Zum Inhalt der Seite

Love and death

Tote haben es auch nicht leicht
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ^^ *wink*
Hier ist das neue Kapi! Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ^^ Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schweben macht Spaß!

„Gut, fassen wir das noch einmal zusammen. Vor fünf Tagen bin ich von einem LKW überfahren worden, heute war meine Beerdigung und jetzt bin ich ein Geist und an dich gebunden. Wenn wir uns zu weit voneinander entfernen, bekommst du heftige Schmerzen. Ach ja, und außer dir kann mich wohl niemand weder sehen noch hören.“

Zustimmend nickte Sasuke Sakura zu. Obwohl er sich wohl darüber freuen sollte, dass Sakura doch nicht endgültig tot war, konnte er noch nicht so ganz fassen, was hier gerade vor sich ging. Ein kleiner Teil seines Unterbewusstseins tendierte immer noch dazu, dass er gerade dabei war, den Verstand zu verlieren. Das war irgendwie logischer, als mit dem Geist einer Freundin zu reden.

Am besten wäre es wohl, wenn Sasuke eine Nacht darüber schlafen würde. Vielleicht würde er morgen aufwachen und feststellen, dass er sich doch alles eingebildet hatte. Und wenn nicht… Tja, dann würden Sasuke und Sakura sich wohl arrangieren müssen.

„Was kannst du eigentlich?“ fragte Sasuke da unvermittelt.

Auch wenn er noch nicht für sich entschieden hatte ob er verrückt wurde oder nicht, so konnte sich Sasuke dennoch mit der neuerlichen Situation befassen. Mehr darüber zu erfahren, war sicherlich nicht verkehrt.

„Was meinst du?“ fragte Sakura nach.

Bis jetzt hatte sich Sasuke noch nicht daran gewöhnt, dass, wenn er zu Sakura sah, er gleichzeitig alles hinter ihr ebenfalls sah.

„Na ja, was kannst du noch, außer durch Türen zu gehen?“

Obwohl Sakura ihn vorgewarnt hatte, so hatte er doch mit Schrecken sehen müssen, wie Sakura einfach in der Tür verschwand. So etwas sah man schließlich auch nicht alle Tage. Und heute hatte er schon einiges mit gemacht. Dabei nur zwei mal ohnmächtig zu werden, fand Sasuke eine gute Leistung.

„Frag lieber, was ich alles nicht kann!“ gab Sakura frustriert von sich.

„Ich kann gar nichts anfassen! Mich kann niemand sehen und hören. Außer dir natürlich. Ich gehe einfach durch alles hindurch! Ich habe keinen Herzschlag oder Puls und es kribbelt total unangenehm, wenn ich durch etwas hindurch gehe.“

Hm. Das war nicht besonders viel. Das Beste wäre wohl, wenn Sasuke ein paar Nachforschungen anstellen würde. Sakura wäre ihm dabei wohl keine große Hilfe. Wenn sie nichts anfassen konnte, wäre sie auch nicht in der Lage, eine Buchseite umzublättern oder die Maus des Computers zu bedienen.

„Sasuke.“

Die Tür wurde geöffnet und Itachi betrat sein Zimmer. Fragend sah Sasuke auf. Sakura dagegen meckerte los.

„Ich habe so überhaupt keine Lust, schon wieder ignoriert zu werden!“

„Das Essen ist fertig. Kommst du?“

Bisher war Itachi nie persönlich vorbei gekommen, um ihn zum Essen zu holen. Erst seit Sakura Tod. Wohl, weil Sasuke in den letzten fünf Tagen gut vier Kilo abgenommen hatte. Er hatte kaum gegessen oder geschlafen. Immer wenn Sasuke die Augen schloss, hatte er das Bild vor Augen, wie Sakura in ihrer Blutlache auf der Straße lag.

Seitdem hatte es sich Itachi zur Aufgabe gemacht, Sasuke regelrecht zum Essen zu schleifen. Dieses Mal war das nicht nötig. Erst jetzt fiel Sasuke auf, dass er tatsächlich Hunger hatte.

„Ich komme sofort“, erklärte Sasuke und verwunderte damit seinen älteren Bruder.

Sicherlich hatte sich Itachi wieder neue Gründe zurecht gelegt, weswegen Sasuke unbedingt zum Essen kommen musste. So aber sah er verblüfft drein, nickte dann und wandte sich ab.

