Zum Inhalt der Seite

Dance With The Devil

Jeder muss einmal erwachsen werden! Erst Stern, dann Schnuppe. - für koko <3
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Morlocks

Die Morlocks I
 

~ Wise man say, only fools rush in

but I can’t help falling in love with you!~
 

„Was sollen wir hier?“ Pietro war doch etwas überrascht, als John ihn durch eine Bar führte und nicht an der Theke stehen blieb, sondern stattdessen über einen Flur und ein zwei weitere Türen in eine Art Halle mit Bühne führte. Schwer zu finden war es nicht gewesen, denn einige Leute waren dorthin geströmt und auch von dort entgegen gekommen. Ausserdem war die Halle voller Leute, auf der Bühne rappte gerade ein Dunkelhäutiger mit Rastalocken etwas vor, gegen einen anderen mit ziemlich kurzem Haarschnitt. Das Publikum klatschte oder wippte mit.
 

„Abwarten.“ Meinte John und drängelte sich, ohne Pietro weiteres zu erläutern, durch die Menge. Von dem Weisshaarigen wurde einfach erwartet, dass er folgte. Diesem war das hier nicht wirklich geheuer. Ganz einfach nur schon deswegen, weil John so verschwiegen reagierte und weil es doch eigentlich ein richtiger Männerabend hätte werden sollen und sie sich nun scheinbar unters Volk mischten.
 

„Haha..“ Pietro lachte gespielt auf und meinte dann todernst, während er einen der wippenden Menschen zur Seite drängte, der sich zwischen ihn und John geschoben hatte: „Was sollen wir hier?“ John reckte seinen Hals und achtete dabei nicht weiter auf Pietro, er schien nach jemandem zu suchen.
 

John reagierte erst nicht und drängte sich weiter, ehe er breit zu grinsen begann und sich so zu dem Weisshaarigen umdrehte. „Wir treffen jemanden.. oder besser gesagt, sie.“ Er nickte mit dem Kopf zu einem dunkelhäutigen Mädchen, welches unweit von ihnen stand. Sie wippte ebenfalls im Takt mit und unterhielt sich gerade angeregt mit einem der Hip-Hopper.
 

Pietro stiess einen anerkennenden Pfiff aus, der sowieso in dem Lärm um sie herum unterging und grinste dann ebenfalls. „Nicht schlecht, die Kleine.“ Bei dem Mädchen handelte es sich um Danielle Moonstar. John war noch einige weitere Male in der Bar gewesen, seit er sie kennen gelernt hatte und hatte doch noch etwas mehr mit ihr gesprochen. Pietro allerdings bewertete nicht nach Charakter, sondern nach aussehen und zugegeben, Danielle sah schwarf aus. Sie trug breite Trainingshosen und dazu passende Turnschuhe, ihr Oberteil zeigte viel von ihrem wohlgeformten Bauch und ebensoviel Dekoltée. Das Cap, dass sie darüber trug, war nur noch Nebensache. Ihre braunen Haare fielen ihr in Locken über den Rücken und waren teilweise zusammengebunden. Es sah wirklich niedlich aus. „Das reicht aber nicht für zwei.“ Meinte Pietro nachdenklich.
 

„Ich spreche auch nicht davon.“ John machte eine abwehrende Handbewegung. Pietro zog eine Augenbraue hoch und sah ihn unverständlich an. „Ich spreche von dem Typen, der gleich kommen wird.. schätze ich zumindest.“ Er erinnerte sich an Danielles Worte: ‘Morgen is wieder son Tanzding im Club.. wenn du Bock hast, kannst du ja auch mal vorbeischauen. Ev kommt wahrscheinlich auch. Weil ich tanzen werde.‘ Sie hatte John zugezwinkert. Mit tanzen war in dem Falle nicht Tabledance gemeint, sondern Breakdance, was auch Danielles Outfit erklären durfte.
 

„Wow..“ Pietro sah John jetzt doch recht perplex an. Dann wandelte sich seine Mine in ein wohlwollendes, fast schon spöttisches Grinsen, ehe er zuckersüss meinte: „Orientierst du dich etwa neu?“ Bei Pyro konnte man wirklcih nie wissen.
 

Jetzt war John derjenige, der Pietro perplex musterte. Dann runzelte er die Stirn und schüttelte entschieden den Kopf. „Ja, sicher, ich nehm mir gleich ein Zimmer.“ Knurrte er und schüttelte angewiedert den Kopf. „Nein, jetzt mal Klartext, damit du das raffst: Ihr Freund ist neu am Institut. Dem Institut! Und ein recht guter Freund von Kitty, schätze ich mal. Klingelt da was?“ Raunte der Feuerteufel Pietro zu, dieser kam nicht mehr zum antworten, denn in diesem Moment tippte jemanmd John auf die Schulter. Dieser fuhr herum.
 

„Hey, was kann ich dir bringen?“ Witzelte Danielle, indem sie sich als Barkeeperin bei ihrem ersten Treffen immitierte. Sie grinste John breit an. John hatte sich natürlich sogleich wieder gefangen und kratzte sich verlegen am Kopf.
 

„Oh, hey Dani, wo kommst du denn her? Hab dich gar nicht gesehen..“ Dass er dabei log wie gedruckt war ihm wie immer überhaupt nicht anzumerken. Die junge Indianerin musste schmunzeln und gab dann zurück:
 

„Hätte nich gedacht, dass du noch kommst... Mein Auftritt ist in Kürze.“ Ihre grünlich braunen Augen funkelten bei dem Gedanken daran gleich noch etwas mehr.
 

„Tja.. ich konnte darauf einfach nicht verzichten.“ Meinete John und setzte dabei wohl seinen gesamten Charme ein, denn Danielle lächelte leicht dümmlich. John nickte leicht nach rechts, dahin, wo Pietro stand und meinte schliesslich: „Das ist übrigens Pietro. Pietro Dani, Dani Pietro.“ Stellte er die beiden einander vor.
 

Danielles Lächeln erstarb langsam auf ihrem Gesicht, als sie Pietros Namen hörte. Weshalb auch immer, aber merkwürdig war es allemal. Ihr Blick wanrderte langsam von John zu dem Weisshaarigen, dessen weisse Haare jedoch von der Kappe perfekt verdeckt wurden. Sie musterte ihn eindringlich, was auch immer sie damit bezwecken wollte. „Hai..“ Es klang doch recht nüchtern, im Vergleich zur überschwinglichen Begrüssung, die John bekommen hatte.
 

„Hey.“ Meinte Pietro ebenfalls recht trocken. John hatte die Zeit genutzt, sich etwas um zu sehen und tatsächlich erblickte er jemanden, der auf Danielles beschreibung von ihrem Freund Evan Daniels aka. Spyke zutreffen konnte. Das Erkennen hätte allerdings auch sonst kein Problem dargestellt, denn mit sich im Schlepptau hatte der gute Evan Jubilee, Bobby, Lance und.. Johns Herz machte einen Sprung und blieb im nächsten Moment auch fast schon stehen.. Kitty.
 

Sie trug ein ähnliches Outfit wie Danielle, aber nach Johns Meinung sah sie darin sehr viel besser aus, als die gute Danielle, auch wenn die schon wirklich gut aussah. John blieb kurz unbeweglich stehen. Danielle folgte seinem Blick und begann eben ihrem Freund zu winken, in der Hoffnung, dass dieser sie zwischen den vielen anderen Leuten entdecken wüde. Also eigentlich höchste Zeit zu verschwinden. John drehte sich hastig um und stiess dabei heftig gegen Pietro, er drückte den Weisshaarigen nach hinten, welcher keine andere Wahl hatte, als mitzustolpern. Als er endlich wieder gerade stand, packte Pyro ihn und zog ihn mit sich.
 

„Ey, was ist los? Wo geht’s denn jetzt schon wieder hin?“ Pietro klang nun langsam doch angenervt.
 

„Sie einfach mal hinter dich..“ Knurrte John, und schlug sich durch den Dschungel aus Leuten, der ihnen glücklicherweise auch Schutz bot. Danielle würde auch nun bereits keine Ahnung haben, wo genau die beiden Jungs von vorhin verschwunden waren. Umso besser also.
 

Pietro tat, was John ihm riet und murmelte dann, wenig begeistert: „Uh.. X-Luschen im Anmarsch.“ Er grinselte dabei vor sich hin, doch sein Grinsen erstarb genauso wie das von Danielle, als er den Afroamerikaner, der sich neben Kitty den Weg durch die Menge bahnte erblickte. Evan.. Johns Handy klingelte und unterbrach Pietros Konzentration für kurze Zeit. Nur mit halbem Ohr hörte er mit.
 

