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Besessen

von

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Kapitel 9

Das erste, was Reno sah, war die weiße Decke des Behandlungszimmers. Er versuchte sich zu orientieren, doch seine letzten Erinnerungen waren von seinem Kampf gegen Kisho. Oder war es doch eher gegen Zero gewesen?...

Er wusste nur, dass ihm alles weh tat, es gab keinen Knochen in seinem Körper, den Reno jetzt nicht spürte. Langsam setzte er sich auf, bereute es jedoch sofort, als ihm schwindlig wurde. Draussen hörte er Stimmen. Erst Strife und dann Rufus.

‚Gott, nein. Ich hätte mir jeden her gewünscht, nur nicht Rufus‘, dachte der Turk sich. Vorsichtig stand er auf und ging, noch ziemlich wackelig auf den Beinen, zur Tür. Er stützte sich an der Wand ab und lauschte.

„Wann kann er wieder arbeiten?“ Die Stimme des Präsidenten. Eindeutig.

„Ich kann noch nichts genaues sagen. Aber wenn alles gut läuft, höchstwahrscheinlich in einer Woche.“ „Gut, wenn er aufwacht, dann sagen sie ihm, er kann sich in einer Woche seinen nächsten Auftrag abholen.“ Schritte erklangen auf dem Flur. ‚Na toll‘, dachte Reno sich. ‚Aber wenigstens ist er jetzt abgehauen.‘ Er lauschte weiter.

„Können wir zu ihm?“ Tifas Stimme. Reno lächelte, sie machte sich schon wieder Sorgen um ihn.

„Ja. Ich muss jetzt aber noch zu einem anderen Patienten.“ Reno entfernte sich von der Tür und machte sich auf den Weg zum Fenster. Er versuchte sich so unauffällig wie möglich dort zu plazieren. Keine zwei Minuten später öffnete sich die Tür und Tifa betrat, gefolgt von Cloud, das Zimmer. Als sie Reno sah, schlich sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Der Turk drehte sich ein Stück herum und grinste. Tifa kam auf ihn zu. „Ich bin froh, dass es dir einigermaßen gut geht.“ „Du hast dir doch nicht etwa Sorgen um mich gemacht?“ „Man, Reno! Mit so etwas macht man keine Witze!“, schimpfte sie ihn gespielt sauer. „Ist ja gut, ich mach es auch nie wieder.“

Sie ging die letzten Schritte auf ihn zu und umarmte ihn vorsichtig. „Ich hab mir wirklich tierische Sorgen um dich gemacht.“

Cloud hielt sich im Hintergrund, er hatte sich an einen der Schränke gelehnt. Reno sah zu ihm als Tifa ihn wieder losgelassen hatte. Cloud erwiderte seinen Blick. „Rufus hat veranlasst, dass dein Stiefbruder und Rose ein anständiges Begräbnis bekommen.“ Reno nickte nur, er konnte nichts sagen, denn die Bilder und Gefühle kehrten zurück.

Schließlich ging Tifa auf die Tür zu. „Ich muss zur Bar, schauen ob dort alles in Ordnung ist. Kommst du später auch, Cloud?“ Sie lächelte Reno an, dann bewegte sich ihr Blick zu dem Angesprochenen. „Klar, bis später dann“, erwiderte er. „Gut, bis später.“ Mit diesem Satz verschwand sie nach draussen. Man hörte noch einige Zeit ihre Schritte auf dem Flur, dann war alles still. „Und? Was hast du jetzt vor?“, fragte Cloud den Turk, der grade dabei war, sich seine Jacke anzuziehen. „Ich verschwinde jetzt hier. Und dann geh ich nach Hause und leg mich hin. Zufällig bin ich ein bisschen müde“, meinte Reno. Es würde nichts bringen, ihn von seinem Vorhaben abzuhalten, also wandte sich auch Cloud zum Gehen. Mit einem „Man sieht sich“ verschwand auch er. Reno schaut ihm kurz nach und sah noch mal aus dem Fenster. Auf den Straßen Midgars war wie immer viel los. Der Rothaarige beobachtete das Treiben einen Moment, bevor auch er sich aufmachte, das große Gebäude zu verlassen.

