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Love and death

Tote haben es auch nicht leicht
von

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Zweifel und Stolz

Erschöpft ließ sich Sasuke am Abend in sein Bett fallen. Niemals hätte er sich vorstellen können, dass das Trainieren von kleinen Kindern so anstrengend sein konnte! Und zu seinem Leidwesen hatte Sakura recht behalten. Ein kleiner Junge hatte tatsächlich angefangen zu weinen. Deswegen fühlte er sich noch immer schlecht. Sasuke hatte sich so viel Mühe gegeben. Hatte dem Jungen immer wieder den Grundschritt gezeigt, den der einfach nicht hinbekam. Und dann, ganz plötzlich, hatte der Junge angefangen zu weinen und war zu seiner Mutter gerannt, die, gemeinsam mit den anderen Eltern, auf einer Bank am Rande der Trainingshalle gewartet hatte. Die Eltern hatten heute ausnahmsweise dabei sein dürfen, weil es ein Schnupperkurs war. Sozusagen ein Testtraining.

„Denkst du schon wieder an das Training? Komm schon, das war doch gar nicht mal so übel!“ versuchte Sakura Sasuke aufzumuntern. Als Sasuke nicht darauf reagierte, seufzte Sakura auf.

„Hey, bist du der obercoole Uchiha, Sportass und Intelligenzbestie oder ein, sich selbst bemitleidender, Volltrottel?“

Skeptisch zog Sasuke die Augenbrauen in die Höhe, während er zu Sakura aufschaute.

Diese hatte die Hände in die Hüften gestemmt und sah Sasuke aufmunternd an.

„Du weißt schon, dass ich auf den obercoolen Uchiha hinaus wollte, nicht?“

„Sakura, lass gut sein.“

Natürlich tat sie es nicht. Warum konnte Sakura nie das tun, was man ihr sagte? Wie hatte es nur geschehen können, dass sich Sai in Sakura verliebt hatte? Oder Naruto und Lee. Wirklich, was fanden all die Kerle nur an ihr? Sie sagte immer was sie dachte und seitdem sie ein Geist war, war es sogar noch schlimmer geworden. Scham war wohl nach ihrem Tod zu einem Fremdwort für Sakura geworden.

„Abgesehen von dem kleinen Heulzwischenfall finde ich, hast du dich super geschlagen. Und wenn ich mich nicht täusche, dann schwärmen die Mädchen schon jetzt für dich. Und den Kindern hat es bestimmt auch Spaß gemacht. Hast du nicht gesehen, wie begeistert die meisten waren? Ich wette, dreiviertel der heutigen Teilnehmer werden sich fest eintragen lassen.“

Man musste Sakura anrechnen, dass sie sich wirklich Mühe gab, um Sasuke aufzumuntern. Tatsächlich half es auch ein wenig. Dann fiel Sasuke etwas ein, was er sich gestern selbst vorgenommen hatte. Er wollte doch mit seiner Recherche beginnen!

Daher stand Sasuke auf, setzte sich an seinen PC und startete ihn. Neugierig schwebte Sakura herbei und sah ihm über die Schulter, während er im Internet nach Informationen über Geister suchte.

„Danke“, murmelte Sakura neben ihm.

Sasuke tat es mit einem Schulterzucken ab. Was sollte er auch groß sagen?

Es verstrich einige Zeit, während Sasuke sich durch verschiedene Seiten klickte. Sakura las mit, schwieg aber. Die meisten Texte überflog Sasuke. Zumeist handelte es sich dabei um Augenzeugenberichte, wo Menschen von Geistern heimgesucht wurden oder ein Poltergeist in ihrem Haus lebte. Alles Schwachsinn, wenn man Sasuke nach seiner Meinung fragen würde.

Abgesehen davon, dass Sakura ihn nervte, tat sie nichts. Sie konnte ja nicht einmal etwas, außer Schweben! Außerdem ließ Sakura auch keine Treppen unheimlich knarren oder spielte mit dem Licht herum. Das waren alles schwachsinnige, abergläubische Idioten!

