Neugierig
Während wir auf unsere Drinks warteten, herrschte wieder Stille. Momentan kam das ja wirklich immer häufiger vor, wenn Reita und ich alleine waren.
Jetzt wäre der passende Moment es ihm zu sagen. Doch ich war zwiegespalten, es war als würden ein Engelchen und ein Teufelchen auf meinen Schultern sitzen und versuchen mich zu beeinflussen. //Los trau dich!// Das war das Engelchen, dass mir Mut zusprechen wollte. // Er wird dich nicht verstehen!// Das war das Teufelchen, dass mich zweifeln lassen wollte. Alles wäre passend, denn wir waren ungestört. Naja, wenn man davon absieht, dass wir in einem öffentlichem Café saß. Na gut und der Kellner, störte in diesem Moment, der plötzlich hinter meinem Rücken aufgetaucht war.
Reita lächelte dem Kellner freundlich entgegen und bedankte sich. So, und nun waren wir dann doch wieder alleine.
Langsam nippte ich an meinem Getränk, welches der Kellner ja gerade eben gebracht hatte. Und wieder herrschte diese unerträgliche Stille. Ich wollte eigentlich das Thema von vorhin wieder aufgreifen, wenn mir doch einfallen würde, über was wir geredet hatten. Was war das denn? Ich strengte meinen Kopf, so gut es ging, an. Mir musste es einfallen. Dass es wichtig gewesen war, wusste ich ja auf jeden Fall, aber wieso wollte dann nichts wiederkommen?
Völlig in Gedanken, unterbrach mich Reita beim Denken „Sag eigentlich mal, was hattest du eigentlich heute morgen?“ Oh nein, jetzt erinnerte ich mich wieder an Uruha und seinen Knutschfleck. Und mein Ansatz, den ich gerade zu der vorigen Diskussion gefunden hatte, war wieder weg. Ich seufzte.
Ich wusste ehrlich nicht, ob ich ihm das erzählen sollte oder wollte. Plötzlich, wie durch Zauberhand, fiel mir wieder ein, über was wir geredet hatten, bevor mich die Fans unterbrochen und verwirrt hatten. Ich grinste.
„Weißt du was?“ „Was denn?“, fragte der Bassist neugierig. „Ich werd's dir sagen, wenn du mir sagst, wieso du dich mit Kai gekloppt hast.“ Das war doch ein fairer Handel, so empfand ich es zumindest. Reita schien währenddessen mit seiner Neugier zu kämpfen. Immerhin müsste er mir etwas sagen, dass er mir eigentlich nicht sagen wollte im Preis dafür, das mit Uruha zu erfahren. Der Bassist biss sich auf die Unterlippe und schien gründlich zu überlegen. „Ach und, ich will keine Lügen hören!“, fügte ich schnell noch hinzu, bevor Reita noch irgendeine Geschichte erfand.
„Na los Neugier! Du schaffst das! Jetzt sieg endlich!“, feuerte ich in Gedanken seine Neugier an.
Der Bassist seufzte und willigte nun endlich ein: „Na, gut. Ich sag's dir. Aber nur, weil du es bist.“ Ich jubelte innerlich. Manchmal war Neugier doch gar nicht so schlecht.
// Danke, Neugier! //