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Live goes on

Wie es mit Jacob und dem Rudel weitergeht (nach Eclipse)
von

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Konditorei Taylor

Leos Sicht
 

Als ich am morgen aufwachte, fühlte sich mein Schädel irgendwie an, als hätte ihn jemand als Rammbock benutzt. Aber ich glaub es lag einfach an dem Sturz in der Nacht. Nachdem ich Jake diesen Gute-Nacht-Kuss gegeben hatte und die Tür hinter mir geschlossen hatte, war ich so aufgedreht gewesen, dass ich es doch glatt geschafft hatte, die Treppe HOCH zu fallen! Oje. Ich hoffte inständig, dass er nie bei einem meiner Volleyballspiele zugucken würde, das gäbe ein Desaster!
 

Ich schmiss erst mal ne Kopfschmerztablette ein und ging dann duschen. Im Bad hatte ich dann erst mal gemerkt, wie ich aussah. Und so hatte Jake mich gestern gesehen. Halb nackt: Am Hintern blitzte meine Unterhose unter der Hot Pen durch und mein Top zeigte mehr als es sollte. Oje. Hoffentlich dachte er nicht, ich währ ne.....Brrr. Nein. Das durfte er auf keinen Fall denken!
 

Als ich fertig mit duschen war, kam die ganze restliche übliche Routine. Zum Anziehen entschied ich mich für ein rotes Top (mit etwas weniger Ausschnitt als gestern Nacht) und eine weiße, lässige dreiviertel Hose mit schwarzem Koffergürtel.

Und als ich grade Frühstück machte, klingelte das Telefon. Leni ging ran. Zwei Minuten später kam sie in die Küche gesprintet.

„Morgen. Willst du auch was mitfrühstücken?“ fragte ich sie.

„Ne du. Ich bin mit Embry verabredet.“

„Was? Um 10.00 Uhr, nach der Nacht?“ „Jep. Bis später.“ Sie küsste mich kurz auf die Backe und zack!- Weg war sie.

„Dann halt nicht!“ sagte ich zu mir selbst, und wandte mich dann wieder der Kiwi zu, die ich in Scheiben schnitt.
 

Meine Gedanken schweiften total ab....

Gestern.... Keine Ahnung was los war. Na Ja. Doch. Jake hatte mich gehalten. Er hatte es geschafft, dass ich schlussendlich nicht mehr weinte. Einfach nur weil er da geblieben war. Er hatte meine Wange gestreichelt! Unwillkürlich berührte ich die Stelle mit meiner klebrigen Hand. Igitt. Jetzt konnte ich Fliegenfalle spielen.
 

Ich wischte mir mit dem Handtuch den Fruchtsaft von der Backe.

Und träumte vor mich hin. Er hatte mich auf die Stirn geküsst. Uiiii! Das war mit Sicherheit keine normale Geste. Er musste mich mögen.

Und Er hasste mich nicht. Ich hatte mich gestern die ganze Zeit gefragt, was er darüber dachte. Am Ende musste ich einfach nachfragen. Er dachte es war ein Unfall. Mhm. Ich hoffte so konnte ich auch eines Tages darüber denken. Auch wenn es keine Absicht gewesen war, umgebracht hatte ich die arme Kleine trotz alle dem.
 

Nachdem ich meine Kiwi verspeist hatte, schnappte ich mir einen Zettel und einen Stift. Ich wollte mich ablenken. Und beim Backen konnte ich super abschalten. Allerdings fürchtete ich, dass der einzige Laden hier in La Push nicht alles hatte was ich brauchte. Also beschloss ich nach Forks zu fahren, da gab es mehr Auswahl.

Ich war grade mit meiner Liste fertig geworden, da klingelte das Telefon. Es war Drew:
 

„Hey, Leo. Gut dass du gleich dran bist. Ich hab nämlich eine Bitte.“

„Hey Drew. Was gibt’s?“

“Hättest du Zeit und Lust zum Kuchen backen?” Darauf musste ich lachen.
 

„Ich wollte grade alles für einen meiner leckeren Schwarzwälder einkaufen gehen. Das nenn ich Zufall. Plus, ich hab den ganzen Tag Zeit. Wie viele brauchst du denn.“ Ich kannte ihn doch.
 

Drew lachte durchs Telefon.
 