„Pyro..?“ Fragte John. Lauschte eine ganze Weile und meinte schliesslich: „Kannst du ihn zehn Minuten noch einmal anrufen? Ich muss gerade schnell noch was erledigen.“ Pietro blieb stehen, um das Geschehen aus der Ferne zu beobachten und genau diesen Umstand nutzte John aus, um sich weiter davonzustehlen und so auch Pietro loszuwerden. Pietros Blick wanderte von dem Blondschopf weiter zu einer jungen Asiatin, die wie immer zumindest vorgab, beste Laune zu haben. Und an ihr blieb sein Blick trotz Evan hängen und Pietro bemerkte gar nicht, wie dämlich er dabei in der Gegend rumstand und erst recht nicht, dass John schon längst über alle Berge war.
 

„Wo ist denn jetzt das, was mir vielleicht weiterhelfen könnte?“ Raunte Kitty Evan unauffällig zu, während sie sich den Weg durch die Menge bahnten. Der Blondschopf schien ja ziemlich genau zu wissen, wo er eigentlich hin wollte. Im Schlepptau hatten sie Jubilee – der die Atmosphäte ziemlich zu gefallen schien – und Bobby, der eher ein wenig Trübsal zu blasen schien. Immer noch wegen Rogue und Kitty vermutete mal, dass er immer noch sie dafür verantwortlich macht.
 

„Kommt noch.. Etwas Geduld. Erst muss ich dich jemandem vorstellen.“ Erklärte Evan eben so leise, wobei er sich nicht einmal die Mühe machen musste, zu flüstern, denn die laute Musik, die lief, übertönte sowieso alles, sie sprachen und machte es unhörbar für die, die hinter ihnen her kamen.
 

„Geduld habe ich, aber keine Zeit.“ Drängte Kitty weiter und wollte noch etwas hinzufügen, als plötzlich jemand laut nach Evan rief. Es klang ziemlich erfreut, soviel war sicher und im nächsten Moment lag ein dunkelhäutiges Mädchen in Evans Armen und gab ihm einen stürmischen Kuss. Kitty blinzelte.
 

„Na, hast du mich vermisst?“ Meine Evan lachend, denn Danielle war normalerweise eigentlich die Ruhe in Person, weshalb ihr Auftreten gerade eigentlich gar nicht zu ihrer Art passte.
 

„Was denkst du denn?!“ Meinte sie und liess es vorwurfsvoll klingen, ehe auch sie in lachen ausbrach und ihn wieder an sich drückte. Kitty rollte genervt mit den Augen. Er führte sie also hierher, nur um mit seiner Freundin – von der er noch überhaupt nichts erzählt hatte – rumzumachen. Na toll.. sie verschränkte die Arme vor dem Blick.
 

„Ich muss dir jemanden vorstellen..“ Begann Evan und Danielle meinte gleichzeitig:
 

„Ich hab jemand, den du kennen lernen..“ Sie drehte sich um, in die Richtung, in der sie John und Pietro vermutete. Doch die beiden waren verschwunden. Danielle blinzelte perplex, verengte dann ihre Augen und sah sich kurz um, während Evan meinte.
 

„Das is Kitty, die da is Jubes und das ist Bobby. Und an alle, das ist Dani.“ Er stellte sich neben sie und grinste ebenfalls breit, wie seine Freundin, welche nun zwar etwas abgelenkt zu sein schien. Kitty wirkte immer noch genervt, zwang sich aber zu einem Lächeln, Jubilee stiess ein lautes: Haiii aus und Bobby ein eher leiseres: Hey.
 

„Soso.. das sind also die aus dem Institut.“ Meinte Danielle, nachdem sie jedem freundlich zugenickt hatte. „Freut mich.“ Sie lächelte erneut. „Ihr wollte wohl noch ein wenig feiern, bevor die Ferien beginnen was?“ Morgen waren Ferien. Jubilee beispielsweise fuhr schon morgen Abend und Bobby wohl auch im Verlaufe des Tages. Kitty hatte eigentlich auch geplant, dann den Zug gemeinsam mit Lance zu nehmen. Aber vielleicht kam noch etwas dazwischen, was sie sogar über ihre Eltern stellte.
 

„Ganz recht.“ Gab Jubilee grinsend zurück und wippte dann im Takt. „Und ich muss sagen, Evan hat besseren Geschmack, als ich erwartet hatte.“ Sie zwinkerte dem Afroamerikaner zu, welcher leicht verlegen grinste. Danielle übernahm das Antworten für ihn:
 

„Evan kann noch vieles besser, als man denkt.“ Sie liess es wohl absichtlich so zweideutig klingen, ausserdem lächelte sie ihm dabei lasziv zu. Evan musste dabei auflachen und drückte sie kurz. „Naja.. dann wünsche ich euch viel Spass. Und bleibt unbedingt noch, ich habe nachher einen Auftritt.“ Sie wippte leicht, um zu zeigen, dass sie eine Breakdance Show vorführen würde.
 

„Auf jeden.“ Jubilee lächelte leicht, ehe sie sich zu der Bühne drehte um der Musik zu lauschen. „Bobby, holst du uns ein paar Drinks?“ Prinzessin Jubilee regierte wieder einmal über ihr Reich. Und Bobby war gerade sowieso in einer null Bock Stimmung, dass es ihm nichts ausmachte, Drinks zu holen.
 

Jetzt wo die Vorstellungsrunde abgeschlossen war und man sich eher auf die Show konzentrieren sollte, beugte sich Evan leicht zu Danielle herüber und zog Kitty dabei zu sich. „Dani.. ist.. Callisto da?“ Fragte er dann, so leise wie möglich, aber so, dass beide es trotzdem noch gut verstanden. Kitty sah ihn fragend an. Wer war Callisto? John hatte einmal von einer Sternenkonstellation gesprochen, die man so nannte.Aber wie Evan das so sagte, klang es eher nach einer Person.
 

Kitty merkte, wie Danielle ihr einen leicht nervösen Blick zuwarf. „Ev..“ Sie nickte so unauffällig wie möglich in Kittys Richtung, konnte es jedoch nicht ganz verbergen. Kitty rollte erneut mit den Augen. Heute war sie nicht sonderlich geduldig, soviel war sicher.
 

„Es ist ihretwegen.. Ich muss mit Callisto sprechen. Is dringend.“ Meinte Evan und legte Kitty dabei die Hand auf die Schulter. "Sie darf davon wissen, key?“ Danielle warf Kitty erneut einen misstrauischen Blick zu, nickte schliesslich jedoch.
 

„Natürlich ist sie da..“ Gab Danielle etwas widerwillig zurück. Evan drehte sich zu Kitty und lächelte ihr aufmunternd zu. Danielle packte ihn am Arm, als wolle sie verhindern, dass er plötzlich weggehen konnte und fügte eindringlich hinzu: „Aber du darfst da nicht mehr runter!“ Evan sagte nichts. „Du darfst da nicht mehr runter und das weißt du!!“ Fügte seine Freundin hinzu. Evan blieb stehen, er schwieg und musterte Danielle. Diese sah ihn nur an und schien ihn gerade so gar nicht zu verstehen. Dass Kitty daneben stand, schien die Indianerin schon ganz vergessen zu haben. Evan senkte leicht den Kopf.
 

„Oh.. wie dumm von mir.“ Meinte Danielle leise und nickte dann leicht vor sich hin. Sie biss sich auf die Lippen und meinte: „Du bist nicht wirklich wegen der Show hier.. Meiner Show.“ Danielle sah wieder zu Evan. „Ich bin ja auch nur deine Freundin, is also nicht so wichtig.“ Der letzte Teil klang nun wieder traurig.
 

Kitty sah zwischen den beiden hin und her. Evan suchte gerade nach Worten. „Mein Ex-Freund hat dafür gesorgt, dass mein bester Freund jetzt im Koma liegt und er wäre wohl gestorben, wenn wir nicht rechtzeitig gekommen wären.“ Warf die Braunhaarige nürchtern ein. So eine Art Vergleich dazu, dass Evan Danielles Show verpasste und um das ganze zu entwerten, sodass es plötzlich nicht mehr so schlimm klang. Danielle stutzte und drehte Kitty langsam den Kopf zu. Evan seufzte tonlos und meinte schliesslich:
 

„Schatz.. wir müessen los.. Wir sehen uns später, ja?“ Er wollte seiner Freundin einen Kuss aufdrücken, diese wich jedoch nur genervt aus und sah Kitty weiterhin an. Damit schien sie wohl abwägen zu wollen, ob die zierliche Brünette sie etwa gerade für dumm verkaufte, oder ob das, was Kitty sagte.
 

