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Love and death

Tote haben es auch nicht leicht
von

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Männer!

Energisch drosch Sasuke gegen den Sandsack ein. Dieser flog schwungvoll zurück und kam mit Wucht wieder zu Sasuke. Erneut prassten die Schläge kraftvoll auf den harten, unnachgiebigen, leblosen Gegner ein. Seine ganze Wut – sowohl auf Kakashi als auch auf Sakura – ebenso sein Frust über die ganze Situation, ließ Sasuke an dem Sandsack aus. Der Schweiß rann ihm bereits nach kurzer Zeit über das Gesicht, bildete sich auf Rücken und Brust. Erst nach etwa einer Stunde, trat Sasuke beiseite, ließ den Sandsack sich ausschwingen. Mit dem Handrücken wischte sich Sasuke den Schweiß von der Stirn. Sein Oberteil war vollkommen durchnässt. Er würde noch schnell duschen müssen, bevor er seine neuen Schüler trainieren würde können. Wobei, die kleinen Kinder würden sich sicherlich nicht daran stören, wenn Sasuke verschwitzt das Training durchführte. Dennoch würde ihm eine kühle Dusche gut tun.

Nur noch leicht schwang der Sandsack hin und her. Sasuke hob seinen Kopf an. Sein Blick fiel direkt auf Sakura, die ihm gegenüber auf einer Bank saß und zu ihm sah. Überrascht weiteten sich Sasukes Augen. Wie lange war Sakura schon hier? Er hatte nicht mitbekommen, wie Sakura gekommen war. Wobei das auch nicht schwer war. Als Geist bewegte sich Sakura sowieso lautlos voran.

Das einstündige Training, um die Wut loszuwerden, kam Sasuke jetzt gelegen. Anstatt Sakura anzufahren, ihre böse Blicke zuzuwerfen oder ihr Vorwürfe zu machen, blickte Sasuke schweigend zu ihr. Wartete ab. Was sie wohl wollte? Wenn Sakura schon länger da war, hatte sie gut daran getan, ihn nicht anzusprechen. Dennoch interessierte es Sasuke, was Sakura jetzt wieder von ihm wollte. Trotzdem wartete er ab, wollte Sakura den ersten Schritt machen lassen.

Die Sekunden verstrichen, langsam kam sich Sasuke dumm dabei vor, einfach nur schweigend im Raum zu stehen und sich anzustarren. Gerade hatte Sasuke die Arme vor der Brust verschränkt, als Sakura diese nervende Stille durchbrach.

„Auf die Gefahr hin, dass du dich jetzt wieder aufregen solltest, Kakashi hat Itachi davon erzählt, dass ich ein Geist bin.“

Auf diese Worte hin, zog Sasuke die Augenbrauen in die Höhe. War ja klar, das sein Onkel nicht stillhalten konnte. Er kannte keine größere Tratschtante als Kakashi. Und in der Regel verlief es immer peinlich. Sasuke und Itachi waren oft die Opfer von Kakashis Tratschereien. Nur wenn es darauf ankam – beispielsweise bei der Tatsache, dass Kakashi von Anfang an wusste, dass Sakura ein Geist war – schwieg sein Onkel.

Da Sasuke nichts auf Sakuras Worte erwiderte, zuckte Sakura nonchalant mit den Schultern.

„Auch gut.“

Noch immer beschäftigte Sasuke die Frage, was Sakura hier wollte. Die Sache mit Itachi konnte doch wohl nicht der einzige Grund gewesen sein. Daher wartete Sasuke weiter ab.

Von Sakura erklang nach kurzer Zeit ein schwerer Seufzer.

„Du erwartest jetzt aber hoffentlich nicht, dass ich mich entschuldige. Für das, was Kakashi gesagt hat, kann ich auch nichts.“

Leicht schüttelte Sasuke den Kopf. Deswegen machte er Sakura keine Vorwürfe mehr. Diesen Frust hatte er sich bereits abtrainiert und darüber nachgedacht. Hatte sich dafür entschieden, dass er diesbezüglich überreagiert hatte. Dennoch war Sasuke noch immer etwas sauer auf seinen Onkel.