Als sich die Tür geschlossen hatte und Sasuke sicher sein konnte, dass Itachi außer Hörweite war, wandte sich Sasuke an Sakura.

„Du musst wohl mitkommen. Wenn du dann also so freundlich wärst…“

„Aber du musst auch etwas für mich tun!“ verlangte Sakura.

Verdutzt sah Sasuke drein.

„Du hast keine Wahl. Du musst mit mir kommen.“

„Muss ich nicht. Schließlich willst du Essen und nicht ich. Ich kann den ganzen Tag, nein, wohl die ganze Ewigkeit hier auf deinem Fußboden verbringen. Also, wenn du etwas essen willst, musst du auch etwas für mich tun!“

Sasuke hätte heute einfach im Bett bleiben sollen. Seine Gefühle fuhren Achterbahn. Erst trauerte er um Sakura, dann war er sicher, verrückt zu werden und jetzt wünschte er sich, Sakura würde verschwinden. Sie begann jetzt schon zu nerven! Zu Lebzeiten war sie umgänglicher gewesen, fand Sasuke. Aber er musste bedenken, nicht nur für ihn war das hier alles neu und ungewohnt. Daher seufzte Sasuke resigniert auf und bedeutete Sakura, fort zu fahren.

„Ich will, dass wir später zu Tsunade fahren.“

„Und was ist, wenn sie dich nicht sehen kann?“

„Ich bin mir sicher, dass sie das kann!“

„Wenn nicht, werde ich ihr ganz gewiss nicht erzählen, dass du mich als Geist jetzt heimsuchst.“

Mit diesem Kompromiss wohl zufrieden, nickte Sakura. Dann standen sie beide vom Boden auf. Sasukes Magen knurrte bereits. Wurde Zeit, dass er sich die verlorenen Kilos wieder an aß. Ansonsten würde er Itachi im Dojo immer mehr hinterher hängen.

Gemeinsam gingen Sakura und Sasuke nach unten. Vor jeder Tür wartete Sakura darauf, dass Sasuke ihr die Tür öffnete. Anscheinend war es wirklich unangenehm, einfach durch Dinge hindurch zu gehen. Es sah ja auch unheimlich aus. Auch achtete Sakura darauf, Sasuke nicht zu nahe zu kommen, gleichzeitig aber auch nahe genug zu bleiben, damit dieser unangenehme, schmerzhafte Sog nicht wieder entstand.

Im Erdgeschoss angekommen, steuerte Sasuke auf die Küche zu. Nur selten benutzten sie das Speisezimmer. Zu dritt an dem großen Tisch, kam man sich schon etwas alleine vor.

In der Küche war der Tisch bereits gedeckt. Kakashi nahm gerade den Topf vom Herd und stellte ihn auf dem Tisch ab. Itachi brachte Getränkeflaschen. Während sich Sasuke setzte, blieb Sakura neben ihm stehen. Schwer seufzte sie.

„Ich will auch etwas essen. Das sieht so lecker aus!“

Sakura hatte recht. Kakashi konnte unglaublich gut kochen. Heute gab es verschiedenes Gemüse gebraten und gedünstet, Reis, gebratenes Fleisch und Soße. Sobald alle saßen, begann Sasuke sich eifrig seinen Teller zu füllen. Ihm entging dabei nicht, dass sich Itachi und Kakashi überraschte Blicke zuwarfen.

Nach einigen Minuten, das Essen schmeckte so gut, dass sich Sasuke gleich eine zweite Portion nahm, schrie Sakura plötzlich auf. Perplex und vollkommen überrascht, ließ Sasuke sein Besteck fallen, sah hinter sich. Hoffentlich war ihr nichts geschehen!

Nachdem Sasuke die Situation erfasst hatte, wollte er Sakura nur noch anmeckern. Seine Sorge war unbegründet gewesen. Neben ihm hüpfte Sakura erfreut hin und her.

„Sieh mal! Ich kann schweben!“

Tatsächlich! Als Sasuke seinen Blick nach unten wandern ließ, konnte er sehen, wie Sakura mehrere Zentimeter über dem Boden schwebte.

„Das ist voll einfach. Zu stehen ist schwieriger.“

„Alles in Ordnung Sasuke?“

Verwundert wandte sich Sasuke von Sakura ab. Seinen Onkel und seinen Bruder hatte er vollkommen vergessen gehabt. Für die war sein Verhalten wohl mehr als sonderbar.

