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Sailor Moon Harmony

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Sailor Moon Harmony 15 - Der Sieg der Bruderschaft?

Kapitel 15 - Der Sieg der Bruderschaft?
 

Der fahle Mond begann gerade seine nächtliche Reise, als Usagi und Mamoru die Werkstatt von Akane erreichten. Wegen des dichten Nebels konnten die Beiden nur sehr mühsam voran kommen, aber Usagi hatte nicht locker gelassen. Noch vor einer Stunde hatte eine schreckliche Ahnung sie überfallen. Obwohl ihr klar war, dass sie nicht die einzigartigen spirituellen Fähigkeiten wie Rei oder Michiru besaß, so hatte sie sehr wohl gelernt, auf solch ein Gefühl zu achten. Sie wusste nicht genau woher, doch sie ahnte, dass etwas Schlimmes geschehen war und dass sie ihre Freundinnen in der Werkstatt von Akanes Vater treffen würde. Besorgt klopften Usagi und Mamoru an die Vordertür der Werkstatt. Die zerbrochenen Fensterscheiben und die offensichtlichen Spuren eines schweren Kampfes trugen nicht gerade dazu bei, sie zu beruhigen. Lange Augenblicke tat sich nichts und Usagi begann sich schon zu fragen, ob sie sich eventuell in ihrem Gefühl getäuscht haben könnte, als sich plötzlich leise die Tür öffnete.
 

Bedrückt öffnete Taiya die Tür und war eigentlich nicht überrascht, Usagi und Mamoru vor sich zu sehen. "Ihr habt es also auch gespürt", sagte sie traurig. Alarmiert hob Usagi den Kopf. "Was soll das heißen? Geht es Haruka und den anderen gut?" Unmerklich schüttelte Taiya den Kopf. "Kommt rein"; sagte sie nur und ging wieder in das Gebäude. Besorgt und ängstlich folgten Usagi und Mamoru ihr. Was sie zu sehen bekamen, verschlug ihnen die Sprache. Der ehemals saubere Werkstattraum war von Trümmern und Glasscherben übersät. Erst hier konnte Usagi das ganze Ausmaß des Kampfes und der vorhergegangenen Explosion sehen. Sämtliche Fensterscheiben der hinteren Mauer waren mitsamt dem Rahmen eingedrückt worden und ebenso fehlten kleine Teile der Wand und des Daches. Inmitten all dieser Trümmer erkannte Usagi viele ihrer Freundinnen.
 

Haruka und Michiru saßen eng beisammen und hielten sich tröstend in den Armen. Neben ihnen saßen Miharu und Setsuna. Auf der anderen Seite des Raumes sah sie Akane und Sakura, die ebenfalls in Decken gewickelt waren und die einen nicht minder verstörten Eindruck machten und von Shakira versorgt wurden. Akanes Hände krampften ihre Decke wieder und wieder zusammen und Sakuras Blick schien ins Leere zu schauen. Geschockt sah Usagi von der einen Gruppe zur anderen und senkte traurig den Kopf. Sie hatte diese Blicke erst vor wenigen Stunden gesehen. Und zwar bei den Menschen, die ihr neben ihrer Familie am meisten bedeuteten. Die Blicke von Haruka, Michiru und den anderen ließen keine andere Vermutung zu, als die, daß auch sie von ihren Feinden überwältigt wurden. Usagi griff nach Mamorus Hand und versuchte aus dieser Berührung Trost zu schöpfen, denn weinen konnte sie nicht mehr.
 

Haruka schmiegte sich eng an Michiru und versuchte diese zu trösten, so gut es ihr möglich war. Ihre Freundin war nunmehr das Einzige, wofür es sich noch zu leben lohnte. Sie hatte nie geglaubt, daß sie einmal eine solche Hoffnungslosigkeit fühlen konnte. Seit sie vor wenigen Stunden von ihren Feinden überwältigt wurden, schien alles um sie herum leer und bedeutungslos zu sein. Sie hatten ihre Kräfte als Sailor Senshi verloren und damit war ihnen auch ihre Lebensaufgabe genommen worden. Sie, die Kriegerinnen des äußeren Kreises, die sich immer soviel auf ihre überlegenen Kräfte eingebildet hatten, waren vom Feind ebenso leicht weggefegt worden, wie die Inner Senshi. Von dem Zeitpunkt, als sie als Sailor Uranus erwacht war, drehte sich ihr gesamtes Dasein nur um die eine Aufgabe, diesen Planeten zu schützen. Den vom Schicksal erwählten Planeten, der zur Stätte des neuen Silberreiches werden sollte.
 

Und jetzt war ihr diese Aufgabe mit einem Schlag genommen worden. Sie war sich sicher, daß sie nicht soviel verloren hatte wie Ami, Rei, Makoto und Minako, denn diese Vier waren die Leibgarde der Prinzessin und hatten nun nicht mehr die Möglichkeit, eine von ihnen geliebte Person zu beschützen. Haruka beneidete sie. Im alten Silberjahrtausend auf dem Mond hatten sie und die anderen Outer Senshi ein einsames Leben auf ihren Planeten geführt und kannten die Königin und die Prinzessin eigentlich nicht wirklich. Erst hier auf der Erde hatte die Prinzessin, in Gestalt von Usagi Tsukino ihre unerschütterliche Treue gewonnen und ebenso ihre Freundschaft. Langsam hob Haruka ihren Kopf und sah in ein paar strahlend blaue Augen, die sie mitleidsvoll ansahen. Sie brachte ein gequältes Lächeln zustande. Ja, es hatte sich gelohnt eine Sailor Senshi zu werden, nur um die Freundschaft dieses Mädchens zu gewinnen. "Ich bin Sailor Uranus", sagte sie leise zu sich selbst. "Die Kriegerin der Freiheit und des Windes!"
 

Michiru lehnte sich erschöpft an ihre Partnerin. Auch sie spürte diese Leere, dieses Gefühl, als wäre ihr mit einem Schlag alles entrissen worden, was ihr wichtig war. Sie öffnete vorsichtig die Augen. Nein, sie hatte noch etwas, das ihr wichtig war. Vielleicht sogar wichtiger als alles andere. Sie hatte dazu beigetragen, daß Haruka als Sailor Senshi erwachte und gemeinsam hatten sie gegen so viele Feinde gekämpft. Haruka war ihr eine wertvolle Stütze gewesen und hatte das einsame Leben, daß sie als Kriegerin geführt hatte, wieder lebenswert gemacht. Doch das alles lenkte sie nicht davon ab, daß ihre Zukunft, die sie sich alle so strahlend erträumt hatten, nun zerbrochen war. Sie waren nun keine Krieger mehr und konnten das Silberreich nicht mehr beschützen. Eine einsame Träne lief ihr über die Wange. Endlich waren sie, die Outer Senshi, nicht mehr einsame Krieger, die vom Rand des Sonnensystems über das Silberjahrtausend wachen mußten. Nachdem sie hier auf der Erde wiedergeboren wurden, hatten sie Freunde gefunden. Allen voran ihre Prinzessin, die wieder das Licht in ihre Leben brachte. Die Prinzessin, die sie davon überzeugt hatte, daß sie nicht mehr alleine kämpfen mußten. Sie spürte, wie sich Haruka neben ihr bewegte und folgte ihrem Blick. Sie sah das Mädchen, daß bisher der Mittelpunkt ihres Daseins gewesen war. Ihre Prinzessin, die sie gelobt hatten zu beschützen bis zum letzten Atemzug. Gemeinsam mit Haruka erhob sie sich. "Ich bin Sailor Neptun", sagte sie leise zu sich. "Die Kriegerin der Umarmung und des Ozeans!"
 

Zirias war verstört. Er hatte es vorgezogen nach seiner Ankunft vor wenigen Stunden in der absoluten Dunkelheit des Gebetsraumes zu verbringen. Es war schon seltsam, dachte er sich. Dieser Raum, die Halle mußte früher einmal eine unglaubliche Heiligkeit ausgestrahlt haben. Jetzt herrschte hier neben dem Altarraum und den Kerkern die schwärzeste Dunkelheit vor. Doch ein Gefühl ließ ihn noch immer nicht los. Er war bereit gewesen, seiner Geliebten seine Beute zu überlassen: Fünf der schwarzen Prismen, in denen sich die Energie der Planeten dieses Sonnensystems befand. Sie hatte ihn nur angesehen und für einen winzigen Augenblick war er bereit gewesen, sein bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Doch eine andere Macht, eine Macht die er nicht mal im entferntesten begreifen konnte, hatte ihn zurückweichen lassen. Er mußte an seinen Schwur denken und seiner Herrin dienen, wie er es nun schon seit 1000 Jahren getan hatte. Er wußte selbst nicht, ob er über dieses Schicksal nun glücklich sein sollte, aber seine Meinung spielte hierbei keine Rolle. Er hatte der dunklen Bruderschaft seinen Körper und seine Seele verschrieben und mußte gehorchen. Andernfalls würde ihn das gleiche Los ereilen wie Abaddon oder Lania.
 