„Erwischt! Ich brauch mehr als einen! Wir feiern morgen Jubiläum von der ‚Chef-Hebamme’, aber keiner hat Zeit Kuchen zu backen. Bis jetzt bringt nur Dr. Cullen Kuchen mit, aber bei den vielen Leuten die hier arbeiten, kann seine Frau gar nicht genug Backen.“
 

Oh. Er arbeitet mit Dr. Cullen zusammen. Wird ja immer besser! Ich bezweifelte doch stark, dass er auch nur einen Bissen von dem Kuchen seiner Frau probieren würde. Und wenn ja, würde es ihm sowieso nicht schmecken. Hihihi.
 

„Okay. Wie viele Kuchen macht sie denn?“

„Vier. Aber Acht brauchen wir mindestens, dass ganze Krankenhauspersonal wird anwesend sein! Das sind über 100 Personen. Und wenn jeder Kuchen in Acht Stücke geteilt wird..... Na Ja. Wenn man so rechnet, bräuchten wir sogar mindestens dreizehn, damit jeder ein Stück abbekommt.“ Meinte Drew verlegen.
 

Mhm. Okay. Ich hatte keine Lust den halben Tag nichts zu tun, die vier Kuchen hätte ich bis um fünf fertig. Bei sechs wäre ich im Gespräch. Mein Tag wäre dann bis um acht verplant. Supi! Aber ich sollte nicht so egoistisch sein. Nur an mich zu denken, wie ich meinen Tag rumkriegen sollte. Ich musste das ‚Zu wenig Kuchen’ -Problem lösen. Ich könnte ja Esme....
 

„Also.“ Fing ich an.

„Ich könnte sechs bis heute Abend fertig kriegen. Dann wären wir ja schon mal bei zehn. Und wenn ich Es- ich meine Mrs. Cullen anrufe und mit ihr rede, kriegen wir das mit dem dreizehn Kuchen schon hin. Kannst dich auf mich verlassen.“

„Echt. Meinst du, du kriegst das hin. Sechs Kuchen sind ein riesen Aufwand.“

„Klar. Ich und Mrs. Cullen regeln das schon. Aber ab sofort nennst du mich nur noch Backfee, in Ordnung?!“ scherzte ich. Ich hoffte er hörte den nervösen Unterton in meiner Stimme nicht..... Ich würde gleich ein Telefonat mit einem Vampir führen!

Es gibt scheinbar für WIRKLICH ALLES ein erstes Mal!....
 

Nachdem er mir Carlisles Home- Nummer gegeben hatte, sagte er:

„Spitze. Danke Leo. Bis heute Abend dann. Und grüß meine Tochter von mir.“

„Klar doch.“

„Tschüß.“

„Tschüß.“

Ich seufzte und zog den Zettel zu rate. Na dann mal los. Ungeschickt tippte ich die Nummer ein und drückte auf ‚wählen’.

Es tutete keine zweimal, dann hob auch schon jemand ab.
 

„Esme Cullen.“ Noch mal tief Luft holen. Hu!

„Hallo. Hier ist Leonie Taylor.?“ So wie ich es sagte, klang es mehr nach einer Frage, als einer Vorstellung.

Esme schien nicht minder überrascht als ich, dass ich da wirklich anrief....
 

„Oh. Hallo. Wie kann ich euch helfen.“ Euch?.....

Oh. Sie dachte wohl ich rufe im Namen aller Wölfe an, wegen gestern.

„Ähm, nicht uns....nur mir. Es geht um diese Jubiläumsfeier im Krankenhaus.“ Erklärte ich ihr freundlich.

„Ach so. Hat dein Onkel dich gefragt, ob du Kuchen bäckst?“

„Ja genau. Er meinte, wir wären die einzigen, die Zeit hätten und, ..... mal ehrlich. Schaffen sie wirklich nur vier Kuchen.“ Ich war mir sicher sie schaffte mindestens doppelt so viele.

„Ach, Kindchen.(- Äh, hallo? Wie nennt die mich denn? -) Natürlich schaff ich mehr, aber, es soll nicht zu auffällig werden. Ich meine, welche normale Hausfrau schafft zwanzig Kuchen am Tag, in ein und der selben Küche, mit nur einem Ofen und einem normal großen Kühlschrank, neben all den anderen Sachen die noch im Haus anstehen?“ fragte sie.

Ich muss zugeben- sie hatte recht. Aber wenn ich sechs schaffte, schaffte sie das alle mal!
 

„Na Ja. Sie haben ja recht. Aber die Lage ist wie folgt: über 100 Leute, wenn jeder ein Stück isst brauchen wir mindestens dreizehn Kuchen. Ich schaff sechs, und wenn sie dann auch sechs backen könnten, wären wir schon mal bei zwölf.“

„Gut. Wenn man das so betrachtet, schaff ich auch sechs.“

„Sind aber immer noch zu wenig.“ Stellte ich nüchtern fest.

