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Die Insel der tausend schaurigen Masken

von

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Der große Flop

Ein Beiboot wurde zu Wasser gelassen und legten sich die meisten Insassen in die Riemen, sodass das Boot auch schon bald den Strand erreichte. Die Katzendämonin erhob sich, klopfte sich den Sand von der Hose und blickte keck zu den herannahenden selbsternannten Freibeutern der Meere. Sie breitete die Arme aus: „Willkommen, Piratenpack, das ihr hier so zahlreich erschienen seid.“ „Was ist das denn für ne Witzfigur?“, erschallte noch aus dem Boot eine Stimme, getränkt mit Verachtung. „Darf ich mich vorstellen?“ „Nicht nötig, Mischling.“ „Och, ich nehme an, der Käptain von dem ganzen Sauhaufen?“ Ein junger Kerl, kaum älter als Kai, trat aus der Menge schwer bewaffneter Korsaren heraus. Seine Hose war zerfetzt, auf dem Shirt, dessen Ärmel ebenfalls in Fransen gerissen waren, ein Teddybär war, der an einem Galgen hin, und seinen Gürtel zierte ein goldener Revolver, der in der Sonne funkelte. „Die Death Corpse hab ich allerdings nirgendwo gesehen. Habt deine Mannschaft gemeutert und du bist bis hierher geschwommen?“, lachte er auf, brachte seine Crew damit ebenfalls zum Lachen. „Ha ha, jetzt muss ich aber lachen. Aber stell dir vor, du liegst gar nicht mal so falsch damit, dass ich bis hierher geschwommen bin, auch wenn ich’s nur bedingt schwimmen nennen würde. Und mit wem hab ich das Vergnügen? Siehst ja eher wie ein Neuling aus, der mit seinen Freunden eine Sauftour auf See machen wollte, ein Schiff gemopst hat und dann vom nächsten Sturm völlig überraschend getroffen wurde. Und jetzt willst du diese Insel nach Wertvollem absuchen. Aber natürlich wäre euch erst mal Wasser und ein ordentliches Mittagessen wesentlich mehr wert. Richtig?“ Das Gelächter war schon fast zu Anfang ihrer Mutmaßungen schlagartig verstummt, doch jetzt verfinsterten sich die Minen zusehends. „Hm, gar nichts schlecht, Kleines. Und gar nicht mal so falsch, wir sind wirklich von einem Sturm überrascht worden. Und ja, jetzt wollen wir uns hier mal umschauen, ob hier nicht was zu holen ist. Ach so, ich vergaß, mich vorzustellen. Ich bin Mirror, deine Techniken werde ich kopieren.“ „Ich hätt da noch eine unsaubere Seite auf meinem Logbuch, das müsste mal kopiert werden und dann in ordentliche Schrift übertragen werden… Mann, bin ich wieder witzig heute.“, klatschte sie sich auf den Oberschenkel und lachte dabei.
 

„Was hält die da für’n Kaffeekränzchen mit denen?! Ich will jetzt endlich Aktion!“, grummelte Lyco herum. „Komm runter, das ist doch alles Taktik.“, winkte Spencer ab. „Is mir so was von egal! Ich geh da jetzt hin und helf ihr!“ „Nein, bleib da! Davon mal abgesehen dass du die ganze Aktion gefährdest, wird Jack dich nen Kopf kürzer machen, wenn du jetzt da raus gehst.“ „Dann ist sie wenigstens nicht mehr die kleinste an Bord.“, meinte Lyco nüchtern, die Arme vor der Brust verschränkt. „Ist Kenny nicht kleiner als sie?“ „Weis nicht, denk nein. Aber jetzt hör auf, hier vom Thema abzulenken!“ „Mist, ein Versuch war’s wert. Aber wirklich, Lyco. Du solltest wirklich hier bleiben. Außer schau mal, da kommt Bewegung rein!“ Lyco’s Blick wandte sich von ihrem Gesprächspartner ab und zum Strand, wo wirklich Bewegung aufkam: Die Piraten hatten ihre Waffen gezogen und auch der Typ mit dem goldenen Revolver hatte eine Wand an den Griff eben dessen gelegen. Jack hingegen stand immer noch seelenruhig einfach da, machte noch nicht mal Anstalten, ihr Katana zu heben. „Mir stinkt’s jetzt echt!“ Lyco murmelte unverständliche Worte und richtete dann die Hände in Richtung Strand. „Lyco, verflixt, was hast du getan?!“ „Schau doch einfach mal hin. Hirrhirrhirr!“
 