„Willst du vielleicht noch schnell unter die Dusche hopsen, bevor dein Training beginnt?“ fragte Sakura.

Leicht irritiert runzelte Sasuke die Stirn. Sakura wirkte nicht so, als läge ihr sonst noch etwas auf der Seele. Daher verwarf Sasuke seinen vorherigen Beschluss und fragte Sakura direkt, was sie hier wollte. Ihre Antwort überraschte Sasuke.

„Kakashi hat gesagt, ich soll dir nach. Das habe ich gemacht. Mehr steckt nicht dahinter.“

Sakuras Antwort sollte Sasuke nicht sonderlich kümmern. Dennoch kam Enttäuschung in ihm auf. Sakura war also nicht seinetwegen hier.

„Also, wie sieht’s mit der Dusche aus?“ erkundigte sich Sakura und bewarte Sasuke davor, in Gedanken und Überlegungen abzudriften, die alles andere als gut waren. Schließlich hatte er entschieden, den Status quo beizubehalten, bevor der One-night-stand geschehen war.

Mittlerweile klebte das nasse Oberteil regelrecht an Sasuke. Wenn es weiter trocknen würde, konnte man sicherlich die weißen Schweißspuren an seinem Oberteil erkennen. Daher nickte Sasuke Sakura als Antwort zu. Eine kurze Dusche würde nicht schaden.
 

Schweigend folgte Sakura Sasuke hinauf in sein Zimmer. Zum Glück war Sakura ein Geist, sonst wäre sie gegen die Wand gelaufen. Stattdessen schwebte sie hindurch und fand sich dann in Sasukes Zimmer wieder. Erst da schreckte Sakura aus ihren Gedanken, als Sasuke das Wasser der Dusche anstellte.

Sakura ließ sich auf Sasukes Bett nieder. Es würde wohl nicht lange dauern, dann wäre Sasuke wieder zurück. Dann könnte Sakura ihn ja fragen.

Auf dem Weg hierher, hatte Sakura die ganze Zeit darüber gegrübelt, ob sie Sasuke bitten sollte, ihrer Tante wieder einen Besuch abzustatten. Sie vermisste Tsunade und Jiraiya ungemein. Außerdem sorgte sich Sakura um ihre Tante und ihren Onkel. Schließlich dachten diese immer noch, Sakura wäre tot und für immer von diesem Planeten verschwunden.

Auch würde Sakura noch gerne ihre Freunde sehen. Klar, Ino wusste inzwischen bescheid. Aber auch Neji, Hinata und Naruto hatten die Wahrheit verdient. Allerdings wäre es nicht sehr ratsam, jedem von Sakuras aktuellem Zustand zu erzählen. Nicht, dass das noch irgendwann im Fernsehen zu sehen war oder im Internet stand!

Schwer seufzte Sakura auf. Ihre Ellbogen standen auf ihren Knien, die Hände stützten den Kopf. Es war eine schwere Entscheidung und Sasuke musste daran teilhaben. Schließlich würde Sasuke den Vermittler spielen müssen. So sehr sich Sakura danach auch sehnte, so wollte sie kein unnötiges Risiko eingehen. Mit der Zeit würde sich vielleicht etwas ergeben. Kakashi hatte heute, bevor Sasuke und Itachi zum Frühstück erschienen waren, Sakura versprochen, ein paar Erkundigungen einzuholen. Denn auch er vertrat die Meinung, dass man nicht einfach so als Geist von den Toten wiederkehrte. Dafür gab es einen Grund. Und wenn man den kannte, konnte man vielleicht auch dafür sorgen, dass Sakura wieder lebendig wurde. Oder zumindest ihr Dasein als Geist nicht bis in alle Ewigkeit verbringen musste.

Sakura schreckte aus ihren Gedanken, als Sasuke die Badezimmertür geräuschvoll schloss.

Zu Sakuras Erleichterung, hatte sich Sasuke bereits ein frisches T-Shirt angezogen. Lediglich von Sasukes Haaren tropfte das Wasser ab und an.

„Äh, Sasuke“, begann Sakura etwas unsicher.

