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Kai, ein Einzelgänger?

Kai&Kaja.... past... present... futur
von

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4.Tage der Genesung - Teil 3

Teil 3
 

Nach einer viertel Stunde erreichten die Beiden die Bank, an der Kaja am Morgen gedreht hatte.

Sie stoppte und ging mit hinterm Kopf verschränkten Armen noch ein paar Meter weiter.

Auch Kai hielt an.

Er nahm die Musik aus den Ohren und tat es Kaja gleich.

Auch sie hatte zuvor einen Stöpsel aus den Ohren genommen.

"Alle Achtung, du hältst gut mit.", sagte sie keuchend und lehnte sich auf die Brüstung, die zum Schutz gegen einen Absturz am Rand der Klippen angebracht war.

Sie befanden sich auf einem Aussichtspunkt, welcher auch per Auto und einem kurzen Spaziergang zu erreichen war.

Sie sah aufs Meer hinaus und entdeckte die aufziehenden Wolken.

"Das Kompliment kann ich zurück geben. Erzählst du mir jetzt endlich was da eben mit Rick gelaufen ist?", fragte er.

Kaja seufzte.

"Also schön.", gab sie nach und setzte sich auf die Bank.

Kai nahm neben ihr Platz.

Kiro lief umher und schnüffelte.

"Rick lebt in Deutschland und arbeitet auch da. Sein Chef hat ihm ein lukratives Angebot gemacht, wonach er hier in Japan einen wichtigen Auftrag erledigen soll. Rick wusste, dass er diesen Job nicht bewältigt bekommt, jedoch ist ihm eingefallen, das ich hier wohne und den selben Beruf wie er habe. Ich habe ihm letzten Sommer schon öfter geholfen musst du wissen. Er nahm also an und kam her. Mir gegenüber tat er zuerst so, als sei alles prima und eben rief sein Chef an. Der machte Druck und Rick solle den Job noch diese Nacht erledigen. Tja, da ging ihm die Sause, und er fragte mich ob ich ihm nicht helfen könne. Klar kann ich das, aber ich fand es schon dreist, das er zugab, das Angebot angenommen zu haben, in dem Wissen, dass er mich dafür braucht, ohne mich zu fragen.", erzählte sie, akribisch darauf bedacht nicht zu sagen was die Arbeit oder der Job war.

"Ja, das hätte ich auch alles andere als nett gefunden.", bestätigte Kai.

"Aber der Hammer kommt ja noch, da gebe ich nach und muss nun in der Nacht seinen Job erledigen, da sagt der Kerl doch statt sich zu bedanken, dass er sogar mit der Hoffnung, mich in die Kiste zu bekommen nach Japan gekommen sei. Ehe ich was dazu sagen konnte, hat er sich dann selber eingebremst und gemeint, das du wahrscheinlich eh besser seihst als er, da ich so zufrieden ausschauen würde.", fuhr sie fort.

Kai schaute sie verdutzt an.

"Er meinte damit doch wohl nicht, dass wir…", begann er.

"zusammen sind und das Bett teilen. Doch, ich glaube genau das denkt er. Na ja, vielleicht ist es auch besser so, dass er das denkt, dann versucht er mich zumindest nicht wieder besoffen zu machen und mich in die Kiste zu bekommen.", unterbrach sie ihn und begann zu grinsen.

"Ich glaube, er hat ziemlichen Respekt vor dir.", meinte sie.

"Wieso?" Kai sah sie interessiert an.

"Na ja, generell hat er keine Skrupel jemandem die Frau oder Freundin für eine Nacht zu entführen. Bei dir streicht er versuch los die Segel.", erklärte sie grinsend.

Auch Kai grinste.

"Tja, dann lassen wir ihn halt in dem Glauben, dass ich dein Freund bin.", sagte er und stand auf.

"Echt? Dir macht das nichts aus?", fragte sie verwundert.

"Nein. Jetzt komm, dahinten zieht Regen auf.", gab er leicht kühl zur Antwort und steckte sich seine Stöpsel wieder ins Ohr.

Kaja erhob sich, richtete ihre Musik, pfiff nach Kiro und lief neben Kai nach Hause.

In Gedanken schüttelte sie den Kopf.

Kai und ihr Freund. Aber so schlecht fand sie den Gedanken gar nicht und mal ehrlich, wer hatte schon was dagegen, wenn Kai Hiwatari als der Freund und Bettgefährte gesehen wurde und der da auch noch mitspielte?
 

Zuhause ging zuerst Kaja und dann Kai duschen.