Unbewußt griff er in die weiten Taschen seines Gewandes und brachte seine "Beute" hervor. Die fünf dunklen Prismen pulsierten vor Energie. Jede von ihnen strahlte in der ihr eigenen Farbe. Mit einem Wink seiner Hand ließ er eine versiegelte Truhe erscheinen, die sich wie von selbst öffnete. In ihr befanden sich die vier Prismen, die er schon am Vortag erbeutet hatte. Mit einem lautlosen Seufzer ließ er die fünf neuen Kugeln hineingleiten und schloß die Truhe gleich wieder. Wann würde er den Mut besitzen, diese unvergleichlichen Schätze seinem Meister Nocturn zu überbringen? Wann würde er es über sich bringen, den endgültigen Sieg der dunklen Bruderschaft über die Mächte des Lichts zu besiegeln? Denn nichts anderes würde diese Tat sein. Mit der Energie der Schutzplaneten dieses Sonnensystems würde es Nocturn möglich sein, dass Ritual zu vollenden und ihrer Herrin die Wiedergeburt in diese Welt zu ermöglichen. Und wenn sie nicht schon vorher weit unterlegen waren, so würden doch die Sailor Senshi ohne ihre Mächte chancenlos sein. Nach einigem Überlegen entschloß er sich, erst seinen Plan zu einem grandiosen Ende zu führen und dann über sein weiteres Vorgehen nachzudenken.
 

"Es ist nun ganz offensichtlich", flüsterte das Mädchen. "Wir werden Zirias verlieren." Langsam wanderte sie durch ihre Zelle auf die winzige Öffnung in der Tür zu, hinter der Nocturn wartete. "Bis du sicher?" fragte er nicht sehr überzeugt. "Er hat unserer Sache 1000 Jahre lang treu gedient. Er hatte nie irgendwelche Skrupel gezeigt." Das Mädchen schüttelte lachend den Kopf. "Auch wenn es uns nicht gefällt", sagte sie lächelnd, "Die Macht der Liebe ist nach wie vor nicht zu unterschätzen. Und auch wenn wir glauben, diese Art von Gefühlen gänzlich aus unseren Untergebenen verbannt zu haben, so tritt sie doch immer wieder zum Vorschein." Als Reaktion auf ihren Ausbruch schimmerte eine Aura aus Dunkelheit um ihren Körper auf. "Die Seele von Pylartes dringt aus der Dunkelheit an die Oberfläche. Auch wenn er seinen Plan zu Ende bringt und auch seiner Geliebten die Energie ihres Sterns nimmt, so ist dennoch die Saat des Lichts in seinem Geist eingepflanzt und auch wir können sie nicht daran hindern, irgendwann aufzugehen." Lange Zeit herrschte nun Schweigen. "Meinst du, wir sollten ihn direkt vernichten?" fragte Nocturn. Wieder begann das Mädchen zu lachen. "Warum sollten wir? Er wird pflichtgemäß seinen Plan zuende bringen und wenn er alle Sternenenergien zusammen hat, geben wir ihm ein letztes Mal die Möglichkeit, sich zu entscheiden. Diese letzte Chance soll sein Lohn für 1000 Jahre Treue sein." Dieser Plan gefiel Nocturn. "Ich bin stolz auf dich, Tochter. Unsere Stunde ist nahe." Mit diesen Worten verschwand er in einer gräulichen Nebelschwade und ließ das Mädchen wieder allein mit seinen Gedanken. "Du liegst wieder falsch, lieber Vater", lächelte sie. "Denn nur meine Stunde ist es, die immer näher kommt."
 

Besorgt setzte sich Rei neben ihre Freundin. Seit Tamashi vor wenigen Stunden von dem Dämon der Dunkelheit überwältigt wurde, war sie in einen tiefen Schlaf gefallen. In der Zwischenzeit hatte Rei sie mit Hilfe von Yuichiro in ihr Zimmer gebracht und sie auf ihr Bett gelegt. Dann hatte sie ihr kühlende Tücher auf die Stirn gelegt, die sie alle paar Minuten auswechselte. Tamashi warf sich unruhig von einer Seite auf die andere. Sie schien Albträume zu haben, dachte Rei betrübt. Hätte sie noch ihre alten Kräfte besessen, so wäre es ihr möglich gewesen, ihre Qualen zu lindern oder zumindest ihrem Leid auf den Grund zu gehen.
 

Sie wanderte alleine durch eine endlose, dunkle Wüste. Vereinzelt standen schwarze Kristallobelisken in der Landschaft und violette Blitze zuckten über den wolkenverhangenen Himmel. Sie mußte sich nicht fragen, wo sie sich befand. Auch wenn sie noch nie an diesem Ort gewesen war, so wußte sie doch, daß sie sich nirgendwo anders als auf Nemesis, ihrem Heimatplaneten, befinden konnte. Auch der Grund war ihr völlig egal. Seit sie ihre Kräfte an dieses Monster verloren hatte, mußte sie sich nicht mehr darum kümmern. Mit leerem Blick suchte sie den Horizont ab. Eine weites, dunkles Land. Wenn es hier einmal Leben gegeben hatte, so war es schon längst eingegangen. Doch diesmal sah sie etwas Ungewöhnliches. Ein Gebäude mit vielen kleinen Türmen und Säulengängen, die sich spiralförmig um einen Mittelpunkt wanden und letztendlich zu einem großen Turm zusammenflossen. Mein Palast, dachte sie abwesend. Habe ich überhaupt noch das Recht ihn zu betreten? Jetzt, wo ich weder eine Sailor Senshi noch eine Prinzessin mehr bin? Erst langsam dämmerten ihr die Folgen ihrer Niederlage gegen den Dämon. Nun würde für sie wieder die Zeit der Einsamkeit beginnen. Wegen ihrer besonderen spirituellen Gaben war sie immer von ihren Mitschülern gemieden worden. Sie hatte von Hotaru erfahren, daß es ihr nicht anders ergangen war. Erst in Rei und den anderen hatte sie Freunde gefunden, die sie verstanden.
 

Wie würde ihr Leben nun weitergehen? Sie war zwar erst seit kurzem eine Kriegerin, doch trotzdem fühlte sie die Leere, die ihr erloschener Sternenkristall hinterließ, nicht minder als die anderen. Sie war inzwischen nahe an ihren Palast herangekommen. Wie schön er ist, dachte sie sich. Inmitten dieser Ödnis wirkt er wie ein leuchtendes Juwel. Aber ob er nicht nur etwas von der früheren Schönheit des Planeten bewahrt hatte und daran erinnern wollte, dass es wieder so werden könnte wie früher? Könnte ich diesen Glauben nur teilen, dachte sie traurig. Sie trat nahe an die glatten kristallinen Mauern heran und streifte leicht mit der Hand darüber.

Wenn der Grund meiner Geburt darin bestand, daß ich eines Tages zu einer Sailor Senshi werden sollte, wo genau liegt jetzt meine Daseinsberechtigung? Wer bin ich? Diese Gedanken schwirrten ihr unablässig im Kopf herum. Wer bin ich? "Wer bin ich?" rief sie den Palastmauern zu. Sie erwartete nicht wirklich eine Antwort von der allumfassenden Stille die sie umgab.
 

Um so überraschter war sie, als plötzlich ihr Spiegelbild in dem glatten Obsidiankristall vor ihr verschwand. Es verschwamm vor ihren Augen und hinterließ ein Bild, daß ihr nur noch entfernt ähnlich sah. Sie sah sich selbst, daran bestand für sie kein Zweifel. Sie wirkte nur älter und reifer. Die Gestalt trug ein langes, enganliegendes schwarzes Kleid und auf ihrem Kopf ein schmales Diadem mit einem schwarzen Halbmond darauf, der nach unten geöffnet war. Ihre Haare waren sehr viel länger als sonst und sie lächelte sie aus der spiegelnden Fläche heraus an. Verwundert legte Tamashi die Hand auf die glatte Oberfläche und war nicht überrascht als diese Geste von ihrem Gegenüber in der gleichen Sekunde erwidert wurde. Lange Zeit stand sie einfach nur da, und blickte ihr älteres Ich an. "Du bist, wer du bist", hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf. Nichts kann daran etwas ändern!" Ein heller Blitz blendete sie und als sie die Augen wieder aufschlug...
 