Inzwischen, so befand Sakura, hatte sich Sasukes Laune deutlich gebessert. Jetzt war eigentlich eine gute Gelegenheit, um ihr Anliegen darzulegen. Daher begann Sasuke ohne Umschweife, bevor Sasuke noch etwas sagen konnte.

„Könnten wir vielleicht wieder zu mir nach Hause? Nicht unbedingt heute, aber ich würde meine Tante und meinen Onkel doch sehr gerne wieder sehen. Ich vermisse sie und mache mir Sorgen.“

Gespannt sah Sakura Sasuke an. Dieser hatte, für ihn in seiner typischen Art, die Arme vor der Brust gekreuzt und eine Augenbraue in die Höhe gezogen. In dieser Pose dachte Sasuke nach. Die Sekunden verstrichen, während Sakura auf eine Antwort wartete. Sie wollte Sasuke nicht drängen. Sonst würde er vielleicht aus Prinzip ablehnen.

„Willst du dich ihnen zeigen oder soll ich wieder unter einem Vorwand dahin gehen?“ erkundigte sich Sasuke nach einigen Sekunden.

Tja, darüber hatte Sakura nicht groß nachgedacht. Daher zuckte Sakura etwas verloren mit den Schultern.

„Keine Ahnung. Ich weiß nicht. Nicht, dass sie sich unnötige Hoffnungen machen. Vielleicht aber ist das auch viel schlimmer für sie. Gleichzeitig denke ich mir, was bringt es schon, wenn du zu ihnen gehst, warum auch immer und ich sie nur sehe!“

Verzweifelt schmiss Sakura die Arme in die Luft. Das war zum Haare raufen!

Sasuke verstand wohl ihr Dilemma, denn er nickte zustimmend. Die Augenbraue blieb nicht länger oben und Sasuke setzte sich neben Sakura auf das Bett.

„Um ehrlich zu sein, würde ich mich auch ungern wieder zum Deppen machen. Ich glaube auch, das würde nichts bringen. Letztendlich würdest du danach wohl besorgter sein, als ohnehin schon.“

Bei Sasukes Worten verzog Sakura das Gesicht. So wie es aussah, würde Sasuke damit wohl Recht behalten.

„Und was ist, wenn ich mich ihnen zeige?“ fragte Sakura hoffnungsvoll.

Genauso ahnungslos wie Sakura, zuckte Sasuke mit den Schultern.

„Vielleicht sollten wir Kakashi fragen. Er weiß sicherlich, was zu tun ist. Außerdem hat er mit diesem ganzen Kram hier mehr Erfahrung.“

Gezwungenermaßen stimmte Sakura Sasuke zu. Etwas anderes blieb ihr wohl auch nicht übrig. Wenigstens schien Sasuke nicht länger sauer zu sein. Sogar der Streit von gestern war für einen Moment beiseite geschoben. Ihr kleines Liebesproblem konnte Sakura später immer noch angehen. Jetzt ging die Familie erst einmal vor. Mit Sasuke verbrachte sie eh genug Zeit.
 

Sasuke musste zurück zum Dojo. Der Unterricht für die Kleinen begann jeden Moment. Deswegen hatte Sakura Kakashi alleine aufgesucht. Jetzt saß Sakura, mehr oder weniger, auf dem Sofa in Kakashis Bibliothek. In Zukunft würde Sakura hier wohl noch etwas mehr Zeit verbringen. Sakura liebte Bücher und Kakashis Bibliothek war einfach der Traum einer jeden Leseratte!

Kakashi setzte sich Sakura gegenüber, faltete die Hände in den Schoß. Sein Blick wurde nachdenklich. Sakura hatte Kakashi die Situation geschildert. Jetzt wartete sie darauf, dass ihr Sensei ihr weiter helfen konnte.