Kiro hatte sich, nachdem er sein Futter vernichtet hatte, im Schlafzimmer in seinen Korb gelegt.

In der Zeit in der Kai duschte, hatte Kaja sich die Unterlagen von Rick angeschaut.

Die Mappe hatte sie im Briefkasten vorgefunden als sie vom Joggen wieder zurück gekommen waren. Dazu musste sie ihm auch noch ein paar warme Takte sagen. Solch prekäre Unterlagen legte man nicht einfach in den Briefkasten.

Die Aktion sollte diese Nacht um 2.00 Uhr stattfinden. Kaja hatte sich bereits ihren Wecker gestellt. Aufmerksam studierte sie die Gebäudepläne.

Also so schwer wie Rick gemeint hatte, war es nun wirklich nicht.

Sie konnte über eine Feuertreppe bis zu dem Balkon des Kandidaten kommen, dort musste sie die Kamera und die Alarmanlage außer Kraft setzen. Über den Balkon kam sie ins Wohnzimmer und von da ging auch direkt eine Tür zum Schlafzimmer. Dort würde sie den ahnungslosen Mann vorfinden und sein Schicksal besiegeln. Der Rückweg dürfte der selbe werden, den sie gekommen war. Es schien sehr einfach.

Klar musste sie auf Sicherheitsleute achtgeben, aber darüber machte sie sich so keine großen Gedanken.

Die Tür vom Bad schnappte zu und Kaja ließ schnell die Mappe unterm Bett verschwinden.

"Willst du schon schlafen?", fragte Kai als er eintrat.

Er trug eine kurze schwarze Sporthose, sonst nichts.

Kaja nickte während ihre Augen die Wassertröpfchen auf seinem Körper beobachteten.

"Ja, ich muss ja wie gesagt in der Nacht noch mal weg. Du kannst ruhig noch aufbleiben wenn du willst. Schließlich musst du weder in der Nacht raus, noch morgen zur Schule.", meinte sie und blickte auf in sein Gesicht.

"Ich will noch etwas für die Schule machen. Wenn es dir nichts ausmacht gehe ich ins Arbeitszimmer.", gab er an.

"Mach das. Ich leg mich um.", antwortete sie und gähnte.

"Schlaf gut.", sagte er noch im raus gehen, nach dem er sich seine Tasche mit den Schulsachen genommen hatte.

Sie murmelte irgendetwas im Halbschlaf.

Kai ging über den Flur und betrat das Arbeitszimmer

Dort stand lediglich ein Schreibtisch an der Fensterfront mit einem Chefsessel und genau gegenüber stand ein Regal an der Wand, gegen welches man lief, wenn man beim betreten des Raumes nicht schnell genug die Kurve zum Schreibtisch nahm.

Doch dieser Weg war Kai, durch die Wäschebütte versperrt und mit einem verdatterten Satz sprang er über das Hindernis.

*Himmel, wer stellt den hier ein Bütte hin? Na was frag ich, Kaja. Aber die ist heute eh etwas komisch. Will heute in der Nacht noch etwas für Rick erledigen. Ich wüsste ja zu gerne was sie da machen muss. Aber ich so wie sie sich gewunden hat um den Beruf nicht zu nennen, bezweifle ich, dass sie mir eine Antwort geben würde. Ich weder es noch raus finden. Erst mal sollte ich es dabei belassen und mich meinem Mathebuch widmen.*, dachte er und setzte sich an den Schreibtisch.

Dort lag oben auf Kajas Mathebuch und Notizen zum heutigen Unterricht.

"Praktisch.", murmelt er und las sich die Mitschrift durch.

Es erschien ihm nicht sonderlich schwer und so rechnete er alles einmal durch.

Nach dem er der Mathematik genug hatte, nahm er sich seine neuen Bücher und begann im Chemiebuch das erste Kapitel, welches er am Dienstag morgen verpasst hatte.

Akribisch arbeitete er alles nach was er versäumt hatte und bemerkte gar nicht wie die Zeit verflog.

Natürlich hatten sie noch nicht viel gemacht, aber Kai lernte lieber vor als nachher zuviel nachlernen zu müssen.

Müde klappte er das Biologiebuch zu und stützte sich auf dem Tisch auf.

Zwischenzeitlich hatte sich Kiro zu ihm begeben und neben seinem Stuhl sich nieder gelegt.

Jetzt stand er auf und stupste Kai an.

Der sah hinunter.

"Was hast du denn?", fragte er.

Kiro winselte und lief Richtung Treppe.