Mit einem leisen Schrei fuhr Tamashi aus dem Traum hoch. Erst konnte sie sich nicht erinnern, wo sie sich befand. Dann dämmerte es ihr langsam, daß Rei sie zusammen mit Yuichiro in ihr Zimmer getragen haben mußte. Sie sah neben sich und entdeckte Rei, die auf dem Boden hockte und die Arme auf die Bettkante gelegt hatte. Sie schien vor Erschöpfung eingeschlafen zu sein. Tamashi lächelte glücklich. Es war in dieser Situation vielleicht schwer zu verstehen, doch die hatte nun die Gewißheit, daß Rei und die anderen trotzdem ihre Freundinnen bleiben würden, auch wenn sie nicht mehr das Schicksal als Sailor Senshi teilten. "Ich bin Sailor Nemesis", sagte sie leise zu sich selbst. "Die Kriegerin der Verschleierung und der Dunkelheit!"
 

Akane saß trübselig auf einem Hocker in der Werkstatt. Das flackernde Neonlicht störte sie nicht im Geringsten. Im Gegenteil. Dieses Geflacker unterstrich ihre Gefühlslage besser als irgend etwas anderes. Sie fluchte innerlich. Endlich hatte sie ein Ziel vor Augen gehabt. Einen richtigen Traum, dem es sich zu folgen lohnte und für den sie alles gegeben hätte. In ihren Partnern vom Sailorteam im allgemeinen hatte sie Freundinnen gefunden, die zu ihr hielten trotz ihrer Ungeduld und ihrer sonstigen Macken. In Haruka im Besonderen hatte sie eine Seelenverwandte gefunden, die die gleichen Interessen hatte wie sie und die sie auch sonst ohne Wort verstand. Es war ihr von vornherein klar gewesen, daß ihr Herz und ihre Seele bedingungslos Michiru gehörten, aber sie war dennoch glücklich, an ihrem Leben teilzuhaben und ihre Freundschaft zu haben. Und dann war da noch Usagi. Obwohl sie Usagi nicht so gut kannte wie Haruka oder Michiru, so hatte sie doch das Gefühl, sie schon eine ganze Weile länger zu kennen. Darüber wunderte sie sich am meisten. Normalerweise mochte Akane solche naiven Menschen nicht. Und als geübte Handwerkerin hatte sie erst recht nichts für Menschen übrig, die so extrem ungeschickt waren. Sie gab sich sonst große Mühe, solchen Personen aus dem Weg zu gehen. Doch an ihr war etwas anderes. Es war, als würde ein Licht sie umgeben, daß alle Zweifel und alle Unsicherheit, die man normalerweise verspürte, auslöschen würde. In ihrer Gegenwart zu sein hieß für sie, ihre Ängste hinter sich zu lassen und völlig in der Freundschaft, die ihr dieses Mädchen entgegenbrachte, aufzugehen. Ob es daran liegt, daß ich in meinem früheren Leben dazu bestimmt war, ein Teil ihrer Leibgarde zu sein? Als sie als Sailor Vulcan erwacht war, verspürte sie instinktiv den Wunsch, dieses Mädchen vor allen Gefahren zu beschützen. Verwunderlich war, daß dieser Gedanke nicht verschwand, obwohl sie nun keine Kriegerin mehr war. Dieser Gedanke brachte sie zum Lächeln. Auch ohne meine Kräfte werde ich mein Möglichstes tun, um die Prinzessin zu beschützen, schwor sie sich. "Ich bin Sailor Vulcan", sagte sie leise zu sich. "Die Kriegerin der Entschlossenheit und der Metalle!"
 

Auch Sakura hing in diesem Moment ihren Gedanken nach. Sie konnte es immer noch nicht ganz fassen, daß dieses neue Leben, in dem sie in so kurzer Zeit so viele neue Freunde gefunden hatte, nun zu Ende sein sollte. Wie würde es nun weitergehen? Würde sie wieder nur das schüchterne Mauerblümchen sein, das man zwar des öfteren einmal nach Hilfe bei den Hausaufgaben fragte, doch dem man nie eine Einladung zu einer Party anbot? Wie sehr hatte sie sich gefreut, Makoto kennengelernt zu haben. Sie, die das krasse Gegenteil von ihr war, und die gleichen Interessen und Hobbys hatte. Ohne sich von ihrer Schüchternheit abschrecken zu lassen, waren sie in kurzer Zeit enge Freundinnen geworden. Sie bildete sich nicht ein, dass ihre Freundschaft zu Makoto den gleichen Charakter hatte, wie deren Freundschaft zu Usagi und den anderen. Doch sie war die beste Freundin, die sie seit langen gehabt hatte. Als sie selbst noch keine Sailor Senshi war, hatte sie das Geheimnis ihrer zweiten Identität als Sailor Jupiter mit ihr geteilt und als sie selbst als Sailor Persephone erwachte, wurde ihre Verbindung noch enger. Obwohl dieser Abschnitt ihres Lebens nur einige Wochen gedauert hatte, war es für sie jetzt schon klar, dass es wahrscheinlich die besten Wochen ihres Lebens gewesen waren. Mit einem leisen Schluchzer stützte sie das Gesicht in ihre Hände.
 

Plötzlich spürte sie eine tröstende Hand auf ihrer Schulter und blickte überrascht auf. Usagi stand vor ihr und sah mit klaren Augen an. "Wie fühlst du dich?" fragte sie mitfühlend. "Ich weiß es nicht", antwortete sie leise. "Leer? Hoffnungslos? Ich glaube diese Worte beschreiben noch am besten, wie ich mich fühle", sagte sie traurig. Zu ihrer Überraschung strich Usagi mit der Hand über ihre Wange und wischte ihr so die Träne ab, die dort hinunterlief. "Sei ganz unbesorgt", flüsterte sie überzeugt. "Ich werde dafür sorgen, dass eure Sterne wieder leuchten. Ich verspreche es dir mit meinem Leben!" Diese Worte gaben Sakura zwar nur wenig Trost, aber sie vertraute Usagi voll und ganz. Sie brachte ein kleines Lächeln zustande und nahm Usagis Hand in die ihre. "Ich danke dir...Prinzessin." Die Angesprochene erwiderte ihr Lächeln und wandte sich den anderen zu, die ebenfalls einer kleiner Aufmunterung bedurften. Auch wenn Sakura ihre Lage ganz und gar nicht so vorkam, so regte sich tief in ihrem Herzen doch ein leises Gefühl der Hoffnung. Die Hoffnung darauf, dass doch noch alles den Weg nehmen würde, den sie sich alle erträumt hatten. Ja, sie war nicht allein und auch wenn sie nun keine Sailor Senshi mehr war, so würde doch die Freundschaft zu den anderen weiter fortbestehen. Lächelnd beobachtete sie, wie Usagi auch den anderen Mut und Trost zusprach und sagte zu sich selbst: "Ich bin Sailor Persephone. Die Kriegerin der Blüten und des Mitgefühls!"
 

Unablässig ging Zirias in den weitläufigen Gängen der Kathedrale herum. Die letzte Phase seines Plans mußte nun beginnen. Doch war er wirklich bereit dafür? Er wußte genau, daß alle verbleibenden Sailor Senshi mit dieser letzten Phase aus dem Weg geräumt werden mußten. Doch allein der Gedanke daran bereitete ihm Kopfschmerzen. Unter diesen Kriegerinnen würde sich auch seine Geliebte Pluto befinden. Er war sich noch nicht einmal sicher, warum er so nervös war. Er hatte 1000 Jahre lang jeden, der es wagte sich den Plänen der Bruderschaft in den Weg zu stellen, ohne auch nur einen Funken Reue vom Angesicht der Erde gefegt. Er hatte unablässig auf das Ziel hingearbeitet, einmal der mächtigste Mann des Universums zu werden, nur damit er niemandem mehr untergeordnet war. Im nachhinein wurde ihm bewußt, daß er trotz allem nur aus seiner Liebe zu Prinzessin Pluto gehandelt hatte. Die Abweisung seines Antrags durch das Herrscherpaar des Pluto, welches den Planeten vor 1000 Jahren regierte, hatte ihn wohl tiefer getroffen, als er es zugeben wollte. Doch er mußte seinen Plan nun zu Ende bringen. Dabei kam ihm ein altes Spiel in den Sinn, daß er schon öfter bei Kindern dieses Planeten beobachtet hatte. Eine lange Reihe von Steinchen wurde in einer langen Reihe aufgestellt. Wurde der erste Stein berührt, so folgten ihm die folgenden und immer schneller und schneller fielen die Steine bis zum letzten. Sie nannten dieses Spiel Domino. Und so wie dieses Spiel, empfand er nun auch seinen Plan. Egal, ob er zufrieden mit seinem Vorgehen war oder nicht - den ersten Stein hatte er schon lange umgestoßen und immer schneller und schneller drängte sein Plan nun nach Vollendung.
 