„Bye.“ Meinte Kitty und das schien Danielle nun wirklich den Rest zu geben, sie schnaubte verächtlich auf. Evan drängte sich währenddessen bereits langsam nach draussen. Kitty folgte ihm und fragte sich immer noch, wer Callisto war und wo genau Evan eigentlich nach unten gehen sollte.
 

„Hey, wo gehen die beiden denn hin?“ Jubilee hatte inzwischen einen Drink erhalten, den sie auch fröhlich mit sich herumschwang, als sie sich zu Danielle rüberbeugte. Die Indianerin hatte die Arme vor der Brust verschränkt und knurrte dann leise:
 

„Mir egal.“ Danielle wusste natürlich, wo genau die beiden hin gingen, jedoch tat sie so, als hätte sie keine Ahnung. Die Indianerin reckte leicht den Kopf und konnte eben sehen, wie John aus der Bar verschwand. „Du.. ich muss mal los. Auftritt und so. Unbedingt zusehen, auch wenn mein Freund es nicht für wichtig genug hält.“ Danielle zwinkerte Jubilee zu, welche lächelnd nickte.
 

Jubilee drehte sich zu Bobby und Lance um und meinte: „Wo gehen heute nur alle hin?“ Sie grinste dümmlich, was ein Zeichen dafür war, dass sie definitiv schon einige Drinks zu viel gehabt hatte. In diesem Moment klingelte ihr Handy. Jubilee zog das Blackberry aus der Tasche und prüfte die Nachrichten. Die junge Asiatin stutzte und wirkte auf einmal vollkommen nüchtern. Ihre Hand zitterte leicht, als sie die Nachricht erneut durchlas. War das ein Traum oder lag es an ihrem erhöhten Alkoholkonsum, dass die Nachricht von Pietro kam.
 

He.. Prinzessin..

Jup.. kaum zu glauben, aber ich schreib dir.. ich vermisse dich..

Aber ich kann dich von hier aus beobachten, was die Sehnsucht nach dir etwas lindert..

Stell keine Fragen.. wieso.. warum.. du weißt, ich darf nicht reden.

Treffen wir uns draussen bei der Brücke..?.. Alleine..

Liebe dich..
 

Jubilee stutzte und lass die Nachricht erneut, und gleich noch einmal, dann sah sie sich auffällig lange um. Als schien sie jemanden zu suchen. Pietro runzelte leicht die Stirn und duckte sich jedoch etwas, damit sie ihn – falls sie ihn trotz Kappe erkennen würde – nicht sehen konnte.
 

„Ich bin auch mal schnell.. für kleine Mädchen.. Bis später.“ Meinte Jubilee schliesslich, nach reichlicher Überlegung und zwinkerte. Sie versuchte es zumindest so klingen zu lassen, als wäre es nicht gelogen. Es klang dabei auch schon irgendwie echt, da sie leicht lallte – das aber sogar noch gewollt. Der Eismutant nickte nur und vergewisserte sich kurz, dass zumindest Lance noch hier war, nicht, dass er sonderlich scharf auf dessen Gesellschaft gewesen wäre, aber immer noch besser als alleine dumm in der Gegend rumzustehen.
 

Jubilee stolperte aus dem Club und entdeckte Danielle, die nach jemandem zu suchen schien. Ausserdem hatte die Indianerin sich einen Glimmstengel angesteckt, wahrscheinlich zur Nervenberuhigung. Sie wirkte nämlich allgemein etwas genervt, was wohl damit zusammen hing, dass Evan sie so einfach stehen gelassen hatte. Jubilee lächelte ihr nur leicht zu und ging dann langsam weiter.
 

Die Brücke die über einen Fluss führte, war doch noch ein Stück weit von dem Club entfernt. Vor allem für jemanden, der sich hier nicht auskannte und der so doch ziemlich planlos durch die Dunkelheit stakste. Ja, richtig, sie hatte ihn doch eigentlich abgehakt, hatte sich längst einen Ersatz zu suchen begonnen, aber irgendwie kam sie nicht von ihm los. Wenn Pietro rief, war da einfach so ein unglaublicher Drang hinzugehen. Wenn auch nur, um ihm vorzuwerfen, dass er einfach so abgehauen war, ohne ihr auch nur ein Wort davon zu sagen. Sogar dafür lohnte es sich. Aber eigentlich wollte sie doch ganz andere Dinge mit ihm tun, als ihn büssen zu lassen. Lernte Miss Lee da etwa gerade, was es wirklich bedeutete, in jemanden verliebt zu sein?
 

Jubilee lehnte sich gegen das Geländer der Brücke und starrte in die Dunkelheit herab. Noch war Pietro nicht hier. Eigentlich hatte sie doch darauf gehofft, dass er sie bereits erwartete, war er mit seinen Fähigkeiten doch in der Lage, viel schneller an einem Ort zu sein, als sie. Während Jubilee gelangweilt mit dem Anhänger ihres Handys spielte, begann sie langsam die Kälte, die sie umgab zu spüren. Die junge Asiatin begann zu frösteln und auch die wenige Zeit, die sie hier draussen stand, kam ihr wie eine Ewigkeit vor.
 

Als Jubilee das nächste Mal einen Blick auf ihr Handy warf, waren bereits geschlagene zehn Minuten um und noch immer kein Zeichen davon, dass der Weisshaarige heute noch erscheinen würde. Das hob Jubilees Laune nicht, nein, es gab ihr sogar einen ziemlichen Dämpfer. Sie hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, was er ausgerechnet im gleichen Club wie sie machte. Hatte darauf gehofft, dass er sie heimlich beobachtet hatte und ihr dann dorthin gefolgt war. Und das alles nur ihretwegen. Aber scheinbar war es doch immer so. Enttäuschungen hatten so eine grosse Wirkung, weil man sich sehr auf etwas gefreut hatte, was dann nicht eintraf. Jubilee wählte Pietros Nummer und wartete.
 

Als lediglich die Combox ansprang, schnaubte die Asiatin genervt und zugleich auch gekränkt. Er konnte so tun, als würde er nichts von ihrem Anruf merken, aber eine Nachricht hinterlassen konnte sie allemal: „Piet.. so sehr ich auch versuche, dich zu hassen, es geht nicht!“ Jubilee strich sich durch die Haare. Irgendwie kämpfte sie trotzdem gegen aufkommende Tränen der Enttäsuchung. „Bist du dämlich oder wie? Glaubst du, deswegen kannst du machen, was du willst? Meinetwegen! Verschwinde doch, aber lass mich in Ruhe und lass dich einfach.. nie wieder.. blicken.“ Die letzten Worte zu sagen, das fiel ihr tatsächlich schwer. Da sie eigentlich genau das Gegenteil wollte. Jubilee hielt den Atem an und rang mit sich, ob sie noch etwas in die andere Richtung hinzufügen sollte. Schliesslich nahm sie ihr Blackberry jedoch vom Ohr und beendete das Gespräch. Sie starrte weiter in die Dunkelheit heraus, unfähig sich zu bewegen und wünschte sich, sie hätte Danielle zuvor um eine Kippe gebeten. Das hätte jetzt tatsächlich gut getan..
 

Sie hatte nicht lange so dagestanden, als plötzlich ihre eigene Stimme an ihr Ohr drang:

„Piet.. so sehr ich auch versuche, dich zu hassen, es geht nicht!

„Bist du dämlich oder wie? Glaubst du, deswegen kannst du machen, was du willst? Meinetwegen! Verschwinde doch, aber lass mich in Ruhe und lass dich einfach.. nie wieder.. blicken.“
 

Der letzte Satz kam jedoch von einer mechanischen Stimme:

Sie haben keine weiteren hinterlassenen Nachrichten
 

Jubilee fuhr zusammen und ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken. Sie drehte sich so schnell wie möglich um, und versuchte in der Dunkelheit die Person, die nur noch einen Meter von ihr entfernt war, zu erkennen. Doch da es einfach Pietro sein musste und ihre ganzen Emotionen in diesem Moment hochkamen, fiel die junge Asiatin ihm einfach in die Arme.
 

„Pietro.. endlich!“ Sie legte ihren Kopf auf seine Schultern und war soeben dabei sich zu entspannen. Jedoch schnupperte sie. Er roch nach Verbranntem, Rauch und einem Aftershave, dass sie nur zu gut kannte. Jubilee erstarrte, konnte sich jedoch nicht losreissen, da ihr Gegenüber sie inzwischen ebenfalls fest in den Arm geschlossen hatte. So fest, dass sogar ihr Atmen erschwert war.
 