„Äh, ja. Ich dachte, ich hätte etwas… gehört.“

Erneut warfen sich Kakashi und Itachi vielsagende Blicke zu. Sasuke dagegen war das alles unangenehm. Daher wandte er sich wieder schweigend seinem Essen zu.

Hoffentlich würde so etwas nicht wieder geschehen. Ansonsten würden ihn bald alle für vollkommen verrückt halten. Und Sasuke selbst hatte ja auch noch nicht entschieden, ob er den Verstand verloren hatte oder ob das hier tatsächlich passierte.
 

Gut gelaunt schwebte Sakura neben Sasuke her. Schweben machte wirklich Spaß! Es war sehr interessant, die Füße nicht zu bewegen und stattdessen sich durch Gedankenkraft fortzubewegen. Durch Zufall war es Sakura aufgefallen. Während Sasuke sich über das lecker aussehende Essen hergemacht hatte, hatte Sakura darüber nachgedacht, was sie sonst so über Geister wusste. Die waren immer weiß und unheimlich. Und natürlich schwebten sie! Und kaum hatte Sakura daran gedacht, wie das wohl wäre, berührten ihre Füße auch nicht länger den Boden.

Momentan verließen Sasuke und Sakura gerade das Haus. Sasuke steuerte auf Kakashis Auto zu. Es war ein schwarzer fünfer BMW. Hübsches Modell. Sasuke setzte sich hinter das Steuer, Sakura ging durch die Tür und wollte sich auf den Beifahrersitz setzen. Ohne Erfolg. Sie stand vielmehr in dem Sitz.

„Äh, Sasuke?“ machte Sakura Sasuke auf sich aufmerksam.

Fragend sah er zu ihr, hatte das Problem aber gleich erkannt.

„Na, dann sitzt du eben nicht. Wird schon funktionieren.“

Sakura hatte da so ihre Zweifel. Und sie sollte recht behalten. Sasuke startete den Motor und fuhr langsam an. Er war erst wenige Zentimeter gefahren, während Sakura an Ort und Stelle blieb und das Auto durch sie hindurch fuhr.

„Sasuke!“ rief Sakura aufgeregt.

Mit einem genervten Seufzer trat Sasuke auf die Bremse, sah mit hochgezogenen Augenbrauen zu Sakura.

„Was?“

„Du fährst durch mich hindurch.“

Überrascht zog Sasuke die Augenbrauen in die Höhe, sah sich Sakura genauer an. Auch wenn Sasuke wohl darauf blickte, wie Sakura sich inzwischen auf der Rückbank befand, so gefiel es ihr nicht. Schließlich trug sie noch immer die Kleidung von der Party. Und noch immer waren sie verdreckt. Wie gerne würde sie ihre Kleidung wechseln.

„Äh, ja, Autofahren kommt dann wohl nicht in Frage“, bemerkte Sasuke nach einigen Sekunden.

„Oder Bus, S-oder U-Bahn“, fügte Sakura hinzu.

Sie war sich sicher, dass das Ergebnis überall dasselbe war. Daher war sie froh, als Sasuke ausstieg und Sakura ihm folgte.

„Also müssen wir laufen?“ fragte Sasuke wenig begeistert nach.

„Scheint so. Ich werde schweben!“ erklärte Sakura mit einem Grinsen.

Wenig begeistert setzte sich Sasuke in Bewegung. Der Weg von Sasuke bis zu Sakura war schon ein gutes Stückchen. Dessen war sich Sakura bewusst. Aber was sollten sie sonst tun?

So begeistert Sakura anfänglich auch gewesen war, jetzt bereute sie es doch. Nach nur wenigen Metern stellte Sakura fest, dass es sehr anstrengend war, durch eine stark benutzte Straße zu gehen. Immer wieder wich Sakura entgegenkommenden Leuten aus. Einmal war sie aus Versehen durch eine junge Frau gegangen. Es fühlte sich total unangenehm an. Aber auch die Frau schien es wohl zu spüren, denn irritiert sah sie hinter sich, konnte Sakura aber nicht sehen.