„Boah, voll unheimlich. Wie bei einem Horrorfilm“, entgegnete da Sakura.

Sasuke verdrehte die Augen. Glaubte sie den Schrott auch noch? Gut, sie war ein Geist, Gespenst oder was auch immer, aber sie konnte doch nichts oder war böse und wollte Rache!

„Ah, du bist noch wach. Das ist gut. Ich wollte mit dir reden.“

Bei diesen Worten klickte Sasuke schnell die geöffneten Internetseiten weg und drehte sich zu seiner Zimmertür um. Dort stand Kakashi, der ohne zu fragen eintrat. So war sein Onkel schon immer gewesen. Man hatte zwar seine Privatsphäre, aber wenn Kakashi etwas von ihm wollte, dann gab es kein Halten mehr.

„Äh, was gibt’s?“ fragte Sasuke und versuchte sich nicht ertappt zu fühlen.

„Ich wollte mit dir reden.“

Bei diesen Worten betrat Kakashi gänzlich das Zimmer. Sakura, die weiter neben Sasuke schwebte, machte es sich auf dem Bett bequem. Kakashi, der erst auf das Bett zugesteuert hatte, änderte kurzfristig seine Meinung und blieb lieber neben Sasuke stehen. Irritiert über das Verhalten seines Onkels, runzelte Sasuke die Stirn, sagte aber nichts. Stattdessen wartete er darauf, dass Kakashi mit dem Gespräch anfing.

„Wegen heute…“, begann der Dojo Meister auch sogleich.

Sasuke sackte das Herz in die Hose. Sicherlich bekam er jetzt Ärger oder bekam zu hören, dass er als Sensei nicht zu gebrauchen war.

„…muss ich dich wirklich loben.“

Überrascht hielt Sasuke in seinen Befürchtungen inne und sah erstaunt zu Kakashi.

„Was? Aber ein Kind hat geweint!“

Lächelnd zuckte Kakashi mit den Schultern.

„Damals, als ich als Sensei angefangen habe, war ich nicht sonderlich umgänglich. Ich habe immer alles sehr ernst und genau genommen. Wenn jemand einen Fehler gemacht hat, wurde er bestraft.“

Erstaunt blickte Sasuke seinen Onkel an. So hatte er ihn bisher noch nie erlebt. Kakashi war immer für einen da, war nett, hatte immer ein offenes Ohr für einen und war wie der beste Freund. Bisher hatten Itachi und Sasuke so gut wie nie Ärger von Kakashi bekommen. Es war ihm wichtig, dass seine Neffen Spaß am Leben hatten, bot ihnen viel, vergaß dabei aber nie, ihnen zu zeigen, wie sehr er sie liebte. Und dafür liebte Sasuke seinen Onkel. Und auch andere Menschen behandelte Kakashi so. Noch nie hatte er seinen Onkel wütend erlebt. Vielmehr war er immer verständnisvoll und vertraute einem.

„Tja“, fuhr Kakashi lächelnd fort. „Ich war auch einmal jung und habe es nicht besser gewusst. Aber wegen dem Jungen solltest du dir keine Gedanken machen. Du hast heute wirklich einen tollen Job geleistet.“

„Meine Rede! Sag ich dir doch schon die ganze Zeit“, warf Sakura ein, wurde aber selbstverständlich von Sasuke nicht weiter beachtet.

„Itachi kann es auch nicht besser. Und wenn nur ein Kind weint, ist das ein guter Schnitt. Wichtig ist doch, dass es den Leuten Spaß macht, die hier her kommen. Und die, die dann ein Talent für den Kampfsport besitzen, treten auch an Wettkämpfen an. Ab morgen kannst du sämtliche Gruppen mit kleinen Kindern übernehmen. Itachi wird froh sein, dass er sich nicht länger um zwei Gruppen kümmern muss.“

In der Tat unterrichtete Itachi die Anfänger und auch Fortgeschrittenen. Kakashi kümmerte sich um sämtliche Gruppen mit Hauptaugenmerk auf diejenigen, die für Wettkämpfe geeignet sind und, oder sich im Teenageralter befanden. Itachi trainierte die Leute so weit, dass sie dafür geeignet waren und Kakashi übernahm den Feinschliff. Das Sasuke erst nur die Anfänger bekam, fand er nicht weiter schlimm. Schließlich begann er mit dem Job gerade erst. Zwischen trainieren und lehren war ein großer Unterschied. Und das Itachi weiter als er war, war auch nicht verwunderlich, schließlich war Itachi vier Jahre älter als Sasuke.