"Ach du musst mal. Warte, ich lasse dich in den Garten.", sagte er und stand auf.

Leise schlich Kai gefolgt von Kiro nach unten.

Zusammen traten die Beiden raus in die schwüle Nachtluft.

Freudig wedeln entschwand der große Hund in die Dunkelheit.

Kai zog die Türe hinter sich zu und setzte sich auf einen Stuhl auf der Terrasse.

Der Mond stand hell am Firmament und die Sterne funkelten.

Kleine Wölkchen schwebten wie schwerelos am Mond vorbei.

Ein leichter Wind wehte.

In der Ferne konnte Kai das rauschen der Wellen ausmachen.

Trotz der schwülen Nacht fröstelte er und nahm die Decke, welche auf einem anderen Stuhl lag.

Da er auf einem Stuhl direkt unter dem Balkon saß, blieb ihm der volle Anblick der Sterne verwehrt, so beschloss er mit einer der Stuhlauflagen als Untergrund sich auf die Wiese zu legen.

Die Decke nahm er auch mit.

So eingemummelt lag er da und besah sich die Sterne.

Irgendwo im Garten zirpten die Grillen.

Kai schloss die Augen und sog die Luft ein.

Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals sich so frei gefühlt zu haben.

Es hatte sich so viel in ihm geändert, seit er Kaja getroffen hatte.

Diese Gedanken kreisten unaufhörlich durch seinen Geist.

Das Geräusch von Pfoten näherte sich und mit einem plumpsenden Geräusch ließ sich Kiro neben Kai fallen.

Der drehte sich zu dem großen Tier und betrachtete ihn sich.

Früher wäre er nie auf den Gedanken gekommen jemandem solch ein Geschenk zu machen.

Wenn er so im nachhinein über die letzten Tage nachdachte, bekam er es beinahe mit der Angst zu tun. Er verhielt sich völlig unnormal in ihrer Gegenwart. Aber auch nur bei ihr.

Mit Tyson und den Anderen war er an ihrem Geburtstag wie immer umgegangen.

Kiro kuschelte sich an ihn.

"Tja Kiro… Ist schon alles komisch.", flüsterte Kai und schloss seine Augen.

Mit dem Bild von Kaja auf der Mauer, bei dem Kirschbaum am Aussichtspunkt schlief er ohne es zu wollen ein.

Das kaum eine Minute später die Haustüre ins Schloss gezogen wurde und ein Motorrad fortfuhr, bekam er nicht mit.

Nur Kiro hob leicht seinen Kopf, ehe er auch einschlief.
 

Kaja saß auf ihrem Motorrad in Richtung des Zielobjektes.

Gut zwei Blocks von dem Apartment entfernt stellte sie ihre Honda in einer dunkeln Gasse ab.

Ihren Helm legte sie auf den Sitz.

Kaja trug eine komplett schwarze Ledermontur die Stiefel, Handschuhe und sogar einen Rollkragen inne hatte.

Ihre Haare hatte mit Haarnadeln am Kopf befestig und vorne hingen zwei Strähnen hinaus.

Nach dem sie sich vergewissert hatte, das niemand in der Nähe war, öffnete sie ein Geheimfach unter dem Beifahrersitz.

Dort entnahm sie ihre Waffe und eine schwarze Brille.

Die Pistole befestigte sie an einer Halterung, ihres Anzuges, die Brille setzte sie auf.

Mit einem leichten Druck auf einen verstecken Knopf an der Brille, schaltete sich das Nachtsichtgerät ein.

Erst dann entnahm sie noch feine Schnüre dem Fach und schloss es.

Kurz entschlossen erklomm sie eine Feuerleiter in der Nähe und gelangte so auf das Dach.

*Na wie praktisch. Von hier kann ich bis zu meinem Ziel gelangen.*, dachte sie erfreut, als sie sah, das die Dächer unmittelbar aneinander grenzten und nie einen breiteren Abstand als knappe drei Meter hatten.

*Also los.*, sagte sie zu sich selber in Gedanken und rannte los.

Sie übersprang die Lücken mühelos und gelangte schnell zu dem Gebäude des armen Menschen.

Unten gingen Wachen auf und ab.

Katzengleich schlich Kaja die Feuertreppe hinab zu dem Balkon.

Ehe sie den Betrat, schaltete sie die Kameras und Bewegungsmelder ab, in dem sie sich von dem drüber gelegenen Balkon kopfüber herabhängen ließ und die Hauptstromleitung kappte.

*Amateure.*, dachte sie amüsiert und marschierte ungehindert und ungesehen in das Wohnzimmer.