„Bis jetzt bin ich noch nicht dazu gekommen, Erkundigungen einzuziehen. Aber ich werde mit Sicherheit noch etwas herausfinden, wie wir deinen momentanen Zustand ändern können. Aber was du jetzt unternehmen sollst…“

Erneut wurde Kakashis Gesicht nachdrücklich. Angespannt saß Sakura da, blickte zu ihrem Sensei und wartete ab. Während sie wartete, dachte Sakura ebenfalls nach. Letztendlich würde Sakura wohl keinen Besuch machen. Weder bei ihrer Tante, noch bei ihren Freunden. Es würde alles verkomplizieren. Vielleicht sollte Sakura das machen, wenn sie endlich herausgefunden hatte, wie sie sich sichtbar machen konnte. Und nicht nur, während sie sich aufregte.

Zu dem selben Schluss gelangte Kakashi nach einigen Minuten auch.

„Ich denke, momentan wäre es für deine Familie wohl nicht so gut, wenn sie die Wahrheit erfahren. Vielleicht, wenn wir mehr wissen. Nicht das sie sich unnötige Hoffnungen machen, dass du irgendwann wieder lebendig wirst. Schließlich kann es genauso sein, dass wir lediglich herausfinden, wie du deinen Frieden finden wirst. Und wenn du dort hingehst, um deine Familie zu beobachten… Wenn es dir etwas bringt, solltest du es machen. Aber das musst du selbst für dich entscheiden.“

Etwas niedergeschlagen ließ Sakura den Kopf hängen. Sie selbst war ja zu dem selben Schluss gekommen, aber es auch noch einmal von Kakashi zu hören, war etwas anderes.

„Ich werde wohl hier bleiben. Ich will nicht sehen, wie Tsunade ihre Sorgen in Alkohol ertränkt und permanent arbeitet, damit sie sich nicht mit ihren Gefühlen beschäftigen muss. Und mein Onkel wird sich sicherlich nicht besser verhalten. Er wird ebenso trinken, schreiben und den Frauen hinterher jagen. Er würde meine Tante niemals betrügen!“ fügte Sakura schnell hinzu. Sie wollte nicht, dass es so aussah, als würde ihr Onkel ihre Tante betrügen. Jiraiya hatte einen Hang zu hübschen Frauen, schaute ihnen gerne hinterher, aber lieben tat er nur Tsunade.

„Sakura?“ fragte Kakashi und riss Sakura aus ihren Gedanken.

„Äh, ja?“

„Ich muss jetzt leider los. Ich habe gleich einen Termin. Ein alter Bekannter. Vielleicht kann er mir ein wenig weiterhelfen. Und dann werden wir dein Problem in Angriff nehmen.“

Kakashi versuchte Sakura aufzumuntern. Mit mäßigem Erfolg. Sakura wusste nicht einmal, ob man ihren Zustand rückgängig machen konnte oder nicht. Aber damit hatte sie sich, um ehrlich zu sein, auch noch gar nicht so sehr damit beschäftigt.

„Und, wie läuft es mit Sasuke?“ erkundigte sich Kakashi.

Sakura zuckte mit den Schultern. „Bisher ist noch nichts passiert. Aber ich hatte ja auch noch gar keine Zeit. Außerdem weiß ich auch gar nicht, wie ich das angehen soll“, gestand Sakura.

„Ich dachte, du hättest bereits einen Freund gehabt. Sai, oder nicht?“

Auf Kakashis Gesicht bildete sich ein kleines Lächeln.

„Doch schon. Aber ich weiß auch nicht… Ich hab gar nichts gemacht. Eines Tages kam Sai, fragte mich, ob wir mal zusammen weggehen wollen. Und am Ende des Dates waren wir ein Paar.“

Tatsächlich hatte Sakura kurz vorher schon angefangen für Sai zu schwärmen. Als er sie nach einem Date gefragt hatte, war sie überglücklich gewesen. Und als Sai sie nach Hause gebracht hatte, hatte er sie – wie in einem romantischen Kitschfilm – vor der Tür geküsst. Es war fast eine halbe Stunde vergangen, bis sie sich voneinander gelöst hatten. Und letztendlich waren sie dann ein Paar gewesen. Mehr als ein Jahr.

„Tja“, begann Kakashi, fuhr sich durch sein Haar.