Luna duckte sich und huschte in den Schatten der Häuser durch die Strassen. Sie hatte nur ein Ziel und sie musste sich beeilen, wenn sie es noch rechtzeitig erreichen wollte. Wieso war ihr die Idee bloß noch nicht früher gekommen, fragte sie sich. Es war schon eine ganze Weile her, seit sie das Geheime Kommandozentrum unter der Spielhalle genutzt hatten. Nachdem alle Sailor Senshi erwacht waren, hatten sie nicht mehr viel Verwendung dafür gehabt, denn mit den mentalen Fähigkeiten ihrer Senshi war es ihnen immer ohne weiteres gelungen, den Feind aufzuspüren und nach einem zähen Kampf auch zu vernichten. Doch nun wurden sie einer nach der anderen kampfunfähig gemacht und es war lebenswichtig, dass sie den Feind vernichteten, ehe er die gesamten Sternenenergien des Sonnensystems in seinen Händen hielt. Ein Geräusch hinter ihr ließ sie herumfahren. "Ach, du bist es Artemis", sagte sie erleichtert, als sie ihren Partner erkannte. "Was hast du vor Luna? fragte er. Sie zögerte und ließ sich Zeit mit der Antwort. "Ich will in unsere alte Kommandozentrale. Wir müssen den Feind aufspüren, ehe er zu mächtig wird. Erst vor wenigen Stunden sind fünf weitere Sterne erloschen. Wenn wir nichts dagegen tun, wird diese Welt nicht mehr zu retten sein." Artemis nickte ergeben. "Ich weiß, dass du Recht hast. Wir sollten uns beeilen." Luna horchte auf. "Wir?" fragte sie erstaunt. "Natürlich", antwortete der weiße Kater. "Glaubst du, ich lasse dich allein gehen?" In solchen Fällen war Luna froh, dass sie ein schwarzes Fell hatte. Denn sonst hätte man die Röte in ihrem Gesicht nicht übersehen können. "Also los", rief sie und wenige Sekunden später huschten zwei Schatten durch die Strassen Tokios in Richtung des Crown Game Center.
 

Setsuna nahm Hotaru auf die Seite. "Ich spüre seit etwa einer Stunde, wie eine schreckliche, dunkle Macht eine Verzerrung im Raum-Zeit Gefüge hervorruft." Sie war der Meinung, sehr leise gesprochen zu haben, aber Shakira hatte anscheinend ein besonders feines Gehör, denn sie setzte sich auf und kam zu ihnen. "Gibt es etwas Neues?" fragte sie besorgt. Setsuna sah sie lange an. "Shakira, spürst du auch etwas Unnormales? Etwas, dass nicht so ist, wie es sein sollte?" Sie wusste nicht, wie sonst das Gefühl einer Raum-Zeit-Verzerrung einem Anfänger auf diesem Gebiet erklären sollte. Shakira sah zu Boden und nickte schließlich kaum merklich. "ich habe nichts gesagt, da ich nicht wusste, ob ich mich schon auf meine Intuition so sehr verlassen kann. Ich kann dieses Gefühl nicht genau lokalisieren, aber immer wenn ich versuche, mich näher darauf zu konzentrieren, entgleitet es mir und es bleibt nichts als Dunkelheit." Setsuna und Hotaru sahen sich vielsagend an. Dafür, dass sie erst seit einigen Tagen eine Sailor Senshi war, hatten sich ihre mentalen Fähigkeiten enorm verbessert. Vielleicht konnte sie sogar herausfinden, wo die Basis ihrer Feinde war, wenn sie ihre Kräfte vereinen würden.
 

Setsuna blickte vorsichtig zu Usagi hinüber. Sie durften ihrer Prinzessin nichts von ihrem Vorhaben erzählen. Sie war jetzt schon krank vor Sorge um ihre Freundinnen. Wenn sie erfuhr, dass sie vorhatten, ihre Feinde anzugreifen, würde sie es ihnen entweder ausreden oder sie begleiten wollen. Und beides stand in keinster Weise zur Debatte. "Fassen wir uns an den Händen", flüsterte sie rasch. "Shakira, wenn es dir gelingt diese Dunkelheit zu durchbrechen, dann beschreib uns bitte genau, was du siehst." Shakira nickte vorsichtig, gab sich aber Mühe zuversichtlich zu wirken. Immerhin war sie nun die Senshi des Raumes und auch Setsuna wusste, dass es , wenn überhaupt, nur ihr gelingen würde.
 

Die drei fassten sich an den Händen und konzentrierten all ihre Macht darauf, dass Versteck ihrer Feinde ausfindig zu machen. Shakira liefen Schweißperlen das Gesicht entlang, als sie endlich etwas vor ihrem Inneren Auge erkennen konnte. "Ein schwarzes Kreuz", flüsterte sie angestrengt. "Ein Kreuz, dass von Heckenrosen umrankt wird." Sie hielt kurz inne und versuchte ihr klopfendes Herz zu beruhigen. "Ist das eine Kirche?" fragte sie verbissen. Sie bemühte sich, das innere Bild festzuhalten, um möglicherweise Hinweise darauf zu erhalten, wo sich diese Kirche befand. Als Antwort auf diese Anstrengungen spürte sie die Energien von Pluto und Saturn, die auf sie übergingen. Sie nahm noch einmal alle Kraft zusammen und bemühte sich, dass Bild der Kirche aus einem höheren Blickwinkel zu betrachten. Sie hatte das Gefühl, selbst über der Kirche zu schweben, aber sie fand keine Anhaltspunkte. Es war Nacht in Tokio und die hohen Gebäude ließen sich nur schemenhaft erkennen. Links von ihr befand sich der Tokio Tower, aber das mochte noch nichts heißen. Sie brauchte einen Anhaltspunkt, in welcher Himmelsrichtung sich der Tower befand. Da fiel ihr der Mond auf. Groß und rund hing er vor ihr am Himmel; knapp über dem Horizont. Er war wohl gerade erst aufgegangen. Vor ihr musste also Osten sein. Folglich befand sich die Kathedrale südlich des Tokio Towers.
 

Mit einem lauten Keuchen erwachte sie aus ihrer Vision und blickte in die fragenden Augen von Setsuna und Hotaru. "Eine...eine Kirche", stieß sie hervor. "Eine Kirche südlich des Tokio Towers." Setsuna lächelte und bemühte sich, ihre Schwester zu stützen. Ihre psychischen Fähigkeiten waren ganz außerordentlich. Besonders dafür, dass sie quasi ein Neuling auf diesem Gebiet war. "Wir müssen gehen", flüsterte sie Hotaru und Shakira zu. Aber die Prinzessin darf nicht ahnen, was wir vorhaben." Die beiden anderen nickten und sie verließen die Werkstatt mit der Begründung, Nachforschungen über ihre Feinde anstellen zu wollen. "Seid vorsichtig", wurden sie von Usagi verabschiedet und nachdem sie alle mehrfach versichert hatten, sehr vorsichtig zu sein, machten sie sich auf den Weg.
 

"Wer hätte gedacht, dass wir das Versteck unserer Feinde einmal mit so etwas simplem wie einem Stadtplan herausfinden würden", witzelte Hotaru. Sie wusste, dass Humor in dieser überaus ernsten Situation wohl nicht angebracht war, aber die Sorgen die sie hatten, ließen sich mit einem Lächeln auf den Lippen einfach besser ertragen. Die beiden anderen nickten müde und gemeinsam hielten sie Ausschau nach einem Stadtplan, der ihnen Aufschluss über das Versteck ihrer Feinde geben würde. Auf der anderen Straßenseite entdeckte Hotaru schließlich einen solchen. Gott sei Dank waren die Informationspläne in einem Schaukasten, der nachts beleuchtet war, denn sie hatten keine Lust bis zum Morgen zu warten und von einem weiteren Angriff ihrer Feinde überrascht zu werden.
 