„Ich werde mir Mühe geben und dich nicht enttäuschen!“ äußerte Sasuke entschlossen, was Kakashi noch breiter Grinsen ließ.

„Natürlich wirst du das.“

Liebevoll verwurstelte Kakashi Sasuke sein Haar. Das tat Kakashi oft, ebenso wie Itachi. Damit hatte sich Sasuke schon vor langer Zeit abgefunden. Das Sakura jetzt aber dabei war, passte Sasuke gar nicht.

„Ach ja, was ich noch sagen wollte“, begann Kakashi.

Eigentlich hatte Sasuke angenommen, sein Onkel würde jetzt gehen. Worüber konnte Kakashi wohl noch mit ihm sprechen?

„Es freut mich zu sehen, dass es dir anscheinend besser geht. Hast du, außer bei der Beerdigung, mal etwas von den anderen gehört? Miteinander reden hilft sicherlich.“

„Ja, genau! Ich will die anderen auch wieder sehen! Lass uns mit denen treffen, Sasuke!“ forderte auch sogleich Sakura.

„Ich weiß nicht. Ich glaube, die anderen wollen im Moment keine Gesellschaft“, widersprach Sasuke seinem Onkel. Und um ehrlich zu sein, hatte er keine Lust, seine Zeit mit schlecht gelaunten, traurigen Klößen zu verbringen.

„Hm. War ja nur eine Idee. Schlaf gut.“

Mit diesen Worten verließ Kakashi Sasukes Zimmer. Sakura nahm jetzt Kakashis Platz ein, sah besorgt zu Sasuke, der sich eigentlich der Internetrecherche wieder widmen wollte.

„Geht es den anderen so schlecht?“ fragte Sakura bedrückt.

„Was denkst du denn? Die anderen wissen schließlich nicht, dass du als Geist wieder zurückgekommen bist“, entgegnete Sasuke scharf.

„Daran hab ich gar nicht mehr gedacht.“

Wow, darauf wäre Sasuke ja im Lebtag nicht drauf gekommen! Außer über Tsunade und Jiraiya hatte sich Sakura wohl um sonst niemanden Gedanken gemacht. Sasuke hoffte, es lag daran, dass das alles so ungewohnt und erschreckend für Sakura war. Ansonsten musste er davon ausgehen, dass sie alle mehr oder weniger Sakura egal waren. Etwas, das sich Sasuke nicht vorstellen wollte.

Morgen ist Training. Vielleicht kommen die anderen ja.“

„Und was ist mit Ino, Shikamaru, Tenten, Hinata, Lee und Choji? Ich würde gerne alle wieder sehen! Und mit ihnen reden!“ verlangte Sakura.

Das konnte Sasuke nachvollziehen. Dennoch ging es nicht.

„Sakura, ich kann schlecht bei allen vorbei schauen, irgendwelchen Smalltalk betreiben, während die anderen total deprimiert sind.“

Einen Moment dachte Sakura darüber nach. Niedergeschlagen ließ sie den Kopf hängen, stimmte Sasuke aber dennoch zu.

„In ein paar Wochen wird sich alles wieder gelegt haben. Da bin ich mir sicher. Und vielleicht werden die anderen mir die verrückte Geschichte von einer Geister-Sakura glauben“, versuchte dieses mal Sasuke Sakura aufzumuntern.

Dankbar lächelte Sakura ihn an. Vielleicht würde die Zukunft mit Sakura ja doch nicht so anstrengend werden, wie befürchtet.
 

