen Freund auf den Beifahrersitz. Nach einigen Komplikationen schaffte er es, nach Hause zu fahren und dort zu parken. Er brachte Kato, der noch immer kein Wort gesagt hatte, auf sein Zimmer. „Es macht alles irgendwie Sinn“, murmelte der Junge als er auf dem Bett saß. „Was genau macht Sinn?“, fragte Andy und setzte sich neben ihn. „Damals in Rumänien ist Ísak von einem Tag auf den Anderen verschwunden. Plötzlich taucht er wieder auf und kurze Zeit später passieren diese Morde. Außerdem hat er mich wieder von sich abhängig gemacht. Wahrscheinlich, damit er mich auf ihre Seite zwingen konnte und mich in der Hand hatte. Aber er hat nicht mit dir gerechnet und bevor es soweit kam passierte dieser Zwischenfall auf der Klassenfahrt und er verschwand wieder. Und dann dieser Trick, um Lidia umzubringen... Ich weiß jetzt, was sie hier wollen. Sie haben kein Interesse an der Herrschaft über diese Stadt. Sie wollen bloß unsere Familie zerstören“, erklärte Kato und es klang wirklich plausibel. Sie hörten die Haustür auf- und zugehen. Zwei Paar Schritte kamen die Treppen hinauf und es klopfte. Angelos und Galina traten ein. „Was ist denn mit euch los?“, fragte der Mann, als er die beiden Jungs mit betrübten Gesichtern auf dem Bett erblickte. Bevor sie ihre Erklärungen begannen riefen sie noch Toto hinzu, der die ganze Nacht vor seinem Computer verbracht hatte. Er wirkte irgendwie durch den Wind und hatte anscheinend nichts rausgefunden. Andy und Kato erzählten von ihren Ergebnissen und mussten den beiden Vampirjägern erstmal erklären, was es mit Ísak auf sich hatte. „Was werden wir jetzt tun?“, fragte Galina, nachdem sie ihnen alles mitgeteilt hatten. „Wir machen so weiter wie bisher. Zumindest wissen wir jetzt, mit wem wir es zu tun haben“, antwortete Andy zuversichtlich. „Darf ich mir diesen Ísak persönlich vornehmen?“, fragte Toto und knackste demonstrativ mit seinen Fingerknöcheln. Seine Wut war verständlich, schließlich war der Isländer eigentlich an seinem momentanen Zustand schuld. „Hey, du weißt, was wir besprochen haben. Keine gefährlichen Außeneinsätze für dich“, meinte Angelos und versuchte so rücksichtsvoll wie möglich zu sein. „Wir servieren ihn dir auf einem Silbertablett zur Hinrichtung, wenn wir ihn haben. Aber vorher darf ich mich an ihm rächen“, sagte Kato und einen Moment lang huschte ein überaus sadistischer Ausdruck über sein Gesicht. Er würde Ísak so richtig wehtun, so viel stand fest. Der Sadist versteckte sich tief in Katos Persönlichkeit und kam nur unter besonderen Umständen an die Oberfläche. Und dieser ungezügelte Hass war anscheinend ein besonderer Umstand. Aber Andy konnte ihn verstehen. Er selbst hasste Ísak abgrundtief und stellte ihn auf eine Stufe mit seinen Eltern (und das hatte schon was zu bedeuten). Angelos´ Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Wäre es nicht vielleicht klug, sich die Wohnung von diesem Ísak anzusehen?“, fragte er. Das war tatsächlich keine schlechte Idee. „Ich weiß, wo er wohnt“, murmelte Kato und sah plötzlich wieder so verletzlich und kaputt aus wie damals nachdem Ísak verschwunden war. „Vielleicht solltet ihr beide allein dorthin gehen. Ihr seid... ähm, unvoreingenommen“, meinte Andy zu den Vampirjägern und legte besorgt einen Arm um seinen Freund. „Nein, wir müssen mit. Sie könnten wichtige Hinweise übersehen, weil sie ihn nicht... kennen“, sagte Kato schaudernd. „Am besten wir gehen tagsüber, oder? Wenn er sich die ganze Nacht rumtreibt, wird er wohl am Tag schlafen“, schlug Angelos vor. Die Anderen stimmten zu. Jetzt mussten sie nur noch hoffen, dass es am nächsten Tag bewölkt war, damit Kato nicht durch die Sonne geschwächt wurde.