Sie begannen den Plan zu studieren und schon nach wenigen Sekunden hatten sie ihren ersten Anhaltspunkt gefunden. "Hier ist der Tokio Tower", meinte Hotaru und deutete auf einen kleinen, roten Punkt im südlichen Stadtzentrum. "Du sagtest, die Kirche wäre südlich des Towers", fragte Setsuna noch einmal nach. "Ja", antwortete ihre Schwester. "Der Mond ging vor mir auf und der Tower befand sich links von mir. Deswegen muss die Kirche südlich des Towers sein." Die drei begannen auf der Karte zu suchen. "Ich habe eine gefunden", jubelte Hotaru nach einigen Augenblicken. "Ich leider auch"; bemerkte Setsuna. "Und was machen wir jetzt?" fraget Shakira. "Wir werden einfach beide überprüfen müssen", gab Setsuna zu Bedenken. "Bei einer derartigen Raum-Zeit-Verzerrung wird es uns wohl auffallen, welche die richtige Kirche ist." Hotaru nickte beipflichtend. "Wie heissen denn diese beiden Kirchen", wollte Shakira wissen. "Die eine ist die Kapelle des Erzengels Michael, und die andere die Kathedrale der Heiligen Dreieinigkeit." Shakira seufzte leise. "Dann machen wir uns jetzt wohl besser auf den Weg."
 

"PLUTO CRYSTAL POWER-MAKE UP!"
 

"SATURN CRYSTAL POWER-MAKE UP!"
 

"CHARON CRYSTAL POWER-MAKE UP!"
 

"Wir beide müssen unsere Kräfte vereinen, um uns teleportieren zu können", gab Pluto ihrer Schwester zu bedenken. "Dann sollten wir wohl damit anfangen", sagte diese. Sie beide ließen ihre mächtigen Talismane erscheinen: Den Schlüssel der Zeit und den Schlüssel des Raumes. Die beiden Kristallkugeln in den Wappen der Stäbe begannen in einem sanften Licht zu glühen, dass die drei sehr bald vollständig einhüllte. "STOP", hörten sie einen Ruf von jenseits der Strasse und der Energiefluss brach schlagartig ab. Die drei Krieger stellten sich verwirrt in Kampfposition, um bei etwaiger Gefahr den unbekannten Störenfried sofort anzugreifen. Aus dem Schatten der Bäume auf der anderen Straßenseite traten Sailor Sun und Sailor Terra und sahen die drei mit ernstem Gesicht an. "Wir wissen, was ihr vorhabt", begann Sun. "Und wir werden euch begleiten." Terra nickte zustimmend. "Wir werden nicht zulassen, dass unserer Prinzessin noch mehr Kummer bereitet wird."
 

Verwirrt sahen Pluto, Saturn und Charon die Beiden an. "Aber ihr...", begann Pluto. "Keine Ausflüchte", rief Sun dazwischen. "Ihr könnt uns nicht hindern Euch zu folgen. Wir haben sehr wohl gehört, wo eure Ziele liegen und wenn ihr uns nicht mitnehmt, werden wir euch auf andere Weise folgen." Pluto seufzte gottergeben und winkte die beiden Sailor Senshi zu sich. "ich kann euch gut verstehen", sagte sie herzlich. "Auch wir wollen nicht, dass Usagi noch mehr leiden muss. Deswegen werden wir unsere Feinde in ihrem Versteck überraschen und sie vernichten." Sun und Terra stimmten ihr zu und die Energiesphäre von Raum und Zeit wurde wieder hergestellt. Kurze Zeit später war von den fünf Kriegerinnen nichts mehr zu sehen.
 

Luna und Artemis waren schließlich am Crown Game Center angekommen. "So ein Mist", fluchte der weiße Kater. "Die Türen sind alle verschlossen." Luna schüttelte mit dem Kopf. "Natürlich sind sie alle verschlossen. Es ist mitten in der Nacht." Artemis ließ geknickt den Kopf hängen. "Und was machen wir jetzt?" Luna brauchte nicht lange nachzudenken. "Nun, Katzen können nicht ohne weiteres in die Halle, aber Menschen..."

"Luna", unterbrach Artemis sie. "Du weißt, dass wir das nicht dürfen. Nicht bevor die Zeit nicht gekommen ist." Luna antwortete hitzig. "Wir versuchen unsere Krieger vor der Vernichtung zu schützen, Artemis. Die Zeit wird nie kommen, wenn wir das nicht verhindern." Lange Zeit blickten sich die beiden Katzen herausfordernd an, bis Artemis schließlich den Blick senkte. "Du hast Recht. Wir müssen diesmal wohl eine Ausnahme machen."
 

Beide schlossen die Augen und sie begannen in einem weichen, warmen Licht zu strahlen. Ihre Körper begannen sich in dieser Aura langsam zu strecken, bis sie schließlich die Form von Menschen annahmen. Artemis hatte nun die Gestalt eines großen, jungen Mannes mit langen weißen Haaren und einem ebensolchen Hemd und Hosen. Luna hingegen sah nun aus, wie eine junge Frau. Wie die Mitglieder der königlichen Familie waren ihre langen, wallenden schwarzen Haare zu Knoten gebunden. Sie fielen jedoch nicht in zwei Zöpfen hinab, sondern umschmeichelten ihren schlanken Körper. Sie trug ein kurzes gelb-schwarzes Kleid und gelbe, geschnürte Schuhe. Das einzige, was bei beiden noch an ihre frühere Form erinnerte, war der Halbmond auf ihrer Stirn.

Nachdem die Verwandlung abgeschlossen war, kniete Artemis sich vor die Tür und begann an dem Schloss zu arbeiten. Nach wenigen Momenten hörte er ein befriedigendes "Klick" und die Tür war geöffnet. "Katzen streunen gern an Orten herum, wo sie nicht hindürfen", grinste er, nachdem Luna ihm einen vorwurfsvollen Blick zugeworfen hatte. "Machen wir uns an die Arbeit"; sagte Luna nur und rauschte an ihm vorbei ins Innere der Spielhalle.
 

Mit einem kurzen Aufblitzen erschienen die fünf Sailor Senshi neben der Kapelle des Erzengels Michael. Hier schien alles ruhig zu sein, doch sie wussten alle, dass der Schein trügen konnte. "Ist das das Versteck unserer Feinde?" wollte Sun wissen. Pluto konzentrierte sich kurz, konnte jedoch keine Abnormalitäten im Raum feststellen. Sie schüttelte den Kopf. "Anscheinend sind wir hier falsch", antwortete sie. "Dann wird wohl die Kathedrale der Dreieinigkeit unser Ziel sein, nicht wahr?" fragte Saturn. Pluto nickte schweigend als sie und Charon wieder begannen die Lichtkugel von Raum und Zeit zu beschwören, die sie zu ihrem neuen Ziel bringen sollte.
 

Luna und Artemis registrierten alarmiert das Signal, dass einer der Computer von sich gab. "Was geht da vor?" fragte Luna verwirrt. Artemis tippte rasch auf einige Tasten und betrachtete die Daten, die über den Bildschirm flimmerten. "Verdammt", fluchte er. "Fünf unserer Senshi nähern sich mit rasanter Geschwindigkeit einem Ort mit gigantischer negativer Aura." Luna sah ihn geschockt an. "Sie wollen doch nicht etwa unsere Feinde allein angreifen. Ist Usagi bei ihnen?" Artemis blickte kurz auf den Datenfluss des Bildschirms. "Nein, Usagis und Mamorus Auren kann ich nicht registrieren."

"Dann ist es umso wahnsinniger", rief Luna. "Ohne die Macht des Prinzen und der Prinzessin sind sie erst recht verloren. Die beiden sind die einzigen, die eine reelle Chance gegen unsere Feinde hätten." Artemis nickte bestätigend mit dem Kopf. "Sollen wir Usagi Bescheid geben?" fragte er vorsichtig. "Natürlich", schrie Luna hysterisch. Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass sich die verbliebenen Sailor Senshi freiwillig in einen solch aussichtslosen Kampf stürzten. "Vielleicht kann Sailor Moon die anderen noch retten." Artemis stimmte ihr zu und funkte Usagis Kommunikator an. "Ich kriege keine Verbindung", rief er verzweifelt. Luna überlegte fieberhaft. "Dann leite alle Energie die wir hier noch haben, auf diesen Computer um. Hoffen wir, dass wir dann wenigstens ein paar Sekunden die Verbindung mit ihr halten können."
 