„Um ehrlich zu sein, weiß ich auch nicht so ganz, auf was Sasuke steht. Er redet nicht gerne über solche Dinge. Und so triviale Dinge wie ins Kino gehen oder schön Essen, fällt bei euch wohl flach.“

Da hatte Kakashi recht. Es wäre doch wirklich mehr als suspekt, wenn Sasuke alleine in einem Restaurant saß und Selbstgespräche führte. Aber eigentlich wollte Sakura mit Kakashi auch nicht darüber reden. Schließlich war er noch immer der Onkel von Sasuke und ihr Sensei. Außerdem hatte es schon genug gereicht, dass er Itachi von ihrem One-night-stand erzählt hatte!

Daher erhob sich Sakura, unter einem Vorwand, und ließ Kakashi alleine zurück. Sonderlich viel länger hätte sie ja eh nicht bleiben können. Es wäre wirklich super, wenn Kakashis Bekannter ein paar Informationen hatte.

Gedankenverloren flog Sakura durch das Anwesen. Raum für Raum durchquerte sie, flog durch Wände und geschlossenen Türen. Sie hatte noch Zeit. Erst in vier Stunden, wenn Sasuke die zwei Kindergruppen trainiert hatten, würde Sasuke ihr wieder Gesellschaft leisten können. Natürlich könnte Sakura wieder ein wenig an ihren Techniken arbeiten oder Sasuke beim Trainieren zusehen. Allerdings hatte sie darauf keine Lust.

Abrupt hielt Sakura inne. Laute Musik dran an ihr Ohr. Metall. Das dröhnte fast jeden Tag aus Itachis Zimmer. Anfangs hatte es Sakura überrascht, inzwischen hörte Sakura es schon gar nicht mehr. Auch wenn Itachi immer sehr still und verschlossen war, gleichzeitig aber auch Sasuke gerne aufzog, so hatte Sakura nie damit gerechnet, dass er Metall hörte. Kurzerhand flog Sakura in sein Zimmer. Sie hätte angeklopft, wenn sie es gekonnt hätte. Aber sie bezweifelte, dass es Itachi überhaupt gehört hätte.

Als Sakura in das Zimmer kam, war sie mehr als überrascht. Bisher hatte sie es immer vermieden, aus Respekt zu Itachi, in sein Zimmer zu gehen. Itachi verwunderte Sakura immer wieder. Er lag auf einem großen Doppelbett, die Musik dröhnte, während er ein Buch las. An den Wänden hingen Poster von Rammstein, HIM und Meatloaf. Die Möbel dagegen waren geschmackvoll, aus dunklem Holz. Es zeugte einmal wieder, wie reich diese Familie war. Ein Regal war voll mit Büchern. Aber eher wenige aus der heutigen Zeit. Bram Stalker, Jules Vernes und Dichtbände und Kurzromane von Edgar Ellen Poe und Oscar Wilde.

Bei dieser Auswahl hob Sakura die Augenbrauen. Gegenüber von dem Regal stand ein Schreibtisch mit PC, ein Fernseher und X-box sowie etliche dazugehörigen Spielen. Im großen und ganzen war es ähnlich, wie bei Sasuke. Und auch Sakura verfügte daheim über diesen ganzen Firlefanz.

Sakura sah sich um. Wie sollte sie sich Itachi gegenüber bemerkbar machen? Sakura wollte mit Itachi reden. Vielleicht konnte er ihr weiterhelfen? Schließlich waren Sasuke und Itachi Brüder. Und irgendwie tickten die beide ähnlich. Daher konnte er ihr vielleicht weiterhelfen, wie Sakura Sasuke für sich gewinnen konnte. Dafür allerdings musste Itachi überhaupt einmal wissen, dass Sakura seine Hilfe benötigte.

Sakura ließ ihren Blick weiter durch das Zimmer schweifen. Leider sah Sakura kein Stück Papier herumfliegen. Dafür aber ein paar Stifte, die ordentlich am Rande des Schreibtisches lagen. Damit konnte Sakura nur leider nichts anfangen. Daher sah sich Sakura weiter um. Ihr Blick fiel wieder auf das Bücherregal. Sakura blieb davor stehen und zog behutsam ein Buch aus dem Regal. Konzentriert trug Sakura das Buch – es war der einzige Roman von Oscar Wilde – „Das Bildnis des Dorian Gray“ - vor Itachis Bett und blieb davor stehen. Bisher hatte er das schwebende Buch noch nicht entdeckt gehabt. Spätestens aber, als Sakura das Buch mit Schwung neben Itachis Kopf fallen ließ, ruckte Itachis Kopf auf und blickte mehr als überrascht auf.