„Na Ja. Ich könnte ja noch mal vier machen und einfach behaupten, ich hätte sie gekauft, damit es nicht so wenig für morgen sind.“

„Sie sollten sich nicht unter Wert verkaufen.“ Ich klatschte mir die Hand vor den Mund. Hatte ich das grade zu einem Vampir gesagt!?

„Danke, Liebes. Aber wir wollen doch den Schein waren.“ Tatsache. Ich hatte einem Vampir ein Kompliment gemacht.

„A....Also dann.....dann hätten wir das ja geklärt. Auf wiederhör’n.“ nuschelte ich in den Hörer und legte auf.
 

Mist. Sie war echt gut. Und so nett. Sie hatte mich tatsächlich dazu gebracht, ihr ein Kompliment zu machen. Aber wie. Sie hatte stink normal geredet. So hätte ich mich mit jeder anderen Frau auch unterhalten.

Ich schüttelte den Kopf. Jetzt war was anderes wichtiger. Ich musste eine Liste mit den Zutaten machen. Als ich alles geplant hatte, war es kurz nach halb elf.

Die sechs Kuchen bzw. Torten waren:
 

Eine Schwarzwälderkirschtorte

Ein Himbeerkuchen

Ein Vierfruchtkuchen

Ein Nusskuchen

Ein Apfelschlupf

Eine Ananaskuppeltorte
 

Also, noch viel Einzukaufen!

Mit dem Bus fuhr ich nach Forks, ich durfte ja noch nicht fahren, zumindest nicht mit dem Auto meines Onkels, außerdem stand das ja eh auf dem Krankenhauspersonalsparkplatz(Komisches Wort^^). Und selbst hatte ich keins. Mum war ja auch immer nur mit dem Streifenwagen unterwegs gewesen.

In Forks suchte ich mir dann erst mal den größten Einkaufsladen den ich finden konnte, wobei ich auch nicht sehr viel mehr Auswahl als in La Push hatte.
 

Ich hatte schon so gut wie alles in meinem Einkaufskorb, dem ich die ganze Last allmählich nicht mehr zutraute, und war gerade in der Dosenabteilung auf der Suche nach Mandarinen, als ich eine weibliche Stimme, die vom nächsten Abteil her kam, erkannte:

„Ach komm schon. Meinst du nicht, dass du dir was besonderes zum Anziehen kaufen solltest. Ich meine, du siehst deine Eltern vielleicht zum letzten Mal, also, du siehst sie vielleicht schon (aus der Entfernung), aber sie dich nicht.“

Ich sah mich um. Wenn ich die Stimme richtig einordnete, dann gehörte sie keiner geringeren als Alice Cullen. Na das nenn ich Zufall.... Aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein, immerhin roch ich keine Vampire hier in der Nähe, oder?

Ich sah mich noch mal um und schnupperte, als ich sicher war, dass keiner mir zusah, aber ich konnte nur einen ganz schwachen Vampirgeruch wahrnehmen, was wohl hieß, das ihr letzter Einkauf in diesem Laden schon ne Weile her sein musste.
 

Ich hatte die ganze Sache schon wieder vergessen und war auf dem Weg in die Obst- und Gemüseabteilung als ich sie sah.

Alice und Esme Cullen. Esme mit einem Einkaufskorb in den Händen, stand vor den Mangos und beäugte sie kritisch, Alice redete auf ein braunhaariges Mädchen ein, welches genervt die Augen verdrehte und die Arme vor der Brust verschränkt hatte.

Ihre Haut war sehr hell, fast schon wie die der Vampire, aber ihre braunen Augen verrieten mir, dass sie keiner war. Außerdem kam sie mir seltsam bekannt vor.....Mhm.

Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte heute wieder echtes Glück.

Aber davon ließ ich mich nicht beirren. Schnurstracks lief ich zu den Äpfel, zu welchen ich unglücklicherweise nur gelangte, indem ich an den Cullens vorbei lief.
 

Ich war mir hundert pro sicher, dass sie mich bemerkt hatten, prüfte es aber nicht nach. Mir fiel aber auf, dass an der Decke ein Ventilator hing. Das erklärte ja wohl auch, warum ich erst nichts gerochen hatte!

Eigentlich hatte ich vorgehabt sie zu ignorieren und mich nur um meine Äpfel zu kümmern, aber Alice war so laut, da konnte keiner weghören:
 

„Aber, in den gleichen Klamotten kannst du doch auch nicht immer rumlaufen!“ was für ne Heulsuse.....