„Na, hast du mich vermisst?“ Flüsterte ihr eine wohlbekannte Stimme ins Ohr. Und auf einen Schlag wurde Jubilee klar: Kitty hatte Recht gehabt! Die ganze Zeit über... Und sie hatte ihre beste Freundin irgendwie bereits für verrückt vor Liebeskummer gehalten.
 

~
 

Pietro wäre Jubilee wohl längst gefolgt, nur schon um sie zu beobachten, um ein wenig in ihrer Nähe zu sein. Wie ein Schatten, der doch unbemerkt blieb. Wenn man sich umdrehte, war er auf der anderen seite. Doch dem Weisshaarigen war etwas dazwischen gekommen. Gerade als Pietro dabei gewesen war, sich aus dem Club zu drängeln, hatte ein Handy geklingelt. Es war nicht sein Klingelton, aber es kam definitiv aus seiner Jackentasche.
 

Während er sich ganz aus dem Club drängte und endlich wieder frische Luft atmen konnte. Zog Pietro das Handy hervor und betrachtete es. Johns Handy. Der Weisshaarige stutzte. Wie kam Johns Handy in seine Jackentasche? Das Handy klingelte noch immer. Pietro tastete weiter, fand jedoch sein eigenes Gerät nicht. Er beschloss, erst einmal abzuheben, da der Anruf von Gambit kam, und es vielleicht etwas wichtiges sein konnte. Jubilee verdrängte er für kurze Zeit aus seinen Gedanken, oder er versuchte es zumindest.
 

„Hey Pyro. Ich brauche dringend deine Hilfe. Ich habe dich ja vorhin schon einmal kurz angerufen.. aber Rogue ist reingekommen und ich musste mich schlafend stellen.“ Pietro verstand gerade nur Bahnhof. „Aber nun ist sie wieder weg und ich habe Zeit. Du musst sofort kommen. Ich habe Aura. Aber Rogue hält mich gefangen.. ich kann nichts machen. Sie ist übermächtig..“ Der Franzose sprudelte einfach darauf los, ohne zu bemerken, dass John – oder in dem Fall Pietro – ihm noch nicht einmal geantwortet hatte.
 

„Wowowow.. ganz Ruhig, LeBeau!“ Meinte Pietro. Danielle stand nicht mehr vor dem Club. Sie war bereits weg gewesen, als Pietro nach draussen getreteten war. „Was hast du bei Rogue zu suchen..? Du hast Aura?! Wo seid ihr?“ Pietro trat nervös von einem Fuss auf den anderen.
 

„Quicksilver..?“ Gambits Stimme klang überrascht, doch er fügte hastig hinzu: „Was machst du mit Pyros Handy?“ Diese Frage stellte sich Pietro eigentlich selbst bereits, weshalb er nicht darauf einging. Aber ein Rätsel war es ihm trotzdem. „Hör zu, du musst mich hier rausholen. Dann haben wir unser Goldkindchen wieder und obendrein eine Geisel für die X-Men.“ Erklärte der Kartenspieler schliesslich, ohne weiter auf eine Antwort zu warten.
 

Pietro zögerte kurz, er dachte daran, dass er jetzt eigentlich auch Jubilee folgen konnte. Aber ihm war klar, dass sein Vater wohl ausgerastet wäre, wenn er die Gedanken seines Sohnes – dass dieser ein Mädchen über seine Tätigkeiten in der Brotherhood stellte – gekannt hätte. Irgendwie schämte Pietro sich bei dem Gedanken und meinte schliesslich: „Sicher. Wo seid ihr?“
 

„In einem Motel. Es heisst irgendwas mit Hampton. Und wir sind Zimmer 23. Solltest du sowieso schnell gefunden haben, ist nahe des Central Parks.“ Erklärte Gambit und schien wirklich gehetzt. „Sie kann jederzeit wiederkommen, ich sollte auflegen. Beeil dich!!" Es klang schon fast bittend und wenn Gambit so einen Tonfall drauf hatte, dann war es definitiv ernst.
 

Die Leitung war im nächsten Moment auch schon tot. Pietro sah immer noch ziemlich perplex auf das Handy, das er in der Hand hielt und tastete mit der freien erneut nach seinem eigenen. Noch immer war es nicht aufzufinden. Er beschloss jedoch, dass er dieser Sache immer noch nachgehen konnte, wenn er Aura zurückgebracht hatte und im gleichen Zug auch gleich noch Gambit befreite. Pietro wunderte sich, oder fand es eher lächerlich, dass der Kartenpfuscher sich von der Don’t Touch Lady hatte einfangen lassen. Er rechnete nicht damit, dass Rogue ihre Kräfte seit neuestem auch zum eigenen Nutzen einsetze und nicht nur immer versuchte, niemanden zu verletzen.
 

Im Hyperspeed suchte Pietro also ein Motel nahe dem Central Park, dass irgendetwas mit Hampton hiess. Und tatsächlich wurde der Weisshaarige schnell fündig. Das Hampton Inn. Pietro eilte ebenfalls im Schnelltempo durch die Eingangshalle und wäre wohl auch mit normalem Tempo nicht bemerktworten, denn die Empfangsdame gönnte sich gerade eine Mütze Schlaf auf der Theke. Und so stand Pietro auch bereits im zweiten Stock vor Zimmer 23. Seltsamerweise stand die Tür einen Spalt offen, aber Pietro sollte es Recht sein. Vielleicht war Rogue immer noch ausserhalb.
 

Vorsichtig schob der Weisshaarige die Tür etwas auf. Auf dem Bett sah er Aura liegen. Die Braunhaarige schlief und im Schlaf sah das sonst so kühle und unnahbare Mädchen irgendwie schon fast lieblich aus. „Das Goldkindchen hätten wir schonmal.“ Meinte Pietro grinsend. Ohjah, besser, er war hier, als John, dann konnte er selbst die Lorbeeren dafür einsacken. Pietro vermutete nun zu wissen, wo John steckte. Der Feuerteufel war wohl auch auf der Suche nach dem Motel, um seine kleine Schwester zu holen. Aber diesmal würde er einfach zu langsam sein.
 

Pietro liess seinen Blick schweifen. Merkwürdigerweise war Gambit nirgens zu entdecken. Pietro Klopfte an die geöffnete Türe und meinte mit verstellter Stimme: „Zimmerservice.“ Er wartete einige Sekunden. Es kam keine Antwort. Rogue war nicht hier. Vielleicht hatte sie Gambit ins Badezimmer gesperrt. Pietro betrat den Raum ganz und liess die Tür jedoch offen. So leise wie möglich um Aura vorerst nicht zu wecken, durchquerte er den Raum und öffnete das Badezimmer. Es war dunkel. Pietro knipste das Licht an. Keiner war da, weder Gambit noch Rogue. Wo steckten die beiden bloss? Pietro suchte das gesamte Bad mit seinen wachen, wässrig blauen Augen ab.
 

Pietro konnte hören, wie die Tür ins Schloss fiel. Ihm rutschte das Herz in die Hose, auch wenn er versuchte, sich das nicht anmerken zu lassen, als er herumfuhr. „Je.. je suis desolé.“ Meinte Gambit stockend, da ihm dauerhaft die Kraft entzogen wurde. Rogue stand grinsend hinter ihm. Sie liess den Franzosen los, welcher röchelnd zu Boden sank und stand nun zwischen Pietro und dessen einziger Fluchtmöglichkeit, der Türe.
 

„Hallo Pietro.“ Meinte sie und musterte ihn mit ihren dunklen braunen Augen. Immer noch ein hämisches Grinsen auf dem Gesicht. Es umspielte ihre Lippen. „Eigentlich hatte ich ja erst mit John gerechnet, aber du gehst auch.“ Pietro spürte eine fremde Präsenz in seinem Kopf. Er spürte Rogue. Sie setzte gerade Jeans Kräfte ein.
 

„Raus aus meinem Kopf, Miststück!“ Fauchte der Weisshaarige, dem inzwischen klar war, dass er ihr direkt in die Arme gelaufen war. Es war eine Falle gewesen. Wahrscheinlich hatte sie direkt daneben gestanden, als er den Anruf von Gambit bekommen hatte, und wahrscheinlich hatte sie diesem auch noch genau eingetrichtert, was er zu sagen hatte.
 

„Ah ah ah.. wir wollen doch nicht gleich unhöflich werden oder?“ Pietro spürte, wie er Kopfschmerzen bekam. Und wie, wenn man bei einem Radio die Lautstärke hochdrehte und es dann als logische Konsequenz lauter wurde, so schien Rogue die Frequenz für die Kopfschmerzen hochzudrehen. Sie wurden stetig stärker. Pietro fasste sich zitternd an die Stirn und biss die Zähne zusammen, um nicht aufzuschreien. Sein Blick wanderder müheseelig zu Aura, welche sich immer noch nicht geregt hatte. Er wunderte sich wirklich, denn gerade waren sie nicht mehr so leise, wie zuvor. „Keine Sorge, ich habe sie ruhig gestellt. Sie kriegt rein gar nichts mit.“ Gab Rogue Auskunft. Sie las also seine Gedanken.
 