Lauernd sah sie sich um.

Ein Schnarchen ließ sie aufhorchen.

Da lag ihre Zielperson, mit einem Schnapsglas in der Hand auf der Couch.

Das Hemd halb offen, in Boxershorts kratzte er sich im Schlaf zwischen seinen Beinen.

*Na lecker. Ist ja widerlich, und so was soll einer unserer hellen Köpfe sein? Kein wunder das es immer weiter bergab geht in der Welt.*, dachte sie angewidert und trat neben ihn.

Kaja richtete die Waffe auf ihn.

*Tut mir echt Leid, aber du hast zu viele unschuldige Menschen umgebracht.*, entschuldigte sie sich bei ihm.

In dem Moment wo sie abdrücken wollte schwang eine Türe auf und ein Mann kam sturzbetrunken herein.

Erschrocken hielt er inne als er Kaja sah und diese schaute genauso erschrocken zurück.

Der Mann öffnete seinen Mund zum Schrein.

*Scheiße.*, schoss es ihr durch den Kopf und drückte ab.

Wie der Wind schoss sie raus auf den Balkon.

Durch den Schrei alarmiert kamen Wachen die Feuertreppe raus gelaufen.

"Verdammte Scheiße.", fluchte Kaja und sprintete die Wendetreppe nach oben aufs Dach hinauf.

"Hey! Stehen bleiben!", rief eine Stimme von unten, gefolgt von einem Schuss.

Kaja duckte sich und lief weiter hinauf.

Auf dem Dach drehte sie sich in die Richtung wo ihr Motorrad parkte und rannte los.

Um auf das Nachbardach zu gelangen musste sie über ein Lücke springen.

Von unten gellten Schreie und Schüsse hinauf.

Das Nachbardach lag tiefer und so hob Kaja im Sprung die Arme.

Ein stechender Schmerz durchfuhr sie plötzlich.

Eine Kugel hatte sie auf Brusthöhe unter ihrem linken Arm gestreift.

Fluchend und sich die Wunde haltend rannte sie zu ihrem Motorrad.

Dort zog sie hektisch ihren Helm an und fuhr los.

Ihre Verfolger hatte sie auf den Dächern abgehängt gehabt, doch es war besser nun so schnell es ging nach Hause zu kommen.

Dies gelang ihr auch ungesehen.

Mit schmerzverzehrtem Gesicht schloss sie sich die Haustüre auf.

Ihren Helm legte sie mit ihrer Brille auf die Garderobe.

*Verflixt, wie konnte mir das nur passieren. Von einem besoffenen entdeckt. Super Kaja, und dann auch noch anschießen lassen. Ich brauch jetzt erstmal ne Zigarette.*, dachte sie und ging in die Küche.

Auf dem Weg zu der Schublade in der sie ihre Notfall Zigaretten liegen hatte, legte sie ihre Waffe einfach auf den Küchentisch.

Mit einem Aschenbecher und der Packung setzte sie sich an den Tisch.

Eigentlich rauchte sie nicht.

Doch jetzt brauchte sie eine.

Damals als sie mit dem Job angefangen hatte und ihren ersten Auftrag erledigt hatte, wurden ihr eine Angeboten, weil sie so fertig gewesen war.

~"Hilft gegen Stress."~ hatte ihr Agent damals gesagt.

Seit dem war sie daran hängen geblieben.

Sie zündete sich den Glimmstängel an und lehnte sich zurück.
 

Kai wurde von dem Geräusch des heimkehrenden Motorrades wach.

"Nanu. Kiro, wach auf, wir sind eingeschlafen.", brummte er und rüttelte an dem Tier.

Mit einem ausgedehnten Gähnen hob der seinen schönen Kopf.

"Komm, lass uns rein gehen.", murmelte Kai noch im Halbschlaf und stand auf.

Mit der Decke und der Auflage in den Händen ging er aufs Haus zu.

Gerade als er auf die Terrasse trat, ging in der Küche vor ihm das Licht an und er konnte beobachten, wie Kaja, ganz in schwarz gekleidet, einen Pistole auf den Tisch legte und sich eine Packung Zigaretten, sowie einen Aschenbecher holte.

In einem schaltete sie auch das Radio ein.

Da das Küchenfenster offen stand, konnte er hören, wie der Moderator eine Eilmeldung bekannt gab.

Ein Mann mittleren Alters, sei vor wenigen Minuten von einer unbekannten Täterin erschossen worden.