Am Strand zeigte Lyco’s Magie ihre Auswirkungen. Die Möchtegern-Piraten blickten alle völlig entgeistert in den ausladend wirkenden Wald hinein, aus dem unheimliche Stimmen aufheulten. Sie wischen sogar zurück, mitsamt ihrem Käptain. Jack drehte sich um und genau in diesem Moment kamen aus dem Wald heraus vier Totenköpfe geschwebt, langsam und ohne Körper. „Mein Gott, was ist das?!“ „Mirror, was wird das?“ „Scheiße, ich hätte auf meine Mama hören sollen!“ „Lyco.“, grummelte Jack schon leise vor sich hin, als sie den lila Schein um die Totenköpfe erkannte. Doch egal, was Lyco damit bezwecken wollten, sie hatte zumindest erreicht, dass jetzt klar war, dass sie es wirklich nur mit kleinen Anfängern zu tun hatten, die keinerlei Ahnung vom wirklichen Piratenleben hatten. „Ich will hier weg. Verdammt noch mal!“ „Jetzt stellt euch mal nicht so an, wir sind Piraten, keine Weicheier.“ Jack warf sich auf die Knie und drückte den Kopf gen Boden: „Geister dieser Insel, hier sind eure Darbietungen, die ihre erwünscht habt. Nehmt sie und verschont mein Leben.“ „Was?!“, erschrocken fielen die ersten Schwerter und Revolver in den warmen Sand. „Hör auf, solch einen Müll zu verzapfen. Geister, die hier Opfer verlangen. Menschenopfer, tze, als gäb’s das heutzutage noch.“, sein goldener Revolver zitterte in seinen Händen, war jedoch auf einen der näher kommenden Schädel gerichtet. „Ich würde das nicht tun. Geister haben es nicht so gerne, wenn man auf sie zielt oder gar wenn man auf sie zielt.“, luckte sie vom Boden hoch, hielt den Kopf aber immer noch ziemlich gesenkt. Die Schädel kamen unaufhaltsam näher. „Wir müssen verschwinden!“ „Wir müssen den Geistern Respekt zollen, wir müssen sie um Vergebung anflehen.“ Einige lagen jetzt ebenfalls auf den Knien. Jack grinste sich einen ab, irgendwie war sie ja immer noch sauer auf Lyco, doch darüber konnte sie auch später noch nachdenken, jetzt war es einfach nur ein Vergnügen, diesen armen Trotteln zuzuschauen, wie sie sich einfach nur lächerlich machten.
 

„Da, schau, die grinst sich einen ab und ich hab die ganze Arbeit gemacht! Das ist ja wohl die Höhe!“, regte sich die Wolfsdämonin auf. Spencer grinste sich einen ab: „ach jetzt komm mal wieder runter, Lyco. Íst doch zu unser aller Nutzen.“ „Mag ja sein, aber im Grunde haben wir ihr den pelzigen Hintern gerettet!“ „Komm schon, du weist, dass sie dir im Grunde gar nicht böse sein kann deswegen. Das ist nun mal ihre Natur.“ Irgendwie hatte Spencer ja Recht. Aber es war ja auch irgendwie unfair, dass sie den ganzen Spaß hatte. „Los, lass uns jetzt hingehen. Wir wissen jetzt schließlich, dass es nur kleine Fische sind.“ „Kann ich dich mit irgendwas noch davon abhalten?“ „Hirrhirrhirr, nein. Karin, wir dürfen!“, lachte sie im Laufen noch zu Spencer, der auch gleich hinter ihr war, jedoch wesentlich langsamer als sie aufgedrehte Wölfin. „Unstopalbe wolf on the run!“, hallte ihre Stimme durch das dichte Gestrüpp. Keine vier Sekunden später standen Lyco und Karin nebeneinander am Waldrand, blickten sich gegenseitig an, zückten Schwert und Sense und stürmten dann weiter. „Hallo, ihr Pfeifen, ihr! Schön, euch jetzt in Grund und Boden stampfen zu dürfen!“ „Stop!“ Doch keiner der beiden Wolfdämonen machte auch nur die Anstalten, in ihrem Spurt zu stoppen. „Ich sagte ‚stop’!“, befahl Jack jetzt ernsthaft und ziemlich laut, sodass die Wölfe nun doch inne hielten. „Was is los, Jack? Wir können die doch jetzt ganz einfach platt machen.“, jammerte Karin herum. „Das sind Kinder, die keine Ahnung vom Leben haben. Und so was wollt ihr einfach so niedermachen?“ „Hallo? Geht’s dir zu gut oder hat dir der hohe Blutverlust das Hirn vernebelt? Du hast schon mal jemanden umgebracht, der vier Meter vor dir auf die Straße gespukt hat.“ Sie schüttelte den Kopf: „Das ist bei uns ne ganz schlechter Aspekt, wenn man jemanden zum Kampf herausfordern will. Der Kerl hat mich herausgefordert, er hat verloren, jetzt ist er nicht mehr. Is da ein Problem dabei?“ „Ich versteh’s nur einfach nicht. Diese Halbstarken lässt du laufen, obwohl die dich dumm angemacht haben.“ „Wie du schon sagtest, Halbstarke. Normalerweise würden wir uns doch noch nicht einmal mit solchen abgeben. Aber ihr wisst doch sicherlich, warum wir das hier tun, oder habt ihr das vergessen?“ „Zum Spaß?“ „Ihr entgeht damit dem Tod durch diese Idioten von Eingeborenen. Außerdem wär es unheimlich schade, wenn dieser Strand durch das Blut solcher Mickerlinge verschandelt würde.“ „Was ne mit der los?“, wandte sich Karin an ihre Freundin, doch auch diese konnte nur mit den Schultern zucken: „Muss echt der hohe Blutverlust sein. Oder das Zeug, dass die ihr verpasst haben.“ Aus dem dichten Wald kamen auch nach und nach die anderen Crewmitglieder, sowie Ray und Tala. „Jungs, erleichtert diese Flaschen um ihre Waffen und dann bringt sie ins Dorf. Die Einwohner sollen entscheiden, was mit ihnen geschehen soll.“ Kai trat als erster zu der Ansammlung und betrachtete es genauer: „Und wegen so was haben wir so nen Aufstand veranstaltet? Unfassbar.“ „Klappe halten und machen.“ „Ach, wie hab ich’s vermisst.“, säuselte Tyson vor sich hin, während er einen der Jungs am Arm packte und witzelte: „Mitkommen. Du landest jetzt im Kochtopf, schön mit insularen Kräutern verfeinert.“
 

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Kurz, fein, aber neu >__<

Was man an seinem letzten freien Wochenende doch alles zustande bringen kann



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