 

Tatsächlich war der Himmel von dicken grauen Wolken bedeckt, als sie mittags aufstanden, und es sah aus als wollte es im nächsten Moment regnen. „Ist alles okay mit dir?“, fragte Andy seinen Freund und sah ihn prüfend an. Kato sah aus als hätte er überhaupt nicht geschlafen. „Es ist erst alles okay, wenn Ísak tot ist und wir die Vampire vernichtet haben... Aber ich bin mir sicher, wenn es so weit ist, gibt es schon wieder das nächste Problem“ Deprimiert blickte der Schwarzhaarige an die Wand. Andy verstand, was er meinte und hatte gleich eine Lösung parat. „Lass uns Urlaub machen, wenn es vorbei ist. Nur wir Beide; irgendwo, wo uns keiner stören kann und es keine Probleme gibt“, meinte er und wurde mit einem strahlenden Lächeln belohnt. „Das wäre wundervoll“, sagte Kato. Ihre Zweisamkeit wurde von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. „Ich habe Neuigkeiten“, meinte Toto, nachdem er eingetreten war, „Sie haben wirklich ein Haus gekauft. Es ist in einem Vorort im Norden und steht schon seit Jahren leer. Hier ist die Adresse“ Er reichte ihnen einen kleinen Zettel. „Wie hast du das rausgefunden?“, fragte Andy überrascht. „Ich hab alle möglichen Behörden angeschrieben und mich als inoffizieller Beauftragter ausgegeben, der dafür zuständig ist Rumänen zu helfen, die gerade erst nach Deutschland gekommen sind. Hab gefragt, ob in den letzten Wochen oder Monaten jemand angekommen ist und wo sie halt wohnen. Und da hab ich tatsächlich die Adresse gekriegt“, erklärte der Jüngere stolz. „Sie haben also wirklich ihre richtigen Namen angegeben als sie das Haus gekauft haben? Das ist komisch“, meinte Kato nachdenklich. „Glaubst du, es ist eine Falle?“, fragte sein Freund, der das für gut möglich hielt. „Kann sein. Vielleicht wollen sie uns aber auch in die Irre führen und von ihrem eigentlichen Versteck ablenken“, antwortete der Andere. „Ihr müsst auf jeden Fall doppelt vorsichtig sein, wenn ihr da hingeht“, sagte Toto, dem die Besorgnis ins Gesicht geschrieben stand. Das Geräusch der Klingel ließ sie alle zusammenzucken. Es waren Angelos und Galina, die pünktlich um halb eins ankamen, um sich auf die Suche zu machen. Auf dem Weg zu Ísaks Wohnung erzählten Andy und Kato ihnen von dem Haus, das die Vampire gekauft hatten. „Dann steht das als nächstes auf unserer Liste“, meinte Angelos bloß und konzentrierte sich wieder auf die Straße vor sich. Zwischen ihm und Galina herrschte anscheinend immer noch eine eisige Stimmung, denn die Frau hatte darauf bestanden, dass Andy vorne sitzen sollte, angeblich um ihm den Weg zu weisen. Sie kamen an ihrem ersten Ziel an. Es war ein großes altes Mietshaus in der Nähe des Stadtzentrums und Ísak wohnte in der zweiten Etage. „Vielleicht wohnt er schon gar nicht mehr hier“, sagte Kato, der von außen zum Wohnungsfenster hochsah. Tatsächlich sah es ziemlich verlassen aus, als wäre der Raum dahinter leer. „Es gibt nur einen Weg das rauszufinden“, entgegnete Andy und machte sich auf den Weg zum Eingang. „Vielleicht sollten wir zuerst gehen und einfach mal klingeln“, schlug Angelos vor. Und so machten sie es. Als nach dem dritten Klingeln immer noch keiner aufgemacht hatte beschlossen sie, einfach reinzugehen. Jetzt kam endlich Galinas Fachgebiet zum Vorschein. Innerhalb einer Minute hatte sie vollkommen gewaltfrei das Schloss geknackt.