„Man! Das ist total nervig! Weißt du was mir gerade auffällt? Mir wird nie wieder ein scharfer Kerl hinterher sehen!“

Im Moment schossen Sakura viele verschiedene Gedanken durch den Kopf. Meist waren sie unwichtig oder absurd. Aber man musste nun einmal über eine solche Situation nachdenken. So vieles, was für eine lebende Person selbstverständlich war, konnte Sakura nicht mehr machen. Angefangen beim Essen oder das sie nichts mehr anfassen konnte. Gleichzeitig musste Sakura daran denken, dass sie an Sasuke gebunden war, außer ihm niemanden zum Reden hatte und dass sie andauernd diese schmutzigen Klamotten tragen musste!

Sakura konnte nur hoffen, dass Tsunade sie sehen konnte! Wie sollte sie nur die Ewigkeit als Geist überstehen, wenn sie lediglich Sasuke als Gesprächspartner hatte! Schrecklich! Warum Sasuke?

„Denkst du wirklich, nur weil wir in der Partynacht dumm gehandelt haben, weil wir besoffen waren, bin ich jetzt an dich gebunden?“

Die Worte kamen leichter als gedacht. Vielleicht lag es daran, dass sie nicht rot werden konnte. Oder die Tatsache, dass Sakura niemals mit Sasuke zusammen sein konnte, ließ sie über die Nacht hinweg sehen.

Sasuke dagegen versteifte sich bei ihren Worten.

„Was sollte es sonst sein? Wenn du an einen bestimmten Ort gebunden wärst, wäre es vielleicht sinnvoller, aber an mich? Mir fällt da nichts anderes ein.“

Während Sasuke sprach, sah sich Sakura um.

„Weißt du das dich alle merkwürdig ansehen? Für die redest du ja mit dir selbst.“

„Dann hör auf mit mir zu reden!“ meckerte Sasuke los.

Lächelnd verzog Sakura den Mund. Vielleicht würde das hier doch ganz lustig werden. Na ja, Sasuke hatte es auch irgendwie verdient. Schließlich wäre Sakura nie so überstürzt aus dem Haus gerannt, wenn sie nicht mit Sasuke geschlafen hätte. Und nur deswegen war sie über ihren offenen Schuh gestolpert und wurde dann von dem LKW überfahren.

Verdutzt blieb Sakura stehen, setzte sich erst wieder in Bewegung, als das ziehende Gefühl des Soges auftauchte. Daraufhin blieb auch Sasuke stehen und sah verwirrt zu Sakura.

„Komm schon. Ich mach das hier schließlich nur für dich.“

„Hast du Schuldgefühle?“ fragte Sakura unvermittelt.

„Weswegen?“

„Weswegen? Weil ich wegen dir gestorben bin!“

Darauf sagte Sasuke nichts. Schweigend liefen sie nebeneinander her. Sakura war beleidigt, bei Sasuke blickte sie nicht durch. Erst als sie die belebten Straßen hinter sich gelassen hatten und am Rande der Stadt das Haus auftauchte, in dem Sakura bei ihrer Tante lebte, sagte Sasuke wieder etwas.

„Du gibst mir wirklich die Schuld, weil du vor den LKW gelaufen bist?“ Kalt und schneidend schnitt Sasukes Stimme durch die Luft.

„Spinnst du? Ich habe die letzten Tage um dich getrauert und es schrecklich gefunden, dass du nicht mehr da warst! Und dann sagst du mir, ich würde die Schuld tragen?!“

„Wer denn sonst?! Wenn wir nicht… du weißt schon, dann wäre ich auch nicht aus deiner Wohnung abgehauen und dann wäre das alles nicht passiert!“ schrie Sakura Sasuke entgegen. Dieser verengte bei ihren Worten die Augen zu Schlitzen. Kalt sah er sie an. Ein Schauer rann Sakura über den Rücken.

„Schön. Wenn du so denkst, dein Problem. Jetzt lass uns zu Tsunade gehen!“

Mit diesen Worten setzte sich Sasuke entschieden in Bewegung. Wohl oder übel musste Sakura ihm folgen. Sakura fühlte sich schlecht. Vielleicht hatte sie doch ein wenig übertrieben. Es war ja nicht so, als hätte Sasuke sie direkt vor den LKW geschubst.

Aber man! Sie stand unter Stress. Nicht jeden Tag erwachte man von den Toten und war ein Geist! Natürlich war es für sie beide ungewohnt. Auf der Gefühlsebene sehr anstrengend und Kräfte zehrend.