„Alice, ich brauch keine neuen Klamotten! Du hast höchstpersönlich dafür gesorgt, dass ich nie wieder welche brauche. Was willst du mir denn noch alles kaufen?!“ beschwerte sich das Mädchen. Komisch, nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihre Stimme kamen mir bekannt vor....

„Ach komm schon, Bella, zu nem besonderen Anlass.“ Flehte sie weiter.

Ey!

Sag bloß dass ist Isabella Swan! Langsam glaub ich’s nicht mehr.......
 

Ohne richtig zu merken was ich tat, packte ich die Äpfel in meinen Korb, nicht ohne dass dieser sich beschwerte, und trat auf die drei Frauen zu. Ich wusste gar nicht genau, was ich sagen wollte, wir hatten uns so lange nicht mehr gesehen. Deswegen hatte ich sie auch nicht auf Anhieb erkannt. Ich wusste nur, dass wir früher gute Freundinnen gewesen waren. Wir hatten des öfteren Scheiße gebaut. Und das Renée und Mum ...... Lieber nicht dran denken. Ich beschloss, wenn ich Zeit hatte, mal ein bisschen Ahnenforschung zu betreiben. Die Sache mit Sam stand ja auch noch Raum.
 

„Hey. Hab ich richtig gehört. Bist du Bella, Charlie Swans Tochter.“ Fragte ich zögerlich. „Hallo.“ Fügte ich noch zu Alice und Esme gewandt hinzu. Alle begrüßten mich, wobei mir die beiden Vampire ein wenig schlecht gelaunt vorkamen. Dann fragte Bella: „Ähm Ja, die bin ich. Und wer bist du.... Warte. Kennen wir uns nicht irgendwo her?“ Ich lächelte sie breit an. Eigentlich hatte ich vor irgendwas lustiges zu singen, so wie wir es früher oft zusammen getan hatten, entschied mich dann aber doch anders. Vielleicht erinnerte sie sich gar nicht mehr daran.
 

„Leonie Taylor. Erinnerst du dich an mich?“ fragte ich. Bella machte große Augen. Ich wertete das mal als ja.

„Nicht dein Ernst.“ Brachte sie dann heraus. Ich grinste noch breiter. Erst jetzt viel mir auf, dass ich sie sehr vermisst hatte. Aber wenn ich mich recht erinnere, dann hatte ich sie das letzte mal gesehen, kurz bevor wir vor zwei Jahren nach Twin Falls gezogen waren. Nach dieser Schrecklichen Geschichte..... Wir hatten zwar E -mail Kontakt, der brach aber relativ schnell ab, warum auch immer.
 

„Doch, das ist mein voller Ernst, Sporty Barbie.“ Ich musste kichern. Der Name passte voll, wenn man ihn ironisch benutzte. Und es war tatsächlich ihr Spitzname, zumindest bei uns.
 

Quietschend fiel sie mir um den Hals. WOW. Sie erinnerte sich ja sehr gut. Ich erwiderte ihre Umarmung, nicht ohne vorher meinen überfüllten Korb abzustellen.

„Meine Güte ist das lange her!“ sagte sie.

„Ja, über zwei Jahre, wenn’s mir recht ist.“ Stimmte ich ihr zu.

„Aber warum hast du nicht zurückgeschrieben. Ich war echt enttäuscht, als nichts mehr zurückkam. Wir waren so gut befreundet.“ Ähm. Das verstand ich jetzt nicht.

„Wieso. Ich hab auf alle deine Mails geantwortet.“

„Meine letzte ist immer noch unbeantwortet.“ Verteidigte sie ihre Aussage.

„Mhm. Muss wohl im Cyberspace verloren gegangen sein. Ich schwöre, ich hab immer geschrieben.“

„Schade eigentlich. Klagen wir deinen Anbieter an.“

„Klar, Montag passt mir prima, wie sieht’ s bei dir aus?“ wir lachten.
 

„Aber sag mal, was machst du in Forks.“ Fragte sie.

„Ich bin nach La Push gezogen. Und zum Einkaufen bin hier her gefahren, in dem Kaff gibt es ja nur einen Laden. Esme und ich müssen doch für morgen Kuchen backen.“ Berichtete ich.

„Ach, du backst immer noch so gerne.“

„Klar. Ich bin eine Backkoryphäe.“
 

„Ich weiß. Ich hab deine Schwarzwälderkirsch vergöttert!“ gestand sie.