 

Die Wohnungstür schwang auf und schlechte Luft schlug ihnen entgegen. In der Wohnung waren anscheinend schon seit längerer Zeit alle Fenster fest verschlossen. Die vier Einbrecher zogen ihre Waffen und wagten sich vorsichtig hinein. Angelos ging als Erster, dahinter Andy und Kato und schließlich Galina, die die Eingangstür im Blick hielt. Sie betraten zuerst das Wohnzimmer, das unordentlich und verdreckt war. Die Luft war voller Staub, der auch die Möbel bedeckte. Es sah aus als hätte Ísak es niemals für nötig befunden, hier mal sauber zu machen und immer einfach seinen Krempel auf den Boden geschmissen. Auf der rechten Seite befanden sich zwei Türen. Eine davon führte in ein kleines Badezimmer. Auch hier herrschte Chaos und es roch nicht gerade angenehm. Das abgestandene Dreckwasser in der Dusche ließ darauf schließen, dass diese schon länger nicht mehr benutzt worden war. Die zweite Tür gehörte zum Schlafzimmer, wie Kato aus schmerzlicher Erfahrung wusste und ihnen flüsternd mitteilte. Gespannt stieß Angelos die angelehnte Tür auf. Aber dahinter fanden sie nur mehr Müll und Unordnung. Ísak besaß nichtmal einen Kleiderschrank und seine Klamotten waren an der Wand aufgestapelt. Sie verließen das Zimmer wieder und gingen schließlich in die Küche. Der Geruch von verdorbenen Lebensmitteln war einfach nur ekelerregend und als sie sich vergewissert hatten, dass Ísak wirklich nicht da war rissen sie alle Fenster auf, um frische Luft reinzulassen. Galina nahm sich die Küche vor und durchsuchte sie nach Hinweisen. Offensichtlich unterdrückte sie den Drang einmal ordentlich dort zu putzen. Angelos sah sich im Schlafzimmer um, in dem sich außer dem ganzen Krempel nur ein sehr breites Bett und ein Nachtschrank befanden. Andy und Kato durchkämmten Wohn- und Badezimmer, in denen wohl am meisten Hinweise versteckt sein konnten. Das Badezimmer gab nichts her außer einem Jahresvorrat Kondome und auch im Wohnzimmer fanden sich fast nur Anzeichen für Ísaks liebstes Hobby. Pornohefte und -DVDs lagen offen rum und fielen jedem, der reinkam sofort ins Auge. Sie sahen jeden Papierschnipsel einzeln durch, in der Hoffnung vielleicht eine Adresse oder Telefonnummer zu finden. Aber es waren bloß Einkaufslisten, Kassenbelege und zwischendurch einige Blätter aus der Schule. Da fiel Andy eine Notiz in die Hände. „20. iunie. 22:00 acasă. Dameon“, las er vor. Das war der endgültige Beweis für Ísaks Zusammenarbeit mit den Vampiren. „Wenn sie „zu Hause“ sagen, meinen sie doch bestimmt die Adresse, die Toto gefunden hat. Nur Schade, dass der 20. Juni längst vorbei ist... Lass uns endlich da hinfahren. Hier finden wir eh nichts weiter“, meinte Kato. Sie standen auf und gingen ins Schlafzimmer. Angelos saß auf dem Bett, hatte ihnen den Rücken zugewandt und war offensichtlich vertieft in irgendetwas. „Hey, hast du was gefunden?