~ In the Break ~
In der großen Pause gingen Sayuri, Aya und Natsumi runter auf den Hof und setzten sich unter einen Baum.
„Also, damit ich das richtig verstanden habe. Du bist zu spät aus dem Haus gegangen und Zack hat dich dann auf seiner Yamaha mitgenommen. Aha.“, fasste Aya zusammen, während sie eine Flasche Cola aus ihrer Tasche holte.
Sayuri verdrehte die Augen.
„Ja, er hat halt ne Ausnahme gemacht. Ist doch nichts dabei. Ihr tut gerade so, als ob ein Wunder geschehen wäre.“, entgegnete sie.
„So was kommt auch nicht häufig vor. Aber eigentlich ist es ja kein Wunder, dass er bei dir eine Ausnahme gemacht hat.“, meldete sich nun auch Natsumi.
„Hä? Wieso denn das?“
„Na immerhin kennt ihr beiden euch schon sehr lange. Nebenbei wohnt ihr auch noch nebeneinander und ihr versteht euch super.“, erklärte Aya nachdenklich.
„Und das soll jetzt was genau heißen? Er ist halt mein bester Freund, na und?“, fragte Sayuri und trank von Aya’s Cola.
„Das soll mit anderen Worten heißen, dass du für ihn etwas besonderes bist. Ist doch wohl klar.“, beantwortete Natsumi ihre Frage.
„Aha. Wenn ihr meint.“, sagte sie und nahm noch einen Schluck von der Cola.
„Meinst du nicht, dass ihr vielleicht ein schönes Paar wärt?“, warf Aya in die Runde.
Sayuri, die gerade aus der Flasche trank, verschluckte sich und musste husten.
„Hey, alles okay?“, erkundigte Natsumi sich.
Als Sayuri sich wieder beruhigt hatte, sah sie die beiden etwas irritiert an.
„Was ist das denn bitte für ne Frage? Zack und ich ein Paar? Wir sind nur Freunde. Ich seh ich ihn eher als meinen großen Bruder. Mehr aber auch nicht.“, erwiderte sie.
„Schade. Ich könnte es mir ganz gut vorstellen. Aber naja, wenn du nichts von ihm willst wird das auch nichts. Hey, da ist Cloud! Hallo!“, winkte Natsumi ihm zu, der gerade aus dem Schulgebäude kam.
Er sah sie und kam auf die Mädchen zu.
„Hey, wie geht’s?“, sprach Aya ihn fröhlich an.
„Ganz gut soweit. Und wie sieht es bei euch aus?“, entgegnete er ihr.
„Super! Bin heute Motorrad gefahren. War cool.“, rief Sayuri begeistert.
„Jetzt gib damit nicht so an. Nur weil Zack mal ne Ausnahme gemacht hat...“, sagte Aya und nahm ihr die Cola ab, um selbst noch etwas davon ab zu bekommen.
Cloud sah sie überrascht an.
„Zack hat dich auf seinem Motorrad mit genommen? Wie kommt es denn dazu?“, fragte er neugierig und setzte sich neben Natsumi auf den Boden.
Natsumi wurde etwas rot und sah Cloud verlegen von der Seite an.
Jeder wusste mittlerweile, dass sie in Cloud verliebt war, nur Cloud selbst schien das noch nicht gemerkt zu haben.
„Siehst du? Cloud ist auch total überrascht.“, mischte Aya sich ein.
„Ich versteh gar nicht, was daran so besonders sein soll. Ich war halt spät dran und da hat Zack mich halt gefahren.“, erklärte Sayuri nun zum dritten mal.
„Normalerweise mag er es nicht, wenn jemand mit ihm fährt, deshalb war ich etwas überrascht.“, antwortete Cloud.
„Jetzt sag nicht auch noch, dass ich was besonderes bin, okay. Das musste ich mir eben schon anhören.“
Er sah sie kurz an und lächelte.
„Gut, dann sag ich es eben nicht. Obwohl ich auch so denke. Ihr habt halt ne besondere Beziehung zueinander.“
„Aha. Sagt mal, habt ihr nicht Lust mit mir morgen zum Nagoyasee zu fahren? Es ist nämlich momentan echt warm und ich dachte, so eine kleine Abwechslung würde uns ganz gut tun. Was meint ihr?“, schlug Sayuri vor.
„Klar, morgen hab ich Zeit.“, stimmte Aya zu.
„Natsumi? Kommst du auch mit?“, fragte Sayuri.
Natsumi sah kurz zu Cloud und nickte.
„Ja, hast du nicht auch Lust mit zu kommen?“, brachte sie endlich heraus.
Cloud sah sie überrascht an, da sie ihn noch nie direkt angesprochen hatte.
„Warum nicht. Eine kleine Abwechslung könnte mir auch gut tun. Ich bin dabei.“, antwortete er und lächelte Natsumi an.
„Toll! Das ist schön. Und wann sollen wir uns treffen?“, rief Natsumi fröhlich, weil sie sich total darüber freute, dass er zugestimmt hatte.
Aya überlegte kurz.