„Wer nicht?“ witzelte ich rum.

Ich warf einen Blick auf die Uhr. Schon fast zwölf. Langsam musste ich hinne machen. Aber eins musste ich noch wissen:

„Sag mal, besuchst du wieder deinen Vater, oder warum bist du hier in Forks?“

Verlegen sah sie zur Seite.

„Nicht direkt.....Also, erst bin ich vor zwei Jahren, kurz nachdem unser Kontakt abgebrochen war, zu meinem Vater gezogen, damit meine Mutter mit ihrem neuen Mann in der Gegend rumreisen konnte.“ Okay. Das klang ja noch irgendwie logisch.

Aber dann...?

„Du sagtest erst. Was war dann?“ irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl. Neben Bella räusperte sich Alice lautstark. Aber Bella ignorierte das geflissentlich.
 

„Ich wohne jetzt immer noch in Forks, oder besser gesagt, ein bisschen außerhalb, mit meinem Mann.“ Ihre Wangen wurden leicht rosa. Oha! Sie war verheiratet. Und hatte mich nicht zur Hochzeit eingeladen, wo wir doch ‚so gut befreundet gewesen waren’....

„Wow. Verheiratet. Ich kenn dich gut genug um zu wissen, dass du dir das SEHR GUT überlegt hast. Wer ist denn der Glückliche.“

„Edward Cullen.“ OH MEIN GOTT! Da Hatte sie jetzt aber ne Bombe platzen lassen.

Das meinte sie nicht ernst. Sie hatte nicht ernsthaft einen Vampir geheiratet.
 

Mir klappte der Mund auf und atmete gleichzeitig laut aus. Ich konnte sie nur ungläubig anstarren. Atmen hätte ich auch beinahe vergessen. Hilfesuchend guckte ich zu den zwei Cullens, die es je wohl wissen mussten. Aber sie sagten mir nicht das was ich hören wollte. Im GEGENTEIL! Alice zuckte entschuldigend mit dem Schultern und Esme warf mir einen mitleidigen Blick zu. Als ich wieder Bella ansah, schien die sich echt Sorgen um mich zu machen.

„N...N...Nicht dein Ernst.“ Brachte ich schließlich raus. Irgendwie fühlte sich mein Mund trocken an.

„Doch.“ Hatte die doch echt den Nerv mich anzulächeln! Grade wollte ich ihr meine Meinung darüber im Eiltempo runterrattern, als ich sah wie Alice hinter Bellas Rücken den Kopf schüttelte und den Zeigefinger an die Lippen legte.
 

Das war ja wohl nicht ihr Ernst! Das bedeutete doch nicht etwa, dass Bella keine Ahnung hatte. Das konnte sie nicht so meinen. Und wenn sie’s ihr nicht gesagt hatten, so hätte ich Bella für schlau genug gehalten, es herauszufinden. Langsam fand ich Esme nicht mehr so sympathisch wie am Telefon vorhin. Ich musste hier weg, bevor ich doch noch was sagte. Aber eins stand fest: sollte ich herausbekommen, dass Bella tatsächlich nicht die leiseste Ahnung hatte, wer oder was ihre neue Familie war, würde ich höchstpersönlich dafür sorgen, dass sie es erfuhr!
 

„Ähm. Ja du Bella, tut mir leid, aber ich muss noch so viel backen, wenn ich jetzt nicht bald anfange, dann werd ich nicht mehr fertig. Ich ruf dich mal an, die Nummer, hab ich ....ja.... also .... dann....Tschüß.“ verabschiedete ich mich im Eiltempo. Ich huschte durch die Gänge zur Kasse.

Auf der Heimfahrt mit dem Bus starrte ich die ganze Zeit aus dem Fenster, in meinem Kopf schwirrte ein Bild von Bella im Hochzeitskleid. Neben ihr Edward im Anzug. Langsam beugte er sich zu ihr runter. Immer weiter, bis seine Lippen auf ihrem Hals lagen. Ich sah, wie sich das weiße Kleid an Schulter und Dekollete langsam rot färbte. Der kostbare Stoff tränkte sich mit Bellas Blut. Aber sie lächelte.
 

Uhaaa! Es schüttelte mich. War das gruselig. Ich sollte nicht mehr daran denken! Das ist nicht gut für die Gesundheit! Außerdem, was ging es mich an.... Okay falsche Frage. Aber in die Angelegenheiten von Vampiren sollte ich mich nicht einmischen. Das könnte übel für mich ausgehen.

