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Ich bin immer bei dir

von

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Schmerzvoller Abschied

Noch immer saß der braunhaarige auf dem Bett und atmete schwer. Was war passiert? Wieso Hatte er wieder diesen Traum?

Langsam und zitternd erhob er sich und ging zum Fenster. Dunkle Wolken legten sich über das friedliche Dorf und ein ferner Blitz zuckte am Horizont. ‚Genau wie in meinem Traum!‘ Iruka wollte es nicht wahrhaben, aber nachdem er diesen Traum zum zweiten Mal geträumt hatte, und sich nun Auszüge aus diesem wieder spiegelten, begann er sich ernsthaft Sorgen zu machen. Er musste mit jemanden darüber reden, zog sich an und rannte los, in den Sturm hinein zum Zentrum des Dorfes.
 

Donnergrollen erhob sich über dem jetzt stillen Kampffeld. Genma, Asuma und Gai stockte der Atem. Kakashi stand auf einem Ast unter ihnen, sein Blick war unergründlich. Seine Augen blickten ins Leere. Blut trat aus einer Wunde unterhalb seiner linken Brust. Eine silberne Speerspitze ragte aus dieser und rote Tropfen fielen leise zu Boden. Langsam wandte sich Kakashi um, hob einen Arm und zog den Speer nach hinten raus. Nichts regte sich in seinem Gesicht, weder Angst noch Schmerz. Nur Stille. Eine Gespenstische Stille. Der weißhaarige wusste, dass es keinen Ausweg mehr gab. Er spürte das Blut aus seiner Wunde treten, spürte die sich langsam zuschnürende Luftröhre. Sein Atem ging trotz allem ruhig. So einfach gab er sich nicht geschlagen und setzte einen Fuß nach vorne. Seinem gegenüber blieb der Atem stehen als er in das Auge des Kopierninjas blickte. Das feuerrote Sharingan rotierte in seiner Höhle und verzerrte das Bild. Ein Schrei beendete den kurzen Kampf und der Feind brach zusammen. Kakashi schloss die Augen. Die Beine sackten unter ihm weg. Sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Nach hinten kippend, fiel er wie in Zeitlupe. Der Aufprall auf dem Boden unter ihm war sanft. Der Regen hatte den Boden aufgeweicht und seinen Sturz abgefedert. Leise Regentropfen prasselten auf den Körper des jungen Konoha Ninja. Asuma war der erste der neben ihm zum stehen kam und kniete sich sofort nieder um sich die Wunde genauer anzusehen. Vorsichtig öffnete Kakashi seine Augen und schaute in das freundliche Gesicht seines Kameraden. Er schüttelte den Kopf um ihm zu sagen, dass es keinen Sinn macht. Asuma verstand diese Geste, biss sich auf die Lippe und schaute zu Boden. Genma und Gai erschienen an Asumas Seite. Beide blickten hinab auf ihren Freund.
 

Der ganze Trubel auf dem Feld hatte sich in Luft aufgelöst. Einzig das Team aus Konoha, ein paar Sunas und Kakashis Hunde verblieben auf dem Platz. Pakkun stürmte nach vorne und legte eine Pfote auf das Herz seines Herren. Seine Augen blickten in die des am Boden liegenden Ninja und trafen sich. Kakashi versuchte ein Lächeln aufzusetzen, es gelang ihm nicht. Nun versammelte sich auch der Rest der Meute an Kakashis Seite. Sie reihten sich um ihn und schauten nach unten. Eine Hand berührte den Mops und Streichelte dessen warmes Fell. Pakkuns Augen füllten sich mit Tränen und diese kullerten zu beiden Seiten seiner Schnauze zu Boden. Kakashis Atem wurde schwächer und sein Blick richtete sich gen Himmel. Seine Hunde folgten seinem Blick und hoben ihre Köpfe. Auch die noch gebliebenen Ninja erhoben ihren Blick. Die dunklen Wolken verzogen sich an einer einzigen Stelle des Himmels und ein Azurblau bahnte sich den Weg durch den kleinen Spalt. Warme Sonnenstrahlen gelangten auf die Erde und umschlossen den Körper Kakashis und den seiner Hunde. Ein brennen in Kakashis Augen kündigte seine letzten Tränen an. Wie ein heißer Feuerball rann eine Träne über seine Wange. Das Bild seines Freundes verschwamm vor seinen Augen. Letzte Worte glitten ihm über die Lippen: „Ich liebe dich.“

Pakkun reckte seinen Kopf nach oben und stieß ein trauriges heulen gen Sonne. Die anderen folgten seinem herzerweichenden Jaulen am regungslosen Körper Kakashis. Das Gejaule ging allen durch Mark und Bein und brannte ein Gefühl der Hilflosigkeit in die Herzen aller umstehenden. Asuma konnte und wollte seine Tränen nicht mehr zurück halten. Stumm rannen sie ihm übers Gesicht, als er seinen Kameraden am Boden sah.