Daher versuchte Sakura Sasukes Worte nicht persönlich zu nehmen, auch wenn es schmerzte. Nachher würde Sakura sich bei Sasuke entschuldigen. Jetzt war nicht der Moment dafür. Sasuke hatte bereits geklingelt und Sakura freute sich darauf, ihre Tante wieder zu sehen.

// Bitte lieber Gott, mach, das Tsunade mich sehen kann. Bitte, bitte, bitte! //

Die Tür wurde geöffnet. Es war Jiraiya. Als er Sasuke erblickte, zog er fragend die Augenbrauen in die Höhe.

„Was kann ich für dich tun, mein Junge?“

„Darf ich rein kommen? Ich wollte gerne mit Tsunade reden.“

„Glaube mir, das ist im Moment keine gute Idee“, erklärte Jiraiya, ließ Sasuke aber ein.

Nicht einmal blickte Jiraiya in ihre Richtung. Es tat weh. Auch wenn Sakura immer gewusst hatte, dass Tsunade und Jiraiya ihre Tante und ihr Onkel waren, so waren sie doch mehr wie Eltern gewesen. Sie liebte beide. Jetzt konnte Sakura nur noch hoffen, dass Tsunade sie sehen konnte. Dennoch schwand die Hoffnung mit jedem Schritt. Stattdessen wurde ihr nicht schlagendes Herz immer schwerer, bei jedem Wort, das Jiraiya von sich gab.

„Es scheint dir wieder besser zu gehen. Das freut mich. Die Beerdigung hat einen doch sehr mitgenommen. Vor allem Tsunade.“

„Ja, ich habe es gesehen. Es tut mir Leid, ich wollte auch eigentlich nicht stören.“

„Kein Ding. In den letzten Tagen hat Tsunade nichts getan, außer Wutanfälle zu bekommen, nur um dann gleich wieder in Tränen auszubrechen. Gleichzeitig vergräbt sie sich in Arbeit. Besuch tut ihr vielleicht gut.“

Jiraiya führte Sasuke die Treppe hinauf in den ersten Stock. Sakura musste sich nicht umsehen. Sie kannte sich hier auch blind aus. Sakura musterte ihren Ziehvater. Jiraiya sah deutlich älter aus. Die Falten hatten sich tief in seine Haut eingegraben, dunkle Ringe waren unter seinen Augen. Wie gerne würde Sakura ihren Onkel in die Arme schließen und ihm sagen, dass alles wieder gut werden würde.

„Aber ich muss dich warnen. Tsunade trinkt ziemlich viel. Also nimm es ihr nicht übel, wenn sie unwirsch und mürrisch ist“, warnte Jiraiya Sasuke. Dieser nickte, während Jiraiya an die Tür klopfte und sie öffnete. Dann zog er sich zurück.

Sakura fühlte sich schlecht. Inzwischen fand sie, dass das hier eine schlechte Idee war. Sakura wollte nicht sehen, wie mitgenommen ihre Tante war. Normalerweise war Tsunade immer stark und tough. Als Sakura mit Sasuke das Büro betrat, blieb Sakura geschockt stehen. Tsunade saß an ihrem großen Schreibtisch. Er war leer, bis auf drei leere Flaschen Sake. Sämtliche Dokumente und auch der Laptop lagen auf dem Boden zerstreut.

„Tsunade!“ rief Sakura erschrocken auf und rannte auf ihre Tante zu.

Doch diese reagierte nicht, sah nicht einmal auf. Erst als Sasuke sich leise räusperte, hob Tsunade den Kopf. Ein leises Keuchen entrang sich Sakura. Tsunade sah schrecklich aus. Ihre Augen waren gerötet, die Wangen eingefallen und blass. Die Tränensäcke waren angeschwollen, dunkle Augenringe lagen unter den Augen.

„Was willst du?“

„Tsunade, Sie…“

„Ich weiß. Ich sehe schrecklich aus. Na und? Ist ja auch etwas Schreckliches geschehen.“

Wenn Sakura könnte, würde sie jetzt weinen. Es machte sie wütend, dass sie dazu nicht in der Lage war! Verzweifelt blickte Sakura zu Sasuke. Er schien nicht so recht zu wissen, was er tun sollte.