Zirias fuhr zusammen, als sich plötzlich eine dichte Nebelwolke vor ihm bildete. "Der Feind nähert sich unserer Basis, Zirias", vernahm er Nocturns eisige Stimme. "Es ist ihnen wohl gelungen unseren Aufenthaltsort zu bestimmen. Alles weitere überlasse ich Dir." Damit verschwand die finstere Nebelwolke auch schon wieder und Zirias starrte verwirrt auf die Stelle, an der eben noch sein Meister gestanden hatte. "Wie haben sie..", fragte er sich erstaunt, als ihm plötzlich ein Gedanke kam. "Pluto", flüsterte er grimmig. Natürlich, es konnte keine andere Erklärung geben. Wer außer seiner Geliebten hatte die Macht das Schutzschild ihres Verstecks zu durchbrechen und ihren Standort herauszufinden. Sein Plan würde also früher als bisher erwartet seine Vollendung erlangen. "Ich erwarte Euch mit großer Ungeduld, Sailor Senshi"; flüsterte er, als er sich in seinen Umhang aus Nebelschwaden hüllte, um ihnen ein gebührendes Willkommen zu bereiten.
 

Usagi und Mamoru befanden sich immer noch in der Werkstatt von Akane und kümmerten sich um ihre Freunde, als plötzlich ihr Kommunikator eine dringende Botschaft signalisierte. "Usagi", hörte sie Lunas aufgeregte Stimme. "Pluto und die anderen versuchen allein die Basis unserer Feinde anzugreifen. Du musst ihnen sofort helfen. Sie befinden sich in Taitoku vor der Kathedrale der heiligen Dreieinigkeit. Beeil Dich, sonst..." Ein lautes Rauschen unterbrach die Verbindung. Usagi starrte noch einige Augenblicke geschockt auf ihren Kommunikator. Erst jetzt fiel ihr auf, dass Setsuna, Shakira und Hotaru es plötzlich sehr eilig gehabt hatten und das kurz darauf auch Taiya und Miharu mit einer, eigentlich sehr unglaubwürdigen, Ausrede verschwunden waren. "Wieso tun sie so etwas?" fragte sie sich. Sie wandte sich an Mamoru. "Ich werde gehen und ihnen helfen." Mamoru nickte zustimmend. "Ich komme mit und helfe dir", bekräftigte er, doch Usagi schüttelte vehement den Kopf. "Nein, bleib bitte hier und pass auf Haruka und die anderen auf. Ich würde es mit nie verzeihen, wenn Dir auch etwas zustoßen würde." Sie wandte sich zum Gehen, doch Mamoru hielt sie zurück. "Und ich würde es mir nie verzeihen, wenn Dir etwas passieren würde, und ich nur untätig hier rumgesessen hätte. Ich werde Dich begleiten, Usako. Ob es Dir nun gefällt, oder nicht. Usagi blickte in die klaren, blauen Augen ihres Geliebten und erkannte, wie fest er hinter seiner Entscheidung stand. Es hatte überhaupt keinen Sinn ihm dies ausreden zu wollen, deshalb nickte sie ergeben und sie beeilten sich ihren Freunden zur Hilfe zu kommen.
 

Inzwischen waren die fünf verbleibenden Sailor Senshi vor der Kathedrale der Heiligen Dreieinigkeit angekommen. "Hier sind wir richtig", sagte Pluto in leisem Tonfall. "Die negative Aura ist hier so stark, dass ich mich kaum auf den Beinen halten kann." Auch die anderen spürten die eisige Kälte des Bösen, die sich hier breit machte. "Hier ist also das Versteck unserer Feinde", sagte Terra nun einem weit weniger selbstsicheren Tonfall als noch vor wenigen Augenblicken. "Dann lasst uns den Laden mal aufräumen", rief Sun nachdrücklich; bemüht, die dunkle Stimmung die sich über ihnen breit machte zu vertreiben. Die anderen stimmten ihr mehr oder weniger energisch zu und sie lenkten ihre Schritte in Richtung der alten Kirche. Doch schon nach wenigen Schritten warf eine eisige Windböe sie fast von den Füßen und schwarzer Nebel wallte in unnatürlicher Schnelligkeit um sie herum auf. "Sieht so aus, als würden wir erwartet", meinte Saturn nur. Pluto strengte ihren Blick an und bemühte sich, etwas durch die undurchdringlichen Nebelschwaden zu erkennen. Doch schon nach wenigen Augenblicken teilte sich der Nebel und gab die Sicht auf eine Person frei: einen hochgewachsenen jungen Mann mit langen schwarzen Haaren, gehüllt in eine Robe des Ordens der Bruderschaft des Chaos.
 

Lange Zeit blickten sich beiden verfeindeten Parteien einfach nur an. Zirias Blick hing an Pluto und ebenso betrachtete Pluto Zirias. Sie konnte nicht anders, als Mitleid für diese verwirrte Seele zu empfinden, für diesen Mann den sie vor langer zeit einmal mehr als das Leben geliebt hatte und den sie vielleicht noch immer liebte. Sie blickte ihm direkt in die Augen. Auch wenn er nun vom Bösen besessen war, so hatten seine klaren, grauen Augen doch nichts von ihrer Ausdruckskraft verloren und Pluto erkannte genau, dass die Entscheidung, sich gegen sie zu stellen, ihm innerlich mehr Qualen bereitete, als man ihm äußerlich anmerkte. "Pylartes", sagte sie leise und trat einige Schritte nach vorne, den Schlüssel der Zeit fest in ihrer Hand. Die Aufmerksamkeit ihrer Mitstreiter richtete sich nun verblüfft auf sie. "Kennst du ihn etwa?" fragten Sun und Terra verblüfft, doch Pluto gebot ihnen mit einer Handbewegung zu schweigen und wandte sich wieder Zirias zu. "Pylartes", begann sie wieder. "Soll es nun wirklich so enden, dass wir uns im Kampf gegenüber stehen?" Zirias bewegte sich keinen Millimeter und sah sie weiter mit seinen traurigen Augen an. "Wir beide haben unser Schicksal vor ewigen Zeiten gewählt. Keiner von uns kann nun mehr zurück. Selbst wenn wir wollten", fügte er leise hinzu.
 

Betrübt sah Pluto für einen Moment zum Boden, bevor sie sich wieder zu den anderen gesellte. "So sei es denn...Zirias", sagte sie laut. "Dann soll unser Schicksal sich nun erfüllen." Sie schwang ihren Zeit-Schlüssel und bereitete ihre erste Attacke vor.
 

"CHRONOS THYPHOON!"
 

Der Sturm der Zeit fegte über den gepflasterten Vorplatz der Kirche auf den Punkt zu, an dem Zirias abwartend stand. Doch kurz bevor die Attacke aufschlug, wurde sie von einem unsichtbaren Schutzschild abgeschmettert. Ergeben nickte Zirias, als wären mit einem Schlag all seine Hoffnung zerschlagen und reckte eine Hand zum Himmel. "Auch wenn Ihr noch nicht vollzählig seid, werde ich meinen Plan doch weiterführen!" Auf seiner ausgestreckten Handfläche erschienen fünf weitere, dunkle Prismen, die in einem dämonischen Licht glühten. "Bis zum Ende", flüsterte er heiser, als die Kugeln immer heller und heller leuchteten, bis man glaubte, fünf Sonnen würden am Himmel leuchten. Als die Sailor Senshi wieder etwas erkennen konnten, standen sie fünf ausgewachsenen Dämonen gegenüber. Wie auch zuvor war jeder Dämon aus dem gleichen Element gemacht wie das der Sailor Senshi, die er angreifen sollte. Die Dämonen von Pluto und Charon schienen aus einem seltsamen irisierenden Nebel zu bestehen. Saturns Dämon war ein Energiewesen, in dem man undeutlich die Form eines Skeletts wahrnehmen konnte. Der von Terra schien aus goldenem Stein zu bestehen und der von Sun aus gleißendem, heißem Licht. "Los, Dämonen", rief Zirias über das Brüllen der Monster hinweg. "Holt euch die Energien der Sterne!"
 

Mit einem diabolischen Brüllen stürzten sich die Ungeheuer auf die fünf Sailor Senshi, die kampfbereit auseinandersprangen. "Wir dürfen sie nicht direkt angreifen", rief Pluto über den Kampfeslärm hinweg. "Wenn wir sie nicht mit unserer Energie angreifen, dann passiert uns nichts." Diese These wurde in dem Moment widerlegt, als Sun, von ihrem Dämon schwer getroffen, über den Boden schlitterte. "Das...das scheint diesmal wohl nicht zu klappen", sagte sie schwach lächelnd, zu Pluto gewandt. "Verdammt", fluchte Pluto. Was sollten sie nur tun? Das war ihre einzig reelle Chance gewesen, den Angriffen der Dämonen zu entgehen. "Dann sollten wir versuchen, sie mit allem was wir haben zu vernichten", sagte sie entschlossen. Auch wenn sie wusste, dass die Chance eines Sieges nur minimal war, mussten sie nun alles versuchen, um zu überleben.
 