Draussen angekommen, empfingen ihn Dreck und Lärm. Eine Katze flüchtete vor Reno, als er die Straße hinunterging. Es war ein sonniger Tag, allerdings genoss das kaum ein Mensch in dieser Stadt. Alle waren zu beschäftigt und gingen ihren alltäglichen Geschäften nach. Reno ging weiter, er kam an vielen Läden vorbei. An ein paar Ecken standen Drogenhändler, sie versuchten ihre Ware an die Jugendlichen zu verkaufen. Die Polizei oder vielmehr, das was von ihr übrig geblieben war, ignorierte sie. Die Bullen wollten kein Risiko eingehen, sie alle hatten zu viel Angst vor den Konsequenzen. Würden sie einen der Dealer hochnehmen, würden zehn andere sie alle töten lassen. Manchmal bewunderte Reno diesen Zusammenhalt, allerdings hatte er wirklich besseres zu tun als sich um die Zukunft anderer Sorgen zu machen. Ihm konnte das alles im Prinzip egal sein. Solange er seinen Job hatte und sein Geld bekam zumindest.

Sein weiterer Weg führte ihn durch einen Teil der Slums, eine Abkürzung, die er fast jedes Mal nahm. Schäbige Wohnungstüren hier, eingeschlagene Fenster dort. Das war hier Alltag. Als der Turk durch die Straßen ging, regte sich nicht ein einziges Lebewesen. Alle hier wussten wer die Turks waren und was sie taten also kam ihnen niemand in die Quere. Ziemlich praktisch.

Allerdings hatten sie sich diesen Ruf hart erkämpfen müssen. Immer wieder waren Straßengangs aufgetaucht, die meinten, sich etwas rausnehmen zu können. Reno war früher selbst einer von ihnen gewesen, hatte sich jedoch ziemlich klug verhalten und war den Turks aus dem Weg gegangen. Bis sie ihn rekrutierten. Aber das war eine andere Geschichte.

Reno bog nun wieder auf die belebteren Straßen ab. Es war noch ein Stück bis zu seiner Wohnung. Seine Glieder schmerzten immer noch und er ging ein kleines bisschen langsamer. Es war wirklich nicht zum Aushalten. Reno dachte darüber nach, was während des Kampfes passiert war. Zero war wirklich gefährlich. Und Reno fragte sich, ob er auch ohne dessen Hilfe Kisho hätte besiegen können. Schließlich hatte er nicht wirklich viel dazu beigetragen, Kisho zu besiegen. Er hatte nur Zero seinen Körper überlassen, mehr nicht.

Den Kopf leicht gesenkt lief Reno weiter durch die Straßen. Er bog um eine Ecke und ging auf das Haus zu, in dem er seine Wohnung hatte. Er öffnete die Tür und ging langsam die Treppe hoch. Als er die Wohnungstür erreicht hatte, glitt seine Hand in seine Hosentasche. Der Schlüssel war nicht da. „Verdammt.“

Entweder er lief jetzt noch mal zurück, mit der Möglichkeit, dass sein Schlüssel überhaupt dort war, oder die Tür würde dran glauben müssen.

Allerdings kam noch eine dritte Möglichkeit dazu, denn er fischte eine Büroklammer aus seiner Hosentasche. „Okay, dann brech‘ ich eben bei mir ein.“ Reno bog die Klammer zurecht und fummelte damit eine Weile lang im Schloss herum. Ein paar Mal zog er den Draht heraus und bog ihn zurecht. Als er kurz vorm Kapitulieren war, klickte das Schloss und die Tür schwang langsam ein Stück auf. „Ich hab’s eben doch noch drauf.“ Mit einem Grinsen auf dem Gesicht betrat Reno seine Wohnung. Zum Glück scherte sich in diesem Haus keiner um seine Nachbarn. Der Turk ging erst mal in’s Wohnzimmer, wobei er über ein paar Klamotten und alte Zeitschriften steigen musste. „Ich glaube, ich könnte mal aufräumen wenn ich schon nichts zu tun habe.“ Er schaute sich um. „Obwohl... solange hier keine Essensreste herumliegen muss es ja nicht sein.“ Er machte sich auf den Weg ein paar neue Klamotten zu holen und ging dann in’s Bad. Langsam schälte er sich aus seinen Sachen und stellte sich dann unter die Dusche. Das heiße Wasser tat ihm gut und als Reno fertig war, fühlte er sich nicht mehr ganz so erschlagen. Er trocknete sich ab und zog die neuen Sachen an, die er sich vorher mitgebracht hatte.