Und bei dem ganzen Nachdenken hätte ich schier gar die Haltestelle verpasst.
 

Zuhause angekommen machte ich mich gleich frisch ans Werk, schließlich war es fast 13.00 Uhr!

Meine Einkäufe verstaute ich im Vorratsraum und im Kühlschrank. Als nächstes durchwühlte ich alle Schränke nach Schüsseln, Löffel und Spezialinstrumenten, die ich zum backen brauchte. Gott sei Dank besaßen wir einen zweiten kleinen Kühlschrank, indem ich die Torten bis morgen aufbewahren konnte. Aber ich fing mit den leichten Sachen an. Sprich: die Kuchen bei denen ich nur den gekauften Boden belegen und Tortenguss drüber geben musste.

Der Himbeerkuchen war schon fertig und stand im Esszimmer bzw. Wohnzimmer auf dem Esstisch, damit er nicht im Weg war, und ich schnitt gerade Kiwi – mal wieder – als es klingelte. Wer konnte das sein. Verwundert wusch ich mir die Finger und lief zur Tür. Leni konnte es nicht sein. Ich erwartete sie nicht vor heute Abend acht Uhr, immerhin war sie mit Embry unterwegs, und Drew arbeitete noch lange.
 

Ich öffnete also die Tür. Und wer stand da in seinen lässigen dreiviertel Jeans und schwarzem T – shirt, sexy wie eh und je, im Türrahmen; grinsend? Ich lief scharrlachrot an. Ich konnte nur an letzte Nacht denken. Und dumm im Eingang stehen und glotzen. Jacobs Grinsen wurde immer breiter. Siedendheiß fiel mir ein, dass ich ja eine Schürze umhatte. Ich sah wahrscheinlich wie ne Hausfrau aus. „Hi.“ Begrüßte er mich. Ich brauchte ein paar Sekunden um zu antworten. „H...Hi.“

Kaum zu glauben, aber sein halbes Gesicht war jetzt durch sein Grinsen verdeckt. Irgendwann merkte ich dann auch mal, wie unhöflich ich war.

„Ähm. Willst du rein kommen.“ Bot ich ihm an.

„Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du Lust auf Kino hast.“ Entgegnete er mir daraufhin. Auch auf meinem Gesicht machte sich ein Grinsen breit. Geil. Er wollte mit mir ins Kino. Dann hatte ich ihn gestern doch nicht verschreckt. Und dabei hatte ich mir solche Sorgen gemacht. Leider wurde meine plötzlich aufgekommene Freude von der Realität gebremst: Die Jubiläumsparty.

„Tut mir Leid Jake. Ich muss für meinen Onkel backen. Wegen so ner Feier morgen im Krankenhaus.“ Er schien mein Bedauern zu bemerken, er war auch nicht grade fröhlich über diese Neuigkeit. Seine Miene wurde traurig, obwohl er versuchte es zu verbergen. Mist. Ich hasste es, wenn er so ein Gesicht machte. - Los, heiter ihn auf! – feuerte ich mich selber an.
 

„Äh. Hättest du Lust mir helfen? Ich kann jede Hand gebrauchen......vor allem wenn sie so groß und stark sind wie deine.“ Blitzschnell hellte sich sein Gesicht wieder auf und er meinte: „Klar.“

Ich schenkte ihm das charmanteste Lächeln das ich zu bieten hatte und führte ihn, nachdem er die Schuhe ausgezogen hatte, in die Küche. Ich suchte noch ein Brett und ein Messer für ihn in der Schublade und reichte es ihm. Wir schnitten beide schweigend die Kiwi fertig.

Danach Trauben halbieren. Währenddessen fragte Jake mich: „Und du kannst wirklich nicht mit mir ins Kino?“ Ein bisschen Wehmut schwang in meinem nächsten Satz mit, die allerdings schnell verschwand: „Nein, aber ich währ sehr gern mit dir ins Kino. Aber ich lass das hier bestimmt nicht sausen, nachdem ich mit ‚Frau Doktor’ höchstpersönlich telefoniert habe.“ Urplötzlich stoppte Jake in seiner Bewegung. Seine Augen waren weit geöffnet. „Du hast mit WEM telefoniert?“
 

„Mit Esme Cullen. Wir zwei sind nämlich die einzigen die backen, und das für über 100 Leute. Das mussten wir irgendwie arrangieren.“ Erklärte ich ihm. Ungläubig schüttelte er den Kopf und schnitt weiter Trauben. Bildete ich mir das nur ein, oder zitterten seine Hände wirklich?
 

