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Lebwohl

1. Abschied
von

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Erinnerungen

Was soll ich noch tun?
 

Ich liebe dich so sehr.
 

Mein Herz tut weh, mein Kopf ist leer. Ich fühle mich, als würde ich sterben,

ganz langsam, Stück für Stück.
 

Ich kann dich nicht gehen lassen, nicht so, nicht bevor ich mich bei dir

entschuldigt habe...
 

...
 

Vor drei ein halb Jahren...
 

„Du hast was?“
 

„Ich habe beschlossen ein Auslandsjahr zu machen.“
 

Du saßt da auf deinem Stuhl und warst deine Studienaufgaben am machen. Du hast

mich nicht angesehen, mir nur ganz ruhig gesagt, das du ein Jahr weggehen

wirst.
 

„Und was ist mit mir?“
 

„Was soll mit dir sein?“
 

Es lag ein Lächeln auf deinem Gesicht, ich habe dich dafür gehasst, dich

gehasst für dieses Lächeln.
 

„Wenn du gehst was wird aus uns?“
 

„Du meinst wohl eher, wenn ich gehe, was wird aus dir? Sanada, ich habe mein

eigenes Leben und du deines, das hast DU immer gesagt. Du musst selber wissen

was aus dir wird, wenn ich gehe. Ich bin nicht deine Frau.“
 

Das hättest du nicht sagen brauchen.
 

„Dann geh. Geh wohin du willst. Du hast Recht Yukimura, du hast dein eigenes

Leben und ich meines. Ich will dich nicht aufhalten, geh und lebe dein

Leben.“
 

Nur die Worte, die du in jener Nacht zu mir gesagt hast, waren die gelogen?
 

Du hast gesagt, du wirst für immer mein sein und mich niemals verlassen. Du

würdest mich heiraten, sei es nur symbolisch, aber du würdest es tun. Du

würdest immer an meiner Seite sein und immer für mich da sein.
 

’Erinnerst du dich an diese Worte?’ Waren meine einzigen Gedanken damals.

Ich wollte diese Worte aussprechen, doch ich konnte nicht. Der Schmerz war zu

groß. Es war alles gelogen gewesen.
 

Die Worte die ich ausgesprochen hatte, nein, ich hatte sie geschrieen, taten mir

leid, doch ich wollte dich nicht sehen, denn ich wollte nicht, dass mein Herz

noch mehr leidet.
 

...
 

Dann warst du weg.
 

Du bist geflogen, ohne dass ich mich von dir verabschieden konnte. Ich konnte

mich nicht entschuldigen und ich wusste nicht, was ich machen sollte.
 

Ein halbes Jahr hörten wir nichts von einander. Keine Anrufe, keine SMS, keine

E-Mails. Ich hatte es aufgegeben, jeden Tag nach zu gucken.
 

Doch dann, es war ein Samstag nach dem Training, als ich zu Hause war und meine

E-Mails abrief, war eine von dir dabei.
 

Du hast mir geschrieben, wie schön doch alles ist, aber wie sehr du Japan doch

vermisst. Du hast mir wirklich alles geschrieben, was du erlebt hattest. Ich

kann mich noch gut an deine letzten Zeilen erinnern ...
 

’ Ich hoffe es geht dir gut. Ich vermisse dich und die anderen sehr, aber am

Meisten vermisse ich deine Nähe und deine Wärme. Du fehlst mir und ich

wünschte du wärest hier, aber es sind nur noch sechs Monate, dann bin ich

wieder bei dir. Ich liebe dich Genichiroh.’
 

Das waren deine letzten Zeilen...
 

Das letzte was ich aus deinem Leben mitbekommen hatte. Ich habe die E-Mail immer

noch in meinem Postfach, doch ich habe nie geantwortet.
 

Ich kann nicht los lassen. Auch wenn es jedes Mal aufs neue schmerzt diese

E-Mail zu lesen, kann ich sie nicht löschen, denn würde ich sie löschen,

würde ich dich aus meinem Leben löschen und das kann und will ich nicht.
 

Seiichi… es tut mir leid. Ich liebe dich, dennoch habe ich dir so sehr weh

getan. Bitte verzeih mir, wenn ich dich doch nur noch einmal sehen könnte, dir

sagen könnte wie sehr ich dich liebe und das mir alles so leid tut, was ich

gesagt habe, dann, aber erst dann könnte ich dich gehen lassen, dich in Frieden

ruhen lassen.
 

Tränen tropfen von meinem Kinn, tropfen auf das Bild welches ich in Händen

halte. Eine Erinnerung von dir und mir in unserem Urlaub mit dem Team, wir

trugen Yukatas und haben uns das Feuerwerk angesehen. Das Bild hat Renji

gemacht, du lächelst so sorgenfrei in die Kamera und lehnst in meinem Arm, ich

hingegen lächle kaum, ein Hauch von Nichts liegt in meinem Gesichtsausdruck,

doch das Gefühl, das ich in diesem Moment empfand, dass ist unbeschreiblich und

unnachvollziehbar für jeden.
 

Sag Seiichi, erinnerst du dich daran?
 

Es klopft an der Türe, es ist mit Sicherheit Renji. Ich will ihn noch immer

nicht sehen, keinen von ihnen. Wie immer sage ich nichts, er wird wieder gehen,

doch ich höre die Türe aufgehen.
 

„Renji hau ab, ich will dich nicht sehen, ich will niemanden von euch

sehen.“
 

Kein Ton, kein einziges Wort, nur Schritte, die immer näher zu mir kamen,

langsam und sanft. Ich versuchte ihn zu ignorieren, starrte weiter auf das

Bild.
 

Meine Tränen waren dabei zu trocknen und die Schritte hörten auf. Er stand

wohl hinter mir.
 

Es vergingen ein paar Minuten, doch ich ignorierte ihn weiter hin.
 

Doch dann, ganz plötzlich, eine Umarmung.
 

„Ich erinnere mich noch gut an den Sommer mit dir und den anderen am

Strand.“
 

Deine Stimme, sie klang so real. Deine Berührung fühlte sich so echt an.
 

„Ich bin wieder zu Hause.“
 

Dann registrierte ich es. Du warst es wirklich.
 

Mein Herz drohte zu zerplatzen, meine Tränen waren nicht mehr zurück zu

halten.
 

Zum ersten Mal in meinem Leben weinte ich. Ich weinte so bitterlich, wie ich es

noch nie zuvor getan hatte. Ich konnte nichts sagen, nichts tun. Ich hörte dich

auch weinen und dich flüstern.
 

„Ich liebe dich.“
 

Mit einer einzigen Bewegung, sprang ich von meinem Stuhl auf, riss mich aus

deinen Armen und nahm dich in die meinen. Ich hielt dich fest, so fest wie ich

nur konnte, dennoch ohne dir weh zu tun.
 

Du warst es wirklich, dein Geruch, deine Wärme, du warst wirklich wieder da.
 

Ich weiß nicht, wie lange ich dich in meinen Armen gehalten habe, ich weiß

nicht, wie lange ich mir immer eingeredet habe, dass ich sterben wollte.
 

Ich weiß nur noch, das unsere Teammitglieder unten in der Küche gesessen

haben, auf uns gewartete haben und als ich dich ansah, hattest du dich nicht

verändert, dein Haar, deine Augen, dein Geruch, deine Wärme, alles war wie

früher.
 

Sag Seiichi… ist das der Moment in dem man weiß, dass man für niemanden

anderen auf der Welt sterben würde? Das man für niemand anderen alles geben

würde was man hat?



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