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True Stories

Neuester Oneshot: "Men in Black"
von

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Von verwilderten Gärten und wahrer Freundschaft

Titel: Von verwilderten Gärten und wahrer Freundschaft

Status: Abgeschlossen

Autor: Liniya

Fandom: Detektiv Conan

Charaktere: Heiji Hattori, Shinichi Kudô

Pairing: keins

Genre: Mystery

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir und ich verdiene auch kein Geld damit
 

Anmerkung: Eine FF für den aS-Zirkel (assoziatives Schreiben). Das bedeutet, der erste Satz war vorgegeben, und man sollte dazu eine Geschichte schreiben. Verwendeter Satz: 01 - "Es gab weder Klingel noch Türklopfer"
 

Kurzbeschreibung: Ein nachdenklicher kleiner OneShot über die Bedeutung von Türklingeln, verwilderten Gärten, verwahrlosten Häusern und wahrer Freundschaft
 


 

Von verwilderten Gärten und wahrer Freundschaft
 

Es gab weder Klingel noch Türklopfer, wie Heiji Hattori mit einem leisen Seufzer feststellte. Nur eine Mauer und ein schmiedeeisernes Tor mit einem Briefkasten, welche das mittlerweile hoffnungslos verwilderte Grundstück von der Straße abtrennten.

Wirklich, die Villa Kudô war fast genau so abweisend und unnahbar, wie der lange Zeit einzige Bewohner des Anwesens, Shinichi Kudô.

Heiji seufzte erneut und strich mit einer Hand über eine rostige Stelle am Gitter, während sein Blick weiter auf dem Haus im europäischen Stil ruhte. Professor Agasa hatte sich Sorgen gemacht, da Conan sich in letzter Zeit sehr merkwürdig benahm und hatte Heiji daher angerufen und gebeten, vorbeizukommen und mit Conan zu reden. Allerdings war dieser momentan noch in der Schule - Grundschule, wie Heiji sich mit einem Grinsen in Erinnerung rief.

Um sich die Zeit zu vertreiben, hatte er angeboten, die Post aus Shinichis Briefkasten zu holen und nun stand er hier, hielt einige unwichtige Werbung, Rechnungen und Fanbriefe in der Hand und blickte auf das Anwesen, das mehr und mehr zu verfallen schien, je länger er es betrachtete.

Shinichis Eltern waren ständig in der ganzen Welt unterwegs und hatten keine Zeit, sich um ihr Zuhause zu kümmern. Ob sie es überhaupt noch als ihr Zuhause betrachteten? Oder nur als einen weiteren Zwischenstop auf ihrer Reise, eine Unterkunft, wenn sie ab und an ihren Sohn sehen wollten?

Doch selbst dieser wohnte nicht mehr hier, hatte mittlerweile im Körper eines Siebenjährigen Unterschlupf bei seiner Kindheitsfreundin und großen Liebe Ran Môri gefunden.

Nur der Professor - oder heute Heiji - holten ab und zu die Post ab.

Ansonsten war das Haus verlassen.

Leer.

Stumm.

Tot.

Kein Wunder, dass die Kinder das Gemäuer heimlich als Spukschloss bezeichneten und sich unzählige Geschichten um das alte Haus rankten, dessen europäisch angehauchter Stil auch sonst so gar nicht in die restliche Nachbarschaft passen wollte.

Genau so wenig passen wollte, wie Shinichi in die Umgebung seiner gleichaltrigen Mitschüler gepasst hatte.

Der Professor hatte Heiji heute morgen auf sein Fragen hin einiges aus Shinichis Zeit als Mittel- und Oberschüler erzählt und hatte das Bild des Jungen, das Heiji sich anhand seiner Recherchen, aber auch seiner eigenen Erlebnisse gemacht hatte, noch verstärkt.

Shinichi Kudô war ein einsamer Mensch.