„Was…?“ gab Itachi geschockt von sich, während er sich suchend mit irritiertem Blick umsah.

Tja, Itachis Aufmerksamkeit dürfte Sakura nun haben. Nur wie macht sie ihm jetzt ihr Problem klar? Das hätte sich Sakura vielleicht erst überlegen sollen, bevor sie Itachi so erschreckte.

„Sakura?“ fragte Itachi noch immer überrumpelt.

„Ja! Ich bin’s!“ rief Sakura freudig aus, doch das hörte Itachi nicht.

Seufzend ließ Sakura die Schultern hängen. Als Geist hatte man es echt nicht einfach.

Zu diesem Schluss schien auch Itachi zu kommen. Glücklicherweise dachte der Uchiha mit.

„Wenn du es bist, dann heb das Buch einfach wieder an.“

Sakura folgte Itachis Vorschlag und hob das Buch wieder an. Mit großen Augen verfolgte Itachi die Bewegung des Buches. Nach einigen Sekunden nickte er dann.

„Äh, gut. Einigen wir uns darauf, dass du mit dem Buch zur Seite schwängst, wenn es >Nein< bedeutet und es horizontal bewegst, wenn du >Ja< meinst.“

Wie Itachi sagte, antwortete Sakura durch das Buch mit >Ja<.

„In Ordnung. Äh, suchst du Sasuke oder willst etwas von ihm?“ erkundigte sich Itachi.

Sakura verneinte. Sie merkte schon, dass hier würde eine anstrengende Prozedur werden. So einfach wie gedacht, würde es wohl doch nicht werden, stellte Sakura seufzend fest.

„Ah, wolltest du mit mir reden?“

Langsam kommen wir der Sache näher, dachte sich Sakura, während sie das Buch horizontal bewegte. Itachi sollte sich langsam etwas besseres einfallen lassen. Auf die Dauer wäre es zu anstrengend, das Buch die ganze Zeit zu bewegen. Aber das konnte Itachi ja auch nicht wissen.

„Äh, gut. Warte einen Moment“, bat Itachi und dachte nach. Dann stand er auf und währe beinahe durch Sakura hindurch gegangen, wenn sie nicht im letzten Moment zur Seite gewichen wäre. Dann ging er zu seinem Schreibtisch, zog eine Schublade auf und suchte etwas. Gespannt wartete Sakura ab. Das Buch hatte sie inzwischen wieder in das Regal zurück gestellt.

Mit einem triumphierenden Lächeln drehte sich Itachi wieder zu ihr um. In Händen hielt er eine kleine Tafel aus dunklem Schiefer und ein Stückchen Kreide.

„Ich wusste, dass ich das noch hatte. Damit habe ich Sasuke das ABC beigebracht und so Sachen. Keine Ahnung, warum ich es noch habe, aber die Suche hat sich ja gelohnt“, erklärte Itachi, während er zu seinem Bett zurückkehrte und die Schreibtafel sowie das Stück weiße Kreide darauf ablegte. Skeptisch zog Sakura die Augenbrauen in die Höhe. Ein Blatt Papier und ein Stift hätten es auch getan. Aber gut.

Sakura setzte sich neben Itachi auf das Bett, legte sich die Tafel auf die Oberschenkel und begann zu schreiben.

Hey Itachi. Ich hab ein Problem und habe gehofft, du könntest mir dabei helfen.

Während Sakura schrieb, las Itachi mit. Als Sakura geendet hatte, fragte Itachi schlicht: „Und wobei brauchst du meine Hilfe?“

Während Sakura schrieb und sich um die richtigen Worte bemühte, war Sakura dankbar dafür, dass sie für Itachi nicht sichtbar war. Zum Glück, denn ansonsten würde er sehen, wie peinlich das ganze Sakura war.