Die Hunde beendeten ihr Trauerlied und wandten die Köpfe Kakashi zu. Pakkun lag nun bäuchlings auf seiner Brust. Der Grauhaarige spürte nichts, keine Schmerzen. Gar nichts. Langsam schlossen sich die Lider seiner Augen ein letztes Mal und sein Kopf fiel sanft zur Seite. Vorsichtig nach vorne kriechend erreichte Pakkun die Wange seines Herren und leckte zärtlich darüber. Ein Paar Sekunden schaute er in das so junge Gesicht des Ninja, der aussah als würde er nur schlafen und gleich wieder erwachen und sich mit den anderen auf den Weg nach Hause machen. Pakkun erhob sich, setzte sich zu den anderen und verschwand mit ihnen in einer schwarz-grauen Wolke, wohlwissend, dass sie nie wieder hier sein würden. So erwiesen sie ihrem Herrn die letzte Ehre.
 

Ein Stich ins Herz brachte Iruka dazu sich zu setzen. Er griff sich mit der Hand an die Brust und verzog schmerzhaft das Gesicht. Ein Keuchen entglitt ihm und seine Augen weiteten sich einen Moment. Der Hokage kam mit besorgtem Blick auf ihn zu. „Iruka-“, begann er, aber der Angesprochene ergriff das Wort. „Es ist alles in Ordnung.“ Das war gelogen und das wusste auch Sarutobi. Das zweite Mal an diesem Tag begann sein Körper zu zittern. Etwas schreckliches war passiert. Nur was? Er konnte es sich nicht erklären. Hatte es etwas mit diesem Traum zu tun? Er blickte in die von Lachfältchen umgebenen Augen des Hokage. Dieser besah ihn kurz mit einem besorgten Blick und wandte sich dem Fenster zu. Er schaute weit hinaus über die Grenzen des Dorfes bis zum Horizont. „Sie werden heute zurück kommen!“
 

Stille herrschte nachdem die Hunde verschwunden waren. Asuma kniete immer noch am Boden und starrte fassungslos auf den leblosen Körper vor sich. Noch vor wenigen Minuten hockte er mit den andern oben in den Baumwipfeln und nun sollte das Leben aus diesem Ninja gewichen sein? Asuma konnte es nicht glauben. Der Platz war leer. Stille herrschte. Nur ein leiser Wind fegte über das Gras das sich in leichten Schwingungen bewegte. Blut klebte an Baumstämmen und Steinen, Kunais steckten im aufgeweichten Boden und zahlreiche Opfer lagen umher im teils dichten Gras. Trauer überkam die drei Konoha-nins. Lange konnten sie nicht mehr bleiben. Sie mussten ins Dorf zurück auch wenn es ihnen schwer fallen würde. Jeder im Dorf achtete Kakashi nicht nur seines Könnens wegen. Er war ein Sympathischer junger Ninja gewesen, immer hilfsbereit und aufrichtig. Ein großer Verlust für alle die ihn kannten und mit ihm eng befreundet waren.

Schweren Herzens bauten die drei eine Trage, hoben ihren Kameraden vorsichtig an und legten ihn sanft darauf nieder. Asuma und Gai hoben jeweils das eine Ende der Trage an, Genma lief ihnen in einigem Abstand hinterher. Er musste das alles erst verarbeiten. Wie ein Traum erschien ihm dieser Tag. Der Weg würde viel länger dauern und sie würden erst gegen Abend im Dorf ankommen. Ihnen war es egal. Sie hatten einen ihrer stärksten Kameraden verloren und niemand konnte ihn wieder zurück holen. Mit schweren Schritten durchquerten sie den Wald und bemerkten nicht wie sich die dunklen Wolken langsam auflösten und der rötliche Abendhimmel zum Vorschein kam. Asuma blickte auf, als sie auf einem Hügel angelangt waren und der Ausblick über das Land sich vor ihnen erstreckte. Die Sonne sank zum Horizont, berührte einen fernen Berg und tauchte ihn in goldenes Licht. Eine warme Brise wehte Ihnen durch das Haar, auch durch Kakashis. Wieder erweckte es den Eindruck als schliefe er nur. Der sanfte Gesichtsausdruck ließ Gai schwer schlucken. Er wandte den Blick ab und unterdrückte den Drang eine Träne zu vergießen. Kakashi hätte es nicht gewollt seine Kameraden trauern zu sehen, schon gar nicht Gai, seinen ewigen Rivalen. „Na los, lasst uns langsam weiter gehen.“ , sagte er mit schwacher Stimme. Es dauerte einen Augenblick ehe Asuma reagierte. Seine Gedanken streiften weiterhin nur um das Geschehene und dessen Ausmaße. Langsam setzte sich der Trauerzug in Bewegung, jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend. Asuma schoss augenblicklich eines durch den Kopf. Wehmut stieg in ihm auf als er an Iruka dachte. Wie er wohl reagieren würde? Er mochte es sich gar nicht vorstellen, zumal die Beiden noch gar nicht solange zusammen waren. Erneut biss er sich auf Lippe und führte das Trio weiter heimwärts.
 