"DEAD SCREAM!"
 

"SUN SWIRLING LIGHTDANCE!"
 

"TERRA GOLDEN LIGHTNING!"
 

"CHARON INFINITAL FLASH!"
 

"SILENT WALL!"
 

Die Attacken der Sailor Senshi trafen die Dämonen hart und warfen sie zu Boden, wobei Saturns Schild sie vor eventuellen Gegenangriffen schützen sollte. Und auch wenn die Attacken der fünf verbleibenden Sailor Senshi des Sonnensystems sehr mächtig waren, so blieb auch diesmal der gewünschte Erfolg aus. Zwar angeschlagen, doch immer noch kampffähig erhoben sich die Dämonen und stießen erneut das gleiche Brüllen aus, dass ihnen schon vorher durch Mark und Bein ging. "Wie sollen wir diese Dinger bloß kleinkriegen"; schimpfte Sun aufgebracht. Sie wichen immer weiter vor den näherkommenden Dämonen zurück, bis sie merkten, dass sie gegen die Mauern der Kirche gedrängt worden waren. Triumphierend kamen die Dämonen immer näher und bereiteten sich auf den finalen Schlag vor. Zirias schwebte über ihnen und sah sich die Szene unbeteiligt an. "Gebt auf", sagte er leise, doch für alle hörbar. "Erspart euch die Demütigung einer Niederlage." Pluto trat vor und sah den Dämonen mit festem Blick entgegen. "Wir werden nie aufgeben", schrie sie ihnen entgegen. Zirias nahm die Entscheidung der Kriegerinnen emotionslos hin und gab seinen Dämonen das Signal zum letzten Schlag.
 

Doch plötzlich wendete sich das Blatt, als eine breite Flut aus Licht die Dämonen von den Füssen riss und sie einige Meter weiter auf dem Boden aufschlugen. Alle blickten erstaunt in die Richtung, aus der das Licht kam und entdeckten Sailor Moon und Tuxedo Mask. "Sailor Moon", rief Pluto aufgeregt. "Bring dich in Sicherheit!" Doch Usagi trat ohne Zögern vor und half ihren verletzten Freundinnen auf. "Nein, Pluto", sagte sie bestimmt. "Ich werde mit euch gemeinsam kämpfen und wir werden gewinnen." Entschlossen sah sie zu Zirias hinauf, der die Störenfriede mit einiger Belustigung betrachtete. "Sehr schön", sagte er. "Dann brauche ich doch nicht zu warten, bis mein Plan vollendet ist. Dann wird dies hier heute doch noch zum Einsatz kommen." Mit diesen Worten ließ er ein weiteres Prisma erscheinen, dass in allen Regenbogenfarben leuchtete. Auch diese Kugel strahlte immer heller und verwandelte sich in grauenerregenden Dämon. "Dann sind wir ja jetzt komplett", meine Zirias mit einem diabolischen Grinsen. "Hol sie Dir", wandte er sich zu dem neuen Ungeheuer, dass sich sofort auf Sailor Moon stürzte. Diese sah dem Monster jedoch kampfbereit entgegen und hob ihre Hände.
 

"SILVERMOON LIGHT EMBRACE!"
 

Doch diesmal hatte die Attacke nicht die gewünschte Wirkung. Das silberne Licht wurde von dem dunklen Prisma in der Brust des Monsters aufgesogen, welches daraufhin nur noch heller strahlte. Ungläubig sah Sailor Moon dem Monster entgegen. Wie konnte es sein, dass ihre mächtigste Attacke nicht einmal einen Kratzer hinterließ? Sie hielt die Arme schützend vors Gesicht und wartete auf den Schlag des Dämons. Doch kurz bevor er sie erreichen konnte, traf den Dämon ein Schauer aus roten Rosen, der ihn zurückweichen ließ. Stirnrunzelnd wandte sich Zirias dem Ursprung der Attacke zu. "Verdammt", fluchte er. Er hatte den Prinzen der Erde ganz vergessen. Den Erben des Goldreichs, der ebenfalls über die Energie seines Heimatplaneten verfügte. Er hoffte nur, dass dieser unbekannte Faktor ihm nicht einen Strich durch die Rechnung machen würde. "Greift an!" befahl er den übrigen Dämonen, die sich unverzüglich wieder an den Angriff machten.
 

"SILENT GLAIVE SURPRISE!"
 

"SOLAR KISS!"
 

"SILVERMOON STARLIGHT SHOWER!"
 

Die Attacken der Senshi rasten durch die Reihen der Dämonen, ohne nennenswerten Schaden zu hinterlassen. Geschwächt stützten sich Pluto, Charon und Saturn auf ihre Talismane, während Sun von Sailor Moon und Terra von ihrem Bruder gestützt wurde. "Geh kein unnötiges Risiko ein, Eternity", flüsterte Tuxedo Mask ihr leise zu. "Es hat keinen Sinn", murmelte Terra deprimiert. "Wir können nicht gewinnen." Hoffnungslos blickten die Senshi den Dämonen entgegen und sahen ihre Niederlage. "Es muss uns doch möglich sein, diese Monster zu vernichten", rief Saturn verzweifelt. Entschlossen erhob sie ihre Senshi und sah den Dämonen furchtlos entgegen. Pluto kannte diesen Blick und wusste, was sie vorhatte. "Nicht, Saturn", sagte sie leise. "Damit änderst du auch nichts." Doch Saturn stand weiterhin erhoben vor ihren Feinden; bereit ihre letzte Attacke einzusetzen.
 

"DEATH REBORN REV..."
 

Weiter kam sie nicht. Sailor Moon war vorgetreten und stellte sich zwischen sie und die Monster. "Hör auf", sagte sie nur und Saturn erkannte, dass Tränen in ihren Augen schimmerten. "Wir werden die Dämonen besiegen, aber nicht um den Preis deines Lebens." Geschockt sah Saturn sie an und senkte schließlich ihre Waffe. Sie sah aus den Augenwinkeln, wie einer der Dämonen mit seinen Tentakeln zum Angriff gegen Sailor Moon ausholte und schubste diese aus der Schusslinie. "Vorsicht", schrie sie und warf sich zwischen den Dämon und Sailor Moon. Sie wurde von den Tentakeln voll erwischt und der Dämon hatte somit sein Ziel erreicht. Langsam entzog er Saturn den Rest ihrer Energie und nährte damit seine eigene Kraft. "Saturn", schrieen Pluto und Charon und warfen sich wieder ins Kampfgetümmel. Doch geschwächt wie sie waren hatten sie den Ungeheuern nichts entgegen zu setzen. Wenige Augenblicke später befanden auch sie sich in den Klauen ihrer übermächtigen Feinde und stöhnten unter Qualen auf, als auch ihnen ihre Sternenenergie entzogen wurde.
 

Sailor Moon sah hilflos zu, wie ein Freund nach dem anderen von den Gegner gequält wurde, bis nur noch Taiya und Miharu, sowie sie und Mamoru übrig waren. Die anderen waren von den Dämonen auf den Boden geworfen worden, als ihnen alle Energie entzogen worden war, so als wären sie nichts weiter als Abfall. Mit Tränen in den Augen wollte Sailor Moon einen erneuten Angriff starten, doch Sun und Terra hielten sie zurück. "Lass es", sagten sie bestimmt. "Wir haben keine Chance." Geschlagen ließ Sailor Moon ihr Zepter sinken und starrte zusammen mit ihren Freundinnen auf die verbleibenden Dämonen. Die drei, die Pluto, Charon und Saturn ihre Energie entzogen hatten, hatten sich inzwischen wieder in dunkle Prismen verwandelt und schwebten langsam über Zirias Hand. Dieser beobachtete das Schauspiel unter ihm mit wachsendem Interesse. "Gebt es auf", höhnte er. "Wenn Ihr mir jetzt Eure Energie überlasst, verspreche ich Euch, dass Ihr weniger Schmerzen haben werdet als die Anderen."
 

Hasserfüllt blickten Sun und Terra zu ihm hinauf. "Das werden wir ja sehen, wer am Ende die meisten Schmerzen verspürt", rief Taiya ihm entgegen. "Wir sollten unsere Angriffe vielleicht diesmal gegen ihn richten", flüsterte sie ihrer Partnerin zu. Diese nickte und begann all ihre Energie für einen letzten Angriff zu konzentrieren. Die Auren ihrer Schutzplaneten begannen um sie zu leuchten, als Sailor Moon auffiel, was die beiden vorhatten. "Hört auf damit", rief sie geschockt. "Ihr schwächt Euch nur selbst."
 