Noch etwa eine Stunde klickte sich Sasuke von Internetseite zu Internetseite. Alles was er fand, war irgendwie…dumm. Es passte einfach nicht auf Sakura. Wenn jemand behauptete, sie wäre ein dämonisch gesinnter, Unheil treibender Geist, dann würde es Ärger geben! Sakura war doch lediglich an Sasuke gebunden. Ansonsten tat sie doch niemandem etwas! Gab es aber irgendwo noch andere Geister? Wenn ja, würde Sakura diese gerne treffen. Solange sie nicht dem typischen Geist aus Horrorfilmen konfrontiert wurde, war alles gut. Und vielleicht könnte Sakura dadurch ja auch in Erfahrung bringen können, ob sie vielleicht später noch mehr lernen könnte. Vor allem ob sie ihre Klamotten wechseln könnte. Das wäre super!

Sasuke vor dem PC, gähnte ausgiebig. Sakura blickte auf die Uhr. Es war bereits kurz nach Mitternacht! Dadurch, dass Sakura keinerlei Müdigkeit empfand, war ihr das Zeitgefühl vollkommen abhanden gekommen!

Seit Stunden saß Sasuke am PC, nur um ihr zu helfen! Wurde Zeit, dass sich Sakura bei ihm entschuldigte.

„Äh, Sasuke. Erst mal danke dafür, dass du mir hilfst. Aber vielleicht solltest du jetzt aufhören. Es ist schon spät.“

Erstaunt riss Sasuke die Augen auf, als er auf Sakuras Worte hin auf die Uhr blickte. Sakura war sich sicher ein „ so spät schon!“ von Sasuke zu vernehmen. Dann machte er sich daran, den PC auszuschalten und ging ins Bad.

Sakura seufzte auf. Was sollte das denn? Wie sollte sich Sakura bei Sasuke bedanken, wenn er einfach ins Bad stolzierte? Kurzerhand folgte Sakura Sasuke, indem sie einfach durch die Wand schwebte. Erschrocken keuchte sie auf, als sie Sasuke halbnackt im Bad stehen sah. Gerade noch rechtzeitig – oder leider – zog sich Sasuke seine Boxershorts wieder an. Wie peinlich! Zwei Sekunden früher und Sakura hätte Sasuke dabei erwischt, wie er gerade pinkelte! So hatte sie wenigstens nicht allzu viel von mitbekommen.

Sasuke war das wohl auch nicht egal. Er herrschte sie an und brüllte, sie solle aus dem Bad verschwinden.

Gerne folgte Sakura seinem Befehl. Zu Lebzeiten wäre ihr so etwas peinliches nicht passiert! Außerdem gab es eh nichts mehr zu sehen.

Nach kurzer Zeit kehrte Sasuke in sein Zimmer zurück. Stinksauer.

„Noch nie was von Anklopfen gehört?“ zischte Sasuke Sakura an.

„Tut mir Leid, aber dazu bin ich leider nicht in der Lage“, entgegnete Sakura schnippisch.

Einen Moment lang funkelten sich Sakura und Sasuke wütend an. Während sich Sasukes Puls erhöhte – Sakura stellte verwundert fest, dass sie seinen Herzschlag hören konnte – blieb Sakura ganz ruhig. Ihr fehlte schließlich ein schlagendes Herz. Wie bei einem Vampir. Total unheimlich!

Aber Sakura schweifte ab. Eigentlich hatte sie doch vorgehabt, sich bei Sasuke zu entschuldigen. Da konnte sie doch schlecht mit ihm streiten. Daher gab Sakura das Blickduell auf und ließ sich auf ihre Art und Weise auf dem Bett nieder.

„Na ja, eigentlich wollte ich mich ja bei dir entschuldigen. Jetzt wohl wegen zwei Sachen.“

Sasuke schwieg, sah aber nicht mehr ganz so sauer drein. Daher redete Sakura einfach weiter.