Die Täterin sei geflohen. Die Bürger sollten die Augen offen halten, nach einer schwarz gekleideten Frau, mit grauem Haar, schlank, sportlich ca. 1.70m groß. Hinweise sollten an die Polizei weiter geleitet werden.

Erschrocken weiteten sich seine Augen.

Darum war sie ihm so bekannt vor gekommen.

Jetzt wurde ihm alles Klar.

Das Mädchen, welches er damals von der Klippe aus beobachtet hatte, war sie gewesen.

Der Wind trug die Geräusche von Sirenen aus der Stadt zu ihm.

Kaja war kein liebes kleines Mädchen, sie war eine Auftragsmörderin.

*Aber Moment, dann ist Rick ja auch ein Auftragsmörder. Oh Mann, ich wollte zwar wissen was sie macht, aber ich glaube es wäre besser gewesen, ich hätte es nie erfahren.*, dachte er traurig, erschrocken und verletzt zugleich.

Was sollte er jetzt den machen?

Sollte er zu ihr gehen und sie zur Rede stellen?

Sollte er sich hoch schleichen und schlafend stellen und hoffen das sie es ihm von selber erzählen würde?

Nach einigem schwanken entschied er sich für letzteres.

So leise es ging betrat er mit Kiro das Haus.

Den Hund hielt er am Halsband.

In der Küche lief das Radio.

*Gut, dann hört sie uns vielleicht nicht.*, dachte Kai und schlich mit dem verstörten Tier nach oben.

Dort warf er sich ins Bett und drehte sich einige Male hin und her, damit das Bett zerwühlt aussah.

Kiro hatte sich widerwillig in sein Körbchen gelegt.

Unten wurde geräumt und Kaja schien in den Keller zu gehen.

Kai schloss seine Augen.

Es war einfach ein Traum hoffte er.

Die Treppe knarrte und die Tür zum Schlafzimmer wurde geöffnet.

Kai öffnete die Augen und konnte sehen, wie Kaja nur in Unterwäsche zum Schrank ging.

Der Mond beschien sie.

Sein Blick viel auf einen Verband, welcher unter ihrer Brust verlief.

Ruckartig setzte er sich auf und schaltete das Licht ein.

Erschrocken drehte sich Kaja zu ihm um.

"Du… du bist wach?", stotterte sie.

"Allerdings.", sagte er kalt.

Kaja schluckte.

Irgendwie hatte sie das Gefühl, Kai wusste was sie eben gemacht hatte.

Eigentlich konnte er es ja gar nicht wissen, aber sie fühlte das etwas nicht stimmte.

"Hab ich dich geweckt?", fragte sie und versuchte sich zu fassen.

"Indirekt. Kiro und ich haben im Garten die Sterne beobachtet.", sagte er frostig und monoton.

Kaja beschlich ein ungutes Gefühl.

Vom Garten konnte man ungehindert in die Küche schauen.

Sie hatte ja auch einmal gedacht, dass sie jemanden auf der Treppe gehört hatte.

Seufzend nahm sie sich eine kurze Sporthose aus dem Schrank und zog sie an.

Kai beobachtete sie und wartete auf eine Reaktion.

Sie nahm sich noch ein weißes Tanktop und setzte sich auf die Bettkante.

Das Top lag auf ihren Knien.

Schweigend langte sie nach der Schublade, in der sie Kais Salben aufbewahrte.

Sie nahm sich die für seine Beinwunde und las nach ob die auch für ihre Wunde geeignet erschien.

Laut Beschreibung passte sie und da Kaja mit einer Schussverletzung schlecht zum Arzt gehen konnte, legte sie die Tube neben sich und begann den Verband, welchen sie eben schnell angelegt hatte, abzuwickeln.

Kai hatte sich gegen die Wand gelehnt und beobachtete sie.

Da die Wunde auf der für ihn verdeckten Seite war, konnte er sie nicht sehen, er sah nur den Verband, welcher sich regelmäßig rot gefärbt hatte.

"Fuck.", hörte er sie fluchen.

Es gab ihm einen Stich, als er den verfärbten Verband sah.

Als der Verband ab war, hob Kaja ihren Arm und sah sich die Wunde an.

"Diese Idioten.", murmelte sie.

Ihr Handy klingelte.

Es lag auf ihrem Nachttisch, da sie es zu Jobs selten mitnahm.

"Ja?", ging sie dran.

"Ja, es hat geklappt, was denkst du denn? Ich bin ja schließlich kein Amateur.", fauchte sie.

"Warum ich so geladen bin? Ich hab ne verdammte Schussverletzung unterm Arm.", keifte Kaja.

