Zum Inhalt der Seite

Save me...brother...

Gaara/Kankuro
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Entdeckung

Die Nacht war schwül und drückend, der Vollmond schien hell in sein Zimmer und machte es ihm umso schwerer sich zu entspannen. Kankuro wälzte sich auf seinem Bett hin und her, konnte jedoch keinen Schlaf finden. Vollmondnächte waren ein Graus für ihn. Er konnte nicht schlafen, lag die ganze Nacht wach und wenn er doch schlief, dann plagten ihn Albträume so lange, bis er schweißgebadet erwachte.

Gaara war nicht zum Abendessen da gewesen. Er wusste nicht, warum ihm das jetzt einfiel, denn eigentlich störte ihn die Abwesenheit seines Bruders nicht. Es war wie ein schlechtes Theaterstück, wenn Gaara den Raum betrat. Alles verstummte, als wenn niemand sich an seinen Text erinnern könnte und die Mienen wechselten von Angst zur völligen Emotionslosigkeit. Niemand mochte länger als nötig im Haus des Kazekages und seinem Kind bleiben. Kankuro hatte festgestellt, dass es sogar Kinder im Dorf gab, die nicht einmal wussten, dass der Kazekage mehr als ein Kind hatte. Kankuro konnte es ihrem Vater auch nicht verübeln, dass er nichts gegen diese Ungerechtigkeit tat, denn Kankuro, Temari und Gaara waren keine Geschwister. So etwas wie Zuneigung existierte in ihrer Familie nicht und Kankuro hatte auch keine Lust diesen Zustand zu ändern. Kankuro hasste Gaara, aus vielen Gründen. Gaara hatte alles von ihrem Vater bekommen, er war verhätschelt und verwöhnt worden, während Temari und er ihren Vater oft tage- oder sogar wochenlang nicht zu Gesicht bekommen hatten. Gaara war ein Mörder, er tötete, ohne mit der Wimper zu zucken. Tiere als auch Menschen. Mit sechs hatte er ihren Onkel, den Bruder ihrer Mutter, getötet. Einfach so. Ohne jeglichen Grund. Kleine Tiere zerquetschte er mit seinem Sand und das irre Grinsen, dass dabei in seinen Mundwinkeln zuckte, ekelte Kankuro regelrecht an.

Und er hasste ihn, weil er dafür verantwortlich war, dass er keine Mutter mehr hatten. Dafür hasste er ihn eigentlich am meisten.
 

Wut kochte in ihm hoch und Kankuro stieg aus dem Bett. Seine nackten Füße machten kaum Geräusche auf dem Boden, als er durch das Zimmer auf die Tür zuging. Der Knauf lag kühl und rund in seiner Hand. Plötzlich flatterte etwas und Kankuro fuhr augenblicklich herum. Im Bruchteil einer Sekunde hatte sein Blick das Zimmer durchsucht, doch er war allein. Es flatterte wieder und ein warmer Hauch strich ihm über die Wange. Seine Hand zog sich vom Türknauf zurück und fiel kraftlos an seiner Seite herunter. Ein Gefühl der Schwäche hatte ihn erfasst und steigerte die Wut, die in ihm brodelte noch um ein Vielfaches. Sein klopfendes Herz, sein Atem – flach und hektisch, alle Muskeln seines Körpers gespannt, seine Haltung, lauernd und abwartend. Es war die Angst, einmal vielleicht nicht allein in seinem Zimmer zu stehen. Die Angst, dass mitten in der Nacht, wenn er schlief plötzlich jemand neben seinem Bett stünde und das leise Rauschen von Sand sich unter die nächtliche Stille mischen und mit dem Blut unzähliger unschuldiger Lebewesen getränkter Sand sich in seinen Mund und in seine Nase ergießen würde; jeden Schrei erstickend. Und genau für diese Angst hasste er sich. Angst, Gaara konnte sie riechen und er machte sich einen Spaß daraus, seine Opfer so lange zu quälen, bis sie zu geschwächt waren, etwas anderes als Schmerz zu fühlen. Das machte Gaara glücklich.

Bewusst ein- und ausatmend brachte er seinen Körper wieder unter Kontrolle, doch mit dem Adrenalin im Blut, das seine Wirkung nicht verfehlt hatte fühlte Kankuro sich aufgeputscht und die Unruhe hatte sich verstärkt. Mit schnellen Schritten war er beim Fenster und zog leise die Vorhänge des Fensters zurück. Der Vollmond stand hoch und rund am schwarzen Nachthimmel und sein Licht warf Schatten an die Hauswände. Unten auf den Straßen leuchteten flackernde Straßenlaternen und ihr warmes Licht, die kleinen Kegel, die der Finsternis trotzten, rangen mit der Dunkelheit der vielen Gassen Sunas.

Die meisten Fenster waren dunkel, doch in einigen sah er das bläuliche Licht rasch wechselnder Fernsehbilder. Irgendwo bellte ein Hund und eine aufgebrachte Männerstimme befahl dem Ruhestörer kurz darauf, zu schweigen. Wieder strich warmer Wind durch das Zimmer und seine Puppe Karas, die er neben dem Fenster aufgehängt hatte, klapperte leise. Jetzt tat es ihm leid, sie so zerstört zu haben, doch die Puppe konnte sich im Gegensatz zu dem, welchem die Wut gegolten hatte, nicht wehren. Sein Blick löste sich von der hölzernen Puppe und wanderte wieder in die Nacht. Auf einem entfernten Hausdach spielte der Wind gerade mit einer Sandschwade und ließ sie glitzernd durch die Luft schweben, bis sie, fallengelassen von der Untreue des Windes, wieder zu Boden rieselte. Kankuros Augen brannte von der Trockenheit der Nacht und er blinzelte. Seine Lider waren nur einen winzigen Moment geschlossen gewesen, doch als er sie wieder öffnete, stand auf dem eben noch menschenleeren Dach eine Person. Der Nachtwind fuhr ihr durch das Haar und ließen es zügellos tanzen.

Gleichzeitig fuhr er ihr in die Kleider und bauschte sie für einen Moment auf, sodass es aussah, als flatterten sie wie ruhelose Geister um die Person herum.

Kankuro lief es kalt den Rücken herunter,

denn dort auf dem Dach stand Gaara.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Jeanne-Kamikaze-
2011-01-20T18:38:23+00:00 20.01.2011 19:38
wow, deine beschreibungen in diesem kapitel sind wirklich gut. super gemacht^^


Zurück