Tobi, was passiert, wenn ich tot bin?
Das Leben ist vergänglich.
Genauso wie die Kunst.
Doch was passiert danach?
Wenn man nur nach einigen Augenblicken stirbt und dann nichts mehr da ist?
Ist dann überhaupt nichts mehr da?
Wird es sein, als wäre man in einen tiefen Schlaf gefallen?
Oder wird es einfach Dunkel?
Dunkel wie diese Nacht.
Ich liege draußen auf einer Wiese und starre den Sternen entgegen.
Ob diese nach dem Tod verschwinden werden?
Ich werde mir jeden Tag immer stärker bewusst, wie schnell mein Leben ein Ende haben könnte.
Seit dem Sasori plötzlich starb, mache ich mir schon öfters Gedanken.
Werde ich in Erinnerungen bleiben, oder werde ich einfach so verschwinden?
Wird es so sein, als wäre ich niemals anwesend gewesen?
Wird mich jemand vermissen?
Sicherlich nicht.
Wer denn auch?
Ich bin ein gesuchter Massenmörder…
Wer sollte einen da schon vermissen?
Meine `Kameraden´ sicherlich nicht.
Die interessieren sich ja keinen Deut um mich.
Aber um wieder zu der Frage zurück zu kommen.
Was passiert wenn ich tot bin?
Wird die Welt sich in der Zeit sehr viel verändern?
Und was passiert mit mir?
Wie wird der Tod sein?
Von einem auf den anderen Moment spüre ich nichts mehr?
Keine Trauer, Schmerzen und Leid?
Das ist so unglaublich.
Ich strecke eine Hand gen Himmel und betrachte diese.
Lohnt es sich noch extra auf diesen Moment zu warten?
Was sollte es bringen?
Es wäre doch eh alles wie es vorher war.
Ich höre ein Rascheln, schaue zur Seite und erblicke Tobi, der sich gerade neben mich gesetzt hatte.
Mein Blick wandert wieder hinauf in den Sternenhimmel.
Stille überkommt uns und wir beide hängen unseren Gedanken nach.
Nach einiger Zeit linse ich zu dem Maskenträger neben mir.
“Tobi, was passiert, wenn ich tot bin, un?” frage ich nachdenklich.
Vielleicht kann er es ja besser beantworten als ich.
Jedoch bekam ich nicht wirklich eine Antwort.
Tobi hebt einfach seinen Kopf und beobachtet die leuchtenden Sterne am Nachthimmel.
Na gut, was sollte ich auch von ihm erwarten, es ist ihm sicherlich ziemlich egal ob ich sterbe oder nicht.
Doch weshalb macht mich dieser Gedanke so traurig?
Nach einer weiteren Stunde des Schweigens, setze ich mich auf und wollte gehen, als ich seine Stimme neben mir vernahm.
“Wenn Sie sterben, Senpai…”
Ich ziehe eine Augenbraue empor und beobachte ihn.
“Wenn Sie sterben, Senpai, dann komme ich mit.” hörte ich seine ruhige Stimme.
Meine Augen weiten sich.
Wie bitte?
Er kommt mit?
“Tobi, was redest du da? Was meinst du, un?”
Tobi dreht seinen Kopf in meine Richtung.
“Was sollte ich hier ohne Sie, Senpai? Tobi hat Sie sehr gerne, Senpai.” flüstert er gegen Schluss.
Ich starre ihn ungläubig an, doch langsam weicht die Verwirrung einem Lächeln.
Ich hebe wieder meine Hand und streiche Tobi durch sein schwarzes Haar.
“Komm her, un.”
Tobi rutscht näher und ich ziehe ihn in meine Arme.
“Tobi lässt Sie nicht alleine, Deidara-San.” höre ich ihn sagen und mein Lächeln vertieft sich noch eine Spur.
Mein Gesicht hebt sich gen Himmel und strahlt nun den Sternen entgegen.
Ich weiß zwar nicht, was passiert, wenn ich sterbe, jedoch werde ich nie mehr alleine sein.
Ich drücke Tobi noch etwas näher an mich und drücke mein Gesicht in seinen Haarschopf.
Mich würde jemand vermissen, dass weiß ich jetzt.
Auch weiß ich jetzt, dass ich nicht vollkommen nutzlos geboren bin.
Und ich werde nicht mehr sterben, ohne gewusst zu haben, was wirkliche Liebe ist.
“Danke, Tobi, un”