„Sag ihr“, begann Sakura nach einem Moment, „dass ich sie lieb habe. Sag ihr, dass hätte ich dir in der Nacht der Party noch gesagt. Und das ich ihr für alles so dankbar bin.“

Unsicher sah Sasuke zu Sakura, nickte letztendlich und wiederholte Sakuras Worte. Er fühlte sich anscheinend nicht ganz wohl bei der Sache, dennoch schien es Tsunade zu helfen.

„Weißt du, Sakura kann glücklich sein, dass sie solch tolle Freunde wie dich hatte.“

Oh, wie schrecklich gemein das war! Total unfair! Als ob Tsunade Sakuras Gedanken gehört hatte, sprach sie aus, was Sakura sich schon seit einiger Zeit dachte.

„Es ist nicht fair. Sakura war noch so jung. Erst habt ihr eure Eltern verloren, ich meinen geliebten Bruder und jetzt ist auch noch Sakura weg!“

„Aber ich bin mir sicher, dass Sakura noch hier ist und immer bei uns bleiben wird“, versuchte Sasuke Tsunade etwas aufzumuntern.
 

Sasuke war mehr als erleichtert, als er endlich Sakuras Haus hinter sich lassen konnte. Nie wieder würde er sich darauf einlassen! Es war schrecklich, Tsunade und Jiraiya so zu sehen. Dabei musste Sasuke unweigerlich an Kakashi denken. Als Sasukes Eltern gestorben waren, hatte Kakashi auch seine kleine Schwester verloren. Für ihn war es ganz gewiss nie leicht gewesen. Erst starb seine Schwester und dann musste er sich auch noch um ihre Kinder kümmern! Keine Sekunde bezweifelte Sasuke, dass Kakashi ihn und Itachi liebte. Aber er hatte seine Trauer alleine bewältigen müssen und sich gleichzeitig um Sasuke und Itachi kümmern müssen. Tsunade war es wohl nicht anders ergangen. Und jetzt hatte sie auch noch ihre Nichte verloren.

„Scheint so, als könntest nur du mich sehen“, brachte Sakura nach einem Moment verletzt hervor.

Für Sakura war das eben wohl auch nicht besonders einfach gewesen. Der Schmerz stand ihr ins Gesicht geschrieben.

„Komm, lass uns nach Hause gehen. Es ist schon spät. Wenn wir heimkommen, sollten wir uns schlafen legen“, schlug Sasuke vor.

Er war auch tatsächlich müde. Zweimal durch die halbe Stadt zu laufen und der ganze Stress des heutigen Tages, waren nicht einfach zu bewältigen.

Sakura neben ihm schwieg. Er ließ sie ihren Gedanken nachhängen. Später konnten sie auch immer noch darüber reden. Außerdem nagte es an Sasuke, dass Sakura ihm wirklich die Schuld an ihrem Tod gab. Bisher hatte Sasuke nie darüber nachgedacht. Nicht einmal hatte Sasuke darüber nachgedacht, dass er wirklich Schuld an ihrem Tod tragen konnte. Schließlich hatte Sasuke geschlafen, als der tödliche Unfall geschah.

Und dennoch nagten Sakuras Worte an Sasuke. Was, wenn sie beide nie miteinander geschlafen hätten? Dann wäre Sakura nachts nach Hause gegangen und der Unfall hätte nie statt gefunden.

Aber was sollte das? Diese Überlegungen änderten an der Situation überhaupt nichts. Schließlich war Sakura tot, der One-night-stand hatte stattgefunden und Ende. Außerdem würden die Schuldgefühle Sakura auch nicht von den Toten zurückholen.