Der Himmel begann sich schon langsam schwarz zu färben und erste Sterne erschienen am Firmament. Von weitem war schon das Dorf zu erkennen, so ruhig gelegen und nichts ahnend von dem was geschehen war. Einzig Iruka und der Hokage standen am Tor, darauf wartend, dass sie endlich ankamen. Der Braunhaarige erkannte sie als erstes, jedoch lag keinerlei Freude in ihren Gesichtern, vielmehr war es Trauer. Asuma sah in das Ferne Gesicht Irukas. Dieser wirkte zum kleinen Teil erleichtert, brach jedoch zusammen als er das kurze Kopfschütteln des Truppenführers vernahm. Seine Knie sackten unter ihm zusammen, doch stützte er sich am Hokage ab und versuchte auf die Gruppe zuzugehen. Vergeblich versuchte Sarutobi Iruka zurück zuhalten und ließ ihn ziehen. Der Chu-nin erreichte den Trupp und blickte in die Gesichter von Asuma, Gai und Genma. Ihre trockenen Tränenspuren sprachen Bände und langsam begriff auch Iruka was dies zu bedeuten hatte. Seine Augen weiteten sich vor Schmerz als er Kakashi auf der Trage liegen sah. Asuma und Gai legten diese sanft auf den Boden. Iruka wusste nicht wie ihm geschah, Schmerzensschreie einer trauernden Seele entflohen ihm. Seine kleine Heile Welt lag in Trümmern. Mit zitternden Händen fuhr er über das blasse Gesicht seines Freundes, welches immer noch so sanft zu ihm gewandt war. Der Rest der Truppe zog sich mit dem Hokage einige Meter weiter weg. Sie wollten Iruka die Chance lassen, sich von Kakashi zu verabschieden, auch wenn Gai noch nicht ganz verstand, dass die Beiden ein Paar waren. Der Braunhaarige legte seinen Kopf auf die Brust seines Freundes und schaute in sein noch immer hübsches Gesicht. Ihm wurde nur langsam bewusst das er nie wieder mit ihm lachen, weinen oder andere verrückte Sachen machen würde. Diese Gewissheit ließ ihn einen erneuten brennenden Schmerz in der Brust vernehmen. Ein schwerer Kloß saß ihm im Hals und er ließ seinen Gefühlen freien Lauf.

Sarutobi und Asuma versuchten nach einiger Zeit Iruka nach Hause zu schicken, doch dieser wich nicht von der Seite seines Toten Freundes. Er wollte nicht, dass sie ihn einfach mitnahmen. Vergeblich wehrte er sich gegen Asuma Versuche ihn hoch zu ziehen um ihn nach Hause zu begleiten. Seine Kräfte sanken in Anbetracht des Geschehenen und sein Kreislauf brach zusammen. Asuma konnte diesen Schmerz nach empfinden, denn er fühlte genauso. Vorsichtig nahm er Iruka auf seine Arme und hörte etwas zu Boden fallen. Er sah hinab. Ein Schlüssel war aus Irukas Tasche gefallen und er erkannte ihn sofort. Mit einem nicken verabschiedete sich Asuma und verschwand mit Iruka. Sarutobi und die anderen Beiden sahen sich an. Ihnen war klar was nun folgen würde.
 