“, fragte Kato und der Mann schreckte hoch. Einen Moment lang meinte Andy Fotos in seiner Hand gesehen zu haben; Fotos von einer schwarzhaarigen Person. Aber als er blinzelte waren sie verschwunden und er hielt etwas Blaues fest. „Seinen Pass. Ist seit einem Monat abgelaufen. Außerdem einen Haufen Papiere, alle auf Isländisch. Und das war nur die erste Schublade“, antwortete der Mann. Er warf alles wieder zurück und öffnete die nächste. Kato wich mit angewidertem Gesichtsausdruck zurück, als er hineinblickte. Das Kästchen war bis an den Rand gefüllt mit Sexspielzeug und diversen anderen Sachen. „Mit dieser Schublade habe ich schon Bekanntschaft gemacht. Jetzt mach sie endlich wieder zu!“, sagte er mit warnendem Blick auf Angelos, der gerade anfangen wollte alles zu durchsuchen. Die dritte und letzte Schublade war vollkommen leer. Auf der Suche nach einem doppelten Boden nahmen sie sie komplett auseinander und bemühten sich erst gar nicht, sie wieder zusammenzubauen. „Tja, wie´s aussieht war es das. Hier ist nichts“, meinte Angelos und erhob sich. Sie verließen das Zimmer und Andy meinte aus dem Augenwinkel zu sehen, wie der Vampirjäger etwas in seinem Mantel zurechtrückte. Hatte er doch noch etwas gefunden, das er ihnen verheimlichte? Oder hatte es etwas mit diesen geheimnisvollen Fotos zu tun? Er würde es rausfinden, und wenn er ihn ausfragen musste. Aber nicht jetzt. Galina kam aus der Küche. Sie war fast grün im Gesicht und hielt sich die Hand vor den Mund. „Meine Güte. Da drinnen reicht Putzen allein nicht mehr aus. Da braucht man den Kampfmittel-Räumdienst“, meinte sie und verließ mit ihnen die Wohnung. Jetzt stand ihnen die nächste Aufgabe bevor.
 

Sie kamen bei dem leerstehenden Haus an. Es sah alt und verfallen aus. Der Putz blätterte von der Fassade, einige Fensterscheiben waren eingeworfen worden und es war mit Graffiti besprüht. Sie verschafften sich auf die selbe Art und Weise Zugang, wie in der Wohnung nur, dass sie dieses Mal die Hintertür benutzten. In dem Haus roch es feucht und muffig. Schon im Flur fiel ihnen auf, dass wohl seit Jahren kein Mensch mehr hier gewesen sein konnte, denn die Staubschicht auf dem Boden war zentimeterdick und keine Fußspuren waren zu sehen. Sie durchsuchten das Haus, fanden aber nicht den kleinsten Hinweis auf eine vampirische oder menschliche Existenz. Schnell verschwanden sie wieder, denn es wimmelte nur so von Insekten und Spinnweben. „Das war ja wohl für´n Arsch“, meinte Andy als er sich auf den Steinstufen vor der Hintertür niederließ. „Tja, das Ablenkungsmanöver ist ihnen wohl gelungen. Jetzt können wir wieder von vorne anfangen“, sagte Kato und trat missmutig gegen einen kleinen Stein. Sie machten sich unverrichteter Dinge wieder auf den Heimweg. Dort angekommen beschäftigten sie sich wieder mit ihrem Stadtplan. „Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten. Wenn wir nicht bald einen Hinweis finden können wir die ganze Sache vergessen“, meinte Andy. „Vielleicht gibt es in dieser Akte über die Vampir-Morde doch Hinweise... Ich geh sie suchen“, sagte Kato und verließ kurz den Raum. Als er wiederkam breiteten sie den Inhalt der Mappe auf dem Fußboden aus und vertieften sich in die Informationen. Aber es war nichts da. Nicht der kleinste Hinweis fand sich auf den zahlreichen Seiten. „Meinst du, dieser Jeronimus kann uns vielleicht weiterhelfen?