Fick dich, Schlampe! Pietro wusste sehr wohl, dass sie mitlesen würde. Deswegen war das irgendwie auch absichtlich. Rogue verzog den Mund. „Das war nicht nett.“ Meinte sie tadeln und machte nur eine ganz kleine Handbewegung, damit liess sie Pietro gegen die Wand knallen. Das waren also immer noch Jeans Fähigkeiten.
 

Rogue verschwand mit einem von Kurts berümten BAMF und tauchte direkt neben Pietro wieder auf. Sie beugte sich langsam zu ihm nach unten und legte ihm einen Zeigefinger auf die Wange. „Deine Fähigkeit könnte noch nützlich sein..“ Sie grinste, liess ihn aber in der nächsten Sekunde auch schon wieder los. Das würde zwar nicht so lange halten wie Jeans Kräfte und die der anderen X-Men, die sie ‚hatte mitgehen lassen‘, da sie diese länger festgehalten hatte. Aber trotzdem würde es eine gewisse Zeit halten.
 

Pietro stöhnte leise auf und fühlte sich gerade viel zu schwach, um aufzustehen. „Ich habe vielleicht die ganze Sache falsch angefangen..“ Meinte Rogue dann resignierend. Gambit war immer noch gefesselt, weshalb er Pietro sowieso nicht helfen konnte. Doch Rogue schien etwas anderes vor zu haben: „Ich will euch nicht töten, oder euch etwas tun. Auch wenn ich es könnte, wie du wohl weißt..“ Sie grinste dabei überlegen. „Ich will sogar mit euch zusammen arbeiten.“ Fügte das Mädchen mit den aussergewöhnlichen weissen Strähnen im Haar hinzu.
 

Pietro sah erstaunt auf und runzelte dabei die Stirn. Sie wusste davon, dass John nicht wirklich gefangen war – zweifelsohne aus Gambits und Auras Erinnerungen, wenn sie es ihr denn nicht freiwillig gesagt hatten. Sie wusste also auch, dass Kitty mit ihren Behauptungen und Vermutungen richtig lag und trotzdem sprach sie soeben von zusammen arbeiten? „Achjah, zusammenarbeiten nennst du das? Das kann ja heiter werden. Danke nein, darauf kann ich verzichten.“ Kommentierte Pietro trocken. Er war sauer, dass er sich so einfach hatte reinlegen lassen. „Ein Wunder eigentlich, dass du nicht bereits zu Xavier gerannt bist, um ihm alles brühwarm zu erzählen.“ Und ausgezeichnet, dass Xavier derzeit Cerebro nicht benutzen konnte um seine Schützlinge zu finden. Mystique hatte daran herumgeschraubt und der Professor würde sich sicher nicht in dieses Ding setzen, wenn es nicht zu hundert Prozent sicher war, dass dabei nichts schief gehen konnte. Aber bis Forge – das kleine Technikgenie der X-Men – den Fehler gefunden hatte, konnte es noch dauern. Denn Mysitque war ebenfalls sehr begabt im Umgang mit Technik und hatte ausserdem Hilfe von einer Technophatin bekomen.
 

„Ich werde nie wieder dahin gehen. Die X-Men haben keine Ahnung. Genauso wenig wie Xavier. Sie leben in einer Welt aus Zucker und Watte und glauben, dass alles gut werden wird, wenn sie nur friedlich bleiben. Aber so wird man abgeschlachtet.. ganz einfach..“ Gab Rogue zurück. Sie war erstaunlich kühl, aber vielleicht hatte sich der Charakter des sonst eignetlich eher schüchternen und zurückhaltenden Mädchens durch die Ereignisse der letzten Monate, des letzten halben Jahres gewandelt. Sie war selbstbewusster geworden und weniger ängstlich, soviel war schon einmal sicher. Pietro traute jedoch seinen Ohren nicht.
 

„Und was die John und Kitty Geschichte angeht, die ja so herzzeirreissend ist und mit der die gute Kitty auch jeden belästigt, den es überhaupt nicht interessiert.“ Rogue klang so höhnisch, als sie diese Worte von sich gab. „Es interessiert mich nicht, was mit ihr passiert! Dieses Mädchen ist mit abstand das falscheste, was mir jemals begegnet ist.“ Die Eifersucht sprach aus Rogue, deswegen schien ihr auch vollkommen egal zu sein, was John im Begriff war, Kitty anzutun.
 

„Genügend gute Gründe dafür, dass ich bei euch mitmache?“ Rogue richtete sich auf und erwartete das wohl auch von Pietro. Diesem gelang es nach einiger Anstrengung, sich an der Wand hochzuziehen, bis er wieder ungefähr sicher stand. Ob das ein schlechter Scherz oder eine weitere Falle war? War sie eine Spionin der X-Men? Das schloss Pietro dann doch eher aus, sie hatte gerade über Kitty gesprochen, als wäre betreffende eine giftige Schlange, deren Schädel es zu durchbohren galt, damit sie niemanden mehr mit ihrem Gift infizieren konnte. Nein, Rogue sagte definitiv die Wahrheit. Sie war wohl von Emotionen geleitet, aber schien inzwischen Gefallen am Einsatz ihrer Kräfte gefunden zu haben.
 

„Also nochmal im Klartext, damit auch du das kapierst. Ich bin bereit euch das Goldkindchen und den Möchtegern Charmeur zu übergeben, wenn du mir vertraust und mich mitnimmst.“ Rogue hielt ihm die Hand hin, der sie soeben noch einen Handschuh übergezogen hatte. „Deal?“
 

Pietro betrachtete die Hand, die sie ihm hinhielt und dann die andere Hand, welche noch nicht von einem Handschuh umhüllt war. „Was, wenn ich nicht einschlage?“ Fragte der Weisshaarige, nur um sich nicht ganz kampflos zu ergeben, denn irgendwie gefiel ihm diese Idee immer noch nicht.
 

„Dann wird dir das mehr weh tun als mir und die X-Men erfahren alles, aber aus deinem Mund.“ Rogue zwinkerte verschmitzt. Pietro verzog nur leicht den Mund und tat so, als würde er lachen, auch wenn es absolut sarkastisch gemeint war. Dann jedoch schlug er ein.
 

„Deal..“ Pietro drehte seinen Kopf zu Gambit: „Ich bringe euch ins Hauptquartier.“ Er war selbst noch verwundert, über die Tatsache, dass Rogue nun irgendwie Mitglied war in der Brotherhood. Vor allem hätte er das von vielen erwartet, aber von Rogue nicht. War sie doch eine enge Vertraute von Wolverine, welcher ja eine ziemlich ablehnende Haltung gegenüber Magneto und seiner Brotherhood hatte. Pietro sollte sich also jetzt doch eigentlich freuen. Er hatte Aura wieder –was das wichtigste war. Noch dazu ein neues Mitglied, welches doch überhaus mächtig zu sein schien, wenn es seine Fähigkeiten denn richtig einsetzte und zugleich auch noch Gambit befreit. Rogue teleportierte sich erneut und begann Gambits Fesseln zu lösen. Sie hatte dem Franzosen – den sie nicht von früher kannte, wie Pietro oder John – wohl nicht genügend vertraut, um ihm den Deal vorzuschlagen, weswegen sie ihn wohl erst gewzungen hatte, einen von denen, die ihr bekannt waren, hierher zu holen.
 

Pietro drehte gedankenverloren das Handy in Händen, während er die beiden dabei beobachtete. Und er war wieder beim eigentlichen Thema: Das war definitiv immer noch nicht sein Handy! Der Weisshaarige stockte. Er schluckte und spürte plötzlich, wie er einen grossen Kloss im Hals bekam. Seine Hände zitterten, als er seinen Kopf wieder zu Rogue drehte und langsam meinte: „Gambit hat zweimal angerufen.. was hat John beim ersten Mal gesagt?“ Pietro wusste es nicht, aber Rogue bemerkte, wie er langsam aschfal auszusehen begann. Unheimlich.
 