Es geht um Sasuke, begann Sakura zu schreiben.

„Meinst du etwa diese ungeheuerliche Geschichte von Kakashi, als er heute Morgen von dem One-night-stand erzählt hat? Keine Sorge, er hat nur wieder seine blöden Scherze gemacht, die außer ihm niemand amüsant findet.“

Wenn es doch nur so wäre, dachte sich Sakura.

Es war keine Geschichte, schrieb Sakura.

Verblüfft blickte Itachi sie an. Das hieß, zumindest dorthin, wo er damit rechnete, wo sich Sakura wohl befinden mochte. Nach wenigen Sekunden allerdings zeichnete sich Verständnis auf seinem Gesicht ab.

„Ah, klar. Ich verstehe. Du bist in Sasuke verliebt, er in dich und ihr wisst nicht, wie ihr das geregelt bekommen sollt.“

Nein.

„Ach? Und was ist es dann?“ fragte Itachi verblüfft nach.

Da auf der Tafel inzwischen kein Platz mehr war, wischte Itachi sie sauber, bevor er Sakura wieder die Tafel überreichte.

Sasuke ist ein Volltrottel, begann Sakura, woraufhin Itachi zu lachen begann.

„Da hast du wohl recht“, stimmte Itachi ihr zu. „Aber was ist jetzt das Problem?“

„Ah, wenn du mich nicht andauernd unterbrechen würdest, hätte ich es dir schon längst gesagt!“ meckerte Sakura los, allerdings von Itachi ungehört. Daher begann Sakura ihm die Situation schriftlich zu schildern. Wie sie nach dem One-night-stand umgekommen war und dann bei Sasuke gelandet war. So ähnlich hatte es Kakashi wohl Itachi auch erzählt gehabt, was aber neu für ihn war, war die Tatsache, dass Sakura und Sasuke auch in Sakuras jetzigem Zustand miteinander rumgemacht hatten, sich deswegen in die Haare bekommen hatten und Sakura einfach nicht mehr weiter wusste.

Nachdem Sakura geendet hatte, schwieg Itachi. Dachte über ihre Worte nach.

„Also wenn ich das richtig verstanden habe, läuft es im großen und ganzen darauf hinaus, dass Sasuke eigentlich nur noch klar gemacht werden soll, dass er eigentlich in dich verliebt ist.“

Ganz so hätte sich Sakura zwar nicht ausgedrückt, aber im Kern war die Aussage richtig.

Du und Kakashi seid gleich davon ausgegangen, dass wir ein Paar wären, fügte Sakura hinzu. Sie hatte das Bedürfnis gehabt, sich zu verteidigen und sich zu rechtfertigen.

„Ja, ja, stimmt. Ein Blinder mit Krückstock würde erkennen, wie Sasuke für dich fühlt. Aber Sasuke ist, wie du anfangs richtig bemerkt hast, ein Volltrottel.“

Ja, und was soll ich jetzt machen? Auf die üblichen Alternativen kann ich nicht zurückgreifen.

„Wohl wahr. Hm, lass mich einen Moment nachdenken.“

Sakura gab ihm den Moment, den er benötigte. Währenddessen blieb Sakura weiter auf dem Bett sitzen und versuchte wieder zu Kräften zu kommen. Es war doch kräftezährender als gedacht, wenn Sakura auch nur so etwas triviales wie Schreiben tat. Daher kam ihr diese kleine Pause ganz gelegen.