„Also einmal tut es mir Leid, dass ich eben so ins Bad geplatzt bin. Wird nicht wieder vorkommen.“

Bei ihren Worten verschränkte Sasuke die Arme vor der Brust, forderte sie mit einer Kopfbewegung aber dazu auf, fortzufahren. Lief doch bisher ganz gut, fand Sakura.

„Na ja, und wegen dem, was ich gestern zu dir gesagt habe, wollte ich mich auch entschuldigen. Tut mir wirklich Leid. An meinem Tod trägst du nun wirklich keine Schuld. Ich hab ein bisschen überreagiert und so. Ich hoffe du kannst mir verzeihen.“

Erwartungsvoll und hoffend blickte Sakura zu Sasuke. Dieser reagierte im ersten Moment überhaupt nicht. Dann ließ er die Arme sinken, ging auf sein Bett zu und ließ sich ins Bett fallen.

„Schon gut“, murmelte Sasuke in die Bettdecke hinein.

Erleichtert atmete Sakura aus. Gut, das wäre geschafft.

„Schlaf gut“, wünschte Sakura Sasuke eine Gute Nacht.

Dieser bedankte sich. Mehr konnte er sowieso nicht tun. Nach kurzer Zeit war Sasuke eingeschlafen.

Langeweile drohte von Sakura Besitz zu ergreifen. Was konnte sie jetzt machen? Wieder nur üben? Etwas anderes blieb ihr ja wohl nicht übel. Und die ganze Nacht über Sasuke beim Schlafen zu beobachten, war doch irgendwie krank, fand Sakura.

Seufzend schwebte Sakura zum Fenster, steckte den Kopf durch die Rollläden und sah hinaus.

Von hier hatte sie einen guten Blick auf die Stelle, wo Sakura gestorben war. Es war immer noch sehr merkwürdig, sich das vorzustellen. Wenigstens konnte sie sich nicht daran erinnern, außer, dass der LKW auf sie zugerast kam. Was wohl mit dem armen Mann geschehen war? Hoffentlich hatte er keine allzu großen Schuldgefühle oder musste gar ins Gefängnis! Schließlich war Sakura auf die Straße gefallen. Da war es schwer als Autofahrer zu reagieren.

Aber selbst wenn Sakura wollte, unternehmen konnte sie ja doch nichts.

Da kam ihr eine Idee. Vielleicht konnte Sakura gemeinsam mit Sasuke herausfinden, wer der LKW-Fahrer gewesen war und konnte dann mit Sasuke zu dem Mann gehen. Sasuke konnte dann, so als ihre Art Sprachrohr, dem Mann mitteilen, das Sakura nicht böse auf ihn war und ihn keinerlei Schuld traf.

Yeah, Sasuke konnte vielleicht als Medium arbeiten. Ein Betrüger wäre er schließlich nicht. Mit einem Geist konnte er tatsächlich reden!

Außerdem, dank Sasukes Recherchen, wusste Sakura nun, das sie ein Geist war, kein Gespenst. Bei Geistern, so die allgemeine und weit verbreitete Meinung im Internet, handelte es sich um die Seelen oder Rückstände von verstorbenen Menschen. Gespenster waren meist nur ausgedachte Wesen, die spukten und so einen Kram machten. Es gab aber auch die Meinung, dass Geister und Gespenster dasselbe waren.

Na ja, leider gab es keine Informationen darüber, was Geister und Gespenster so konnten. Es gab vieles und doch nichts. Es gab einen Haufen Informationen darüber, was Flaschengeister etc. so konnten. Aber nicht explizit, was der normale Hausgeist konnte.

Aber Sakura konnte die Nächte nutzen, um an ihren Fähigkeiten zu arbeiten. Das Schweben funktionierte ja ganz gut. Vielleicht sollte sie sich jetzt daran machen zu versuchen, etwas zu berühren. So richtig berühren. Ohne das sie dabei durch etwas hindurch griff.

Sakura hasste das Gefühl. Mit der Zeit, wenn ihr nichts anderes übrig blieb, würde sie sich damit wohl aber abfinden müssen.