Backen mit Jake war einfach ..... mir fehlten die Worte. Unbeschreiblich! Ich war ohnehin in meinem Element, und dann noch mit Jake.... Es war Urkomisch. Wir lachten und redeten und alles, einfach....super. Und das Beste: Keiner verlor ein Wort über gestern.

Nach 3 Stunden hatte ich die zwei drittel meines Pensums geschafft:
 

Der Himbeerkuchen, der Vierfruchtkuchen, der Nusskuchen und der Apfelschlupf waren fertig. Ich beschloss die Schwarzwälder zum Schluss zu machen, also kam als nächstes die Ananaskuppeltorte dran. Jake rührte schon mal Sahne, Quark und Gelatine, natürlich mit der Nase im Rezeptbuch, während ich die Ananas abtropfte. Ich stand da also und wartete darauf, dass die Ananasscheiben nicht mehr schwammen. Jake las immer noch im Rezeptbuch während er mit dem Schneebesen in Händen rührte. Das sah so süß aus, wie er da stand.... Ich hatte ihm nämlich im Laufe der Zeit auch eine Schürze umgebunden. Jetzt sah er aus wie ein Profibasketballer beim Versuch, Hausfrau zu spielen. Ich musste lächeln. Das ‚Basketball’ brachte mich auf eine Idee.
 

Ja, wieso denn nicht? Das hier war mein Spiel. Und gestern Abend hat ihm ja wohl auch gefallen.... Zeit, die Regeln zu ändern und das Spiel für mich zu entscheiden. Das heißt: Verteidigungsposition aufgeben und auf Angriff übergehen. Das war doch auch beim Volleyball meine Lieblingsposition! Und die Ananas konnte auch ohne meine Hilfe abtropfen. Also gut, Attacke!
 

Langsam, und immer schön mit den Hüften schwingend, ging ich auf Jacob zu und blieb neben ihm stehen. Schnell guckte ich noch mal an mir runter: Alles OK. Mehr als das. Ich hatte heute morgen genau das Richtige angezogen. Der Ausschnitt meines roten Tops bot gerade genug Einblick auf mein Dekollete. Dann beugte ich mich vor und legte meine Hände auf seine, die immer noch die Zutaten rührten. Verwirrt schaute er auf. „Hab ich was falsch gemacht?“ sagte er, bevor sich sein Blick in meinem Brustbereich verfing. Schmunzelnd sagte ich mit zuckersüßer Stimme: „Nein, aber ich kann ja schon mal weiterrühren während du nachschlägst, wie’s weitergeht.“
 

„Äh, ja klar.“ Sagte er und ließ den Schneebesen los. Ich rührte weiter, während Jake im Buch las. Allerdings sah ich aus dem Augenwinkeln, wie Jake immer wieder zu mir rüber linste. Nur mit Mühe konnte ich mir das Kichern verkneifen. Vielleicht konnte ich noch heute gewinnen. Andernfalls musste ich das Spiel wann anders Fortsetzen. Aber vorerst sagte ich nichts mehr, sondern warf Jake nur immer wieder Blicke zu, die ihn entweder irgendwas umwerfen oder erröten ließen. Insgesamt also recht lustig anzusehen...^^
 

Es war schon halb sieben, wir waren bei der Schwarzwälder angelangt, die ich allerdings alleine machen wollte, als ich beschloss ein Gespräch, das nichts mit Backen zu tun hatte anzufangen. Die erste Frage die ich stellte war zwar sinnlos, denn ich wusste ja, dass er keine Freundin hatte, gehörte aber zu meiner Taktik:

„Sag mal Jake. Hast du denn keine Freundin, mit der du mal backen könntest.“

Verlegen sah er zu Boden. „Nein.“ „Wieso das denn?“ fragte ich ‚höchst erstaunt’. „Ach, weißt du. Das letzte Mädchen in das ich verliebt war, hat sich für einen anderen entschieden.“ Als er das sagte, klang er irgendwie so richtig niedergeschlagen und traurig, dass ich von meinem Tortenboden aufsah und ihn genau musterte: Seine Stirn war in Falten gelegt und sein Blick weit weg. Au weiia! Hoffentlich hatte ich da nicht zu tief gegraben. Er sah niedergeschmettert aus. Irgendwie, stach es in meiner Brust.