Er hasste die Menschen nicht, da war Heiji sich sicher, sonst wäre er kaum jahrelang mit Ran zusammen gewesen, rein freundschaftlich natürlich. Aber auch sein Umgang mit den Detective Boys zeigte Heijis beobachtendem Auge mehr, als der Junge vielleicht von sich preisgeben wollte: Er mochte zwar regelmäßig über die „Kinder“ schimpfen, aber dennoch waren sie ihm wichtig, waren ein Teil von Conans Leben geworden... Und der befreite und teilweise einfach nur glückliche Ausdruck in den Augen des kleinen Jungen, der eigentlich schon viel älter war, sprach Bände.

Shinichi genoss es, Freunde zu haben.

Genoss es, nicht allein zu sein.

Teil einer Gruppe zu sein.

Nicht nur angehimmelt zu werden, weil seine Eltern berühmt waren.

Nicht nur verehrt zu werden, weil er selbst eine kleine Berühmtheit war.

Nicht nur beachtet zu werden, weil er gut aussah, exzellente Noten schrieb und Kapitän der Fußballmannschaft war.

Nein, diese Kinder mochten ihn so wie er war, als Conan Edogawa.

Als er selbst.

Heiji lächelte, als ein Vogelpärchen auf einem der verwilderten Büsche im Garten landete, sich umflatterte und neckte und schließlich erneut mit den Flügeln schlug, um sich in der von Efeu umrankten Mauer ein Plätzchen zu suchen, wo sie zufrieden nebeneinander saßen und lebhaft zwitscherten.

Ja, dieses Haus hatte weder Klingel noch Türklopfer.

Doch er war sich sicher, sollte Shinichi eines Tages wieder er selbst sein und wieder in diesem Haus leben, so würde das Tor nicht länger verschlossen und der Garten nicht länger ein undurchdringlicher Dschungel sein.

Gewiss kein ordentlicher englischer Garten, aber es würde sich doch ein Weg zur Tür finden lassen.

Einer Tür, die nicht länger allen Menschen verschlossen war.

Heiji lachte leise als er sich endgültig umwandte um zum Haus des Professors zurückzukehren und dort auf den siebenjährigen Grundschüler zu warten, der ihm ein so guter Freund geworden war, dass er nicht mehr auf ihn verzichten mochte und sich bereits jetzt schon auf den Tag freute, an dem sie sich endlich wieder in Augenhöhe gegenüberstehen würde.

Ja, das Haus hatte weder Klingel noch Türklopfer.

Aber wahre Freunde brauchten so etwas auch nicht um sich bemerkbar zu machen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Chimi-mimi
2008-12-10T17:51:47+00:00 10.12.2008 18:51
wow, einfach nur wow.
etwas anderes fällt mir nicht ein.
du hast heijis gedanken super beschrieben und was er über shinichi denkt, ich weiß eigentlich echt nicht, was ich sagen soll, außer: es hat mir wirklich gut gefallen.
schöne stimmung, schöner stil, schon story, schöne umsetzung des satzes :3
Von:  Wintersoldier
2008-12-08T10:55:24+00:00 08.12.2008 11:55
Wow, ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll. O.O Normalerweise fällt mir ja wenigstens irgendwas kleiners auf, aber hier irgendwie nicht... mal abgesehen davon, dass das Haus eine Klingel hat, wenn ich mich richtig erinnere, aber was solls. XD

Ich liebe die tiefere Bedeutung, welche du dem ganzen gegeben hast, die Einflechtung des Anfangssatzes, so dass er sich durch die ganze Geschichte zieht. Und ebenso die Wiederholung am Ende... einfach nur schön, mehr fällt mir dazu nicht ein.
Aber ich liebe sowieso kleine, kurze Gedankenoneshots, weil sie meistens soviel mehr aussagen als ewiglange Geschichten.