Ein Geräusch lies ihn innehalten, er verharrte lautlos auf der Stelle und lauschte.

Schließlich bewegte er sich schleichend aus dem Bad Richtung Wohnzimmer. Die Tür stand einen Spalt offen, so dass man bequem in den Raum schauen konnte. Rens Blick erfaßte einen dunkelhaarigen Mann. Er war geschätzt um die 30 Jahre alt. Trug einen schwarzen Anzug, in seiner Hand eine Waffe mit Schalldämpfer. In diese war ein verschlungener Drache eingraviert. ‚Wunderbar. Kaum, dass man mal so verletzt ist, dass man sich nicht wirklich wehren kann, schleicht sich ein Typ mit Waffe in deine Wohnung. Echt Klasse.‘ Reno schätzte gerade seine Chancen ab, als der Mann sich umdrehte. Sein Blick erfasse den Rothaarigen Turk, der sich nicht schnell genug zurückgezogen hatte. Er hob die Waffe und drückte ab. In letzter Sekunde war Reno ausgewichen und nun auf dem Weg in sein Schlafzimmer, da seine Waffe und sein EMR dort lagen. Der Killer setzte ihm ein wenig langsamer nach. Reno schlitterte inzwischen um eine Ecke und kollidierte im Schlafzimmer fast mit dem Schrank. Dann schnappte er sich seine Waffe vom Nachttisch und stecke auch gleich noch drei Magazine ein.

Dann hörte er die schnellen Schritte des Mannes auf dem Flur und schob sich an die Wand neben der Tür. Er wartete eine Weile, doch es regte sich nichts mehr. Mit erhobener Waffe suchte er den Flur ab und sah den Killer aus seiner Wohnung verschwinden. Er überlegte kurz und wollte grade die Waffe wegstecken als er aus dem Schlafzimmer sein Handy hörte. Er ging zurück und nahm ab. „Ja?“ „Reno? Ich hab gerade eine Fahndung rein bekommen. Der Präsident meint, du sollst dich darum kümmern. Ich geb’ dir eine kurze Beschreibung.“ „Aber Tseng, eigentlich.-„ „Ich weiß Reno, aber ich bin nicht der Chef des Konzerns. Also erledige den Job. Also, die Beschreibung: Männlich, um die 30 Jahre, dunkle Haare. Das auffällige an ihm ist seine Waffe. Soll mit einem Drachen verziert sein.“ „Der Typ hat mir eben ‘nen Besuch abgestattet.“ „Dann sei froh, dass du noch lebst. Er ist äußerst gefährlich. Also, viel Glück.“ „Warte mal...“

Tseng hatte aufgelegt. „Ganz toll. Erst darf ich die Welt vor meinem größenwahnsinnigen Bruder retten, was sowieso keiner mitbekommen hat und jetzt darf ich auch noch nm Killer nachjagen, der mich in meinem Zustand umbringen wird.“ Reno stand jetzt wieder auf dem Flur und überlegte was er tun sollte. Wenn er jetzt da raus gehen würde, ständen seine Chancen 50/50 den Kerl zu kriegen. Wenn er es nicht tun würde, würde der Boss ihn umlegen. Tseng hatte am Handy allerdings sehr unzufrieden geklungen. Die Entscheidung des Präsidenten hatte ihm wohl gar nicht gepasst. Aber Reno konnte sich schon denken, warum Rufus so entscheiden hatte. Wer aus dem Krankenhaus abhauen konnte, konnte auch gleich den nächsten Job erledigen.

Der Turk zögerte nicht mehr lange. Nachdem er seine Jacke übergezogen hatte, ging er nach draussen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Puschi
2009-06-07T17:44:52+00:00 07.06.2009 19:44
Woi Reno hat ja immer was zu tun :)
du beschreibst ihn super ^-^/)
komme jetzt erst wieder zum lesen :) (leider)
toll <3
weiter so ^-^
gruß
Puschi
Von:  HeavenHaeschen
2009-04-12T18:59:32+00:00 12.04.2009 20:59
huhu^^
oh mann, wie ich es mir vorgestellt hatte ;)
Das kommt richtig cool! Reno rockt alles weg!
Dein Häschen xD


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