„Er meinte, Gambit solle wenn möglich in zehn Minuten noch einmal anrufen, da er gerade noch etwas wichtiges zu erledigen habe.“ Pietro spürte, wie seine Beine ebenfalls zu zittern begannen. Johns Worte hallten ihm im Ohr: „Kannst du ihn zehn Minuten noch einmal anrufen? Ich muss gerade schnell noch was erledigen.“ Er war so fixiert auf die X-Men, seinen ehemals besten Freund und natürlich auch Jubilee gewesen, dass er gar nicht wirklich zugehört hatte. Und er hatte wohl auch nicht bemerkt, dass John in dieser Zeit die Handys vertauscht hatte, und sich dann aus dem Staub gemacht hatte.
 

„Gambit.. bring du sie zum Hauptquartier! Ich muss dringend noch etwas erledigen.“ Pietros Augen waren geweitet. Er warf Rogue fast schon einen flehenden Blick zu. Diese las seine Gedanken und liess ihn ohne Worte ziehen. Pietro verschwand.
 

„Chérie, ich fühle mich geehrt, dass du meinetwegen zur Brotherhood kommst..“ Begann Gambit mit einem Grinsen auf den Lippen, während er sich aufrichtete und sich seine Kleider zurechtzupfte.
 

Rogue rollte lediglich mit den Augen: „Bilde dir darauf nichts ein, Gambit.“ Sie schritt an ihm vorbei und begann die Sachen im Zimmer zusammenzuklauben, welche sie wohl noch brauchte – dabei waren Dinge, die zum Motel gehörten auch imbegriffen.
 

Gambit folgte ihr und zog sie an ihrer Taille herum. So kam er ihr zwangsläufig auch näher. Schliesslich hatte er die Hände nie wirklich frei für sowas gehabt, also musste diese Gelegenheit genutzt werden. Gambits Gehabe wirkte vielleicht standardmässig, aber irgendwie fand er doch etwas an Rogue. Etwas, dass ihn magisch anzog. „Sicher, chérie?“ Er grinste immer noch.
 

Rogue stutzte kurz, lachte dann aber leise auf. Sie tippte ihm einmal mit der Hand, welche immer noch keinen Handschuh trug gegen die Wange. So dass es sich wohl ähnlich wie ein kleiner Stomschlag anfühlen musste. Gambit verzog nur kurz das Gesicht, liess sie jedoch los. „Das ihr Franzosen immer denkt, ihr könnt jede Frau haben.“ Sie lachte erneut und nickte dann in Richtung Aura: „Schätze, die wird nicht so schnell aufwachen, also tragen.“ Gambit schüttelte nur leicht den Kopf über sie, musste aber grinsen.
 

~
 

„Dani schien ziemlich sauer gewesen zu sein..“ Bemerkte Kitty. Im Nachhinein erschien sie selbst sich doch recht mies, dass sie den Vergleich mit ihrem Ex-Freund – oder was auch immer John nun genau war – gebracht hatte. Wahrscheinlich hatte ihr die hübsche Indianerin das nicht wirklich geglaubt. Danielle dachte nun bestimmt, dass sie und Evan sonstwas zusammen machten. Kitty kam nicht umhin, sich schuldig zu fühlen.
 

„Ach... das hat nur so ausgesehen. Wir kriegen das locker wieder hin.“ Meinte Evan mit einer abweinkenden Handbewegung, während er gemeinsam mit Kitty die Strasse hoch ging und schleisslich in eine kleinere Gasse einbog. Kitty fragte sich nun wirklich, wer Callisto war, und wo genau sie eigentlich hingingen. „Dani is nich nachtragend.“ Er zuckte mit den Schultern.
 

Irgendwie wusste Kitty, dass es in ihm anders aussehen musste, als er wollte, dass sie glaubte, dass alles gut war und dass sie sich deswegen keine Vorwürfe machte. Sie warf ihm einen Seitenblick zu und Evan schien das aufgefallen zu sein, denn er fügte hinzu: „Ich rufe sie heute wohl eh noch an, dann klären wir das. Mach dir keinen Kopf.“ Er blieb stehen.
 

Kitty verengte die Augen leicht und sah sich um. Wenn er sagte, dass alles gut war.. ändern konnten sie es jetzt sowieso auch nicht mehr. Dann drehte sie sich dem Afroamerikaner erwartungsvoll zu. Was nun wohl passieren würde? Evan ging in die Knie und werkelte twas an dem Deckel der Kanalisation herum. Mit seiner Fähigkeit war das leicht, er nutzte seine Stacheln dazu, um den Deckel an zuheben, ehe er ihn zur Seite schob. „Was.. was wird das?“ Fragte Kitty verunsichert, er wollte doch nicht etwa da runter?! Ein unangenehmer Geruch stieg langsam zu Kitty auf. Aber Kitty war eigentlich nicht jemand, der sich von so etwas abschrecken liess. Sie kniete sich enben Evan und strarrte in das Loch, das er geöffnet hatte. Es war noch dunkler dort unten, als in der Gasse, in der sie standen. Denn hierhin drang zumindest noch ein kleiner Hauch Lichtschein.
 

„Wir besuchen Callisto und.. die Morlocks!“ Gab Evan Auskunft, ehe er in das Loch zu steigen begann. „Ich lasse mich runter , du folgst mir und ich helfe dir.“ Erklärte er. Kitty sah ihn immer noch unsicher an. Evan bemerkte den Blick trotz der Dunkelheit und musste schmunzeln: „Vertrau mir, key? Ich hab hier unten über Monate gelebt. Es wird definitiv besser, als es aussieht.“ Kitty blinzelte. Er hatte hier unten gelebt. Wie viele Geheimnise der Blondschopf wohl sonst noch hatte? „Und mit Callistos Hilfe können wir höchst wahrscheinlich auch diesen Pyro finden. Überzeugt?“ Evan liess seine weissen Zähne aufblitzen. Kitty musste matt lächeln und nickte.
 

Evan liess sich weiter herunter, bis sie ein leises Platschen hören konnte. Kitty war glücklicherweise niemand, der empfindlich auf sowas war – Jubilee beispielsweise wäre hier wohl im Leben nie runtergestiegen. „Komm.“ Konnte sie Evan von unten hören. Kitty hätte sich wohl auch niemals träumen lassen, dass sie jemals in die Kanalisation von New York abtauchen würde, allerdings hätte sie sich wohl auch niemals träumen lassen, dass sie jemals etwas mit John anfangen würde. Schon komisch das ganze. Kitty war sich auch nicht sicher, wieso sie ihn finden wollte. Sie redete sich ein, ihn finden zu wollen, um ihn zu stoppen, falls er vor hatte, noch mehr ihrer Freunde zu verletzen. Aber vielleicht wollte ihr Herz ihna uch finden, einfach, damit er wieder bei ihr war.
 

Kitty biss die Zähne zusammen. Augen zu und durch. Vorsichtig begann die zierliche Braunhaarige die eiserne Leiter nach unten zu seigen. Evan packte sie an der Taille und half ihr nach unten, und auch noch so, dass sie im Trockenen stand. Der Geruch nach Kloake war nun doch ziemlich penetrant. Kitty versuchte einfach so wenig wie möglich einzuatmen. Es war stocktunkel. Kitty sah gar nichts. Evan griff nach ihrer Hand und zog sie dann mit leichtem Druck mit sich. „Wer ist eigentlich Callisto?“ Fragte Kitty und war erstaunt, wie sehr ihre Stimme in der Kanalisation wiederhallte.
 

Sie hörten ein Knacken. Kitty fuhr zusammen und beeilte sich etwas mehr, sodass sie gegen Evan stiess, welcher stehen geblieben war. „Shhht.. Wir sollten gar nicht hier unten sein. Mach dich also auf alles gefasst.“ Meinte Evan warnend. Kitty drehte sich herum und versuchte, auch nur etwas in der Umgebung zu erkennen. Vielleicht wäre es besser gewesen, eine Taschenlampe mitzunehmen.
 

„Was?“ Meinte Kitty überrascht und zugleich etwas erschrocken. Evan ging weiter und Kitty stolperte ihm hinther. Sie hatt ein ganz mulmitges Gefühl im Bauch, da Danielle ja auch schon angemerkt hatte, dass sie hier unten nicht willkommen sein würden. Kitty lautschte immer wieder, aber nichts war mehr zu hören. Evan hatte das Tempo erhöht, sodass Kitty weiter nur hinterher stolpern konnte, da sie keine Ahnung hatte, so wie hinlief. Genauso musste sich ein blinder dauerhaft fühlen.
 

„Und.. und wer sind die Morlocks?“ Fragte sie, während Evan sich weiter der Wand entlang tastete. Aber er hatte nicht einmal ihre Frage betreffend Callisto beantwortet, weshalb Kitty auch nicht wirklich daran glaubte, dass er sie nun aufklären würde.
 