“, fragte Kato seinen Freund. „Glaub ich nicht. Aber solange wir keine bessere Idee haben, können wir ihn ja mal fragen“, antwortete dieser. Sie warteten, bis es dunkel geworden war, dann fuhren sie zum Friedhof. Aber Jeronimus war nicht da. Oder zumindest erschien er nicht. Wie man einen Geist aus seinem Grab herausbekam wusste keiner von ihnen und so verließen sie enttäuscht wieder den Friedhof. In dieser Nacht suchten sie erfolglos noch einige weitere leerstehende Gebäude ab, die sich größtenteils in den Industriegebieten am Stadtrand befanden. „Wo könnten sie bloß sein? Wir haben doch jetzt wirklich schon alle Möglichkeiten durchprobiert. Ich glaube nicht, dass sie ihre Särge einfach in irgendeiner Seitenstraße abgestellt haben oder im Keller von einem Wohnhaus. Das Risiko entdeckt zu werden wäre viel zu groß“, meinte Kato nachdenklich und gleichzeitig hoffnungslos als sie sich auf den Heimweg machten. „Vielleicht sind sie ja gar nicht hier in der Stadt. Möglicherweise haben sie sich auf dem Land versteckt oder im Wald“, meinte Galina. „Dann haben wir erst Recht keine Chance sie zu finden“, sagte Andy, „Wir müssen warten, bis der Zufall uns hilft“ Schweigend fuhren sie weiter. Ihre Arbeit war vorerst erledigt.
 

Trotz mangelnder Perspektiven trafen sie sich am nächsten Abend bei Angelos und Galina im Hotelzimmer. Schon als Andy und Kato den Flur betraten, konnten sie erhobene Stimmen hören. Die Beiden stritten sich schon wieder. Mit Unbehagen blickten die Jungs sich an und dachten darüber nach gleich wieder zu verschwinden. Aber sie überlegten es sich anders und Andy klopfte schließlich. Sofort verstummte der Streit und Galina öffnete die Tür. „Gut, dass ihr grade kommt. Ich muss euch unbedingt etwas zeigen“, sagte sie, immer noch wütend. Sie folgten ihr in das Zimmer, wo Angelos dabei war, etwas von dem kleinen Schreibtisch aufzusammeln. Blitzschnell war sie bei ihm und wollte ihn aufhalten, sodass alles auf den Boden fiel. Es waren Fotos; Fotos von einer nackten schwarzhaarigen Person mit weißer Haut und Sternchen-Tattoos auf den Hüftknochen in diversen eindeutigen Posen. Kato errötete als er sich selbst so sah. Dann schlug seine Scham in Wut um. So wütend hatte Andy ihn selten gesehen. „Hey, du verstehst das falsch“, sagte Angelos abwehrend. „Was gibt es da falsch zu verstehen?!“, fauchte Kato, der Mühe hatte sich unter Kontrolle zu halten. „Ich hab die Fotos in Ísaks Nachtschrank gefunden und wollte sie dir nicht zeigen, weil du dich dann ganz furchtbar aufgeregt hättest. Ich wollte sie vernichten“, erklärte der Vampirjäger. „Und warum hast du das nicht getan?“, fragte sein Gegenüber. „Weil sie geil sind“, antwortete Angelos und bereute es im nächsten Moment, als Katos Hand sein Gesicht traf. „Du perverses Schwein! Du hast ja gar keine Ahnung, wie ich mich dabei gefühlt habe! Kannst du dir auch nur ansatzweise vorstellen, wie es ist wenn dir einer Drogen gibt und dich zu sowas zwingt?! Und wenn Kerle wie du die Fotos davon dann nachher als Wichsvorlage benutzen?! Hast du eine Vorstellung davon, wie ich mich schäme?!