Sakura wandte ihren Blick wieder nach draußen. Die Nacht war sternenklar. Ab jetzt würde sie wohl eine menge Zeit haben, um sich die Sterne genauer ansehen zu können. Obwohl es mitten in der Nacht war, herrschte auf den Straßen Tokios noch viel Verkehr. Überall gab es schillernde und leuchtende Reklametafeln. Von dem Haus aus konnte man über einen großen Teil von Tokio blicken. Dennoch war es hier verhältnismäßig ruhig. Bei Sakura daheim war es sogar noch ruhiger, da Tsunade gerne die Ruhe liebte und ihre Großeltern ebenso gedacht hatten, weswegen die Familie Haruno in zweiter Generation dort wohnte.

Hm, vielleicht sollte Sakura doch lieber daran arbeiten, sich von Sasuke entfernen zu können, ohne das dieser blöde Sog auftauchte und Sasuke in die Ohnmacht trieb. Einen Moment dachte Sakura darüber nach, was ihr wichtiger war. Alleine zu sein beziehungsweise einmal Abstand zu Sasuke zu haben oder ob sie Dinge und vor allem geliebte Menschen anfassen wollte. Nur was brachte es ihr, wenn Sakura jemanden anfassen konnte, ohne das der andere es mitbekam? Von Sasuke einmal abgesehen.

Schwere Entscheidung. Es gab Vor- und Nachteile. Und leider brachte ihr beides irgendwie nichts und dennoch wollte es Sakura können. Besser sie fing damit an, was leichter war. Und was konnte leichter sein? Das war eine gute Frage, wenn man beides nicht konnte.

Kurzerhand entschied Sakura, dass sie mit dem Anfassen von Dingen anfangen konnte. Sakura zog ihren Kopf aus der Wand zurück. Die kühle Nachtluft verschwand.

Gänzlich wieder in Sasukes Zimmer, sah sich Sakura um. Womit sollte sie anfangen? Vielleicht war groß und schwer ganz gut. Aber eigentlich hatte ein Schrank ebenso eine feste Materie wie ein Würfel. Egal. Sakura wollte ja lernen, Dinge anzufassen, nicht, sie hochzuheben. Das würde sicherlich schwieriger werden.

Entschlossen stellte sich Sakura vor Sasukes Kleiderschrank und streckte die Hand danach aus.
 

Es war dunkel. Lediglich die Sterne und der Mond boten einen Lichtfleck in der Dunkelheit. Still und verlassen lag der Friedhof da. Wirkte unheimlich und gespenstisch in der Nacht. Die Blätter der Bäume bewegten sich im Wind, rauschten und ließen die Umgebung noch gruseliger erschienen.

Doch das alles interessierte ihn nicht. Seit Stunden stand er nun schon auf dem Friedhof, direkt vor dem Grab des jungen Mädchens. Ihr Tod war ein solcher Glückstreffer für ihn. Und jetzt wollte er dieses Glück für sich beanspruchen.

Bereits letzte Nacht hatte er hier gestanden und gewartet. Er wusste, es konnte einige Zeit dauern, daher hatte er die letzte Nacht erwartungsvoll gewartet und sich im Warten geübt. Das es aber bereits die zweite Nacht war, störte ihn sehr. Auch tagsüber war er ab und an hier vorbei gekommen. Aber natürlich hatte er nicht allzu lange bleiben können.

Dass das Grab noch frisch war und etliche Blumen davor lagen, kam ihm zugute. So wurde niemand misstrauisch.

Aber wie lange sollte er hier noch warten! Sie hatten eine Abmachung! Er hatte doch nicht so viel dafür hergegeben, nur um mit leeren Händen hier zu stehen! Er würde sich wohl noch einmal mit ihm treffen müssen. Es würde nicht leicht werden, sondern wieder sehr anstrengend und Kräfte zehrend. Bisher hatte es sich aber immer noch gelohnt. Also würde er einen erneuten Ruf in Kauf nehmen. Für seinen Wunsch würde er alles geben. Niemand nahm ihm einfach das weg, was für ihn am wichtigsten war. Niemand!