Dann entschloss sich Sasuke zu etwas. Er würde dafür sorgen, dass Sakura ihr Dasein nicht für alle Ewigkeit als Geist verbringen musste. Irgendeinen Weg musste es geben! Gleich morgen würde Sasuke mit seiner Recherche anfangen. Jetzt war er aber zu müde dafür. Sobald er daheim war, würde er sich schlafen legen. Und vielleicht würde Sakura irgendwann einsehen, dass er keine Schuld an ihrem Tod trug.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tja, irgendwie ist dieses Kapi etwas lustig und depri zugleich.... Ich hoffe doch das euch das Kapi trotzdem gefallen hat ^^
Ich kann euch versprechen, auch die nächsten Kapis werden lustig und zeitgleich mal etwas depri angehaucht sein ^.^
Ich wollte mich auch schon mal für die Kommis bedanken ^.^ Über weitere würde ich mich natürlich freuen ;)
Ansonsten kann ich nur noch sagen...bis nächste Woche ;) *wink* Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  dragonfighter
2014-06-21T08:13:37+00:00 21.06.2014 10:13
Ich stimme oOKuraikoOo zu.
Jedoch muss ich sagen das Sakura mir leid tut aber als sie ins Auto stieg konnte ich mir schon denken das sie nicht mit fahren kann da sie ja ein Geist ist.
Das heißt das der arme Sasuke nun so lange zu Fuß gehen muss bis er es vielleicht schafft sie zurück zu holen, ich jedenfalls finde auch nicht das er für ihren Tot die schuld tragen muss schließlich kann er ja genau so wenig dafür :)
Von: abgemeldet
2014-06-03T19:35:03+00:00 03.06.2014 21:35
Und wieder ein tolles Kapitel! Bin gespannt, ob Sasuke sein Vorhaben, Sakura zu helfen in die Tat umsetzen kann! :D
Von: abgemeldet
2014-05-21T17:38:21+00:00 21.05.2014 19:38
Endlich bin ich wieder zum Lesen gekommen :D
So. Also auch dieses Kapitel war wiedermal supermegatoll geschrieben!
 
Moa der arme Sasuke, das wird noch schwer für ihn werden mit Sakura als Geist. ^-^ In dem Anime Ano Hana ist auch ein Mädchen gestorben und als materieller Geist zurückgekommen und sie kann aber nur von einem Jungen gesehen werden. Da merkt man ur, wie schlimm das für diese Person sein kann, weil einem keiner glaubt und alle einen als verrückt abstempeln, weil man "Selbstgespräche" führt. xD
 
Also auf der einen Seite beneide ich Sakura ja, dass sie überall durchrennen kann, wo sie will, aber auf der anderen Seite ist es schon scheiße, weil sie nichts anfassen kann :/
 
Waa der arme Sasuke *in den Arm nehm und fest drück* 4 Kilo abgenommen! Mah, er ist ja eh schon so dünn :/ Lieb von Itachi, dass er sich ein bisschen um ihn kümmert ♥ Aber Sakura ist ganz schön gemein, dass sie Sasuke nicht so einfach essen gehen lässt haha :'D
 
"Sieh mal, ich kann schweben" :'D Sakura ist echt süß in deiner FF. Rawrr und Kakashi, Itachi und Sasuke auf einem Tisch? Boa Sakura, die Glückliche! Ich an ihrer Stelle würde spannern, was das Zeug hält haha :'D ♥
 
Ah  und da führt er sie schon, die "Selbstgespräche" :'DD Oh Gott, Sasuke tut mir so Leid :D Aber ich muss ihn trotzdem auslachen haha.
 
Aber Sakura soll Sasuke nicht die Schuld geben :/ Er kann doch wirklich nichts dafür… :/
 
Ich bin schon soooooooooooooooo gespannt aufs nächste Kapitel und kann es gar nicht erwarten!! :D
 
Ganz liebe Grüße ♥
 
Antwort von:  Yuri91
22.05.2014 16:24
thx :D Den anime kenn ich gar nicht. Vllt sollte ich den mal schaun ;) Und ja man, es hat einen Grund warum Kakashi der Onkel ist. Sonst gäbe es dieses heiße Trio nicht xD
Von:  xXshadowblossomXx
2014-05-21T07:16:50+00:00 21.05.2014 09:16
Das neue kapi ist echt fantastisch.
bin schon gespannt wie es weitergeht.
kannst du mir vl eine ENS schicken wenn das neue kapi erscheint ???
danke im voraus.

GLG
Antwort von:  Yuri91
21.05.2014 14:55
Danke ^^ Geht klar. Ich schick allen eine ENS, die ein Kommi da gelassen haben ;)
Von:  Kleines-Engelschen
2014-05-19T08:59:11+00:00 19.05.2014 10:59
ein tolles kapitel, hat sich wahnsinnig gut gelesen. ich freue mich schon aufs nächste

greetz
Von:  Cosplay-Girl91
2014-05-19T08:13:50+00:00 19.05.2014 10:13
cooles Kapi. Das kann ja noch heiter werden!
Von: abgemeldet
2014-05-19T03:23:42+00:00 19.05.2014 05:23
Tolles Kapitel!!


Zurück