"Wie, wie konnte das passieren? Du hast leider vergessen mir zusagen, das der Kerl nicht alleine ist. Es lief alles super, der Kerl lag sturzbetrunken auf der Couch, doch als ich gerade den Job erledigen wollte, kam einer rein und schrie. Woraufhin natürlich diese verdammten Wachen kamen.", erklärte sie wütend.

"Natürlich hat mich keiner Erkannt. Sie haben mich auch nur durch einen Glückstreffer getroffen. Irgend so ein Querschläger hat mich getroffen als ich auf das Nachbardach gesprungen bin.", erzählte sie weiter.

Kai bekam große Augen.

"BITTE??? DAS WÄRE DIR NICHT PASSIERT??? Ja, wieso hast du es dann nicht selber gemacht?", brüllte sie los.

"Wollte ich auch meinen. Ruf deinen Agenten an und sag ihm bescheid. Bis Sonntag.", verabschiedete sie sich und legte das Handy weg.

"Dieser Depp, beschwert sich, und hat selber nicht genug Arsch in der Hose um seine Jobs zu erledigen.", brummte sie und stand auf.

Ohne Kai zu beachten ging sie ins Bad.

*Jetzt kann sie es nicht mehr leugnen. Sie ist eine Auftragsmörderin. Ob ich ihr bei der Schussverletzung helfen sollte?*, dachte er und stand auf.

Langsam folgte er ihr ins Bad.

Kiro saß mit einem geknicktem Ohr und schief gelegten Kopf in seinem Korb.

Er verstand diese nächtliche Unruhe gar nicht.

Wieso roch sein Frauchen denn nach Blut?
 

Kaja stand vor ihrem Waschbecken und tupfte mit einem Waschlappen das Blut um die Wunder herum ab.

Verwundert sah sie auf als Kai das Bad betrat.

Wortlos und mit einem kalten Blick nahm er ihr den Waschlappen ab.

Er nahm sich den Hocker, welcher immer als Badetuchablage diente und stellte ihn neben das Waschbecken.

Er bedeutete Kaja sich zu setzten und ihren Arm auf das Becken aufzustützen.

Schweigend wusch er den Lappen aus und kniete sich vor sie.

Kaja trug einen BH, welcher nur eine Schnur nach hinten zum Verschluss hatte.

Er drückte die Schnur ein Stück runter und reinigte die Wunde.

Kaja sog scharf die Luft ein.

Kai legte den Lappen weg und nahm das Desinfektionsspray aus seiner Hosentasche und sprühte es auf die Wunde.

Ein kleiner schmerzhafter Laut entkam Kaja über ihre Lippen.

Kurz sah Kai zu ihr auf.

Sie starrte an die Wand und hatte Tränen in den Augen.

Es gab ihm einen Stich.

Egal was sie eben gemacht hatte, er würde es sich von ihr anhören und sich erst dann eine Meinung darüber bilden.

Böse konnte sie nicht sein.

Nein, Kaja war zwar stark und konnte auch kalt sein, aber im Grunde war sie für ein Mensch, der verletzlich, freundlich, aufmerksam war und den man schützen musste.

Vorsichtig tupfte er etwas von der Salbe auf die Wunde, dann nahm er einen frischen Verband, den er mitgebracht hatte und verband Kaja.

Dies erwies sich als recht schwierig, da die Wunde genau auf Brusthöhe war und er folglich versuchen musste, den Verband unter ihrer Brust und trotzdem über die Wunde zu legen.

Peinlich darauf bedacht, sie nicht zu berühren verband er sie.

Mit Verbandklemmen befestigte er ihn am Rücken.

Als er fertig war, nahm Kaja den Arm runter und drehte sich wieder grade.

Kai legte seine Arme auf ihrem Schoss ab.

"Mach das nie wieder.", murmelte er und sah ihr in die grauen Augen.

"Ich kann nicht Kai, es ist mein Job.", flüsterte sie traurig.

"Das meine ich auch nicht. Ich meine, komm nie wieder mit einer solchen Verletzung nach Hause und jag mir so einen Schrecken ein.", sagte er und erhob sich dabei auf ihre Augenhöhe.

Seine Nase berührte fast die ihre.

Mit großen Augen nickte sie leicht.

"Okay…", brachte sie hervor.

"Gut. Komm, ab ins Bett. Wir reden Morgen.", meinte er wieder normal.

Kai stellte sich hin und streckte ihr die Hand entgegen.

Sie ließ sich hochziehen und ging mit ihm ins Schlafzimmer.