Ich versthee zwar nicht ganz, warum du es dem Genre 'Mystery' zugeordnet hast, irgendwie trifft es das doch nicht ganz, aber egal. Die Geschichte ist einfach nur toll. (Ich würde sagen, eine der schönsten Geschichten, die ich zu Heiji und Shinishi in Bezug auf Freundschaft je gelesen habe, aber ich hab bisher nicht wirklich was in der Richtung gelesen, da erzielt das irgendwie nicht wirklich den gewünschten Effekt. ^^)

Liebe Grüße
Aya
Von:  traumherz
2008-10-15T08:26:07+00:00 15.10.2008 10:26
Wow, also ich muss sagen, dass mir das wirklich gut gefällt. Ich wollte eben nach sehr langer Zeit mal wieder anfangen, Detektiv Conan-FFs zu lesen und habe einfach mal mit deiner hier angefangen und muss sagen, dass mich sowohl die Idee als auch dein Schreibstil sehr beeindruckt haben.
Die Stimmung, die ausgedrückt wird, ist einfach nur toll und es gefällt mir sehr, wie du die Freundschaft der beiden beschreiben kannst. Erst diese nachdenkliche Stimmung am Anfang und dann die Hoffnung, die am Ende ausgedrückt wird.
Echt toll geworden^^
*zur nächsten Story geh*^^
Liebe Grüße,
Imaginary
Von:  Kleine_Goldie
2008-07-21T15:09:59+00:00 21.07.2008 17:09
Wow ds ist echt schön geschrieben!
...
Bracuh nix weiteres sagen, halt einfach wunderschön! ^^

Von:  Chokkan7_12
2008-07-11T08:22:29+00:00 11.07.2008 10:22
Aus einem einzigen Satz schufst du eine wunderschöne Geschichte und auch, wenn sie kurz ist, verfehlt sie ihre Wirkung nicht...
Ich bin schon neugierig auf weitere deiner FFs, diese Oneshot ist dir definitiv gelungen!! Kritik habe ich keine vorzuweisen.
Von:  MichiruKaiou
2008-05-17T14:17:23+00:00 17.05.2008 16:17
Hey^^
Also aus dem zu verwendenden Satz hast du wirklich was gemacht!
Klein aber fein, könnte man sagen XD
Irgendwie humorvoll, aber dennoch regt es zum Nachdenken an. Die Story hatte schon was Tiefsinniges.
Ja, hat mir gefallen^^
Von: abgemeldet
2008-05-07T22:20:10+00:00 08.05.2008 00:20
Wirklich sehr schön geschrieben *knuddel*
Melancholisch und doch macht sie einen glücklich.
Die Stimmung in der FF gefällt mir sehr gut und ich finde den Hintergrund den du Shinichi bzw. Conan gibst wirklich wundervoll ausgestaltet
Von:  Merle_Miau
2008-05-07T19:28:46+00:00 07.05.2008 21:28
Also mir gefällt die Story wirklich gut!
Schön zu lesen, dass Heiji Kudô ja eigentlich doch ganz gern hat xD~

Nein, wirklich tolle FF ^-^
Schön melancholisch, so traurig und schön zur gleichen Zeit... unglaublich ^^~
*nick*

Bin auf die Story zu dem zweiten Satz gespannt ^^~

Liebe Grüße~
Merle~
Von:  Black_Taipan
2008-05-06T23:54:21+00:00 07.05.2008 01:54
Hoi du
Ich finde es schön, hier auch Geschichten mit Figuren aus einer bereits bestehenden Geshichte wie DC oder Magic Kaito zu lesen. Deine Geschichte gefällt mir gut: Zuerst ist sie melancholisch, traurig und Heiji denkt an den einsamen Shinichi und das Geisterhaus. Danach wandelt sich die Stimmung: Vögel tauchen auf und Heiji äussert sich hoffnungsvoll übern den weiteren Verlauf der Geschichte. Bis auf wenige kleine Fehler - die Achlys schon erwähnt hat -habe ich nichts entdeckt. Die Geschichte lliest sich leicht und man kann Heijis Gedanken leicht folgen, sieht die Villa gut beschrieben vor sich.
Ich freue mich auf weitere Geschichten
Liebe Grüsse
taipan
Von: abgemeldet
2008-05-06T22:18:10+00:00 07.05.2008 00:18
Schön geschrieben...
Und ja, das stimmt sogar, wahre Freundschaft braucht so etwas nicht!
Da wohnt man sowieso im Herzen und da gibt es noch nicht einmal Telefon...geschweige Klingel noch Türklopfer...

Lieben Gruß
Aya-chan60 ^__^


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