Einige Tage später versammelte sich das ganze Dorf auf einer großen Wiese. Dunkle schwere Wolken hingen am Himmel und kündigten Regen an, als wolle auch er Trauern. Der Hokage stand in der Mitte der Dorfgemeinschaft und hielt eine Rede. Viele der Bewohner konnten ihre Trauer nicht zurück halten. Stumme Tränen rannen ihnen über ihre Gesichter. Alle kannten Kakashi und wusste was es für sie bedeutete einen so großartigen Freund und Verbündeten zu verlieren. Einem jedoch würde er noch viel mehr fehlen, und dieser Jemand stand abseits der Gruppe. Die letzten Tage schon hatte er sich zurück gezogen, nachdem er einen Tag nach seinem Zusammenbruch in der Wohnung seines Freundes erwachte. Nicht einmal seine Augen brauchte er zu öffnen um zu wissen wo er war. Der Duft seines Partners hing an dem Kissen welches er benutzte. Er umklammerte es, heiße Tränen im Gesicht, und hoffte das alles sei nur ein böser Alptraum gewesen aus dem er versuchen musste zu erwachen. Doch was er auch tat, alles blieb wie es war. Die Stille. Die leeren Räume. Die einsame kalte Wohnung.

Nun war sich Iruka endgültig bewusst, dass er ihn nie wieder sehen würde. Die kurze Zeit die ihnen zusammen geblieben war, hielt er fest in seinem Herzen verankert. Nie wieder würde er lieben können. Kakashi war seine große Liebe gewesen, die nun von dieser Welt gegangen war und ihn zurück ließ. Iruka gab sich selbst die Schuld daran. Er hätte ihn warnen müssen, ihm von seinen Träumen erzählen müssen. Doch nun war es zu spät.

Er blickte auf den trauernden schwarzen Pulk vor sich und fragte sich, ob die anderen sich wohl auch so fühlten wie er. Langsam begann sich die Menge vor ihm zu lichten. Die Dorfleute legten weiße Blumen an einen großen Grabstein, mit einem Bild des grauhaarigen. Stumm schritten sie an Iruka vorbei, nur Asuma sah ihm kurz in die Augen. Iruka erwiderte kurz, wandte seinen Blick wieder ab und schaute auf das Blumenmeer, welches sich ihm bot. Das letzte Dorfmitglied legte seine Blume nieder und wandte sich ab. Der Braunhaarige wartete einen kurzen Moment und lief langsam auf das Grab zu. Je näher er kam umso mehr musste er schlucken. Noch nie hatte er einen so großen Haufen Blumen gesehen, allesamt weiß wie Schnee. Er kniete sich in die Mitte der Blumen, direkt vor das Bild seines Freundes. Heiße Tränen der Trauer schossen in seine Augen. Er blickte in das sanft lächelnde Gesicht und schluchzte. Da plötzlich erinnerte er sich an den Brief den Kakashi ihm geschrieben hatte. Eine Zeile erschien ihm vor seinem inneren Auge. ‘Vergiss nicht, auch wenn ich nicht immer körperlich bei dir sein kann, in deinen Gedanken und in deinem Herzen bin ich immer bei dir.‘ Er bohrte seine Faust in den Boden und biss sich vor Schmerz auf die Lippe. Diese Worte trafen ihn. Er wusste das Kakashi in seinem Herzen war, dennoch war es schwer ohne ihn zu leben. Ihm würde immer etwas fehlen, egal was er auch tun würde. Eine große Lücke in seiner Seele, die niemand je schließen kann.

Irukas Blick wandte sich nach einiger Zeit nach oben, gen Himmel. Die Wolken verzogen sich, jedoch nur ein kleines Stück. Helle Sonnenstrahlen fielen hinab und tauchten das Grab und die Blumen in ein Lichtermeer. Überrascht und verwirrt zugleich erhob sich Iruka, den Blick unverwandt in den Himmel gerichtet. Er zuckte zusammen und musste mehrmals blinzeln. Sein Verstand schien ihm einen Streich zu spielen. Er glaubte das Gesicht seines Freundes zu sehen, mit einem sanften Lächeln. Der Braunhaarige weitete die Augen, nicht wissend was dies zu bedeuten hatte. Er kniff die Augen zusammen um besser sehen zu können, und erkannte Worte die sich auf Kakashi Mund formten. Der Anflug eines leichten Lächelns überkam ihn als er die Worte zusammen fügte: Ich bin immer bei dir.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Onlyknow3
2011-12-01T20:54:39+00:00 01.12.2011 21:54
Das ist echt traurig,und schreit nach einer Fortsetzung.
Was hälst du davon das Iruka seine richtige große Liebe erst noch trifft.
So würde er auch seine trauer sicher verarbeiten.


LG
Onlyknow3
Von:  mor
2011-08-13T19:00:07+00:00 13.08.2011 21:00
Seufz....Schade Das es kein Happy End gab,aber es hat alles zu Den Sad End hinausgefürt.Ein Happy End hätte woll Nicht zu Der Story gebast bzw. zu Iruka's andauernden Traum gebast.


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