„Also, ich übernachte heute bei Reno. Aber ich kann ihn ja mitbringen. Wie wäre es mit 12.00 Uhr?“, erkundigte sie sich und sah die anderen erwartungsvoll an.
„Hört sich gut an. Kannst du da auch, Natsumi?“, fragte Cloud und schaute Natsumi an.
„Natürlich! Ich kann auf jeden Fall.“, lächelte sie ihn an.
„Gut. Dann treffen wir uns um 12.00 Uhr am See. Ich frag Zack auch mal, ob er mit kommen möchte. Aber ich denke mal, dass er nichts dagegen einzuwenden hat.“, bestimmte Sayuri.
„Was haben wir jetzt für Unterricht?“, fragte Aya Natsumi.
„Ähm. Wir haben Japanisch und danach noch eine Stunde Mathe.“, erklärte Natsumi.
„Auf Mathe hab ich ja überhaupt keine Lust mehr. Können die uns nicht frei geben?“, sagte Cloud und lehnte sich an den Baum an.
„Ich glaube, da können wir lange drauf warten. Die Lehrer sind echt gemein. Lassen uns schuften und trinken sich vorne am Pult einen Eistee oder so.“, brachte Sayuri mit ein.
„Tja, was willste da machen? Dafür haben wir ja morgen einen Studientag.“, erinnerte Natsumi sie dran.
Cloud stand plötzlich auf und schnappte sich seine Tasche.
„Ich geh schon mal hoch in die Klasse. Bis gleich.“, entgegnete er ihnen und ging in Richtung Schulegebäude.
„Ja, bis gleich!“, rief Natsumi ihm nach.
Nach der Schule standen Natsumi, Aya, Sayuri und Cloud vorm Schultor und warteten.
„Och mann! Kann Reno sich nicht etwas beeilen. Ich will endlich hier weg!“, äußerte Aya sich und sah sich suchend nach Reno um.
„Vielleicht steckt er ja im Stau. Aber er kommt bestimmt gleich.“, sprach Natsumi sie an.
„Ja, aber ich wollte noch in den neuen CD-Laden und mir ein Lied von Ayumi Hamasaki holen.“, erklärte Aya ihr.
Cloud setzte währenddessen seine schwarze Suzuki in Gang und wollte sich gerade verabschieden, als sie plötzlich noch ein Motorrad hörten.
Alle drehten sich um und sahen, dass Zack auf sie zu kam.
„Na also. Dachte schon, er kommt gar nicht mehr.“, entgegnete Cloud und drehte sein Motorrad wieder in ihre Richtung.
Als Zack vor ihnen hielt, nahm er den Helm ab.
„Hey, alle zusammen. Wie geht’s euch?“
„Gut. Und selbst?“, erwiderte Natsumi.
„Ganz okay. Sorry, dass ich was spät dran bin, aber auf der Autobahn gab es einen Unfall und ich musste einen Umweg fahren.“, entschuldigte Zack sich.
„Wollen wir hier noch länger stehen? Ich hab extra auf dich gewartet. Also was ist nun?“, mischte Cloud sich ein.
Zack sah kurz zu ihm rüber und grinste.
„Wenn Sayuri sich mal ihren Helm anziehen würde und aufsteigen würde, wären wir schon längst weg.“
„Ist ja gut. Ich bin ja schon dabei.“, sagte sie und setzte ihren Helm auf.
„Worauf wartet ihr beiden? Soll ich euch etwa auch noch mitnehmen?“, fragte Zack lächelnd.
„Nein, danke. Ich geh jetzt auch nach Hause. Bis morgen!“, verabschiedete Natsumi sich und ging.
„Ich warte eigentlich auf Reno. Aber er lässt sich ja Zeit...“, begann Aya, als ein dunkelroter Porsche die Straße runter kam.
„Da ist er doch.“, sagte Sayuri.
Reno hielt neben ihnen und sprang aus dem Auto.
„Sorry, Süße. Aber da war Stau und ich kam nicht weiter.“, erklärte er und gab Aya einen Kuss.
„Ist schon okay. Hab mit den anderen hier gewartet.“
Reno sah zu den anderen rüber und lächelte.
„Hi! Wie geht’s? Alles klar?“
„Ja, aber wir haben es eilig. Also, man sieht sich.“, erwiderte Zack und zog sich seinen wieder Helm an.
„Bis morgen!“, rief Cloud und fuhr voraus.
„Tschüss!“, sagte Sayuri und hielt sich an Zack fest, der ihm nun hinterher fuhr.
„Jo, Tschau!“, rief Reno ebenfalls.
„Können wir jetzt auch? Ich wollte mir noch eine CD holen.“
Aya stieg ins Auto und wartete darauf, dass Reno auch einstieg.
„Klar. Was meinte Cloud denn von wegen „Bis morgen“? Wollt ihr irgendwo hin?“, erkundigte er sich und stieg ins Auto.
„Ja, wir wollen morgen zum Nagoyasee. Kommst du mit?“
„Warum nicht. Wir hatten ja eh nichts vor, oder?“, stimmte Reno ihr zu und fuhr dann auch los.