“, fragte Kato kochend vor Wut. „Es tut mir leid“, murmelte Angelos kleinlaut. „Du machst mich krank! Kannst du nicht einmal denken, bevor du tust?!“ Mit diesen Worten verschwand Kato Türen knallend aus dem Zimmer und Andy folgte ihm hastig. Irgendwie musste er ihn jetzt wieder beruhigen, bevor er jemand wehtat. Er fand seinen Freund in Tränen aufgelöst und ans Auto gelehnt. „Kato?“, flüsterte er und berührte vorsichtig seine Schulter. Der Junge zuckte, drehte sich zu ihm um und wich etwas zurück. Als Andy ihn beruhigen wollte, stieß er ihn von sich. „Fass mich nicht an!... Ich komme mir so schmutzig vor“, sagte er verzweifelt. „In Ordnung...“, murmelte Andy, „Es war nicht deine Schuld. Das weißt du doch, oder?“ Der Andere sah ihn an und man konnte sehen, dass er ihm glaubte. „Trotzdem ist es ein Scheiß-Gefühl... Ich will nach Hause... Ich muss duschen, oder so“, sagte er und wandte sich dem Auto zu. „Gib mir den Schlüssel. Ich fahre“, meinte Andy entschlossen. Diese Aussage brachte Kato ein bisschen zum Lächeln. „Du hast doch gar keinen Führerschein“, erwiderte er. „Egal. So fährst du mir nicht durch die ganze Stadt“ Andy wartete nicht länger auf seine Zustimmung, sondern nahm ihm den Autoschlüssel einfach ab, öffnete die Tür und setzte sich ans Steuer. Kato stieg auf der Beifahrerseite ein und sie fuhren los. Der Verkehr war ziemlich dicht, da es noch früh am Abend war. Irgendwie schaffte Andy es, das Auto nur einmal abzuwürgen und sie sicher nach Hause zu bringen. „Ich nehm´s zurück. Du brauchst gar keinen Führerschein“, meinte Kato, als sie dort angekommen waren.
 

Sofort verschwand der Kleinere im Badezimmer und Andy klopfte bei Toto, um zu sehen wie er vorankam. Er fand den Jungen mit dem Kopf auf dem Schreibtisch schlafend. Vorsichtig weckte er ihn auf und er blinzelte ihn verwirrt an. Wie süß er aussah, wenn er so verpennt und verwuschelt war, dachte Andy grinsend. „Ich hab nicht geschlafen“, sagte Toto verteidigend und rieb sich die Augen. „Nein, überhaupt nicht. Geh besser ins Bett, wenn du so müde bist, sonst wirst du noch krank“, meinte Andy besorgt. „Das wäre wohl nicht die schlechteste Idee. Warum seid ihr eigentlich so früh schon wieder hier?“, fragte der Jüngere. Sein Gegenüber erzählte es ihm und er war geschockt. Zum einen über das Verhalten von Angelos und zum anderen über die Tatsache, dass Ísak seinem Cousin auch noch so etwas angetan hatte. „Meinst du, er hat die Bilder vielleicht ins Internet gestellt?“, fragte Andy, der sich das schon die ganze Zeit überlegte. „Wenn dann darf Kato es nie erfahren. Ich kann ja mal versuchen sie zu finden“, antwortete Toto und machte sich gleich auf die Suche. Andy verließ das Zimmer wieder und ging rüber zu Kato, der sich mittlerweile auf sein Bett gelegt hatte, mit dem Rücken zur Tür. Er tat so als ob er schlief, aber sein Freund durchschaute ihn sofort. Trotzdem ließ er ihn in Ruhe, denn eines hatte er in der Zwischenzeit gelernt: Wenn Kato seine Ruhe wollte, dann musste man sie ihm lassen, sonst wurde alles nur noch schlimmer.



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