Jetzt war die Zeit gekommen, sich zurückzuholen, was ihm vor Jahren genommen wurde. Der Tod des Mädchens war einfach zum perfekten Zeitpunkt gekommen. So hatte er Sakura Haruno nicht erst umbringen müssen oder sich sonst bei irgendwem die Hände schmutzig machen müssen. Nur wo war sie? Sie musste von den Toten zurückgeholt worden sein. Dessen war er sich sicher. Nur wo war ihr Geist? Dauerte der Übergang vom Totenreich so lange?

Nun gut. Heute Nacht würde er noch abwarten. Wenn sie bis dahin nicht zu ihm kam, würde er andere Seiten aufziehen. Niemand ließ ihn warten oder missachtete seine Befehle. Niemand, dem sein Leben und seine Seele lieb war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und tatsächlich, Sasuke hat ein Kind zum Weinen gebracht xD
Also allzu spannendes ist hier zwar nicht passiert...aber ich hoffe es hat euch gefallen. ^.^ So langsam aber sich lernt Sakura ja was sie so kann und was nicht.
Das nächste Kapi wird auf jeden Fall lustiger ;)
Und die große Frage am Ende. Wer war das wohl am Ende des Kapis? ....
Über eure Meinung zum Kapitel udn Kommis würde ich mich wie immer freuen ;) Danke auch für die bisherigen Kommis! :D
Bis nächste Woche ^.^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  dragonfighter
2014-06-21T09:17:56+00:00 21.06.2014 11:17
Die Person am ende vor dem Grab... Ist das Orochimaru?
Wenn das so ist kann der noch Jahre warten XDD
Arme Sakura sie tut mir schon leid ich hoffe das es ihr gelingt Gegenstände anzufassen :)
Lg
Dragonfighter
Von:  Kleines-Engelschen
2014-06-05T17:28:18+00:00 05.06.2014 19:28
echt spannend, ich freue mich schon auf das nächste kapitel. weiter so!

greetz
Von:  fahnm
2014-06-03T20:49:57+00:00 03.06.2014 22:49
Super Kapi
Von:  Montegirl
2014-06-03T20:37:30+00:00 03.06.2014 22:37
Jetzt wird´s Spannend!? Was uns wohl da noch erwartet?! Ich bin gespannt
Mach weiter so

Von: abgemeldet
2014-06-03T19:41:39+00:00 03.06.2014 21:41
Tolles Kapitel! Das Ende war wirklich sehr spannend. Ich frage mich wer der geheimnisvolle Unbekannte ist und was er mit Sakura vorhat! Weiter so! :D
Antwort von:  Yuri91
03.06.2014 21:44
Danke für deine vielen ,lieben Kommentare ^.^
Antwort von: abgemeldet
03.06.2014 23:29
Da ich endlich mal dazu komme, die FF die ich favorisiere, endlich zu lesen, fange ich auch gleich mal an zu kommentieren. Also Bitteschön! Hast sie dir auch verdient! :D
Antwort von:  Yuri91
03.06.2014 23:30
danke schön. Hör/les ich gerne ;)
Da kann ich nur sagen, Daumen hoch xD
Von: abgemeldet
2014-06-03T13:50:20+00:00 03.06.2014 15:50
Tolles Kapitel!
Antwort von:  Yuri91
03.06.2014 17:40
danke :)
Von:  Cosplay-Girl91
2014-06-03T11:58:23+00:00 03.06.2014 13:58
Cooles Kapitel. Freue mich über das Nächste!

Von: abgemeldet
2014-06-03T11:50:38+00:00 03.06.2014 13:50
Heio :-D

Maah voll das süße Kapitel! Das is ja soo herzig, dass Sasuke wegen dem weinenden kleinen Kind schlechtes Gewissen hat! *-* Aber toll, dass Kakashi mit ihm drüber redet :)

Und dann platzt Sakura ins Bad yaaai *-* Gaah ich hab so gelacht :'))

Das war echt ein super geschriebenes Kapitel und ich bin schon mega gespannt aufs nächste!!!! <3

Ganz liebe Grüße


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