„Wir sind die Morlocks!“ Hörte sie eine Stimme an ihrem Ohr. Kitty schrie vor Schreck laut auf, als ihr auch schon die Beine weggezogen wurde und sie hinfiel. Evan zog sie dabei wohl mit sich. Kitty fiel von dem harten Beton, auf dem sie gegangen waren, mitten ins Wasser. Dabei schlug sie sich noch dazu den Kopf an. Kitty stöhnte leise auf. Die Kanalisation wurde plötzlich durch Fackellicht erleuchtet und sie sah verschwommen eine Frau vor sich stehen.
 

„Spyke?!“ Hörte sie einen überraschten Ausruf, ehe sie das Bewusstsein verlor.
 

~
 

Jubilee versuchte sich aus Johns Griff zu befreien. Sie schrie und kratze ihn, damit er sie losliess. Doch das hatte der Feuerteufel sowieso vor gehabt. Mit voller Wucht schubbste er sie, sodass sie zu Boden ging und gegen das Geländer der Brücke knallte. Jubilee schrie auf. Johns Erscheinung war angsteinflössend. Inzwischen hatte er die Kaputze nicht mehr übergezogen. Seine Haare hatte er sich wie eh und je verstrubbelt und seine braunen Augen funkelten gefährlich. Hinter ihnen loderte das Feuer.
 

Die junge Asiatin erhob sich so schnell wie konnte und hielt sich den Kopf. Sie sah John ernst an. „Und ich habe Kitty nicht geglaubt..“ Jubilee lachte bitter auf, denn eigentlich war ihr nicht nach lachen zu Mute. „Aber du scheinst tatsächlich verrückt geworden zu sein, und nicht Kitty.“ Sie sah sich um, wohl in der Hoffnung, dass ihr jemand zur Hilfe eilen würde, aber die Strasse war verlassen.
 

„Meine Gedanken sind geodneter, als jemals zuvor, glaub mir.“ Meinte John mit drohender und warnender Stimme. Locker schnippte er sich eine Kippe in den Mund, welche er sich auch gleich entzündete. „Lass mir doch den Spass mit meinem Kätzchen. Ist doch amüsant.“ Er lachte dreckig auf.
 

Jubilee war immer noch verwirrt, über die Entdeckung, die sie soeben gemacht hatte. Aber, dass er sich ihr freiwillig zeigte, das hatte nichts gutes zu bedeuten. Sie liess ihre Hand, mit der sie ihr Handy hielt unauffällig hinter ihren Rücken wandern begann blind zu tippen. Darin war sie gar nicht mal so schlecht, sie hatte ja auch übung. „Spass ist relativ! Und das ist kein Spass mehr. Du hast Kurt verletzt!“ Jubilee dachte weiter, ihre Augen weiteten sich: „Und du hast Dun getötet!!“ Sie hatte Angst und das war ihr auch anzusehen.
 

John goutierte ihre Worte mit einem müden gänhnen, während er erneut die Combox abspielen liess: „Schade nur, dass dein Pietro grad ganz woanders ist.“ Er grinste, während er das Handy achtlos hinter seinen Rücken warf. Es knallte auf den Asphalt und ein Scheppern liess vermuten, dass es den Sturz nicht heil überstanden hatte. „Aber du suchst dir ja immer Typen, die du nicht halten kannst. Pietro wandert nun mal einfach zu gern von Bett zu Bett. Irgendwann wird’s auch mit dir langweilig, ich spreche aus Erfahrung.“ Jubilees Augen waren auf einmal nicht mehr ängstlich aufgerissen, sondern nun funkelte sie ihn wütend an.
 

„Halt den Mund! Denn genau genommen hab ich Schluss gemacht mit dir, wenn du darauf anspielst!“ Fauchte die junge Asiatin zurück und schien für einen kurzen Moment zu vergessen, wie gefährlich John eigentlich war und wie gefährlich nahe er ihr inzwischen gekommen war. „Und Pietro war nichts!
 

John packte sie grob am Kinn, was Jubilee mit einem empörten Aufschrei kommentierte, doch Johns Griff war eisern, fast schon schmerzhaft. „Ach, dafür bin ich dir noch bis heute dankbar. Und was Pietro angeht... wärst du jetzt hier, wenn er nichts wäre?“ Jubilee tippte weiterhin die Nachricht, welche an Kitty gehen sollte. Doch sie war nervös und zitterte inzwischen auch, was das schreiben erschwerte.
 

Aber John war nicht dämlich. Er packte sie am Handgelenk und drückte so fest zu, dass sie das Handy vor schmerz losliess. Jubilee versuchte ihn mit der anderen Hand von sich wegzudrücken. John liess ihr Kinn los und packte damit ihr anderes Handgelenk. Gleichzeitig lehnte er sich so gegen sie, dass sie zwischen ihm und dem Brückengeländer eingekeilt war und so keine Möglichkeit auf eine Flucht hatte. Die junge Asiatin war – auch wenn es selten war – sprachlos. Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Aber sie kannte Pietro und wusste um dessen Wesen. Er war ein Womanizer und hatte auch dementsprechend Erfolg, dass Johns Geschichte sogar der Wahrheit entsprechen konnte. Wahrscheinlich war sie dann wohl doch nichts weiter als eine andere Sexgeschichte. Es tat weh. Es war ein Gefühl, dass sie noch niemals gehabt hatte. Jubilee senkte den Blick, da sie spüren konnte, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie war sonst doch immer so beherrscht und schien alles ganz locker zu nehmen. „Wieso zeigst du dich mir..? Ich werde die X-Men vor dir warnen und diesmal werden sie mir und auch Kitty wohl oder übel glauben müssen.“ Gab Jubilee zähneknirschend zurück.
 

„Habe ich die, denen ich mich gezeigt habe am Leben gelassen?“ Fragte John, ohne jegliche Emotion. Jubilees Augen weiteten sich. Ihr Widerstand gegen Johns Griff wurde stärker und sie wand sich, so gut es ging. Aber natürlich war es sinnlos, denn John war stärker als sie selbst. Die Erkenntnis, dass er bereit war, sie umzubingen, oder besser, dass er sie nur hierher bestellt hatte um sie umzubringen war erschreckend.
 

„Lass sie los!“ Jubilee hob ihren Kopf. Diese Stimme kannte sie noch besser, als jene von John. Pietro stand am anderen Ende der Brücke. Keuchend, was hiess, dass er so schnell gerannt war, wie er nur gekonnt hatte, um hierher zu kommen. Pietro hatte innert weniger Minuten das ganze Gebiet, das ganze Viertel abgesucht. Johns Grinsen wurde jedoch nur breiter, als er dem Weisshaarigen den Kopf zudrehte.
 

„Piet..“ Hauchte Jubilee leise. Er war da. Sie war nicht nichts für ihn. Sonst wäre er doch nicht da. Jubilee lachte leise, während sich Tränen aus ihren Augen lösten und über ihre Wangen liefen.
 

„Beeindruckend, ich hatte eigentlich erst in zehn Minuten mit dir gerechnet.“ Erklärte John. Jubilees Wiederstand war inzwischen wieder grösser geworden ,weshalb Pyro den Arm um sie legte und sie so fest an sich zog, dass ihr der Atem beinah genommen wurde. Jubilee röchelte und versuchte nach Luft zu schnappen, während sie John am Arm kratzte und zu beissen versuchte. „Ich sagte ja, dass du auch noch büssen wirst. Heute wirst du es..“
 

Pietro keuchte noch immer, kam jetzt aber langsam näher. Er ging nicht auf Johns Worte ein, der sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein schien. Stattdessen meinte er, jetzt noch bestimmter als zuvor: „Lass sie sofort los!“ Er verengte seine wässrig blauen Augen.
 

„Liebend gerne.“ John lachte erneut auf. Der junge Feuermutant hob Jubilee, welche nun nach Pietro schrie, hoch und ehe Pietro realisiert, was er vorhatte und es mit seiner Fähigkeit verhindern konnte, warf Pyro Jubilee – obwohl sie tapfer versuchte, Widerstand zu leisten – über die Brüstung der Brücke.
 

Pietros Augen weiteten sich und er rannte auf John zu. Im Hyperspeed verpasste er diesem einen heftigen Faustschlag ins Gesicht, sodass John erst einmal benommen zurücktorkelte. Dann sah Pietro über die Brüstung, er hörte Jubilee, welche soeben einen Freiflug bekommen hatte, schreien. Sie würde es nicht überleben. John lachte leise, während er sich das Blut, welches langsam aus seinem Mundwinkel lief wegwischte. Pietro warf ihm einen zutiefst hasserfüllten Blick zu und zischte: „Das wirst du sowas von bereuen!! Das schwör ich dir!“ Dann war er verschwunden. John richtete sich langsam auf und lachte immer noch. Er steckte sich eine weitere Kippe an, während er dafür sorgte, dass kein Blut mehr aus seinenem Mundwinkel lief.
 