„Ah, ich denke, ich wüsste etwas!“ verkündete Itachi nach wenigen Minuten triumphierend.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo, hier ist das neue Kapi^^ Ich hoffe es hat euch gefallen!
Jetzt wird Itachi zum Helferlein Armors *g*
Tja, Sasuke und Sakura haben echt ein Problem damit mal ordentlich miteinander zu sprechen xD Aber gut... Mal schauen was Itachis tolle Idee ist und ob sie funktionieren wird ;)
Über eure Meinung und Kommentare würde ich mich freuen. Würde mich interessieren was ihr glaubt, was Itachi nun vor hat ^.^ Bis nächste Woche dann! *wink* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  fahnm
2014-07-23T21:49:34+00:00 23.07.2014 23:49
Super Kapi^^
Antwort von:  Yuri91
23.07.2014 23:51
danke
Von:  Kleines-Engelschen
2014-07-22T20:41:01+00:00 22.07.2014 22:41
na da bin ich ja auf den plan von itachi gespannt. mach weiter so :D

greetz
Antwort von:  Yuri91
22.07.2014 22:42
danke ^^
Von:  dragonfighter
2014-07-22T13:49:09+00:00 22.07.2014 15:49
Ach wie süß Itachi hat ihm damit das ABC beigebracht und bewahrt die Tafel nach all den Jahren immer noch auf <3
obwohl Sasuke und Itachi gleich ticken muss ich sagen das Itachi ein wundervoller Ratgeber ist :)
mal gucken was seine brillante Idee nun ist. Arme Sakura ob sie bald das bekommt was sie sich so sehr wünscht?
als Sasuke darauf wartete das Sakura was sagt konnte ich mir schon denken das da dieses mal nichts dahinter steckt, und der arme wartet so sehnsüchtig auf ein Gespräch mit ihr. XD
freue mich schon auf nächste Woche
bis zum nächsten mal *zurück wink* :D
Antwort von:  Yuri91
22.07.2014 16:00
danke schön ^.^
ja, irgendwie werden hier alle zu Liebesratgebern *g*
Ich mag Itachi in der Rolle von Sasukes großem Bruder, so wie er auch war, bevor er zu Akatsuki ist ^.^ Hab versucht das hier bissl rüber zu bringen.
Von:  Aiyumii
2014-07-22T12:30:06+00:00 22.07.2014 14:30
uiuiuiiii mal wieder ein Klasse Kapi^^
und jetzt wird Ita auch noch zu einem Beziehungsratgeber *_*
HAMMER
bin gespannt was er für eine Idee hat ._.
bin schon total gespannt auf das nächste Kapitel hoffentlich kommt es gaaaanz schnell :*
mach so weiter ja? =)

Lg Aiyumii =^.^=
Antwort von:  Yuri91
22.07.2014 14:36
danke, danke, danke ^.^ Freut mich.
Jap, nächste Woche kommt dann das nächste Kapi ^.^
Von: abgemeldet
2014-07-22T11:42:17+00:00 22.07.2014 13:42
Tolles Kapitel!
Antwort von:  Yuri91
22.07.2014 13:45
danke
Von:  Cosplay-Girl91
2014-07-22T11:36:52+00:00 22.07.2014 13:36
Cooles Kapi.
Man das Männer nie über ihre Gefühle reden können! *Blöder Sasuke*
Hm, ich kann Sakura schon verstehen, dass sie sich sorgen macht wie es nun weitergeht.
Itachi als Amor, dass ist doch mal was neues. Finde ich gut die Idee! :)
Mal sehen wie es weitergehen wird.
Mach weiter so!
LG
Antwort von:  Yuri91
22.07.2014 13:37
thx ^.^
Von: abgemeldet
2014-07-22T10:57:02+00:00 22.07.2014 12:57
Heei :D
Wieder mal ein super tolles Kapitel! :D
Rawr ein verschwitzter, boxender Sasuke, er hätte gleich ohne Oberteil trainieren sollen *-* haha
Ich find wirklich gut, wie du die Geschichte aufbaust *-*
Ich wollte Sasuke auch mal in einer FF boxen lassen, aber er wäre kein Lehrer gewesen sondern einfach nur so ein Boxer. Aber die FF hatte zu wenig Story also hab ichs gelassen xD
Ui und jetzt wird Itachi auch ein Helferlein Armors *lach* gute Idee!
Bin wirklich gespannt wies weitergeht und vorallem was Itachi geplant hat.
Freu mich schon aufs nächste Kapitel!!
Ganz liebe Grüße :)
Antwort von:  Yuri91
22.07.2014 12:58
danke ^.^
Ja, so ein geschwitzter, halb nackter Sasuke... heiß *g*


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