"SUN SWIRLING LIGHTDANCE!"
 

"EARTH ENERGY EXPLOSION!"
 

Die beiden Angriffe der Senshi vereinten sich in der Luft und rasten als weißglühender Blitz auf Zirias zu. Die Attacke prallte auf sein hastig errichtetes Schutzschild und für einen Moment sah es so aus, als würde er unter der Gewalt des Angriffes nachgeben. Doch nach einer blendenden Explosion schwebte er immer noch mehr oder weniger unversehrt, dafür umso zorniger in der Luft. Erschöpft sanken Sun und Terra auf die Knie und stützten sich mit den Händen auf dem Boden ab. "Das war es dann wohl", sagte Zirias leise und bevor Sailor Moon oder Tuxedo Mask etwas tun konnten, hob er die beiden mit Hilfe seiner telekinetischen Kräfte in die Luft und schleuderte sie zu den bereits wartenden Dämonen. Diese umschlangen die beiden mit ihren Fangarmen und begannen ihnen die Energie ihrer Sternenkristalle auszusaugen. Befriedigt beobachtete Zirias das Geschehen, während die dunklen Kugeln in der Brust der Dämonen immer heller zu strahlen begannen. "Dies sind also die Energien zwei der mächtigsten Kristalle des Universums", murmelte er zufrieden. Hilflos mussten Sailor Moon und Tuxedo Mask zusehen, ohne auch nur das geringste ausrichten zu können. Als die qualvolle Prozedur beendet war, wurden Taiya und Miharu wie die anderen einfach zu Boden geschleudert. Die Dämonen verwandelten sich wieder in ihre ursprüngliche Form zurück und schwebten alsbald als Kugeln über Zirias ausgestreckter Handfläche.
 

"Nun fehlt nur noch die Energie Deines Kristalls, Prinzessin des weißen Mondes", sagte Zirias mit schmeichelnder Stimme. "Dann ist Eure kleine Familie wieder komplett." Mit leerem Blick starrte Sailor Moon auf die bewusstlosen Körper ihrer Freundinnen. Sie fühlte sich so hilflos. Was sollte sie nur gegen einen solchen Gegner ausrichten, wenn jeder Angriff den sie ausführte nur dazu diente, die Macht des Feindes zu stärken. Sie spürte nicht einmal, wie Tuxedo Mask ihr tröstend die Arme um die Schultern legte. Auch das sich der letzte Dämonen in beängstigender Geschwindigkeit näherte, bemerkte sie nicht. Erst als Tuxedo sie wegstieß, um sie vor einer Attacke des Dämons zu retten, erwachte sie aus ihrer Erstarrung. "Du bist hier überflüssig, Prinz der Erde", sagte Zirias tonlos und schleuderte ihn mit einer Bewegung seiner Hand gegen die Wand der Kirche, wo er getroffen zu Boden sank. "Mamoru", flüsterte Sailor Moon und streckte die Hand nach ihm aus. "Mamoru", schrie sie verzweifelt und sank auf die Knie. Sie drehte sich zu dem Dämon um und starrte ihm direkt in die rotglühenden Augen. Sie hob ihre und umfasste ihre Brosche, bereit die ganze Macht ihres Kristalls freizusetzen, um die schrecklichen Kämpfe endlich zu beenden.
 

Mamoru öffnete angestrengt die Augen und versuchte etwas durch den roten Nebel vor seinen Augen zu erkennen. Was er sah, verschlug ihm den Atem. Usagi stand vor dem Dämon und leuchtete in der ihr eigenen silbernen Aura. Die Fangarme des Dämons waren angriffsbereit und würden sich jeden Moment ihr Opfer holen. "Usako", flüsterte er verbissen und warf einen wahren Hagel von roten Rosen in Richtung des Dämons, die ihn jedoch nicht einmal zu kratzen schienen. "Usako", rief er verzweifelt und spürte, wie tief in seinem Herzen eine bisher nie gekannte Energie erwachte. Er öffnete die Augen und erkannte, dass er in einer strahlend goldenen Aura leuchtete. Er wusste genau, was er zu tun hatte. Er zückte erneut eine Rose, deren Blütenblätter nun jedoch aus reinem Gold und der Stiel sowie die Blätter aus Silber und Kristall zu bestehen schienen. Er zielte auf das Herz des Dämons, dieses verfluchte dunkle Prisma und warf mit aller Kraft. Das leuchtende Geschoss fand mit einem lauten Klirren sein Ziel und der Dämon sah erstaunt auf die schimmernde Rose, die in den Überresten des dunklen Prismas steckte. Mit einem lauten Klirren zerfiel das Ungeheuer in Tausend kleine Scherben, die sich innerhalb weniger Sekunden auflösten.
 

Zirias sah betrachtete geschockt die Entwicklung, die sein grandioser Plan genommen hatte. Er hatte nicht in Erinnerung, dass der Prinz der Erde früher diese Macht gehabt hatte. Für den Moment konnte er gegen eine solche Kraft nicht bestehen und zog sich widerwillig zurück. Auch dieses Mal war seine Ausbeute mehr als großartig gewesen, auch wenn es sein Herz bekümmerte, dass er seine geliebte Pluto dafür leiden lassen musste. Er beschwor die grauen Nebelschwaden um sich, die ihn ins Innere der Kathedrale transportieren würden und verschwand. Erschöpft stand Mamoru von seinem Platz an der Mauer auf und ging langsam zu Usagi. Diese hatte ihre Position immer noch nicht verändert und starrte nach wie vor auf das Schlachtfeld vor sich. Tröstend nahm er sie in die Arme, doch sie schien mit ihren sonst so fröhlichen Augen ins Leere zu blicken. "Sie sind alle fort", flüsterte sie mit einem erstickten Schluchzen. "Fort!" Weinend klammerte sie sich an Mamoru, als wäre er der rettende Anker, der ihr noch etwas Freude in diesem Leben versprach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-10-23T19:03:13+00:00 23.10.2007 21:03
Ich weiß nicht wer mir mehr leid tut.
Usagi, die jetzt ganz alleine kämpfen muss oder die senshi, die ihre energie verloren haben...
Es war wieder ein sehr langes Kapi in dem so allerhand passiert ist und ich fühle mich wieder einmal unfähig auf alles einzugehen, aber eine sache hab ich noch.
Mir ist aufgefallen, dass du auf Tamashi oder Nemesis wesentlich mehr bezug nimmst, als auf die anderen Senshi.
Ich meine okay, Nemesis war in der Serie ein Feind und es bedarf einiger aufklärung, aber ich fänds auch schön, wenn die anderen nicht zu kurz kommen...das hätte die FF jedoch noch länger gemacht...
Lg^^b
Von:  TeaGardnerChan
2005-07-31T15:04:48+00:00 31.07.2005 17:04
WOW!!!
EINFACH WAHNSINN!!!
Von: abgemeldet
2003-03-21T15:26:20+00:00 21.03.2003 16:26
Tja ich finds wieder mal gut . Ich werde schnell weiter lesesn .
Von:  Satoshi-kun
2002-08-30T10:04:52+00:00 30.08.2002 12:04
Bin schon gespannt wie es weitergeht. Und ganz besonders, wenn du endlich die Identität der geheimnisvollen Gefangenen lüftest (obwohl ich mir inzwischen zu 100% sicher bin, dass ich Recht haben werde ^^)

Ich freu mich schon total auf die Fortsetzung
Von: abgemeldet
2002-08-25T20:18:55+00:00 25.08.2002 22:18
beeindruckend! finde wirklich das du gut schreiben kannst! genau beschrieben so das man sich alles vorstellen kann aber doch nicht zu weit ausgeholt!
aber das du männlich bist is echt ein hammer *g* sorry aber gibt wohl nicht so viele 22 jährige die sm fanfic's die so angenehm zum lesen sind schreiben!

und ich schließe mich der meinung der anderen an! schnell weiterschreiben, ich will auch das ende wissen!
Von: abgemeldet
2002-08-22T09:50:43+00:00 22.08.2002 11:50
Genau wie kann man da nur aufhören???
Schnellstens weitermachen ^.^
Von: abgemeldet
2002-08-22T08:49:54+00:00 22.08.2002 10:49
wahh!!! wie kann man da aufhörn?? bitteeeeeee scxhreib schnellstens weiter!!!!!!!!!!!! *anfleh* die FF is so super!!
chireel


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