Jubilee schloss die Augen und verstummte. Das war das Ende. Sie wusste es. Gleich würde sie auf den Boden oder im Wasser aufschlagen und dann in tausend Stücke zerlegt werden. Ob sich sterben schmerzhaft anfühlte? Jubilee war kein sonderlich religiöser Mensch. Ihre Eltern ebenfalls. Aber gerade fragte sie sich wirklich, was danach kommen würde. Nach den wenigen Sekunden, die ihr noch blieben.
 

Jubilee schlang die Arme um ihren eigenen Körper. Das, was sie am allermeisten am Sterben störte, dass sie wohl Pietro niemals würde sagen können, dass sie ihn liebte, so wirklich und, dass sie Kitty niemals um Verzeihung würde bitten können. Sie hatte das Gefühl, dass es jetzt gleich zu Ende sein würde, doch plötzlich spürte sie, wie sie gepackt wurde und jemand sie mit sich trug. Die Luft wehte ihr hart um den Körper, als ob sie in einem Cabriolet sitzen würde. Jubilee wagte nicht die Augen zu öffnen. War das ein Engel, der sie holte? Sie spürte, wir ihr jemand einen Kuss auf die Stirn gab.
 

Die junge Asiatin öffnete vorsichtig die Augen. Pietro hielt sie fest in seinen Händen. Er keuchte, vor Anstrengung, aber als er ihren Blick bemerkte, erwiderte er diesen und lächelte dazu. Jubilee schlang langsam die Arme um seinen Hals und lehnte sich an ihn. „Pietro, ich liebe dich.“ Meinte sie dann, verhältnismässig trocken. Nein, das war etwas, was Jubilee noch nie getan hatte. Pietro hielt abrupt an. Inzwischen standen sie vor dem grossen Hochhaus, in dem sich das Penthouse von Jubilees Vater befand. In Miami. Hier sollte sich in den Weihnachtsferien die ganze Familie Lee treffen. Auch die Seite der Mutter sollte erscheinen, das war zumindest geplant.
 

Jubilee klammerte sich an ihn. Sie stand immer noch unter Schock, was natürlich davon kam, dass sie in Lebensgefahr gewesen war. Sie erwartete gar nicht, dass Pietro etwas dazu sagte, wahrscheinlich empfand er etwas ganz anderes für sie. Der Weisshaarige hatte den Kopf weggedreht und meinte leise: „Es tut mir Leid.. Es tut mir so Leid.. ich wollte aufpassen. Ich hätte es wissen müssen.“ John hatte ihn mit voller Absicht wegglockt. Zwar hatte der Feuerteufel nicht planen können, dass Gambit anrief, aber er hatte wohl einfach die Gunst der Stunde genutz. Pietro keuchte immer noch leise vor sich hin. Er fühlte sic hso schuldig. Das war alles nur seine Schuld. John hatte die ganze Zeit gesagt, er würde ihn büssen lassen. Und er hatte es jetzt auch getan. Nicht, in dem er Pietro direkt verletzte – dagegen hätte Magneto wohl etwas. Nein, indem er das Mädchen angriff, dass Pietro am meisten bedeutete. Dabei schlug John jedoch auch noch zwei Fliegen mit einer Klappe. Es würde ein weiterer Schock für Kitty sein. Deswegen hatte Pietro die Asiatin auch sogleich hierher gebrach. Denn er wollte eigentlich nicht dafür verantwortlich sein, dass der ganze Plan den Bach runter ging, und wenn Jubilee es jemandem erzählte, würde das zwangsläufig passieren. Pure Berechnung von Johns Seite aus, damit Pietro am Ende als der da stand, der alles versaut hatte.
 

„Mein Dad wird mich umbrigen.“ Murmelte Pietro, während er Jubilee vor dem Hochhaus schliesslich absetzte, auch wenn diese sich immer noch an ihn klammerte. „Wenn die X-men davon Wind kriegen, bin ich erledigt.“ Pietro klang verzweifelt, aber er ahtte sie einfach retten müssen. Er hatte ihr nicht dabei zusehen können, wie sie starb. John würde es bereuen. Auf irgend eine Art und weisse würde Pietro es ihm heimzahlen, darauf konnte der Feuerteufel Gift nehmen.
 

Jubilee sah ihren Angebeteten an und legte dann den Kopf auf seine Schulter. Sie war nicht verletzt, dass er nicht gesagt hatte, dass er sie liebte. Denn seine Wort, die er nun geäussert hatte, waren ein noch viel grösserer Liebesbeweis. Er hatte sie trotzdem gerettet, obwohl das seinem Vater wohl gar nicht gefallen würde. „Ich werde nichts sagen. Es sind sowieso gleich Ferien.“ Jubilee sagte das nach dem Motto, als wäre das ganze halb so wild. Aber sie wollte Pietro keinen Ärger verschaffen.
 

„Versprochen?“ Der Weisshaarige strich ihr stanf über das dunkelbraune, fast schwarze Haar. Sie nickte nur leicht. Nichts zu sagen war wiederum für sie selbst schwer, da sie damit in gewisser Weise ihre beste Freundin verriet.
 

„Kommst du mit rein..?“ Meinte Jubilee vorsichtig und hielt ihn noch immer fest, damit er auch wirklich nicht wieder wegging. Sie musste dann natürlich noch im Institut anrufen und erklären, dass sie heute schon gefahren war, aber Jubilee würde da schon eine gute Ausrede einfallen.
 

Pietro sah sie wortlos an und schien zu zögern. „Dad is heute nicht da, er kommt auch erst morgen von seinem letzten Drehort zurück.“ Dass Jubilees Vater Regisseur war, war Pietro bekannt. Der Weisshaarige hob sie erneut hoch und vermochte nun sogar leicht zu lächeln.
 

„Da kann ich einfach nicht nein sagen.“ Gab er zu. Jubilee musste schmunzeln und gab ihm einem liebevollen Kuss. Ihr war klar, dass er am nächsten Morgen schon wieder weg sein würde, weshalb sie die kurze Zeit, in der sie ihn nun wohl ganz für sich haben würde, geniessen wollte.
 

...
 

~[*Die Morlocks I – End
 

to be continoued..



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kokoro-
2013-06-29T08:46:46+00:00 29.06.2013 10:46
Kurz vorab: 8888 Wörter in diesem Kappi? Absicht oder cooler Zufall? :D

Awwr, das Kappi fing ja richtig gut an >.<
Rogue wird echt immer blöder und blöder, da hofft man, dass sie fast die ganze Brotherhood allein ausschaltet und was macht sie. Verräterin auf höhstem Niveau... Aber man weiß ja nicht, vllt ist es nur ein Plan um an Infos ranzukommen. Eigentlich ist sie doch ne gute... Eigentlich...

Sooo süß Pio und Jubi >< So romantisch! Die beiden sind so toll zusammen! Dass er sie rettet und dann gesteht sie ihm endlich ihre Liebe! Ich wünschte er hätte es auch gesagt, aber das wäre schon untypisch gewesen. Deswegen eig gut, dass er es nicht gemacht hat :)
Ich hab allerdings nicht ganz gecheckt wie er sie gerettet hat... ô.O Ich denk mal, im Highspeed abgefangen und so schnell übers Wasser gerannt, dass er nicht untergehen konnte..?

Pyro übertreibts echt... Voll krass. Soll sich ma n bisschen beruhigen der Gute... Auch wenn ich jetzt na klar weiß wieso weshalb warum... Aber trotzdem krass...

Callisto soll wohl jetzt zeigen wo Pyro sich rumtreibt und dann stürmen die X-Men die Bruderschaft oder so? :D Bin gespannt ♥

Super geschrieben, wie immer :)
Antwort von:  kittyleinchen
02.07.2013 21:40
cooler zufall ;)

rogue ist allgemein scheisse XD :D:D

jep genauso hat er sie gerettet ^^
Von: abgemeldet
2009-07-17T00:01:48+00:00 17.07.2009 02:01
Da ist mal so viel passiert, dass es gut ist, dass du so gut schreibst ;D
dein stil hat sich im vergleich zum allerersten S. Kapitel sehr verbessert!

Gambit und Rogue sind wie immer top, von Kyro wünsche ich mir mehr!
Was geht überhaupt mit Pyro? Bringt der nun alle um?
So wird Kitty ihm doch nie verzeihen!

bei dir ist es nicht einmal so schlimm, dass man über die hälfte ist,
wenn jedes kapitel 9000 wörter lang ist <3

bald mehr, bitte ♥


Zurück