Dort zog sie sich ihr Top an und legte sich zu Kai ins Bett.

Sie schaltete das Licht aus.

"Kai?", fragte Kaja nach einer Weile in die Stille hinein.

"Hm?", brummte er hinter ihrem Rücken.

Sie drehte sich um.

Kai lag auf dem Rücken und hatte seine Arme hinter dem Kopf verschränkt.

"Bist du Böse auf mich?", fragte sie.

"Nein. Wieso, sollte ich?", entgegnete er.

"Ich weiß nicht. Du hast eben so geschaut.", sagte sie.

"Wie hättest du denn reagiert?", fragte er.

Sie überlegte.

"Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Ich glaube ich käme mir sehr komisch vor, wenn ich dich so gesehen hätte.", meinte sie schließlich.

"Weißt du denn was ich gesehen habe?", gab er zurück.

"Wenn ich ehrlich bin nicht. Aber ich denke du hast gesehen wie ich in der Küche gesessen habe.", vermutete sie.

"Ich bin mit Kiro auf der Wiese eingeschlafen und wach geworden als du wiederkamst. Als ich die Decke zurück auf die Terrasse bringen wollte, ging in der Küche das Licht an und du kamst rein. Völlig in schwarz, mit einer Pistole in der Hand und einem verbissenen Gesichtsausdruck. Als du dich mit der Zigarette hingesetzt hast, bin ich mit Kiro hoch geschlichen.", erzählte er ihr.

Vorsichtig rutschte Kaja näher an ihn heran.

"Kannst du mich jetzt überhaupt noch leiden? Ich meine, jetzt wo du weißt, das ich Menschen auf dem Gewissen habe?", fragte sie und versuchte in seine Augen zu sehen.

Doch Kai hatte sein Gesicht gen Fensterfront gewandt.

"Weißt du, die Menschen die in meinen Aufträgen stehen, das sind alles schlechte Menschen. Der von heute war ein hohes Tier im Rotlicht Milieu. Sonst würde ich das auch nicht machen. Ich habe noch nie einen Auftrag angenommen, wo ein ehrenhafter Mensch das Ziel war. Auch wenn das den Auftraggebern nicht passt.", erklärte sie und ein leichter Hauch von Verzweiflung schwang in ihrer Stimme mit, da Kai nicht auf ihre Frage antwortete.

"Ach darum ging es in dem Streit am Strand vor ein paar Tagen.", murmelte Kai.

Kaja zuckte.

"Woher weißt du das?", fragte sie verdutzt.

"Ich lag auf der Klippe und habe den Streit belauscht.", sagte er ohne klar erkennen zu lassen was er fühlte.

"Dann weißt du ja das ich nicht Lüge. Ich nehme wirklich nur Aufträge an, wo es darum geht Mafia Bosse, Zuhälter und solche Konsorten unschädlich zu machen.", gab sie zurück.

"Ich weiß das du nicht lügst. Dafür brauche ich keine Beweise.", brummte er.

Sie schwiegen.

Kaja beobachtete Kais Augen.

Die Rollladen waren auf ritze und so beschien der Mond sein Gesicht.

"Hasst du mich, jetzt?", fragte sie traurig.

Kai drehte seinen Kopf und sah in ihre Augen.

*Ich und sie hassen? Sie ist so traurig. Mein Gott, sie glaubt wirklich, das ich sie jetzt hasse.*, dachte er.

"Nein.", sagte er mit einer rauen und belegter Stimme.

Kaja viel eine Träne vom Gesicht herab und landete neben seinem Gesicht.

Kai streckte seine Hand aus und berührte ihre Wange.

Mit dem Daumen wischte er ihre Tränen weg.

"Scht. Ist doch gut.", raunte er und strich ihr übers Haar.

Ihre Augen trafen seine.

Kai ließ seine Hand in ihrem Nacken ruhen.

Ihr Tränenfluss versiegte.

"Also magst du mich noch?", stammelte sie flüsternd.

"Natürlich.", raunte Kai leise und drückte sich hoch, so das er ihrem Gesicht näher kam.

Kaja näherte sich ihm ihrerseits.

Beide schlossen die Augen und ihre Lippen berührten sich.

Gemeinsam sanken sie zurück in die Kissen.

Seine Zunge strich über ihre Lippen und ein leidenschaftlicher Kuss entstand.

Kais Hand strich über ihren Rücken und kam schließlich auf ihrer Wunde zu Ruhe.

Plötzlich flammte ein rotes Licht unter seiner Handfläche auf und die Beiden Blades auf dem Tisch leuchteten.