Was wenn er dieses Mädchen noch liebte.... Ach was. Nach dem was Leni in Erfahrung gebracht hatte, konnte das nicht sein. Aber was machte ihn dann so traurig? Ich beschloss, später noch mal danach zu fragen. Deshalb sagte ich auch nur ganz leise : „Ach so.“ Und holte dann die Spritzbeutel. Ich machte kleine Sahnehäuptchen auf jedes Stück der Torte und setzte je eine Schattenmorelle darauf. Ich betrachtet noch mal mein ‚Meisterwerk’ bevor ich es in den Kühlschrank stellte. Dann schnappte ich mir das Geschirr, das noch rumstand und stellte es in die Spülmaschine. Nur die Schüssel mit dem Rest der Schokoladenstreusel – Sahne war noch übrig. Da kam mir eine Idee!
 

„Jake?“

„Mhm?“

„Schließ doch bitte mal die Augen.“

„Ähm. Wieso?“

„Biiiiitttteee.“ Jetzt noch ein süßer Hundeblick.....

„Okay. Aber stell nichts an.“ Na bitte, geht doch. Er schloss die Augen und ich tunkte meinen sauberen(!) Zeigefinger in die Sahne.

„Ach, mach doch mal den Mund auf.“ Aber anstatt zu tun um was ich ihn bat, verzog er die Lippen wieder zu diesem, mir wohl bekannten, Sonnenschein – Grinsen.

„Wieso?“ Grrr. Im Moment stellte er mir zu viele Fragen.

„Jetzt, mach es doch bitte einfach, dann wirst du’ s schon sehen.“ Zögernd und immer noch lächelnd öffnete er dann doch seinen Mund. Langsam näherte ich mich ihm, hob meine Hand mit dem ausgestreckten Zeigefinger und hielt die andere Hand vorsichtshalber drunter, damit nichts auf den Fliesen landete. Ein Lächeln huschte über meine Lippen. Da bemerkte ich, dass seine Augen einen winzigen Spalt breit geöffnet waren. Ohhhhh, dieser...!
 

„Jake! Oh Mann, du Schummler. Du hast gespickt!“ maulte ich ihn an, aber alles was er tat, war sich vor Lachen fast am Boden zu krümmen, wahrscheinlich weil ich einen Schmollmund zog.

Beleidigt sprang ich schwungvoll auf die Theke und schob mir selbst den Finger in den Mund. „Dann halt nicht!“ aber das brachte ihn nur noch mehr zum lachen. Während Jake sich immer noch nicht eingekriegt hatte, nahm ich mir noch einen Finger Sahne und legte ihn genüsslich ab. Da merkte ich auch wie hungrig ich war. Klar, hatte ja schon lange nichts mehr gehabt.

„Hast du Hunger?“ fragte ich Jake.

„Klar!“ Natürlich, er war ja den ganzen Nachmittag bei mir gewesen und hatte mir mit den Kuchen geholfen; wann hätte er da essen sollen?
 

Lächelnd schob ich mich von der Theke runter, nahm die Schüssel und drückte sie ihm in die Hände. „Da. Damit du nicht verhungerst während wir warten.“ Kommentierte ich, ging zum Telefon und wählte die Nummer des nächst besten Pizzaservices.
 

„Was für ne Pizza willst du?“ schrei ich Richtung Küche.

„Ähm. Salami!“ schrie Jake zurück.
 

Ich legte grade den Hörer weg, als Jake mit der Schüssel in den Händen auf mich zu kam. Er tunkte den Finger ein und meinte: „Schmeckt echt lecker.“

„Ich weiß.“ Entgegnete ich ihm und ohne auf seine erstaunte Miene zu achten, hielt ich seine Hand fest und schleckte die Sahne von SEINEM Finger. „Mhm!“ stöhnte ich und warf ihm einen verführerischen Blick zu, bevor ich zurück in die Küche lief. Oben auf dem Schrank war die Box mit dem Haushaltsgeld. Musste ja schließlich die Pizza zahlen. Nachdem ich das Geld aus der Box geholt und diese wieder an ihren Platz gestellt hatte, kam Jake in die Küche und schwenkte die Schüssel aus. Grade wollte ich was sagen als es klingelte.
 


 

~*~*~Werewolf_friend~*~*~*



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SecondHandGefuehl
2008-06-22T14:41:22+00:00 22.06.2008 16:41
Weiter weiter weiter. *hechel*
Mehr lesen *g*
Von: abgemeldet
2008-06-22T13:38:49+00:00 22.06.2008 15:38
Boa diesmal soviele Wörter *schwitz*
Hab ja im Grunde eig. keine Zeit,
aber ich MUSS es halt lesen xDD
Mit Jacob Kuchen backen,
also das könnte mir auch gefallen *-* xDDD
Naja wieder sehr gut ;D


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