Kajas Blade leuchtete Blau und Kais Rot.

Erschrocken lösten sich die Beiden.

Mit dem Lösen hörte auch das Leuchten auf.

Irritiert sahen die Beiden sich an.

"Sag mir, das ich mir das gerade nicht eingebildet habe.", sagte Kaja tonlos.

"Nein, ich habe das auch gesehen. Da war ein Licht unter meiner Hand und die Blades haben geleuchtet.", murmelte Kai und setzte sich auf.

Kaja wich zurück und setzte sich ebenfalls auf.

Er runzelte die Stirn und schaltete das Licht ein.

Nachdenklich betrachtete er seinen Blade.

"Dranzer. Was hat das zu bedeuten?", murmelte er.

Kaja sah ihm zu und streckte sich.

Kai sah das im Augenwinkel und sah wie sie ohne schmerzen sich reckte.

Schnell legte er seinen Blade wieder auf den Tisch.

Er setzte sich vor Kaja.

"Zieh dich aus.", sagte er bestimmt.

"Bitte?", fragte sie verwirrt und leicht angesäuert.

"Nicht das was du denkst, zieh einfach mal bitte das Top aus. Ich will was wissen.", sagte er unwirsch.

Verdutzt tat Kaja wie ihr geheißen und zog das Top aus.

Ohne umschweife wickelte Kai den Verband ab und achtete nicht auf Kajas Proteste.

"Das gibt es doch nicht.", rief er aus.

Auch Kaja stoppte ihr Gezeter und besah sich ihre Wunde, beziehungsweise, dass was davon noch übrig war.

Die Wunde hatte sich geschlossen und eine Kruste hatte sich gebildet.

"Sag mir das ich Halluzinationen habe. Wie hast du das gemacht?", fragte Kaja.

"Wenn ich das wüsste.", murmelte Kai und strich über die Verletzung.

"Das gleiche ist doch auch mit dir passiert. Weißt du noch?", gab sie an.

"Klar, darüber grübele ich doch auch noch nach. Seltsam… Sag mal, hattest du nicht etwas von einer Legende erzählt?", überlegte Kai.

Kaja gähnte und nickte.

"'Tschuldige… Das Buch muss irgendwo in dem Regal im Arbeitszimmer sein. Nur lass uns morgen danach schauen, ich bin müde und ich muss auch gleich wieder raus.", meinte sie und gähnte abermals.

Kai nickte und sah auf die Uhr.

Vier Uhr hatten sie.

"Stell deinen Wecker um auf viertel nach Sieben. Ich geh morgen mit Kiro.", beschloss Kai.

Dankbar sah Kaja ihn an und stellte den Wecker um.

Dann machte sie das Licht aus und legte sich hin.

Kai lag direkt hinter ihr.

"Kai?", fragte sie im Halbschlaf.

"Hm…", brummte es hinter ihr.

"Danke.", sagte sie.

Statt einer Antwort, legte er einen Arm um sie und zog sie an sich ran.

Sie schmiegte sich an und schlummerte ein.

Auch Kai fand rasch den Weg ins Reich der Träume.

Keiner merkte, wie Kiro aufs Bett sprang und sich vor sein Frauchen legte.

Die ganze Zeit hatte der Hund am Bettende gesessen und die Zwei beobachtet.

Kaja legte im Schlaf einen Arm auf Kiro.

Der Hund stieß ein leises zufriedenes Brummen aus.

Anscheinend ging es seinen Herren gut, da konnte auch er endlich schlafen.

Aufregend war so ein Leben mit Menschen.
 

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so, das ist teil drei des vierten kapitels... ich habe versuch ihn extra nicht solang zu machen ^^

teil vier wird dann der letzte des vierten kapis sein, versprochen ^^

ich bedabke mich auch für die hilfe von LyranedeBurand,^^ vielen dank fürs lesen und beurteilen^^

so, jetzt lest mal alle schön und gebt mir kommis ^^

ich hoffe ja mal, das ihr nach den ferien wieder lese freudiger seit.

bis dahin

lg

sezu



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Alex_Dryden
2008-12-25T20:03:10+00:00 25.12.2008 21:03
Wow geiles Kap^^
Ihc will endlich wissen was das für eine Legende ist...und was noch so alles passiert^^

Hoffe du schreibst schnell weiter

Ciao Kai-Kai^^
Von: abgemeldet
2008-08-03T20:32:08+00:00 03.08.2008 22:32
suupi,aber das weißt du ja schon.*smile*


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